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in Reihe Informatik aktuell
in Reihe Informatik aktuell INFORMATIK '99 - Informatik uberwindet Grenzen 29. Jahrestagung der Gesellschaft fur Informatik; Paderborn, 5.-9. Oktober 1999 Hrsg.: K.Beiersdorfer, G. Engels, W. Schafer Springer Verlag Berlin Heidelberg 1999; Seiten 215-222 Neue Architekturen fur ein optisches Internet Hagen Woesner Technische Universitat Berlin Fachgebiet Kommunikationsnetze [email protected] 1 Das GK \Kommunikationsbasierte Systeme" Berlin 1.1 Zusammenfassung Ein Arbeitskreis der beteiligten Professoren des Fachbereichs Informatik der TU Berlin, des Instituts fur Informatik der FU Berlin, des Instituts fur Technische Informatik der Humboldt-Universitat zu Berlin und der GMD FOKUS in Berlin tragt das Graduiertenkolleg. Es deniert ein Programm zur Erforschung und zum Studium von Systemen, deren Charakteristika Verteiltheit und Nebenlaugkeit sind und deren Einbindung in die Anwendungsumgebungen die Realisierung von Anforderungen wie Oenheit, Autonomie oder auch Echtzeitverhalten erfordern. Neben der Forschung im Rahmen eines Projektes absolvieren die Kollegiaten einen ihren Vorkenntnissen und ihrer Orientierung entsprechenden Studienplan. 1.2 Forschungsprogramm Die Entwicklung nebenlauger und verteilter Systeme, deren hohe marktwirtschaftliche Bedeutung auer Zweifel steht, erfolgt derzeit im Rahmen von Kooperationen zwischen Industrie, Forschungseinrichtungen und Hochschulen und wird in starkem Mae durch nationale (DFG/BMBF) und internationale (ESPRIT, RACE, IST) Forderprogramme unterstutzt. Fur wissenschaftliche Fragestellungen in diesem Bereich bieten die derzeitigen Forderprogramme nicht genugend Raum. Das Graduiertenausbildungsprogramm schliet diese Lucke mit einer forschungsorientierten wissenschaftlichen Ausbildung. Bedingt durch die beteiligten Fachgebiete und deren Arbeitsrichtungen ergeben sich drei Orientierungsrichtungen fur die Arbeit im GK: Anwendungsorientierung, Systemorientierung und Konzeptorientierung. Die Integration dieser drei Orientierungen in einem Forschungsprogramm soll dabei die oben genannte allgemeine Zielsetzung einer Verbindung von technologischer und wissenschaftlicher Entwicklung stutzen und zur gegenseitigen Befruchtung von Theorie und Praxis beitragen. 1.3 Anwendungsorientierung Verteilte Betriebssysteme, verteilte Datenbanken, oene Netze, verteilte Informations- und Kommunikationssysteme und verteilte Echtzeitsysteme werden heute weniger auf der Grundlage allgemeiner Uberlegungen entwickelt, sondern zumeist aus konkreten Anwendungssituationen heraus und auf der Basis neuer technischer Moglichkeiten. Durch vielfaltige Kooperation mit anderen Forschungsinstituten, mit der Industrie und mit Kliniken besteht fur das Forschungs- und Studienprogramm des Graduiertenkollegs ein direkter Bezug zu solchen Anwendungen und zu neuen Techniken vornehmlich im Kommunikationsbereich. Folgende Schwerpunkte der anwendungsorientierten Seite des Forschungs- und Studienprogramms wurden gesetzt: { { { { { 1.4 Modellierung und Bewertung fehlertoleranter, verteilter Echtzeitsysteme Einsatz von Spezikations- und Implementierungstechniken fur verteilte und parallele Systeme Responsive Systeme zur Transportsystem- und Prozesteuerung Kommunikationsstrukturen und Transportsysteme Erbringung von geforderten Kommunikationsdienstqualitaten Systemorientierung Fur die Entwicklung verteilter Anwendungssoftware stellen