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campus Das wahre Irland Irisches Semester an der Saar-Uni November 2010

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campus Das wahre Irland Irisches Semester an der Saar-Uni November 2010
campus
UNIVERSITÄT
DES
SAARLANDES
Das wahre Irland
Irisches Semester an der Saar-Uni
November 2010
Editorial
Damit Träume keine bleiben. Egal ob während oder nach dem Studium.
(S. 16 Foto Alexandra Velichko, S. 17 Fotos von Steffen Wiese und Olaf Kühne)
Anschrift: Universität des Saarlandes, Campus, D-66123 Saarbrücken. Layout und Satz: Maksimovic & Partners. Druck: SDV. Anzeigen: Stephanie Böcker.
Fotos: Jörg Pütz (Titel, S. 12, S. 14, S. 15 Fotos von Rolf Müller, Andreas Zeller, S. 16 Foto von Frank Mücklich, S. 17 Foto von Roland Speicher), Uwe Bellhäuser (S. 3, S. 13, S. 15 Foto von Valentin Dallmeier),
Die Filiale im Campus Center der Universität des Saarlandes bietet beste Beratung und individuelle Produkte.
Für alle, die an der Uni lernen, lehren und arbeiten.
Iris Maurer (S. 4), André Mailänder (S. 7, S. 8, S. 9), iStockphoto (S. 10), Photocase (S. 11), Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (S. 15 Foto von Rolf Hempelmann und Christian Wulff), privat
Zwischen Vorlesung, Klausur und Milchkaffee noch schnell zur Bank?
Impressum /// Campus, das Magazin der Universität des Saarlandes, erscheint viermal im Jahr. 40. Jahrgang, Ausgabe 4/2010, November 2010. Herausgeber: Der Präsident der Universität des Saarlandes.
die persönlichere Note auf dem Campus
Redaktion: Friederike Meyer zu Tittingdorf (V.i.S.d.P.), Thorsten Mohr, Gerhild Sieber, Irina Urig. Mitarbeit: Wolfgang Müller, Jana Burnikel.
Ganz neue Perspektiven für Ihr Leben.
Liebe Leserinnen und Leser,
für viele von Ihnen, die ich als Studienanfänger herzlich begrüße, ist es das erste Wintersemester an der Saar-Uni. Sie haben sich nach dem Abi für ein Studium bei uns entschieden oder sind
von einer anderen Hochschule zu uns gewechselt, um beispielsweise einen Master-Abschluss im
Saarland zu erreichen. Schnell werden Sie merken, dass an unserer Universität ein ganz besonderes Flair herrscht.Überdurchschnittlich viele Studenten undWissenschaftler kommen aus dem
Ausland. Diese Weltoffenheit ist eines unserer Markenzeichen, das beispielsweise im Irischen
Semester seinen Ausdruck findet. Die Fachrichtung Anglistik, Amerikanistik und Anglophone
Kulturen bietet dazu nicht nur Veranstaltungen an, die sich vor allem um die reichhaltige Literatur und Kultur Irlands drehen. Darüber hinaus wird der Historiker Éamonn Ó Ciardha von
der University of Ulster im Winter- und im folgenden Sommersemester Lehrveranstaltungen
über die Literatur und die Geschichte seines Heimatlandes anbieten. Er ist als Gastprofessor im
Rahmen des Zertifikats »Europaicum« an unserer Uni (S. 4 bis 6).
International geht es auch am Rande des Campus zu. Aus Fernost kommen die Wissenschaftler des Korean Institute of Science and Technology (KIST), die vor allem natur- und
ingenieurwissenschaftliche Forschung mitWissenschaftlern unserer Uni betreiben.Die CampusRedaktion stellt das KIST auf Seite 12 vor.
Ein Weltenbummler ist Michael Martinek. Der Jura-Professor ist sechsfacher Doktor und
lehrt regelmäßig in Südafrika und China. Er hat 100 junge Wissenschaftler zum Doktortitel
geführt und an über 30 Büchern mitgewirkt. Das ist eine bemerkenswerte Leistung, die sehr viel
Engagement verlangt. Michael Martinek erholt sich davon bei einem erstaunlich unspektakulären Hobby: der Imkerei. Lesen Sie sein Porträt auf S. 14.
Dass Irland übrigens deutlich mehr ist als sein Klischee von saftigen Wiesen, fetten Schafen
und romantischer Landschaft, beweist unser Titelfoto. Es ist nicht in Irland entstanden, wie man
meinen sollte, sondern im schönen saarländischen Bliesgau. Das wahre Irland liegt also in den
Köpfen der Iren, ihrer Kultur und ihrer Geschichte.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Universitätspräsident Professor Volker Linneweber
4
Blick hinter das Klischee: Irisches Semester und
irischer Gastprofessor an der Saar-Uni
6
Interview: Archivar und Vizepräsidentin über die
internationale Saar-Uni
7
Forschung und Campus
10
Demenz: Wissenschaftler kämpfen gegen
das Vergessen
11
Schummlern auf der Spur: Studie zu Plagiaten
an der Saar-Uni startet
12
Korea in Saarbrücken: Institut auf dem Campus
vernetzt Wissenschaftler aus Europa und Fernost
13
Neurochirurgie: Mediziner und Ingenieure
entwickeln weltweit einmaliges Implantat
14
Porträt: Der sechsfache Doktor und
Juraprofessor Michael Martinek ist Freizeit-Imker
15
Menschen
18
Termine
Beziehungen zum protestantischen England geprägt gewesen
als auch zum katholischen Europa. Deshalb sei die Gastprofessur in Saarbrücken auch besonders interessant für ihn. »Es
ist eine sehr große Ehre für mich, dass ich Irland und meine
Heimatuniversität hier repräsentieren darf. Darüber hinaus
habe ich noch nie auf dem europäischen Festland gelehrt,und
daher ist die Gastprofessur eine wunderbare Chance«, sagt
der 42-Jährige. Zwar liege Irland am äußersten westlichen
Rand Europas,doch sei es ein wichtigerTeil der europäischen
Gemeinschaft.Umgekehrt spiele Europa seit den 1960er Jahren eine bedeutende Rolle bei der Lösung der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Probleme Irlands. »Die Europäische Union stellt so etwas wie eine neutrale Bühne für die
Verhandlungen zwischen Iren und Briten dar«, sagt Éamonn
Ó Ciardha.
Seine Vorlesungen im Fach Geschichte machen daher
nicht bei der Französischen Revolution Halt, sondern schließen auch die Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert ein –
bis zum ersten offiziellen Friedensvertrag zwischen Iren und
Briten, dem Karfreitagsabkommen im April 1998. Neben den
Lehrveranstaltungen in Geschichte wird der Wissenschaftler
in Saarbrücken auch Literaturvorlesungen halten. Eine gelungene Ergänzung,denn das wechselvolle,von blutigenAuseinandersetzungen bestimmte Schicksal Irlands spiegelt sich
in seiner Literatur wider. »Das Studium der irischen Geschichte und Literatur ist ein Mikrokosmos für das Studium
der Menschheit«, ist Ó Ciardha überzeugt. Die Iren hätten
im Laufe ihrer Geschichte so ziemlich alles durchgemacht:
Besatzungen, Hungersnöte und Emigration, Unterdrückung
undVertreibung,aber auch die Kolonialisierung andererVölker in Afrika und Indien.
Behandeln wird er irische Literatur von englisch- und
irischsprachigen Autoren. Irisch ist eine der drei gälischen
Sprachen, die wiederum zu den keltischen Sprachen gehören. »Irisch wurde im fünften Jahrhundert nach Christus
erstmals niedergeschrieben, es ist eine der ältesten Schriftsprachen Westeuropas«, erklärt der Wissenschaftler. Seinen
Saarbrücker Studenten wird er daher auch Mythen und Erzählungen ähnlich der Ilias von Homer oder der germanischen Heldensagen vorstellen.Doch auch zeitgenössische Literatur soll nicht zu kurz kommen, denn »Erzählungen,
Romane und Gedichte werden bis heute in irischer Sprache
geschrieben«, erläutert Éamonn Ó Ciardha. Das Irische behauptet sich neben Englisch als zweiteAmtssprache im Land,
es ist Pflichtfach in den Schulen, und alle Straßenschilder sind
zweisprachig. Dennoch spreche die Mehrheit der Iren Englisch als erste Muttersprache – ebenso wie Ó Ciardha. Kenntnisse des Irischen, das sich völlig von Englisch, Französisch
oder Deutsch unterscheidet,sind in seinenVorlesungen allerdings nicht notwendig, es würden Übersetzungen benutzt,
beruhigt der Professor.
Jenseits von Guinness
aum im Saarland angekommen,hat Éamonn Ó Ciardha
bereits zwei wichtige Gemeinsamkeiten seiner Heimatstadt Derry mit Saarbrücken entdeckt:»Auch bei uns verläuft dieAutobahn am Fluss,und ich lebe,ebenso wie die Saarländer, in einer Grenzregion«, erzählt der 42-jährige Ire in
seinem weich klingenden Englisch. Der Historiker und
Literaturwissenschaftler, der ein Jahr lang als Gastprofessor
an der Saar-Uni lehren wird, ist in unmittelbarer Nachbarschaft zu der Grenze aufgewachsen, die das zum Vereinigten
Königreich gehörende Nordirland vom unabhängigen Süden
der Insel trennt. »Früher gab es überall militärische Kontrollpunkte und bombensichere Baracken«, erinnert er sich.
Inzwischen sind die Grenzkontrollen verschwunden, doch im
Alltag der Iren sind die Verhältnisse noch immer kurios
genug: »Ich arbeite an der Universität Ulster in Nordirland
und werde in Britischem Pfund bezahlt. Doch meinen Lebensunterhalt bestreite ich in Euro,da ich jenseits der Grenze,
K
in der unabhängigen Republik Irland, lebe«, erzählt der Wissenschaftler, den man mit seinen langen braunen Haaren auch
für einen Musiker halten könnte.
