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Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes

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Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes
Gesellschaft der Förderer
des Instituts für
empirische Wirtschaftsforschung
an der Universität des Saarlandes
Tätigkeitsbericht
für das Jahr 2011
Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische
Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes
Die Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes zielt in erster Linie darauf ab, die Leistungen des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes zu unterstützen.
Das Institut für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes hat nach
der Satzung die Aufgabe, empirische Wirtschaftsprobleme wissenschaftlich zu erforschen
und durch seine Arbeit die empirische Wirtschaftsforschung zu fördern. Die notwendige
ideelle und materielle Unterstützung erhält das Institut durch die Gesellschaft der Förderer des
Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes e.V., Saarbrücken. Der Kreis der Förderer umfasst Unternehmen aus verschiedenen Branchen, die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes sowie Verbände und Behörden des Saarlandes. Auf
diese Weise kommt es zu einem intensiven Kontakt zwischen Praxis und Wissenschaft,
wodurch die Chance eröffnet wird, gemeinsam Entscheidungshilfen für wissenschaftliche
und politische Probleme zu erarbeiten. Durch die Mitgliedschaft wird darüber hinaus auch die
wissenschaftliche Forschung gefördert und die empirische Wirtschaftsforschung besonders
gestärkt.
Institut für
empirische
Wirtschaftsforschung
Institut für
Handel &
Internationales
Marketing
Institut für
Konsum- und
Verhaltensforschung
Institut für
Steuerlehre und
Entrepreneurship
Gesellschaft der Förderer
Institut für
Wirtschaftsinformatik
Institut für
Wirtschaftsprüfung
Das Forschungsprogramm des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung setzt sich aus den
Kompetenzfeldern der Teilinstitute zusammen. Durch die gemeinsame Dachorganisation der
fünf Teilinstitute, interdisziplinäre Kooperation im Institut und moderne technische Infrastruktur wird seit jeher eine effiziente Forschungsarbeit auf breiter wissenschaftlicher Basis
gewährleistet. So sind seit der Gründung des Instituts im Jahr 1970 zahlreiche Gutachten
und Forschungsbereiche für öffentliche Institutionen und Unternehmungen entstanden.
Die Vergabe unternehmensbezogener Hausarbeiten an Studenten der jeweils an die Teilinstitute angebundenen Lehrstühle ermöglicht dem Kreis der Förderer außerdem, eigene unternehmensspezifische Problemstellungen durch potentielle Nachwuchskräfte analysieren zu
lassen. Die jährlich stattfindenden Tagungen und Kongresse, an denen die Mitglieder der Gesellschaft des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung vergünstigt teilnehmen können,
sollen ebenfalls den Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis intensivieren.
Zu ausführlicheren Informationen zu den Teilinstituten und deren Tätigkeiten siehe den Tätigkeitsbericht des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung.
Im Jahr 2011 hat die Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung alle fünf Teilinstitute finanziell gefördert. So konnten dem Institut für Steuerlehre und
Entrepreneurship unter der Leitung von Univ.-Professor Dr. Heinz Kußmaul, dem von Univ.Professor Dr. Joachim Zentes geleiteten Institut für Handel und Internationales Marketing,
dem Institut für Wirtschaftsinformatik unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.Professor Dr. Peter Loos, dem unter der Leitung von Univ.-Professor Dr. Michael Olbrich
stehenden Institut für Wirtschaftsprüfung und dem Institut für Konsum- und Verhaltensforschung unter der Direktion von Univ.-Professor Dr. Andrea Gröppel-Klein jeweils 1.000,Euro als Anschubfinanzierung zugewendet werden.
Darüber hinaus beteiligte sich die Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Organisation des ersten Handelskongresses Saar, der in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft, der IHK Saarland und dem
Landesverband Einzelhandel und Dienstleistung Saarland veranstaltet wurde. Vor mehr als
240 Besuchern diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft darüber, wie
die Herausforderungen der Branche im Saarland gemeistert werden können.
Im Rahmen des Handelskongresses wurde zum zweiten Mal der mit 5.000 Euro dotierte PaulH.-Repplinger- Ehrenpreises verliehen, welcher durch die Fördergesellschaft ausgeschrieben
wurde. Dieser richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum und wird für herausragende Arbeiten verliehen, die sich auf aktuelle Forschung
und Praxis in Mittelstand oder Handel beziehen. Der Preis ging 2011 an Dr. Eva Stüber für
ihre mit „summa cum laude“ bewertete Dissertation „Kaufempfehlungen als Personalisierungsansatz im Internethandel – Eine empirische Analyse der Akzeptanz am Beispiel der Bekleidungsbranche“ und Dr. Christina Stadler, die eine ebenfalls mit „summa cum laude“ bewertete Dissertation über das Thema „Freude am Unternehmertum in kleinen und mittleren
Unternehmen“ verfasst hatte. Neben je 2.500 Euro Preisgeld erhielten die Preisträgerinnen
eine Hermes-Bronzeplastik, die im Auftrag von Paul H. Repplinger für den Ehrenpreis durch
den Saarbrücker Künstler Hans Schröder geschaffen wurde.
Ebenso beteiligte sich die Fördergesellschaft an der Organisation des Unternehmertages 2011.
Im Rahmen des Unternehmertages wurde erstmals der Saarbrücker Förderpreis der Ernst &
Young GmbH vergeben. Der Preis trägt den Namen der renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young in Saarbrücken und unterstreicht die langjährige Verbundenheit
zur Universität des Saarlandes. Der neu eingeführte Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird
für eine (oder mit jeweils 1.000 Euro für zwei) herausragende Arbeit(en) einer Nachwuchswissenschaftlerin oder eines Nachwuchswissenschaftlers aus dem Bereich der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre verliehen. Die beiden ersten Preisträger waren Dr. Christoph Ruiner
und Prof. Dr. Stefan Meyering.
Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship
Das Betriebswirtschaftliche Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship ist im Juni 2002 durch
die Aufnahme in das Institut für empirische Wirtschaftsforschung entstanden und steht unter der
wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Professor Dr. Heinz Kußmaul. Dieser nimmt bereits seit
1993 den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Betriebswirtschaftliche
Steuerlehre wahr und ist seit 1998 zusätzlich Direktor des Instituts für Existenzgründung/Mittelstand. Darüber hinaus war Univ.-Professor Dr. Kußmaul vom 1. März 2003 bis zum
30. Juni 2005 Vizepräsident für Planung und Strategie der Universität des Saarlandes. Zwischen
2006 und 2010 war er zudem Sprecher der Direktoren des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes. Seit 1994 ist er Direktor der Betriebswirtschaftlichen
Seminarbibliothek, seit 2001 Direktor der Wirtschaftswissenschaftlichen Seminarbibliothek und
seit 2009 Vorstandsvorsitzender des Studentenwerks im Saarland.
Die Forschungsschwerpunkte des Instituts liegen – ausgehend von einer breiten Fundierung in der
Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre – in Fragen der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre, wobei
die drei Teilbezugspunkte des Rechnungswesens, der Steuerarten und der Unternehmensstruktur
jeweils in Bezug zur Unternehmensbesteuerung im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten liegen.
Ausgehend von der Verbindungslinie zwischen Allgemeiner Betriebswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftlicher Steuerlehre werden als Forschungsschwerpunkte auch das Rechnungswesen
allgemein und insbesondere das externe Rechnungswesen sowie das Investitions- und Finanzierungsmanagement betrachtet.
Der zweite Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich des Entrepreneurship und der Existenzgründung. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Beschäftigung mit betriebswirtschaftlichen Fragen
der Existenzgründung allgemein, speziell aber auch mit Fragestellungen aus dem Bereich des
Mittelstandes, aus der Unternehmensnachfolge und der Erfolgsmessung von Existenzgründungen.
Die Forschung des Instituts ist insgesamt auf der Grundlage eines sicheren theoretischen Fundamentes anwendungsorientiert ausgerichtet, was insbesondere durch zahlreiche Kooperationen mit
der Wirtschaftspraxis und dort insbesondere mit mittelständischen Unternehmen aus der Steuerberatungs-, Wirtschaftsprüfungs- und sonstigen Praxis zum Ausdruck gebracht wird. In diesem Zusammenhang werden auch gemeinsame Lehr- und Forschungsprojekte durchgeführt, so zum Beispiel Praxistage oder auch – in Kooperation mit der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der Universität des Saarlandes (KWT) – Unternehmertage. Des Weiteren erfolgt eine
spezifische Ausbildung der Studierenden am Computer mit dem Ziel, sowohl die Steuerberatungs-Software der Praxis als auch unternehmerisches Denken im Rahmen eines Unternehmensplanspiels „Gründer-Cup“ kennen zu lernen und anzuwenden, wobei auch hier eine intensive Kooperation mit den führenden Anbietern stattfindet.
Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship
Direktor: Univ.-Professor Dr. Heinz Kußmaul
Universität des Saarlandes, Gebäude B4 1
DE-66123 Saarbrücken
Telefon:
+49 (0)681 302 2112
Fax:
+49 (0)681 302 3012
E-Mail:
[email protected]
Internet: http://www.bli.uni-saarland.de
Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship
Hinter dem Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship liegt ein in vielerlei Hinsicht ereignis- und erfolgreiches Jahr 2011. Insbesondere wurde eine Anpassung und Erweiterung des
bereits bestehenden Angebots an Lehrveranstaltungen an die Rahmenbedingungen des neuen
Masterstudiengangs BWL vorangetrieben. Auch im Bereich der Forschung wurden traditionelle Schwerpunkte vertieft und durch neue ergänzt.