sich vielfaltige Fragen, die sich auf Art und Qualitat von Programmiersprachen, auf Struktur und Eigenschaften von Systemarchitekturen, auf Modelle der Interaktion zwischen kooperierenden autonomen Einheiten, auf Mittel der Spezikation und auf den Prototypentwurf und schlielich auf die Methodik und Werkzeuge der Spezikation, Validierung, Verikation und Entwicklung dieser Software beziehen. Eine Beantwortung dieser Fragen kann sich nur vereinzelt auf fundierte Vorarbeit stutzen, wie etwa auf objektorientierte Sprach- und Architekturkonzepte oder auf theoretische Konzepte nichtsequentieller kooperierender Prozesse. Systematisierende und fundierende Arbeiten zu diesen Fragen bilden das grundlegende Thema des Forschungs- und Studienprogramms. Folgende Schwerpunkte sind hier gesetzt worden: { { { { { { { 1.5 Entwicklung und Verwaltung verteilter Objektsysteme Fehlertolerante und verteilte Architekturen und Netze Integration von Sprachkonzepten fur interaktive Systeme Grundlagen verteilter Systeme Systemunterstutzung fur Multimedia-Strukturen Konguration und Rekonguration Verteilter Systeme Strukturen und Protokolle fur Heterogene Kommunikationsnetze Konzeptorientierung Die Entwicklung kommunikationsbasierter Systeme mu sich auf Modelle, Kalkule und Spezikationsmethoden stutzen, durch die ein gesicherter Entwurf, Verikation, Analyse und Verstandnis moglich werden. Hierzu gehoren Netz- und Graphkalkule, basierend auf Petri-Netzen und Graphgrammatiken, Kalkule wie CSP, CCS, modale und temporale Logik, oder auch stream-processing-functions, Modul-Spezikationen, Proze-Algebren und Projektionsspezikationen. Die Schwerpunkte fur das Forschungs- und Studienprogramm lauten: { { { { { { { { 1.6 Integration von Datentyp,- und Prozespezikationsmethoden Mathematische Modellierung von nebenlaugen und verteilten Prozessen Integration und Fundierung unterschiedlicher Konstruktionstechniken fur verteilte und parallele Systeme Architekturstile und Interaktionsmuster bei verteilten Objektsystemen Grundlagen von responsiven Systemen Entwicklung deklarativer semantischer Modelle und syntaktischer Reprasentationen fur Nebenlaugkeit und Parallelitat Architektur Verteilter Systeme Unterstutzung der Leistungsanalyse und der Entwicklung von Prototypen durch Formale Methoden Studienprogramm Das Studienprogramm hat zum Ziel, die vertiefte und spezialisierte Forschungsarbeit der Kollegiaten in einem der Projekte durch die Teilnahme an Vorlesungen, Seminaren und Workshops einerseits zu unterstutzen und andererseits um eine breitere Beschaftigung mit dem Themenbereich zu erganzen. Zu den verschiedenen Orientierungsrichtungen und den Schwerpunkten des Forschungsprogramms werden von den beteiligten Hochschullehrern, von Gastwissenschaftlern und spater Senior-Kollegiaten bzw. Postgraduierten Lehrveranstaltungen angeboten. Zusatzlich nehmen die Kollegiaten an Vortragen und Kompaktkursen von Gastwissenschaftlern teil. Halbjahrlich berichten die Kollegiaten im Graduiertenkolleg uber ihre Arbeit und es werden ihnen Studienaufenthalte bei Kooperationspartnern ermoglicht. 