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campus UNIVERSITÄT DES SAARLANDES ELT EITE Humboldt-Stiftung fördert internationales Forschernetzwerk auch an der Saar-Uni ISSENSCHAFT Februar 2011 Ganz neue Perspektiven für Ihr Leben. die persönlichere Note auf dem Campus Zwischen Vorlesung, Klausur und Milchkaffee noch schnell zur Bank? Die Filiale im Campus Center der Universität des Saarlandes bietet beste Beratung und individuelle Produkte. Für alle, die an der Uni lernen, lehren und arbeiten. Damit Träume keine bleiben. Egal ob während oder nach dem Studium. (S. 22 Foto von Hannah Markwig), alle weiteren Bilder: Pressestelle der Universität des Saarlandes oder Privatbestand der abgebildeten Personen. Anschrift: Universität des Saarlandes, Campus, D-66123 Saarbrücken. Layout und Satz: Maksimovic & Partners. Druck: SDV. Anzeigen: Stephanie Böcker. Stock-Müller Freiburg (S. 21 Foto von Martin Dietrich), Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft (S. 21 Foto von Stefan Seelecke), Rüdiger Koop (S. 21 Foto von Joachim Oertel), Universität Göttingen Fotos: Jörg Pütz (Titel, S. 5, S. 20 Fotos von Claus-Michael Lehr und Frank Spinath), Uwe Bellhäuser (S. 3, S. 10, S. 19, S. 20 Foto von Andreas Zeller), Oliver Dietze (S. 4, S. 14, S. 15), André Mailänder (S. 7, S. 8, S. 9, S. 12), iStockphoto (S. 13), kallejipp/photocase.com (S. 18), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (S. 20 Foto von Tim Pohlemann), Manuela Meyer (S. 21 Foto von Sebastian Hack), Redaktion: Friederike Meyer zu Tittingdorf (V.i.S.d.P.), Thorsten Mohr, Gerhild Sieber, Irina Urig. Mitarbeit: Wolfgang Müller, Jana Burnikel. Impressum /// Campus, das Magazin der Universität des Saarlandes, erscheint viermal im Jahr. 41. Jahrgang, Ausgabe 1/2011, Februar 2011. Herausgeber: Der Präsident der Universität des Saarlandes. Editorial Liebe Leserinnen und Leser, die Universität des Saarlandes ist viel mehr als eine Universität nur für Saarländer. Gut ein Drittel ihrer Studentinnen und Studenten kommt aus anderen Bundesländern, 16 Prozent aus dem Ausland. Bundesweit ist das Spitze, liegt der Ausländeranteil an deutschen Hochschulen doch im Schnitt bei etwas über elf Prozent.Auch für Wissenschaftler aus dem Ausland ist unsere Universität attraktiv. Exzellente Forscher aus aller Welt kommen mithilfe internationaler Netzwerke wie der Alexander von Humboldt-Stiftung ins Saarland und sind überall auf dem Campus in den Laboren und Bibliotheken zu finden. Lesen Sie dazu die Titelgeschichte über den Chemiker und Humboldt-Stipendiaten Luke Simmons aus den USA sowie Mohamed Abdelati, Professor für Elektrotechnik an der Gaza-Universität und ebenfalls Humboldt-Stipendiat an der Saar-Uni, ab Seite 4. Um international zu sein, muss man allerdings nicht zwangsläufig in andere Erdteile reisen oder von dort kommen. Die Saar-Uni hat ihren Standortvorteil in den vergangenen Jahren genutzt und gemeinsam mit sechs weiteren Universitäten aus Frankreich, Luxemburg, Belgien und Deutschland das Projekt Universität der Großregion ins Leben gerufen.Einen Einblick in grenzüberschreitende Forschungsvorhaben erhalten Sie ab Seite 10. Bevor Wissenschaftler jedoch mit der Forschung beginnen können, brauchen sie in der Regel Geld, und das kommt immer häufiger von der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie von Bund und Ländern. Die Saar-Uni unterstützt ihre Wissenschaftler dabei nach Kräften, an die begehrten Drittmittel zu kommen.In der »Koordinationsstelle Nationale Forschungsförderung« stehen drei Expertinnen den Forschern mit Rat undTat zur Seite.Über dieArbeit und das Dienstleistungsspektrum der Koordinationsstelle informieren Sie sich auf Seite 19. Wer so viel forscht, braucht Energie. Und die liefert das Team der Uni-Mensa in bester Qualität. Die Campus-Redaktion hat einen Tag lang hinter die Kulissen und in die Töpfe und Öfen der Großküche schauen können. Welche Eindrücke die Autorin dabei gewonnen hat, lesen Sie ab Seite 14. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Universitätspräsident Professor Volker Linneweber 4 Vernetzt: Stipendiaten der Humboldt-Stiftung an der Saar-Uni 7 Forschungsmeldungen 10 Grenzenlos: Universitäten aus der Großregion forschen gemeinsam 12 So sieht’s aus: Designer Ivica Maksimovic über den neuen Uni-Auftritt 13 Unterschätzt: Handel nimmt Senioren als Zielgruppe bisher nicht richtig wahr 14 Einfach riesig: Einblicke in die Mensaküche 16 Campusmeldungen 18 Wege aus dem Teufelskreis: Bernhard Blank ist Sucht- und Präventionsbeauftragter der Uni 19 Forschungsförderung: Koordinationsstelle hilft beim Einwerben von Drittmitteln 20 Personalia H Die Erben umboldts Wissenschaft läuft heute auf internationaler Ebene ab. Forschergruppen sind über den ganzen Globus vernetzt. Eine gute Gelegenheit für Wissenschaftler, andere Wissenschaftskulturen kennen zu lernen. Auch an der Saar-Uni forschen Wissenschaftler aus aller Welt. Eine besondere Gruppe unter ihnen sind Stipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung – eine zugleich ehrenvolle und lukrative Auszeichnung für exzellente junge Forscher. Nach dem Motto »Einmal Humboldtianer, immer Humboldtianer« werden sie in ein »lebenslanges Netzwerk« internationaler Zusammenarbeit eingebunden. er Laborroboter arbeitet leise und hochpräzise: Nur ein D leichtes Schnurren ertönt,als die Injektionsnadel über den Probenteller fährt, sich nach unten senkt und eine winzige Menge Flüssigkeit aus einem Röhrchen entnimmt. Im nächsten Moment schon wandert sie durch einen dünnen metallfarbenen Schlauch in einen grauen Kasten, in dem sich ein hochempfindliches Messgerät befindet. »This is a mass spectrometer«, erklärt Luke Simmons.Gespannt verfolgt der USAmerikaner am Bildschirm, welche organischen Moleküle das Massenspektrometer in seiner Probe mit Zellmaterial einer Bakterienkultur aufspürt. Es ist einer von unzähligen Arbeitsschritten in der Forschungsarbeit des 37-Jährigen – aber er wird letztendlich entscheiden, ob sein Projekt zur Gewinnung eines von Mikroorganismen erzeugten Antibiotikums erfolgreich ist. Luke Simmons gehört zu jenen 800 exzellenten Wissenschaftlern weltweit, die jedes Jahr ein Stipendium oder einen Preis von der Alexander von Humboldt-Stiftung erhalten. Humboldt-Stipendiaten sind Mitglieder eines exklusiven Clubs, denn die renommierte Auszeichnung wird nur an Forscher verliehen, die besondere wissenschaftliche Leistungen vollbracht haben, unabhängig von der Fachrichtung. Der größte Teil der Förderungen geht an Postdoktoranden aus demAusland für einen Forschungsaufenthalt bei einem deutschen Gastgeber. Bis zu zwei Jahre lang erhalten sie eine monatliche, steuerfreie Förderung von rund 2.300 Euro zuzüglich Reise- und Familienbeihilfen. Mit diesem finanziellen Polster für ihren Unterhalt ausgestattet,können sie bei einem Partner ihrer Wahl ein selbst gewähltes Forschungsthema bearbeiten. Ihre Entwicklung als Nachwuchsforscher zu unter- Die Erben Humboldts 74 35 stützen und dabei gleichzeitig ein weltweites Netz zwischen deutschen und ausländischen Wissenschaftlern aufzubauen, sind die besonderen Anliegen der Humboldt-Stiftung. Der junge Humboldt-Stipendiat aus den USA arbeitet seit April 2009 in der Pharmazeutischen Biotechnologie der SaarUni bei Professor Rolf Müller, der auch die Abteilung für mikrobielle Naturstoffe am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung leitet. Sein Spezialgebiet sind gezielte Erbgutveränderungen von Bodenbakterien, damit sie hochwirksame Grundstoffe für Arzneimittel liefern. »Rolf Müller ist in der ganzen Welt bekannt für seine Forschungsarbeiten«, erläutert Luke Simmons seine Wahl, nach Saarbrücken zu kommen. Der US-Amerikaner hat im kalifornischen San Diego über mikrobielle Naturstoffe promoviert und danach als Post-Doktorand an der Rockefeller-University in New York gearbeitet. Da die Forschungsinteressen beider exakt zusammenpassen, ist Müller der ideale Gastgeber für ihn. Während seiner Zeit als Postdoc nahm Luke Simmons per E-Mail Kontakt mit dem Saarbrücker Professor auf. Beide waren sich schnell einig über ein mögliches Forschungsprojekt, das sie bei der Humboldt-Stiftung einreichten. Im Zentrum seines Interesses steht Ripostatin, ein natürliches Stoffwechselprodukt des Bakteriums Sorangium cellulosum. Es wird vermutet, dass Ripostatin als Antibiotikum gegen multiresistente Krankheitserreger wirkt. Da dieses Bakterium aber relativ langsam wächst und sich nur schwer im Labor kultivieren lässt, arbeitet der Nachwuchswissenschaftler daran, die für die Herstellung von Ripostatin zuständigen Gene in ein anderes, robusteres Bakterium zu übertragen. Die Forscher der Arbeitsgruppe von Professor Müller erhoffen sich davon nicht nur eine einfachere Handhabung, sondern eventuell auch neue, wirksamere Versionen des Ripostatins. Während im Herbst vergangenen Jahres zehn HumboldtStipendiaten an der Universität des Saarlandes forschten,sind es derzeit noch fünf. Insgesamt 48 Humboldtianer weilten zwischen 2005 bis 2009 bei Professoren der Saar-Uni. Da sie sich die weltweit besten Experten in ihrem Spezialgebiet aussuchen, trägt jeder Humboldt-Stipendiat zum Renommee der gastgebenden Institution bei. Das sieht auch Professor Rolf Müller so: »Solche Exzellenzstipendien sind sehr begehrt. Erfolgreiche Bewerbungen sind gut für die Reputation unseres Instituts.« Doch Müller weiß auch, dass exzellente Forschung vom Know-how aller Mitglieder seinerArbeitsgruppe abhängt. »Der entscheidende Punkt ist, dass gute Wissenschaftler zu uns kommen und in unserer Forschung mitarbeiten«, sagt er. Luke Simmons komme aus einer sehr angesehenen Arbeitsgruppe in den USA, deren Leiter er schon seit langem kenne. »Er hat im Rahmen seiner Dissertation sehr schöne Arbeiten durchgeführt und sich für unsere Forschung hier in Saarbrücken begeistert.« Er unterstütze ihn daher gerne, auch im Sinne zukünftiger deutsch-amerikanischer Kooperationen. Für die Stipendiaten bedeutet die Auszeichnung, Humboldtianer zu sein,den vielversprechendenAnfang einer akademischen Karriere. »Humboldt-Stipendiaten erhalten Zugang zu einem einzigartigen internationalen Netz und werden hervorragend von Humboldt betreut«,sagt Rolf Müller.Zum weltweiten Netzwerk gehören derzeit 24 000 Alumni in über 130 Ländern. Nach dem Motto »Einmal Humboldtianer – immer Humboldtianer« bleibt die Stiftung lebenslang mit ihren Mitgliedern in Verbindung. Im Jahr 2009 pflegte die Stiftung ihr Netz mit mehr als 80 Treffen, Reisen und Tagungen in Deutschland und im Ausland. Auch Luke Simmons freut sich über die renommierte Förderung. »Das Humboldt-Stipendium bedeutet sehr viel für mich. Es macht sich prima in meinem Lebenslauf und wird sicher meiner Karriere helfen.