Im Rahmen der Lehrtätigkeit des BLI (Betriebswirtschaftliches Institut für Steuerlehre und
Entrepreneurship, Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre,
Institut für Existenzgründung/Mittelstand) im Diplom ist insbesondere zwischen Hauptfachund Vertiefungsfachveranstaltungen zu unterscheiden. Als Hauptfachveranstaltung wird derzeit „Unternehmensbesteuerung A“ angeboten.
Den Kern der Lehrtätigkeit stellt die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre im Vertiefungsfach
mit den zwei grundlegenden Veranstaltungen „Unternehmensbesteuerung A“ und „Unternehmensbesteuerung B“ dar, die jeweils im Wintersemester bzw. im Sommersemester stattfinden. Zusätzlich werden seit dem Wintersemester 2007/2008 die sehr praxisnahen Veranstaltungen Einkommensteuer („Direkte Steuerarten und Einkommensteuererklärung“) und
Umsatzsteuer („Indirekte Steuerarten und Umsatzsteuererklärung“) offeriert. Im Wintersemester 2008/2009 kam die Übung „Unternehmenssteuern“ als eine weitere neu entwickelte
Veranstaltung zum Lehrangebot hinzu. Alle drei Übungen werden regelmäßig im Jahresturnus angeboten. Darüber hinaus werden seit dem Wintersemester 2008/2009 die Veranstaltungen Nationale Besteuerung („Nationale Struktur und Unternehmensbesteuerung“) durch StB
Dr. Vassil Tcherveniachki und Internationale Besteuerung („Internationale Struktur und Unternehmensbesteuerung“) durch StB Dr. René Schäfer alle zwei Semester angeboten. Letztgenannte stellt die internationale Ausrichtung der Steuerlehre unter Beweis. Dass diese grenzüberschreitende Betrachtungsweise steuerlicher Sachverhalte zudem der geforderten Europaorientierung der Universität des Saarlandes nachkommt, kann als beispielhaft bezeichnet werden. Als weitere überaus praxisverbundene Veranstaltung ist die „Steuerberatung und Unternehmensbesteuerung“ ausgestaltet, in deren Rahmen Studierende eine in Form und Umfang
als reduzierte Seminararbeit zu umschreibende Ausarbeitung anzufertigen haben. Neben der
Möglichkeit, vier Anrechnungspunkte im Bereich der „Sonstigen Punkte“ zu erlangen, wird
den Studierenden die Chance gegeben, sich mit der marktführenden Steuerberatungssoftware
der DATEV eG unter Anleitung intensiv am PC vertraut zu machen.
Darüber hinaus wird die Lehrtätigkeit im Bereich der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre seit
2004 durch die „Praxis der Unternehmensbesteuerung“ ergänzt; diese jeweils im Sommersemester von StB Dipl.-Kfm. Armin Pfirmann angebotene Veranstaltung vertieft die in den übrigen Vorlesungen gelegten theoretischen Fundamente und unterstreicht den Praxisbezug der
Ausbildung am BLI. Des Weiteren setzt mit Prof. Dr. Wolfgang Wegener, Finanzvorstand
eines großen saarländischen Mittelständlers, ein weiterer renommierter Praktiker seine langjährige Lehrtätigkeit fort, der mit seiner Vorlesung „Unternehmenssanierung und Insolvenzrecht“ an der Schnittstelle zwischen Steuerlehre und Privatrecht anzusiedeln ist. Damit zeigt
sich auch die Interdisziplinarität des Lehrangebots am BLI.
Über die Veranstaltungen im Haupt- und Vertiefungsfach hinaus war das BLI auch im Grundstudium lehrend tätig. Zudem bestand für Studierende des Rechtswissenschaften im Wintersemester 2011/2012 die Möglichkeit, die Veranstaltung „Grundzüge der Buchführung und
Bilanzierung“ zu besuchen.
Geschuldet durch die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge BWL wurden im
Jahr 2011 Lehrveranstaltungen auch für diese Studiengänge angeboten. Das Hauptfach „Steuern“ können Bachelorstudierende ab dem Wintersemester 2010/2011 jedes Wintersemester
belegen. Im Wintersemester 2010/2011 wurde außerdem vor ca. 600 Teilnehmern die verpflichtende Veranstaltung „Buchführung und Unternehmensrechnung“ von Univ.-Professor
Dr. Heinz Kußmaul gehalten. Zu dem Stammbereich Betriebswirtschaftliche Steuerlehre des
Masterstudiengangs BWL gehören die Veranstaltungen „Betriebswirtschaftliche Steuerlehre
A“ und „Betriebswirtschaftliche Steuerlehre B“, welche im jährlichen Wechsel stattfinden. Im
Zusatz- bzw. Wahlbereich können Masterstudierende neben den bereits länger angebotenen
Veranstaltungen „Internationale Besteuerung“ und „Nationale Besteuerung“ die seit dem WS
2011/2012 stattfindende Veranstaltung „Besteuerung von Finanzdienstleistungen“ einbringen,
die in enger Zusammenarbeit mit RA StB Hans-Jürgen A. Feyerabend, KPMG Frankfurt,
stattfindet. Darüber hinaus können seit SS 2011 Bachelorstudierende auch mittels eines internen Praktikums, welches jedes Semester angeboten wird, einen Einblick in das Tätigkeitsfeld
des Lehrstuhls erhalten und den Lehrstuhlinhaber und die wissenschaftlichen Mitarbeiter bei
ihrer Forschungstätigkeit unterstützen.
Neben der Lehre war das BLI im abgelaufenen Jahr auch auf dem Forschungssektor überaus
aktiv. So konnten 76 Publikationen realisiert werden, die Ausdruck für die von Breite und
Tiefe gleichermaßen geprägte, im Schwerpunkt Europa angesiedelte, betriebswirtschaftlich
fundierte und in Fragen der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre und des Entrepreneurship
besonders spezialisierte Forschungstätigkeit am Institut sind. Neben zahlreichen Projekten zur
Unternehmensbesteuerung im nationalen und internationalen Kontext, zur Bilanzierung, zu
Fragen der Existenzgründung und des Mittelstandes sowie zur Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre ist besonders das Erscheinen von einem Lehrbuch zu erwähnen, nämlich „Betriebswirtschaftslehre für Existenzgründung“ in der 7. Auflage. Darüber hinaus wird die von
Prof. Dr. Heinz Kußmaul herausgegebene Reihe „Arbeitspapiere zur Existenzgründung“ genauso fortgeführt wie die im Jahr 2006 – gemeinsam mit Prof. Dr. Karlheinz Küting und Prof.
Dr. Claus-Peter Weber – begonnene Herausgabe der Reihe „Bilanz-, Prüfungs- und Steuerwesen“, in welcher 2011 drei weitere hervorragende Saarbrücker Arbeiten (zwei Dissertationen
und eine Habilitationsschrift) publiziert wurden, und die im Jahr 2007 begonnene Herausgeberschaft des Handbuchs der Bilanzierung (gemeinsam mit Prof. Dr. Rudolf Federmann und
Prof. Dr. Stefan Müller).
Im Rahmen der zahlreichen Einzelprojekte sind zu erwähnen Beiträge zu den
nachstichtagsbezogenen jahresabschlusspolitischen Instrumenten (mit Dipl.-Kffr. Christine
Cloß) in der Zeitschrift „Der Steuerberater“, zu den Möglichkeiten und Grenzen der quantitativen und qualitativen Jahresabschlussanalyse (mit Dipl.-Kffr. Christine Cloß) in der Zeitschrift „Der Steuerberater“, zu den bilanzsteuerlichen Abschreibungswahlrechten für sog.
„Geringwertige Wirtschaftsgüter“ (mit Dipl.-Kfm. Dennis Weiler) in der Zeitschrift „GmbHRundschau“, zur Berücksichtigung von Steuern in der Investitionsrechnung (mit Dipl.-Kfm.