2 Neue Architekturen f ur ein optisches Internet 2.1 Einf uhrung Seit zu Beginn der 80-er Jahre der Grundstein fur das gelegt wurde, was heute als INTERNET ein weltumspannendes Computernetz ist, hat sich die Technologie in fast allen Bereichen entscheidend gewandelt: Auf der Ebene der Bitubertragung haben Glasfaser und Funk das herkommliche Ubertragungsmedium Kupfer ver drangt und die Ubertragungsraten sind um mehrere Groenordnungen gestiegen. Vollig neue Anwendungen wie WWW sind entstanden (WWW-Verkehr macht im Backbone heute weit uber 90% des gesamten Verkehrs aus). Nur das Internet Protokoll (IP) ist nahezu unverandert geblieben. Wesentliche Eigenschaften von IP sind hierbei: { { { unterschiedliche Lange der Datagramme unterschiedliche Wege der Datagramme zwischen Sender und Empfanger unterschiedliche Reihenfolge der Datagramme beim Empfanger Die dargestellten Eigenschaften von IP-Datagrammen sind eher hinderlich, wenn es darum geht, Dienstqualitaten zuzusichern. Dennoch hat sich IP gegen andere Ansatze wie ATM (Asynchronous Transfer Mode) durchgesetzt, haupt sachlich aufgrund der groen Ubermacht der Web- bzw. TCP/IP-basierten Anwendungssoftware und der Schwachen des ATM-Standardisierungsprozesses. Optisches IP bedeutet heute im allgemeinen IP uber WDM (Wave Division Mul tiplexing) in Punkt-zu-Punkt-Verbindung. Das heit, da die Ubertragungskapazitat der vorhandenen Glasfasern schrittweise durch die Installation weiterer Laser vervielfacht wird. Das Problem dabei sind die IP-Router, die einen AdressLookup fur jedes Packet durchzufuhren haben. Dieser dauert eine gewisse Zeit und begrenzt somit die Anzahl der weitergeleiteten Pakete auf derzeit einige Millionen pro Sekunde [1], was abhangig von der zugrundegelegten mittleren Paketgroe bis zu einigen 10 Gbit/s pro Ausgang des Routers entspricht. Trotz beeindruckender Verbesserungen in der jungsten Zeit werden die IP-Router der Engpa bleiben. Es ist aus diesem Grunde unumganglich, die Router zu entlasten und einen Teil der Wegewahl in der Optik durchzufuhren. Bevor wir jedoch zu einer Diskussion der Moglichkeiten dafur kommen, soll im folgenden kurz der Transport von IP beschrieben werden, wie er heute stattndet. 2.2 IP in klassischen Glasfasernetzen Um die vorhandene ATM-Infrastruktur zu nutzen und dennoch IP-Packete zu transportieren, sind verschiedene Anpassungen notig. Einerseits mussen IP-Packete in das ATM-Zellformat von 48+5 byte zerhackt werden, was einen Overhead von etwa 10 bis 25% bedeutet, andererseits mussen in der ATM-Wolke Virtual Circuits (meist PVC-Permanent VC) geschaltet werden, um die IP-Router zu verbinden. MPLS (Multiprotocol Label Switching) sieht einen dynamischen Aufbau von VCs vor (SVC- Switched VC), um die Routing-Entscheidung nur einmal pro IP-Flu zu treen und ansonsten innerhalb der ATM-Wolke die IP-Packetfragmente zu switchen, also die billigeren und schnelleren ATM-Schaltmatrizen zu nutzen [8]. Aufgrund des Fehlens von ATM-basierten Anwendungen und des immanenten Overheads ist die Entwicklung schneller ATM-Switches zum Transport von IP allerdings fast eingestellt. In diesem Jahr werden zum ersten Mal IP-Router mit hoheren Linkgeschwindigkeiten (STM-6410 Gbit/s) als ATM-Switches (STM-162,5 Gbit/s) angeboten. IP u ber ATM Ein erster Schritt zur Beschleunigung des IP-Transports ist der Verzicht auf ATM. [4] Allerdings mussen Funktionen, die ATM bisher erfullt hat, durch andere Protokolle ubernommen werden. Diese Funktionen umfassen: IP u ber SDH/SONET (Packet over SONET - POS) { { die Begrenzung des IP-Datagramms Fehlerkontrolle Die derzeit meist verwandte Methode, IP-Datagramme uber SONET/SDH zu ubertragen, benutzt das Point-to-Point-Protocol (PPP) [5]. Das Verpacken der PPP-(eigentlich: HDLC-ahnlichen) Rahmen in SONET-Container (Synchronous Payload Envelope - SPE) geschieht wie folgt: Ein HDLC-Rahmen beginnt direkt hinter dem Path-Overhead (POH) des SONET-SPE und wird zeilenweise eingeschrieben. Mehrere Rahmen werden also in einem SPE ubetragen. Ein groer Teil der SONET/SDH-Funktionalitat wird allerdings gar nicht benotigt, da kein Multiplexing verschiedener Strome auf SDH-Ebene mehr stattndet und somit die zeitlichen Anforderungen viel geringer sind. Der nachstfolgende Schritt ist daher der Verzicht auf SONET/SDH. 2.3 Wie k onnte ein optisches Internet aussehen? Wenn von einem rein-optischen Netz (all-optical network) die Rede ist, dann bedeutet das einen Transport von Daten zwischen Eingangs- und Ausgangsrouter, ohne da eine Umwandlung der optischen in elektrische Signale geschieht. Sicher ist, da fur eine achendeckende Einfuhrung die optischen Bauelemente billig und robust sein mussen. Zusatzlich wird jede Wellenlange als shared-medium benutzt werden, d.h. zwischen verschiedenen Routern aufgeteilt. Drittens mussen die verwendeten Bausteine ein packetbezogenes Schalten (moglichst, aber nicht unbedingt auf IP-Packetebene) ermoglichen, also innerhalb von Nanosekunden schalten. Viertens sollte das Netz bezuglich Datenrate und Kanalkodierung transparent sein. Diese Eigenschaft ist wunschenswert, um bei einer Weiterentwicklung der Technologie die bestehende Infrastruktur nicht andern zu mussen. Wie bereits erwahnt, wird WDM heutzutage vor allem im parallelen Punktzu-Punkt-Betrieb eingesetzt. Der Grund hierfur liegt in der relativen Unausgereiftheit optischer Wellenlangenschalter oder -konverter. Generell kann man feststellen, da die Schaltzeiten dieser Konverter eine schnelle Packetvermittlung heute noch nicht zulassen. Wenn also aktive Bauelemente zu langsam und/oder zu teuer sind, dann kann es nur das Ziel sein, diese zu vermeiden. Stattdessen bieten sich passive Wellenlangenrouter an, die billig und robust sind, aber nicht rekongurierbar. Ein Teil der Wegewahl verlagert sich also an den Rand des Netzes, wo entschieden wird, auf welcher Wellenlange das Packet am schnellsten zu seiner Bestimmung ndet. Nach Mukherjee[2],[3] kann man WDM-Netze im lokalen und Metro-Bereich in Single-Hop und Multihopnetze unterteilen. In Single-Hop-Netzen erreicht ein Datenpacket den Empfanger in genau einem Hop. Dazu mussen die Stationen entweder uber (N-1) Empfanger und einen festen Sender verfugen (jede Station benotigt dann eine Wellenlange), oder die Sender und Empfanger mussen sich mit Hilfe eines Zugrisprotokolls verstandigen, auf welcher Wellenlange die Ubertragung stattnden soll. In Multihop-Netzen besitzt jede Station nur wenige (z.B. 2) feste Sender und Empfanger, dafur durchlaufen die Datenpackete aber eine Anzahl zwischenliegender Stationen auf dem Weg zum Empfanger. In diesen Stationen wird die Wellenlange gewechselt, und zwar meist durch eine opto-elektrische Umwandlung, eine Routing-Entscheidung in der Elektronik und eine elektro-optische Umwandlung. Wave Division Multiplexing 2.4 Arrayed Waveguide Grating Multiplexer (AWGM) Ein AWGM, auch Waveguide Grating Router (WGR) oder Dragone Router (nach C. Dragone, einem der Ernder), ist ein optischer Spektrograph, der in planaren Lichtwellenleitern realisiert ist.