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Tenute Marco Felluga e Russiz Superiore: Home Page
FOTO: MOCIVNIK TITEL & THEMEN | Friaul Aufwärts mit Collio: Marko Primosic, Vize-Präsident des Collio-Konsortiums Dornröschenschlaf beendet Die Funkstille im nordöstlichsten Winkel Italiens bricht auf. Friaul-Julisch Venetien rüstet sich, um Marktquoten (zurück) zu gewinnen – mit viel Investitionen, guten Ideen und überfälligen Einsichten. F ür die ProWein 2012 buchte die Region gleich die doppelte Standgröße des Vorjahres. Im November lud sie unter Federführung des vereinigten Colliound Karst-Konsortiums zu einem Kongress über Chancen und Risiken für Qualitätsweißweine auf dem internationalen Markt nach Gorizia und gibt damit ein eindeutiges Signal: Wir sind eine Weißwein-Region, und das Collio ist unser Prachtstück. Das ist zwar in Weinkreisen bekannt, aber dass sich die gesamte Region über das Zugpferd Collio identifizieren lässt, ist neu. Die Tagung war vor allem auf den US-Markt zugeschnitten, den Hauptabnehmer friulanischer Weine. Einige Ausführungen waren jedoch von übergreifendem Interesse. Zu den Sprechern zählten unter anderen Antonio Galloni, der Italien-Korrespondent des Wine Advocate, und Francesco Venier, Betriebswirtschafts-Professor an der Universität von Triest. Der Marketing-Experte Paul Wagner von Balzac Consulting wurde per Videokonferenz aus dem kaliforni- 30 WEINWIRTSCHAFT 25|11 schen Napa zugeschaltet. »Der Wettbewerb ist überwältigend, und die Verkaufsleute sind überfordert. Ein einzelner Distributeur kann über 5.000 Weine führen. Und der Wine Spectator hat fast 1.000 italienischen Weinen ein Rating von 90 Punkten an aufwärts gegeben«, berichtete Wagner. »Guten Wein zu machen reicht also nicht. Man braucht eine gute Story.« Er klärte die Weinmacher auf, dass die beim italienischen Wein-Marketing beliebten »Educationals« bei seinen Landsleuten überhaupt nicht ankommen. »Der Amerikaner will nichts über Fässer, Fermentation oder Bodenstruktur wissen, er will sich in einen Wein verlieben. Weniger als ein Viertel der Amerikaner trinkt Wein, etwa die gleiche Anzahl, die einen Reisepass besitzt. Die Amerikaner ›reisen‹, wenn sie ins Kino gehen und im Restaurant eine importierte Flasche Wein bestellen. Um in den USA Wein zu verkaufen, muss man Romantik verkaufen.« Robert Parkers Abgesandter Antonio Galloni klagte eine stärkere Identität der Weinregi- on ein. Eine der kreativsten und konkretesten Überlegungen kam aber aus dem Friaul selbst: Josko Sirk, Patron des legendären Restaurants La Subida in Cormons, regte das weltweit erste binationale Herkunftsgebiet an, das das Collio mit dem Brda-Gebiet auf der slowenischen Seite vereint. Collio und Brda sind ohnehin eine zusammenhängende Weinbauzone und nur künstlich durch die Grenze getrennt. »Die Slowenen arbeiten gut, sie sind seriös, und ihre Weine sind auch gut. Die Publicity für das Collio wäre enorm.