Dennis Weiler) in der Zeitschrift „Der Steuerberater“, zur Bedeutung der Abgrenzung von
Anlage- und Umlaufvermögen (mit Dipl.-Kfm. Eric Huwer) in der Zeitschrift
„Unternehmensteuern und Bilanzen“, zu den grundlegenden Modellen der Investitionsrechnung zur Berücksichtigung der Gewinnsteuern (mit Dipl.-Kfm. Dennis Weiler) in der Zeitschrift „Der Steuerberater“, zur Berücksichtigung der Geldentwertung in der Investitionsrechnung (mit Dipl.-Kfm. Dennis Weiler) in der Zeitschrift „Der Steuerberater“, zu den grundlegenden Modellen der Investitionsrechnung zur Berücksichtigung der Geldentwertung (mit
Dipl.-Kfm. Dennis Weiler) in der Zeitschrift „Der Steuerberater“, zur Gründung einer Kapitalgesellschaft (mit Dr. Christoph Ruiner und Dipl.-Kfm. Christian Delarber) in der Zeitschrift
„Der Steuerberater“, zur Aktivierungsfähigkeit von Nutzungsrechten in Handels- und Steuer-
bilanz (mit Dipl.-Kffr. Carina Ollinger) in der Zeitschrift „Steuer und Wirtschaft“, zur Beendigung einer Kapitalgesellschaft (mit Dr. Christoph Ruiner) in der Zeitschrift „Der Steuerberater“, zu der Besteuerung des wirtschaftlichen Engagements einer spanischen Kapitalgesellschaft in Deutschland (mit Dr. Christoph Ruiner) in der Zeitschrift „Betriebswirtschaftliche
Forschung und Praxis“, zur gemeinsamen konsolidierten KörperschaftsteuerBemessungsgrundlage in der Europäischen Union (mit Dr. Christoph Niehren) in der Zeitschrift „Der Steuerberater“, zur elektronischen Bilanz in der Zeitschrift „Der Aufsichtsrat“, zu
den Aufgaben und zum Aufbau eines Business Plans (mit Dipl.-Kffr. Nicole Türk) in der
Zeitschrift „Der Steuerberater“, zu den Leistungsbeziehungen in internationalen Einheitsunternehmen mit Blick auf die Änderung des Art. 7 OECD-MA und die geplante Änderung des
§ 1 AStG (mit Dr. Christoph Ruiner und Dipl.-Kfm. Christian Delarber) in der Zeitschrift
„Die Unternehmensbesteuerung“, zu den inhaltlichen Gestaltungen des Hauptteils eines Business Plans (mit Dipl.-Kffr. Nicole Türk) in der Zeitschrift „Der Steuerberater“, zu den Verlusten bei beschränkter Haftung in „Juris Lexikon Steuerrecht“ (mit Dipl.-Kfm. Christian
Delarber), zu den rechtlichen Grundlagen von Personengesellschaften in „Juris Lexikon Steuerrecht“ (mit Dipl.-Kfm. Christian Delarber), zu der Besteuerung von Personengesellschaften
„Juris Lexikon Steuerrecht“ (mit Dipl.-Kfm. Christian Delarber), zur verdeckten Einlage in
„Juris Lexikon Steuerrecht“ (mit Dipl.-Kffr. Carina Ollinger), zu den Nutzungsrechten im
Handbuch der Bilanzierung (hrsg. von Rudolf Federmann, Heinz Kußmaul und Stefan Müller), zur Kostenrechnung in „Betriebswirtschaft für Führungskräfte“ (hrsg. von Walther Busse
von Colbe, Adolf G. Coenenberg, Peter Kajüter, Ulrich Linnhoff und Bernhard Pellens), zum
unternehmerischen Verhalten im Kontext der Europäisierung des Rechts (mit Dr. Christoph
Ruiner und Dipl.-Kfm. Dennis Weiler) in „Mensch und Markt – Die ethische Dimension wirtschaftlichen Handelns“, Festschrift für Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Arnold (hrsg. von Tristan
Nguyen), zum Anlagespiegel im Lexikon des Rechnungswesens (hrsg. von Walther Busse
von Colbe, Nils Crasselt und Bernhard Pellens), zu den Pensionsrückstellungen (mit Prof. Dr.
Axel Kihm) im Lexikon des Rechnungswesens (hrsg. von Walther Busse von Colbe, Nils
Crasselt und Bernhard Pellens), zu den steuerlichen Determinanten des Internationalen Managements (mit Dr. René Schäfer) in „Fallstudien zum Internationalen Management“ (hrsg. von
Joachim Zentes, Bernhard Swoboda und Dirk Morschett) sowie der entsprechenden Fallstudienlösung, zur E-Bilanz im Mittelstand (mit Dipl.-Kfm. Dennis Weiler) in „Controlling und
Rechnungslegung – Bestandsaufnahme, Schnittstellen, Perspektiven“, Festschrift für Prof. Dr.
Klaus-Peter Franz (hrsg. von Peter Kajüter, Torsten Mindermann und Carsten Winkler), sowie zahlreiche Kommentierungen der BHO (mit Prof. Dr. Stephan Meyering) in dem Kommentar zur Bundeshaushaltsordnung/Landeshaushaltsordnung (hrsg. von Prof. Dr. Christoph
Gröpl) sowie Kommentierungen (mit Dr. Jörg Henkes) in dem Kommentar zur Kommunalen
Doppik (hrsg. u.a. von Karl-Ludwig Barthelmä).
Neben den gerade erwähnten vorzeigenswerten Ergebnissen und dem damit verbundenen Renommee- bzw. Reputationsgewinn für den gesamten Fachbereich belegen auch die überaus
erfolgreich abgeschlossenen Dissertationen, dass im Bereich der betriebswirtschaftlichen und
hier insb. der steuerlichen Forschung hervorragende Arbeit am BLI geleistet wird. So wurden
im Jahr 2011 Dr. Christoph Niehren genauso zum Dr. rer. oec. promoviert (Thema der Dissertation: „Fortentwicklungsperspektive der körperschaftsteuerlichen Organschaft vor dem Hintergrund
ausgewählter
europarechtlicher
Rechtsprechung
sowie
der
Harmonisierungbestrebungen der Europäischen Kommission“) wie Dr. Sebastian Gräbe
(Thema der Dissertation, die 2012 erscheint: „Das Maßgeblichkeitsprinzip vor dem Hintergrund des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes – ein Relikt der Vergangenheit?“).
Auch außerhalb der primären Forschungs- und Lehrtätigkeit wurden die Kontakte des Instituts zu Vertretern wirtschaftlicher Interessengruppen, Praktikern und Unternehmern nicht nur
aufrecht erhalten, sondern sogar noch intensiviert. Neben dem bereits zum 14. Mal in enger
Kooperation mit der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der Universität des
Saarlandes (KWT) ausgetragenen Studienangebot „Existenzgründung“, bei dem neben wissenschaftlichen Vertretern des BLI auch externe Referenten zu Wort kommen, und dem bereits 31. und 32. Seminar „Existenzgründungen“, das eine verkürzte Fassung des Studienangebots repräsentiert, lud das BLI im Jahre 2011 gemeinsam mit der KWT zum neunten Mal
zum „Unternehmertag der Universität des Saarlandes“ bei dem als Gastredner u.a. Prof. Dr.
Joachim Zentes, Dr. Franz Becker und Dr. Dieter Scheid aufgetreten sind.
Darüber hinaus bestehen Kooperationen bzw. enge Kontakte mit der W+ST – Wirtschaftsund Steuerberatung AG, Dr. Dornbach und Partner, Ernst & Young, PriceWaterhouseCoopers, KPMG sowie der DATEV eG. Dies zeigt sich auch in der regen Einbindung der Kooperationspartner in das Lehrangebot des BLI, insbesondere in Form von regelmäßig stattfindenden Gastvorträgen.
Die voran stehenden Ausführungen belegen, dass das abgelaufene Jahr 2011 für das BLI erneut von hoher wissenschaftlicher Qualität und großer Akzeptanz sowohl der Studierenden
als auch der Wirtschaftspraxis geprägt war. Des Weiteren bleibt an dieser Stelle positiv hervorzuheben, dass die auch in den Vorjahren an den Tag gelegte Performance des Lehrstuhlteams noch gesteigert bzw. verbessert werden konnte. Der Grund hierfür dürfte neben der
guten Personalführung und dem besonderen Einsatz des gesamten BLI-Teams insbesondere in
dem guten Betriebsklima liegen, das am BLI herrscht. Dank der tatkräftigen Unterstützung
aller Institutspersonen sollten auch die im laufenden Jahr 2012 anstehenden Projekte – stellvertretend seien hier die Neuauflagen der Lehrbücher „Grundzüge der Buchführung und Bilanztechnik“ (begründet mit Prof. Dr. Dr. Günter Wöhe) und „Externes Rechnungswesen“
(mit Prof. Dr. Hartmut Bieg und Prof. Dr. Gerd Waschbusch), zusätzlich dazu ein völlig neues Übungsbuch „Externes Rechnungswesen in Übungen“ im gleichen Verfasserteam erwähnt
– mit der gewohnten Zuverlässigkeit und Professionalität gemeistert werden können.
Institut für Handel & Internationales Marketing
Den Tätigkeitsschwerpunkt des Instituts bilden Forschungsaktivitäten mit hoher Praxisrelevanz. Dabei werden komplexe Problemstellungen im Handel sowie Fragestellungen, die sich
im Rahmen der internationalen Geschäftstätigkeit von Unternehmen ergeben, analysiert und
Lösungsansätze aufgezeigt.
Das Forschungsinteresse richtet sich insbesondere auf
- das Management von Groß- und Einzelhandelsunternehmen,
- die Distribution und Logistik,
- die Internationalisierung von Unternehmen,
- Wertschöpfungsarchitekturen und -partnerschaften von Unternehmen sowie
- die Binnen- und Außenhandelspolitik.
Zu den laufenden Forschungsaktivitäten des Instituts gehören u.a. die Entwicklung und Implementierung von Wettbewerbs- bzw. Kooperationsstrategien in Handelsunternehmen, die
Analyse kooperativer Ansätze im Rahmen der Hersteller-Handels-Beziehungen sowie die
Analyse der Distributionsstrukturen und die Entwicklung von Absatzmarktstrategien in ausgewählten Branchen.
Im Rahmen einer in Kooperation seit vielen Jahren durchgeführten Paneluntersuchung bei
europäischen Industrie- und Handelsunternehmen erfolgen die Erforschung aktueller Markttrends in der Konsumgüterwirtschaft sowie der Aufbau eines umfangreichen Datenpools. Die
Ergebnisse münden primär in den jährlich erscheinenden HandelsMonitor, fließen aber parallel auch in andere Veröffentlichungen des Instituts ein.
Eine Erweiterung der Forschungsperspektive, die auch die Publikations- und TransferAktivitäten prägt, wird durch die Anbindung des Instituts an den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Außenhandel und Internationales Management, gewährleistet. Diese Anbindung hat Auswirkungen auf die Aufgabenbereiche der am Institut tätigen Mitarbeiter/innen. So sind diese mit Lehrtätigkeiten betraut und zugleich in die Bearbeitung verschiedener Forschungsprojekte involviert.