« Auch schätzt er es, auf diese Weise eine andere Wissenschaftskultur kennen zu lernen. Sein Stipendium wird Ende März dieses Jahres auslaufen. Derzeit ist er bereits auf der Suche nach einer Assistenzprofessorenstelle in Westeuropa oder den USA. Seine Forschungen über mikrobielle Naturstoffe möchte er gerne mit marinen Organismen fortführen. Welche Chancen ein Humboldt-Stipendium bietet, hat auch Martin Müser kennengelernt. Der Professor für Materialsimulation an der Saar-Universität hatte nach seiner Promotion ein Stipendium der Humboldt-Stiftung erhalten und daher zwei Jahre am Department of Chemistry an der Columbia University in New York City verbracht. Deutsche Stipendiaten müssen bei ihrem Auslandsaufenthalt – im Gegensatz zu ausländischen Stipendiaten in Deutschland – einen Humboldtianer zum Gastgeber haben. »Wenn man zu einem Humboldt-Senior-Preisträger kommt, ist man in einer aktiven, internationalen Gruppe.Ich habe in dieser Zeit sehr viele sehr gute Leute in meinem Alter kennengelernt, mit denen man hervorragend zusammenarbeiten konnte«, fasst Martin Müser seine Erfahrungen zusammen.Die Preisträger würden sehr sorgfältig ausgewählt, daher seien Humboldtianer eine »illustre Gesellschaft«, meint er. Ein weiterer großer Vorteil sei, dass man bei seinen Forschungen große gestalterische Freiheit habe, weil man seinen Gastgeber schließlich wenig koste. »Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei Humboldt durchaus auch mal eine Bauchlandung riskieren kann. Ich selber bin bei einem Teilprojekt gescheitert und habe daraus unglaublich viel gelernt.« Wie Luke Simmons und Martin Müser ist auch Mohamed Abdelati Humboldt-Stipendiat.»In Saarbrücken habe ich den Kopf frei für meine Forschung und kann produktiver sein als zu Hause«,sagt er.Der Professor für Elektrotechnik lehrt und forscht normalerweise an der Islamic University of Gaza in Gaza Stadt. »Im Gazastreifen ist das Sicherheitsniveau sehr niedrig und die Menschen haben viele Sorgen, etwa, ob ihre Kinder aus der Schule wieder gesund nach Hause kommen«, erzählt er. Professor Abdelati will dazu beitragen, dass die Lebensbedingungen in seiner Heimat besser werden.DaWasser in den palästinensischen Autonomiegebieten rar ist, wird dort auch Schmutzwasser durch Versickern im Boden gefiltert und danach für die Bewässerung der Felder verwendet. Damit dieses Wasser als Ressource sinnvoll genutzt werden kann und nicht ins Grundwasser gelangt, müssen zahlreiche Pumpen koordiniert betrieben werden. Mohamed Abdelati will dieses Bewässerungssystem automatisieren, dabei die Wasserqualität verbessern und die Liefermenge auf denWasserbedarf der landwirtschaftlichen Flächen abstimmen. Seit Juni vergangenen Jahres forscht der Professor für Elektrotechnik am Lehrstuhl für Automatisierungstechnik von Professor Georg Frey.»Gemeinsam haben wir bereits ein erstes Modell des Wasseraufbereitungs- und Verteilungssystems entwickelt. Nun arbeite ich daran, wie man dieses Modell noch weiter vereinfachen kann, um es später tatsächlich im Gazastreifen zu implementieren. Hier habe ich auch neue Software benutzt,die ich gerne mitnehmen möchte«,sagt Professor Abdelati. Seine Forschungsergebnisse will er der palästinensischen Wasserbehörde für den Praxisbetrieb zur Verfügung stellen und seinen Studenten in Gaza Stadt neue Kenntnisse vermitteln. »Wir haben eine Win-win-Situation und lernen voneinander. Wir diskutieren wissenschaftliche Fragestellungen, und ich vermittele Mohamed Abdelati verschiedene Kontakte. Außerdem planen wir, dass er im kommenden Sommersemester auch Lehrveranstaltungen an der Saar-Uni anbietet«, sagt Gastgeber Georg Frey, der den Professor auch außerhalb der gemeinsamen Forschungsarbeit unterstützt. Für MohamedAbdelati ist derAufenthalt in Saarbrücken etwas ganz Besonderes: Zum ersten Mal sind außer seiner Frau auch die vier Töchter im Alter von sechs bis 13 Jahren mit dabei. »An der Saar-Uni habe ich sehr viel Unterstützung erfahren«, erzählt der Humboldtianer, der mit seiner Familie im Gästehaus der Universität in der Nähe des Wildparks wohnt. Nicht nur das Team um Professor Frey, sondern auch Verena Schmidt vom International Office kümmerte sich um die Vorbereitung seines Aufenthaltes. Sie organisierte die Aufenthaltsgenehmigungen für den Gastprofessor und seine Familie und die Anerkennung seines Führerscheins in Deutschland. Die jüngste Hürde hat der Elektrotechniker auch überwunden: »Ich habe endlich ein Auto gefunden, das groß genug für meine gesamte Familie ist«, sagt er. Mit dem Team um Professor Frey unterhält sich Mohamed Abdelati auf Englisch, zusätzlich besucht er einen Deutschkurs. Die Sprache war am Anfang vor allem für seine Familie sehr fremd: »Die erste Zeit haben wir uns hier wie im Urlaub gefühlt. Dann begann die Schule und damit eine große Umstellung für die Kinder«, erzählt der Gastprofessor. Ungewohnt ist für die Familie auch die Winterkälte: »Meine Kinder haben sich trotzdem riesig gefreut, denn sie haben zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee gesehen. Sie haben sich gleich Schneeballschlachten geliefert und einen Schneemann gebaut«, lacht Mohamed Abdelati. Er und seine Familie haben sich im letzten halben Jahr im Saarland gut eingelebt und viele Freunde gefunden. Regelmäßig besuchen sie den Gebetsraum der islamischen Hochschulgemeinde an der Uni und die Moschee in Burbach. »Meine Kinder fühlen sich mittlerweile so wohl hier, dass sie gar nicht mehr nach Hause wollen«, sagt der Gastprofessor. Nach seinem Aufenthalt in Saarbrücken möchte er erst einmal mit seinen Forschungsergebnissen in die Heimat zurückkehren, dabei aber weiter mit deutschen Professoren zusammenarbeiten. »Als Humboldt-Stipendiat bin ich Teil eines guten Netzwerkes, da habe ich bestimmt die Möglichkeit, mal wieder nach Deutschland zu kommen.« _Gerhild Sieber/Irina Urig F orschung ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Forschung Saarbrücker Forscher verwandeln verrauschte Bilder blitzschnell in brillante Aufnahmen Saarbrücker Forschern ist es gelungen, mathematische Verfahren zur Aufbereitung von Fotos und Videos um ein Vielfaches zu beschleunigen.Sie erhielten dafür den Hauptpreis der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Mustererkennung. »Viele der erfolgreichsten Methoden, mit denen ein Computer Bilder entrauscht oder unvollständige Informationen rekonstruiert,verwenden Ideen aus der Natur.Sie werden durch ähnliche mathematische Gleichungen beschrieben wie etwa die Diffusion von Schadstoffen in der Luft oder die Wärmeausbreitung in einem Wohnhaus«, sagt Joachim Weickert, Professor für Mathematik und Informatik. Die üblichen Methoden, mit denen ein Computer solche Vorgänge simuliert, waren entweder einfach und langsam, oder sie waren schnell und kompliziert. »Wir können jetzt die einfachsten Methoden verwenden und diese nahezu ohne zusätzlichen Aufwand um mehrere Zehnerpotenzen beschleunigen«, erläutert Weickert. Gemeinsam mit ihm sind der Doktorand Sven Grewenig und der promovierte Wissenschaftler Andrés Bruhn ausgezeichnet worden. Insgesamt wurden 134 Beiträge aus 21 Ländern eingereicht. 76 37 Einatomige Kohlenstoffschichten ermöglichen gleitende Bewegungen um millionstel Millimeter Im Oktober ist dasVerbundprojekt TIGeR (Tribologische Innovation mit Graphenen: Ansätze zur extremen Reibminderung) gestartet. Beteiligt sind neben der Universität des Saarlandes das INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien, das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik sowie das Karlsruher Institut für Technologie. Darin untersuchen Spezialisten, wie einatomige Schichten aus Kohlenstoff das Reibverhalten von Materialien vermindern oder beeinflussen und so künftig noch genauere Bewegungen im Nanometer-Bereich ermöglichen. »Stellen Sie sich vor, Sie wollen Ihren Schlafzimmerschrank exakt an eine Nadelspitze heranschieben, ohne diese zu berühren. Sie müssen einen Weg finden, über den Boden ohne Ruckeln zu gleiten«, erklärt Roland Bennewitz vom INM, der das Projekt leitet. Die »Kleiderschränke« sind in der Praxis beispielsweise Bauteile von Analyse-, Sensor- und Messtechnik-Apparaturen und die dazugehörige Automatisierung.Auch optische Technologien funktionieren nur dann akkurat, wenn Linsen oder andere optische Elemente nanometergenau, also ein millionstel Millimeter bewegt werden können. Die Entwicklung eines stabilen,alltagstauglichen Films aus einer einzigen Lage Kohlenstoffatome (Graphen) ist daher das Ziel des Forschungsprojektes. Forschergruppe 967 an der Saar-Universität wird weiter gefördert Falsch gefaltete oder fehlgeleitete Proteine sind die Ursache einer ganzen Reihe von Erkrankungen des Menschen, beispielsweise bestimmter Lebererkrankungen.Welche molekularen Vorgänge beim Falten und beim Transport frisch gebildeter Eiweiße ablaufen, untersucht ein Forscherverbund, an dem auch die Fachrichtung Medizinische Biochemie und Molekularbiologie in Homburg mit zwei Projekten beteiligt ist. Die Forschergruppe 967 mit dem Titel »Funktionen und Mechanismen von Liganden des ribosomalen Tunnelausgangs« wird nun von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für weitere drei Jahre gefördert. Ihr Sprecher ist Professor Richard Zimmermann von der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes in Homburg. Das Erbgut einer menschlichen Körperzelle kann, so wird geschätzt, 30 000 unterschiedliche Eiweiße (Polypeptide) produzieren. Hergestellt werden diese Proteine in den Ribosomen, den »Eiweißfabriken« der Zellen. Nach ihrer Synthese müssen die Eiweiße korrekt gefaltet und zu ihren Wirkorten transportiert werden, damit sie ihre speziellen Funktionen ausüben können. Dass dies fehlerfrei abläuft, wird in allen Organismen durch weitere Eiweiße, so genannte ribosomale Liganden, gewährleistet. Sie docken meist genau dort am Ribosom an, wo die frisch produzierten, kettenförmigen Polypeptide die Eiweißfabrik verlassen: am so genannten ribosomalen Tunnelausgang. Wie die Liganden das Schicksal neu gebildeter Eiweiße auf molekularer Ebene bestimmen, also nach welchen Prinzipien die Proteinfaltung und der Proteintransport ablaufen,ist bereits seit 2008 Forschungsgegenstand an der Universität des Saarlandes. Die Forschungen, an denen auch Wissenschaftler der Universitäten in Freiburg, Göttingen, Heidelberg, Kaiserslautern, München, Osnabrück und des Max-PlanckInstituts für Biochemie in Martinsried beteiligt sind, werden nun von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für weitere drei Jahre mit insgesamt 3,5 Millionen Euro gefördert. www.uni-saarland.de/fak2/for967 ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Saarbrücker