« Das nicht auszurottende italienische Kirchturmdenken wird die Liaison zu verhindern wissen. Dem Campanilismo ist sicher auch die eine oder andere überflüssige DOC oder DOCG zuzurechnen. So stählt etwa die Mitte Oktober verabschiedete DOCG Rosazzo, gerade mal 50 Hektar klein und von der DOC Friuli Colli Orientali abgesondert, nun das Ego von sage und schreibe zehn Produzenten. Mirko Bellini, Generaldirektor der Ersa (Agentur für Landwirt- www.weinwirtschaft.de schaftsentwicklung im friulanischen Agrarassessorat) kommentiert trocken: »In diesen Zeiten sollte man sich lieber renvereinen anstatt sich zu trennen.« Die Ersa verwaltet 10 Mill. Euro, die das Landwirtschaftsministerium für die Promotion der Dachmarke »tipicamente friulano« zur Verfügung gestellt hat. »Die Gelder sind nicht für die Drittländer bestimmt, sondern für den italienischen und europäischen Markt«, erklärt Bellini. »In Deutschland arbeiten wir stark mit der Region Bayern zusammen, schon allein wegen der geografischen Nähe. Aber wir müssen den gesamten deutschen Markt besser abdecken. Deshalb haben wir auch den Etat für die ProWein aufgestockt.« Mit der Dachmarke »tipicamente friulano« werden nicht nur Weine, sondern auch typische Lebensmittel wie etwa der San-Daniele-Schinken beworben. Zudem soll der Verbraucher noch nebenbei begreifen, dass der Tocai nun Friulano heißt. Das ist zwar schon seit März 2007 so, aber laut Aussagen der Weinproduzenten und auch der deutschen Händler hat sich daran noch niemand gewöhnt. »Meiner Meinung nach sagt der Slogan ›tipicamente friulano‹ überhaupt nichts aus. Dem Wein Friulano hilft er bestimmt nicht weiter«, ärgert sich Roberto Felluga, der die Familienweingüter Marco Felluga (600.000 Fl.) und Russiz Superiore (200.000 Fl.) leitet. »Friula- no findet nicht die gleich Akzeptanz wie früche her der Tocai, weil er he schl schlichtweg nicht als solcher identifizierbar ist.« Robert Roberto Felluga hat vor zwei Jahren R Riserva-Versionen einiger weißer Sortenweine aus dem Collio eingeführt, ein streitbarer Schritt, schreit der Markt doch nach unkomplizierten, frisch-fruchtigen Weinen. »Ich will beweisen, was Weine aus dem Collio in sich haben können, ihre Komplexität, Eigenständigkeit und Langlebigkeit. Die Riservas reifen mindestens drei Jahre. Sie bleiben länger auf der Hefe und länger im Holz.« Seit zweieinhalb Jahren vertritt Weinland Ariane Abayan Fellugas Weingüter. »Unser Absatz in Deutschland beginnt sich zu erholen«, so Roberto Felluga. 40 bis 45 Prozent der Gesamtproduktion verkauft Felluga im Ausland. Ende 2009 hat er das Export-Konsortium »Le Famiglie del Vino« gegründet, das die EU-Absatzförderung für Drittländer bündelt. Den Etat von 3,5 Mill. Euro, zur Hälfte eigenfinanziert, teilen sich zehn Top-Betriebe. Adami Spumanti gehört dazu, Badia e Coltibuono, Casanova di Neri, Inama, Marchesi di Gresy, Boroli, Saracca, La Valentina und die Tenuta Sant‘Antonio. Dem Collio- und Karst-Konsortium stehen 3,4 Mill. Euro Förderungsgelder zur Verfügung, die es genau wie die »Weinfamilien« hauptsächlich auf dem amerikanischen Markt ausgibt. 2010 wuchs der Exportwert Friaul-Julisch Venetien www.weinwirtschaft.de # %!"*%!LM 6K00LM"0KLM"( HNLMO 12/#345#/67 895.8:5.8;5#<6=26>#8?38 @6>A# BC#BD@ECFGFE=C /E=G@B77FB>#.#H>6=I>BFAJ $$$5P!%%"0!P".O!,5L,P /56789:9;5<.