Ob es die Kindheit an der Grenze war, die das Interesse
des Iren an der Geschichte seines Landes geweckt hat? »Ja,
unbedingt«,sagt Éamonn Ó Ciardha.»Als Kind habe ich mich
immer gefragt, was die britischen Soldaten in unserem Land
taten, und warum sie wissen wollten, wohin ich gehe.« Nach
dem Studium der Geschichte und irischen Sprache in Dublin
und Cambridge lehrte der Wissenschaftler an verschiedenen
Universitäten in den Vereinigten Staaten und Kanada. 2005
kehrte er nach Irland zurück und arbeitet seitdem als Professor für irische Geschichte, Sprache und Literatur an der
University of Ulster in Nordirland. Sein wissenschaftliches
Interesse im Fach Geschichte gilt hauptsächlich der Epoche
zwischen der Reformation und der Französischen Revolution.
Die Rolle Irlands sei während dieser Zeit sowohl durch seine
Irisches Semester
Der Ire Éamonn Ó Ciardha wird ein Jahr lang als Gastprofessor an der
Saar-Uni lehren und Vorlesungen in irischer Literatur und Geschichte halten.
Seine Lehrveranstaltungen gehören zum Angebot des Europa-Zertifikats
»Europaicum«, das allen Studenten der Universität offen steht.
Parallel dazu hat die Fachrichtung Anglistik in diesem Wintersemester
ein »Irisches Semester« organisiert.
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Die Lehrveranstaltungen von Éamonn Ó Ciarda sind Teil
eines abwechslungsreichen Lehrangebots – des Irischen Semesters –, das die Fachrichtung Anglistik,Amerikanistik und
Anglophone Kulturen in diesem Wintersemester auf die
Beine gestellt hat. Es bietet eine Fülle von Vorlesungen, Seminaren und Gastvorträgen – auch weiterer irischer Wissenschaftler – rund um die Kultur und Literatur Irlands. Dazu
gehören auch Themen wie das irische Theater und der irische
Film, die nationale Identität oder irische Identitäten in Nordamerika. »Wir wollen Irland jenseits der Klischees von grünen Landschaften, Schafen und Guinness zeigen, denn
das Land ist viel interessanter als seine Stereotype«, betont
Bruno von Lutz. Der promovierte Anglist und seine Kollegen, die Professoren Astrid Fellner, Joachim Frenk und Bert
Hornback, haben das Irische Semester initiiert und organisiert, und der Slavistik-Professor Roland Marti hat für die passende Auswahl der Gastprofessur gesorgt. »Die Geschichte
und Politik Irlands spielen eine bedeutende Rolle innerhalb
des britischen Empire und innerhalb der EU«, sagt Bruno von
Lutz. In der zeitgenössischen Literatur werde außerdem die
Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus zunehmend
wichtiger.Irland ist für ihn eine wahre Schatzkiste:»Aufgrund
seiner bewegten Geschichte und der vielen politischen Reibungen hat sich in Irland eine äußerst vitale Kultur entwickelt.« So habe das Land besonders viele Literatur-Nobelpreisträger und andere große Literaten hervorgebracht,
erklärt Bruno von Lutz die herausragende Rolle Irlands in
der englischsprachigen Literatur und nennt Namen wie William Butler Yeats, Samuel Beckett, George Bernard Shaw,
James Joyce, Oscar Wilde und Seamus Heaney. Und: Die
Iren hätten »the gift of the gab« – »die Gabe der Klappe«,
sagt der SaarbrückerAnglist und erläutert:»Sie reden gut und
singen viel.« Ob Letzteres auch auf ihn zutrifft, hat Éamonn
Ó Ciardha nicht verraten.
_Gerhild Sieber
Im Rahmen des Irischen Semesters zeigt die neu gegründete
Irische Gesellschaft an jedem Mittwoch im November im Kino
Camera Zwo einen irischen Film in Originalfassung. Eine
Lesung mit Gedichten von William Butler Yeats bietet Professor
Bert Hornback am 2. Dezember in der Nauwieser Neunzehn an.
Am 17. Dezember findet ein irischer Länderabend auf dem Campus
statt. Das Sprachenzentrum bietet Irisch-Gälisch-Kurse als
begleitendes Sprachangebot zum Europaicum an.
Aktuelle Informationen auf: www.uni-saarland.de/theirishsemester
F
SB
»Europa als Losung und Parole«
orschung und Campus
Die Saar-Uni ist international. Wie es zu dieser Ausrichtung
kam und was sie für die Zukunft bedeutet, erklären
Uni-Archivar Wolfgang Müller und Patricia Oster-Stierle,
Vizepräsidentin für Europa und Kultur.
Campus: Warum hat gerade die Saar-Uni einen
besonderen europäischen Hintergrund?
Wolfgang Müller: In der damaligen politischen Sondersituation des Saarlandes entstand unsere Universität 1947/48
unter der Ägide Frankreichs und der Universität Nancy. Bereits
damals wies man der neuen Hochschule die Aufgabe einer ›internationalen Ausstrahlung‹ und einer ›Brücke zwischen Frankreich und Deutschland‹ zu.
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Graduiertenkolleg der Saar-Uni erhält
Exzellenzpreis der Großregion
Das Graduiertenkolleg »Physikalische Methoden in der
strukturellen Charakterisierung Neuer Materialien« hat den
Exzellenzpreis für Forschung der Großregion gewonnen.
In dem Netzwerk forschen 50 junge Wissenschaftler an renommierten Forschungseinrichtungen der Großregion in
Saarbrücken,Metz,Nancy und Esch-sur-Alzette sowie Straßburg.Die Nachwuchswissenschaftler betreiben Grundlagenforschung an den Grenzen zwischen den Disziplinen Chemie, Physik und Lebenswissenschaften. Der Preis ist mit
20.000 Euro dotiert.
Wie zeigte sich das europäische Profil in den 50er Jahren?
Müller: Bei seiner Antrittsrede am 6. November 1950
wählte der zweite Rektor Joseph-François Angelloz ›Europa als
Losung und Parole, indem wir uns als europäische Universität
bekennen… Wir wollen aus Saarbrücken einen europäischen
Kreuzweg machen.‹ Parallele deutsche und französische Studiengänge und ein internationaler Lehrkörper prägten das Bild.
Als ›Krone und Symbol‹ der ›Europäischen Universität des Saarlandes‹ entstand 1951 das Europa-Institut, 1955 wurde das ›Centre d’Études Juridiques Françaises‹ gegründet.
Saarbrücker Informatiker durchsuchen Milliarden
Datensätze mit »guten Trojanern«
Saarbrücker Informatiker haben einen Weg gefunden,
große Datenbanken um bis zu 20-mal schneller zu durchsuchen als bisher. Das neue Verfahren heißt Hadoop ++, eine
Anspielung auf das Gratis-Programm Hadoop, das auch
Firmen wie Facebook, Ebay und Yahoo! für Datenbankabfragen verwenden. Hadoop ++ funktioniert dabei ähnlich wie einTrojanisches Pferd.Dies sind Computerviren,die
sich heimlich in Programmen verstecken, um ein Computersystem massiv zu schädigen. Im Gegensatz dazu wird
in Hadoop ++ der eingeschleuste Code dazu genutzt,
das zugrunde liegende System, in diesem Fall Hadoop, zu
verbessern.
Was folgte diesem ›europäischen Aufbruch‹
Anfang der 50er Jahre?
Müller: Die politischen Umbrüche der Jahre 1955 bis 1957
im Saarland tangierten auch die Universität. Ende September
1957 verließen die meisten französischen Professoren die Universität. Dennoch pflegte man weiterhin Traditionen deutschfranzösischer und europäischer Prägung. Es entstanden zahlreiche Partnerschaften, und 1984 wurde auch die ›Charta universitärer Zusammenarbeit Saar-Lor-Lux‹ unterzeichnet.
Wie stellen Sie sich die zukünftigen Bemühungen
der Uni als europäische Universität vor?
Oster-Stierle: Unsere größte Chance sehe ich im Augenblick in der Universität der Großregion. Während die Saar-Uni
in Deutschland geographisch eine Randposition einnimmt –
ebenso wie Metz und Nancy in Frankreich –, kann der Verbund
ein Zentrum im Herzen Europas schaffen. Zusammen mit den
Universitäten in Luxemburg und Lüttich stellt der Verbund
einen attraktiven Hochschulraum dar. Die Studierenden lernen
unterschiedliche wissenschaftliche Methoden kennen, nehmen
an unterschiedlichen Diskursen teil. Durch die engen Partnerschaften in der Grenzregion ist es leichter, EU-Gelder für gemeinsame wissenschaftliche Projekte zu akquirieren. Auch dies
ist eine Chance, die eine europäische Universität wie unsere nutzen muss, und sie ist hier bereits sehr erfolgreich.
Forschung und Campus
Welche europäischen Besonderheiten zeichnen die
Uni des Saarlandes heute aus?
Patricia Oster-Stierle: Die Universität des Saarlandes
ist sicherlich die ›europäischste‹ Universität Deutschlands. Wir
sind stolz auf unser renommiertes Europainstitut und auf das
ebenfalls in Deutschland einzigartige Centre juridique francoallemand. Wir haben eines der wenigen Frankreichzentren in
Deutschland, vier französische Lehrstühle in der Jurisprudenz,
in der Germanistik und in der Romanistik und mehr bi- und trinationale Studiengänge in geistes- und naturwissenschaftlichen
Fakultäten als jede andere Universität Deutschlands. Im Atelier
Europa engagieren sich die Studierenden. Sie richten zum Beispiel den Europatag aus.
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37
Eröffnung: Visualisierungszentrum auf dem Campus
Das Visualisierungszentrum im neuen Gebäude des
DFKI in Saarbrücken ist seit kurzem »Ausgezeichneter Ort
im Land der Ideen«. Das Visualisierungszentrum arbeitet
eng mit der Industrie und anderen Anwendern zusammen
und hilft so, Innovationen aus der Forschung schneller in
Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. Im Visualisierungszentrum arbeiten Wissenschaftler des DFKI, des Intel
Visual Computing Institutes, des Exzellenzclusters Multimodal Computing and Interaction sowie der Saarbrücker
Informatik zusammen. Neben der eigenen Forschung bietet das Zentrum auch Dienstleistungen im Bereich Visualisierung mit moderner 3-D-Präsentations- und Interaktionstechnik fürWirtschaft,öffentliche Einrichtungen und andere
Interessen.Wissenschaftlicher Direktor desVisualisierungszentrums ist Philipp Slusallek, Professor für Computergraphik an der Saar-Uni.