Institut für Handel & Internationales Marketing (H.I.MA.)
Direktor: Univ.-Professor Dr. Joachim Zentes
Universität des Saarlandes, Gebäude A 5.4
D-66123 Saarbrücken
Telefon:
+49 (0)681 302 44 75
Telefax:
+49 (0)681 302 45 32
Email:
[email protected]
Internet:
http://www.hima.uni-saarland.de
Institut für Handel & Internationales Marketing (H.I.MA.)
Das Jahr 2011 war für das Institut für Handel & Internationales Marketing (H.I.MA.) in vielfältiger Hinsicht ein erfolgreiches und äußerst aktives Jahr. Neben den Lehrveranstaltungen in
den beiden betriebswirtschaftlichen Vertiefungsfächern/Modulen „Außenhandel und Internationales Management“ und „Handelsbetriebslehre“, im Bachelor-Modul „Strategisches Management“ sowie im Rahmen des MBA-Studiengangs, der zwei Kernkompetenzen aus der
Saarbrücker Forschung, so Handel/Außenhandel und Marketing sowie Personalmanagement
und Organisation kombiniert („Menschen, Märkte und Moral“), wurden eine Reihe von Forschungsprojekten durchgeführt und zahlreiche Veröffentlichungen, so Bücher und Beiträge,
erarbeitet.
Im Rahmen des Lehrstuhl-Schwerpunktes „Handel“ wurde die 2. Auflage des englischsprachigen Lehrbuchs „Strategic Retail Management – Text and International Cases“ in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Dirk Morschett (Inhaber der Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Internationales Management, der Universität Fribourg, Schweiz) und
Univ.-Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein (Inhaberin der Professur für Betriebswirtschaftslehre,
insbesondere Marketing, der Universität Siegen) erarbeitet.
In 18 Lektionen werden in dieser Publikation strategische Schlüsselthemen des Handels zunächst theoretisch erläutert und jeweils im Rahmen einer umfassenden Unternehmensfallstudie vertieft. Die 18 Fallstudien ergänzen somit das theoretische Fundament und verdeutlichen
die Hauptthemen des strategischen Handelsmanagements aus Unternehmensperspektive:
 Funktionen, Formate und Akteure im Handel
 Strategisches Marketing im Handel
 Marketing Mix im Handel
 Einkauf, Logistik und Performance Measurement.
Ziel ist es, den Studierenden hierdurch die praktische Anwendbarkeit des theoretischen Wissens zu vermitteln. Das Lehr- und Fallstudienbuch zum strategischen Handelsmanagement
richtet sich insbesondere an Studierende mit dem Schwerpunkt Handel sowie an all diejenigen, die am internationalen Handel Interesse haben.
Das Lehrbuch „Handelsmanagement“ wurde in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Bernhard Swoboda (Inhaber der Professur für Marketing und Handel, der Universität Trier) und
Univ.-Prof. Dr. Thomas Foscht (Inhaber des Instituts für Marketing, der Karl-FranzensUniversität Graz, Österreich) überarbeitet.
Das Buch führt in die neueren Ansätze und Methoden des modernen Handelsmanagements
ein. Aber auch das bewährte Wissen wird einbezogen, um die Zusammenhänge in der Handelspraxis zu erklären. Neben der Betonung der neueren empirischen Forschung ergänzen
Praxisbeispiele und Fallstudien aus dem Handel die Ausführungen.
Die 3. Auflage ist vollständig überarbeitet und in weiten Teilen neu gefasst. Schwerpunkte
sind:
 Spektrum der wettbewerbsorientierten Strategien
 Dynamik der Betriebs- und Vertriebstypen
 Optionen des Absatzmarketing
 Gestaltung der Supply Chain
 Konzepte der Führung.
Das Buch richtet sich an Studierende und Entscheidungsträger in Handelsunternehmen.
Neben dem Forschungsfeld „Handel“ wurde auch der zweite Forschungsschwerpunkt des
H.I.MA., „Internationales Management“, durch die Ausrichtung der Jahrestagung der Kom-
mission Internationales Management im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft
e.V. (VHB) bearbeitet. Als Vorsitzender der Kommission Internationales Management veranstaltete Univ.-Prof. Dr. Joachim Zentes vom 18. bis 19. Februar 2011 die Jahrestagung unter
dem Thema „Markteintrittsstrategien – Dynamik und Komplexität“ auf dem Saarbrücker
Campus.
Markteintrittsstrategien stellen innerhalb der betriebswirtschaftlichen Forschung und unternehmerischen Praxis seit Jahren ein bedeutendes Thema dar. Allerdings herrscht in der Forschung oftmals eine „statische“ und „eindimensionale“ Betrachtungsweise vor, die auf einen
erstmaligen Eintritt in einen ausländischen Markt fokussiert. Die Internationalisierungsprozesse von Unternehmen zeigen jedoch, dass die erstmals getroffene Eintrittsstrategie im Zeitverlauf angepasst wird und verschiedene Eintrittsformen parallel eingesetzt werden.
Ziel der Tagung war es, Wissenschaftler auf dem Gebiet des Internationalen Managements
zusammenzuführen sowie aktuelle Forschungsergebnisse auszutauschen und weiterzuentwickeln. Auf der Tagung, an der ca. 60 Wissenschaftler teilnahmen, wurden im Rahmen von
teilweise parallel stattfindenden Competitive Sessions und Workshop Sessions 14 Vorträge
präsentiert und diskutiert. Ergänzend wurde durch den Gastvortrag von Dr. Rainer Landwehr,
Vorsitzender der Geschäftsführung der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH, die hohe
Bedeutung des Dialogs zwischen Forschung und Praxis unterstrichen.
Die Beiträge zur Tagung wurden in einem Sammelband mit dem Titel „Markteintrittsstrategien – Dynamik und Komplexität“ zusammengefasst. In elf Beiträgen werden die Dynamik
und Komplexität von Markteintrittsstrategien aufgegriffen und dabei schwerpunktmäßig folgende Aspekte des internationalen Managements abgedeckt:
 Markteintritts- und Marktbearbeitungsstrategien
 Einflussfaktoren auf die Strategiewahl
 Konzeptualisierungen und Operationalisierungen
 Erfolgsmaße und Erfolgswirkungen
 Beziehungen zwischen Markteintrittsstrategien und Rollen der Auslandseinheiten sowie Koordinationsmuster internationaler Unternehmen.
Die Publikation richtet sich an Dozenten und Studierende mit dem Schwerpunkt Internationales Management, Internationales Marketing und Unternehmensführung/Organisation sowie an
Führungskräfte international agierender Unternehmen.
Neben den Buchpublikationen beschäftigte sich das H.I.MA. im Jahre 2011 mit einer Vielzahl
weiterer Themenstellungen. So wurden zwei hochaktuelle Themen in zwei Studien adressiert,
nämlich die Auswirkungen von Extremereignissen auf herstellende Unternehmen und die
neue Rolle der NGOs.
Im Rahmen der Studie „Extremereignisse – eine unkontrollierbare Gefahr? Risikominimierende Strategien für herstellende Unternehmen“ wurden Extremereignisse, so Man-Made- und
Naturkatastrophen, beleuchtet und deren Auswirkungen auf das Wertschöpfungsmanagement,
i.e.S. die Supply Chain, von Konsum- und Industriegüterherstellern erforscht. Ziel der Studie
war zum einen, die Entwicklung von Extremereignissen, die Betroffenheit von Unternehmen
und Steuerbarkeit von Extremereignissen sowie deren Auswirkungen auf herstellende Unternehmen aufzuzeigen. Zum anderen wurden Konfigurations- und Koordinationsinstrumente
auf ihren Einsatz und ihre Eignung hin geprüft und darauf aufbauend risikominimierende
Strategien herausgearbeitet.
Grundlagen der Untersuchung sind neben einer intensiven Literaturanalyse Tiefeninterviews
mit hochrangigen Unternehmensvertretern der Konsum- und Industriegüterindustrie im letzten Quartal des Jahres 2011 sowie eine breite deutschlandweite Befragung von Unternehmen
aus diesen Bereichen zu Beginn des Jahres 2012.
Folgende Kernergebnisse konnten im Rahmen der Studie herausgearbeitet werden: Mehr als
jedes zweite herstellende Unternehmen wurde in den letzten drei Jahren von mindestens einem Extremereignis getroffen. Dennoch sind die Wahrnehmung und die Integration von Extremereignissen in Unternehmensentscheidungen noch relativ schwach ausgeprägt. Einige
Konfigurations- und Koordinationsinstrumente zeichnen sich durch eine hohe Eignung zur
Bewältigung von Extremereignissen aus, werden allerdings in den Unternehmen, teilweise
aus Kostengründen, nicht eingesetzt. Aus diesen Erkenntnissen werden risikominimierende
Strategien abgeleitet, die anhand von drei Fallstudien herstellender Unternehmen veranschaulicht und untermauert werden. Flexibilität in der Supply Chain stellt sich gesamthaft als wichtigster Faktor im Umgang mit Extremsituationen, die durch die Man-Made- bzw. Naturkatastrophen verursacht werden, heraus. Die flexible Supply Chain wird zukünftig, auf Grund der
Entwicklung der Häufigkeiten von Extremereignissen, eine größere Bedeutung erlangen und
das vorherrschende Prinzip der „Lean Production“ ablösen. Ergebnisse der Studie werden im
zweiten Quartal 2012 publiziert.