Wissenschaftler untersuchen Fluorid im Zahnschmelz In einer Studie haben Physiker und Zahnmediziner der Universität des Saarlandes herausgefunden, dass Fluorid weitaus weniger tief in das Hydroxylapatit – den Hauptbestandteil des Zahnschmelzes – eindringt, als bisher angenommen. Außerdem verändert Fluorid, das in vielen Zahnpasten und Mundwässern wegen seiner Schutzwirkung gegen Säuren enthalten ist, die Zusammensetzung des Zahnschmelzes auf unterschiedliche Art und Weise, je nachdem, bei welchem pH-Wert,das heißt bei welchem Säuregrad,die Fluorid-Anwendung stattfindet. Die Saarbrücker Wissenschaftler konnten zeigen, dass die Schicht, in die Fluorid aus Zahnpasten oder Mundwässern eindringt, bis zu 100-fach dünner ist als bisher angenommen. Ihre Dicke liegt nicht etwa im Mikrometer-, sondern nur im Nanometerbereich. In ihrer Studie haben sie außerdem nachgewiesen, dass es ganz entscheidend ist, ob das Fluorid in nahezu neutralem Milieu (pH-Wert 6,2) oder in saurem Milieu (pH-Wert 4,2) aufgetragen wird. In neutralem Milieu entsteht aus Hydroxylapatit, dem Material des Zahnschmelzes, das gegen Säuren resistentere Fluorapatit. In saurem Milieu wird dagegen die normale Oberflächenstruktur des Zahnschmelzes stark verändert: Die Oberfläche wird rauer, und es entstehen Materialkomponenten mit nur geringen Fluorapatit-Anteilen, jedoch hohen Anteilen an Kalziumfluorid. Neues Taubheitsgen beim Menschen entdeckt: Homburger Forscher beteiligt Eine internationale Forschergruppe hat in einer neuen Studie herausgefunden, dass eine bestimmte Genmutation beim Menschen zu Taubheit sowie einer stark verlangsamten Herzfrequenz und Herzrhythmusstörungen führt. Daran beteiligt waren auch Jutta Engel,Professorin für Biophysik an der Saar-Uni, und ihr Kollege Niels Brandt. Die Störung führt dazu,dass Ströme von Kalzium-Ionen,die beispielsweise für die Umwandlung von Hörsignalen in Nervenimpulse benötigt werden, nicht mehr fließen können. »Taubheit ist die häufigste Erkrankung der Sinnesorgane beim Menschen. Etwa eines von 500 Neugeborenen ist davon betroffen. Mehr als 50 Prozent der Fälle sind genetisch bedingt«, erklärt Jutta Engel. Sie forscht seit Jahren unter anderem an den Haarzellen des Innenohres von Mäusen: »Wir entnehmen das Corti-Organ, das die Haarsinneszellen enthält, aus dem Innenohr und messen winzige Kalziumströme. Dabei haben wir herausgefunden, welcher Typ von Kalziumkanal in den Haarsinneszellen in Folge eines Schallreizes geöffnet wird. Durch diese besonderen Kanäle strömen die Kalzium-Ionen in die Zelle, lösen dort die Ausschüttung von Botenstoffen aus und leiten damit den Schallreiz an den Hörnerv weiter. So kann die Maus hören, ohne diese Kalzium-Ströme wäre sie taub«, erklärt die Professorin. Mäuse, die nicht über diese Kanäle verfügen, sind nicht nur taub, sondern haben auch einen stark verminderten Ruhepuls. Ein Team unter der Leitung von Hanno Bolz, Kölner Humangenetiker und Leiter der Studie, entdeckte in Zusammenarbeit mit Ärzten aus Pakistan, dass es solche Störungen auch beim Menschen gibt. In einer entlegenen Bergregion in Pakistan stießen die Forscher auf Familien mit fast erwachsenen Kindern, die taub waren und einen Ruhepuls von nur 35 Herzschlägen pro Minute hatten. Normalerweise schlägt das Herz eines Erwachsenen zwischen 50 und 60 Mal pro Minute. Durch aufwändige genetische Untersuchungen stellte Hanno Bolz mit seinem Team fest, dass alle Betroffenen dieselbe Mutation in dem speziellen Kalziumkanal aufwiesen. Forschung Sonderforschungsbereich untersucht die Signalübertragung innerhalb von Zellen DieWirkung und die Bedeutung von Kalzium-Ionen untersuchen Wissenschaftler verschiedener Homburger Institute seit Januar im neuen Sonderforschungsbereich (SFB) 894 »Ca2+-Signale: Molekulare Mechanismen und Integrative Funktionen« der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Sprecher des SFB ist Jens Rettig, Professor für Physiologie an der Saar-Uni. In dem SFB, der zunächst für vier Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligt wurde,betreiben die Forscher zwar reine Grundlagenforschung. »Trotzdem werden auch die Auswirkungen der Kalzium-Signale auf die Funktion des Gehirns, des Herzens, der sensorischen Systeme und des Immunsystems untersucht«, sagt Jens Rettig. Kalzium-Ionen gehören zu den wichtigsten Signalmolekülen im menschlichen Körper. Sie sind von zentraler Bedeutung für den Empfang, die Umwandlung und die Weitergabe von Informationen innerhalb einer Zelle und für die Funktion ganzer Organe. »Perspektivisch sollen die im SFB 894 erarbeiteten Erkenntnisse dazu dienen, Erkrankungen dieser Organe wie zum Beispiel Parkinson und Alzheimer besser zu verstehen und neue Therapieansätze zu eröffnen«, erklärt der Physiologe die langfristige Zielsetzung des Sonderforschungsbereiches. 78 39 ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Kooperation zwischen Saar-Uni und Helmholtz-Gemeinschaft besiegelt Die Universität des Saarlandes und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig (HZI) haben am 15. Dezember 2010 den Kooperationsvertrag zwischen den beiden Institutionen unterzeichnet. Damit kann die Erforschung neuer Wirkstoffe zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten im gemeinsamen Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) nun offiziell starten. Unterzeichner des Kooperationsvertrages waren Professor Dirk Heinz, wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI, Ulf Richter, administrativer Geschäftsführer, und Universitätspräsident Volker Linneweber. Das HIPS war im August 2009 auf dem Saarbrücker Campus gegründet worden. Nach Unterzeichnung des Kooperationsvertrags wurden ebenfalls im Dezember die drei Gründungsabteilungsleiter von Wissenschaftsminister Christoph Hartmann ernannt. Professor Rolf Müller ist Leiter der Abteilung für mikrobielle Naturstoffe und Sprecher des Instituts. Professor Rolf Hartmann leitet dieAbteilungWirkstoffdesign und Optimierung. Für die Abteilung Wirkstofftransport ist Professor Claus-Michael Lehr zuständig. Metallische Schmelzen erstarren zu massivem Glas Bei der Herstellung von Glas wird flüssige Silikatschmelze verwendet. Wenn man diese abkühlt, wird sie immer dickflüssiger und »gefriert« dann zu Glas. Schon seit langem ist bekannt, dass dies auch bei Metallen möglich ist. Aber erst heute kann man massive metallische Gläser herstellen. Ein Forscherteam um Ralf Busch, Professor für metallische Werkstoffe der Saar-Uni, hat jetzt entdeckt, dass auch Metallkristalle beim Abkühlen einfrieren und sich dabei genauso verhalten wie Silikatschmelzen oder metallische Gläser. Die Wissenschaftler sehen darin ein einheitliches Muster, wie sich Flüssigkeiten und Kristalle beim Abkühlen selbst ordnen und einfrieren. Die Forschungsergebnisse haben sie vor kurzem in »Nature Physics« veröffentlicht. Die metallischen Massivgläsern (»bulk metallic glasses«) sind als neuer Konstruktionswerkstoff im Kommen.Anwendungen sieht Professor Busch beispielsweise im Feinguss, bei mikromechanischen Bauteilen oder bei dünnen, hochfesten Gehäuseteilen für elektronische Geräte. Büro - ›› Einrichtungen so individuell wie Sie!‹‹ Öffnungszeiten: Mo.-Do.: 8:15 bis 17:00 Uhr Fr.: 8:15 bis 15:30 Uhr Sa.: 10:00 bis 14:00 Uhr und nach Vereinbarung B/BI Bertsch Büro Informatik GmbH Zeppelinstraße 2 • 66117 Saarbrücken Fon 06 81/ 59 11 • Fax 06 81/ 59 16 Mail [email protected] • www.b-bi.de Forscherblick über den Tellerrand hinaus Kontakte knüpfen und Netzwerke mit anderen Wissenschaftlern bilden, gehört zum Forschungsalltag. An der Universität des Saarlandes unterstützt das Projekt »Universität der Großregion« (UGR) Wissenschaftler, die sich mit Kollegen in den angrenzenden Regionen in Frankreich, Luxemburg, Belgien und Rheinland-Pfalz vernetzen wollen. Im vergangenen Jahr sind verschiedene Pilotaktivitäten gestartet, eine davon in der Experimentellen und Klinischen Orthopädie. Benannt wurden außerdem so genannte »Lead-Researcher«, die zu den Unis in der Großregion reisen. Sie sind verantwortlich für die Netzwerke in ihrem Bereich und helfen interessierten Wissenschaftlern, grenzüberschreitende Kontakte herzustellen. loten brauchen Aufwind, um durchstarten zu können. P iEin frischerWind weht auch in der Orthopädie an der Universität des Saarlandes. Dort hat Professor Henning Madry im vergangenen Jahr den bundesweit einzigen Lehrstuhl für Experimentelle Orthopädie undArthroseforschung erhalten. Madry,seine Frau,die Privatdozentin Magali Cucchiarini und Professor Dieter Kohn von der Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie nutzen den frischen Wind, um im Rahmen einer UGR-Pilotaktivität verstärkt mit Forschern und klinischen Orthopäden des Centre Hospitalier in Luxemburg, der Universität Nancy und der Universität Lüttich zusammenzuarbeiten. Unterstützt und gefördert wird die Kooperation der Orthopäden vom grenzüberschreitenden Projekt »Universität der Großregion« (UGR). Dieses wird von der Europäischen Union im Rahmen des »Interreg IVA – Großregion«-Programms gefördert. Außer der Saar-Uni gehören die Universitäten in Trier, Kaiserslautern, Metz, Nancy, Luxemburg und Lüttich dazu. Ein Ziel des Universitätsverbundes ist das grenzüberschreitende Forschen.»Zurzeit unterstützt das Projekt UGR rund 25 Pilotaktivitäten,davon neun im Bereich Forschung. Eines der Vorhaben ist das der Orthopäden.Wir helfen den Wissenschaftlern dabei, sich zu vernetzen, indem wir sie bei der Organisation von Konferenzen, Seminaren, Arbeitstreffen und Kolloquien unterstützen. Wir vermitteln Kontakte zu anderen Forschern und übernehmen beispielsweise Reise-, Verpflegungs- und Veranstaltungskosten«, sagt Nadja Ickert, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Carola Hodyas an der Saar-Uni innerhalb des Projektes UGR für Forschung und die Pilotaktivitäten zuständig ist. Personal- und Materialmittel oder Fördergelder für die Forschungsarbeiten selbst kann das Projekt »Universität der Großregion« allerdings nicht bereitstellen. Forschung in der Großregion Als Startschuss für ihr Vorhaben veranstalteten die Homburger Orthopäden im vergangenen November eine Konferenz mit dem Titel »Experimentelle und Klinische Orthopädie der Großregion«, die vom Projekt UGR finanziert wurde. »Es war ein Treffen zum gemeinsamen Kennenlernen, bei dem herausragende Arbeitsgruppen der vier Partner Vorträge über ihre experimentelle und klinische Forschung gehalten haben. Dabei blieb auch viel Raum für gemeinsame Diskussionen«, sagt Henning Madry. Konkret untersucht der Professor für Experimentelle Orthopädie und Arthroseforschung neue regenerative Therapiestrategien für Gelenkknorpeldefekte, Meniskusschäden