=>8 AIVB-LR Auf einen Blick Die Region Friaul-Julisch Venetien erstreckt sich über den äußersten Nordosten Italiens. Ihre Rebfläche liegt in den vergangenen zehn Jahren konstant bei rund 20.000 Hektar. 2009 entfielen 59 Prozent der Produktion auf Weißweine, 41 Prozent auf Rot- und Roséweine. Der WeißweinAnteil stieg jedoch 2010 und 2011 schon allein durch die vermehrte Pflanzung von Glera für die überregionale DOC Prosecco erheblich an, aber es sind noch keine offiziellen Daten verfügbar. Im Sommer 2011 wurde ein Dekret verabschiedet, dass den Anbau von Glera im Friaul bis zur Saison 2013/14 auf maximal 3.500 Hektar beschränkt. Weinproduktion in hl: 2011: 1.270.000 (–5%); 2010: 1.334.000; ø 2006 – 2010: 1.104.000 64 Prozent der regionalen Weinerzeugung ent- !"#$"%&$"!&#'()*&"# +!,$"!-./"00" !"#$%&'(#$)*"+',-.-*".+!/0 *!,*. '1$.-*2.3',41*-/%0"/1$$!33/, fällt auf DOC- und DOCG-Qualitäten, womit das Friaul knapp 5 Prozent zur nationalen DOC- und DOCG-Weinproduktion beiträgt. Friaul-Julisch Venetien erwirtschaftete 2010 mit 65,5 Mill. € rund 2 Prozent des Gesamtexportwertes italienischer Weine, der bei 3.917,4 Mill. € liegt. Die wichtigsten DOC-und DOCG-Gebiete: DOC Friuli Grave, DOC Friuli Colli Orientali, DOC Collio Goriziano, DOC Friuli Isonzo, DOC Friuli Grave, DOC Carso, DOC Friuli Aquileia, DOC Friuli Annia, DOC Friuli Latisana; interregional (Friaul/Veneto): DOC Prosecco, DOC Lison Pramaggiore; DOCGs: Picolit, Ramandolo, Rosazzo. Quelle: Assoenologi, Corriere Vinicolo auf Datenbasis von Istat und Ismea, Consorzio Collio, Ersa C!"#0!-S# T,P#HNLMU +"0&"%%"-#C!"#-,LM#M"K&"# "%%" C! LM#M FM("#B!-&(!&&0QN(&"#NKR# $$$5P!%%"0!P".O!,5L,P TITEL & THEMEN | Friaul friulanischer Weine auf insgesamt 65,5 Mill. Euro an, gegenüber 59 Mill. im Jahr 2009. 2007 und 2008 – also vor dem EU-Geldsegen – haben die Weinproduzenten allerdings noch über 73 Mill. Euro aus dem Ausland eingenommen. Die Summe unglücklicher Umstände »Wir haben verschlafen«, sagt Marko Primosic auf deutsch. »Wir sind mindestens zehn Jahre im Rückstand, aber das hat erklärbare Gründe.« Primosic führt mit seinem Bruder Boris das Familienweingut in Oslavia an der slowenischen Grenze und ist Vize-Präsident des Collio- und KarstKonsortium. Primosic gehört mit 250.000 Flaschen Jahresproduktion zu den größten Kellereien im Collio. »In Deutschland begann vor mindestens fünf Jahren eine Phase der totalen Verweigerung den friulanischen Weinen gegenüber, die mit der Psychologie des Preises zu tun hat. Denn unsere Weine waren, von Ausnahmen abgesehen, teurer als VDP-Weine. ›Was soll ich kostspielige ausländische Weinen kaufen, wenn ich die auch zu Hause habe‹, hat sich der Kunde gedacht.« Dazu sei der RieslingTrend gekommen. Außerdem habe sich die Vertriebsstruktur in den vergangenen zehn Jahren sehr verändert. »Eine große Konzentration im Distributionsgeschäft hat sich des Marktes bemächtigt und dabei spielen wir keine Rolle, weil wir auch nicht über die nötigen Resourcen verfügen.« Südtirol und Trentino würden es viel leichter haben, weil sie die starken Genossenschaften im Rücken haben: »Im Collio produziert eine Kellerei durchschnittlich rund 50.000 Flaschen«, sagt Primosic, »wir sind unzählige kleine Betriebe, aber die Anzahl an Geschäfts- oder Ansprechpartnern hat sich extrem verringert. Bei den kleinen Importeuren, die aufgrund der Konzentration um ihre Existenz ringen, gehören wir zu den ersten, die von der Liste gestrichen werden.