Institut für Sport- und Präventivmedizin
zum FIFA Medical Centre of Excellence ernannt
Das Institut für Sport- und Präventivmedizin an der
Saar-Uni ist seit kurzem »FIFA Medical Centre of Excellence«. Damit ist es eines von nur 18 Instituten weltweit,welches die FIFA aktiven Fußballspielern empfiehlt, wenn sie
medizinischen Rat suchen. Der Ärztliche Direktor des Instituts, Professor Tim Meyer, ist seit 2001 Mannschaftsarzt
der deutschen Fußballnationalmannschaft. Meyers Vorgänger, der renommierte Sportmediziner Professor Wilfried
Kindermann, war ebenfalls lange Mannschaftsarzt der Nationalelf. Die Wissenschaftler am Saarbrücker Institut für
Sport- und Präventivmedizin betreuen Athleten des Olympiastützpunktes Rheinland-Pfalz/Saarland und betreiben
Fußballforschung und Prävention.
So untersuchten die Forscher beispielsweise in einer
vom Deutschen Fußball-Bund geförderten Studie 100 »Altherren«-Spieler aus dem Saarland. »Wir wollten herausfinden, wie gesund und wie fit Fußballer sind, die den Sport
schon lange betreiben«, sagt Sportwissenschaftler Oliver
Faude. »Die Spieler absolvierten neben umfangreichen Gesundheitschecks auch Ausdauer- und Fitnesstests. Außerdem haben wir Trainings- und Wettkampfbeobachtungen
und -messungen durchgeführt.« Derzeit wird die Studie
noch ausgewertet.Erste Ergebnisse zeigen aber bereits jetzt,
dass Männer, die ihr Leben lang Fußball spielen, mit 50 Jahren genauso fit sind wie untrainierte 30-Jährige. »Fußball
hat offenbar positive Effekte. Das Herz-Kreislauf-System
wird gestärkt und die Spieler verbessern Kraft,Schnelligkeit
und Koordination«, fasst Oliver Faude zusammen.
Wissenschaftler der Saar-Uni entwickeln Verfahren
für die Herstellung reibungsarmer Oberflächen
Materialforscher an der Universität des Saarlandes und
dem Material Engineering Center Saarland (MECS) haben
eine Lasertechnologie entwickelt, mit der man die Oberflächen von Materialien präzise bearbeiten kann. Die Laserstrahlen erzeugen dreidimensionale Muster und verändern die innere Struktur der Materialien an der Oberfläche
in einer nur hauchdünnen Schicht. Dadurch werden Materialoberflächen reibungsarm und weniger anfällig für Verschleiß. Durch Reibung wird viel Energie verschenkt. Automotoren zum Beispiel könnten mehr Kraft übertragen,
wenn es keine Reibungsverluste in Ventilen, Lagern und
Zylinderköpfen gäbe. Für diese Entwicklung erhielten Professor Frank Mücklich und Carsten Gachot jetzt den europaweit ausgeschriebenen Forschungspreis »Honda Initiation Grant«, der mit 30.000 Euro dotiert ist.
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Philosophische Fakultät als Geburtsstätte
des World Wide Web im Saarland
Der erste Webserver im Saarland nahm 1993 in der
Philosophischen Fakultät seinen Dienst auf. Nach 17 Jahren wird der Server mit dem Namen »PFultra« – der sich
aus »Philosophische Fakultät« und dem Produktnamen zusammensetzt – Ende dieses Jahres vom Netz gehen. Bereits
1992 hatten Studenten der Informationswissenschaft eine
ArtVorläufer desWorldWideWeb namens »Gopher« in Betrieb genommen. Er hatte noch keine Hyperlinks und war
deshalb schwerfälliger zu bedienen.Als kurz darauf die viel
interessantere Entwicklung des World Wide Web begann
und deutschlandweit die ersten WWW-Server ihren Dienst
aufnahmen, starteten die beiden Studenten Achim Voermanek und Alexander Sigel mit PFultra den ersten Webserver im Saarland. Er diente unter anderem als Basis für
erste E-Learning-Projekte und – da man nun erstmals Bilder im Netz betrachten konnte – für virtuelle Museumsführungen durch dieVölklinger Hütte.Mit ihm ging auch die
erste Webseite einer Fachrichtung in Betrieb – die der Informationswissenschaft. Weitere Fachrichtungen folgten
rasch,aber es dauerte eineWeile,bis ausgelotet war,welchen
Nutzen das damals neue Medium für das jeweilige Fach
hatte. Verwaltet wurden die Systeme von engagierten Studenten, die voller Begeisterung Pionierarbeit beim Aufbau
der Strukturen des World Wide Web leisteten.
Fachrichtung Übersetzen und Dolmetschen räumt
bei Forschungsförderung ab
Gleich vier Forschungsprojekte der Fachrichtung Übersetzen und Dolmetschen werden in den nächsten Jahren von
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der
Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung gefördert. Entsprechende Bewilligungsbescheide erhielten in den vergangenen Monaten ein Projekt zur vergleichenden Textgestaltung im Englischen und Deutschen, ein Projekt zur
Entstehung spezialisierter wissenschaftlicher Diskurse im
Englischen, ein Projekt zur Erstellung einer Übersetzungsbibliographie Latein-Deutsch sowie ein E-Learning-Pro-
jekt für die Sprach- und Übersetzungsausbildung in Polen
und Deutschland. Für die vier Projekte erhalten die beteiligten Wissenschaftler der Fachrichtung insgesamt rund
800.000 Euro.
mitter-Bläschens mit der Zellmembran, die die äußere Barriere der Zelle darstellt, verschmelzen. Dieser Vorgang wird
von spezialisierten Proteinkomplexen vermittelt, die auch
»SNARE«-Komplexe genannt werden. Die Wissenschaftler
um Ralf Mohrmann konnten nun zeigen, dass für die
schnelle Freisetzung des Neurotransmitters mindestens drei
dieser »SNARE«-Komplexe zusammenarbeiten müssen.Stehen weniger Komplexe zur Verfügung, so kann der Fusionsprozess nur sehr langsam ablaufen.
Neue DFG-Forschergruppe an der Saar-Universität
fahndet nach Wirkstoffen gegen Krebs
Krebs mit Substanzen aus der Natur zu bekämpfen –
diesem Ziel hat sich eine neue Forschergruppe an der Universität des Saarlandes und der Ludwig-MaximiliansUniversität (LMU) München verschrieben. Die Federführung in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) geförderten Verbundprojekt haben die Pharmazeuten Angelika Vollmar aus München und Rolf Müller vom
Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung (HIPS)
an der Universität des Saarlandes. In dem Projekt sollen
Myxobakterien als Quelle für Substanzen dienen, die sich
alsAusgangsstoffe für die weitere Optimierung hin zu neuen
Arzneimitteln gegen Tumorerkrankungen eignen. Außerdem wird untersucht, ob mit diesen Substanzen auch wichtige Prozesse bei der Krebsentstehung besser zu verstehen
und zu beeinflussen sind.
Link zum vollständigen Artikel
http://www.sciencemag.org/cgi/content/full/330/6003/502
Neues Forschungsprojekt zum sicheren Einsatz
von Nanopartikeln in der Diagnostik gestartet
Neun Forschergruppen arbeiten seit Ende Oktober in
einem Verbund zusammen, der sich mit Sicherheitsvorschriften und Tests für den Einsatz von Nanopartikeln in
der Medizin beschäftigt. An dem Forschungsvorhaben sind
die Universität des Saarlandes, die Universität Mainz, das
Leibniz-Institut für neue Materialien (INM) sowie zweiAus-
gründungen des Forschungsinstituts,die sarastro GmbH und
die Nanogate AG, beteiligt.
Am Beispiel neuartiger Kontrastmittel für Untersuchungen am Magen- und Darmtrakt, die von den am Projekt beteiligten Unternehmen entwickelt werden, soll erforscht werden,wie sicher die Mittel in derAnwendung sind.
Der Vorteil des neuartigen Materials liegt darin, dass es die
Abbildungen sowohl in der Röntgendiagnostik als auch in
der Kernspintomographie verbessern kann. Für den Patienten bedeutet dies, dass er nur noch einmal ein solches
Mittel einnehmen muss,wenn der Radiologe ihn untersucht.
Das »NanoKon«-Projekt wird vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung innerhalb der Fördermaßnahme
»NanoCare« mit 2,2 Millionen Euro für drei Jahre gefördert.
Von Seiten der Universität des Saarlandes sind Alexandra
K. Kiemer, Professorin für pharmazeutische Biologie,Arno
Bücker, Professor für diagnostische und interventionelle
Radiologie, Michael Menger, Professor für klinisch-experimentelle Chirurgie, und Ludger Santen, Professor für theoretische Physik, beteiligt.
Historiker der Universität des Saarlandes gründen
»Netzwerk digitale Geschichtswissenschaften«
Um eine gemeinsame Plattform für ihre Aktivitäten
zu schaffen, haben die Saarbrücker Historiker das »Netzwerk digitale Geschichtswissenschaften« gegründet. Unter
www.ndg.uni-saarland.de präsentiert die Plattform die verschiedenen Projekte zur virtuellen Geschichts- und Kulturvermittlung wie das Wiki für den Geschichtsunterricht oder
eine virtuelle Ausstellung für das Historische Museum der
Pfalz in Speyer. Beide wurden in Kooperationen mit externen Partnern verwirklicht.
Schnelle Signalübertragung im Gehirn
Neue Erkenntnisse darüber,wie Nervenzellen im menschlichen Hirn kommunizieren, hat eine Forschergruppe um
Juniorprofessor Ralf Mohrmann gewonnen. Der Wissenschaftler am Institut für Physiologie der Universität des
Saarlandes und seine Kollegen publizierten jüngste Forschungsergebnisse zu den molekularen Mechanismen der
Signalübertragung vor kurzem in dem renommierten Wissenschaftsmagazin »Science«. Im menschlichen Hirn kommunizieren in jeder Sekunde Milliarden von Nervenzellen
miteinander. Der Informationsaustausch muss nicht nur
blitzschnell, sondern auch präzise ablaufen. Dabei erfolgt
die Übermittlung von Signalen zwischen verschiedenen
Nervenzellen über spezielle Kontaktstellen, die Synapsen.