undArthrose.»Weil Knorpelschäden nicht heilen, sind sie eine große Herausforderung für Orthopädische Chirurgen. Um dieses Problem zu lösen, werden beispielsweise die Gene für Wachstumsfaktoren in Knorpelzellen und adulte Stammzellen eingeschleust. Diese werden dann in Knorpeldefekte transplantiert, um so die Knorpelreparatur zu verbessern. Mit einer ähnlichen Strategie kann auch das Tissue Engineering, also die Gewebezüchtung von Knorpel, unterstützt werden«, erklärt Professor Madry. Im Bereich der klinischen Orthopädie forschen Ärzte um Professor Kohn gemeinsam mit Kollegen aus Luxemburg an so genannten Hüft-Interimsprothesen. Diese speziellen Prothesen werden verwendet, wenn ein künstliches Gelenk wegen einer Infektion entfernt werden muss. »Die Prothese wurde bisher bei 18 Patienten eingesetzt, und das Ergebnis war sehr zufriedenstellend«, sagt Dr. Konstantinos Anagnostakos, der an den Forschungen beteiligt ist. Für das Projekt erhielten die Wissenschaftler im vergangenen November den mit 10.000 Euro dotierten zweiten Platz beim Exzellenzpreis für Forschung der Großregion. Die Homburger Orthopäden wollen im Rahmen ihrer Pilotaktivität auch weiterhin »europäisch« arbeiten und die bestehenden Kooperationen vertiefen. Geplant ist ein Austausch von Dozenten als Gastprofessoren innerhalb der beteiligten Unis sowie ein Austauschprogramm für Doktoranden und Ärzte. Um Viruskrankheiten gemeinsam den Kampf anzusagen, sind auch die Virologen in der Großregion dabei, sich zu vernetzen. Die Professorin und Direktorin des Instituts für Virologie am Homburger Uniklinikum Sigrun Smola hat dabei die Rolle der »UGR-Lead-Researcherin« übernommen. Sie organisierte mit Unterstützung des Projektes UGR im vergangenen September ein zweitägiges Meeting für Virologen aus Homburg, Nancy, Luxemburg und Lüttich. Mit Kollegen aus Nancy will Sigrun Smola das virologische Monitoring immunsupprimierter Patienten ausbauen. »Bei Patienten, die eine Organtransplantation hinter sich haben, muss das Immunsystem durch Medikamente kontrolliert geschwächt werden, damit sie das Organ nicht abstoßen. Bei diesen Patienten können sich Viren eher vermehren. Durch das Monitoring können wir die Viren erfassen, noch bevor die Patienten Symptome einer Krankheit entwickeln«, erklärt die Professorin. Forschungsschwerpunkt von Sigrun Smola sind die humanen Papillomviren, die unter anderem Gebärmutterhalskrebs auslösen. Ihre Arbeitsgruppe hat herausgefunden, dass das Immunsystem nicht nur Viren abwehrt, sondern in bestimmten Fällen von mit Tumorviren infizierten Zellen so »umgepolt« wird, dass es die Entstehung von Tumoren fördert. »Das ist ein ganz neuer Ansatz in der Virologie. Papillomviren schleichen sich in die Haut oder Schleimhaut ein und verstecken sich dort vor dem Immunsystem. Nach und nach verändern sie dieWirtszellen,diese lösen dann eine chronische Entzündung aus, die wiederum die Entstehung bösartiger Zellen fördert«, erklärt die Virologin. Gemeinsam mit Dr. Nathalie Jacobs von der Universität Lüttich will Sigrun Smola nun untersuchen, wie Papillomviren solche immunologischenVeränderungen in Haut und Schleimhaut bewirken. »Von der Kooperation mit Forschern in der Großregion erhoffe ich mir Synergien. Wir möchten etwas dazu lernen und damit die virologische Forschung an der Universität des Saarlandes vorwärts bringen«, so die Virologin. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen in der Großregion fällt Virologen wie Orthopäden gleichermaßen leicht. Magali Cucchiarini unterhält schon lange Kontakte zu französischen Wissenschaftlern, denn sie ist Französin. Aber auch Sigrun Smola, Dieter Kohn und Henning Madry können keine kulturellen Unterschiede feststellen: »Eine solche Kooperation hat weniger Ecken und Kanten als man sich das so vorstellt, schließlich ist die Sprache der Wissenschaft universell.« _Irina Urig Mehr Informationen im Internet unter: www.uni-gr.eu 7 10 3 11 Zeitlos unmodisch Die Universität des Saarlandes hat seit einiger Zeit ein neues Aussehen. Webseiten, Flyer, Briefbögen und nicht zuletzt das Campus-Magazin kommen anders daher als noch vor einiger Zeit. Entworfen hat den neuen Stil, das Corporate Design, die Saarbrücker Werbeagentur Maksimovic & Partners für die Universität. Im Interview erklärt Inhaber Ivica Maksimovic, was hinter dem neuen Aussehen steckt. Campus: Seit einiger Zeit tritt die Uni nach außen mit einem neuen Design auf. Können Sie uns die Eckpfeiler des neuen Aussehens erläutern? Warum sieht beispielsweise die Webseite so aus, wie sie nun aussieht? Ivica Maksimovic: Eine moderne, internationale Universität verlangt nach einem Erscheinungsbild, das offen und innovativ zugleich ist. Dazu verbinden wir eine klare Informationsstruktur mit imagebildenden Bildelementen. Eines davon ist die aus dem Logo zum Leben erweckte Eule, eine andere die sogenannte Campuswelt: Studierende, Studium, Uni-Architektur, Ambiente und Licht verknüpfen sich zu einer unverwechselbaren Bildaussage. — Warum braucht eine Institution wie die Uni überhaupt ein Corporate Design? Das Corporate Design ist Visitenkarte und Imagebroschüre in komprimierter Form. Dadurch werden sehr schnell Eigenschaften wie Charakter, Stärke sowie Ziele und Motivation der Universität vermittelt und Unterschiede zwischen den anderen Universitäten gesetzt.Aus dieser Definition heraus muss, wie schon erwähnt, ein Corporate Design selbstbewusst, modern und glaubwürdig sein. — Welche Produkte hat Ihre Agentur im Zuge der Gestaltung des Uni-Auftrittes neu gestaltet? Wir haben das wunderbare Eulen-Logo von Robert Sessler modifiziert, damit es auch in digitalen Medien und in extremen Verkleinerungen gut arbeiten kann. Das Herauslösen aus dem Kreis hat zudem die gestalterischen Anwendungsmöglichkeiten des Logos vergrößert und vereinfacht. Auch die Farben und die Hausschrift der Uni wurden neu definiert und dann in allen Bereichen – dem Internetauftritt, den Geschäftspapieren, Visitenkarten, Briefumschlägen, Pressemappen, Power-Point-Präsentationen, Flyer-Systemen und dem Magazin Campus – umgesetzt. — Wie aufwändig ist es, einer Einrichtung wie der Uni ein neues Design zu verpassen? Was steckt dahinter? Es ist eine große zeitliche und gestalterische Herausforderung. Vergleichbar mit einem Langstreckenlauf: Um das Ziel erreichen zu können,braucht man dasTalent,dasWissen aber auch die Energie, es umzusetzen. — Einige Leser und Nutzer kritisieren das Design. Die Schriften seien zu klein, das Aussehen zu minimalistisch, zu kühl. Was sagen Sie zu dieser Kritik? Können Sie den Lesern erklären, worin die Vorteile dieses Designs liegen? Der Übergang vom alten zum neuen Auftritt war kontrastreich, er musste aber so sein. Was wäre das für ein Neuauftritt, wenn er gar nicht bemerkt würde? Die Universität präsentiert sich nun modern und gestalterisch auf international höchstem Niveau.Dabei haben wir modern nicht mit modisch verwechselt: Wenn die Phase der ersten Kritik überwunden ist, wird das Design als zeitlos gültig erlebt werden. Die verfehlte Zielgruppe Ältere Menschen kaufen nicht mehr gerne ein, sind besonders markentreu und haben Probleme, sich im Kaufhaus zu orientieren – »Alles Mythen«, sagt Andrea Gröppel-Klein, Professorin für Betriebswirtschaftslehre an der Saar-Universität. Im Sechsten Altenbericht der Bundesregierung zum Thema »Altersbilder in der Gesellschaft« hat sie als Mitglied der Sachverständigenkommission alle verfügbaren empirischen Forschungsergebnisse zum Konsumverhalten von Älteren zusammengefasst – und einige überraschende Ergebnisse zutage gefördert. Konsumforschung gehen häufiger einkaufen als junge Leute und S enioren wechseln bei Produkten des täglichen Bedarfs besonders 7 12 3 13 oft die Marke. Das ist erstaunlich genug. Umso überraschender scheint es, dass sich Hersteller und Handel noch nicht auf die Bedürfnisse und Wünsche dieser Zielgruppe eingestellt haben. »Die Angebote für Ältere entsprechen häufig nicht den tatsächlichen Bedürfnissen, Konsumwünschen und Kenntnissen älterer Menschen«, sagt Andrea Gröppel-Klein, die an der Universität des Saarlandes das Institut für Konsum- und Verhaltensforschung leitet. Im Ende vergangenen Jahres veröffentlichten Altenbericht hat sie das Kapitel »Altersbilder und Konsumverhalten älterer Menschen« verfasst. Grund für das Festhalten an landläufigen Meinungen sind sehr konträre Altersbilder, die sich ganz unterschiedlich auf die Einstellung und das Verhalten gegenüber älteren Menschen auswirken, glaubt die Wissenschaftlerin. »Noch in den 1990er Jahren war die Ansicht weit verbreitet, Ältere seien eine unflexible, unfähige und unattraktive Zielgruppe für Hersteller und Handel.« Seit einigen Jahren werde dagegen eher die Meinung vertreten, Ältere seien nicht durch die genannten drei »Us« gekennzeichnet, sondern durch die drei »Ks«: eine konsumfreudige, kompetente und kaufkraftstarke Zielgruppe.Während im ersten Fall ein defizitäres Altersbild vorherrscht, das den älteren Konsumenten emotionale und geistige Fähigkeiten abspricht, räumt das positive Altersbild den Älteren die gleiche Leistungsfähigkeit wie jungen Leuten und eine besondere Konsumkompetenz ein. Tatsächlich sei keine Altersgruppe so heterogen wie Menschen ab 60 Jahre, sagt Gröppel-Klein. Welche Altersbilder bei Handel und Herstellern jeweils ausschlaggebend sind, lässt sich an der Werbung für diese Zielgruppe ablesen. In mehreren Abschlussarbeiten am Institut für Konsum- und Verhaltensforschung wurde die Werbung für ältere Menschen untersucht.»Es zeigt sich,dass viele Marken eine schizophrene Beziehung zumAlter haben«,sagt Andrea Gröppel-Klein. »Die Unternehmen rühmen sich ihrer langen Tradition und dem entsprechend hohen Alter ihrer Marke, schrecken aber davor zurück, in der Werbung ältere Menschen zu zeigen.