Die Studie „Zwischen Konfrontation und Kooperation: Eine empirische Analyse der Rolle
von NGOs aus Unternehmensperspektive“ analysiert das Zusammenspiel zwischen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Wirtschaftsunternehmen, so Handelsunternehmen, Konsumgüterherstellern und Dienstleistungsunternehmen.
Hierzu erfolgte, in der Zeit von November 2011 bis März 2012, eine großzahlige Unternehmensbefragung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ergänzend wurden Expertengespräche mit hochrangigen Unternehmensvertretern sowie Entscheidungsträger von Nichtregierungsorganisationen geführt.
In der Studie werden sowohl Formen der Konfrontation als auch der Kooperation zwischen
NGOs und Unternehmen eingehend dargestellt und analysiert. Im Rahmen der Konfrontationen soll untersucht werden, welche präventiven bzw. reaktiven Strategien aus der Sicht von
Unternehmen am geeignetsten sind, Konfrontationen seitens NGOs – bspw. im Rahmen von
Kampagnen im Zuge der Transparenzförderung – zu begegnen bzw. vorzubeugen. Im Hinblick auf das breite Spektrum möglicher Kooperationen soll aufgezeigt werden, welche Arten
von Kooperationen in der Praxis vorherrschen, welche Erfolgsfaktoren hinter derartigen Kooperationen stecken und inwiefern bestimmte Arten von Kooperationen zum Unternehmenserfolg beitragen. Die Ergebnisse der Studie werden im zweiten Quartal 2012 publiziert.
Des Weiteren nahmen Univ.-Prof. Dr. Joachim Zentes und die Doktoranden des H.I.MA. im
Jahre 2011 an einer Reihe nationaler und internationaler Konferenzen aktiv teil und präsentierten und diskutierten dort ihre Forschungsarbeiten. Vom 29. Juni bis 01. Juli wurden zwei
Vorträge anlässlich der 16th International Conference of the European Association of Education and Research in Commercial Distribution (EAERCD) in Parma zu den Themen „Ethical
Sourcing – Choice of Sourcing Strategies and Impact on Performance of the Firm in German
Retailing and Wholesaling” und „The Evolution of Critical Success Factors in German Retailing – A Retrospective Anaylsis” präsentiert. Auf dem 15th International Symposium for
Health Information Management Research in Zürich stellte Dipl.-Kff. Catherine Holtgräfe
eine Forschungsarbeit zum Thema „Multifaceted Determinants of Online Non-Prescription
Drug Information Seeking and the Impact on Consumers' Use of Purchase Channels“ vor. Auf
der Forschungstagung Marketing in Freiberg wurden diese um weitere Forschungsergebnisse
zum Thema “Multioptionalität im Selbstmedikationsmarkt – Analyse konsumentenseitiger
Determinanten der Wahl von Einkaufskanälen” ergänzt. Im Rahmen des Colloque E. Thil
wurden vom 22. bis 23. September in Roubaix Forschungsergebnisse zum Thema „Crosschannel consumer behavior – a comparison between French, German, Italian and British
consumers“ präsentiert. Auf der International Conference in Craiova zum Thema Competi-
tiveness and Stability in the Knowledge based Society referierte Univ.-Prof. Dr. Joachim
Zentes zum Thema „Sustainability – Supply Security – Distributive Justice: A Global Area of
Conflict”.
Neben den angesprochenen Konferenzen besuchte Univ.-Prof. Dr. Joachim Zentes die
EURAM vom 1. bis 4. Juni in Tallinn und die 73. Wissenschaftlichen Jahrestagung des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft vom 15. bis 17. Juni in Kaiserslautern.
Univ.-Prof. Dr. Joachim Zentes nahm zusammen mit Dipl.-Kff. Catherine Holtgräfe am 23.
Unilever Bestfoods TrendForum vom 30. bis 31. März in Königswinter teil.
DIREKTOR: O. UNIV.-PROF. DR. MICHAEL OLBRICH
Tätigkeitsbericht 2011
des Instituts für Wirtschaftsprüfung
1.
Ausrichtung und Kernkompetenzen
Nach erfolgter Übernahme des Instituts für Wirtschaftsprüfung (IWP) im März 2010 stellte
sich Herr Professor Olbrich im Juni 2011 – entsprechend guter akademischer Tradition – mit
einer Antrittsvorlesung, in der er zum Thema „Rechnungslegung und Sprache“ referierte, der
Fakultät vor. Diese Thematik bildet eine der zahlreichen Facetten innerhalb der fachlichen
Ausrichtung des Instituts, denn das IWP befaßt sich unter der Leitung seines Direktors sowohl
im Rahmen der Forschung als auch der Lehre und Praxisprojekten mit dem Gebiet des Revisions- und Treuhandwesens in seiner gesamten Breite. Die Fragen, denen sich Herr Professor
Olbrich und seine Mitarbeiter widmen, können dabei insbesondere den Themenbereichen

Internationalisierung der Rechnungslegung,

Einzel- und Konzernabschluß nach HGB und IFRS,

Konvergenz des externen und internen Rechnungswesens,

Prüfung von Jahresabschlüssen und Sonderbilanzen,

Unternehmensverfassung,

betriebswirtschaftliche Analyse und Kritik des Bilanz- und Gesellschaftsrechts sowie

Unternehmensbewertung
subsumiert werden. Einen weiteren Schwerpunkt stellen Probleme in speziellen Phasen des
Unternehmenslebenszyklus – wie der Gründung, Nachfolge und Auflösung des Betriebes –
dar. Insbesondere der Planung der Nachfolge in offenen Entscheidungsfeldern hat sich der Institutsdirektor hierbei in vielen seiner Veröffentlichungen angenommen.
Das Institut für Wirtschaftsprüfung fokussiert dabei insbesondere die Beeinflussung der deutschen Betriebswirtschaftslehre durch die zunehmende Internationalisierung und begleitet diesen Prozeß kritisch und reflektierend. Vermeintlich fortschrittliche „Innovationen“ wie zum
Beispiel das „fair value accounting“ in der Rechnungslegung oder die „discounted cash
flow“-Methoden in der Unternehmensbewertung werden auf ihren theoretischen Gehalt und
ihre praktische Anwendbarkeit hin analysiert. Die im Rahmen dieser Forschung gewonnenen
Ergebnisse werden regelmäßig in den einschlägigen Fachzeitschriften und anderen Medien
veröffentlicht und fließen unmittelbar in die Lehrveranstaltungen und Praxisvorträge des Instituts ein. Die universitären Forschungs- und Lehraktivitäten des IWP werden dabei stets
durch eine intensive Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft ergänzt.
2.
Forschung
Die Ergebnisse der Forschungsaktivitäten des IWP fanden 2011 in vielfältigen Publikationen
ihren Niederschlag. Die dabei in Zeitschriften und einer Monographie veröffentlichten Beiträge decken ein breites Spektrum des externen Rechnungswesens sowie der Prüfungslehre und
Unternehmensbewertung ab. Exemplarisch sollen an dieser Stelle nur die Arbeiten zur Zeitwertbilanzierung nach IFRS 13, der Unternehmensbewertung im Rahmen des aktienrechtlichen Minderheitsausschlusses, der Substitution der IDW-Prüfungsstandards durch die „International Standards on Auditing“ sowie die eine außerordentlich große Resonanz erzielende
Untersuchung zur Verwendung der englischen Sprache in den DAX 30-Geschäftsberichten
erwähnt werden. Neben seiner Präsenz in einschlägigen Fachzeitschriften war Herr Professor
Olbrich auf zahlreichen Tagungen als Redner gefragt, so auf der von Herrn Professor Küting
begründeten 11. Fachtagung in Frankfurt a.M., wo er aktuelle Forschungsergebnisse zu Bewertungsfragen im Rahmen des IFRS-Abschlusses präsentierte.
In den Fokus der Presse gelangte das IWP im Jahr 2011 insbesondere durch die von Herrn
Professor Olbrich durchgeführte Studie zur Verwendung der englischen Sprache in den Geschäftsberichten der DAX 30-Gesellschaften, deren Ergebnisse in Wissenschaft und Praxis
für erhebliches Aufsehen sorgten. So fand die Studie eine weite Beachtung beispielsweise in
der Financial Times Deutschland, der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen
sowie zahlreichen regionalen Zeitungen. Zudem wurde Herr Professor Olbrich von der Aktion
Deutsche Sprache e.V. eingeladen, in Hannover zum Thema „Rechnungslegung und Sprache“
zu referieren. Die Deutsche Sprachwelt nominierte den Institutsdirektor sogar für die Wahl
zum „Sprachwahrer des Jahres 2011“. Herr Professor Olbrich wurde darüber hinaus in zahlreichen Tageszeitungen zu weiteren Themen, wie etwa dem Grünbuch der EU zur Abschlußprüfung oder Spezialfragen der Rechnungslegung, als Experte befragt.
Das Jahr 2011 stand in bezug auf die Forschung auch dahingehend unter einem guten Stern,
als ein weiterer der wissenschaftlichen Mitarbeiter von Herrn Professor Olbrich seine Promotion erfolgreich abschließen konnte. Herr Dr. Niko Frey rückte im Rahmen seiner Dissertation
die nach betriebswirtschaftlichen Maßstäben durchgeführte Bewertung von Kunstgegenständen in den Mittelpunkt des Interesses. Zu diesem Zweck analysierte er die Kunst im ökonomischen Kontext, modellierte eine bewertungstheoretisch stringente Wertermittlung und betrachtete zudem einige ausgewählte Spezialfälle der betriebswirtschaftlichen Kunstbewertung.