« Auch habe die italienische Gastronomie in Deutschland mit dem Generationswechsel im Vergleich zu den 90er Jahren »Lack eingebüßt«. »Wir waren von den 80er Jahren bis Mitte 1990 überglücklich auf dem deutschen Markt. Aufgrund der Umstrukturierung innerhalb der Hawesko-Gruppe ist unser Weingut aus dem Programm geflogen, und seitdem bauen wir uns mühsam ein Netz von kleinen Importeuren auf. Es läuft jetzt besser als vor zwei 32 WEINWIRTSCHAFT 25|11 Roberto Felluga: »Friulano findet nicht die gleiche Akzeptanz wie Tocai« Lutz Heimrich: »Es wird noch zehn Jahre dauern, bis allgemein bekannt ist, dass Tocai nun Friulano heißt« Carsten Kemp: »Das Friaul ist im Vergleich zum Veneto hochpreisig. 8 bis 9 Euro EVP sind nicht für jeden interessant« Jahren. Ich glaube fest an ein Comeback der friulanischen Weine in Deutschland, das wir durch eine Requalifizierung erreichen müssen.« Die weit verbreitete Annahme unter den deutschen Händlern und Importeuren, der friulanische Weinstil sei barock und unmodern, ist ein Klischee. Es wird sicher noch bestätigt, trifft aber längst nicht mehr den Großteil der Produktion zu. Primosic konzentriert sich zum Beispiel seit 2003 beim Anbau autochthoner Sorten auf die Ribolla Gialla anstatt auf den Friulano. »Wir wollten gleichzeitig unserer Region treu bleiben, aber auch dem jungen Konsumenten und der Marktnachfrage entgegenkommen. Denn die Ribolla ist nicht so fett wie der Friulano und leichter zugänglich«, so Primosic. Bedeutende Kellereien wie etwa Fantinel oder Volpe Pasini haben ihren Holzeinsatz extrem eingeschränkt und teils ganz aufgegeben. In einer weit schwierigeren Lage als Primosic befindet sich die Kellerei Puiatti aus Romans d‘Isonzo, die im März 2010 von den Tenimenti Angelini gekauft wurde (WEINWIRTSCHAFT berichtete). Die Weingüter der Gruppe Angelini werden in Deutschland von der Generalagentur GES Sorrenti- no vertrieben, die das Friaul jedoch mit ihrem langjährigen Partner Fantinel abdeckt. Zudem ist bei den Tenimenti Angelini der Posten des Verkaufsdirektors schon seit Februar 2011 vakant, weil Francesco Vitulli im Februar 2011 zur apulischen Kellerei Torrevento abgewandert ist, die ebenfalls von den Delmenhorstern betreut wird. Der katalanische Präsident der Tenimenti, Jorge Ballesté Doldi, hatte keine Zeit, sich um einen neuen Mann zu kümmern, weil ihn die zähen Verhandlungen mit dem AmaroneVorzeigegut Bertani in Anspruch genommen haben. »Seit etwa zwei Jahren laufen die Kaufsverhandlungen, die sich extrem schwierig gestalten. Erst wenn alles unter Dach und Fach ist, kann auch meine Vertriebsstruktur geordnet werden«, erklärt Giovanni Puiatti. »Ich habe praktisch ein Jahr verloren und dieses Jahr von meinern 600.000 Flaschen keine einzige auf dem deutschen Markt verkaufen können.