Selbstbericht der Universität des Saarlandes zur Vorbereitung des Besuchs der
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Selbstbericht der Universität des Saarlandes zur Vorbereitung des Besuchs der Arbeitsgruppe des Wissenschaftsrates vorgelegt am 30. April 2013 Inhalt I II III IV V VI VII VIII Entwicklungslinien, Leitbild und Profil.........................................................................1 Sächliche und Personelle Ausstattung .........................................................................15 Hochschulsteuerung und Qualitätssicherung ...............................................................23 Lehre, Studium und Weiterbildung .............................................................................33 Forschung und Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses...............................44 Kooperationen .............................................................................................................56 Stärken-/Schwächenanalyse und Zukunftsplanung .....................................................64 Zusatzfragen ................................................................................................................68 Tabellen Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Tabelle 8: Tabelle 9: Größere Neubau- und Sanierungsprojekte von besonderer Dringlichkeit an der UdS (Anmeldung zum Bauhaushalt) ...................................................................................16 Berufungsbilanz Universitätsprofessor/inn/en (W2, W3) und Juniorprofessor/inn/en (W1) vom 01.01.2006 bis 31.12.2012 .........................................................................18 Gemeinsam mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen berufene Universitätsprofessor/inn/en (Stand: Wintersemester 2012/13) ..................................20 Erfolgreiche (+) und erfolglose (--) Rufabwehr in den Jahren 2006 bis 2012 .............21 Indikatoren der leistungsorientierten Mittelvergabe der UdS......................................24 Weiterbildungsangebot der UdS: Studiengänge (Stand: Wintersemester 2012/13).....40 Nachwuchsgruppen an der UdS (Stand: Beginn Wintersemester 2012/13).................54 Erstruf auf eine Professur an Nachwuchswissenschaftler/-innen zwischen 2006 und einschließlich 2011 ......................................................................................................54 Bearbeitete Fälle der PVA seit 2002............................................................................61 Abbildungen Abbildung 1: Entwicklung der Studierendenzahlen Wintersemester (WS) 2000/01 bis 2012/13 .....34 Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 Abkürzungsverzeichnis BMBF DFG DFH DFKI EU Fak. GG HIPS HTW HOMFOR IBMT INM IVCI IZfP MECS NGL PVA TU UdS UniGR UKS VZÄ wMb WS WuT ZBI ZeMA ZHMB ZPT Bundesministerium für Bildung und Forschung Deutsche Forschungsgemeinschaft Deutsch-Französische Hochschule Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz Europäische Union Fakultät Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes Homburger Forschungsförderungsprogramm Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik Leibniz-Institut für Neue Materialien Intel Visual Computing Institute Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren Steinbeis-Forschungszentrum Material Engineering Center Saarland Nachwuchsgruppenleiter/in Patentverwertungsagentur der saarländischen Hochschulen Technische Universität Universität des Saarlandes Universität der Großregion Universitätsklinikum des Saarlandes Vollzeitäquivalent Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in Wintersemester Wissens- und Technologietransfer Zentrum für Bioinformatik Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik Zentrum für Human- und Molekularbiologie Zentrale für Produktivität und Technologie Saar Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 1 I Entwicklungslinien, Leitbild und Profil I.1 Umreißen Sie bitte knapp die Entwicklung der Hochschule seit dem Jahr 2000 Die Universität des Saarlandes (UdS) hat im vergangenen Jahrzehnt durch einen aktiv betriebenen Restrukturierungsprozess im Einklang mit der Landeshochschulpolitik ein deutliches akademisches Profil in Orientierung an zwei Dimensionen entwickelt: Reduktion auf eine verantwortbare disziplinäre Breite sowie Streben nach Unübersehbarkeit in strategisch definierten Feldern. Dabei war der Ausgangspunkt eine auf dem Strukturgutachten des Wissenschaftsrats von 1998 basierende Restrukturierung der UdS, die zu einer spürbaren Verkleinerung der Universität bei gleichzeitiger Sicherung leistungsstarker Forschungsund Lehrbereiche führte. Durch Wegfall von Studienfächern (u.a. Soziologie, Politikwissenschaft, VWL) und Einführung von Langzeitstudiengebühren (2003) sanken die Studierendenzahlen von über 21.000 Studierenden in den frühen 90er Jahren auf unter 15.500 Studierende (2003-2008). Seit dem Jahr 2000 entwickelte die UdS in kontinuierlichen Schritten ihre strategische Fokussierung auf ihre prägenden Schwerpunkte: Informatik, NanoBioMed und Europa. Durch diese schwerpunktbezogene Profilierung gelang es Land und Universität, erstrangige außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in beträchtlicher Anzahl auf dem Campus anzusiedeln und fachlich eng mit den Fächern der Universität zu vernetzen. Die räumliche Nähe und intensive Kooperation der Universität mit den Forschungseinrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), der Steinbeis-Gesellschaft sowie auch mit industrienahen Einrichtungen wie dem Intel Visual Computing Institute (IVCI) stellt ein herausragendes profilbildendes Merkmal der UdS dar. Der Schwerpunkt Informatik erfuhr einen bedeutenden Schub durch die Erfolge in der Exzellenzinitiative 2007 und 2012, in deren Folge die Informatik seither zunehmend als Querschnittsdisziplin der UdS weiterentwickelt wird. Insgesamt sind die Forschungsaktivitäten der UdS in den letzten Jahren deutlich gesteigert worden, die Erträge aus drittmittelfinanzierten Forschungen wurden seit 2005 von 37,8 auf 69,6 Mio. € in 2012 nahezu verdoppelt. Hinzu kommen ca. 50 Mio. € Drittmitteleinwerbungen durch Universitätsprofessor/inn/en an außeruniversitären Einrichtungen am Standort. Wesentliche Impulse für die Restrukturierung der Lehre kamen durch die Umsetzung des Bologna-Prozesses (einzelne Bereiche seit 2002, generell seit 2007), durch die Einführung allgemeiner Studiengebühren zur Verbesserung der Qualität von Lehre und Studium (Wintersemester 2007/08) bzw. deren Ablösung durch Kompensationsmittel (Sommersemester 2010). Im Zuge dieses Prozesses etablierte die Universität ein differenziertes System der Qualitätssicherung und -entwicklung in Lehre und Studium, das durch die Systemakkreditierung im Jahr 2012 offiziell anerkannt wurde. Die doppelten Abiturjahrgänge im Saarland bildeten 2009/10 den Ausgangspunkt für einen nach wie vor anhaltenden erheblichen Anstieg der Studierendenzahlen (+ 25%; vgl. auch Bundestrend); aktuell sind an der UdS über 18.500 Studierende immatrikuliert (Stand: Wintersemester Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 2 2012/13). Die zusätzlichen Aufwendungen in der Lehre können zum Teil mit den Mitteln des Hochschulpakts kompensiert werden. Eine besondere Stärkung der Vernetzung der UdS mit den Hochschulen im regionalen Umfeld erfolgt seit 2008 durch das von der UdS koordinierte Interreg-Projekt „Universität der Großregion (UniGR)“, in dessen Rahmen zusammen mit den Universitäten Kaiserslautern, Lüttich, Luxemburg, Metz, Nancy und Trier ein gemeinsamer Hochschulraum in Forschung und Lehre geschaffen wird (vgl. www.uni-gr.eu sowie Frage I.2, II.7, IV.4; V.8, VI.2). Für das Universitätsmanagement und den Dienstleistungsbereich für Forschung und Lehre waren diese Entwicklungen mit erheblichen Herausforderungen verbunden; Universitätsleitung und Verwaltung sind verantwortlich für die strategisch schlüssige und wirtschaftlich effiziente Führung einer in hohem Maße finanzautonomen Universität mit einer Bilanzsumme von ca. 560 Mio. € und ca. 3.400 Mitarbeiter/inne/n. Eine Zäsur bildete dabei besonders die Einführung der kaufmännischen Buchführung (Eröffnungsbilanz: 2006). Auf neue Herausforderungen zur Sicherstellung einer funktionierenden IT-Infrastruktur antwortete die Universität gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) durch die Zusammenführung der Rechenzentren zu einem gemeinsamen Hochschul-IT-Zentrum (2011). Die Rahmenbedingungen für die dargelegten erfolgreichen Restrukturierungen fixierte die Landesregierung durch die Novelle des Universitätsgesetzes 2004 mit einer umfassenden Stärkung der traditionell bereits verhältnismäßig deutlich ausgeprägten Universitätsautonomie und der Einführung des Globalhaushalts. Eine enge Rückkopplung zwischen der Universitätsentwicklungsplanung und den Erwartungen der Landesregierung erfolgt seitdem durch das neue Steuerungsinstrument der Ziel- und Leistungsvereinbarungen. Gegenwärtig sieht die UdS ihre Entwicklung an einem kritischen Punkt. Auf die bereits 2010/11 landesseitig angekündigten Finanzierungsprobleme hat die Universität mit der Erarbeitung einer kriteriengestützten mittel- bis langfristigen Rahmenplanung reagiert, die das Ziel einer Fortsetzung der schwerpunktbezogenen Profilierung der UdS mit den Bedingungen einer rückläufigen Landesfinanzierung verbindet (Entwicklungslinien 20142020). Seitens des Landes fehlt jedoch sowohl eine Stellungnahme zu dieser Planung als auch eine Festlegung auf ggf. zu berücksichtigende finanzielle oder strategische Vorgaben des Landes. Der Abschluss einer neuen Ziel- und Leistungsvereinbarung wurde um ein Jahr verschoben. Auch die Beantwortung des vorliegenden Fragenkatalogs durch die UdS geschieht ohne Kenntnis der landesseitig angekündigten Finanzszenarien, die der Begutachtung gemäß Arbeitsauftrag zugrundezulegen sind. An der UdS besteht daher eine massive und seit Jahren zunehmende Unsicherheit darüber, ob die erfolgreiche, Schwerpunktbildung und fachliche Breite integrierende Entwicklung der Universität in den kommenden Jahren fortgesetzt werden kann und, falls die Finanzmittel dafür nicht bereitgestellt werden, in welche Richtung sich die Universität künftig entwickeln soll. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 3 I.2 Erläutern Sie bitte das Leitbild der Hochschule. Gehen Sie dabei auch auf a) die Rolle der Hochschule im Hochschulsystem des Saarlandes, b) ihre regionalwirtschaftliche Bedeutung und c) ihre Rolle für die Großregion (Luxemburg, Lothringen, Saarland, Rheinland-Pfalz und Wallonien) ein. Das Leitbild (www.uni-saarland.de/info/universitaet/leitbild.html) hebt den besonderen Charakter der Saar-Universität mit ihrer deutsch-französischen Gründungsgeschichte und ihrer Rolle als Landesuniversität hervor und leitet daraus die Leitlinien der UdS in den wesentlichen Entwicklungsbereichen ab: 1. Forschung als Fundament der Universität und als Basis der universitären Lehre 2. Ausgeprägte Studierendenorientierung und intensive Berücksichtigung der LehrQualität als Kriterium bei Berufungen 3. Intensive Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses 4. Ausgeprägte internationale Ausrichtung in Forschung und Lehre 5. Hohe Service-Orientierung und stetige Qualitätsentwicklung in der Verwaltung und weiteren Serviceeinrichtungen der UdS 6. Anerkennung von Diversity als wertvolle Ressource und aktive Förderung von Chancengleichheit und Gleichstellung 7. Übernahme der Verantwortung als einzige Landesuniversität durch die Erbringung von Dienstleistungen für die Region Das Leitbild ist eine wesentliche Grundlage für die Ableitung von konkreten Zielen in den einzelnen Bereichen. So sind etwa die Qualifikationsziele der UdS unmittelbar aus den Grundsätzen des Leitbildes abgeleitet. a) Die Rolle der Universität im Hochschulsystem des Saarlandes Als Landesuniversität trägt die UdS die Alleinverantwortung für universitäre Lehre, Forschung und wissenschaftliche Dienstleistungen im Saarland. Sie hat durch die Schwerpunktbildung in den vergangenen zehn Jahren in enger Abstimmung mit der Landeshochschulpolitik eine angemessene Balance zwischen international wettbewerbsfähigen Wissenschaftsbereichen (Informatik, NanoBioMed, Europa), unmittelbaren Leistungserwartungen aus dem Saarland (Ausbildung von Juristen, Lehrerbildung, Mechatronik etc.) und strategischen Partnerschaften mit Universitäten der Großregion (Politikwissenschaft, Soziologie, Ingenieurwissenschaften, etc.) gefunden. Die UdS trägt durch die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) Verantwortung für exzellente klinische Forschung und Lehre und die regionale wie überregionale Gesundheitsversorgung. Gemeinsam mit den künstlerischen Hochschulen, der privaten Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement und der HTW gewährleistet sie das gesamte akademische Leistungsprogramm im Land. Entsprechend pflegt sie enge Beziehungen zu den Partnerhochschulen. Der aktuell abgeschlossene Kooperationsvertrag (2013) mit der HTW gibt dabei der seit langem praktizierten Zusammenarbeit neue Impulse und eine verbindliche Struktur. Dies betrifft u.a. die wechselseitige Beteiligung an Berufungsverfahren in relevanten Fachrichtungen sowie die Einbindung der HTW in kooperativen Promotionsver- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 4 fahren oder die Weiterentwicklung gemeinsamer Einrichtungen (z.B. Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik gGmbH (ZeMA)). Hochschulübergreifende Verantwortung nimmt die Universität gegenwärtig außerdem durch die Studienberatung (gemäß § 56 des Universitätsgesetzes) sowie durch die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, das Hochschul-IT-Zentrum sowie die Patentverwertungsagentur des Saarlandes (PVA) wahr. b) Die regionalwirtschaftliche Bedeutung der UdS Die UdS wird ihrer regionalen Verantwortung durch universitäre Spitzenforschung, durch die akademische Ausbildung, durch regionale Dienstleistungen, Technologietransfer, Existenzgründungen sowie als maßgeblicher Standortfaktor für die regionale Wirtschaft gerecht. Eine aktuelle Studie der Arbeitskammer beziffert die Umsatz- und Steuereffekte der Universität auf 450 Mio. € p.a. Die Universität sorgt im Jahr 2012 durch Drittmittelerträge (Forschung und Lehre, Weiterbildung und Dienstleistungen) in Höhe von 69,6 Mio. € für erhebliche Finanzzuflüsse in das Saarland, insbesondere von Seiten der Forschungs- und Forschungsförderungsorganisationen des Bundes und der EU. Die Universität schafft dadurch krisensichere Arbeitsplätze, trägt erheblich zur Reputation des Landes bei und sorgt für die Zuwanderung von hochqualifizierten Menschen in das Saarland. Die Universität bildet als größte Wissenschaftseinrichtung im Saarland einen bestimmenden Standortfaktor für die Ansiedlung von forschungsorientierten Unternehmen und Einrichtungen der Privatwirtschaft, zumal wenn man die enge Verknüpfung mit dem UKS berücksichtigt, das nochmals rund 5.000 Arbeitsplätze bietet. Insbesondere im Umfeld der Informatik sowie des Schwerpunkts NanoBioMed sollen künftig – dem Beispiel des IVCI oder der Scheer Group folgend – weitere Einrichtungen angesiedelt werden. Als Gründer-Universität wird sie künftig ihr bereits in der Vergangenheit beispielhaftes Engagement für Existenzgründer weiter ausbauen. Seit der Gründung des Starterzentrums 1995 wurden über 250 Unternehmen aus der Universität heraus gegründet. Erfolgreich ist der Technologietransfer auch durch die Verwertung von Erfindungen: Die PVA nimmt laut einer Studie des Bundeswirtschaftsministeriums im Bundesvergleich die Spitzenposition unter den geförderten Einrichtungen ein. Das Saarland steht im Hinblick auf die Sicherung des Fachkräftebedarfs vor enormen Herausforderungen. Die UdS ist dabei ein entscheidender Standortfaktor, um begabte junge Menschen im Land zu halten oder aus dem Bundesgebiet und internationalen Partnerländern ins Land zu bringen. Rund 50% ihrer Studienanfänger/innen kommen von außerhalb der Region, so dass die UdS eine zentrale Rolle spielt, wenn Gegenimpulse zu dem – im Saarland relativ früh wirksamen – demographischen Wandel zu setzen sind. Gleichzeitig wäre es jedoch eine Fehlerwartung, wenn die UdS in der Rolle gesehen würde, dem für die regionale Wirtschaft kritischen Ingenieurmangel weitgehend mit eigenen Mitteln zu begegnen – ganz abgesehen von dem Aufbau von Doppelstrukturen zur TU Kaiserslautern, der mit einem solchen Ansinnen verbunden wäre. Aus diesem Grund nimmt das Präsidium vermehrt Kooperationsmöglichkeiten innerhalb der UniGR in den Blick und fokussiert das Engagement in den Ingenieurwissenschaften auf diejenigen Bereiche, die eine Nähe zu den Schwerpunkten Informatik und NanoBioMed aufweisen. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 5 c) Die Rolle der UdS für die Großregion Als Universität mit deutsch-französischer Gründungsgeschichte und langer Tradition in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie zahlreichen grenzüberschreitenden Studiengängen in der Großregion war die UdS wie selbstverständlich federführend in Projekten der Programmperiode Interreg III (Studieren ohne Grenzen, Forschung ohne Mauern etc.) beteiligt. Eine wichtige Basis waren auch die langjährig gepflegten Kooperationen mit den rheinland-pfälzischen Nachbar-Universitäten Kaiserslautern und Trier. Die hohe Zahl internationaler Studierender aus den Nachbarländern ist ein Indiz für die große Bedeutung der UdS für die akademische Ausbildung in der Großregion. Durch ihre internationalen Studienangebote geht die UdS auch unmittelbar auf eine entsprechende Nachfrage ein. Die UdS ist mit ihrem Forschungsprofil zugleich auch grenzüberschreitend ein Kristallisationspunkt und wichtiger Partner für die Ansiedlung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen und Vorhaben an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft. Eine verbindliche Struktur erhält die Zusammenarbeit in der Großregion durch die UniGR, die zu Beginn der Programmperiode Interreg IV im Jahre 2007 auf Initiative der UdS als nachhaltiges Projekt der Hochschulzusammenarbeit ins Leben gerufen wurde: Damit wurde ein Grundstein für einen gemeinsamen grenzüberschreitenden Hochschulraum gelegt. Als Koordinatorin hat die UdS die strategische Gesamtausrichtung der Zusammenarbeit geprägt. Derzeit arbeitet die UdS mit ihren Partnern an einer Verstetigung der Projektergebnisse und die Überführung der Projektstruktur in einen auf Dauer angelegten grenzüberschreitenden Universitätsverbund (zu konkreten Vorhaben vgl. Fragen II.7, IV.4, V.8, VI.2). I.3 Beschreiben Sie bitte das Profil der Hochschule. Gehen Sie dabei auch auf a) Leistungsbereiche (z.B. Lehre, Forschung, Weiterbildung), b), Fächerschwerpunkte, c) Schwerpunkte in der Forschung (vgl. Frage V.1 und V.2), d) Internationalisierung sowie e) Alleinstellungsmerkmale auf Bundesebene und in der Großregion ein. Die UdS positioniert sich mit den profilbildenden Schwerpunkten Informatik, NanoBioMed – Leben und Materie sowie Europastudien und Europäische Kooperation in Forschung und Lehre im nationalen und internationalen Wettbewerb als forschungsstarke Universität mit medizinischer Fakultät, europäische Netzwerkuniversität im Rahmen der UniGR, Gründeruniversität und Innovationsmotor für die wirtschaftliche Entwicklung des Saarlandes, führender Standortfaktor zur Gewinnung und Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte für wissenschaftsaffine Unternehmen. a und b) Leistungsbereiche und Fächerschwerpunkte Wesentliche Leistungsbereiche der Universität ergeben sich aus der Rolle der UdS als Landesuniversität. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 6 Lehre Die Saar-Universität eröffnet den Studieninteressierten mit 43 Bachelor-, 44 Master-, 6 Aufbau- sowie 25 Staatsexamen-Studienfächern (davon 21 Lehramtsstudienfächer) eine vielfältige Palette an Möglichkeiten. Das zunehmend interdisziplinäre Fächerspektrum leitet sich dabei ab aus den profilbildenden Schwerpunkten, aus dem internationalen Profil der UdS (Doppel-Abschluss-Studiengänge, außerdem fremdsprachige Studiengänge, Studiengänge mit Frankreichbezug) , aus den Aufgaben der UdS in der Ausbildung von Lehrer/inne/n, Jurist/inn/en, Ärzt/inn/en, Apotheker/inne/n für das Saarland, aus besonderen Erwartungen der regionalen Industrie und Wirtschaft (z.B. Bedarf an Ingenieur/inn/en). Forschung und Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses Wettbewerbsfähige Forschung bildet die Basis aller Leistungen der Universität. Dabei stehen gegenwärtig folgende Vorhaben im Zentrum: Verteidigung der internationalen Spitzenposition der Informatik mit höchstrangigen Verbundprojekten, wettbewerbsfähigen Unternehmensgründungen und Weiterbildungsangeboten. Forcierung der inter- und transdisziplinären Forschung an den Schnittstellen von Medizin, Biologie, Pharmazie, Informatik, Physik und Materialwissenschaft. Etablierung zusätzlicher Verbundforschungsprojekte speziell in den kulturwissenschaftlichen Fächern zur stärkeren Konturierung des Europa-Schwerpunkts Weiterentwicklung der laufenden Programme für die Doktorandenausbildung im Rahmen des Graduiertenprogramms der UdS (GradUS), zur Förderung von Juniorprofessor/inn/en sowie im Bereich der Hochschuldidaktik. Weiterbildung Strukturierte Weiterbildungsangebote werden derzeit im Wesentlichen von den fachlich federführenden Fakultäten getragen. Die wichtigsten Angebote sind: der rechtswissenschaftliche und der wirtschaftswissenschaftliche MasterStudiengang des Europa-Instituts der Fernstudiengang Wirtschaftsrecht für die Unternehmenspraxis (in Zusammenarbeit mit der TU Kaiserslautern) die Facharztausbildung in der Medizinischen Fakultät der Studiengang Master of Evaluation in Zusammenarbeit mit der HTW der internationale materialwissenschaftliche Studiengang AMASE im Aufbau: Angebote des ingenieurwissenschaftlich orientierten Verbunds Forschungscampus Saar (in Zusammenarbeit mit der Steinbeis-Hochschule Berlin) Hinzu kommen die vom Zentrum für lebenslanges Lernen (ZelL) koordinierten Weiterbildungsangebote sowie das Gasthörerstudium mit rund 700 Studierenden. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 7 Technologietransfer / Existenzgründung Die Universität legt hohen Wert auf ihre regionale Verankerung; sie übernimmt erfolgreich ihre Aufgabe als Innovationszentrum des Saarlandes und versteht sich als wesentlicher Impulsgeber für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und der Region. Sie öffnet gezielt ihr intellektuelles Potenzial, um in engem Kontakt mit den regionalen Unternehmen und der Gesellschaft Innovationen anzuregen und den Wissens- und Technologietransfer zu fördern. Dienstleistungen Die Universität ist mit insgesamt annähernd 5.000 zum erheblichen Teil drittmittelfinanzierten Beschäftigten (einschließlich Hilfskräften) ein bedeutender Arbeitgeber im Saarland. Sie erbringt für das Land essenzielle Dienstleistungen etwa in der Ausbildung von Studierenden, in der Informationsversorgung, der Weiterbildung von Beamten und Referendaren und in einem vielfältigen Beratungs-, Betreuungs- und Gutachterwesen. Das UKS stellt als ein Klinikum der Maximalversorgung mit 39 Kliniken und Instituten in engem Zusammenwirken mit der Medizinischen Fakultät die regionale und überregionale Gesundheitsversorgung sicher und übernimmt medizinische Dienstleistungen (z.B. Rechtsmedizin) für das Land. c) Schwerpunkte in der Forschung Für die Profilbildung der UdS spielen Definition und Leistungsentwicklung ihrer drei Schwerpunktbereiche eine zentrale Rolle. Sie durchdringen alle Leistungsangebote der UdS, sie werden jedoch maßgeblich durch die Forschung vorangetrieben und sind daher an dieser Stelle zu skizzieren: Informatik Der Informatik-Schwerpunkt der UdS hat in den letzten Jahren eine exzellente Entwicklung genommen. Dabei ist die universitäre Informatik Nukleus zahlreicher Strukturentwicklungen, welche gemeinsam mit außeruniversitären Institutionen den Standort prägen und ihm Identität verleihen. Zuletzt konnten das IVCI sowie das Center for IT Security, Privacy and Accountability (CISPA) neu am Campus Saarbrücken angesiedelt werden. Wichtige Verbundvorhaben sind derzeit insbesondere das Exzellenz-Cluster „Multimodal Computing and Interaction“, die Exzellenz-Graduiertenschule sowie der SFB/TR „Automatische Verifikation und Analyse komplexer Systeme“ (AVACS). Ein Strukturmerkmal des Informatik-Schwerpunkts der UdS ist eine über das Fach und die Institution hinaus gehende Etablierung von Bezügen in andere Disziplinen. Diese sind sowohl zu den Naturwissenschaften (z.B. Bioinformatik) und zur Medizin als auch zu den Sprach-, Kultur-, Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften angelegt. 2020 soll der Informatik-Schwerpunkt an der UdS weiterhin zu den weltweit wichtigsten Standorten gehören und auch nach Auslaufen der Exzellenz-Initiative höchstrangige drittmittelfinanzierte Verbundprojekte verantworten. NanoBioMed – Leben und Materie Im Schwerpunkt NanoBioMed kooperieren insbesondere die Medizinische Fakultät, die Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultäten, das Zentrum für Human- und Molekular- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 8 biologie (ZHMB) und das Zentrum für Bioinformatik (ZBI) eng miteinander und stellen gemeinsam mit den außeruniversitären Einrichtungen im Umfeld ein interdisziplinäres Forschungs- und Studienprogramm in den Bereichen Molekulare Medizin , Human- und Molekularbiologie, Pharmazeutische Biotechnologie sowie Werkstoffwissenschaften, Physik und Nanotechnologie auf. Durch eine zielgerichtete Berufungspolitik, die Ausweitung einzelner Bereiche und den Aufbau von Forschungseinrichtungen im Umfeld der UdS wurde in den letzten Jahren begonnen, den Schwerpunkt systematisch zu stärken. Zu nennen sind hier etwa die Profilschärfung in Medizin und Biowissenschaften/ZHMB, die Gründung des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), die Neuausrichtung des Leibniz-Instituts für Neue Materialien (INM) oder das Steinbeis-Forschungszentrum Material Engineering Center Saarland (MECS). Auf diese Weise hat sich gegenwärtig insbesondere ein biowissenschaftlich-medizinisch-pharmazeutischer Forschungsfokus im Schwerpunkt NanoBioMed herauskristallisiert. Ferner hat sich ein materialwissenschaftlicher (nanotechnologischer) Fokus positiv entwickelt, der auf funktionalisierte und bioinspirierte Materialien ausgerichtet ist. Der Schwerpunkt NanoBioMed ist aktuell in zwei Sonderforschungsbereichen, zwei Graduiertenkollegs, zwei internationalen Graduiertenkollegs, zwei Forschergruppen und drei Schwerpunktprogrammen vertreten; dazu kommen weitere Teilprojekte in TransregioSFBs und Schwerpunktprogrammen sowie in mehreren BMBF- und EUVerbundprojekten. Zukünftig wird der Schwerpunkt NanoBioMed das Feld der translationalen Forschung ausbauen und insbesondere die inter- und transdisziplinäre biomedizinische Forschung in Kooperation mit Physik, Pharmazie und Informatik weiter stärken. Mit der Bewilligung des SFB „Physikalische Modellierung von Nichtgleichgewichtsprozessen in biologischen Systemen“ wurde die Basis gelegt, um zukünftig das interdisziplinäre Gebiet der Modellierung zellulärer Programme, Prozesse und Strukturen weiter auszubauen. Europastudien sowie Europäische Kooperation in Forschung und Lehre Die UdS hat seit ihrer französisch-deutschen Gründung ihre europäische Ausrichtung als besonderes Kennzeichen und als Auftrag verstanden. Beginnend mit der frühen Einrichtung des Europa-Instituts (1951), hat sie die Ausprägung von Europakompetenzen in Forschung und Lehre konsequent zu einem ihrer wesentlichen Alleinstellungsmerkmale entwickelt. In gleicher Weise ist die internationale Verflechtung der Forschungs- und Lehraktivitäten seit jeher ein glaubwürdiges Markenzeichen der UdS, die über eine sehr hohe Zahl internationaler Studiengänge verfügt und stolz auf einen konstant weit überdurchschnittlichen Anteil an internationalen Studierenden (ca. 12%) und Absolvent/inn/en (ca. 19%) ist. Der Schwerpunkt bindet ein breites Spektrum von Geistes- und Sozialwissenschaften ein und baut auf der vielfältig entwickelten Frankreich-Kompetenz als einem wesentlichen Baustein auf. Zukünftig sollen Verbundforschungsprojekte die ausgeprägten Einzelkompetenzen stärker zusammenführen, vgl. dazu V.1. d) Internationale Ausrichtung Die UdS sieht sich ihrer Gründungsgeschichte und ihrer geografischen Lage im Vierländereck inmitten von Europa verpflichtet und trägt dieser Ausgangssituation durch eine ausgeprägte internationale Ausrichtung in Forschung und Lehre, durch die aktive Förderung Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 9 des grenzüberschreitenden Austauschs und zahlreiche unterstützende Dienstleistungen für internationale Gastwissenschaftler/inne/n und Studierende Rechnung. Die Schwerpunktsetzung der UdS in der Internationalisierung erfolgt auf drei geografischen Ebenen und ist gekennzeichnet durch: den besonderen Frankreichbezug und den Schwerpunkt Europakompetenz die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Großregion und die Einbindung in das Projekt UniGR die Verbindung der interregionalen und europäischen Ausrichtung mit ausgewählten weltweiten Kooperationen Die Internationalisierung wird hierbei in allen Universitätsbereichen besonders wirksam durch die Einbindung in internationale Forschungsnetzwerke die Internationalisierung der Lehre die Mobilität der Studierenden, Lehrenden und Forscher die Vernetzung in Hochschulkooperationen internationales Hochschulmarketing Wesentliche Einrichtungen zur Unterstützung der internationalen Ausrichtung sind dabei das Service-Zentrum Internationales, Studienkolleg und International Office, das Frankreichzentrum, das “European Research and Project Office“ (Eurice GmbH), das Projektbüro des Universitätsverbunds der UniGR, das Atelier Europa in Verantwortung von Studierenden, das Sprachenzentrum sowie in den Fakultäten Erasmus-Koordinator/inn/en, Koordinator/inn/en der Internationalen Studiengänge und Beauftragte für spezifische Hochschulpartnerschaften. e) Alleinstellungsmerkmale auf Bundesebene und in der Großregion Wesentliche Alleinstellungsmerkmale der UdS im Vergleich zu anderen Universitäten sind die deutsch-französische Gründungstradition und die daraus folgenden internationale Ausrichtung des Studienangebots (Doppel-Abschlüsse, Erasmus-MundusProgramme, UniGR) die Profilbildung durch die international wettbewerbsfähigen Schwerpunkte Informatik, NanoBioMed, Europa die enge Vernetzung mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen im direkten Umfeld der Universität die inter- und transdisziplinäre Forschung, insbesondere mit der Etablierung der Informatik als Querschnittsfach) ihr Fokus auf Unternehmensgründungen (Gründeruniversität) ihre regionale Verankerung als Landesuniversität die kurzen Wege und die kooperationsfördernde Atmosphäre der Universitätscampi im Stadtwald Saarbrücken und in Homburg. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 10 I.4 Stellen Sie bitte kurz die inhaltlichen Profile der einzelnen Fakultäten in Forschung und Lehre dar. Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (Fakultät 1) Die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät ist mit knapp 6.000 Studierenden die studierendenstärkste Fakultät der UdS und trägt damit eine erhebliche Verantwortung für den Bildungs- und Ausbildungsauftrag der UdS. Die Fakultät ist in zwei Abteilungen gegliedert: Abteilung Rechtswissenschaft Die Saarbrücker Rechtswissenschaft deckt mit 18 Professuren die vorgegebene fachliche Breite der Juristenausbildung ab. Darüber hinaus trägt sie besondere Profilmerkmale: Für den internationalen Akzent stehen Einrichtungen wie das Centre Juridique FrancoAllemand, an dem das Studium des französischen Rechts möglich ist, die rechtswissenschaftliche Abteilung des Europa-Instituts und das Institut für Europäisches Recht. Der Schwerpunkt Rechtsinformatik schlägt sich im gleichnamigen Institut sowie in Aktivitäten wie dem Deutschen EDV-Gerichtstag und der Europäischen EDV-Akademie des Rechts nieder. Wirtschaftskompetenz schließlich zieht sich als Schlüssel-Merkmal quer durch alle Rechtsgebiete. Dies zeigt sich zum Beispiel in erfolgreichen Studiengängen wie Wirtschaft und Recht sowie Wirtschaftsrecht für die Unternehmenspraxis. Im Studium praktiziert die Abteilung erfolgreich das „Saarbrücker Modell“ der Juristenausbildung, das gekennzeichnet ist durch studienbegleitende Arbeitsgemeinschaften und Lernkontrollen, die Möglichkeit zur Wahl von Studienschwerpunkten, Internationalität sowie die gezielte Vermittlung von Schlüsselkompetenzen. Abteilung Wirtschaftswissenschaft Die wirtschaftswissenschaftliche Abteilung ist geprägt durch ihre Clusterstruktur, in der vier große Themen die Ausrichtung der Abteilung bestimmen: Im Cluster Financial Administration sind die Professuren für Bankbetriebslehre, Steuerlehre, Rechnungswesen, und Wirtschaftsprüfung unter Einbezug des Controlling zusammengefasst. Im ManagementCluster stehen Fragestellungen aus dem internationalen Management, Untersuchungen zum Konsumentenverhalten, zum Organisations- und Personalmanagement sowie neue Ansätze des Gesundheitsmanagements im Mittelpunkt. Der Cluster Volkswirtschaftslehre stützt die betriebswirtschaftliche Ausbildung in Saarbrücken mit fundiertem volkswirtschaftlichem Know-how. Der Cluster Wirtschaftsinformatik schließlich schlägt die Brücke zum Informatikschwerpunkt der Universität. Hervorzuheben ist auch der wirtschaftswissenschaftliche Teil des Europa-Instituts, der seit über 20 Jahren einen international anerkannten MBA-Studiengang anbietet. Insgesamt gelten die Saarbrücker Wirtschaftswissenschaften deutschlandweit als sehr forschungsstark und genießen hohe Reputation auch in der Lehre, so stammen u.a. zahlreiche anerkannte Standard-Lehrbücher von Saarbrücker Autoren. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 11 Medizinische Fakultät (Fakultät 2) 74 Professuren in den Bereichen "Theoretische Medizin und Biowissenschaften" (22) und "Klinische Medizin" (52) tragen die Verantwortung für rund 2.000 Studierende der Medizin und der Zahnmedizin. Die Fakultät ist außerdem in den Fächern Biologie, Bioinformatik, Pharmazie und Biophysik engagiert und trägt gemeinsam mit den Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultäten I und III das ZHMB und das ZBI. Sie arbeitet zudem eng mit dem UKS zusammen und hat aufgrund ihrer unterstützenden Funktion in der Krankenversorgung eine spezielle Verantwortung und Bedeutung. Mit zahlreichen DFG-, BMBF- und EU-Verbundforschungsprojekten sowie international sichtbaren Publikationen prägt die drittmittelstärkste Fakultät der UdS maßgeblich den NanoBioMed-Schwerpunkt der Universität. Forschungsschwerpunkte der Fakultät sind "Molekulares Signalling", "Molekulare Therapiestrategien" sowie „Biomedizinische Modellierung“. Die Forschungserfolge der Fakultät sind zurückzuführen auf eine konsequent schwerpunktbezogene Berufungspolitik sowie auf die gezielte Einwerbung extern finanzierter Forschungsprofessuren. Eine wichtige Rolle spielt auch die fakultätsinterne leistungsorientierte Mittelvergabe sowie die systematische Förderung von Nachwuchswissenschaftler/inne/n, z.B. durch Anschubfinanzierung neuer Projekte über das HOMFORProgramm (vgl. III.3). Philosophische Fakultät I: Geschichts- und Kulturwissenschaften (Fakultät 3) Die Philosophische Fakultät I bildet mit ihrem geschichts- und kulturwissenschaftlich geprägten Fächerspektrum aus Geschichte, Altertumswissenschaften, Philosophie, Theologie, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte eine tragende Säule des Europa-Schwerpunkts der Universität. Zahlreiche deutsch-französische Kooperationen mit renommierten Institutionen (Geschichte, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte mit Paris IV, Philosophie mit der Université de Lorraine) belegen dies. Weitere Alleinstellungsmerkmale sind eine gemeinsam mit der Universität Paris-Sorbonne getragene Professur in der Geschichtswissenschaft sowie der überregional attraktive interdisziplinäre Studiengang Historisch orientierte Kulturwissenschaften (HoK). Die Fakultät betreut die transnationale Graduiertenschule in der Großregion, veranstaltet Ringvorlesungen und Kolloquien zum Thema Europa und engagiert sich im fakultätsübergreifenden Studienangebot des Europaicums. Das in der Philosophie angesiedelte Institut für Formale Ontologie und Medizinische Informatikwissenschaften stellt eine innovative Verknüpfung zum Informatik-Schwerpunkt dar. Philosophische Fakultät II: Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften (Fakultät 4) Die – nach der Studierendenzahl – zweitgrößte Fakultät der Universität ist mit ihren Fachrichtungen Germanistik (einschließlich Komparatistik), Romanistik, Anglistik, Slavistik, Angewandte Sprachwissenschaften sowie Übersetzen/Dolmetschen und Allgemeine Linguistik in besonderer Weise mit dem Europa-Schwerpunkt der Universität verbunden. Ihr interkulturelles Profil manifestiert sich unter anderem in internationalen Studienprogrammen und regem Austausch von Wissenschaftler/inne/n und Studierenden über Grenzen hinweg. Neben ihrem starken Engagement in der Lehrerbildung hat die Fakultät auch eine Reihe Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 12 neuer, sehr nachgefragter transnationaler Studiengänge entwickelt (Französische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation, Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Translation und English: Linguistics, Literatures, and Cultures). Eine wichtige Schnittstelle zur Informatik bildet die weltweit beachtete Computerlinguistik, die am Informatik-Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction" beteiligt ist. Auch die Angewandten Sprachwissenschaften intensivieren ihre Beteiligung am informatikwissenschaftlichen Schwerpunkt der Saar-Uni; Ziel ist die Einrichtung großer Verbundforschungsprojekte zu Themen wie "digital humanities", Mehrsprachigkeit, Übersetzung, Sprachkontakt und Textualität. Philosophische Fakultät III: Empirische Humanwissenschaften (Fakultät 5) Die Philosophische Fakultät III versteht sich als Bindeglied zwischen den Natur- und Geisteswissenschaften. Die sehr forschungsstarke Psychologie setzt kognitions- und neuropsychologische Schwerpunkte, so unter anderem im deutsch-chinesischen Graduiertenkolleg „Adaptive Minds: Neural and Environmental Constraints on Learning and Memory“. Der Bereich Diagnostik leistet bemerkenswerte Beiträge im Bereich der Studienvorbereitung und der Qualitätssicherung und wirkt damit produktiv an der Optimierung des Systems Universität mit. Das Sportwissenschaftliche Institut wird in seinen Lehr- und Forschungsaktivitäten wirkungsvoll ergänzt durch den benachbarten Olympiastützpunkt und weitere Sportinstitutionen im Umkreis des Campus. Es weist Schnittstellen sowohl zur Medizinischen Fakultät als auch zur TU Kaiserslautern auf. Die Bildungswissenschaften verantworten einen Teil der Lehrerausbildung und sind darüber hinaus mit der Pädagogischen Psychologie am psychologischen Lehrangebot beteiligt. Mit der neuen Professur für Bildungstechnologie und Wissensmanagement erschließt das Fach einen neuen, zukunftsfähigen Bereich mit Informatik-Bezug. Die Fachrichtungen Soziologie und Geographie waren von den 1998 durchgeführten Haushaltskürzungen stark betroffen, indem die Professuren für künftig wegfallend erklärt und die Diplom-Studiengänge eingestellt wurden. Durch das Centrum für Evaluation hat die Soziologie (auch mit dem in Kooperation mit der HTW angebotenen MasterStudiengang Evaluation) erfolgreich einen Nischenbereich identifiziert. Die Geographie bringt sich insbesondere in den Europa-Schwerpunkt ein und bestreitet weiterhin ein eigenes Lehramtsstudienfach. Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät I: Mathematik und Informatik (Fakultät 6) Mit ihrem Exzellenzcluster, der Exzellenz-Graduiertenschule, den Spitzenclustern und Verbundforschungsprojekten sowie ihrer Magnetwirkung für die Ansiedlung hochrangiger Forschungsinstitute ist die Fachrichtung Informatik ein Vorbild erfolgreicher Spitzenforschung. Sie ist ein zentraler Anknüpfungspunkt innerhalb der Universität für interdisziplinäre Querschnittsthemen. So unterstützen zum Beispiel Brückenprofessuren mit Informatik-Bezug in anderen Fachrichtungen den Informatik-Schwerpunkt der Saar-Uni. Der Fachrichtung Mathematik kommt eine hohe zusätzliche Bedeutung als Grundlagenwissenschaft für alle naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen zu; ihre Lehre ist dadurch entsprechend eng mit anderen Fächern verknüpft. Sie ist – u.a. durch vier Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 13 gemeinsam getragene Professuren – maßgeblich am Erfolg des Informatik-Schwerpunkts beteiligt, weshalb die Universitätsleitung der Qualität der Zusammenarbeit von Mathematik und Informatik eine hohe strategische Bedeutung beimisst. Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät II: Physik und Mechatronik (Fakultät 7) Konsequent zielorientierte Berufungen in den vergangenen Jahren haben es dem Fach Physik ermöglicht, die Schwerpunkte Soft Matter/Biophysik sowie Festkörperphysik und Quantenoptik/Quanteninformation neu aufzustellen. Der Bereich Soft Matter/Biophysik ist dank verschiedener Einrichtungen fester Bestandteil des NanoBioMed-Schwerpunktes. Insbesondere sind hier der Sonderforschungsbereich 1027, das Graduiertenkolleg 1276 sowie ein deutsch-französisches Doktorandenkolleg zu nennen. Damit einher geht eine Stärkung der Lebenswissenschaften, deren Erweiterung um den Bereich der theoretischen Modellierung und Simulation sowie die Etablierung einer Brücke zur Informatik. Der noch junge, aber drittmittelstarke Bereich der Quantenoptik/Quanteninformation nimmt an nationalen und internationalen Verbundprogrammen teil und hat inhaltliche Nähe zum Informatik-Schwerpunkt. Die Physik spielt eine Vorreiterrolle in der UniGR durch ihr Angebot eines deutschlandweit einzigartigen trinationalen Bachelor-Studiengangs mit einem Dreifachabschluss der Université de Lorraine, Universität Luxemburg und UdS; ein entsprechender trinationaler Masterstudiengang wird gerade etabliert. Die Fachrichtung Mechatronik bildet zusammen mit der Fachrichtung Materialwissenschaft und Werkstofftechnik (Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät III) die beiden Säulen der universitären Ingenieurwissenschaften. Unter Berücksichtigung des angrenzenden Hochschulumfelds von HTW, TU Kaiserslautern sowie der UniGR und unter maximaler Nutzung von Synergien sollen die ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen an der UdS durch eine stärker fokussierte Ausrichtung auf wissenschaftlich starke und innerhalb der universitären Schwerpunkte vernetzte Bereiche ihr spezifisches und nachhaltig zukunftsfähiges Profil erhalten und weiterentwickeln. Die Mechatronik ist gemeinsam mit der HTW am hochschulübergreifenden Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik gGmbH (ZeMA) beteiligt. Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät III: Chemie, Pharmazie, Bio- und Werkstoffwissenschaften (Fakultät 8) Mit den vier Fachrichtungen Chemie, Pharmazie, Biowissenschaften sowie Materialwissenschaft und Werkstofftechnik ist die Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät III die größte und drittmittelstärkste naturwissenschaftlich-technische Fakultät. Durch ihre Beteiligung am ZHMB und am ZBI ist sie zudem stark eingebunden in den NanoBioMedSchwerpunkt der Universität. Innerhalb der Fakultät haben sich die Pharmazie und Biologie durch gezielte Berufungen, attraktive Studienangebote und Beteiligung an SFB- und GRK-Verbünden zu einer zentralen Brücke zur Medizin entwickelt. Die Fachrichtungen Biowissenschaften (inklusive ZHMB) und Pharmazie (inklusive HIPS) haben ihre Schwerpunkte in den Bereichen Human- und Molekularbiologie sowie Wirkstoffforschung. An der Grenze von Naturwissenschaften und Medizin bietet die Biologie stark nachgefragte Studienprogramme an (Bachelor, Master, deutsch-französischer Bachelor sowie Master/PhD-Track). Den Biowissenschaften ist es mit einem fachübergreifenden Leitthema gelungen, die Bereiche Biologie, Medizin, Pharmazie, Biophysik, Bioin- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 14 formatik und Biotechnologie miteinander zu vernetzen. In dem von der Saar-Uni aus koordinierten, deutschlandweiten Forschungsprojekt DEEP, der deutschen Beteiligung am weltweit koordinierten International Human Epigenome Consortium (IHEC), arbeiten Wissenschaftler/innen daran, 70 Epigenome menschlicher Zelltypen zu entschlüsseln. Die Fachrichtungen Chemie sowie Materialwissenschaft und Werkstofftechnik stärken insbesondere das nanotechnologische Profil der UdS und bilden im Schwerpunkt NanoBioMed die Verbindung zu den außeruniversitären Forschungsinstituten INM, IzfP und MECS. Die Fachrichtung Materialwissenschaft und Werkstofftechnik zählt im Verbund mit den genannten Instituten sowie der bundesweit ersten Europäischen Schule für Materialforschung (EUSMAT) zu den stärksten Standorten in diesem Bereich. Zur indikatorenbasierten Leistungsbilanz der einzelnen Fachrichtungen im fachspezifischen Bundesvergleich wird auf die jeweilige Bewertung im Rahmen der Entwicklungslinien 2014-2020 verwiesen. I.5 Welche Bereiche Ihrer Hochschule halten Sie im internationalen und bundesweiten Vergleich für besonders leistungs- und wettbewerbsfähig? In ihren drei profilgebenden Schwerpunktbereichen sieht die UdS besondere Stärken mit nationaler und internationaler Sichtbarkeit: Die Informatik zeigt herausragende Forschungserfolge und fungiert zunehmend als interdisziplinär fruchtbare Querschnittswissenschaft. Der NanoBioMed-Schwerpunkt besticht durch innovative Verknüpfungen von Medizin, Lebens- und Naturwissenschaften in hochrangigen Forschungsprojekten, und die Wissenschaften im Europa-Schwerpunkt zeichnen sich durch eine im nationalen Vergleich selten erreichte Vielfalt und Dichte der internationalen Orientierung in Forschung wie Lehre aus. Konkreter auf messbare Leistungsmerkmale bezogen, bestätigen verschiedene Indikatoren dieses Bild. So zeigt etwa der Bundesvergleich deutlich den Leuchtturmcharakter des Saarbrücker Informatikschwerpunkts: Bei der DFG-Fördersumme liegt die Saarbrücker Informatik größenbereinigt auf Platz 2 von 108 untersuchten Hochschulen (Quelle: DFGFörderatlas 2012). Die Erfolge in der zweiten Phase der Exzellenzinitiative wurden durch die erneute Bewilligung des Exzellenzclusters und der Graduiertenschule eindrucksvoll bestätigt. Im Zeitraum 2007-2010 haben mehr als 40 Wissenschaftler/innen des Exzellenzclusters nationale und internationale Rufe erhalten. Im DFG-Förderranking, das die Jahre 2008 bis 2010 betrachtet, erreicht die UdS im Vergleich mit insgesamt 186 Hochschulen größenbereinigt im Bereich Informatikforschung Platz 9, in den Geistes- und Sozialwissenschaften Platz 13 und in den Lebenswissenschaften Rang 34 (Quelle: DFG-Förderatlas 2012). Die fünf drittmittelstärksten Fachrichtungen der UdS sind: 1. Medizin, 2. Informatik, 3. Werkstoffwissenschaften, 4. Allgemeine Linguistik, 5. Physik (Drittmittelstatistik 2011). Im größenrelativierten Bundesvergleich erreichen die folgenden fünf Fachrichtungen weit überdurchschnittliche Drittmitteleinnahmen: Pharmazie, Allgemeine Linguistik, Informatik, Geographie, Wirtschaftswissenschaften (3-Jahres-Schnitt Wintersemester 2009/10 bis 2011/12). Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 15 Im aktuellen CHE-Ranking (2012) zählt die UdS in mehreren Fächern mit Bestnoten zur bundesweiten Spitzengruppe. Die Informatik, Mathematik, Pharmazie, Biologie, Geographie und Sportwissenschaft wurden in mehreren Kategorien wie bspw. Forschungsstärke, Internationalität und Studiensituation hervorragend bewertet. Auch in den Vorjahren wurden Fächer der UdS kontinuierlich in die Spitzengruppe gerankt wie die Romanistik, Germanistik (jeweils 2010), Informatik/ Bioinformatik (2009/ 2006), Human- und Molekularbiologie, Sportwissenschaft und Mathematik (jeweils 2009). Im Bereich Lehre und Studium zeichnet sich die UdS durch ein besonders internationales Studienangebot aus, das gerade im Zusammenwirken mit den Partnerhochschulen der Großregion in modellhafter Weise die Möglichkeit zu grenzüberschreitenden Studiengängen und -abschlüssen bietet. Vorreitercharakter besitzt auch das umfassende und fächerspezifisch differenzierte Qualitätssicherungssystem der UdS, für das sie als eine der ersten Universitäten bundesweit das Siegel der Systemakkreditierung erhielt. Für die effiziente Studienorganisation spricht auch, dass das Saarland im Bundesvergleich den höchsten Anteil an Absolvent/inn/en in der Regelstudienzeit aufweist (Quelle: Stat. Bundesamt). II Sächliche und Personelle Ausstattung II.1 Wie bewerten Sie die Qualität der für Forschung und Lehre relevanten räumlichen und sächlichen Ausstattung (Archive, Bibliotheken, Labore, Gebäude, apparative Ausstattung etc.)