Sie schütten Botenstoffe,so genannte Neurotransmitter,aus,
die in kleinen,von Membranen umschlossenen Bläschen innerhalb der Zellen gespeichert sind. Damit die Botenstoffe
freigesetzt werden können, muss die Membran eines Trans-
Büro -
››
Einrichtungen
Forschung und Campus
Die Uni des Saarlandes mit Etappensieg
in nationalem Wettbewerb
Die Universität des Saarlandes ist in der Endrunde im
Wettbewerb »Wandel gestalten!« des Stifterverbandes für
die DeutscheWissenschaft.44 deutsche Hochschulen haben
sich für das Programm beworben, zehn stehen jetzt in der
Endrunde, darunter die Saar-Uni. Sie treten am 8. Dezember gegeneinander an. Vier von ihnen erhalten für ein
Konzept maximal 400.000 Euro bis 2012. Die Uni des Saarlandes setzt in ihrem Wettbewerbsbeitrag voll auf die Nachwuchsförderung. Ihre Interpretation von »Wandel gestalten« lautet »Früh forschen – Mehr Autonomie für den
wissenschaftlichen Nachwuchs«.
78
39
so individuell
wie Sie!‹‹
Öffnungszeiten:
Mo.-Do.:
8:15 bis 17:00 Uhr
Fr.:
8:15 bis 15:30 Uhr
Sa.:
10:00 bis 14:00 Uhr
und nach Vereinbarung
B/BI Bertsch Büro Informatik GmbH
Zeppelinstraße 2 • 66117 Saarbrücken
Fon 06 81/ 59 11 • Fax 06 81/ 59 16
Mail [email protected] • www.b-bi.de
A
Kampf dem Vergessen
bschreiber und Pillenschlucker?
Ein Forscherteam am Uniklinikum Homburg untersucht Methoden
zur Vorbeugung von Demenz
Saarbrücker Sportwissenschaftler startet Studien zum wissenschaftlichen
Fehlverhalten und zum Konsum von Psychopharmaka
Alzheimer. In Deutschland werden über 200.000 Demenz
Neuerkrankungen pro Jahr verzeichnet. Bis jetzt ist es zwar
nicht möglich, Alzheimer zu heilen. Wird die Krankheit aber
rechtzeitig entdeckt, können die Betroffenen besser versorgt
werden. Daher testet das Forscherteam am DIDP neue Methoden, mit denen Alzheimer früher erkannt werden soll.
Dabei wird dem Menschen Hirnwasser entnommen, in dem
Eiweißfragmente, sogenannte »molekulare Marker«, enthalten sind. Hiermit lässt sich besser erkennen, ob der Mensch
von der Krankheit betroffen ist. Eine andere Möglichkeit,
eine Diagnose zu erstellen, ist beispielsweise eine Kernspintomographie. Neben Diagnoseverfahren untersuchen die
Forscher um Tobias Hartmann außerdem im Projekt »LipiDiDiet«, ob die im Fisch enthaltenen Omega-3-Fette einer
Alzheimer-Erkrankung vorbeugen können.
Natürlich wäre es auch den Wissenschaftlern lieber, wenn
die Menschen erst gar nicht anAlzheimer erkrankten.Sie setzen daher auf Prävention. »Gesunde Ernährung sowie die
körperliche und geistige Fitness auch im fortgeschrittenen Lebensalter sind wichtig, um der Krankheit vorzubeugen«, betont Professor Hartmann. Auch Patienten, bei denen eine
Demenz im frühen Stadium erkannt wurde, könnten vermutlich den Krankheitsverlauf hinauszögern, wenn sie Risikofaktoren wie Übergewicht oder Bluthochdruck rechtzeitig bekämpften.
_Jana Burnikel
Das Deutsche Institut für Demenz-Prävention wurde erst jüngst zu
einem der 365 Orte im »Land der Ideen 2010« ernannt. Finanziert wird
das DIDP vom Land, der Universität des Saarlandes und aus Drittmitteln.
Mittlerweile ist das Institut für Demenzforschung bundes- und weltweit
vernetzt: Als federführendes Institut der größten europäischen Alzheimerstudie erhält es Fördergelder aus der EU. Insgesamt arbeitet das
Institut mit 18 Partnern aus der ganzen Welt zusammen.
emesterende – Andreas ist im Stress. Für vier Klausuren muss er lernen und noch eine Hausarbeit abgeben.
Im Internet sucht er nach Ideen und findet einen Text, der
genau sein Thema trifft. Schnell kopiert er den ganzen Text
in sein Dokument, setzt seinen Namen drunter, und fertig ist
die Hausarbeit. Die Geschichte mit dem fiktiven Studenten
Andreas ist nur ein Beispiel von vielen. Das Thema Plagiat
wird in letzter Zeit viel diskutiert. Es bedeutet, dass Studenten oder Wissenschaftler in ihren schriftlichen Arbeiten die
Gedanken eines anderen übernehmen, ohne dies kenntlich
zu machen. Der Sportwissenschaftler Werner Pitsch will in
einer neuen Studie herausfinden, wie häufig wissenschaftliches Fehlverhalten wie dieses an der Saar-Uni vorkommt. In
den kommenden Tagen bekommen deshalb 50 Prozent der
Studenten und die wissenschaftlichen Mitarbeiter eine Mail
mit der Bitte, an der Studie teilzunehmen.
»Bei der Studie geht es nicht nur um dasAbschreiben,sondern auch um das Frisieren wissenschaftlicher Daten«,erklärt
Pitsch.DieTeilnehmer der Studie sollen in einem Online-Fragebogen zunächst unter anderem Fragen nach dem Alter und
der Fakultät beantworten. Dann folgen Fragen wie: »Haben
Sie jemals Texte anderer verwendet, ohne den eigentlichen
Autor zu nennen?« Da niemand gerne ein solches illegales
Verhalten zugibt,weil er sich damit schadet,bedient sichWerner Pitsch einer besonderen Frage-Technik, die er auch schon
erfolgreich zur Messung der Häufigkeit des Dopings im Leistungssport eingesetzt hat. Die Frage nach dem Plagiat verknüpft er mit einer Zusatzinstruktion. Die Befragten sehen
eine zehnstellige Zahl auf dem Bildschirm. Wenn die dritte
Ziffer eine 3 ist, müssen sie automatisch die Frage mit »Ja«
beantworten, unabhängig davon, ob sie schon einmal ein Plagiat begangen haben oder nicht. Wenn die dritte Ziffer aber
eine 5 ist, müssen sie mit »Nein« antworten. Wenn die dritte
Ziffer eine andere Zahl als 3 oder 5 ist, sollen die Teilnehmer
eine ehrliche Antwort auf die Frage geben. »Das ist ein ähnliches Verfahren wie beim Münzwurf«, erklärt Werner Pitsch:
S
Plagiat-Studie
tändig vergisst du alles – du hast doch Alzheimer!« Ein
Satz, der im Scherz schnell dahergesagt ist. Doch damit
ist oft nicht zu spaßen: In Deutschland leiden über zwei Millionen Menschen an Alzheimer und ähnlichen unheilbaren
Formen der Demenz.
Der Mensch muss sein Leben lang mit einer bestimmten
Anzahl an Nervenzellen auskommen. Verkümmern diese
Zellen, hat das beispielsweise zur Folge, dass das KurzzeitGedächtnis versagt – man spricht von Demenz. Ausgelöst
wird die Krankheit durch ein Übermaß eines bestimmten Moleküls. Zum Ausbruch der Krankheit tragen Risikofaktoren
wie ein hohes Alter, ein hoher Cholesterin-Spiegel, Bluthochdruck, ungesunde Ernährung, Depressionen und zu
wenig geistige und körperliche Aktivität bei. Eine DemenzErkrankung ist ein schleichender Prozess. Der Ausbruch der
Krankheit kann bis zu 30 Jahre dauern. Heutzutage wird Demenz mit Medikamenten behandelt, allerdings mit mäßigem
Erfolg:Maximal ein Drittel der Patienten profitiert zumindest
eine Zeit lang von den Medikamenten, die zur Zeit für die
Behandlung der Alzheimer-Krankheit zur Verfügung stehen.
Neben Alzheimer gehört auch Parkinson zu den bekannten
Formen von Demenz.
Wissenschaftler der Saar-Uni beschäftigen sich schon seit
längerem mit dieser Krankheit. Vor einem Jahr wurde am
Universitätsklinikum in Homburg das Deutsche Institut für
Demenz-Prävention (DIDP) eröffnet. Tobias Hartmann, Professor für Neurodegeneration und Neurobiologie, und sein
Forscherteam am DIDP wollen herausfinden, wie man die
Hirnleistung im Alter erhalten kann. »Das Gehirn kann nicht
alles speichern. Gedächtnis bedeutet, man muss vergessen
können. Dann muss die Grenze zwischen ›gesundem‹ Vergessen und Krankheit gezogen werden.«, so Hartmann. Er
und sein Team forschen an dieser Grenze, wo das Vergessen
zur Erkrankung wird.
Das Augenmerk des Teams richtet sich besonders auf die
Alzheimer-Krankheit. Diese Form von Demenz tritt am häufigsten auf. Weltweit leiden etwa 24 Millionen Menschen an
S
7 10
3 11
»Ich weiß, wie wahrscheinlich es ist, dass die Teilnehmer eine
3,eine 5 oder keine der beiden Zahlen sehen.Mit diesemWissen und den Antworten der Teilnehmer kann ich ausrechnen,
wie hoch die tatsächliche Zahl von wissenschaftlichem Fehlverhalten ist. Ich kann aber nicht erkennen, ob jemand wirklich geschummelt hat oder nicht.«
Die Ergebnisse sollen unter anderem zeigen, ob es in
puncto wissenschaftlichen Fehlverhaltens Unterschiede zwischen Fakultäten gibt oder ob eher jüngere oder ältere Studenten abschreiben. »So könnten wir klären, ob wir Dozenten die Studenten gelehrt haben, ihre Quellen offenzulegen«,
erklärt Werner Pitsch.