« Inzwischen ist die Übernahme von Bertani über die Bühne gegangen. Tenimenti Angelini haben zum 1. Dezember 70 Prozent an der Bertani Holding spa und der Tenuta Novare srl, die die Weinberge und Immobilien verwaltet, erworben. Besser als man denkt Sieht man die Zahlen und traut man den meisten Stimmen, ist das deutsche Marktklima gegenüber Weinen aus dem Friaul wieder freundlicher geworden. Fischer & Trezza in Stuttgart hat sein Portfolio im Frühsommer 2011 um das Weingut Ronco dei Tassi erweitert (WEINWIRTSCHAFT berichtete). ViP Weine in Köln beabsichtigt die Lücke, welche die Ex-Partner Marco Felluga und Russiz Superiore gelassen haben, nach knapp drei Jahren Friaul-Pause wieder zu füllen. Allein die Augsburger Weinhandelsgesellschaft Deuna hat nicht die geringste Absicht, das Friaul wieder in ihr Sortiment zu integrieren. »Wir sind mit den Weinen der Südtiroler Genossenschaftskellerei Nals Margreid bestens versorgt. Es besteht für uns kein Anlass, das Friaul aufzunehmen«, erklärt Geschäftsführer Ralf Kastner. Reinhard Riediger von der Kasseler Weinvision spricht hingegen von einer deutlichen Wiederbelebung des Verkaufs seiner Friaul-Weine. Seit 1992 führt er die Weine von Di Lenardo aus der Provinz Udine, die mehrfach für ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ausgezeichnet wurden. Carsten Kemp, Einkaufsleiter des Weinkon- www.weinwirtschaft.de tors Freund in Burgholzhausen, hat neben Plozner ebenfalls Di Lenardo im Programm und ist nicht ganz so enthusiastisch. »Das Friaul ist im Vergleich zum Veneto hochpreisig. 8 bis 9 Euro EVP sind nicht mehr für jeden interessant. Für ein drittes Weingut würde das potenzielle Absatzvolumen nicht ausreichen.« Auch Hans-Christian Dobroschke, Marketing-Chef bei GES Sorrentino, rechnet nicht mit großen Zuwachsraten für das Friaul, obgleich die kritische Masse bei Fantinel kein Problem darstellen dürfte. Die größte Privatkellerei der Region produziert jährlich etwa 4 Mill. Flaschen. Eine Million entfällt auf Schaumweine, davon über die Hälfte auf Prosecco. »2010 verlief gegenüber 2009 sehr zufriedenstellend, 2011 weniger«, berichtet Dobroschke. »Entgegen dem Trend verkauft sich Fantinels Novello zum EVP von 6,95 Euro fantastisch. Ein weiteres Phänomen ist der Absatz von Prosecco und Spumante Rosé. Er ist doppelt so hoch wie der von Pinot Grigio, dem bestverkauften Stillwein aus dem Friaul.« Lutz Heimrich, Geschäftsführer des Internetvertriebs Superiore.de, findet die FriaulWeine »persönlich spitzenmäßig«. »Aber Südtirol hat dem Friaul sicherlich Schneid abgekauft. Die Südtiroler sind nicht nur durch ihre Lage touristisch sehr deutschorientiert, sondern auch das Geschmacksbild ihrer Weine entspricht mehr den deutschen Vorlieben. Dabei ist das Einstiegssegment bei den Friulanern zwischen 7 und 8 Euro hochinteressant. Diese Linien von Fantinel und Volpe Pasini laufen sehr gut.« Die teuersten Tropfen, die ohnehin nur zugeteilt werden, sind schnell ausverkauft. Für die Zauber-Weine von Miani, die Enzo Potoni in Buttrio fertigt, muss man schnell sein. Von der Gesamtproduktion von 8.000 Flaschen bekommt Superiore maximal acht Kartons zugeteilt. Selbst bei Jermanns Vintage Tunina ist der Preis kein Problem, sondern die ausreichende Menge zu erhalten. »Mit den weißen Autochthonen ist es allerdings nicht so leicht. Es ist schon schwer, Ribolla Gialla zu kommunizieren, doppelt so schwer hat es der Friulano«, meint Heimrich. »Die Leute haben die Namensänderung nicht mitgeschnitten. Es Im Gegensatz zum Nachbar Südtirol findet man in Friaul im Durchschnitt kleinere Betriebe, was die Marktmacht schwächt wird noch zehn Jahre dauern, bis allgemein bekannt ist, dass die Rebsorte jetzt nach ihrer Region heißt.