Herr Dr. Frey lieferte durch seine Forschungsarbeit einen innovativen Beitrag zur Schließung
der Forschungslücke, die er im Bereich der investitionstheoretischen Kunstbewertung aufgedeckt hat.
3.
Lehre
Den Kern der von Herrn Professor Olbrich und seiner Mannschaft angebotenen Lehrveranstaltungen bildeten die im Rahmen des Vertiefungsfachs „Wirtschaftsprüfung“ zwingend zu
belegenden Vorlesungen bzw. Übungen zur Konzernrechnungslegung nach HGB, zur Prüfungslehre sowie zur Unternehmensbewertung. Das Lehrangebot des IWP ergänzend wurden
zahlreiche weitere Veranstaltungen gelesen, welche jeweils einen unterschiedlichen Schwerpunkt im Revisions- und Treuhandwesen einnehmen, so z.B. „Externes Rechnungswesen“,
„Internationale Rechnungslegung“, „Buchführung und Bilanzierung für Juristen“ sowie
„Buchführung und Unternehmensrechnung“. Abgerundet wurde das Lehrangebot durch Seminare und die Vorlesungen „Aktuelle Praxisfragen der Wirtschaftsprüfung“, „Aktuelle Fragen
der Konzernrechnungslegung“, „Bilanzanalyse“ sowie „Unternehmenszusammenschlüsse und
-bewertung“, für deren Durchführung namhafte externe Lehrbeauftragte gewonnen werden
konnten, sowie einen Gastvortrag von Herrn Professor Matschke, der sich der Unternehmensbewertung widmete.
Zusätzlich zu den vielfältigen Lehrveranstaltungen betreuten der Institutsdirektor und seine
wissenschaftlichen Mitarbeiter im Jahr 2011 eine Vielzahl von Seminar-, Bachelor-, Masterund Diplomarbeiten zu aktuellen Fragestellungen aus dem Bereich der nationalen und internationalen (Konzern-) Rechnungslegung, der Prüfungslehre sowie der Unternehmensbewertung.
Diese setzten sich beispielsweise mit der Internationalisierung der Rechnungslegung, insbesondere vor dem Hintergrund der Zeitwertbilanzierung, der Fortführungsprämisse im Fall der
Unternehmensinsolvenz, der Bilanzierung der immer bedeutender werdenden immateriellen
Vermögensgegenstände und -werte, der Unternehmens- bzw. Anteilsbewertung im Rahmen
von Gesellschaftsumstrukturierungen, neuen Entwürfen oder Standards des IASB oder der
Bilanzierung und Prüfung von Finanzinstrumenten auseinander.
Das Institut für Wirtschaftsprüfung bietet jedoch nicht nur Veranstaltungen für die Studenten
der Universität des Saarlandes an, sondern war im vergangenen Jahr einmal mehr an der erfolgreichen Gestaltung eines Doktorandenseminars an der Universität Greifswald beteiligt.
Die Veranstaltung war erneut universitätsübergreifend strukturiert, da sie von den Herren Professoren Matschke (Greifswald), Hering (Hagen), Brösel (Hagen) und Olbrich (Saarbrücken)
getragen wird, so daß für die jungen Nachwuchswissenschaftler die Möglichkeit eines regen
Gedankenaustauschs mit einer Vielzahl anderer Doktoranden bestand.
Die Expertise des IWP war im Jahr 2011 nicht nur universitätsintern gefragt; Mitarbeiter des
Instituts lehrten auch im Rahmen von externen Lehraufträgen an unterschiedlichen Einrichtungen, wie etwa der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Lörrach bzw. der ADG Business School an der Steinbeis Hochschule Berlin GmbH in Montabaur.
4.
Praxiskooperationen
Prägend für die oben genannten Aktivitäten des IWP ist die stets enge Verbindung mit der
Praxis. So konnten beispielsweise Ernst & Young Luxemburg und PwC Saarbrücken als dauerhafte Kooperationspartner des IWP gewonnen werden, die das Curriculum der von Herrn
Professor Olbrich und seiner Mannschaft gehaltenen Vorlesungen und Seminare durch Gastvorträge und außeruniversitäre Veranstaltungen eindrucksvoll ergänzten. Ernst & Young Luxemburg hat zudem – bereits zum zweiten Mal – im Dezember 2011 in Zusammenarbeit mit
dem IWP einen Bewerbertag in Munsbach für die Saarbrücker Studenten veranstaltet. Sowohl
KPMG Deutschland als auch PwC Luxemburg kooperierten im Rahmen des Deutschlandstipendiums, das herausragende Studenten für ihre Leistungen würdigt, mit dem IWP. Nicht zuletzt hat der Lehrstuhl gemeinsam mit der KPMG Luxemburg den KPMG-Preis ausgeschrieben, um den sich interessierte Studenten des Fachs Wirtschaftsprüfung bewerben können. Ein
weiterer wertvoller Praxiskontakt ist Dornbach & Partner, deren Saarbrücker Geschäftsführender Gesellschafter seinen seit dem Sommersemester 2010 bestehenden Lehrauftrag für das
IWP erfolgreich fortsetzte.
5.
Internationale Kooperationen
Auch in internationaler Hinsicht war das IWP im Jahr 2011 aktiv. Zwei wissenschaftliche
Mitarbeiter des Lehrstuhls besuchten – auf der Basis des im Jahr 2010 abgeschlossenen Erasmus-Kooperationsvertrags – im Rahmen eines Forschungsaufenthalts die Universität von Ostfinnland in Joensuu. Zudem wurden mit der Freien Universität Bozen, der Copenhagen Busi-
ness School, der Universität Klausenburg, der Universität Preßburg, der Tschwane-Universität in Pretoria, dem Trinity College in Dublin sowie der Keio-Universität in Tokio Gespräche
dahingehend aufgenommen, wie eine gemeinsame künftige Zusammenarbeit im einzelnen
aussehen kann.
INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSINFORMATIK
Am Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi) sind mehr als 45 Mitarbeiter (davon rund 15
Vollzeitkräfte) unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Professor Dr. Peter Loos im
Bereich der anwendungsnahen Forschung beschäftigt. Das IWi bildet einerseits einen Forschungsbereich im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und ist
andererseits organisatorisch in das Institut für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes eingegliedert. Forschung und Lehre umfassen das Informations- und
Prozessmanagement in Industrie, Dienstleistung und Verwaltung.
Ein besonderer Anspruch liegt dabei auf dem Technologietransfer von der Wissenschaft in die
Praxis. Die interdisziplinäre Struktur der Mitarbeiter und Forschungsprojekte fördert zusätzlich den Austausch von Spezialwissen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Die Zusammenarbeit mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) hat einen bedeutenden Einfluss
auf die angewandte Forschungsarbeit – wie auch Projekte im Bildungs- und Wissensmanagement eine wichtige Rolle spielen. So werden in virtuellen Lernwelten traditionelle Lehrformen revolutioniert.
Das Institut für Wirtschaftsinformatik berücksichtigt den steigenden Anteil an Dienstleistungen in der Wirtschaft durch die Unterstützung servicespezifischer Geschäftsprozesse mit innovativen Informationstechnologien und fortschrittlichen Organisationskonzepten. Zentrale
Themen sind Referenzmodelle für verschiedene Branchen wie bspw. die Industrie und die
öffentliche Verwaltung, Service Engineering, Lifelong Learning sowie die Vernetzung von
Industrie, Dienstleistung und Verwaltung.
Am Standort im DFKI-Neubau am Campus der Universität des Saarlandes werden neben den
Lehrtätigkeiten im Fach Wirtschaftsinformatik die Erforschung zukünftiger Bildungsformen
durch neue Technologien vorangetrieben. Hier führt das Institut Kooperationsprojekte mit
nationalen und internationalen Partnern durch: Lernen und Lehren werden neu gestaltet; Medienkompetenz und lebenslanges Lernen werden Realität. Zudem beschäftigen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Einsatz moderner Informationstechniken in Industrie
und Verwaltung. So werden etwa in Kooperation mit industrieorientierten Lehrstühlen der
technischen Fakultäten saarländischer Hochschulen Forschungsprojekte durchgeführt. Hauptaufgabengebiete sind hier die Modellierung und Simulation industrieller Geschäftsprozesse,
Workflow- und Groupware-Systeme sowie Konzepte für die virtuelle Fabrik.
Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi)
im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
Direktor: Univ.-Professor Dr. Peter Loos
Universität des Saarlandes, Gebäude D3 2
D-66123 Saarbrücken
Telefon:
+49 (0) 681 85775 3106
Fax:
+49 (0) 681 85775 3696
E-Mail:
[email protected]
URL:
http://iwi.uni-sb.de
Die erfolgreiche Integration des Instituts als Forschungsbereich in das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI GmbH) zeigte sich auch im Jahre 2011 in der Akquisition und Bearbeitung zahlreicher Forschungsprojekte.
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) geförderte „KEG Saar –
Kompetenzzentrum für elektronischen Geschäftsverkehr” unterstützte auch in 2009 als eines
von bundesweit 24 Kompetenzzentren den Transfer zwischen Forschung und Praxis. Mit der
Konzentration auf spezifische Themenschwerpunkte wurde den KMU ein umfassendes Beratungsangebot offeriert.