« Dass diese in der Werbung nicht nur unterrepräsentiert sind, sondern oft mit klischeehaften Rollen belegt werden, ist ein weiterer Punkt, den die Wis- senschaftlerin kritisiert.Zwar seien ältere Männer in derWerbung durchaus als kompetente und erfahrene Fachleute vertreten, ältere Frauen würden aber oft auf die Rolle als Kuchen backende Großmutter reduziert.»DieWerbung muss viel realistischere Motive aufgreifen«, fordert Gröppel-Klein. Dass auch die Annahmen zum Konsumverhalten Älterer längst überholt sind, hat die Wissenschaftlerin ebenfalls im Altenbericht dargelegt. »Der Mythos, dass ältere Menschen nicht mehr gerne einkaufen gehen, stimmt nicht«, sagt sie. Im Gegenteil: Die Gesellschaft für Konsumforschung habe gezeigt, dass die Zahl der Einkaufstrips nach Eintritt ins Rentenalter signifikant ansteige und Ältere mindestens ein Drittel häufiger als Jüngere einkaufen gingen. Auch wechselten ältere Menschen bei Produkten des täglichen Bedarfs besonders häufig die Marke und ließen sich genauso wie jüngere Menschen für neue Produkte begeistern. »Generell setzen sich zu wenige Unternehmen wirklich mit der Zielgruppe der älteren Konsumenten auseinander«, meint die BWL-Professorin. So gebe es beispielsweise für die ältere Kundin viel zu wenig Angebote für qualitativ hochwertige und gleichzeitig attraktive Mode. »Der Wunsch nach Attraktivität hört nicht auf, nur weil man alt ist«, fasst sie empirische Forschungsergebnisse zusammen. Durch negative Altersbilder, die älteren Konsumenten von vorneherein geringere geistige und körperliche Fähigkeiten zuordneten, fühlten sich alte Menschen oft diskriminiert. »Das reicht von viel zu oberflächlichen Produktbeschreibungen, die das Informationsbedürfnis der älteren Kundschaft nicht befriedigen,über das Servieren kleiner Portionen im Restaurant bis hin zu Einschränkungen bei der Kreditvergabe oder der Autovermietung«, sagt Andrea GröppelKlein. Dass beispielsweise die Orientierungsfähigkeit im Alter nicht zwangsläufig abnimmt, zeigten Tests des Instituts für Konsum- und Verhaltensforschung mit Händlern der Region. »Zwar brauchten ältere Menschen etwas mehr Zeit, um bestimmte Produkte imVerkaufsraum zu finden,das war aber auf ihr langsameres Gehtempo zurückzuführen. Meist legten sie sogar eine kürzere Wegstrecke bis zum Produkt zurück«, hat die Saarbrücker Wissenschaftlerin herausgefunden. _Gerhild Sieber Die Reise zum Mittelpunkt der Uni Glänzende Kochtöpfe so groß wie Dampfkessel, monströse Schneebesen und Pfannenwender, die an ein Kanupaddel erinnern. Wer auf solch überdimensionale Küchenutensilien stößt, befindet sich nicht etwa auf Jules Vernes »Reise zum Mittelpunkt der Erde«, sondern an einem von hungrigen Studenten tagtäglich B etritt man die Räume, in denen gekocht, gebraten und gerührt wird, scheint man sich mitten in Jules Vernes Roman »Reise zum Mittelpunkt der Erde« wiederzufinden. Alles ist hier um ein Vielfaches größer als in dem heimischen Haushalten. Alleine die beiden Spülmaschinen der Mensaküche säubern pro Stunde jeweils 1200 vollständige Gedecke, und jede Suppenkanone fasst 300 Liter. Gewaltig sind auch die Lebensmittel-Vorräte. In den Lagerräumen stapeln sich zentnerweise Reis und Nudeln, Paletten voller Salz und Fässer vollerTomatenmark.Die täglich frisch gelieferteWare wie beispielsweise Gemüse wird direkt verarbeitet.An einem Tag zerkleinern die Angestellten zum Beispiel zwanzig Kisten Salat für die hungrigen Studentenmäuler. aufgesuchten Ort: in der Mensa der Universität des Saarlandes. Zwar hat fast jeder Student an den Mensatischen geschmaust, aber die wenigsten werden schon mal gesehen haben, wie Tausende Essen gleichzeitig zubereitet werden. Jana Burnikel aus der »Campus«Redaktion war dabei. Die ungeheuren Mengen verwundern nicht. Zirka 5 500 Essen werden in der Uni-Mensa an Spitzentagen zubereitet. Alleine für das beliebte Gyros-Menü braucht man 125 Kilogramm Kraut, 150 Kilogramm Schweinegeschnetzeltes, 250 Kilogramm Pommes Frites und 130 Kilogramm Quark. Das Kochen in solch kolossalen Größenordnungen ist für die sechs Köche der Mensa inzwischen Routine.Gelassen rührt der eine mehrere hundert Liter Karamellpudding um,während der andere ganze Eimer voller Mayonnaise für die Salatsoße in eine Wanne leert. Insgesamt sind 90 Mitarbeiter in der Mensa beschäftigt. Erstaunlich ist besonders die Tatsache, wie alle aufeinander eingespielt sind, so dass niemand mit dem anderen zusammenstößt oder jemandem im Weg herumsteht. So gleicht die Mensaküche einem riesenhaften Ameisenhaufen, in dem zwar allerhand Geschäftigkeit herrscht, aber, genau wie in einem gut organisierten Ameisenstaat, jeder genau das tut, was er soll, damit um spätestens halb zwölf die dampfenden Speisen an die Mensabesucher ausgeteilt werden können. Natürlich wird auch mal was verschüttet, aber sofort eilt eine emsige Küchenfee im Kittel hinzu, um mit einem Schlauch den Boden wieder sauber zu spritzen. Denn in der Mensaküche gelten strenge Reinheitsgebote:Wer eine ansteckende Krankheit hat, darf die Küche gar nicht erst betreten. Für die Hygiene innerhalb der Küchenräume sorgen Wasserbecken mit Seifenspendern und Desinfektionsmitteln. Ein Tag in der Mensa Über dieses eifrige Treiben wacht Küchenleiter Thomas Heib. Seit zehn Jahren ist der 45-Jährige für den reibungslosen Ablauf in der Mensaküche der Saar-Uni verantwortlich. Der gelernte Koch und Konditor weiß, wie man bei der Essenszubereitung für mehrere Tausend Menschen nicht den Überblick verliert. Schließlich war er nach der Lehre Ende 7 14 3 15 der 80er Jahre vier Jahre lang bei der Marine und kochte in dieser Zeit im Offizierskasino und sogar ein halbes Jahr lang auf der Fregatte Rheinland-Pfalz auf hoher See. Dort hat er gelernt, wie wichtig gutes Essen für die Moral ist, besonders auf einem Schiff. »Können Sie sich vorstellen, wie die Leute Sie anschauen, wenn sie schlechtes Essen kriegen?«, fragt der Küchenleiter rhetorisch. Dieser Gedanke ist ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Thomas Heib plant die Menüs sechs Wochen im Voraus, bestellt die Ware und vergleicht am Computer die Preise der verschiedenen Anbieter miteinander. Trotz dieser Verantwortung sieht er sich selbst nicht als »Chef«, sondern als Teil der Gemeinschaft, denn, wie er mit bescheidenem Lächeln zugibt: »Ohne ein fähiges Team ist ein Koch gar nichts.« Nur etwas vermisst Thomas Heib an seinem Beruf: Die Vorbereitungen lassen ihm keine Zeit zum Mitkochen in der Mensa. Immerhin sorgt der gebürtige Saarländer an der heimischen Tafel für Speis und Trank. Bei festlichen Anlässen kocht er für die Familie. Besonders wichtig ist für Thomas Heib ein abwechslungsreiches Angebot. Mit speziellen Menüs wie vegetarischen oder fettreduzierten Gerichten gewinne man Kunden, so lange das Preis-Leistungs-Verhältnis studentenfreundlich bleibt. Und den Mensagängern scheint es durchaus zu schmecken. Im vergangenen Jahr verließen immerhin rund 790 000 Essen die Mensaküche, wie Thomas Heib stolz berichtet. Mit dieser Menge könnte man bestimmt auch die riesigen Kreaturen aus JulesVernes geheimnisvollenWelten satt machen. _ Jana Burnikel campus Saar-Uni mit Facebook-Fanseite Die Uni des Saarlandes ist seit einigen Wochen im sozialen Netzwerk Facebook mit einer Fanseite präsent.Unter www.facebook.com/Saarland.University erfahren Nutzer, welche Neuigkeiten es an der Uni gibt.Wer Fragen hat, kann sich über diesen Weg schnell und einfach an die Pressestelle wenden, die die Uni-Fanseite betreut. So einfach geht’s: Einloggen und die Seite »Universität des Saarlandes – Saarland University« unter der Adresse oben aufrufen und »Gefällt mir« klicken. Schon gibt’s die neuesten Nachrichten von der Uni. Auch wer kein Facebook-Profil hat, kann sich die Seite anschauen und so das Geschehen auf dem Campus verfolgen. Und alle, die sich über die neueste Entwicklung in Sachen Wissenschaftspolitik informieren wollen, können Fan der Seite www.facebook.com/Wirtschaftsministerium werden. Dort informiert das saarländische Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft über alle aktuellen Projekte. Übersetzer und Dolmetscher haben neue Computerräume ImWintersemester wurden zwei Computerräume und das Sprachlabor der Fachrichtung Übersetzen und Dolmetschen komplett renoviert und mit neuer Hard- und Software ausgestattet. Insgesamt kosten die drei neuen Räume 190.000 Euro. Im bisherigen Sprachlabor wurden die alten Tonbänder entsorgt und die technische Ausstattung komplett erneuert. Auch der bisherige CIP-Pool, der aus dem Jahr 2005 stammt, wurde renoviert und mit neuen Rechnern ausgestattet. Ein zweiter CIP-Pool entsteht unter dem Dach und soll ab dem kommenden Jahr nutzbar sein. Übersetzer brauchen immer bessere Software- und Technikkenntnisse für ihren Beruf. Sie untertiteln dann beispielsweise Filme, übersetzen ein Computerspiel oder übertragen die Befehle eines gängigen Computerprogramms in eine andere Sprache. Im September Stromausfall auf dem Campus wegen Trafo-Austausch Die Universität des Saarlandes führt in diesem Jahr umfangreiche Erweiterungsarbeiten am Stromtransportnetz durch. Dafür muss vom 23. bis 26. September (ca. 4 Uhr) der komplette Strom auf dem Campus abgeschaltet werden. An zwei Wochenenden im August und einem Wochenende im November müssen außerdem Teilbereiche der Universität von der Stromversorgung getrennt werden. Hierzu wird noch ausführlich berichtet. Für sensible Bereiche wie Rechenzentrum, Tierställe und Chemikalienlager werden Notstromaggregate installiert. Das Facility Management bittet darum, an diesenTagen möglichst keineVeranstaltungen oder LangzeitExperimente zu planen. Wer Bedarf an notstromversorgten Geräten (z.B.Tiefkühlschränke) hat,sollte diese auflisten und per E-Mail bis spätestens 4. März an die zentrale ServiceAdresse: [email protected] senden. Gerne werden dort auch Fragen zu den Maßnahmen beantwortet. Saar-Uni und Uni Sofia feiern Partnerschafts-Jubiläum Im Dezember feierten die Saar-Uni und die St.