? Welche dringenden Investitionsbedarfe fallen in den nächsten Jahren in diesen Bereichen an? Welche dieser Bedarfe können voraussichtlich nicht erfüllt werden? Baulicher Zustand und technische Ausstattung Die bauliche Gestaltung der UdS erfolgt auf Basis entsprechender Rahmenplanungen und in enger Abstimmung mit dem Land, in dessen Verantwortung die Entscheidung über Art und Umfang der Bau- und Sanierungsmaßnahmen liegt. Bauzustand und Technik-Ausstattung an der UdS sind geprägt durch: verstärkte Neubautätigkeit in den vergangenen Jahren, z.T. bedingt durch Konjunkturprogramme, mit der Konsequenz einer in etlichen Einzelfällen entsprechend hohen Qualität der räumlichen Unterbringung. Dies gilt aufgrund der dynamischen Entwicklung insbesondere im Forschungsbereich (z.B. Bioinformatik-Komplex, Forschungs- und Laborgebäude Homburg), aber auch etwa im Bereich der Serviceleistungen für Studierende durch den Neubau des Campus-Centers. einen anhaltend hohen Sanierungsbedarf (Gesamtberechnung: 320 Mio. €) bei den alten bzw. technisch erneuerungsbedürftigen Bauten, mit der Konsequenz eines deutlich erhöhten Aufwands für Betrieb und Instandhaltung der Gebäude. eine große Anzahl unzeitgemäß ausgestatteter Labore. Dies ist vor allem der überalterten Technik geschuldet, so dass nur mit kostenintensiven Eingriffen in die Gebäudetechnik (Elektrotechnik, Lüftungstechnik) ein moderner, für eine zukunftsweisende (Drittmittel-)Forschung zwingend erforderlicher Laborstandard herzustellen ist. Es ist festzustellen, dass das Volumen des Finanzanteils für die Universität im Landesbauhaushalt (in den vergangenen Jahren ca. 20-25 Mio. € jährlich) bereits jetzt nicht ausreicht, Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 16 um auch nur diejenigen Sanierungsprojekte zu finanzieren, bei denen Gefahr für Leib und Leben der Nutzer besteht (siehe Tabelle 1); eine langfristige Bau-Entwicklungsplanung, die den Gebäudebestand systematisch steuern und ggf. reduzieren könnte, ist vor diesem Hintergrund nicht möglich. Für die Zukunft ist eher eine weitere Verschlechterung der Finanzierungs-Situation zu befürchten. Es wird daher möglicherweise, wie bereits 2011 im Fall des Gebäudes der Anorganischen Chemie, zu notfallmäßigen Sofortschließungen von Universitätsgebäuden kommen. Tabelle 1: Größere Neubau- und Sanierungsprojekte von besonderer Dringlichkeit an der UdS (Anmeldung zum Bauhaushalt) Sicherheit / Brandschutz / Betrieb – wegen Sicherheitsthematik keine Priorisierung A1 7, Saarbrücken, Hörsaalgebäude Umbau und Sanierung des Gebäudes aufgrund von Überalterung und brandschutztechnischer und technischer Mängel. A5 1, SB, Mechatronik Dachsanierung einschließlich Innenausbau aufgrund von Überalterung C2 2 – Neubau, SB, Pharmazie 2. Bauabschnitt Sanierungskonzept zum bestehenden Pharmaziegebäude aufgrund gravierender brandschutztechnischer und technischer Mängel C4 3, SB, Hörsaalgebäu- Umbau und Sanierung des Gebäudes aufgrund von Überalterung und de Chemie brandschutztechnischer und technischer Mängel; Umsetzung möglich nach Sanierung des Gebäudes C4 1 C5 1, SB, Musiksaal Umbau und Sanierung des Gebäudes aufgrund von Überalterung und brandschutztechnischer und technischer Mängel E1 2, SB, Rechenzentrum Umbau und Sanierung evtl. Neubau des Gebäudes aufgrund von Überalterung und brandschutztechnischer und technischer Mängel Gebäude 59, Homburg, Physiologie Umbau und Sanierung des Gebäudes aufgrund von Überalterung und brandschutztechnischer und technischer Mängel; Umsetzung möglich voraussichtlich ab 2015 – nach Fertigstellung Neubau Physiologie (CIPMM) Fortführung der Sanierung des Gebäudes aufgrund brandschutztechnischer und technischer Mängel Gebäude 61, Homburg, Anatomie Gebäude 76, Homburg, Biophysik Umbau und Sanierung des Gebäudes aufgrund von Überalterung und brandschutztechnischer und technischer Mängel; Umsetzung möglich voraussichtlich ab 2015 – nach Fertigstellung Neubau Physiologie (CIPMM). Lehre / Forschung C5 2 – C5 3 – Neubau, Sanierung der Gebäude C5 2 / C5 3 und Schaffung einer BereichsbiblioSaarbrücken, Philosophi- thek als Fortsetzung des Bibliotheks-Konzeptes; alternativ Errichtung sche Fakultät eines Neubaus für die Bereichsbibliothek und Abriss Gebäude C5 3 Neubau, Homburg, Präklinisches Lehrgebäude Zahnmedizin Zahnmedizin Neubau, Homburg, Hörsaalgebäude Neubau eines Hörsaal- und Seminargebäudes einschl. Bereichsbibliothek der Med. Fakultät; Baufeld noch nicht frei – Abhängigkeit von der Integration der Dermatologie in das Gebäude 6 (derzeit Planung), Umsetzung möglich voraussichtlich ab 2016. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 17 Neubau, Saarbrücken, Verfügungsgebäude Ingenieurwissenschaften (2. Bauabschnitt) Neubau eines Verfügungsgebäudes für die angewandten Ingenieurwissenschaften (2. Bauabschnitt) u.a. zur Unterbringung einer Stiftungsprofessur IT-Versorgung Grundsätzlich bedarf die IT-Versorgung der UdS einer adressaten- und anwendungsbezogenen Weiterentwicklung, um den Anforderungen an einen modernen IT-Betrieb zu genügen, und zwar insbesondere hinsichtlich der folgenden Aspekte: Die bauliche IT-Infrastruktur der UdS stammt aus den 1970er Jahren und ist nicht mehr geeignet, die immer größer werdenden Anforderungen an Verfügbarkeit und Betriebssicherheit zu gewährleisten (vgl. IBM-Gutachten 2012). Der diesbezügliche Investitionsbedarf, der je nach Ausbaustufe auf ca. 800 T€ zur Realisierung rudimentärer Maßnahmen bis hin zu ca. 5-10 Mio. € für einen „Neubau Rechenzentrum“ geschätzt wird, ist derzeit nicht finanziert. Bedingt durch den langjährigen Investitionsstau und begleitet durch den schnellen technologischen Wandel wären bis 2016 jährlich Sach- und Investitionsmittel in Höhe von ca. 3 Mio. € erforderlich, die nach derzeitiger Einschätzung höchstens etwa hälftig finanzierbar sind. Die IT-Versorgung wird zentral über das Hochschul-IT-Zentrum sichergestellt, das 2011im Sinne einer Leistungssteigerung und gleichzeitigen Effizienzoptimierung als gemeinsame Einrichtung von UdS und HTW aufgebaut wurde. Literaturversorgung Die UdS verfügt über ein zweischichtiges Bibliothekssystem mit der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek (SULB) auf zentraler Ebene sowie Bereichs- und Institutsbibliotheken, wobei letztere in Umsetzung des von der UdS verfolgten Bibliothekskonzepts zunehmend in übergreifenden Bereichsbibliotheken zusammengeführt werden. Ein exzellentes Beispiel ist etwa die gemeinsame Bibliothek von Informatik, Mathematik und der beiden Max-Planck-Institute sowie des DFKI. Durch den Einsatz von zunächst Studiengebühren, dann Kompensationsmitteln konnte die Qualität der Literaturversorgung insbesondere im Bereich der E-Medien in den letzten Jahren spürbar verbessert werden, allerdings ist die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung von der weiteren Mittelverfügbarkeit abhängig. Investitionsbedarf im Bereich der Literaturversorgung besteht insbesondere in folgender Hinsicht: Der derzeitige Mitteleinsatz wäre an die massiv steigenden Bezugspreise in der Literaturbeschaffung anzupassen (im Bereich der E-Medien Preissteigerungen zwischen 6 und 10 % pro Jahr); dies ist derzeit allerdings nicht finanziert. Der Aufbau einer Digitalisierungsplattform, die vor dem Hintergrund der Entwicklung der SULB zu einer elektronischen Bibliothek und einer entsprechenden dezentralen Nachfrage sinnvoll wäre, erfordert Investitionen in Höhe von ca. 100 T€. Der Bedarf würde sich bei einer weitergehenden Digitalisierung gefährdeter Printbestände im Rahmen eines Großprojektes mit externen Partnern auf ca. 300 T€ erhöhen. Für eine zeitgemäße Bibliotheksverwaltung und insbesondere für eine stärkere Vernetzung der Bibliotheken der UdS wäre die Anschaffung einer mandantenfähigen Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 18 Bibliothekssoftware erforderlich; der Investitionsbedarf läge hierfür bei ca. 400 T€ zuzüglich jährlicher Folgekosten in Höhe von ca. 11 %. Apparative Ausstattung Aus im Rahmen des Globalhaushalts bereitgestellten Landesmitteln stehen der UdS sachgebunden jährlich Mittel in Höhe von 2,07 Mio. € zur Beschaffung von Großgeräten gemäß Art. 91b GG und 143c GG zur Verfügung. Forschungsgroßgeräte gem. Art. 91b GG werden ausschließlich in der Forschung eingesetzt und haben einen Anschaffungswert von über 200 T€. Nach einer positiven Begutachtung durch die DFG werden 50% der Anschaffungskosten von der DFG bereitgestellt. Großgeräte der Länder gem. Art. 143c GG werden entweder für Lehre und Forschung eingesetzt und haben eine Anschaffungswert von über 125 T€ oder werden für reine Forschungszwecke verwendet und haben einen Anschaffungswert zwischen 125 T€ und 200 T€. Die Gerätebeschaffung erfolgt zur Gänze aus den im Rahmen des Globalhaushalts für die Beschaffung von Großgeräten bereitgestellten Landesmitteln, ist aber von einer positiven Begutachtung durch die DFG abhängig. Aufgrund großer finanzieller Engpässe bei der Beschaffung von Geräten bis 200 T€ wurde für das Saarland die Bagatellgrenze für die Beschaffung von Großgeräten gem. Art. 143c GG von 200 T€ auf 125 T€ herabgesetzt. Der Bedarf an Investitionen im Bereich Forschung und Lehre ab 125 T€ kann daher abgedeckt werden. Für die Neu- und Ersatzbeschaffung sowie außergewöhnliche Instandsetzung von wissenschaftlichen Ausstattungsgegenständen für Forschung und Lehre stehen jährlich insgesamt Mittel in Höhe von 1,2 Mio. € zur Verfügung. Bei der Finanzierung dieser apparativen Ausstattung für Forschung und Lehre ab einem Wert zwischen 50 T€ bis 125 T€, bestehen aufgrund des hohen Bedarfs große Engpässe. II.2 Stellen Sie bitte die Berufungsbilanz der Jahre 2006-2012 dar (differenziert nach Fakultäten). Die UdS verfolgt eine strategische Berufungspolitik, die auf die systematische Stärkung ihrer profilbildenden Schwerpunkte zielt. Nachfolgend sind die durchgeführten Berufungen pro Jahr bzw. pro Fakultät für den Zeitraum 2006-2012 dargestellt, und zwar jeweils für Universitätsprofessor/inn/en bzw. Juniorprofessor/inn/en. 2011 2012 0 0 5 0 2 0 1 2010 3 0 8 0 3 0 2 2009 Rechts- und Wirt- Professuren schaftswiss. Fak. Juniorprofessuren Professuren Medizinische Fakultät Juniorprofessuren Professuren Philosophische Fakultät I Juniorprofessuren Professuren Philosophische 2008 Fakultät (Fak.) 2007 Berufungsbilanz Universitätsprofessor/inn/en (W2, W3) und Juniorprofessor/inn/en (W1) vom 01.01.2006 bis 31.12.2012 2006 Tabelle 2: 2 3 0 0 5 12 1 1 4 0 0 0 3 2 1 0 2 1 0 0 1 5 0 6 0 0 0 4 2 0 4 1 1 0 1 Summe davon gesamt Frauen 3 16 0 0 6 42 3 4 4 10 0 0 9 14 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 19 Fakultät II Juniorprofessuren 0 0 0 0 1 0 0 Philosophische Fakultät III Professuren Juniorprofessuren Professuren Juniorprofessuren Professuren Juniorprofessuren Professuren Juniorprofessuren 5 0 3 0 1 0 0 0 1 1 2 1 3 0 2 1 0 0 1 1 0 0 4 0 3 0 2 0 4 0 3 0 4 0 2 1 3 0 2 0 1 1 2 2 2 0 5 0 2 1 4 3 0 0 2 1 Fakultät (Fak.) Naturwiss.-Technische Fakultät I Naturwiss.-Technische Fakultät II Naturwiss.-Technische Fakultät III Summe II.3 Professuren Juniorprofessuren 25 16 19 29 15 25 16 0 3 2 1 3 3 6 Summe davon gesamt Frauen 0 1 16 3 16 8 13 0 18 2 145 18 5 3 3 0 1 0 2 0 33 6 Welche Professuren sind an der Hochschule derzeit vakant oder werden es voraussichtlich bis 2020? Mit welcher Denomination ist die Neubesetzung jeweils geplant? Welche Professuren sollen im Hinblick auf die Profilbildung der Hochschule neu besetzt werden? Die Professurenplanung bildet aufgrund der langfristigen Bindung von Ressourcen bei der Besetzung von Hochschullehrerstellen und wegen ihrer strategischen Bedeutung für die wissenschaftliche Weiterentwicklung der Universität das zentrale Element der Personalplanung, das demgemäß im Einklang mit dem jeweils geltenden Universitätsentwicklungsplan zum Einsatz kommt. So hat die UdS in ihrem Universitätsentwicklungsplan 2011-2013 gezielt Professurenbesetzungen zur Stärkung der Schwerpunkte vorgesehen, z.B. zwei Brückenprofessuren (W1, W2) Mathematik – Informatik, eine Professur für Medizinische Bioinformatik (W3), eine Professur für Europäische Politikwissenschaft (W3). An der UdS sind gegenwärtig 280 Professuren (davon 14 Juniorprofessuren) besetzt. Die Professurenplanung bis 2020 basiert auf den Entwicklungslinien 2014-2020, welche die UdS vor dem Hintergrund der Aufforderung des Landes erstellt hat, sich auf einen bestenfalls gleich bleibenden Globalbeitrag des Landes einzustellen. In der Konsequenz kalkuliert die UdS mittelfristig mit dem Wegfall von 20 Professuren und 12 Juniorprofessuren, wobei die Restrukturierungsmaßnahmen aufgrund der Ressourcenknappheit zugleich profilschärfend sein müssen, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der UdS zu stärken. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 20 II.4 Sind an der Hochschule derzeit (Beginn WS 2012/13) Professor/inn/en tätig, die gemeinsam mit einer außeruniversitären Forschungseinrichtung berufen wurden? Wenn ja, nennen Sie bitte die Denominationen der Professuren und die Forschungseinrichtungen, mit denen der gemeinsame Ruf erteilt wurde (differenziert nach Fakultäten). Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wurden im Umfeld der UdS gezielt zur Schwerpunktstärkung aufgebaut und systematisch mit der UdS vernetzt. Zahlreiche renommierte außeruniversitäre Forschungseinrichtungen bestehen entsprechend insbesondere im Bereich der Informatik (DFKI, Max-Planck-Institute für Informatik bzw. für SoftwareSysteme) sowie im Bereich NanoBioMed (HIPS, INM, Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT, Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZfP, MECS). Die gezielte Ansiedlung weiterer profilbildender Forschungseinrichtungen im Umfeld der UdS ist explizit angestrebt. Die systematische Zusammenarbeit mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen manifestiert sich insbesondere in gemeinsam mit der UdS durchgeführten Berufungen, die in der Grundordnung der UdS sowie in den Kooperationsvereinbarungen mit den jeweiligen Forschungseinrichtungen ausdrücklich vorgesehen und geregelt sind. Tabelle 3: Gemeinsam mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen berufene Universitätsprofessor/inn/en (Stand: Wintersemester 2012/13) Fakultät Rechts- und Wirtschaftswiss. Fakultät Medizinische Fakultät Philosophische Fak. II NaturwissenschaftlichTechnische Fakultät I NaturwissenschaftlichTechnische Fakultät III Denomination Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsinformatik Medizintechnik Computerlinguistik Informatik – Künstliche Intelligenz im Handel Informatik – Computergraphik Informatik – Programmierung Informatik – Künstliche Intelligenz Pharmazeutische und medizinische Chemie Biopharmazie und pharmazeutische Technologie Pharmazeutische Biotechnologie Neue Materialien Molekulare und zelluläre Biotechnologie Zerstörungsfreie Prüfung und Außeruniversitäre Forschungseinrichtung DFKI IBMT DFKI DFKI DFKI DFKI DFKI Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung INM IBMT IZfP Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 21 Fakultät Qualitätssicherung Leichtbausysteme Nanotechnologie funktionaler Energiespeichermaterialien Materialsynthese und Werkstoffentwicklung NaturwissenschaftlichTechnische Fakultät III II.5 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung Denomination IZfP INM INM Wie viele Professor/-innen der Hochschule sind zwischen 2006 und 2012 Rufen anderer Hochschulen gefolgt? Wie viele externe Rufe konnten in diesem Zeitraum erfolgreich abgewehrt werden (differenziert nach Fakultäten)? Ebenso wie die Berufungspolitik insgesamt wird auch die Rufabwehr als strategisches Instrument eingesetzt. Im Rahmen von Rufabwehrverfahren werden die laufende Ausstattung mit Personal- und Sachmitteln sowie einmalige Mittel (z.B. für Literatur, wissenschaftliche Geräte) festgelegt; seit 2005 kann die UdS zudem über die persönlichen Bezüge ihrer Professor/inn/en verhandeln. Tabelle 4: Erfolgreiche (+) und erfolglose (--) Rufabwehr in den Jahren 2006 bis 2012 Fakultät Rechts- und Wirtschaftswiss. Fak. Medizinische Fakultät Philosophische Fakultät I Philosophische Fakultät II Philosophische Fakultät III Naturwiss.