Mit Fragestellungen im Bereich der öffentlichen Verwaltung beschäftigt sich das „Kompetenzzentrum für E-Government“. Forschung, Wissenstransfer und Beratung bilden hier die
Schwerpunktbereiche der Tätigkeiten. Lokal wie überregional steht das Kompetenzzentrum
als Ansprechpartner für Fragestellungen zur IT in der Verwaltung zur Verfügung. Der Fokus
der Aktivitäten des Jahres 2011 lag auf der Begleitung der saarländischen Landesverwaltung
bei der IT-Neuausrichtung.
Im europäischen Kontext zielt das Projekt „Commius“ auf die Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen klein- und mittelständischen Unternehmen. Der Fokus des Projektes liegt
dabei u. a. auf der Integration von Geschäftsprozessen mithilfe semantischer Technologien.
Im Projekt „PROWIT“ werden Anwendungsmöglichkeiten von Telekommunikations- und
Web 2.0-Technologien im Geschäftsprozessmanagement unterstützt. Im Jahr 2011 wurde
aufbauend auf umfassenden State-of-the-Art-Erhebungen und ersten prototypischen Erfahrungen die zweite Konzeption eines Prototypen erfolgreich abgeschlossen.
Semantische Technologien spielen auch in dem Projekt „SHAPE - Semantically-enabled
Heterogeneous service Architecture and Platforms Engineering“ eine große Bedeutung. Ziel
des Projektes ist es, den Entwicklungszyklus von betrieblichen Anwendungssystemen über
modellbasierte Ansätze zu automatisieren.
Im Projekt „SmartTruck“ werden Ansätze zur Optimierung der Routen- und Kapazitätsplanung in Logistiknetzen untersucht. Hierbei kommen moderne Ansätze der Informationsverarbeitung und Technologien wie bspw. serviceorientierte Architekturen und RFID zum Einsatz.
Das bereits Mitte 2010 gestartete und im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm geförderte Projekt „MIRROR“ entwickelt eine offene, integrierte, serviceorientierte Plattform für prozessorientiertes Lernen und prozess-orientierten Informationsaustausch. Das Hauptziel von
MIRROR ist es, Lern- und Geschäftsprozesse in komplexen Arbeitssituationen aufeinander
abzustimmen und dabei gleichzeitig die (Lern-)Bedürfnisse der Mitarbeiter und des Unternehmens mithilfe individueller Reflextionsprozesse zu unterstützen.
Im Rahmen des Projekts „B-HIP“ wird die Anwendung von High-Performance-Systemen in
betriebswirtschaftlichen Szenarien untersucht. Hierbei spielen spaltenorientierte Datenbaken
und massiv parallele Systeme eine besondere Rolle.
Im Rahmen des Projekts „IWi-Handbook“ wird das vorhandene Erfahrungswissen zum Prozessmanagement identifiziert, systematisiert und in Form eines Handbuches dokumentiert.
Das Handbuch gibt Aufschluss über empirische Beobachtungen, Gesetze und Theorien zum
Prozessmanagement.
Das Projekt „SWINNG – Prozessinnovationen in der Softwareindustrie“ untersucht neuartige
Methoden für das Management von Innovationsprozessen in der Softwareentwicklung, innovative Geschäftsmodelle für die wirtschaftliche Verwertung von Software und moderne Praktiken für die Ausrichtung von Softwareinvestitionen an der Unternehmensstrategie.
Möglichkeiten zur Evaluation von Unternehmensmodellen werden im DFG-Projekt „Pluralistische Evaluation der Qualität von Unternehmensmodellen - Qualitätsdiskurse und Diskursqualität innerhalb der Wirtschaftsinformatik (PluralistiQue)“ untersucht.
Diverse Fragen zur Integration von Kunden in den Dienstleistungsprozess und zum Dienstleistungsmanagement werden in den vom BMBF geförderten Projekten „CustomB2B“ sowie
„EMOTEC“ untersucht.
Neben der Bearbeitung von Forschungsprojekten wurden in 2011 im Auftrag verschiedener
Unternehmen Studien zu innovativen Themen im IT-Umfeld durchgeführt. Zu erwähnen sind
dabei insbesondere verschiedene Transferprojekte für die Gestaltung von Geschäftsprozessen
auf Basis dezentraler Technologien.
In der Lehre können mit den vom Institutsdirektor verantworteten Studiengängen Bachelor of
Science und Master of Science in Wirtschaftsinformatik Studierende seit dem Wintersemester
2002/2003 Hochschulabschlüsse im Bereich der Wirtschaftsinformatik an der Universität des
Saarlandes erwerben. Die Anmeldungen in den Wintersemestern 2010/2011 bestätigten die
breite Akzeptanz des Studiengangs. Gleiches gilt auch für den virtuellen Masterstudiengang
der Wirtschaftsinformatik (WINFOLine-Master of Science in Information Systems). Der vom
Bildungsnetzwerk WINFOLine initiierte universitäre Weiterbildungsstudiengang wurde 2003
von der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur (ZEvA), Hannover, akkreditiert.
Das bestehende Online-Angebot des Bildungsnetzwerks wird derzeit von etwa 1.500 Studierenden p. a. genutzt.
Seit mehr als 30 Jahren basiert der Erfolg des Instituts für Wirtschaftsinformatik auf dem Engagement der wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeiter. Diese arbeiten eigenverantwortlich in interdisziplinären Teams und haben zahlreiche Freiheitsgrade bei der Gestaltung
ihres „Werdegangs”. Ihren Interessen entsprechend besitzen die Mitarbeiter stets die Wahl,
die gewonnenen Praxiskontakte beruflich zu nutzen oder eine wissenschaftliche Karriere anzustreben. Nicht zuletzt die hohe Leistungsbereitschaft, die Teamfähigkeit, die Kreativität
sowie die Fähigkeit zum eigenverantwortlichen Arbeiten der Mitarbeiter des IWi führten zur
Gründung erfolgreicher Spin-Off-Unternehmen.
Institut für Konsum- und Verhaltensforschung
an der Universität des Saarlandes
Univ.-Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein
Das Institut für Konsum- und Verhaltensforschung
Forschungsphilosophie und Forschungsthemen des IKV
Das Institut für Konsum- und Verhaltensforschung steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein (Institutsdirektorin) und
beschäftigt sich mit der Analyse des menschlichen Verhaltens beim Kauf und
Konsum von Produkten und Dienstleistungen. Die Forschungsausrichtung ist interdisziplinär und empirisch, folgt im Prinzip einem positivistischen Forschungsansatz, wobei in jüngerer Zeit auch verstärkt qualitative bzw. projektive Verfahren der Erkenntnisgewinnung verwendet werden. Die Erkenntnisse werden in
führenden wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht sowie regelmäßig auf
den Konferenzen der Association for Consumer Research und der EMAC vorgetragen. Durch die Anbindung des Instituts an den Marketinglehrstuhl der Universität des Saarlandes fließen die wissenschaftlichen Erkenntnisse direkt in die
Ausbildung der Studierenden ein. Das Standardlehrbuch „Konsumentenverhalten“ ist 2009 in neunter Auflage erschienen; derzeit wird die zehnte Auflage vorbereitet. In Tradition mit dem Gründer des Instituts für Konsum- und Verhaltensforschung, Herrn Prof. Dr. Werner Kroeber-Riel, wird am IKV nicht nur eine verhaltenswissenschaftlich orientierte Marketingforschung betrieben, sondern es
werden – größtenteils in Kooperation mit Praxispartnern – auch Konzepte zur
Lösung praktischer Marketingprobleme erarbeitet und die Ergebnisse der Praxis
zugänglich gemacht.
Tätigkeitsbericht 2011
Dem Team des Instituts für Konsum- und Verhaltensforschung gehörten im Jahr
2011 (neben Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein) PD Dr. Claas Christian
Germelmann, Dr. Jörg Königstorfer, Dr. Anja Spilski, Dipl.-Kff. Friederike Kamm,
Dipl.-Kff. Sarah Klein, Dipl.-Psych. Jennifer Helfgen, Dipl.-WiPäd. Thomas Linden
und Dipl.-Kff. Frauke Hagner an. Dipl-Kff. Gabriela Steinhauser und Dipl.-Kff.
Silvia Lafontaine sind externe Doktorandinnen am IKV.
Derzeit werden am IKV vor allem folgende Themengebiete bearbeitet.
•
Verhalten der Konsumenten am Point-of-Sale: Im Mittelpunkt steht
die Frage, inwieweit Marketinginstrumente, wie beispielsweise die Ladengestaltung und Warenpräsentation, Preis- und Sortimentspolitik, das Entscheidungsverhalten der Konsumenten im stationären Handel beeinflussen. Weiterhin werden Entstehung und Bedeutung von „mental maps“ sowie kognitiven Suchstrukturen für das Orientierungsverhalten am PoS un-
tersucht und Implikationen für die kundenorientierte Warenanordnung abgeleitet. In Kooperation mit der Firma Globus wurden diverse Studien zur
Erhöhung der Orientierungsfreundlichkeit von SB-Warenhäusern durchgeführt. Darüber hinaus werden alle aus Kundensicht gewonnenen Informationen für die Erarbeitung von erfolgreichen Positionierungsstrategien des
Handels und damit für das Retail branding genutzt. Aus forschungsmethodischer Sicht werden hierbei Beobachtungen, Befragungen sowie experimentelle Feldforschung (auch mit Hilfe von EDR-Messungen am PoS
bzw. mobilem Eyetracking) angewendet. In Bezug auf den Online-Handel
stehen Social Media-Aktivitäten (Customer Reviews, Blogs) sowie die Relevanz ortsensitiver Messages im Fokus des wissenschaftlichen Interesses.