-KlimentOhridski-Universität Sofia auf dem Saarbrücker Uni-Campus das 30-jährige Jubiläum ihrer Partnerschaft.In dieser Zeit sind viele gemeinsame Studienangebote und Publikationen entstanden sowie zahlreiche Konferenzen organisiert worden. »Ein Kind der Kooperation ist beispielsweise das Bulgaricum, das an der Saar-Uni angeboten wird. Dieses deutschlandweit einmalige Zertifikat können sowohl Studierende aller Fachrichtungen als auch Berufstätige erwerben«, erklärt Professor Roland Marti, der Beauftragte für die Partnerschaft mit der Universität Sofia an der Saar-Uni. Eine weitere Kooperation, die seit den 80er Jahren läuft, ist das so genannte »Drama-Projekt« in der Vor- und Frühgeschichte. Studenten, Dozenten und Doktoranden der Saar-Uni und der Uni Sofia nehmen jedes Jahr an archäologischen Ausgrabungen in der Region um die bulgarische Stadt Drama teil. Die Partnerschaft begann am 19. September 1980. Als Zeichen der freundschaftlichen Beziehungen wurde damals ein Walnussbaum vor dem Präsidialgebäude der Saar-Uni gepflanzt. Grafik: Treffen dreier Welten – Schülerarbeiten auf dem Uni-Campus Unter dem Titel »Grafik:Treffen dreier Welten« stellt das Zentrum für Lehrerbildung der Universität des Saarlandes Bilder von Schülern der Klassen 7c, 7b und 8a der Gesamtschule Saarbrücken-Ludwigspark vor. Die Ausstellung kann bis zum 15. April jeweils montags bis freitags von 9 bis 16.30 Uhr und nach Vereinbarung in der Geschäftsstelle des Zentrums für Lehrerbildung besucht werden. E-Mail: [email protected] CHE-Ranking: Saarbrücker Informatikstudenten bescheinigen ihrem Fach herausragende Leistungen Im CHE-Ranking von Masterprogrammen ist die Saarbrücker Informatik von den Studenten als in allen wichtigen Indikatoren »herausragend« bewertet worden. Im Ranking hat das Centrum für Hochschulentwicklung 44 InformatikFachbereiche an Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Italien untersucht. Herausgegeben wird das Ranking von ZEIT Campus. Für die aktuelle Rangliste hat das CHE zirka 1400 angehende Masterstudenten nach ihrer Zufriedenheit mit dem Fach Informatik an ihrer Hochschule befragt. Neben der Saarbrücker Informatik ist es nur drei weiteren InformatikFachbereichen an verschiedenen Hochschulen überhaupt gelungen, auf den fünf wichtigsten Feldern »herausragend« abzuschneiden. »IT-Infrastruktur«, »Studienorganisation«, »Lehrangebot«, »Übergang zum Master« sowie die »Studiensituation insgesamt« haben die angehenden Master-Informatikstudenten in Saarbrücken »überdurchschnittlich gut« bewertet. Mit Mentoring erfolgreich zum MINT-Studium Trotz optimaler Bedingungen ist der Anteil von Frauen in den MINT-Studiengängen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik immer noch sehr gering. Die Koordinationsstelle für Gender Equality an der Universität des Saarlandes will das ändern und hat dazu die neue Initiative MentoMINT ins Leben gerufen. Dabei betreuen Studenten der Saar-Uni Schülerinnen der 9. und 10. Klasse, die bereits am Uni-Camp für Mädchen teilgenommen haben. Als Mentorinnen und Mentoren beraten sie die Mädchen individuell und vermitteln ihnen ein umfassendes Bild ihresWunsch-Studienfachs aus dem MINT-Bereich. Gestartet wurde das Mentoring-Programm Anfang November. www.uni-saarland.de/verwalt/beauftr/frauen campus www.studentenwerk-saarland.de Neue Zusatzqualifikation »Katalanische Sprache und Kultur« an der Saar-Uni Alle Studenten der Saar-Uni können in Zukunft die Zusatzqualifikation »Katalanische Sprache und Kultur« erwerben. Universitätspräsident Volker Linneweber hat eine entsprechende Kooperationsvereinbarung mit dem katalanischen Kulturinstitut Ramon Llull unterzeichnet. Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen der Saar-Uni und dem katalanischen Kulturinstitut erweitern beide Institutionen ihre bisherige Zusammenarbeit. Um das Zertifikat »Katalanische Sprache und Kultur« zu erwerben, müssen Studenten erfolgreich an verschiedenen Lehrveranstaltungen teilnehmen:Neben Sprachkenntnissen (bis Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens) und landeskundlichem Wissen werden dabei auch verschiedene fachspezifische Kenntnisse vermittelt, beispielsweise im Bereich Medien/Journalismus. Wer will, kann außerdem ein Praktikum in einem katalanischen Unternehmen machen. Campus Saar-Uni erhält zweitgrößtes Archiv für französische Chansons in Deutschland Mehr als 20 000 französischsprachige Titel und Konzertmitschnitte werden seit Mitte Januar im Institut für Musikwissenschaft der Saar-Uni archiviert. Zur Verfügung gestellt wurde die Sammlung von Radiomoderator Gerd Heger, der beim Saarländischen Rundfunk die Sendung »Rendezvous Chanson« präsentiert und die Konzertveranstaltung »Bistrot Musique« leitet. Neben dem Musikarchiv des Saarländischen Rundfunks hat die Universität dann mit über 20 000 Titeln die zweitgrößte Chansonsammlung in Deutschland. Das neue Chansonarchiv in der Institutsbibliothek Musikwissenschaft (Gebäude C5 2, Zimmer 26, Lesesaal) ist offen für alle Interessierten. Die Bibliothek ist montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr und samstags nach Vereinbarung geöffnet, eine Ausleihe der CDs ist nicht möglich. Literatur zu den Chansons wie Biographien und eine Überblicksgeschichte gibt es ebenfalls in der Institutsbibliothek. 7 16 3 17 Saarbrücker Sportmedizin startet Online-Plattform zum Thema Mannschaftssportarten Ein internationales Online-Portal für Fußballexperten und Ballsportinteressierte entsteht derzeit an der Universität des Saarlandes. Über die neue Plattform »Science in Team Sports« sollen sich Wissenschaftler aus aller Welt über neueste Erkenntnisse und die Forschung im Bereich Mannschaftssportarten austauschen.Die Forscher können sich eine Profilseite anlegen und über Chat, Newsgroups, Diskussionsforen und E-Mail-Postfach über den Stand der Forschung in den jeweiligen Spezialgebieten diskutieren. Dabei kann es sich um Aspekte der sportmedizinischen Versorgung, der Sporternährung oder auch der angemessenen Trainingsgestaltung für gesundheitssportliche Ziele handeln. Der Leiter des Projekts am Institut für Sport- und Präventivmedizin, Dr. Oliver Faude, unterhält seit längerer Zeit intensive Kontakte mit verschiedenen Experten, die auf diesem Gebiet forschen. »Dabei habe ich festgestellt, dass Bedarf nach einem praktischen Kommunikationsinstrument besteht«, hält er fest. Das neue Online-Portal ist aber auch für Interessierte gedacht,die sich mithilfe der Plattform über wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Ballsportarten informieren können. www.science-in-team-sports.de Zentrum für lebenslanges Lernen bietet 600 Veranstaltungen pro Semester an Das Zentrum für lebenslanges Lernen (Zell) an der SaarUni bietet pro Semester gut 600 Veranstaltungen für Interessierte jedenAlters an.Darunter befinden sich nicht nurVorlesungen und Seminare aller Fachbereiche, sondern auch die so genannten Brückenkurse und Techniken wissenschaftlichen Arbeitens, die vom Zell veranstaltet werden, um Gasthörern und Studenten den Zugang zu wissenschaftlichen Fragestellungen zu erleichtern. Besondere Zulassungsvoraussetzungen, wie zum Beispiel Abitur oder einen Hochschulabschluss, gibt es für ein Gasthörerstudium nicht. Welche Veranstaltungen im Einzelnen angeboten werden, können Interessierte dem Studienführer Weiterbildung entnehmen. Die Ausgabe fürs Sommersemester kann unter den unten genannten Kontaktdaten bereits vorbestellt werden (Erscheinungsdatum Anfang März). Die Einschreibgebühr beträgt pro Semester 61,30 Euro für bis zu sechs Semesterwochenstunden beziehungsweise 91,30 Euro für mehr als sechs Semesterwochenstunden. Kontakt unter Tel.: (0681) 3023533, E-Mail: [email protected], im Internet: www.uni-saarland.de/zell Etwa 80% unserer Bevölkerung benötigt einmal im Leben eine Blutübertragung. Hilfe die ankommt ...in Kaiserslauter Kaiserslautern n am W Westpfalz-Klinikum estpfalz-Klinikum Mo, Do, Fr: 7.15 - 13.30 Uhr Di und Mi: 11.30 - 18.00 Uhr INFO T Tel: el: 0631/203-1804 ...in Saarbrücken am Klinikum Saarbrücken (Winterberg)) Mo, Do, Fr: 8.00 - 15.00 Uhr Di und Mi: 12.00 - 18.00 Uhr INFO Tel: Tel: 0681/963-2560 0 Saar-Pfalz z gGmbH Blutspendezentrale Saar-Pfalz Bl Au uts fw pe a n nd ds er en erh ts al ch te äd n e ig in un e g Studentenwerk übernimmt psychologischpsychotherapeutische Beratungsstelle Die bislang bei der Universität des Saarlandes angesiedelte psychologisch-psychotherapeutische Beratungsstelle (PPB) ist am 1. Januar in die Trägerschaft des Studentenwerkes übergegangen. Die Aufgaben der PPB, das Team, der Standort im Campus-Center und der Service bleiben gleich. Neben den Themen Verpflegung,Wohnen,Wohnen für Hilfe, Studienfinanzierung und Studieren mit Kind rundet die Übernahme der PPB die sozialenAngebote des Studentenwerks ab. Westpfalz-Klinikum GmbH H Klinikum Saarbrücken gGmbH Westpfalz-Klinikum Saarland-Heilstätten GmbH Brückenbauer in ein suchtfreies Leben Suchterkrankungen verhindern und Betroffenen helfen, das ist das Ziel von Bernhard Blank. Er ist Vorstandsmitglied im Personalrat des Verwaltungsund Technischen Personals an der Universität des Saarlandes und seit dem vergangenen Jahr als Sucht- und Präventionsbeauftragter tätig. Dabei berät er auch Uni-Mitarbeiter, die psychisch erkrankt sind. kann nicht mehr«, denkt die Uni-Mitarbeiterin. Im I ch Frühjahr hat sie einen neuen Chef bekommen, er hat ihr gleich eine schwierige Aufgabe gegeben, die sie nicht bewältigen kann. In ihrer Ehe klappt es auch schon seit Jahren nicht mehr. Nun hat ihr Mann angekündigt, sich scheiden zu lassen. Sie greift zum Alkohol, um ihren Kummer zu vergessen. Bald fängt sie auch an, während der Arbeitszeit zu trinken. Einer ihrer Kollegen macht sich Sorgen und sucht Hilfe, die bekommt er seit dem vergangenen Jahr direkt auf dem Campus. »In der Hälfte der Fälle sind es die Kollegen, die zu mir kommen. Weitere 45 Prozent, die Rat suchen, sind die Chefs und ganz selten bittet ein Süchtiger selbst um Hilfe«, sagt Bernhard Blank. Er ist seit dem vergangenen Jahr Sucht- und Präventionsbeauftragter an der Universität des Saarlandes und wird in Fällen wie dem mit der fiktiven Uni-Mitarbeiterin aktiv. »Ursachen für Sucht oder Auslöser für psychische Krankheiten sind oft Stress, neue Aufgaben, Umstrukturierungen, aber auch familiäre Probleme«, so Bernhard Blank. In persönlichen Gesprächen mit den Betroffenen nimmt er sich Zeit. »Eine Sucht ist eine Krankheit. Ich mache eine Therapieberatung und empfehle den Betroffenen oft, sich behandeln zu lassen. Dabei ist es wichtig, dem betroffenen Menschen Wertschätzung entgegenzubringen und die Atmosphäre des ersten Gespräches so angenehm wie möglich zu gestalten«, betont Bernhard Blank. Er hält enge Kontakte zu Selbsthilfegruppen, Ärzten und Kliniken und vermittelt kranke Mitarbeiter dorthin. Mit seiner Arbeit will er verhindern, dass es für den Betroffenen aufgrund schlechter Leistungen zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen wie Abmahnung oder sogar der Kündigung kommt. Dann sucht er, wenn es der Betroffene will, gemeinsam mit der Personalabteilung eine Lösung. In den meisten Fällen gelingt ihm das. Bernhard Blank führt zunehmend auch Beratungsgespräche mit Mitarbeitern, die psychische Probleme haben. Zurzeit absolviert er berufsbegleitend noch ein Studium zum Gesprächstherapeuten, um besser herausfinden zu können, welches Krankheitsbild vorliegt und die Betroffenen noch gezielter an passende Einrichtungen vermitteln zu können. Er ist mit Herzblut Berater und geht ganz in seiner Arbeit auf, obwohl die oft nicht einfach ist. »Für mich ist es ein großer Teilerfolg, wenn jemand trocken aus einer Therapie an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt«, sagt er. Bernhard Blank unterstützt in diesem Fall den Mitarbeiter auch bei der Wiedereingliederung und berät seine Vorgesetzten. Der Sucht- und Präventionsbeauftragte will in diesem Jahr spezielle Schulungen für Vorgesetzte anbieten und plant gemeinsam mit der Personalabteilung eine Informationsveranstaltung über den Umgang mit abhängigen Menschen. Ein weiteres großes Ziel von Bernhard Blank ist es nämlich, dass Mitarbeiter erst gar nicht erkranken. Hier arbeitet er eng mit universitären Einrichtungen wie dem Hochschulsport, dem Amt für Arbeits- und Umweltschutz, den Personalräten, der Personalabteilung und dem betriebsärztlichen Dienst zusammen. »Die Uni macht viel für Gesundheit und Prävention, deshalb möchte ich im Jahr 2013 die Tagung Betriebliche Suchtprävention und Gesundheitsförderung an Hochschulen und Universitätskliniken hierher holen«, betont er. Persönlich hat Bernhard Blank, wie er mehrfach betont, seinen Traumjob gefunden, er muss aber auch selbst verkraften, was ihm die Betroffenen in der Beratung erzählen.Neben einem intakten Familienleben und seinem Hobby, der Jagd, macht er regelmäßig eine sogenannte Supervision: »Ich arbeite im Gespräch mit einem Psychologen die Dinge ab und leere wie bei einem Computer meine Festplatte, danach gehe ich auf Neustart.Mit meinen Hilfsangeboten baue ich den Betroffenen eine Brücke, über die sie in ein suchtfreies Leben gehen können.