Außer den Plagiaten wird in letzter Zeit auch das Thema
Aufputschmittel viel diskutiert. In einer zweiten Studie,
die noch in diesem Jahr startet, wird untersucht, wie viele
Studenten an den Universitäten in Kaiserslautern, Lüttich,
Nancy, Metz und Saarbrücken Psychopharmaka nehmen, um
ihre Leistung zu steigern. Die Studie findet im Rahmen der
Universität der Großregion statt,die Methode ist dieselbe wie
bei der Plagiat-Studie. »Das bietet sich an, denn wir haben
damit ein Verfahren an der Hand, mit dem man illegales und
unerwünschtes Verhalten messen kann, ohne dass die Teilnehmer Angst vor Entdeckung haben müssen«, erklärt der
Sportwissenschaftler, dem eine Bewertung in diesem Fall besonders schwerfällt. »Wir putschen uns eigentlich schon auf,
indem wir morgens Kaffee trinken, um wach zu werden. Ich
denke, zum Fehlverhalten wird so etwas dann, wenn Menschen ihrer Gesundheit oder Anderen schaden«, erklärt Werner Pitsch. Um solch ein Verhalten besser bewerten zu können, braucht er zunächst einmal zuverlässige Zahlen.Deshalb
hofft er, dass möglichst viele Studenten und Mitarbeiter an
seinen Studien teilnehmen.
_Irina Urig
Kontakt: Dr. Werner Pitsch, Tel.: 0681/302-3733,
E-Mail: [email protected]
Homburger Mediziner
entwickeln weltweit erstes Funkimplantat zur
Langzeitmessung des Hirndrucks
Saarbrückens ferner Osten
Das koreanische Institut für Wissenschaft und Technologie
verbindet Forschung aus Asien und Europa
Etwa 60 000 Menschen in Deutschland leiden am so genannten Hydrocephalus,
im Volksmund auch als Wasserkopf bekannt. Die Krankheit entsteht, wenn mehr
Hirnflüssigkeit gebildet wird, als abfließen kann. Neurochirurgen der Saar-Uni
aus der Forschungsgruppe »Hydrocephalus und Hirndruck« unter Professor
Wolf-Ingo Steudel haben nun gemeinsam mit Wissenschaftlern der RWTH Aachen
und dem Industriepartner Raumedic weltweit erstmalig ein Implantat entwickelt,
mit dessen Hilfe der Hirndruck von außen über einen längeren Zeitraum
abgelesen werden kann.
_Friederike Meyer zu Tittingdorf
Medizin
Etwas grimmige Gesichter wie von Fabelwesen blicken den
Besucher von drei Meter hohen Holzstelen an. Darunter koreanische Schriftzeichen, die den westlichen Betrachter in
eine ferne Welt eintauchen lassen. Die »Jangseung« genannten Holzstelen, die am östlichen Eingang des Saarbrücker
Campus stehen, sollen böse Geister abhalten. Das schmucke
Gebäude dahinter entpuppt sich dann aber als fast gewöhnliches Forschungszentrum mit Tagungsräumen, Laboren und
Büros für die Wissenschaftler. Aber nur fast: Das Korean Institute of Science and Technology (KIST Europe) auf dem
Campus der Saar-Uni ist mehr als ein Forschungsinstitut. Es
willWissenschaftler aus Korea und Europa vernetzen und koreanischen Firmen dabei helfen, den europäischen Markt zu
erkunden und im Behördendschungel durchzublicken.
Seit einem Jahr wird das Institut von dem Koreaner
Kwang Ho Kim geleitet, der in Aachen studiert hat und perfekt Deutsch spricht. Er wird seit kurzem von dem Forschungsleiter Andreas Manz unterstützt, der die Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes und anderen
deutschen Forschungseinrichtungen stärken will. »Die Mitarbeiter des Korea-Instituts beschäftigen sich vor allem mit
der Grundlagenforschung auf verschiedenen Gebieten der
Biotechnologie. Ähnlich wie ein Fraunhofer-Institut ist das
Korea-Institut aber auch daran interessiert, Drittmittel einzuwerben und gemeinsame Projekte mit der Industrie anzustoßen«, sagtAndreas Manz.Das 1995 gegründete Institut hat
derzeit rund 50 Mitarbeiter.Vor zehn Jahren erhielten sie ein
eigenes Gebäude auf dem Uni-Campus im unteren Teil des
Stuhlsatzenhausweges. In diesem Jahr wurde direkt daneben
ein zweites Gebäude fertig gestellt, in dem die Technologieberatung für koreanische Firmen ihren Sitz hat.
Seit Juli hatAndreas Manz eine Honorar-Professur an der
Saar-Uni inne und hält Vorlesungen in der Fachrichtung Mechatronik. In seinem Forschungsgebiet, der Mikrofluidik, beschäftigt er sich mit der Frage, wie man chemische Analysen
im Miniaturformat auf einem einzigen winzigenTräger durchführen kann, im Forscherjargon »Lab on a Chip« genannt.
Dies ist auch ein Thema, das Helmut Seidel, Professor für Mikromechanik der Saar-Uni, interessiert. Er forscht schon seit
längerem mit Wissenschaftlern des Korea-Instituts zusammen. An dem »SaarBridge« genannten Forschungsverbund,
der von der saarländischen Landesregierung gefördert wird,
sind auch die Professoren Claus-Michael Lehr und Gerhard
Wenz sowie die Professorin Rita Bernhardt beteiligt. »Die
koreanischen Wissenschaftler beschäftigen sich intensiv mit
biomedizinischen Mikrosystemen und sind auch auf den internationalen Konferenzen sehr gut vertreten.Wir profitieren
hier gegenseitig von den neuen Erkenntnissen«, betont Helmut Seidel. Augenzwinkernd fügt er hinzu: »Für die Koreaner ist das Saarbrücker Institut natürlich auch ein wichtiger
Stützpunkt, um in Erfahrung zu bringen, welche Forschungsthemen in Deutschland und Europa gerade im Trend liegen.
In ähnlicherWeise haben aber auch große deutsche Konzerne
Niederlassungen etwa in Palo Alto, um zu beobachten, was
im Silicon Valley passiert.« Von den gemeinsamen Forschungsprojekten könnten aber auch Saarbrücker Studenten
profitieren.
Andreas Manz möchte dafür über seine Honorarprofessur die Kontakte zur Saar-Uni intensivieren. »Studenten der
Mechatronik, der Mikrotechnologie und Nanostrukturen
oder auch der Biologie sollen künftig die Möglichkeit erhalten, am Korea-Institut zu forschen und ihre Doktorarbeit zu
schreiben«, nennt Manz sein Ziel. Sie können dabei ganz nebenbei die kulturellen Unterschiede kennenlernen. »Für Koreaner ist es sehr wichtig,dass jeder sein Gesicht wahren kann.
Man empfindet es als äußerst unhöflich, wenn jemand hitzige
Diskussionen führt oder auch nur Ungeduld zeigt.Vieles wird
eher indirekt formuliert, was Europäern manchmal schwer
fällt«, erklärt Manz. Für Studenten, die später in Unternehmen mit asiatischen Handelspartnern arbeiten wollen,sei dies
ein wichtiger Erfahrungsschatz. Manz lädt aber auch die Wissenschaftler und Mitarbeiter der Saar-Uni dazu ein, dass
Korea-Institut näher kennenzulernen: »Wir haben im Erdgeschoss einen schönen Seminarraum für 70 Personen.Den stellen wir für internationale Konferenzen oder Festivitäten mit
asiatischen Gästen gerne zur Verfügung.«
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Ein paar Zentimeter in 30 Jahren sind nicht viel. Doch für
Wolf-Ingo Steudel sind sie ein Lebenswerk. So klein ist das
Implantat zur telemetrischen Hirndruckmessung, das Ingenieure, Industriepartner und Mediziner nun gemeinsam entwickelt haben. Der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des Homburger Uniklinikums sucht seit Beginn der
Achtzigerjahre nach einer Möglichkeit, Patienten mit erhöhtem Hirndruck einen regelrechten Operationsmarathon zu
ersparen. »Es gibt Patienten mit Hydrocephalus, die werden
im Leben 10-, 15- oder gar 20-mal operiert«, erklärt Steudel,
ehemaliger Leiter der Klinik für Neurochirurgie in Homburg.
Hydrocephalus-Patienten wird meist ein so genanntes
Shuntsystem implantiert. Das ist ein dünner Schlauch, über
den die überschüssige Hirnflüssigkeit in die Bauchhöhle oder
das Herz abgeleitet wird. So wird der Druck reduziert. Reguliert wird die Menge der abzuleitenden Flüssigkeit über
ein kleines Ventil. Funktioniert dieses System jedoch nicht
richtig, können die Patienten unter Symptomen für erhöhten
Hirndruck leiden. »Man weiß dann oft nicht, was los ist«, beschreibt Neurochirurg Wolf-Ingo Steudel das Problem. Denn
eine sichereAnalyse des Hirndruckes ist in solchen Fällen bisher nur durch eine erneute Operation möglich. Die Mediziner müssen also oft rein auf Verdacht den Schädel öffnen.
Den Forschern im »iShunt«-Projekt, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird, ist es nun weltweit
zum ersten Mal gelungen, eine Telemetriesonde zu entwickeln, die den Hirndruck über einen langen Zeitraum verlässlich messen und nach außen übermitteln kann. Der Sensor zur Druckmessung und die Antenne zur Datenübertragung befinden sich in einem Implantat unter der Haut.
Über ungefährliche Funkwellen kann der Hirndruck dann
durch die Haut über ein Lesegerät erfasst werden. »Stellt ein
Arzt fest, dass der Druck tatsächlich zu hoch oder zu niedrig
ist, kann er ohne erneute Operation das Ventil am Shuntsystem weiter öffnen oder schließen«, erklärt Steudel die
Neuheit.
Vorerst ist die Telemetriesonde für eine Anwendungsdauer von 29 Tagen zugelassen. Das ist vom Gesetzgeber so
vorgeschrieben. Um eine Zulassung für eine zeitlich unbegrenzte Dauer macht sich Neurochirurg Steudel jedoch keine
Sorgen. Denn das System funktioniert auch über Jahre fehlerfrei und zuverlässig, wie Tests im Vorfeld ergeben haben.
Mit dem Ende der Anwenderstudie im März 2011 wollen die
Mediziner die zeitlich unbegrenzte Zulassung für Sender und
Sonde beantragen.