-Technische Fakultät I Naturwiss.-Technische Fakultät II Naturwiss.-Technische Fakultät III Summe II.6 Rufabwehr + 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Summe 0 0 0 0 0 1 0 1 -- 0 0 0 1 1 2 1 5 + 3 4 2 2 3 0 1 15 -- 1 1 0 0 1 2 2 7 + 0 0 0 1 2 0 3 6 -- 0 0 0 0 3 2 1 6 + 0 0 1 2 1 0 0 4 -- 1 0 0 0 0 1 0 2 + 1 0 1 1 1 0 1 5 -- 0 0 0 0 1 1 1 3 + 1 4 3 1 2 0 3 14 -- 1 2 0 2 0 0 0 5 + 1 1 0 3 0 0 0 5 -- 1 0 0 0 0 0 0 1 + 1 1 1 2 1 1 2 9 -- 0 2 1 0 0 0 0 3 + 7 10 8 12 10 2 10 59 -- 4 5 1 3 6 8 5 32 Gibt es Ihrer Ansicht nach Fächer an Ihrer Hochschule, in denen der Lehranteil der von Lehrbeauftragten wahrgenommen wird, zu hoch ist? Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 22 Grundsätzlich betrachtet die UdS den Einsatz von Lehrbeauftragten mit den damit verbundenen unterschiedlichen Themensetzungen als wichtiges Instrument zur Sicherung des Praxisanteils im Studium und zur individuellen Profilbildung der Studierenden. Entsprechend findet sich ein vergleichsweise hoher Anteil an Lehraufträgen insbesondere in besonders praxisnahen Bereichen wie dem rechtswissenschaftlichen Aufbau-Studium, der Sprachenausbildung oder der Sportwissenschaft. Gleichwohl resultiert ein erhöhter Einsatz von Lehrbeauftragten zum Teil auch als negative Konsequenz aus den strukturellen Sparmaßnahmen der Vergangenheit (insbesondere 1998) und manifestiert sich demzufolge insbesondere in (kleinen) Fächern mit entsprechend begrenztem akademischem Mittelbau. An der UdS sind vor allem geisteswissenschaftliche Fächer betroffen, etwa die Musikwissenschaft, die Komparatistik oder auch die Geschichte. Hier bedarf es eines besonderen und kontinuierlichen Engagements der Lehrbeauftragten wie auch der zuständigen Fachvertreter/innen, um eine hohe Studienqualität auf Dauer sicherzustellen. Um diesen Defiziten begegnen und Synergien nutzen zu können, hat die UdS z.B. im Bereich der Altertumswissenschaften bereits mehrere kleine Fächer zu einer neuen gemeinsamen Fachrichtung zusammengefasst. Für weitere, ähnlich betroffene Fächer sind vergleichbare Lösungen in den Entwicklungslinien 2014-2020 der UdS skizziert. II.7 Wo nutzen Sie derzeit Synergiepotentiale in der Verwaltung und bei Serviceeinrichtungen innerhalb Ihrer Hochschule, mit anderen Hochschulen des Saarlandes und in der Großregion? Sehen Sie hier weiteres Potential? In den vergangenen Jahren wurden im Bereich der Universitätsverwaltung und der Serviceeinrichtungen gezielt Umstrukturierungen vorgenommen, um den steigenden Leistungsanforderungen in effizienter Form gerecht zu werden. Konkret betraf dies insbesondere das Hochschul-Informations-Zentrum, den Bereich Presse und Marketing, das Service-Zentrum Studium und das Service-Zentrum Internationales. Speziell für den Verwaltungsbereich wird derzeit zudem eine Strukturanalyse unter Einbeziehung externer Expertise vorbereitet. Diese steht vor dem Hintergrund der in den Entwicklungslinien 2014-2020 für die Verwaltung festgelegten Einsparerwartung in Höhe von 5% gegenüber 2013 und zielt entsprechend auf eine Effizienzsteigerung und Prüfung der Aufgabenerfordernis. In diesem Zusammenhang ist auch eine Ausweitung der Kooperation mit der Landesverwaltung bzw. der Verwaltung der anderen saarländischen Hochschulen von Bedeutung. Bereits jetzt bieten die Zentrale Studienberatung der UdS, das gemeinsam mit der HTW getragene Hochschul-Informations-Zentrum sowie die PVA im Saarland hochschulübergreifend ihre Dienstleistungen an. Daneben übernimmt die UdS für die künstlerischen Hochschulen einzelne Aufgaben v.a. im Bereich des Prüfungsmanagements. Im CampusManagement insgesamt, das Studierenden-, Lehrveranstaltungs- und Prüfungsmanagement umfasst, liegen nach Einschätzung der UdS weitere Kooperationspotentiale mit Hochschulen des Saarlandes, die sich insbesondere mit Einführung einer (mandantenfähigen) integrierten Campus-Management-Software nutzen ließen. Weiteres Synergiepotential resultiert daraus, dass auch in den Staatsexamensstudiengängen (Lehrämter, Medizin, Pharmazie, Jura) studienbegleitend geprüft wird. Diese Entwicklung sollte genutzt werden, die Integrati- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 23 onsmöglichkeit der Staatlichen Prüfungsämter zu prüfen. Außerdem sieht die UdS Kooperationspotential im überregionalen Standort- und Hochschulmarketing. Das durch die UdS koordinierte Interreg-Projekt UniGR zielt auf die Erhöhung der Mobilität von Studierenden und Wissenschaftler/inne/n sowie die gegenseitige Bereicherung von Lehrangeboten und Forschungsprofilen. Ein Beitrag hierzu wird in der Erleichterung administrativer Vorgänge gesehen, indem Standardabläufe geschaffen und Best Practice-Modelle in die Breite übertragen werden. Beispielhaft hierfür sind zu nennen die Verwaltung der Abschlussdokumente in grenzüberschreitenden Studiengängen oder auch die Schaffung eines gemeinsamen UniGR-Studierendenstatus. Darüber hinaus wurde eine enge Vernetzung der Universitätsbibliotheken erreicht, so dass Angehörige einer der Partneruniversitäten kostenlos Zugriff auf den Bestand aller Bibliotheken haben und im Sommer 2013 sogar die Suche in allen Beständen auf einer gemeinsamen Internetplattform möglich sein wird. Mit der Besetzung einer gemeinsamen Geschäftsstelle für den Verbund wurde außerdem die Grundlage für die Nutzung weiterer Synergien etwa über ein gezieltes gemeinsames Fundraising oder die Verwaltung der grenzüberschreitenden Studiengänge geschaffen. Zugleich wurden durch die intensive Zusammenarbeit mit den Partneruniversitäten der UniGR auch Hürden erkennbar, die einer Vertiefung der Zusammenarbeit Grenzen setzen: Dazu gehören insbesondere Mobilitätshemmnisse bei Studierenden oder Dozent/inn/en, Sprachbarrieren sowie ein hoher Abstimmungsbedarf und administrativer Aufwand bei gemeinsamen Vorhaben. III Hochschulsteuerung und Qualitätssicherung III.1 Welche Steuerungsinstrumente setzt die Hochschulleitung ein (z.B. LOM, Globalhaushalt, hochschulinterne Allokation von Grund-, Erfolgs- und Leistungsbudgets)? Gehen Sie bitte auch auf die Wirksamkeit dieser Instrumente bei der Zielerreichung ein. Den Kernbestand der strategischen Steuerung der Universität bilden der im drei- bis vierjährigen Turnus erarbeitete Universitätsentwicklungsplan und die als mittelfristige Rahmenplanung angelegten Entwicklungslinien 2014-2020. Aus den Entwicklungslinien sollen im Sinne einer rollierenden Planung jeweils aktuelle Universitätsentwicklungspläne abgeleitet werden. Beide Instrumente definieren die Zielsetzung der Universität und legen damit die Grundlage für die Leistungs- und Ressourcensteuerung. Mit den Entwicklungslinien 2014-2020 hat die Universität eine Planungsperspektive für die seitens des Landes angekündigte Stagnation oder sogar Reduzierung der Landesfinanzierung vorgelegt. Sie sehen Einsparungen durch Umstrukturierungen im Fächerspektrum vor, um dadurch Handlungsfreiheit zu gewinnen und das Profil der Universität mit ihren ausgewiesenen Schwerpunktbereichen weiter schärfen und nachhaltig stärken zu können. Die darin vorgesehenen Restrukturierungsentscheidungen erfolgten auf Basis einer fundierten Analyse einzelner Fächer und Bereiche anhand der Kriterien Profilrelevanz, Leistungsbewertung, Kostenintensität, Wettbewerbsfähigkeit, Studierendennachfrage und regionaler Verantwortung. Die Indikatoren zur Leistungsbewertung wurden aus dem Sys- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 24 tem der internen leistungsorientierten Mittelvergabe abgeleitet; sie ermöglichen damit eine rationale, faktenbasierte Analyse und bilden die Schnittstelle zur operativen Steuerung. Die Ressourcenallokation erfolgt auf diese Weise prinzipiell zielgerichtet und strategiekompatibel. Ein Eingehen langfristiger finanzieller Verpflichtungen (z.B. Berufungen) erfolgt nur nach vorheriger Prüfung im Hinblick auf die in den Entwicklungslinien aufgezeigte Entwicklungsperspektive. Regelmäßige Abweichungsanalysen zur angestrebten Entwicklung erlauben bei Bedarf ein frühzeitiges Gegensteuern, damit die knappen Ressourcen im Einklang zu den Entwicklungsvorgaben eingesetzt werden. Die Wirksamkeit der Instrumente ist grundsätzlich durch die intensive universitätsinterne Diskussion sowie die enge Verzahnung zur Ressourcensteuerung sichergestellt. Die Berufungspolitik und die Berufungszusagen stellen das zentrale Bindeglied zwischen strategischer und operativer Steuerung dar. Die Berufungszusagen determinieren einen Großteil der hochschulinternen Mittelallokation. In Abhängigkeit von den an die Professur gerichteten Aufgaben und Erwartungen wird die maximale Ausstattung einer Professur festgelegt und in den Berufungsverhandlungen mit geeigneten Bewerbern ausverhandelt. Eine Knüpfung der Ausstattung an Bedingungen verstärkt neben den anderen Steuerungsinstrumenten den Anreiz, die zugesagte Ausstattung leistungsseitig zu bestätigen. Strategiekompatible Forschung und Lehre werden so auch extrinsisch gefördert. Die Berufungszusagen operativ begleitende Instrumente wie Forschungs- und Lehrfonds werden unter III.3 aufgeführt. Im Rahmen der leistungsorientierten Mittelverteilung wird jährlich eine Million € parametergestützt verteilt (vgl. Tabelle 5). Aufgrund der genannten Identität der Indikatoren wird die in den Entwicklungslinien aufgezeigte strategische Weiterentwicklung der Universität durch die jährliche leistungsorientierte Mittelverteilung unterstützt. Die Parameterentwicklung ist hochschulintern intensiv diskutiert worden; allein die entsprechende Diskussion über die Leistungen führte zu einer stärkeren Zielfokussierung und setzte damit relevante Anreize für die Hochschulmitglieder. Tabelle 5: Indikator Indikatoren der leistungsorientierten Mittelvergabe der UdS Operationalisierung Erstsemester (5%) = (Erstsemester / Professuren) UdS / (Erstsemester / Professuren) bundesweit an Universitäten Studienanfänger nach Studienfächer, Personal nach Lehr- und Forschungsbereichen Absolventen (20%) = (Absolventen / Professuren) UdS / (Absolventen / Professuren) bundesweit an Universitäten Absolventen nach Studienfächern, Personal nach Lehr- und Forschungsbereichen Auslastung (20%) = Lehrnachfrage in der Regelstudienzeit / Lehrangebot nach Lehreinheiten Zuordnung zu FR nach Zugehörigkeit Promotionen (10%) = (Promotionen / Professuren) UdS / (Promotionen / Professuren) bundesweit an Universitäten Promotionen nach Studienfächern, Personal nach Lehr- und Forschungsbereichen Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 25 Indikator Operationalisierung = (Drittmitteleinnahmen / Ausgaben) UdS Drittmittel (20%) / (Drittmitteleinnahmen / Ausgaben) bundesweit an Universitäten Angaben nach Lehr- und Forschungsbereichen (Personalschlüssel) = (Publikationen / Wissenschaftler) UdS nach Fächern Publikationen / (Publikationen / Wissenschaftler) bundesweit nach Fächern im Dreijahres(20%) schnitt = (Wissenschaftlerinnen / Wissenschaftler gesamt) UdS Gleichstellungs/ (Wissenschaftlerinnen / Wissenschaftler gesamt) bundesweit an Universitäten faktor (5%) Personal nach Lehr- und Forschungsbereichen Anreize werden im Bereich der Lehre durch die Indikatoren Erstsemester, Absolventen und Auslastung geschaffen. Die Erstsemester und Absolventen je Professur werden dabei mit dem entsprechenden Bundesmittelwert der Universitäten in Bezug gesetzt. Die Auslastung einer Fachrichtung ergibt sich aus der Lehrnachfrage innerhalb der Regelstudienzeit zu dem Lehrangebot nach Lehreinheiten. Die Indikatoren Promotionen, Drittmittel und Publikationen schaffen Anreize im Bereich der Forschung. Bei diesen Indikatoren werden jeweils die Promotionen je Professur, die Relation von Drittmitteleinnahmen zu Ausgaben sowie die Publikationen je Wissenschaftler in Bezug zu dem entsprechenden Bundesmittelwert der Universitäten gesetzt. Die Bundesdurchschnitte als Benchmark ermöglichen eine tragfähige und fachspezifische Beurteilung der erbrachten Leistungen, implizieren jedoch aufgrund der nachlaufend erfolgenden Veröffentlichungen der Bundesstatistik einen gewissen Zeitverzug. Auch beim Gleichstellungsfaktor wird der Anteil der Wissenschaftlerinnen an der Gesamtheit der Wissenschaftler zum Bundesdurchschnitt ins Verhältnis gesetzt. Eine deutliche Erhöhung des Volumens der leistungsbezogenen Mittelverteilung ist in Vorbereitung, wird jedoch durch die drohenden Ressourcenkürzungen aktuell in Frage gestellt. III.2 Erläutern Sie bitte kurz die Richtlinien der Hochschule zur W-Besoldung (z.B. Grundsätze der Vergabe von Leistungsbezügen, Verhandlungspartner bei Berufungen). Das Präsidium der UdS hat nach Anhörung des Senats und mit Zustimmung des zuständigen Ministeriums eine Richtlinie zur Gewährung von Leistungsbezügen erlassen, die die Vergabe von Berufungs- und Bleibeleistungsbezügen, besonderen Leistungsbezügen, Funktionsleistungsbezügen und von Forschungs- und Lehrzulagen aus privaten Drittmitteln an der UdS regelt. Aus Anlass von Berufungen bzw. in Rufabwehrsituationen werden regelmäßig unbefristete Leistungsbezüge sowie an die Erfüllung von (mit der betreffenden Fakultät und deren Entwicklungsplanung abgestimmten) Zielen geknüpfte befristete Leistungsbezüge vereinbart. Übliches Verfahren ist, dass der zunächst nur befristet gewährte Leistungsbezug nach Zielerfüllung innerhalb des vereinbarten Zeitraumes (in der Regel drei Jahre) unbefristet weitergewährt wird. Die Leistungsbezüge orientieren sich in der Regel an der Qualifikation und den bisherigen Leistungen der Bewerberin/des Bewerbers unter Berücksichti- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 26 gung der Marktsituation im betreffenden Fach sowie etwaiger Alternativangebote insbesondere in Rufabwehrverfahren. Besondere Leistungsbezüge werden an der UdS seit 2007 in antragsbasierten Verfahren jährlich in Form von Einmalzahlungen unter maßgeblicher Mitwirkung der Dekanate für Leistungen vergeben, die erheblich über dem Durchschnitt liegen. Als konkretisierende Leitlinie hat das Präsidium beschlossen, dass eine Forschungszulage unbeschadet der gesetzlichen Regelung grundsätzlich bis zur Höhe von 15 % der jeweiligen Gesamtprojektsumme gewährt werden kann. Insgesamt bietet das W-System nach bisheriger Erfahrung der UdS ein geeignetes Instrumentarium im zunehmenden Wettbewerb um exzellente Wissenschaftler/innen. Berufungs- und Rufabwehrverhandlungen finden in der Regel zweigeteilt statt. An den Verhandlungen zur Ausstattung nehmen von Seiten der UdS der Universitätspräsident, der ständige Vertreter der Vizepräsidentin für Verwaltung und Wirtschaftsführung, die /der zuständige Dekanin/Dekan und der für Haushalt, Finanzen und Beschaffung zuständige Referent teil. Die Verhandlungen zu den persönlichen Bezügen werden vom ständigen Vertreter der Vizepräsidentin für Verwaltung und Wirtschaftsführung (zugleich für Personalund Rechtsangelegenheiten zuständiger Referent) nach Abstimmung mit dem Universitätspräsidenten geführt. III.3 Welche eigenen Forschungs- und Lehrfonds stehen aktuell (2013) an der Hochschule zur Verfügung? In welchem Verhältnis zum gesamten Hochschulhaushalt stehen in der Hochschule diskretionäre Mittel zur flexiblen Anreizsteuerung zur Verfügung und entspricht dies dem Bedarf? Aktuell stehen der UdS als Innovations- und Strategiefonds finanziert aus Haushalts- oder Drittmitteln die folgenden Forschungs- und Lehrfonds zur Verfügung: Großgeräte o Forschungsgroßgeräte gem. Art. 91b GG. Geräte, die ausschließlich in der Forschung eingesetzt werden und deren Anschaffungskosten den Betrag von 200 T€ übersteigen. Bei einer positiven Begutachtung durch die DFG werden von DFG und Land jeweils 50% der Anschaffungskosten bereitgestellt. o Großgeräte der Länder gem. Art. 143c GG. (1) Geräte für Lehre und Forschung, deren Anschaffungskosten den Betrag von 125 T€ übersteigen; (2) Geräte für reine Forschungszwecke, deren Anschaffungskosten zwischen 125 T€ und 200 T€ liegen. Die Gerätebeschaffung erfolgt aus Landesmitteln, ist aber von einer positiven Begutachtung durch die DFG abhängig. Investitionsprogramm Forschung und Lehre. Mittel für die Neu- und Ersatzbeschaffung sowie die außergewöhnliche Instandsetzung von wissenschaftlichen Ausstattungsgegenständen für Forschung und Lehre. Vorausgesetzt wird, dass die Finanzierung aus Grundausstattungs- oder Drittmitteln nicht möglich ist und die Beschaffungskosten deutlich unter der Grenze für die Beschaffung von Großgeräten liegen. Anschubfinanzierung. Unterstützung der Vorbereitung von Drittmittelanträgen durch die Universität. Angesprochen sind insbesondere junge Wissenschaftler/innen, die über keine eigenen Mittel verfügen. Die Förderdauer beträgt ein Jahr. Bewertet werden die Anträge nach dem Niveau der wissenschaftlichen Fragestellung, der Erreich- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 27 barkeit des angestrebten Ergebnisses und den Chancen einer erfolgreichen Antragstellung für ein darauf aufbauendes Drittmittelprojekt. Investitions- und Erstausstattungsmittel. Zentraler Fonds, der strategisch für die Ausstattung von Professuren bei Berufungs- und Rufabwehrverfahren verwendet wird. Durchschnittlich werden etwa 3 Mio. € pro Jahr zur Realisierung der in den Berufungsvereinbarungen entsprechend festgelegten Maßnahmen eingesetzt. Doktorandenförderung. Mit einem Budget von 90 T € pro Jahr werden seit Beginn des Jahres 2010 über das zentrale Graduiertenprogramm "GradUS" mehrere fachnahe, strukturierte Promotionsprogramme aus universitären Mitteln unterstützt . Die hierüber geförderten Programme dienen explizit als "Keimlinge" für die Beantragung drittmittelgeförderter Promotionsprogramme bzw. die Einrichtung entsprechender (auch dauerhafter) Strukturen für Doktoranden in den betreffenden Fächern/Fakultäten. Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der UdS. Mit diesem Programm können attraktive Arbeitsbedingungen für exzellente Nachwuchswissenschaftler/innen an der UdS geschaffen werden. Es wendet sich an aussichtsreiche Juniorprofessor/inn/en, Emmy Noether-Stipendiat/inn/en, ERC Starting GrantInhaber/innen sowie Heisenberg-Professor/inn/en, die als Nachwuchsgruppenleiter/innen an die UdS berufen werden und mit der Aussicht auf Überleitung auf eine reguläre Professur frühzeitig an die UdS gebunden werden. Overhead-Mittel. Der aus Drittmittelprojekten erhaltene Overhead fließt zu maximal der Hälfte in einen zentralen Fonds, der u.a. zur Unterstützung von Verbundforschungsinitiativen und Verbundprojekten herangezogen wird, sowie zur Finanzierung des Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der UdS (siehe oben). Homburger Forschungsförderungsprogramm HOMFOR. Das 2003 aufgelegte HOMFOR-Programm der Medizinischen Fakultät zielt mit einem jährlichen Budget von über 3 Mio. € darauf ab, die Rahmenbedingungen für patientennahe Forschung zu verbessern. Aufgrund der Vergabepraxis im Rahmen eines kompetitiven Antragsverfahrens ist das HOMFOR-Programm ein wichtiges Instrumentarium für die Qualitätssicherung der medizinischen Forschung, aber auch für die Unterstützung zukunftsträchtiger, neuer Forschungsschwerpunkte innerhalb der Fakultät. Hochschulpakt. Zur Aufnahme und Versorgung zusätzlicher Studienanfänger/innen stehen der UdS seit 2007 jährlich Mittel aus dem entsprechenden Bund-LänderProgramm zur Verfügung, wobei sich die Mittelhöhe an den zusätzlich aufzunehmenden bzw. zusätzlich aufgenommenen Studienanfänger/inne/n orientiert. Die Hochschulpaktmittel werden an der UdS in den folgenden Verwendungskategorien eingesetzt: Ausbau stark nachgefragter Studienfächer, stärkere Aufnahme in bestehende Studienfächer, Einrichtung neuer Studienfächer, begleitende Maßnahmen (v.a. Marketing, Infrastruktur). Die Mittel sind kapazitätsrelevant; eine Planungssicherheit besteht aufgrund der kurzfristigen Mittelzusagen nur sehr begrenzt. Qualitätspakt Lehre. Im Rahmen des Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre war die UdS in der ersten Förderperiode bis Ende 2016 mit zwei Anträgen erfolgreich: Mit den beantragten Mitteln für den Einzelantrag „Studieren mit Profil: Kompetenz in Forschung und Praxis“ (über die gesamte Laufzeit 9,4 Mio. €) setzt die UdS Maßnahmen in den Schwerpunkten Forschungsorientierte Lehre und Praxisorientierte Lehre um. Die hierfür in dem Pro- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 28 gramm vorgesehene Kapazitätsneutralität ist auf Landesebene gegenwärtig nicht umgesetzt. In dem Verbundvorhaben Netzwerk Quality Audit arbeitet die UdS zusammen mit ihren Verbundpartnern (Universität Potsdam, Leuphana Universität Lüneburg und TU Kaiserslautern) und weiteren assoziierten Hochschulen an der Entwicklung und Erprobung eines netzwerkorientierten Quality Audit-Verfahrens; der UdS stehen hierfür rund 170 T € zur Verfügung. Kompensationsmittel. Seit Abschaffung der allgemeinen Studiengebühren zum Sommersemester 2010 unterstützt das Saarland die UdS in ihrer Zielsetzung einer qualitätsorientierten Lehre durch die über die Legislaturperiode hinaus zugesagten Kompensationsmittel. Diese sind in der aktuellen Ziel- und Leistungsvereinbarung III mit einem Festbetrag von 10 Mio. € pro Jahr angesetzt und werden zu 70% auf dezentraler und zu 30% auf zentraler Ebene vergeben. Der Einsatz der grundsätzlich kapazitätsrelevanten Mittel, die in universitätsinternen Verfahren auf zentraler und fakultärer Ebene vergeben werden, lässt sich wie folgt kategorisieren: Verbesserung der Lehre (insbesondere durch zusätzliches Personal), Ausbau des Services für Studierende, Stärkung der Bibliotheken, Verbesserung der lehr- und studienbezogenen Infrastruktur, Berufsvorbereitung der Studierenden, Stärkung der Internationalität. Der Anteil der Lehr- und Forschungsfonds am Gesamthaushalt der UdS (operationalisiert als jährliche Gesamtausgaben inkl. Drittmittel) liegt aktuell bei ca. 12%, wobei die hierdurch mögliche flexible Anreizsteuerung insbesondere im Bereich von Lehre und Studium im Wesentlichen auf Mitteln beruht, welche über die Landeszuweisung im engeren Sinn hinausgehen. Von einer Bedarfsdeckung kann hier also nur gesprochen werden, so lange diese Mittel mindestens im bisherigen Umfang zur Verfügung stehen. Über die genannten Lehr- und Forschungsfonds hinaus betrachtet die UdS auch die (nach Indikatoren) leistungsorientiert sowie die im Rahmen von Berufungs- / Bleibeverhandlungen vergebenen Mittel als Mittel zur flexiblen Anreizsteuerung. Mit deren zusätzlicher Berücksichtigung erhöht sich der Anteil am Gesamthaushalt auf ca. 28%. III.4 Wie bewerten Sie die hochschulpolitischen Rahmenbedingungen und die Steuerungsinstrumente des Landes? Wo sehen Sie diesbezüglich Chancen und Hemmnisse für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Hochschule? Stehen einzelne Steuerungsinstrumente im Widerspruch zueinander? Der hochschulpolitische Ordnungs- und Steuerungsrahmen des Landes ist 2003/04 in Zusammenarbeit mit dem CHE neu aufgestellt worden und bietet, bei mancher möglichen Kritik im Detail, insgesamt gute Rahmenbedingungen für die Handlungs- und Profilfähigkeit der UdS und damit auch für ihre Wettbewerbsfähigkeit. Das differenzierte Instrumentarienset, das 2004 im Universitätsgesetz verankert wurde, umfasst Globalhaushalt mit Ziel- und Leistungsvereinbarung, Mitwirkung des Landes im Universitätsrat, Berichtswesen, Rechtsaufsicht und Fachaufsicht. Im Bereich der staatlichen Studiengänge und Abschlüsse liegt die Zuständigkeit weiterhin beim Land, wird jedoch in der Praxis ausgefüllt durch eine insgesamt gute Zusammenarbeit mit der Universität. Weitere direkte Steuerungsmöglichkeiten bestehen für das Land insbesondere im Bereich der UniversitätsBauten (separater Bauhaushalt, Bauherreneigenschaft des Landes), durch direkte Projekt- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 29 förderung (vor allem Technologietransfer, Existenzgründungen, Forschungsprojekte) und im Personalbereich (Beamtenstellenplan). Bei einer Fortsetzung der skizzierten Rahmenbedingungen bestehen gute Chancen, dass die Universität ihre bislang mit Erfolg betriebene Profilentwicklung weiter fortsetzen und sich im oberen Viertel der deutschen Universitäten behaupten kann. Erhebliche Risiken bestehen jedoch darin, dass das vorliegende Steuerungsinstrumentarium nicht seiner Zweckbestimmung gemäß genutzt wird. So sind Tendenzen zu beobachten, dass neben die gesetzmäßige Strategie- und Aufsichtskompetenz des Universitätsrats eine zweite, unabhängig von den existierenden Instrumenten und primär nach politischen Opportunitätserwägungen ausgeübte Steuerungsabsicht des Landes tritt, so dass der Universität in vielen Einzelfällen eine Verdoppelung ihrer Berichts- und Genehmigungspflichten droht. Gleichzeitig fehlen elementare Planungsgrundlagen: In den vergangenen zwei Jahren litt die Universität unter massiver Planungs- und Steuerungsunsicherheit dadurch, dass eine Reduzierung der Landesfinanzierung vage angekündigt, jedoch in keiner Weise durch Zahlen substantiiert wurde. Eine Landeshochschulentwicklungsplanung, die als Formulierung der landesseitigen Erwartungen an die Universität und als Grundlage einer hochschulübergreifenden Abstimmung notwendig wäre, liegt nicht vor. Auch eine bestätigende oder relativierende Bezugnahme auf die im Laufe von zwei Jahren von der UdS erarbeiteten Entwicklungslinien 2014-20 blieb aus. Deutlichen Optimierungsbedarf gibt es ferner im Bereich der Haushalts- und Wirtschaftsführung. Die UdS genießt hier weitgehende Autonomie und ist gesetzlich zur kaufmännischen Wirtschaftsführung verpflichtet. Für eine echte unternehmerische Führung der Universität fehlt es jedoch auf Seiten des Landes offensichtlich an Akzeptanz, vielmehr richtet sich das Augenmerk des Landes und auch des Universitätsrats vorrangig auf die kamerale Rechnungslegung. Dadurch ist eine ineffiziente Hybridrealität von Kameralistik und kaufmännischem Rechnungswesen entstanden, die enormen Aufwand verursacht und für die angestrebte Transparenz gegenüber Land und Öffentlichkeit tatsächlich eher hinderlich als förderlich ist. III.5 Wie beurteilen Sie die Autonomie der Hochschule in Bezug auf Organkompetenz und Entwicklungsplanung? Wo sehen Sie problematische Einschränkungen der Hochschulautonomie? Wie könnten diese behoben werden? Die UdS begreift sich als unternehmerische Universität im Sinne eine Entfesselung der wissenschaftlichen Kräfte, nicht einer engen Maximierung der ökonomischen Relevanz. Sie versteht die ihr eingeräumte Autonomie als Verpflichtung zu transparenter Führung und Selbstkontrolle. Das Universitätsgesetz gab den Führungsorganen neue Kompetenzen und implementierte eine organisatorische Trennung von strategischen Leistungserwartungen (Landeshochschulentwicklungsplanung, Ziel- und Leistungsvereinbarung), Gesamtleitung der Universität (Präsidium), strategischen Perspektiven und Aufsicht über die Geschäftsführung des Präsidiums (Universitätsrat), Aufsicht und Ordnungsgebung (Senat) und fachlicher Planung / Führung (Dekanate). Diese Organisationsstruktur und Teilung der Führungsverantwortung bzw. -kontrolle ist nicht frei von Überschneidungen und Konfliktflächen, etwa Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 30 bei der Trennung von strategischer und operativer Führung, hat sich aber insgesamt und grundsätzlich sehr bewährt. Mit der Landeshochschulentwicklungsplanung und den Ziel- und Leistungsvereinbarungen stehen adäquate Instrumente bereit, um die Leistungserwartungen des Landes mit der wissenschaftlichen Entwicklungsdynamik der Universität in Einklang zu bringen. Der aktuelle Leistungsstand der Universität belegt, dass die Universitätsautonomie im Saarland bisher mit großem Erfolg und hohem Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Land gelebt wurde. Die bestehenden Führungsstrukturen ermöglichten im vergangenen Jahrzehnt – ohne nennenswerte öffentliche Konflikte – eine erhebliche Restrukturierung der Universität im Einklang mit der Landeshochschulpolitik und erlaubten der Universität trotz bereits seit 2003 real zurückgehenden Ressourcen eine dynamische wissenschaftliche Entwicklung zum Nutzen des Landes (vgl. IV und V). Obwohl das Land mit der Ziel- und Leistungsvereinbarung über ein machtvolles Instrument der Universitätssteuerung verfügt (dies belegt jüngst die auf Wunsch des Universitätsträgers umgesetzte Einführung des Lehramts für die Primarstufe und Sekundarstufe I), mehren sich die Indizien, dass von Seiten des Landes vermehrt zusätzlich ein direkter Einfluss auf die Entwicklung der Universität gesucht wird. III.6 Wie ist die hochschulinterne Qualitätssicherung organisiert? Welches sind die zentralen Maßnahmen der Qualitätssicherung in Lehre, Forschung und Verwaltung? Wie hoch ist der Anteil der akkreditierten Studiengänge aktuell? Wie ist die Systemakkreditierung an Ihrer Universität ausgestaltet? Die UdS hat sich für ihre interne Qualitätssicherung auf eine Qualitätspolitik verständigt, die den Rahmen zur Ausgestaltung konkreter Maßnahmen und Prozesse der Qualitätssicherung in Lehre, Forschung und Verwaltung vorgibt. Hierbei ist die Qualitätspolitik auf das Leitbild und die Entwicklungsplanung der Universität sowie auf nationale und internationale Standards (z.B. Standards and Guidelines for Quality Assurance in the European Higher Education Area, Forschungsorientierte Gleichstellungsstandards der DFG) verpflichtet. Ihre Basis ist ein mehrdimensionales und multiperspektivisches Qualitätsverständnis. Gegenstand qualitätsorientierter Maßnahmen können gleichermaßen Ziele, Strukturen, Prozesse und Ergebnisse universitärer Arbeit sein. Außerdem gilt die Überzeugung, dass für verschiedene Personengruppen in Abhängigkeit vom Kontext unterschiedliche Aspekte von Qualität im Vordergrund stehen können und dies bei der Definition von Qualitätszielen und der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zu berücksichtigen ist. Leitvorstellung der Qualitätsarbeit an der UdS ist eine Qualitätskultur, die vom Commitment der Akteure lebt und Verbindlichkeiten durch Kommunikationsprozesse anstatt durch Kontrollzwänge herstellt. Die im Folgenden genannten Maßnahmenbereiche der Qualitätssicherung in Lehre, Forschung, Berufungsmanagement und Verwaltung sind systematisch aufeinander bezogen und ergänzen sich gegenseitig. Über die Festlegung von Prozessabläufen und Verantwortlichkeiten sind die Maßnahmen in einen transparenten und kontinuierlichen Prozess der Qualitätsmessung, -sicherung und -weiterentwicklung im Sinne des Qualitätsregelkreises eingebunden. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 31 Lehre und Studium Die Prinzipien der Qualitätspolitik der Universität wurden in einem Qualitätsmanagementsystem Lehre und Studium umgesetzt. Dieses liegt im Verantwortungsbereich des Vizepräsidenten für Lehre und Studium und wird federführend durch das Qualitätsbüro der Universität begleitet. Die UdS hat als eine der ersten Universitäten bundesweit das Verfahren der Systemakkreditierung erfolgreich durchlaufen und erhielt im Herbst 2012 das Siegel des Akkreditierungsrats. Damit wurde der UdS bescheinigt, dass ihr Qualitätsmanagementsystem für das gesamte Studienangebot eine hohe Qualität und die Einhaltung nationaler und internationaler Standards gewährleistet. Zugleich sind mit dem erfolgreichen Abschluss der Systemakkreditierung formal alle grundsätzlich akkreditierbaren Studiengänge der UdS (gesamtes Studienangebot ohne Staatsexamen) akkreditiert. Die wesentlichen Elemente des Qualitätsmanagementsystems Lehre und Studium sind: Qualitätssicherung bei der Einrichtung, Änderung und Aufhebung von Studienfächern durch ein mehrstufiges Prüfverfahren anhand festgelegter, inhaltlicher und formaler Kriterien (u.a. Prüfung auf Kompatibilität mit den Schwerpunkten und den Qualifikationszielen der Universität sowie auf die Einhaltung nationaler und internationaler Anforderungen an Studienprogramme) adäquate Supportstruktur im Bereich Lehre und Studium durch die Bereitstellung von Informationsmaterialien, die Unterstützung eines regelmäßigen Austauschs der relevanten Akteure und die Einrichtung themenspezifischer Ad-hoc-Gruppen Durchführung regelmäßiger Qualitätsverfahren (u.a. Befragungen, Aufbereitung von Statistiken, Betreuung einer „Kontaktstelle Studienqualität“) zur Herstellung einer soliden Informationsbasis für zielorientierte Maßnahmen der Qualitätssicherung und -entwicklung Förderung der Qualitätsorientierung im Bereich Lehre und Studium durch die Unterstützung von Bewerbungen um externe Förderpreise im Bereich Lehre sowie durch die antragsbasierte Vergabe von Mitteln zur Steigerung der Qualität in Lehre und Studium (vgl. III.3) Transparentes Berichts- und Dokumentationssystem zur Unterstützung der Informations- und Austauschprozesse Zur weiteren Optimierung der Prozesse im Bereich Lehre und Studium wird perspektivisch auch die Einführung eines universitätsweiten Campus-Management-Systems beitragen. Forschung Im Bereich Forschung werden die Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -entwicklung durch den Vizepräsidenten für Forschung und Technologietransfer verantwortet und durch die Koordinationsstelle Nationale Forschungsförderung (KNF) unterstützt. Für den Bereich der europäischen Forschungsförderung ist zudem die European Research und Project Office GmbH (Eurice) in die Qualitätsarbeit eingebunden. Die zentralen Bestandteile der Qualitätssicherung und -entwicklung im Bereich Forschung sind: Gewährleistung einer adäquaten Supportstruktur im Bereich Forschung und Forschungsförderung durch die Bereitstellung von Informationsmaterialien, regelmäßige zielgruppenspezifische Informationsveranstaltungen, anlassbezogene Informations- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 32 veranstaltungen zu speziellen Themen und individuell konzipierte Workshops zur Entwicklung bzw. Förderung von Forschungs- bzw. Verbundinitiativen Qualitätssicherung im Bereich der Antragstellung durch die Vorab-Prüfung von Anträgen nach formalen Kriterien des Fördergebers und rechtlichen Aspekten sowie in Hinblick auf die Kompatibilität des Antragsgegenstands mit den Schwerpunkten und den Entwicklungslinien der Universität. Qualitätsorientierung der universitären Forschungsleistungen durch kompetitive Vergabe zentraler Forschungsmittel der Universität sowie durch leistungsorientierte Mittelvergabe nach forschungsbezogenen Kriterien (vgl. 3.1 und 3.3) Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis durch regelmäßige Informationsveranstaltungen unter Berücksichtigung des Themas „Wissenschaftliches Fehlverhalten“ sowie durch zielgruppenspezifische Informationsveranstaltungen zur Antragsgestaltung Einrichtung einer Kommission zur Untersuchung von Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens unter dem Vorsitz des Ombudsmanns der Universität Sicherung der Qualität der Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch die Unterstützung fachnaher strukturierter Doktorandenprogramme sowie durch das Beratungs-, Förder- und Weiterbildungsangebot des Graduiertenprogramms der UdS (GradUS); im Rahmen von GradUS führt die UdS derzeit auch ein zentrales Register über alle Promotionsverfahren ein und fördert den Abschluss von Betreuungsvereinbarungen zwischen Promovierenden und Betreuenden Die derzeitige Einführung eines Forschungs-Informations-Systems wird die Qualitätsarbeit im Bereich Forschung zukünftig zusätzlich durch ein erhöhtes Maß an Transparenz über die Forschungsaktivitäten an der Universität und durch eine EDV-unterstützte Optimierung des Workflows im Antragswesen fördern. Berufungsmanagement Den Bereich Lehre und Forschung gleichermaßen betreffen die Maßnahmen der Qualitätssicherung im Rahmen des Berufungsmanagements der UdS, das in der Verantwortung des Universitätspräsidenten liegt und administrativ durch das Präsidialbüro unterstützt wird. Die Hauptelemente sind: Berufungsleitlinien, in denen sich die UdS auf universitätsweit geltende Verfahrensabläufe und inhaltliche Standards für die Freigabe und die Besetzung von Professuren verständigt hat Qualitätssicherung der Freigabe- und Berufungsentscheidungen durch einen definierten Prozessablauf und die Festlegung von Zuständigkeiten sowie durch einen systematischen Prüfprozess nach formalen und inhaltlichen Kriterien (u.a. Prüfung auf Kompatibilität der Professur mit den Schwerpunkten und der Entwicklungsplanung der Universität) transparente Dokumentation der Freigabe- und Besetzungsverfahren durch das Formular „Profilbeschreibung“ für neu zu besetzende Professuren, das im Sinne eines „Laufzettels“ eingesetzt wird und die relevanten Inhalte zur Vorbereitung von Beschlüssen sowie die Beschlüsse selbst beinhaltet Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 33 Verwaltung Die Qualitätsentwicklung im Bereich Verwaltung liegt im Verantwortungsbereich der Vizepräsidentin für Verwaltung und Wirtschaftsführung und umfasst im Wesentlichen die folgenden Maßnahmen: Systematische Personalentwicklung durch regelmäßige Personalentwicklungsgespräche, individuelle Beratungsangebote und zielgruppenspezifische Personalentwicklungsangebote sowie durch die Beteiligung am Bundesland übergreifenden Netzwerkprogramm „Interuniversitäre Weiterbildung (IUW)“ Regelmäßiger Austausch der Referatsleiter (Referentenrunde) sowie zwischen der Verwaltungsleitung und den Geschäftsführer/inne/n der Fakultäten Adäquate Unterstützungsstruktur an den Schnittstellen Wissenschaft – Verwaltung durch den Service-Point der Personalabteilung, eine EDV-unterstützte Prozessbegleitung im Bereich Personal mit Personalbudgetüberwachung, die Bereitstellung eines virtuellen Formularschranks und einer Mustersammlung für Verträge und Kalkulationen im Bereich Drittmittel Zentralisierung und Institutionalisierung des Vier-Augen-Prinzips bei Beschaffungsmaßnahmen Beteiligung aller Mitarbeiter/innen der Verwaltung an der Qualitätsentwicklung durch das betriebliche Vorschlagswesen Die Einführung eines Management-Informations-Systems wird zukünftig die Steuerung der Universität durch die Bereitstellung von aktuellen, verlässlichen und konsistenten Informationen für die Entscheidungsträger der Universität auf allen Handlungsebenen (Universität, Fakultät, Fachrichtung) sowie durch ein integriertes Planungs- und Risikomanagementsystem unterstützen und optimieren. Jenseits der o. g. regelmäßig durchgeführten, bereichsspezifischen Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -verbesserung kommen in Lehre, Forschung und Verwaltung gleichermaßen weitere Verfahren zum Einsatz, die anlassbezogen die Weiterentwicklung einzelner Bereiche unterstützen. Hierzu zählen u.a. externe Begutachtungen (z.B. Abteilung Wirtschaftswissenschaften) und universitätsinterne Task Forces (z.B. im Bereich Studierendenmanagement). IV Lehre, Studium und Weiterbildung IV.1 Erläutern Sie bitte die wesentlichen Entwicklungslinien der Studierendennachfrage seit 2000. Der grundlegende Verlauf der Studierendenzahlen der UdS wurden bereits im Kontext der Entwicklung der Hochschule insgesamt (vgl. I.1) skizziert. Wie in Abbildung 1 dargestellt, zeichnet er sich bezogen auf die Zeit ab 2000 zunächst durch einen leichten Rückgang (vgl. Restrukturierung Ende der 90er Jahre, Einführung von Langzeitstudiengebühren), dann durch eine Phase der Stagnation und ab Wintersemester 2009/10 durch einen erheblichen Anstieg der Studierendenzahlen aus (vgl. doppelter Abiturjahrgang 2009 im Saarland und in einzugsrelevanten Bundesländern in den Folgejahren, bundesweit steigende Studierneigung). Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 34 Abbildung 1:Entwicklung der Studierendenzahlen Wintersemester (WS) 2000/01 bis 2012/13 Diese Entwicklung lässt sich nicht nur auf eine deutliche Erhöhung der Studienanfängerzahlen zurückführen, sondern ist auch das Ergebnis einer Steigerung der Zahl der Neueinschreiber von 570 zum Wintersemester 2006/07 auf knapp 1.000 zum Wintersemester 2012/13, die in höheren Fachsemestern überwiegend als Hochschulwechsler/innen an die UdS kommen. Dies wertet die UdS in besonderer Weise als Ausweis ihres attraktiven Studienangebots, da offensichtlich durch spezielle interdisziplinäre oder auch internationale Studienprogramme gezielt zusätzliche Studierendengruppen an die UdS geholt werden können. Dies gilt gerade auch für das Studienangebot im MINT-Bereich, für das die Nachfrage deutlich gesteigert werden konnte. Analog zum Anstieg der Studierendenzahlen ist auch bezüglich der Zahl der Studienbewerbungen in zulassungsbeschränkten Studiengängen der UdS eine deutliche Steigerung erkennbar: von knapp 6.000 Bewerbungen zum Wintersemester 2006/07 in lokal zulassungsbeschränkten Studiengängen auf über 13.000 Bewerbungen zum Wintersemester 2012/13 hat sich die Anzahl mehr als verdoppelt. Dies spiegelt eine erhöhte Nachfrage nach dem Studienangebot der UdS wider, ist teilweise aber auch das Ergebnis des bundesweit festzustellenden Trends zu Mehrfachbewerbungen der Studieninteressierten, der Verlagerung von bislang zentral zulassungsbeschränkten Studiengängen (v.a. Psychologie, Biologie) in die Administration der UdS sowie der faktischen Erhöhung der Anzahl zulassungsbeschränkter Studiengänge durch die Realisierung der Bachelor-Master-Struktur. Seit der Umsetzung der Bologna-Reform (Umstellung des größten Teils des Studienangebots zum Wintersemester 2007/08) richtet sich die Nachfrage der Studierenden vorrangig auf Bachelor- und Staatsexamen-Studiengänge im grundständigen Bereich. Da die Einrichtung von Master-Studiengängen entsprechend nachgelagert zum Wintersemester 2010/11 erfolgte, konnte sich auch die diesbezügliche Studiennachfrage erst zu diesem Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 35 Zeitpunkt entwickeln. Die Master-Studierenden unterscheiden sich in Regionalbezug und Internationalität deutlich von den grundständig Studierenden, siehe dazu IV.2. IV.2 Erläutern Sie bitte das Einzugsgebiet Ihrer Studierendenschaft. Grundsätzlich ist das Einzugsgebiet der UdS-Studierenden durch einen deutlichen Regionalbezug, zugleich aber auch traditionell durch eine ausgeprägte internationale Orientierung gekennzeichnet. Zur genaueren Darstellung wird hier auf die Studierendenstatistik der UdS zum Wintersemester 2012/13 zurückgegriffen; die genannten Merkmale sind aber auch vergangenheitsbezogen weitgehend stabil. Die wichtigsten Charakteristika sind: National: o Ca. 50% der Studierenden haben ihre Hochschulzugangsberechtigung im Saarland erworben. o Den zweitgrößten Anteil hat das Nachbar-Bundesland Rheinland-Pfalz mit ca. 12% der Studierenden. o Einen nennenswerten Zustrom gibt es außerdem mit ca. 5% aus den Bundesländern Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sowie mit 2% aus den Bundesländern Bayern, Hessen, Niedersachsen. Die Verteilung ist bei Betrachtung der Studienanfänger/innen anstelle der Studierenden vergleichbar, so dass perspektivisch keine grundlegende Änderung absehbar ist. International: Mit ca. 16% hat ein vergleichsweise hoher Anteil der Studierenden der UdS die Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben (vgl. Anteil ausländischer Studierender und Absolvent/inn/en: Das Saarland belegt regelmäßig Rangplatz 1, 2 oder 3 im jährlich erscheinenden Bundesländervergleich des Statistischen Bundesamtes „Hochschulen auf einen Blick“). Begünstigende Faktoren hierfür sind die internationale Orientierung der UdS und ein entsprechendes Studienangebot (vgl. VI.2) sowie die grenznahe Lage der Universität. Die wichtigsten Herkunftsländer der ausländischen Studierenden sind (Prozentangaben im Folgenden nur auf die Gruppe der ausländischen Studierenden bezogen): o Frankreich (an der UdS traditionell stark vertreten) mit ca. 11% der ausländischen Studierenden o Luxemburg und China mit jeweils 6% o Russland, Bulgarien, Indien mit jeweils 5% Bei Betrachtung der Studienanfänger/innen anstelle der Studierenden zeichnet sich ein größerer Anteil für die Länder Frankreich (15%), Spanien und Italien (je 6-7%) ab sowie ein kleinerer Anteil für Russland (3%). Perspektivisch wäre eine entsprechende Änderung der wichtigsten Herkunftsländer zu erwarten. Betrachtet man nicht die Studierenden insgesamt, sondern ausschließlich die Studierenden in Master-Studiengängen, so gewinnt die internationale Orientierung noch eine deutlich höhere Bedeutung: Insbesondere im naturwissenschaftlich-technischen Bereich, aber auch in den Sprach-, Literatur und Kulturwissenschaften beträgt der Anteil ausländischer Studierender auf Master-Niveau ein Vielfaches im Vergleich zum grundständigen Studienangebot; demgegenüber ist der Regionalbezug hier von deutlich geringerer Bedeutung. Im Mas- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 36 ter-Bereich können damit noch stärker als im grundständigen Bereich Studierende über die Grenzen der Region hinaus attrahiert werden. IV.3 Sind aktuell Veränderungen (Ausweitungen, Einschränkungen) im Studienangebot geplant, insbesondere im Hinblick auf die Profilbildung der Hochschule oder Bedarfe der Wirtschaft? Wenn ja, welche? Die UdS versteht die qualitätsorientierte Weiterentwicklung ihres Studienangebots als kontinuierliche Aufgabe. Die grundsätzliche Zielrichtung leitet sich aus dem in den Entwicklungslinien 2014-2020 beschriebenen „Zehn-Punkte-Planungskonzept“ (vgl. VII.2) ab, wobei hier insbesondere die folgenden Aspekte einschlägig sind: Nachhaltige Stärkung und Weiterentwicklung der ausgewiesenen Schwerpunktbereiche (vgl. Punkt 2) Intensivierung der erfolgreichen Vernetzung mit den standortnahen An-Instituten und Ausbau zum Profilmerkmal der UdS (vgl. Punkt 4) Verstärkte Etablierung der Informatik als Querschnittsdisziplin (vgl. Punkt 5) Stärkere Vernetzung und Erschließung von Synergien im regionalen Hochschulraum (vgl. Punkt 6) Verbindung von wissenschaftlicher Profilschärfung und der Wahrnehmung regionaler Verantwortung (vgl. Punkt 8) Entwicklung zur anerkannten Distance-Learning-Anbieterin (vgl. Punkt 9) In Orientierung an diesen Planungsleitlinien und ihrer kriterienbasierten Leistungsbewertung sind derzeit die folgenden Veränderungen vorgesehen (vgl. Entwicklungslinien 201420): Stärkung des Schwerpunktbezugs durch eine gezielte Ergänzung des bisherigen Studienangebots: o Informatik – Ausbau der Querschnittsfunktion: Vernetzung z.B. mit Medizin, Biowissenschaften, Psychologie, Bildungswissenschaften, Übersetzungswissenschaften, weiteren Geisteswissenschaften o NanoBioMed – Leben und Materie: Angebot weiterer interdisziplinärer Studienprogramme v.a. auf Master-Ebene, z.B. forschungsbasierter Master-Studiengang der Lebenswissenschaften zur Wirkstoff-Biotechnologie, Materialchemie o Europastudien sowie Europäische Kooperation in Forschung und Lehre: Angebot weiterer interdisziplinärer Studienprogramme v.a. auf Master-Ebene, z.B. europabezogener Master-Studiengang der Geisteswissenschaften; Angebot weiterer internationaler Studienprogramme, z.B. deutsch-französischer MasterStudiengang der Komparatistik, Germanistik, Romanistik; Ausbau des grenzüberschreitenden Studienangebots, z.B. Europäisches Recht (vgl. UniGR – Frage IV.4) Etablierung des „Gründer-Campus Saar“ (vgl. Auszeichnung der UdS als Gründerhochschule im Rahmen des Wettbewerbs „EXIST-Gründungskultur – Die Gründerhochschule“) mit dem Aus- und Aufbau entsprechender Lehrangebote (z.B. in den Bereichen Technologie- und Innovationsmanagement sowie Gründungs- und Innovationspsychologie) Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 37 Neuausrichtung des ingenieurwissenschaftlichen Studienangebots: Die Universität strebt als Ergebnis von (noch nicht abgeschlossenen) Abstimmungen mit