[7] Dieses Gitter besteht aus bogenformig angeordneten Monomode-Lichtwellenleitern, deren Langendierenz L = m c=nc betragt, wobei c die zentrale Wellenlange ist, nc der effektive Index der Lichtwellenleiter und m eine ganze Zahl, die die Ordnung des AWGM beschreibt. Der freie Spektralbereich (free spectral range - FSR) eines AWGM betragt FSR = c =m. Kanale der benachbarten Ordnungen (m1, m+1,m+2...) erscheinen periodisch an den Ausgangen des AWGMs. Logisch Fig. 1. Logische Konguration eines 3x3 AWG ist dieses Gerat als eine Kombination von optischen Multiplexern und Demultiplexern vorstellbar. Diese sind so verschaltet, wie in Abbildung 1 zu sehen. Eine Wellenlange auf einem Eingang 1 wird zu Ausgang 3 geroutet, dieselbe Wellenlange wird wegen der Symmetrie des AWGMs von Eingang 3 auf Ausgang 1 geroutet. Auf diese Weise erscheint eine bestimmte Wellenlange immer nur an einem Ausgang und Kollisionen, wie sie bei passiven Sternkopplern auftreten, sind hier nicht moglich. AWGMs sind somit sowohl als Multiplexer als auch als Demultiplexer als auch als passiver Wellenlangenrouter einsetzbar. Die logischen Topologien, die auf AWGMs aufgebaut werden konnen, sind vielfaltig und reichen von Multihop-Netzen wie Manhattan Street Network (MSN) uber Ringe bis zur Vollvermaschung. In [9] ist ein Konzept fur ein WDMLAN beschrieben, das auf einer physikalischen Sterntopologie beruht. Die Stationen sind uber je zwei Fasern mit einem AWGM verbunden, und zwar jeweils so, da eine Station an Eingang E1 und Ausgang A1, die nachste an E2 und A(N-1), E3/A(N-2),..., EN/A2 verbunden ist. Es entstehen dadurch virtuelle Ringe auf jeder Wellenlange. Unter der Voraussetzung, da die Anzahl der Stationen N eine Primzahl ist, verbindet jeder dieser Ringe alle Stationen, ansonsten entstehen kleinere Ringe, die disjunkte Teilmengen von N umfassen. Die N-1 Ringe verbinden die Stationen in unterschiedlicher Reihenfolge, so da je zwei dieser Ringe eine entgegengesetzte Richtung haben. Eine Anzahl von 5 Stationen ist also potentiell in 2 bidirektionale Ringe aufteilbar. Aus Kostengrunden kann zunachst mit nur einem Laser pro Station ein unidirektionaler Ring aufgebaut werden, bei Bedarf kann durch die Installation weiterer Laser neue Bandbreite installiert werden. Hiermit wird auch die virtuelle Topologie durch den Wechsel bzw. die Hinzunahme einer Wellenlange verandert. Im vollen Ausbau, d.h. mit einer Bank von N-1 Lasern pro Station, wird eine Vollvermaschung, d.h. ein Single-Hop-Netz, erreicht. Vorgeschlagen ist, ein BuerInsertion-Protokoll auf den Doppelringen zu verwenden. Dadurch, da mit zunehmender Zahl der Wellenlangen die durchschnittliche Hop-Anzahl abnimmt, ist ein Protokoll erforderlich, das eine Wiederverwendung von Bandbreite gestattet, das also ein Entfernen des Datenpackets vom Ring durch den Empfanger vorsieht. Zu diesem Zweck mu das Datenpacket aber erkannt werden, bevor die Entscheidung daruber getroen wird, ob es vom Ring genommen wird. Dazu mussen die IP-Packete entsprechend markiert werden. Fur das Markieren von IP-Packeten werden derzeit verschiedene Ansatze diskutiert, auf deren technologische Details hier nicht eingegangen werden kann (siehe an entsprechender Stelle auch die Literaturhinweise): Optisches Labelling { { { { Eine separate Wellenlange ausschlielich zur Ubertragung der Markierungen SCM (Subcarrier Modulation) [10] Orthogonale Kodierungsmechanismen (DPSK fur die Labels, ASK fur Daten) Spektrales CDMA zur Ubertragung der Labels Alle Ansatze haben gemeinsam, da keine Erkennung des Datenpackets notwendig ist, um eine Routingentscheidung zu treen. Desweiteren ist davon auszugehen, da die Datenrate der Labelubertragung wesentlich geringer als die der Nutzdaten sein wird. Wahrend