Die Krönung seines Lebenswerkes ist fürWolf-Ingo Steudel ein Shuntsystem, das vollständig autonom den Hirndruck
reguliert. In fünf Jahren könnte es soweit sein. Das wird nicht
nur für die Patienten eine Erleichterung sein. »Das Schlimmste für einen Chirurgen ist es, wenn er Patienten immer wieder und immer wieder operieren muss«, erklärt Steudel. Die
vielen Operationen werden dann auch dank seiner Arbeit
längst passé sein.
_Thorsten Mohr
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Der Bienenschwärmer
Dechema-Preis für Pharmazeut Rolf Müller
Für seine Forschung an biologisch
aktiven Naturstoffen,die von bodenlebenden Bakterien produziert und
zur Entwicklung neuer Arzneimittel
genutzt werden, ist Professor Rolf
Müller mit dem Dechema-Preis der Max-Buchner-Forschungsstiftung ausgezeichnet worden. Der Professor der
Saar-Uni forscht an der Saarbrücker Außenstelle des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI).Die von Rolf
Müller geleitete HZI-Abteilung mit Fokus auf mikrobielle
Wirk- und Naturstoffe konzentriert sich auf dieAnalyse und
die Produktion von Molekülen mit biologischer Aktivität.
Im Boden lebende Bakterien, sogenannte Myxobakterien
und Aktinomyceten, produzieren diese Naturstoffe unter
anderem zur Abwehr von mikrobiellen Feinden und Konkurrenten in ihrem Lebensraum. Durch ihre Wirkung tragen diese Moleküle zur Entwicklung neuer Antibiotika bei.
Der Preist ist mit 20.000 Euro dotiert.
Michael Martinek ist Juraprofessor an der Saar-Uni.
Ihn schmücken sechs Doktortitel, er ist Honorarprofessor in Südafrika, Verfasser und Herausgeber von über
30 Büchern und 100-facher Doktorvater. So jemand
braucht Entspannung. Die findet er nicht auf einer Yacht
im Mittelmeer oder im Golfclub. Stattdessen widmet
er sich einer durch und durch kleinbürgerlich anmutenden Freizeitgestaltung: Er ist Imker.
buch. »Ein weiteres Faszinosum ist die Soziologie der Biene«,
erklärt er. Er bewundert die Gesellschaftsform der Honigbiene, die Perfektion derArbeitsteilung,den sprichwörtlichen
Fleiß. Ein Vorbild für die Menschheit? Nein. »Ich bin ja ein
Freiheitsfreund. Aber es gibt keine Freiheit der einzelnen
Biene«, begründet er dies. »Letztendlich sind Bienen ja Kommunisten. Das bin ich ganz und gar nicht«, sagt der selbsterklärte »Anarcho-Liberale«.
Michael Martinek trifft sich oft mit anderen Imkern aus
dem Köllertal, deren Gesellschaft er sehr genießt. »Der klassische Imker ist der pensionierte Bergmann«, erklärt Martinek. »Jura-Professoren sind eher selten.« Und gerade das
gefällt ihm so. »Es sind herzliche Menschen, mit denen ich
dort zu tun habe«, sagt er über die Imkergemeinde. Generell
liegt ihm viel am Saarland. »Die Saarländer lassen auch mal
Fünfe gerade sein und sind nicht so verbissen. Das finde ich
sehr sympathisch.« Vorzüge, die der gebürtige Rheinländer
Martinek schätzt.
Dass er irgendwann so tragisch endet wie der Imker im
Film, ist übrigens nicht sehr wahrscheinlich. Dafür hat er einfach zu viel Spaß an seinerArbeit und an seinem Hobby. Auch
wenn die Imkerei ihn offensichtlich nicht wirklich dazu bewegen konnte, weniger zu arbeiten. Seit 1995 ist er fast jedes
Jahr monatelang als Gastprofessor in China und Südafrika.
Gut getan haben ihm die regelmäßigen Auszeiten bei seinen
fleißigen Tierchen aber trotzdem. Das merkt man an der
Scherzdichte.
Robert Bals zum Forschungsdirektor der
European Respiratory Society gewählt
Professor Robert Bals,Direktor der Klinik für Innere
MedizinV des Universitätsklinikums,ist seit September Forschungsdirektor der European Respiratory Society (ERS).
Er koordiniert die wissenschaftlichen Aktivitäten der ERS,
die mit über 7000 Mitgliedern aus 100 Ländern eine der weltweit größten wissenschaftlichen Gesellschaften im Bereich
Lunge ist.
Wolf-Ingo Steudel ist neuer Ärztlicher Direktor
des Uniklinikums
Professor Wolf-Ingo Steudel, ehemaliger Direktor
der Klinik für Neurochirurgie, ist seit dem 1. Oktober Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. Damit folgt er
Professor Hans Köhler, der diese Aufgabe im Jahr 2004
übernommen hatte.
Saarbrücker Informatiker mit Preisen ausgezeichnet
Der Saarbrücker Informatiker Valentin
Dallmeier hat den Ernst-Denert-Preis 2010
für die bundesweit beste Forschungsarbeit zur
Softwareentwicklung erhalten. Dallmeier hat
in seiner Doktorarbeit ein Verfahren entwickelt, das anhand von Softwaretests automatisch eine genaue Programmbeschreibung erstellt. Diese
Beschreibung oder Spezifikation gibt ähnlich wie eine Bedienungsanleitung wieder,wie sich ein Computerprogramm
in bestimmten Situationen verhält.Bisher machte diese eher
abstrakte Beschreibung den Softwareentwicklern viel Arbeit. Der Preis der Ernst-Denert-Stiftung für Software-Engineering ist mit 5000 Euro dotiert.
_Thorsten Mohr
Michael Martinek verkauft seinen Honig auch am Lehrstuhl
für fünf Euro pro Glas. Mit dem Geld bezahlt er beispielsweise die
Rechnung, wenn er sich mit seinen Studenten zu einem Umtrunk
trifft, oder Materialien für die Teilnehmer seiner Seminare.
Studenten, die besonders gute Klausurergebnisse erreichen, schenkt
er bisweilen auch ein Glas Honig.
martinek.jura.uni-saarland.de/Honig.html.
Menschen
Am Ende wird er von seinen Bienen zu Tode gestochen. Der
lebensmüde Hobby-Imker nimmt seine Schützlinge mit auf
seine letzte Reise, an deren Ende sie ihn schließlich vom
Leben erlösen.
Die Szene hat sich Gott sei Dank nur im Film abgespielt.
»Der Bienenzüchter« mit Marcello Mastroianni war allerdings Inspiration für Michael Martinek, den pelzigen Pollensammlern ebenfalls einen Teil seiner Zeit zu widmen. Nicht
etwa, um irgendeiner Todessehnsucht zu frönen, sondern um
seinem Leben aus Büchern, die er liest und schreibt, und der
Arbeit am Computer etwas entgegenzusetzen. »Die Ärzte
haben mir vor 20 Jahren empfohlen, ein Gegengewicht zur
Arbeit zu finden«, erklärt der Jura-Professor und schaut sehr
sachlich dabei. »Ich habe lange überlegt: Soll ich vielleicht
Golf spielen?«, sagt er. Dabei biegen sich die Enden seines
Schnauzbartes langsam nach oben, die kleinen Krähenfüßchen um die braunenAugen werden zu tiefen Furchen.»Oder
Fesselballon fahren?«
Michael Martinek scherzt gerne.»Im Golfclub müssen Sie
ja schon 5000 Euro zahlen, nur, um reinzukommen«, sagt der
sechsfache Doktor. Ein leichter Spott liegt dabei in seiner
Stimme. Es klingt eher wie: »Golf spielen nur fantasielose
Langweiler mit zu viel Geld.« Den Fesselballon erklärt er erst
gar nicht mehr.
Als er vor 20 Jahren überlegte, was er den Belastungen
des Berufslebens entgegensetzen könnte, sah er das Drama
mit Marcello Mastroianni in der Hauptrolle. Danach stand
fest: Imker wollte er in seiner spärlichen Freizeit sein. Inzwischen hegt und pflegt er 17 Bienenvölker in seinem Garten
in Köllerbach. »Und ich bin ihr König«, schließt er mit der
ihm eigenen Spottlust an. Man wird das Gefühl dabei nicht
los, dass der 60-Jährige mit den vielen Titeln in seiner ganzen
Rastlosigkeit die Welt – und sich – nicht ganz ernst nimmt.
Ein bisschen schon, so weit, wie er es muss. Ein Schelm steckt
im Bildungsbürger Martinek.
Sein Hobby betreibt er dagegen mit großer Ernsthaftigkeit. Es geht ihm nicht nur um den Honig.Einzig deshalb hätte
Michael Martinek nie mit dem Imkern angefangen. Da gibt
es die Kulturgeschichte der Biene, die von herausragender
Bedeutung sei, schwärmt er. Vor der Zuckergewinnung aus
Rüben und Zuckerrohr war Honig eins der wichtigsten Süßungsmittel, Bienenwachs war lange Zeit bedeutender Rohstoff für Kerzenmacher. Bienen spielen eine bedeutende
Rolle in Dichtung, Malerei, Mythologie und Naturwissenschaft. Er erzählt vom Bienenrecht im Bürgerlichen Gesetz-
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Dallmeiers Doktorvater Andreas
Zeller,Professor für Softwaretechnik, und sein Team wurden ebenfalls
für eine neuartige Entwicklung ausgezeichnet. Sie erfanden ein Verfahren, mit dem das Fehlerrisiko eines Softwaresystems errechnet werden kann. Bisher liegt die Wahrscheinlichkeit,
dass bei einer Veränderung eines Softwaresystems ein Fehler eingebaut wird, bei etwa 50 Prozent. Die Programmierer können mit dem neuen Verfahren vor Fehlschritten gewarnt werden und dieses Risiko so minimieren. Um die
Forschungen auf diesem Gebiet weiter zu vertiefen, erhalten die Saarbrücker Wissenschaftler den mit 80.000 Dollar
dotierten Google Research Award.
Rolf Hempelmann erhält Bundesverdienstkreuz
Rolf Hempelmann, Professor für
Physikalische Chemie an der Universität des Saarlandes, ist von Bundespräsident Christian Wulff mit
dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Damit wird
Hempelmanns Engagement gewürdigt, mit dem er junge
Menschen für Naturwissenschaft und Technik begeistert.