Von Interesse ist zudem das Zusammenspiel von Werbemaßnahmen,
die außerhalb des Point-of-Sale sowie direkt am Point-of-Sale
durchgeführt werden – ein Thema, dem sich ein aktuelles Dissertationsprojekt in den nächsten Jahren verstärkt widmen wird.
•
Demographischer Wandel: Die Überalterung der Bevölkerung wird die
tiefgreifendsten Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft ausüben,
die wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten werden beobachten können. Demographischer Wandel und das Geschenk der längeren Lebensdauer verlangen jedoch nach radikalen Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Diverse empirische Untersuchungen zum Konsumentenverhalten Älterer werden am IKV durchgeführt (Prof. GröppelKlein war Mitglied in der Sachverständigenkommission der Bundesregierung für den 6. Altenbericht) und die Auswirkungen auf das Marketing
analysiert. Auch das Thema „lebenslange Markenbindung“ stellt hierbei ein wichtiges Forschungsthema dar.
•
Nicht nur das „Älterwerden“ oder der Eintritt in das Rentenalter stellt ein
kritisches Ereignis dar: Auch andere kritische Lebensereignisse (z.B.
Scheidung, Tod des Partners, Geburt eines Kindes oder dramatische weltpolitische Ereignisse) können das Konsumentenverhalten erheblich beeinflussen. Diesem innovativen und bisher wenig erforschten Themengebiet
wird sich das IKV in den nächsten Jahren ebenfalls widmen.
•
Seit Gründung des IKVs vor über 40 Jahren stellt die Werbewirkungsforschung einen wichtigen Themenbereich dar. Heute geht es jedoch nicht
nur darum, einzelne Werbespots hinsichtlich ihrer emotionalen und kognitiven Wirkungen zu analysieren, sondern auch die Umfeldbedingungen, also z.B. die Interaktionseffekte zwischen Werbung und dem sie umgebenden Programm zu untersuchen. So wird am IKV geprüft, ob und wenn ja
unter welchen Bedingungen Medienberichterstattungen einen Einfluss
auf das Konsumentenverhalten und die Werbewirkung ausüben. Ein weiteres Projekt betrifft die zunehmend verschwimmenden Grenzen zwischen
fiktionalen Unterhaltungsmedien wie Film und Fernsehen auf der einen
und Marketing auf der anderen Seite. Das Marketing nutzt dabei fiktionale
Inhalte, um diese mit „realen“ Objekten wie Produkten zu verknüpfen. Die
Wirkungen solcher Kampagnen werden mittels umfangreicher Laborexperimente ermittelt; hierbei kommen auch psychophysiologische Messverfahren zum Einsatz. Schließlich wird auch die Relevanz von Social Media
für neue Kommunikationsstrategien im Internet untersucht. In einer im
Jahr 2011 zusammen mit der GfK Nürnberg durchgeführten Werbewirkungsstudie wurde die Rolle der Aktivierung für die Werbewirkung untersucht. Mit Hilfe psychophysiologischer Messverfahren wurden verschiedene
Aktivierungsverläufe während des Betrachtens von Werbespots analysiert
und ihr Einfluss mit der Beurteilung der Werbespots untersucht.
•
Am IKV werden schließlich im Sinne des „Transformative Consumer Research“ auch Fragestellungen im Bereich „Gesundheit und Konsumentenverhalten“ untersucht. Im Rahmen eines seit August 2008 von der EU
geförderten Forschungsprojektes wird untersucht, inwieweit das Marketing
zu einem gesundheitsförderlichen Kaufentscheidungsverhalten am Pointof-Sale im Lebensmitteleinzelhandel beitragen kann. Der Projekttitel
FLABEL ("food labelling to advance better education for life") verdeutlicht
den Fokus des Projektes, der auf Kennzeichnungen von Nahrungsmitteln
auf der Vorderseite der Verpackung liegt. In Feldstudien Deutschland, Polen und der Türkei wurde unter anderem mit Hilfe von Blickaufzeichnungsgeräten die Wahrnehmungswirkung von Elementen auf Produktverpackungen untersucht. Dieses Projekt wurde 2011 abgeschlossen. Derzeit ist ein
weiteres von der EU gefördertes Projekt in Planung („CLYMBOL“, akzeptiert im Frühjahr 2012), das sich mit den Symbolen und Claims auf Lebensmittelverpackungen beschäftigen wird.
•
Basierend auf verhaltenswissenschaftlichen Grundlagen wurde am IKV
auch versucht, das Kaufverhalten von Sportkonsumenten zu verstehen, zu
erklären und zu prognostizieren. Dies umfasst einerseits Konsumenten in
ihrer Rolle als Rezipienten von Sportveranstaltungen bzw. Werbebotschaften von Unternehmen, die sich den Sport – in verschiedenen Formen –
zunutze machen. Hierbei können Sponsoringwirkungen unter Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse, wie beispielsweise dem Einfluss unbewusster
Prozesse, untersucht werden. Auch die Umwelt „Sportstätte“ mit all ihren
Stimuli stellt einen relevanten Forschungsgegenstand dar. Andererseits
treffen Konsumenten selbst Kauf- und Konsumentscheidungen von Sportartikeln und -dienstleistungen, zum Teil besuchen sie Sportevents und
sind Zuschauer bzw. Fans von Sportarten, -vereinen, -ligen oder Nationalmannschaften.
Ansprechpartner zu den Projekten: Neben Frau Prof. Dr. Andrea GröppelKlein ist Frau Dr. Spilski Ansprechpartner für Projekte zum Thema Medien und
fiktionale Welten, Frau Helfgen für PoS-Marketing, Frau Kamm für kritische Ereignisse und Gesundheit sowie Herr Dr. Königstorfer für Gesundheit und Sport-
marketing. Herr PD. Dr. Germelmann hat einen Ruf an die Universität Bayreuth
erhalten und zum Sommersemester 2011 angenommen.
Forschung und Lehre: Die Forschungsthemen finden sich auch in der Struktur
des Lehrbetriebs wieder, die durch die beiden Vertiefungsfächer „Marketing“ und
„Handel“ (letzteres Fach in Kooperation mit Univ.-Prof. Dr. Zentes) umschrieben
wird. Die Struktur des Vertiefungsfaches „Marketing“ beinhaltet die Fächer
„Marktforschung“, „Konsumentenverhalten 1: Affektive und kognitive Prozesse
und deren Bedeutung für Entscheidungen, Werbung und Markenführung“ sowie
„Konsumentenverhalten 2: Die nähere und weitere Umwelt des Konsumenten Bedeutung für das (internationale) Marketing“, die in enger Verzahnung zu den
Forschungsprojekten des Instituts stehen. Im Wintersemester 2011 wurde der
deutschlandweit einzige Master zum Thema „Verhaltensorientiertes Management
und Marketing“ eingeführt.
Abgeschlossene Dissertationen: Dr. Silvia Lafontaine beendete ihre Dissertation, die gemeinsam von der philosophischen Fakultät (Germanistik) und dem
Institut für Konsum- und Verhaltensforschung betreut wurde. Die Arbeit zum
Thema „Harry Potters literarischer Zauber: Eine empirisch-hermeneutische Studie zur Erklärung des Erfolgs der Jugendbuchserie“ betrachtet das Phänomen
„Harry Potter“, der Marketinguntersuchungen zufolge inzwischen weltweit bekannter als Adidas, Nike oder Nutella ist und Leser aller Generationen in seinen
Bann zieht. Um den Erfolg der Jugendbuchserie zu erklären, wurden in diesem
Dissertationsprojekt sowohl strukturelle und literarische Aspekte von »Harry Potter« als auch verhaltenswissenschaftliche Merkmale seiner Leserschaft untersucht. Ist der Autorin Joanne K. Rowling mit ihrer Romanserie ein literarisches
Meisterwerk gelungen, das die Bedürfnisse der Leser und den Zeitgeist perfekt
getroffen hat? Im Mittelpunkt der verhaltenswissenschaftlichen Analyse steht vor
allem die Beschreibung der Leserschaft, ihrer zentralen Bedürfnisse, Einstellungen, Vorannahmen und Motivationen bei der Rezeption sowie der realisierten
Lesarten. Um sich der Frage nach dem Erfolg aus medienwissenschaftlicher Perspektive zu nähern, wurden Ergebnisse des Leseverhaltens mit dem medialen
und marketingtechnischen Einfluss auf die Leser verknüpft.
Tagungen: Prof. Gröppel-Klein und die Mitarbeiter des Instituts für Konsumund Verhaltensforschung nahmen 2011 wieder an wissenschaftlichen Forschungstagungen im In- und Ausland teil. So wurden handels-, kommunikationsund marketingspezifische Fachbeiträge unter anderem bei der Association for
Consumer Research (ACR) Conference in St. Louis, USA oder der 40th European
Marketing Academy (EMAC) Conference in Ljubljana, Slovenien vorgetragen und
zur Diskussion gestellt. Daneben prägen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften,
Konferenzbänden, Sammelbänden sowie Medienauftritte zu aktuellen gesellschafts-, kommunikations- und handelspolitischen Fragestellungen das Bild der
Institutsarbeit.
Institut für Konsum- und Verhaltensforschung, Campus A5.4, D-66123 Saarbrücken
Tel: 0681/302-2135, Fax: 0681/302-4370, Email: [email protected], web: http://www.ikv.uni-saarland.de
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