die erste Variante Probleme bei der Erhohung der Anzahl der Wellenlangen aufwerfen kann, erfordern die anderen Varianten eine Aufteilung des Signals (damit verbunden ist immer eine Dampfung). Wie letztlich aber die Ubertragung des Labels aussehen wird, sie wird im allgemeinen parallel zum Datenpacket erfolgen. Eine Ubertragung vor dem Datenpacket hatte zur Folge, da das Packet gespeichert werden mu, um denselben Abstand zwischen Markierung und Paket auch an der nachsten Station zu halten. Diese Spe icherung ist ebenso bei einer parallelen Ubertragung notwendig. Ein mogliches Funktionsprinzip eines optischen Labels ist in Abbildung 2 dargestellt. Ein ankommendes Datenpacket wird in einer Glasfaserschleife um die Zeit verzogert, die benotigt wird, die Markierung zu erkennen, auszuwerten und die Entscheidung zu treen, ob das Packet vom Ring genommen werden kann. Danach wird ein optischer 2x2-Schalter betatigt, der, wenn das Packet vom Ring genommen wird, gleichzeitig den Weg freigibt fur das Senden eines Packetes von der Station. Da das Label mit einer niedrigeren Datenrate als das Datenpacket ubertragen wird (40 Mbit/s bei 10 Gbit/s), ist eine Mindestpacketgroe von z.B. 16 kbyte vonnoten, wenn 64 byte Header-Informationen ubertragen werden sollen. Dies entspricht einer Lange der Verzogerungsschleife von etwa 2,5 km. Nur wenn die Verzogerungsschleife leer ist, darf die Station ein Datenpacket senden. Das dargestellte Szenario ermoglicht die Anwendung bestehender Zugrisprotokolle, Fig. 2. Ein mogliches Stationsdesign fur Optisches Labelling die auf Insertion-Buer-Techniken basieren. Ein mogliches MAC-Protokoll { METARING { wurde in [6] vorgestellt. Die Kombination von passiven Wellenlangenroutern und optischer Packetmarkierung stellt eine kostengunstige und dem derzeitigen Stand der Technologie entsprechende Variante dar, ein optisches INTERNET zu realisieren. References 1. C.Guillemot, F.Clerot: Opticla Packet Switching for WDM IP Gigabit Routers Proceedings of ECOC'98, 20.-24. September 1998, Madrid, Spain, 433f 2. B. Mukherjee: WDM-based Local Lightwave Networks- Part I: Single-Hop Systems IEEE Network, vol. 6, May 1992; pp.12-27 3. B. Mukherjee: WDM-Based Local Lightwave Networks - Part II: Multihop Systems, IEEE Network, vol. 6, No. 4, pp. 20-32, Juli 1992 4. J. Manchester, J. Anderson, B. Doshi, S. Dravida: IP over SONET IEEE Communications Magazine; May 1998; pp. 136-142 5. W. Simpson: PPP over SONET/SDH IETF RFC 1619; May 1994 6. I. Cidon, Y. Ofek: MetaRing - A full duplex ring with fairness and spatial reuse IEEE Transactions on Communications, Vol. 41, no. 1, 1993; pp. 110-119 7. Y. Tachikawa, Y. Inoue, M. Ishii, T. Nozawa: Arrayed-Waveguide Grating Multiplexer with Loop-Back Optical Paths and Its Applications; Journal of Lightwave Technology, Vol. 14, No. 6; June 1996; pp.977-984 8. A. Visvanathan et al.: Evolution of Multiprotocol Label Switching IEEE Communication Magazine, Mai 1998, Vol 36, No. 5 pp. 165-173 9. H. Woesner: All-optical LAN archtictures based on Arrayed Waveguide Grating Multiplexers SPIE Conference on All-Optical Networking: Architecture, Control and Management Issues, Boston, November 1998, SPIE Vol. 3531, pp. 158 - 163 10. M.D. Vaughn, D.J. Blumenthal: All-Opticla Updating of Subcarrier Encoded Packet Headers with Simultaneous Wavelength Conversion of Baseband Payload in Semiconductor Optical Ampliers IEEE Photonics Technology Letters, 9 (6), pp 827829, June 1997