« _Irina Urig E-Mail: [email protected] Erfolg versprechende Hilfe für die Forschungsförderung Die Koordinationsstelle Nationale Forschungsförderung der Saar-Uni unterstützt Wissenschaftler bei der Suche nach Drittmitteln Forscher um Professor Achi m Lang e nbucher werden dank der Hilfe der Koordinationsstelle Nationale Forschungsförderung mit Bundesmitteln unterstützt. Forschungsförderung sind oft die Feinheiten, die letztendlich zu einem großen E sErfolg beitragen. Das hat am Ende des vergangenen Jah- 7 18 3 19 res auch Henry Keazor erfahren. Hier und da schlichen sich »unklare und vage Formulierungen« in einen Förderantrag, der dem Kunsthistoriker und seinem Kollegen Hans Giessen aus der Informationswissenschaft die Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für ein wissenschaftliches Projekt sichern sollte. Keine spektakulären Fehler, sondern Dinge, die jemand, der nicht täglich Anträge schreibt, leicht übersehen kann. Das allerdings macht Verena Krenberger, die im Präsidialbüro der Saar-Uni die »Koordinationsstelle Nationale Forschungsförderung« leitet. Ihr sind die Details, die letztendlich den Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern eines Antrages ausmachen können, aufgefallen. »Frau Krenberger hat uns äußerst kompetent, engagiert und erfolgreich unterstützt«, sagt Henry Keazor über die Zusammenarbeit. »Nicht zuletzt ihren Hinweisen sowie ihrem Wissen über Probleme bestimmter Antragsmodalitäten ist es zu verdanken, dass der Antrag Ende Dezember bewilligt wurde«, erläutert der Professor für Kunstgeschichte. Er und Hans Giessen können nun erforschen, wie sich Musikvideos verändern, um auf kleineren Geräten wie beispielsweise einem Handy angemessen wahrgenommen zu werden. »Frau Krenberger und ihr Team waren uns eine große Hilfe«, lobt auch Timo Eppig. Als Mitglied einer Forschergruppe am Lehrstuhl für Experimentelle Ophthalmologie von Professor Achim Langenbucher entwickelt der Wissenschaftler individuell auf den Patienten zugeschnittene Augenimplantate, die nach der Operation des Grauen Stars eine herausragende Sehschärfe erzielen sollen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. »Sie hat uns nicht nur bei der korrekten Kalkulation in der Antragsphase unterstützt, sondern auch die entsprechenden administrativen Schritte in Saarbrücken eingeleitet« sagt Eppig über die Unterstützung durch die Koordinationsstelle. »Lobenswert ist insbesondere die schnelle Kommunikation, durch die die manchmal etwas langen Wege zwischen Homburg und Saarbrücken deutlich abgekürzt werden.« Seit über drei Jahren hilft die Koordinationsstelle Wissenschaftlern der Saar-Uni, ihre Forschungsideen in die Tat umzusetzen. Neben Verena Krenberger sind dort Carola Hodyas und Sandra Strohbach beschäftigt. Sie sitzen an der Schnittstelle zwischenWissenschaft undVerwaltung.IhreArbeit trägt Früchte, wie das Beispiel der Anträge beim Bundesforschungsministerium (BMBF) zeigt: »In den vergangenen anderthalb Jahren sind 40 BMBF-Anträge der Saar-Uni bewilligt worden.Nur einAntrag ist abgelehnt worden«,zieht Verena Krenberger Bilanz. Dass sich die Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle lohnt, sieht man an der wachsenden Bedeutung der Drittmittel für die Forschungsfinanzierung. Die DFG sowie Bund, Länder und Stiftungen geben den Löwenanteil dieses Geldes. Auch auf internationaler Ebene hilft die Koordinationsstelle bei der Suche nach Drittmittelgebern. »Wer sich frühzeitig meldet, kann unser Angebot voll ausschöpfen«, erklärt Verena Krenberger. Das reicht von der Besprechung der ersten Idee und geht über den Zeitpunkt hinaus, an dem ein Antrag bewilligt wurde. Wie umfassend Forscher von der Unterstützung der Koordinationsstelle profitieren, hat im vergangenen halben Jahr auch Henry Keazor erfahren. »Wir hatten uns mehrmals getroffen und überarbeitete Versionen des Antrags bei den nachfolgenden Treffen besprochen.« Der Wissenschaftler konnte die Detailarbeit in der Zwischenzeit getrost Verena Krenberger und ihren Kolleginnen überlassen. Sein Urteil über die Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle: »Außerordentlich schön und produktiv.« Und erfolgreich obendrein. _Thorsten Mohr Die Koordinationsstelle Nationale Forschungsförderung wurde 2008 eingerichtet. Sie besteht aus Dr. Verena Krenberger, Carola Hodyas und Dr. Sandra Strohbach und ist dem Vizepräsidenten für Forschung und Technologietransfer zugeordnet. Sie bieten unter anderem Informationen über Fördermöglichkeiten, Suche nach passenden Geldgebern, Unterstützung in allen Phasen der Antragstellung sowie Workshops für die einzelnen Fachrichtungen zur fachspezifischen Drittmittellandschaft. Nachwuchswissenschaftler aller Karrierestufen erhalten darüber hinaus Beratung zur Karriereplanung. Kontakt: Tel. (0681) 3024418, E-Mail: [email protected] M enschen ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Andreas Zeller von weltgrößter InformatikerVereinigung geehrt – Google-Forschungspreise für Saarbrücker Informatiker Andreas Zeller, Informatik-Professor an der Universität des Saarlandes, wurde von der »Association for Computing Machinery« (ACM) zum Fellow ernannt. Diese hohe Auszeichnung erhalten jedes Jahr nur rund 40 Informatikforscher weltweit und insgesamt nur ein Prozent der Mitglieder dieser Wissenschafts-Vereinigung. Bisher wurden erst neun deutsche Wissenschaftler zum ACM Fellow ernannt. Professor Zeller ist bereits der vierte am Informatik-Standort Saarbrücken. Die 1947 gegründete ACM ist mit über 80 000 Mitgliedern die älteste und größte Informatiker-Organisation der Welt. Darüber hinaus wurde Andreas Zeller gemeinsam mit seinem Kollegen Gordon Fraser mit dem »Google Focused Research Award« ausgezeichnet. Mit dem Preis fördert der Suchmaschinenanbieter Google Forschungsgebiete, die für das Unternehmen selbst und für die weltweite Informatikerszene von großem Interesse sind. Zeller und Fraser erhalten 750.000 Dollar, um Softwaretests zu entwickeln, die systematisch alle möglichen Verhaltensweisen von großen Computerprogrammen ausleuchten. Gerhard Weikum, Direktor am Saarbrücker Max-Planck-Institut für Informatik, und sein Team werden von Google mit 560.000 Dollar unterstützt. Die Forscher wollen Suchmaschinen im Internet so verbessern, dass sie Bedeutungen und Zusammenhänge selbständig erkennen und auch komplizierte Anfragen beantworten können. 70.000 Dollar aus dem Google Research Award erhält der Informatiker Dietrich Klakow, Professor für Sprachverarbeitung an der Saar-Uni. Er möchte Sprachdialogsysteme verbessern,indem er Computern beibringt,wie sie bei der automatischen Spracherkennung stärker berücksichtigen, was in den letzten 1000 Wörtern gesagt oder geschrieben wurde. Preis für die beste Lehre im Fach Mathematik an Jörg Eschmeier Professor Jörg Eschmeier hat den Preis für die beste Lehre für seine Vorlesung zur Funktionentheorie im vergangenen Sommersemester erhalten.In jedem Semester küren die Studentinnen und Studenten der Fachschaft Mathematik mit dieser Auszeichnung einen Dozenten für die beste Lehre im Fach Mathematik. In der Begründung der Fachschaft für ihre Wahl hieß es, dass Professor Eschmeier »vorbildlichen Kontakt« zu den Studenten habe, dass seine Vorlesung »gut gegliedert« sei und dass Jörg Eschmeier mit »klaren Ausführungen« den komplizierten Stoff auf verständlicheArt zu vermitteln wusste.Das Arbeitsgebiet von Professor Eschmeier ist die Funktionalanalysis. Jörg Eschmeier freut sich über die Anerkennung, die ihm seine Studenten mit dieser Auszeichnung entgegenbringen: »Die Funktionentheorie-Vorlesung ist eine schöne Vorlesung mit vielen eleganten und nützlichen Resultaten. Noch mehr Spaß sie zu halten macht es natürlich, wenn es einem gelingt, auch andere dafür zu begeistern.« Saarbrücker Psychologieprofessor berät bald Bundesregierung mit Psychologieprofessor Frank Spinath ist in den Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) gewählt worden. Dessen 16 Mitglieder geben der Bundesregierung und den Regierungen der Länder Empfehlungen, wie die Forschungsinfrastruktur für die empirischen Sozial-,Verhaltens- undWirtschaftswissenschaften erweitert und verbessert werden kann. Zu den Aufgaben des Rates gehören beispielsweise Empfehlungen, wie man den Zugang zu Daten durch Einrichtung und Evaluation von Forschungsdatenzentren verbessern und die Datennutzung (etwa über Forschungsdatenportale) optimieren kann. Es geht dabei um große Datensätze, zum Beispiel zur Lebenssituation und Lebenszufriedenheit der Menschen in Deutschland. Mediziner der Saar-Uni vertritt 4300 Unfallchirurgen in Deutschland Professor Tim Pohlemann ist seit Januar neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). Er vertritt damit die Interessen von 4 300 Unfallchirurgen in Deutschland. Pohlemann ist seit 2001 Direktor und Lehrstuhlinhaber der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum des Saarlandes. In seinem Präsidentenjahr ist es eine seiner Aufgaben, zusammen mit Orthopäden die inhaltliche Gestaltung des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie unter dem Motto »Grenzen überwinden, Ziele erreichen« zu übernehmen. Mit über 11 000 Teilnehmern ist er das größte Treffen seiner Art in Europa. Menschen Saarbrücker Pharmazie-Professor erhält Anerkennung in den USA Pharmazie-Professor Claus-MichaelLehr der Universität des Saarlandes wurde von der weltweit größten Forschergemeinschaft seines Fachgebietes, der American Association of Pharmaceutical Sciences (AAPS), zum Ehrenmitglied (Fellow) ernannt. Seit Gründung der Vereinigung vor 25 Jahren ist Professor Lehr erst der fünfte Pharmazeut in Deutschland, dem diese Ehre zuteil wird. Claus-Michael Lehr ist seit 1995 Professor für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie der Saar-Uni. Seit einem Jahr leitet er außerdem die Abteilung WirkstoffTransport des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) und ist Mitgründer der PharmBioTec GmbH in Saarbrücken. Zwei weitere Uni-Wissenschaftler stehen ihm im HIPS zur Seite: Professor Rolf Müller ist Leiter der Abteilung für mikrobielle Naturstoffe und Sprecher des Instituts. Professor Rolf Hartmann leitet die Abteilung Wirkstoffdesign und Optimierung und beschäftigt sich dabei vor allem mit Pharmazeutischer und Medizinischer Chemie. 