Seit 1993 forscht und lehrt Rolf Hempelmann als Professor
für Physikalische Chemie an der Saar-Universität. Im Jahr
2000 führte er das »Mathematische Vorsemester« für angehende Studenten der Chemie, Biologie und Pharmazie ein.
Sein besonderes Engagement für Schüler begann 2003, als
er ehrenamtlich das Schülerexperimentierlabor »NanoBioLab« einrichtete, das seitdem mehr als 1000 Jugendliche
jährlich besuchen.Unter Hempelmanns Leitung wurde 2006
»SaarLab« ins Leben gerufen, ein Verbund saarländischer
Schülerexperimentierlabore.DerVerbund veranstaltet zweimal jährlich die Sieben-Labore-Tour für Schüler, die 2008
als ausgewählter Ort von der Initiative »Deutschland – Land
der Ideen« ausgezeichnet wurde. 2009 erhielt das Projekt
»SaarLab und die Sieben-Labore-Tour« den zweiten Platz
des Robert-Bosch-Förderpreises »Schule trifft Wissenschaft« – die höchstdotierte Auszeichnung für die Zusammenarbeit von Forschung und Schule in Deutschland.
Beste Doktoranden der Saar-Uni mit dem
Eduard-Martin-Preis ausgezeichnet
Am 21. Oktober hat die Vereinigung der Freunde der
Universität des Saarlandes die Dr.-Eduard-Martin-Preise
an die besten Doktorandinnen und Doktoranden der SaarUni vergeben. Die Vereinigung, die die Universität in vielfacher Weise unterstützt, ehrt damit jährlich junge Akademiker, die eine hervorragende Doktorarbeit geschrieben
haben. Die Preisträger: Michael Anton, Anke Käufer
(Rechts- und Wirtschaftswissenschaften), Christophe
Olinger (Medizin),Johannes Birgfeld (Philosophische
Fakultät II), Theodor Jäger (Philosophische Fakultät III),
Christoph Bock (Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät I), Ko n s ta n t i n D o u b rov i n s k i , E l i sa b e t h
Fischer-Friedrich (Naturwissenschaftlich-Technische
Fakultät II ), Sabine Mayer (Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät III ).
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Daniel O’Neill gewinnt SET Preis als bester
Biologie- und Biotechnologie-Student
Für seine Bachelor-Arbeit erhielt Daniel O’Neill
den Leadership Forum Award in der Kategorie »Best Biology & Biotechnology Student« bei den SET Awards 2010
(Science, Engineering & Technology Student of the Year).
Er gewann den Preis für seine hervorragende Arbeit über
die Identifizierung und Charakterisierung einer neuen Substanz, die als ungewöhnlicher Bestandteil von Naturstoffen
aus Bakterien für die pharmazeutische Forschung interessant ist. Die SET Awards sind Europas bedeutendster Preis
für Studenten im Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften. Der Nachwuchswissenschaftler arbeitete in der
Gruppe von Professor Rolf Müller, Leiter des HelmholtzInstituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS)
und Professor für Pharmazeutische Biotechnologie an der
Saar-Uni. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Untersuchung biologisch aktiver Naturstoffe aus Bakterien.
O’Neill wechselte im Februar 2010 im Rahmen des Erasmus-Programms von der Universität Edinburgh nach Saarbrücken.
Mit seinen Publikationen zur Anthropogeographie und als
geschätzter akademischer Lehrer hat Dietrich Fliedner,
der von 1971 bis 1994 Professor für Wirtschaftsgeographie
war, das Renommee der Saarbrücker Geographie maßgeblich geprägt. Der frühere Prodekan des Fachbereichs »Sozial- und Umweltwissenschaften« und Dekan der Philosophischen Fakultät ist 81-jährig nach schwerer Krankheit am
9. September verstorben.
50. Jubiläum der Zahnklinik
Mit einem Festakt und einem wissenschaftlichem Symposium zu aktuellen Perspektiven der Zahnmedizin feierte
die Universitäts-Zahnklinik am 10. und 11. September ihr
50-jähriges Jubiläum. Die Ansprachen beim Festakt, welche die schwierigen Anfänge, die wechselvolle Geschichte
und das heutige Leistungsspektrum der vier Lehrstühle beleuchteten, werden demnächst publiziert.
Geburtstage emeritierter und
pensionierter Professoren
Der Professor für »Angewandte Sprachwissenschaft
unter besonderer Berücksichtigung der Theorie des Übersetzens«, langjährige Direktor des Dolmetscher-Instituts und
Ehrendoktor der Wirtschaftsuniversität Aarhus Wolfram
Wilss wurde am 25. Juli 85 Jahre alt. Der Wegbereiter der
Übersetzungswissenschaft widmete sich in Forschung und
Lehre vor allem der Professionalisierung, Optimierung und
Technisierung des Übersetzens.
Verstorben
Kurz nach seinem 85. Geburtstag starb am 21. Juni in
Paris Professor Bernard Bray, der über zwei Jahrzehnte
als Ordinarius für Französische Literaturwissenschaft und
Direktor des Institut d’ Etudes Françaises agierte, bundesweit einzigartige grenzüberschreitende Studiengänge mit
der Universität Metz einrichtete und unter anderem Ehrenpräsident der »Association Interdisciplinaire de Recherche sur l’ Epistolaire« war.
Professor Wolfgang Gesemann, Ehrendoktor der Kliment-Ochridski-Universität in Sofia, feierte am 28. Juli seinen 85. Geburtstag. Er hat mit Professor Gert Hummel die
Universitäts-Partnerschaft zwischen Saarbrücken und Sofia
begründet und sich intensiv mit den deutsch-bulgarischen
Kulturbeziehungen beschäftigt. Der Slavist lehrte zwischen
1972 und 1987 auf dem Saarbrücker Campus.
Am 28. Juni ist Irmgard Mahnken im Alter von 89 Jahren verstorben. Sie war von Oktober 1969 bis 1986 Professorin für Slavistik. Ihr Nachfolger Professor Roland Marti
hat ihr im »Bulletin der deutschen Slavistik« einen Nekrolog gewidmet (http://kodeks.uni-bamberg.de/VHS/Bulletins/Bulletin_2010.pdf).
Ebenfalls am 28. Juli feierte der Neurochirurg Professor
Friedrich Loew seinen 90. Geburtstag. Der vielfach ausgezeichnete Mediziner hielt trotz mehrerer Rufe renommierter Institutionen der Saar-Uni stets dieTreue.Loew war
während seiner Laufbahn in Homburg (1960 bis 1990) auch
Dekan der Medizinischen Fakultät und Prorektor der Universität.
Der am 22. Juli im Alter von 89 Jahren verstorbene Ökonom und frühere Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft Professor Herbert Giersch hat während seines Wirkens auf dem hiesigen Campus zwischen 1954 und
1969 das herausragende Profil der Saarbrücker Volkswirtschaftslehre begründet. Die Fakultät für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften zeichnete ihren früheren Dekan 1993
mit der Ehrendoktorwürde aus.
85 Jahre wurde am 6.August der in Hamburg geborene Professor für Mathematik Johannes André, der nach der
Promotion in Tübingen, der Habilitation in Braunschweig
und einer Dozentur in Gießen im April 1964 an das Mathematische Institut der Saar-Universität kam, wo er vor
allem die Abteilung für Schulmathematik entwickelte und
mehrere Studien zu Grundlagen der Geometrie veröffentlichte.
Etwa 80% unserer Bevölkerung benötigt
einmal im Leben eine Blutübertragung.
Der seit seinem Studienbeginn vor fast 60 Jahren der Universität des Saarlandes verbundene Professor für Anorganische Chemie Ludwig Heck feierte am 28.August seinen
80. Geburtstag. Er hat nahezu die gesamte Entwicklung der
Naturwissenschaftlichen Fakultät erlebt und mitgestaltet.
Er wurde 1972 zum Professor ernannt und engagierte sich
intensiv in der Selbstverwaltung als Prodekan, Dekan und
Vizepräsident für Lehre und Studium.
Hilfe die ankommt
...in Kaiserslauter
Kaiserslautern
n
am W
Westpfalz-Klinikum
estpfalz-Klinikum
Mo, Do, Fr: 7.15 - 13.30 Uhr
Di und Mi: 11.30 - 18.00 Uhr
INFO Tel:
Tel: 0631/203-1804
...in Saarbrücken
am Klinikum Saarbrücken (Winterberg))
Mo, Do, Fr: 8.00 - 15.00 Uhr
Di und Mi: 12.00 - 18.00 Uhr
INFO Tel:
Tel: 0681/963-2560
0
Blutspendezentrale Saar-Pfalz
Saar-Pfalz
z gGmbH
Klinikum Saarbrücken gGmbH Westpfalz-Klinikum
Westpfalz-Klinikum GmbH
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Saarland-Heilstätten GmbH
Menschen
Wissenschaftlicher Nachlass von Professor
Hans Meves im Universitätsarchiv
Dr. Dorothea Meves hat kürzlich dem Universitätsarchiv Akten und sonstige Unterlagen ihres Mannes Hans
Meves (1925–2008) überlassen. Der Nachlass des Professors für Physiologie dokumentiert dessen wissenschaftliche
Biographie und die Forschungen ebenso wie die Entwicklung des Homburger Physiologischen Instituts mit seinen
Sonderforschungsbereichen.
Ehrendoktorwürde für Nobelpreisträger Erwin Neher
In einer Feier im Stämpfli-Hörsaal des Physiologischen
Instituts zeichnete die Medizinische Fakultät am 9. Juli Professor Erwin Neher mit der Ehrendoktorwürde aus. Der Direktor des Göttinger Max-Planck-Instituts für physikalische
Chemie und Nobelpreisträger von 1991 wurde damit wegen
seiner Verdienste um die Neurophysiologie geehrt.
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Saarbrücker Materialforscher machen Motorblöcke
von Autos wesentlich leichter
Frank Mücklich, Professor für Funktionswerkstoffe der Saar-Uni, und Alexandra
Velichko haben den Werner-Köster-Preis der
Deutschen Gesellschaft für Materialkunde
(DGM) erhalten. Ihnen ist es gelungen, mithilfe
der so genannten Nano-Tomographie genau
vorherzusagen, in welcher Form Graphit in
Gusseisen vorliegt und wie es dessen Eigenschaften verändert. Eine wichtige Rolle spielt
das Graphit beispielsweise im Motorenbau.