« Die Zonin-Weingüter Cà Bolani und Cà Vescovo haben derart hohe Zuwachsraten erwirtschaftet, dass die Gesamtproduktion dieses Jahr von 2,4 Mill. auf 2,7 Mill. Flaschen erhöht wurde. Knapp die Hälfte wird im Ausland verkauft. In Deutschland ist der Konsum dank Mack & Schühle sowie der Weinagentur Gerhard Brenneis von 460.000 Flaschen auf 635.000 hochgeschnellt. Den Löwenanteil machen Prosec- ALLEGRINI ANTICHI BORGHI ARNALDO CAPRAI BERLUCCHI CACCIA AL PIANO CANTINA BOLZANO CANTINA DI MONTALCINO CANTINA TOLLO CASTELLI DEL DUCA CONTINI CORTEGIARA DA VINCI DI MAJO NORANTE DONNAFUGATA FALESCO FANTINEL FONTANAFREDDA GAROFOLI JACOPO BIONDI SANTI co und Pinot Grigio aus. »Zwischen Oktober 2010 und 2011 haben die Weine von Cà Bolani auf dem deutschen Markt ein Mengenplus von 22 Prozent zu verbuchen, Cà Vescovo wuchs um 20 Prozent und der Pinot Grigio Dei Classici Zonin sogar 43 Prozent«, informiert die Exportabteilung in Gambellara. »Diese Zahlen bestätigen, dass wir nicht unter der Südtiroler Konkurrenz leiden, sondern eine Alternative mit einem hoch wettbewerbsfähigen Preis-LeistungsVerhältnis sind.« Steigerungsraten in zweistelliger Höhe hat ebenfalls GIVs Satellit Conti Formentini im Collio zu verbuchen. Die Weine sind komplett überarbeitet worden und die LEH-Linie Vignaioli di San Floriano soll weiter ausgebaut werden. Generell benutzen die Kellermeister kaum noch Barriques, sondern, wenn überhaupt Holz zum Einsatz kommt, große Fässer. Neben den Bestsellern Pinot Grigio, Sauvignon und Chardonnay präsentiert das Haus auch zwei typisch friulanische Weißweine: die Ribolla Gialla Raiade und den Friulano Furlana. Beide werden, wie auch der Sauvignon Caligo, mit besonders raffinierten Techniken vinifiziert. Für die Komplexität der unkomplizierten, aber auch etwas mageren Ribolla wird zum Beispiel ein Teil der Trauben etwa einen Monat angetrocknet, während der Rest fermentiert. Mit Beginn der Fermentation der getrockneten Trauben wird der bereits fermentierte Most peu-à-peu zugefügt, wobei es zu einer Refermentierung auf den Schalen kommt. Angesichts der Qualität der Weine darf man wieder einmal behaupten, dass sich die Mühe lohnt. Bleibt zu hoffen, dass sich die Mühen der Händler bei der Präsentation einer neuen friulanischen Weingeneration ebenfalls rentieren. Veronika Crecelius LA MERIGGIA LEONARDO DA VINCI LIBRANDI MACULAN MEDICI ERMETE PALAZZO LANA POGGIO AL TESORO POGGIO POLLINO SAN LEONINO SERAFINI & VIDOTTO SUAVIA TERRE DE‘ PRIORI TORREVENTO TRE ROSE VAL DI SUGA VILLA MATILDE VISCONTI VITICOLTORI PONTE GES Generalagentur Sorrentino • Exclusive Vertretungen GmbH & Co. KG • Annenheider Allee 97 • D-27751 Delmenhorst Telefon: +49 (0)42 21 916450 • Fax: +49 (0)42 21 9164543 • www.ges-sorrentino.de • E-Mail: [email protected] Fordern Sie unverbindlich unsere Preilsite an! Nur für Wiederverkäufer!