7 20 3 21 M enschen ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Studentische EU-Karrierebotschafterinnen an der Saar-Uni Die Studentinnen Susanne Biehler (oberes Bild) und Vanessah Reck (unten) sind vom Europäischen Amt für Personalauswahl (EPSO) zu so genannten EU Careers Ambassadors ausgebildet worden. Sie sollen an der Saar-Uni als Anlaufstelle für Studenten dienen, die nach ihrem Studium für die Europäische Union arbeiten möchten.Die EU Careers Ambassadors informieren ihre Kommilitonen über die verschiedenen Berufsmöglichkeiten und das Auswahlverfahren der EU. Susanne Biehler studiert »Deutsch-Französische Studien:grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation« in Saarbrücken und Metz, Vanessah Reck Interkulturelle Kommunikation und Französische Kulturwissenschaften sowie Spanisch und Jura.Für sein Vorhaben hat das Europäische Amt für Personalauswahl von 1000 Universitäten in Europa nur 20 ausgewählt. Joachim Oertel ist neuer Professor für Neurochirurgie an der Universität des Saarlandes. Gleichzeitig wurde Oertel zum Direktor der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums des Saarlandes bestellt. Er tritt damit die Nachfolge von Professor Wolf-Ingo Steudel an, der seit dem 1. Oktober 2010 Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums ist. Joachim Oertels wissenschaftlicher und klinischer Schwerpunkt liegt in der Entwicklung und Etablierung neuer innovativer Operationstechniken. Stefan Seelecke ist zum Professor für UnkonventionelleAktorik ernannt worden.Er beschäftigt sich mit neuartigen Antrieben aus sogenannten aktiven Materialien. Dazu gehören beispielsweise Formgedächtnislegierungen, also Metalle, die sich trotz Verformung an ihre frühere Formgebung »erinnern« können. www.atelier-europa.de Neue Professoren Sebastian Hack ist neuer Professor für Informatik an der Saar-Uni.Er ist bereits seit zwei Jahren Juniorprofessor in Saarbrücken. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Übersetzerbau und in der Programmanalyse. Martin Dietrich wurde zum Stiftungsprofessor für Betriebswirtschaftlehre mit dem Schwerpunkt Management im Gesundheitswesen ernannt. Die Professur wird für fünf Jahre von der Kohlpharma GmbH Merzig und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft finanziert. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Wir gratulieren den Gewinnern des 11. SaarLB-Wissenschaftspreises, der Projektgruppe Neurobotics unter der Leitung von Prof. Dr. K.-P. Hoffmann, sehr herzlich. Ausgezeichnet wurde ihre wissenschaftliche Arbeit „Bidirektionales Interface für Handprothesen“. Die SaarLB prämiert wissenschaftliche Arbeiten aus den saarländischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die neue Erkenntnisse und Ergebnisse beinhalten und deren Anwendung zu einer wirtschaftlichen Stärkung des Standortes Saarland beitragen soll. Der SaarLB-Wissenschaftspreis ist mit 25.000 € dotiert und wird jährlich verliehen. Landesbank Saar Ursulinenstraße 2 66111 Saarbrücken Tel.: 0681 383-01 E-Mail: [email protected] www.saarlb.de M enschen ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Hannah Markwig ist neue Professorin für Mathematik an der Universität des Saarlandes. Sie ist Spezialistin für Tropische Geometrie. Das noch sehr junge und innovative Arbeitsgebiet verbindet die klassischen mathematischen Forschungsschwerpunkte der Algebraischen Geometrie und der Kombinatorik miteinander. Ulrich F. Schäfer ist zum außerplanmäßigen Professor ernannt worden. Damit würdigt die Universität sein Engagement und seine Leistungen in der pharmazeutischen Forschung und Lehre an der Saar-Uni. Schwerpunkt von Schäfers Forschungsinteressen ist die Substanzaufnahme über die Haut. Geburtstage emeritierter und pensionierter Professoren Am 30. November konnte der Professor für Physikalische Chemie Hasso Moesta seinen 85. Geburtstag begehen. Von 1970 bis zu seiner Emeritierung 1991 lehrte und forschte er auf dem Saarbrücker Campus und publizierte unter anderem Studien wie »Erze und Metalle – ihre Kulturgeschichte im Experiment«, »Antike Metallurgie und Münzprägung« sowie »Chemische Statistik« publizierte. 80 Jahre wurde am 6. Dezember Professor Albert Raasch, der von 1973 bis 1999 einen Lehrstuhl für Angewandte Linguistik und Sprachlehrforschung Französisch am Romanistischen Institut innehatte. Der Träger hoher nationaler und internationaler Auszeichnungen ist weiterhin in der »Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit« engagiert, hat den »Sprachenrat Saar« und das Sprachenzentrum der Universität begründet und zahlreiche Veröffentlichungen zum Lernen und Lehren von Fremdsprachen vorgelegt. Vor 90 Jahren, am 13. Dezember 1920, wurde Professor Horst Dinter geboren, der an der Pädagogischen Hochschule des Saarlandes die »Arbeitslehre« aufgebaut und dann bis 1985 an der Universität das Fach »Angewandte Erziehungswissenschaft / Schwerpunkt Pädagogik technischer Prozesse« vertreten hat.Zu seinen Publikationen zählen sowohl das »Curriculum Technik« oder die »Schule der Kreativität« als auch literarische und autobiographische Beiträge. Mit wegweisenden Monographien und Editionen,einem intensiven Engagement für die wissenschaftliche Gemeinschaft und Mitgliedschaften in mehreren Akademien hat Professor Carl Werner Müller das Profil der Saarbrücker Klassischen Philologie entscheidend geprägt. Der Jubilar,der am 28.Januar 80 Jahre alt wurde,hat zuletzt »Legende. Novelle. Roman. Dreizehn Kapitel zur erzählenden Prosaliteratur der Antike« (2006) sowie »Nachlese. Kleine Schriften 2« (2009) herausgegeben. Er gehört zu den ersten Studenten unserer Universität und blieb seiner Alma Mater bis heute eng verbunden. Am 29. Januar feierte in Ottweiler der Professor für Medizinische Biochemie Erwin Zoch seinen 85. Geburtstag. Der allseits geschätzte akademische Lehrer begleitete Generationen von Studenten durch das biochemische Praktikum und widmete sich insbesondere der Enzymforschung. Verstorben Am 3. November ist in München der Honorarprofessor der Philosophischen Fakultät III – Empirische Sozial- und Humanwissenschaften Jiri Panyr verstorben. Der 1942 in Prag geborene Wissenschaftler emigrierte 1968 in Bundesrepublik, wurde 1985 an unserer Universität mit einer Studie zu Information-Retrieval-Systemen promoviert und bereicherte seitdem mit seinen Lehrveranstaltungen die Saarbrücker Informationswissenschaft. Kurz vor seinem 65. Geburtstag starb am 7. November der außerplanmäßige Professor für Prozesstechnik Valko Mavrov, der seit 1992 an unserer Universität als sehr beliebter akademischer Lehrer agierte und sich in seinen innovativen Forschungsprojekten insbesondere mit dem Einsatz moderner Membrantechnologien für die Wasserreinigung beschäftigte. Die Integrationspädagogik, Aspekte der Motivation und der allgemeinen Didaktik sowie sein unermüdliches Engagement für das »Zentrum für Lehrerbildung« standen im Zentrum des Œuvres des am 15. November im Alter von 74 Jahren verstorbenen Professors Hans Meister. Nach seiner Promotion 1972 war er zum Professor an der Pädagogischen Hochschule des Saarlandes ernannt worden und hatte dann von 1978 bis 2001 den Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie an unserer Universität inne. ImAlter von 95 Jahren verstarb am 20.Dezember der Gründungsdirektor des Kunstgeschichtlichen Instituts Professor Josef Adolf Schmoll genannt Eisenwerth, der von 1951 bis 1966 auf dem Campus wirkte und auch als Dekan und Prodekan der Philosophischen Fakultät den Aufbau der Universität mitgestaltete. Seine Saarbrücker Erinnerungen hat er in dem von Christa Lichtenstern und Wolfgang Müller 2006 herausgegebenen Band »Lebensbilder. Das Kunstgeschichtliche Institut der Universität des Saarlandes« dokumentiert. Menschen Cornelius König ist zum Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität des Saarlandes ernannt worden. Er ist Spezialist für die Auswirkungen von Arbeitsplatzunsicherheit, Zeitmanagement und Personalauswahl. 7 22 Die PLUSCARD Service-Gesellschaft für Kreditkarten-Processing mbH in Saarbrücken übernimmt für Sparkassen und Banken umfangreiche Dienstleistungen rund um Kreditkarten von MasterCard und Visa. Service über dem Standard und persönliche Betreuung sind Leitlinien, die PLUSCARD als wesentlichen Impulsgeber für den Kreditkartenund Processingmarkt auszeichnen. Unsere Kunden setzen großes Vertrauen in unsere Arbeit. Aus diesem Grund suchen wir für den Ausbau unseres Standortes in Saarbrücken mehrere neue Mitarbeiter. Wir W ir ssuchen uchen ffür ür B Beginn eginn 11.. März März 22011 011 m mehrere ehrere SStudenten tud denten (m/w) ffür ür ddie ie ttelefonische elefoonische K Kundenberatung unde n nberatung IIhre hre Aufgabe: Aufgabe: Beratung der K Beratung Kreditkarteninhaber reditk e arteninhaber in allen FFragen raagen rund um die Kreditkarte B.. Sper Verlustfall, Adressänderungen, u.. ä.) K reditkarte (z. B SSperrung rung im V erlustfall, A dressänderungen, e u Kein im IInbound. nbound. K ein n Verkauf! Verkauf! IIhr hr P rofil: Profil: Gutee kommunikative Gut kommunikative FFähigkeiten ähigkeiten Mindestens M indestens englische englische Sprachkenntnisse, Sprachkenntnisse, gern auch weitere weiterre Fremdsprache Fremdsprache gern Verfügbarkeit V er fügbarkeit in den SSemesterferien emester ferien (ab 1. M März ärz 2011) – zum TTeil eil in V ollzeit e – zur Einarbeitung Einarbeitung Vollzeit Angebott: Unser Angebot: Ausführliche A usführliche Einarbeitung Einaarbeitung und kkontinuierliche ontinuierlich he fachliche B Begleitung egleitung Komfortables K omffortables Einkommen Ein nkommen währ während end des Stud Studiums diums Einsatz ca. 16 biss 20 Stunden pro pro W Woche oche Längerfristige Länger fristige studienbegleitende stu udienbegleitende B Beschäftigung eschäfftigung tig gung Semester) (> 4 Semester) Studienfreundliche Studienfr eundlicche Ar Arbeitszeiten beitszeiten abends abends,, nac nachts, chts, ochenenden und FFeiertagen eiertagen an W Wochenenden PLUSCARD G PLUSCARD GmbH mbH Bar bara Schindler Schindler Barbara Martin-Luther-Straße M artin-Luther-Straße 12 Saarbrücken 66111 Saar brücken TTel el 0681/9376 0681/ 9376 - 40133 [email protected] be [email protected] www.pluscard.de w ww.pluscard.de