Gusseiserne Motorblöcke sind preiswert herzustellen, erhöhen jedoch das Gewicht und
damit den Spritverbrauch des Autos. Mit extrem hoch aufgelösten 3-D-Bildern des Graphits im Gusseisen können die
Materialwissenschaftler die Eigenschaften des Gusseisens
präzise vorhersagen. Gießereien haben so eine objektive
Grundlage, um mit ihren Kunden in der metallverarbeitenden Industrie genau zu definieren, wie das Gusseisen beschaffen sein muss, um bestimmte Eigenschaften zu erzielen. Der Werner-Köster-Preis wird jährlich international
ausgeschrieben und von der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM) zusammen mit dem Carl Hanser Verlag
an den besten Aufsatz des Jahres verliehen.
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Ebenfalls 80 Jahre wurde am 17.Oktober der frühere Dekan
der Medizinischen Fakultät, erste Prodekan des Fachbereichs Klinische Medizin und langjährige Direktor der
Universitäts-Hautklinik, Professor Hansotto Zaun. Der
Wissenschaftler ist unter anderem Ehrenmitglied der Ungarischen Dermatologischen Gesellschaft.
Seit dem 28. Oktober kann der vereidigte Sachverständige
für Lebensmittelchemie Professor Günter Lehmann auf
90 Lebensjahre zurückblicken. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande lehrte an der Saar-Uni, war Gastprofessor mehrerer ausländischer Hochschulen und ist
Ehrenprofessor der Central-Universität Quito, Honorarprofessor der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie Ehrenmitglied des NanoBioNet.
Neue Professoren an der Saar-Uni
Steffen Wiese ist zum Professor
für Mikrointegration und Zuverlässigkeit an der Universität des Saarlandes ernannt worden. Wiese wird
zudem eine Forschungsgruppe am
Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik
leiten. Er arbeitet an der Entwicklung elektrotechnischer
Bauteile, etwa für die Automobilbranche und die Luft- und
Raumfahrttechnik.
Zum Professor für Mathematik ist
Roland Speicher ernannt worden.
Die Forschungsschwerpunkte von
Professor Speicher liegen im Bereich
der freien Wahrscheinlichkeitstheorie. Dabei geht es um abstrakte mathematische Konzepte,
die die Natur auf quantenmechanischem Niveau beschreiben. Diese Methoden spielen beispielsweise auch beim Bau
von drahtlosen Kommunikationsnetzwerken eine Rolle.
Die Universität des Saarlandes hat zum 1. Oktober 2010
Olaf Kühne zum Stiftungsprofessor für
nachhaltige Entwicklung ernannt. Der Lehrstuhl wurde bereits im vergangenen Jahr von
der Saar-Uni und der Europäischen Akademie
Otzenhausen gemeinsam mit der Bildungsinitiative »Mut zur Nachhaltigkeit« eingerichtet,
aber noch nicht endgültig besetzt. Mit der Professur wollen
Stifter und Universität das Querschnittsthema Nachhaltigkeit in möglichst vielen Studienfächern verankern und die
Forschung zur nachhaltigen Entwicklung verstärken. Olaf
Kühne ist promovierter Geograph und Soziologe. Die neue
Professur wird für fünf Jahre aus Mitteln der Bildungsinitiative »Mut zur Nachhaltigkeit« gefördert.
Termine
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Mehr ab 19. November unter www.sportmedizin-saarbruecken.de
Sonntag, 21. November, 11 Uhr, Hochschule
für Musik Saar: Wissenschafts-Matinee »Musik
trifft Informatik«
Wenn ein Musikstück zum Ohrwurm wird, fragen sich
nicht wenige, ob sie die Melodie bereits aus einem anderen
Lied kennen. Hier kann die Informatik helfen. Computer
können Musikausschnitte akustisch vergleichen oder große
Notenbestände nach ähnlichen Mustern durchsuchen.Bei der
Wissenschafts-Matinee präsentieren Professor Thomas Duis,
Rektor der Hochschule für Musik,und Privatdozent Meinard
Müller, Informatiker an der Saar-Uni und am Max-PlanckInstitut für Informatik, das junge Wissenschaftsgebiet der
computergestützten Verarbeitung und Analyse von Musikdaten in allgemeinverständlicher und unterhaltsamer Weise.
Anmeldung unter E-Mail: [email protected],
www.wissenschaftsforum-saar.de, Tel.: (0681) 398823
Mittwochs, 19 Uhr, Rathaus Saarbrücken, Uni-Aula,
Stadtgalerie Saarbrücken, (s. einzelne Termine):
Ringvorlesung »Kulturelle Grundlagen Europas«,
bis 8. Dezember
In der öffentlichen Ringvorlesung »Kulturelle Grundlagen Europas«,die am 20.Oktober begonnen hat,kommen Historiker, Philosophen, Theologen, Juristen und Kulturwissenschaftler zu Wort. Sie stellen vor, wie in der Antike zum
Beispiel über Tod und Jenseits oder über Gerechtigkeit gedacht wurde und so die Grundlagen für unser heutiges Zusammenleben entstanden. Die Ringvorlesung hat im Sommersemester begonnen und wird nun fortgesetzt. Letzter
Termin der Ringvorlesung, einer Kooperation der Fachrichtung Evangelische Theologie, der Landeshauptstadt Saarbrücken und der Asko Europa Stiftung, ist der 8. Dezember.
Der Eintritt ist frei.
www.uni-saarland.de/kulturelle_Grundlagen_Europas/Aktuelles
Dienstags, 19 Uhr, Weltkulturerbe Völklinger Hütte:
Ringvorlesung »Genialer Schrott«, bis 8. Februar
Vor der Kulisse der Völklinger Hütte bietet die Universität des Saarlandes gemeinsam mit dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte und der Stadt Völklingen die Ringvorlesung
»Genialer Schrott« für die breite Öffentlichkeit zum Thema
Industriekultur an. Federführend ist neben dem Fachbereich
Kunstgeschichte, der unter der Leitung von Professor Henry
Keazor in den vergangenen Semestern Ringvorlesungen über
Science Fiction und Kunstfälschung angeboten hatte, der Bachelor-Optionalbereich der Philosophischen Fakultät unter
der Leitung von Dominik Schmitt; komplettiert wird das Organisationsteam von Nils Daniel Peiler. Technikhistoriker,
Kunsthistoriker, Denkmalpfleger, Sozialwissenschaftler und
Studenten sprechen noch bis 8. Februar 2011 über »Genialen
Schrott«. Der Eintritt zu den Ringvorlesungen ist frei.
Die PLUSCARD Service-Gesellschaft
für Kreditkarten-Processing mbH in
Saarbrücken übernimmt für Sparkassen
und Banken umfangreiche Dienstleistungen rund um Kreditkarten von MasterCard und Visa. Service über dem Standard und persönliche Betreuung sind
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www.unisaarland.net/genialerschrott
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unsere Arbeit. Aus diesem Grund suchen
wir für den Ausbau unseres Standortes in
Jeden zweiten Montag, 19 Uhr, Rathausfestsaal:
Ringvorlesung »Bildungsforschung und Bildungspraxis«, bis 7. Februar
Die Fachrichtung Erziehungswissenschaft der Saar-Uni
bietet in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Saarbrücken im Wintersemester die öffentliche Ringvorlesung
»Bildungsforschung und Bildungspraxis« an. Im Mittelpunkt
steht dabei immer die Frage,wie die Bildungspraxis durch Bildungsforschung verbessert werden kann.
Saarbrücken mehrere neue Mitarbeiter.
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http://bildungswissenschaft.uni-saarland.de/
Mittwoch, 12. Januar, 17 Uhr, Campus Saarbrücken,
Gebäude B8 1, Seminarraum 0.23: Zweites Kolloquium
Sporttraumatologie
Sportbedingte Verletzungen und Überlastungserscheinungen sowie deren Prävention stehen im Mittelpunkt des
Kolloquiums Sporttraumatologie. Ein Vortrag dreht sich beispielsweise um die Auswirkungen einer kürzeren Winterpause auf die Verletzungshäufigkeit im Profifußball. Das Kolloquium wendet sich an Ärzte, steht aber auch allen anderen
Interessierten offen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Kundenberatung
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Beratung der Kreditkarteninhaber
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www.sportmedizin-saarbruecken.de
Samstag, 29. Januar 2011, Congresshalle,
Winterball der Hochschulen
Am Samstag, 29. Januar 2011, laden die Hochschulen des
Saarlandes zu ihrem Winterball ein. Er zählt zu den gesellschaftlichen Highlights im Saarland in den kalten Wintermonaten. Tanzbegeisterte können die Gelegenheit nutzen,
um mit Wissenschaftlern und Mitarbeitern der Hochschulen,
Studenten und zahlreichen Gästen aus dem ganzen Saarland
einen geselligen Abend in entspannter Atmosphäre zu genießen. In den einzelnen Foyers der Congresshalle werden
verschiedene Bands spielen, so dass man zwischen unterschiedlichen Musik- und Tanzrichtungen auswählen kann.
Mehr Infos und Kartenvorverkauf bald auf
www.uni-saarland.de/winterball
Ihr Profil:
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Termine
Freitag, 19. November, 15 Uhr, HermannNeuberger-Sportschule, neues Athletengebäude,
Seminarraum K4, Infonachmittag für die
Öffentlichkeit zum Gesundheitssport
Verschiedene Fragen zur angemessenen Gestaltung von
Gesundheitssport sind noch nicht endgültig wissenschaftlich
geklärt. So gibt es bisher keine definitiven Untersuchungen
darüber,wie groß positive Effekte bestimmter sportlicherAktivitäten sind. Mit solchen Themen setzt sich das Institut für
Sport- und Präventivmedizin im Rahmen der größten kontrolliertenTrainingsstudie in Deutschland auseinander,die im
Frühjahr 2011 im Saarland beginnt.Wer sich fürs Mitmachen
interessiert, kann sich bei der Informationsveranstaltung
registrieren lassen.
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Angebot:
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66111 Saar
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Saarbrücken
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