dem Land und der regionalen Industrie ein noch größeres Engagement zur Steigerung der Zahl der Studierenden und künftigen Absolvent/inn/en in den ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen unter Beibehaltung einer hohen Ausbildungsqualität an. Außerdem zielt sie auf eine Stärkung der Kooperationen mit den Hochschulen der Großregion und die Förderung der Durchlässigkeit zwischen den Hochschulen durch abgestimmte Studienprogramme. Das ingenieurwissenschaftliche Studienangebot wird unter Berücksichtigung der Ergebnisse einer externen Stellungnahme bedarfsgerecht weiterentwickelt. Die Fachrichtungen nutzen insbesondere im Bachelor-Bereich verstärkt Effizienzpotenziale durch eine gemeinsame Nutzung von Modulen für mehrere Studiengänge. Konkret sind folgende studienbezogene Vorhaben in den ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen in Vorbereitung: o Aufbau eines universitären Maschinenbau-Studiengangs auf Master-Niveau mit systematischer Verzahnung der Studienangebote von UdS und HTW. o Profilschärfung im Studiengang Computer- und Kommunikationstechnik (an der Schnittstelle von Ingenieurwissenschaften und Informatik) mit Fokus auf „Eingebettete Systeme“ und „Elektro- und Informationstechnik“ o Entwicklung eines englischsprachigen Studienprogramms auf Master-Ebene in den Ingenieurwissenschaften o Aufbau eines berufsbegleitenden Master-Studiengangs im Bereich Materialien und Prozesse in Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule Berlin o Zur Vermeidung von Doppelstrukturen und Doppelangeboten sollten entsprechende Angebote an anderen saarländischen Hochschulen ausgeschlossen bleiben. Ausbau der Forschungsorientierung durch gezielte Verschränkung von Studien- und Promotionsphase: z.B. Einführung optionaler Fast-Track-Master für besonders leistungsstarke Studierende nach dem Vorbild der Informatik und der Human- und Molekularbiologie; strukturierte Doktorandenausbildung durch gezielte Förderung strukturierter Doktorandenprogramme Ausbau des Studienangebots im quartären Bereich (vgl. auch IV.6), auch unter Einsatz innovativer Blended-Learning-Konzepte: z.B. Rechtsinformatik, Europäisches Recht bzw. Europäische Wirtschaft, MBA Gesundheits- / Sportmanagement (in Kooperation mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement), Psychotherapeutenausbildung Einschränkung des Studienangebots durch Aufgabe der traditionellen Übersetzerausbildung Kriterienabhängige Prüfung der Weiterführung des Fachs Geographie IV.4 Inwiefern wird der Bedarf der engeren Region und der Großregion in der Studienangebotsplanung berücksichtigt? Gibt es regelmäßige Absprachen zu den Studienangeboten in der Großregion? Das systemakkreditierte Qualitätsmanagementsystem Lehre und Studium der UdS (vgl. III.6) beinhaltet als einen wesentlichen Bestandteil die Qualitätssicherung bei der Einrichtung, Änderung und Aufhebung von Studienfächern, die in einem mehrstufigen Prüfverfah- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 38 ren u.a. eine obligatorische Bedarfsanalyse vorsieht. Konkret sind in der ersten Phase des Prüfverfahrens („Idee“) die strategische Einbindung in die Entwicklungsplanung von Fakultät und Universität, die Einschätzung zur berufsfeldbezogenen Nachfrage sowie der mit Blick auf die deutsche und internationale Hochschullandschaft aufgezeigte Bedarf Gegenstand der Betrachtung. In der zweiten Phase des Prüfverfahrens („Konzeption“) werden u.a. die folgenden Punkte geprüft und in der Studiengangsskizze dokumentiert: Bedarfsanalyse: Standort in der deutschen und internationalen Studienlandschaft, Arbeitsmarktaussichten und Berufsfeldorientierung Studiengangsprofil / Besonderheiten (z.B. Joint Degree, Weiterbildung); Prüfung auf möglichen Einbezug interner und externer Kooperationspartner (insbesondere im Rahmen der UniGR) Planung der curricularen Anteile unter Einbezug externer Empfehlungen (z.B. von Fachgesellschaften oder Partnern in der UniGR) und entsprechende Festlegung der Regelstudienzeit für Vollzeit- bzw. Teilzeitstudium Die Frage des Bedarfs und der Einbeziehung regionaler Kooperationspartner wird also bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Studiengangsentwicklung thematisiert und als Basis der Beschlussfassung verwendet. Speziell zum regionalen Studienangebot bildet die UniGR ein wichtiges Forum, in dem die beteiligten Hochschulen seit 2008 einen gemeinsamen Hochschulraum aufbauen. Hierzu lag in einer ersten Projektphase der Fokus insbesondere auf den notwendigen Rahmenbedingungen: Aufbau gemeinsamer Kommunikationsstrukturen, Vernetzung von Wissenschaftler/inne/n, Förderung von Mobilität und gegenseitigem Zugang, Vereinfachung administrativer Vorgänge. Mit der Suchmaschine des Internetportals www.uni-gr-eu kann das gesamte Studienangebot der sechs Partneruniversitäten durchsucht bzw. eingesehen und verglichen werden, was die Abstimmung und Planung deutlich vereinfacht. Bei den regelmäßigen Treffen der Hochschulleitungen der UniGR-Partner wurden für die weitere Zusammenarbeit drei Schwerpunkte definiert (Materialwissenschaften, Biomedizin und Border Studies), in denen derzeit Konzepte zur hochschulübergreifenden Zusammenarbeit im Lehr- wie im Forschungsbereich erarbeitet werden. Beispielhaft sei die Einrichtung eines gemeinsamen Master-Studiengangs „Experimental Cancerology“ oder die Abstimmung mit der Universität Luxemburg zum Lehramt genannt. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 39 IV.5 Betreibt Ihre Universität Marketing zur Gewinnung neuer Studierender? Wenn ja, (a) Welche konkreten Ziele verfolgen Sie damit? (b) Welche Instrumente nutzen Sie? Gehen Sie bitte gesondert auf die Maßnahmen der Hochschule zur Erschließung neuer Zielgruppen (z.B. internationale Studierende, Frauen für die MINT-Fächer, Studieninteressierte ohne Abitur) ein. Die UdS misst dem Studierendenmarketing eine hohe Bedeutung für die Gewinnung von Studierenden bei. Sie will dabei zum einen die Abiturienten aus dem Saarland und der Großregion motivieren, ein Universitätsstudium an der Saar-Uni zu absolvieren. Zum anderen sollen Studieninteressierte die breite Palette an Studiengängen kennenlernen, um möglichst punktgenau denjenigen Studiengang auszuwählen, der ihren Interessen und Begabungen am besten entspricht. Darüber hinaus versucht die UdS auch bundesweit, interessierte und begabte Studierende für ein Studium an der UdS zu gewinnen. Zur Erreichung der o.g. Ziele werden vielfältige Marketing-Instrumente eingesetzt, die aufeinander abgestimmt sind und sich gegenseitig ergänzen, um eine möglichst hohe Reichweite zu erzielen: Online-Informationsangebote: o Schüler-Webseiten: Informationen über die Universität in Text und Videos (www.uni-saarland.de/schueler ) o Master-Portal: Dreisprachige Vorstellung des Studienangebots im Master-Bereich (www.uni-saarland.de/masterstudium) o Uni-Fanseite auf Facebook: Betreuung durch die Pressestelle der UdS; dient dem Einblick in Aktivitäten von Studierenden sowie als weiterer Kommunikationskanal Beratungs- und Informationsangebote zur Studienfachwahl: o Study-Finder: an der UdS entwickelter Online-Interessenstest und Erwartungscheck für die Studienfächer der Universität, die bei der individuellen Studienwahl unterstützen sollen (www.studyfinder.de) o Hochschulinformationsbesuche: Ausführliche Vorstellung aller Studienfächer an der Universität o Schnupper- und Starter-Studium: Möglichkeit zur Teilnahme an Veranstaltungen vor Aufnahme eines regulären Studiums Print-Medien: o zweimal jährlich erscheinende Uni-Zeitung „Campus extra“ als Beilage der Saarbrücker Zeitung (Auflage: 150.000) o Flyer und Broschüren zum Studienangebot der UdS in sechs Sprachen Teilnahme an Messen, insbes. Abiturientenmessen u.a. in Köln, Karlsruhe, Mainz, Straßburg und Luxemburg Neben den genannten Marketing-Instrumenten zur Bewerbung des Studienangebots ergreift die UdS auch gezielte Maßnahmen für spezielle Zielgruppen: Besonders begabte Schüler/innen: Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 40 o Angebot des Juniorstudiums, in dessen Rahmen ein Studium schon während der Schulzeit möglich ist o Beteiligung an der Schülerakademie für Hochbegabte im Saarland Studieninteressierte für den MINT-Bereich: o Angebote von acht Schülerlaboren, in denen Jugendliche experimentieren können (www.saarlab.de) o jährliches Angebot des UniCamps zur Förderung von Mädchen mit Interesse an MINT-Fächern o Mento-MINT-Programm für Schülerinnen der Klassen neun und zehn, in dessen Rahmen den Schülerinnen ein persönlicher Mentor aus einem naturwissenschaftlich-technischen Studiengang zur Seite gestellt wird Studieninteressierte ohne Abitur: Individuelle Beratung in der Zentralen Studienberatung der UdS Internationale Studierende: o Internationale Studienangebote mit Doppelabschluss (vgl. VI.2) und Angebot von Studiengängen, in denen ganz oder überwiegend in einer Fremdsprache (i. d. R. Englisch oder Französisch) unterrichtet wird o Beteiligung an internationalen Austauschprogrammen, z.B. Erasmus o Informationsangebote in Fremdsprachen: Master-Portal und Flyer (s. o.) o Teilnahme an internationalen Studierendenmessen, z.B. in China, Kolumbien und Rumänien o Kooperationen mit Deutschen Schulen im Ausland Mit Blick auf die demographische Entwicklung in den kommenden Jahren wird dem Studierendenmarketing der UdS in Zukunft eine noch steigende Bedeutung zukommen. IV.6 Welchen Stellenwert haben wissenschaftliche Weiterbildungsangebote im Leistungsspektrum der Hochschule? Welche Rolle sollen diese in der Zukunft spielen? Wie sind sie organisatorisch an der Hochschule verankert? Welche Zielgruppen sollen damit angesprochen werden? Die Universität sieht die wissenschaftliche Weiterbildung als eine wichtige Aufgabe. Sie hat deshalb ein differenziertes Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten entwickelt und auf die Zielgruppen Studierende, Doktoranden, Postgraduierte, Beschäftigte und Externe ausgerichtet. Beispiele sind das außerordentlich breite Angebot des Sprachenzentrums, Unterstützungskurse zur Existenzgründung, das Zentrum für Schlüsselkompetenzen, die Beteiligung an der Interuniversitären Weiterbildung IUW und vieles mehr. Aus dieser Vielfalt wissenschaftlicher Weiterbildungsangebote haben die beiden Zertifikats- und sieben Aufbaustudiengänge einen besonderen Stellenwert und hohen Bekanntheitsgrad. Tabelle 6: Art Zertifikat Weiterbildungsangebot der UdS: Studiengänge (Stand: Wintersemester 2012/13) Abschluss Name Deutsch als Fremdsprache Bereich Germanistik Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 41 Art Abschluss Zertifikat Aufbaustudiengang M.Sc. Aufbaustudiengang Aufbaustudiengang LL.M. MBA Aufbaustudiengang LL.M. Aufbaustudiengang Master of Evaluation LL.M. (Com.) Aufbaustudiengang Neuer Aufbaustudiengang in Vorbereitung M.Eng. Name Griechisch Advanced Materials Science and Engineering AMASE Europäische Integration European Management Magister/Magistra der Rechte Master of Evaluation Wirtschaftsrecht für die Unternehmenspraxis (in Kooperation mit der TU Kaiserslautern Materialien und Prozesse (in Kooperation mit der Steinbeis Hochschule Berlin) Bereich Altertumswissenschaften Materialwissenschaft und Werkstofftechnik Abt. Rechtswissenschaft Abt. Wirtschaftswissenschaft Abt. Rechtswissenschaft Soziologie Abt. Rechtswissenschaft Materialwissenschaft und Werkstofftechnik Die bestehenden Angebote wurden in der Vergangenheit überwiegend dezentral organisiert und beworben. Die Universität sieht jedoch in der aktuellen Situation, nach Abschluss der Umstellung des Studienangebots auf die Bachelor-Master-Struktur, den geeigneten Zeitpunkt für einen Neuanfang, der die Universität zu einer anerkannten Distance-LearningAnbieterin entwickeln und ihr mittel- bis langfristig große Potentiale auf dem Wachstumsmarkt der quartären Bildung erschließen soll. Sie entwickelt dafür derzeit ein Finanzierungsmodell, das durch Rückflüsse aus erfolgreich laufenden Weiterbildungsangeboten die Anschubfinanzierung für neue Programme. Die Wissens- und Technologietransfer GmbH (WuT) wird das Management des Weiterbildungsbereichs als zentraler Akteur übernehmen, dabei aber die positiven Effekte aus der bislang erfolgreich praktizierten Kooperation mit der TU Kaiserslautern als führender Weiterbildungsanbieterin weiterhin nutzen. In einer ersten Ausbauphase werden drei Aktionslinien im Vordergrund stehen: 1. Organisation von spezifischen Weiterbildungsangeboten für die saarländische Industrie in Abstimmung mit der Zentrale für Produktivität und Technologie Saar e.V. (ZPT) und den saarländischen Unternehmensverbünden (vgl. auch Forschungscampus Saar oben VI.1b) 2. Einrichtung von Fernstudiengängen und Weiterbildungsstudiengängen (zum Teil als e-Learning-Angebote) basierend auf den bestehenden Lehrangeboten der UdS 3. Weiterbildungsmaßnahmen für Existenzgründer in Ergänzung zum bereits bestehenden Angebot Zur ersten Aktionslinie werden derzeit gemeinsam mit der saarländischen Industrie Anträge auf eine Anschubfinanzierung durch den Stifterverband im Rahmen der Ausschreibung „Bildungscluster“ und durch das BMBF im Rahmen des Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ ausgearbeitet. Zur zweiten bestehen bereits erste Angebote, die z.B. für den Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes im Rahmen des Qualitätspakts Lehre Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 42 des BMBF eingerichtet wurden. Für Existenzgründer gibt es bereits ein umfangreiches Weiterbildungsangebot, das nun im Rahmen des EXIST-Programms systematisch erweitert wird. Die UdS zielt damit im Bereich Weiterbildung zum einen auf Weiterbildungsbedarfe regionaler wie überregionaler Art (1. und 3.), wird aber zum anderen auch ihre bestehenden Lehrangebote systematisch für Weiterbildungszwecke anpassen und weiterentwickeln (2.), nicht zuletzt, um dadurch Einnahmemöglichkeiten zu generieren. IV.7 In welchen Bereichen (Fakultäten/Studiengänge) gibt es signifikante Überlast? Werden Maßnahmen zur Behebung getroffen und wenn ja, welche? Derzeit besteht an der UdS eine Überlast in einzelnen Bereichen, v.a. weil speziell in den Jahren (und Folgejahren) der doppelten Abiturjahrgänge neben der Kapazität auch die Nachfrage in die Steuerung der Zulassungsverfahren einbezogen wurde. Entsprechend wurden in einzelnen Studiengängen mehr Erstsemester als kapazitätsrechtlich erforderlich aufgenommen und die Studienqualität über entsprechende, aus dem Hochschulpakt finanzierte Folgemaßnahmen gesichert. Dies betrifft etwa das Studienangebot der Rechtswissenschaft, der Wirtschaftswissenschaften, der Musikwissenschaft oder – in abgeschwächter Form – auch der Sportwissenschaft. Die Überlast im medizinischen Bereich ist auch Resultat der bundesweit bestehenden Problematik zahlreicher Kapazitätsklagen. Nachdem bundesweit die Aufnahme der doppelten Abiturjahrgänge an den Hochschulen im Wesentlichen abgeschlossen ist, sollen die festgesetzten Zulassungshöchstzahlen wieder für alle Studiengänge eingehalten werden. Die Zulassungsverfahren werden entsprechend in enger Abstimmung zwischen Studierendensekretariat, Präsidium und Fakultät/Fachrichtung durchgeführt. IV.8 In welchen Bereichen (Fakultäten/Studiengänge) bestehen nach Ihrer Ansicht problematische Abbrecherquoten? Welche Maßnahmen werden dagegen ergriffen? Eine Abbrecherquote ist für das Studienangebot einer einzelnen Hochschule kaum bestimmbar, da dies eine systematische Differenzierung zwischen formalen und inhaltlichen Fachwechslern, Hochschulwechslern und Wechslern nach außerhalb des Hochschulsystems erfordern würde; eine solche Angabe kann über die Studierendenstatistik einer einzelnen Hochschule nicht abgedeckt werden. Als näherungsweise empirische Grundlage kann die Schwundquote bzw. der Schwundausgleichsfaktor dienen, bei dem nach dem sogenannten Hamburger Modell im Rahmen der Kapazitätsrechnung die Differenz zwischen Zu- und Abgängen (unabhängig vom jeweiligen Grund) ermittelt wird. Unter Zugrundelegung der Kapazitätsrechnung zum Studienjahr 2012/13 können die Studienfächer mit einem auffälligen Schwundausgleichsfaktor (kleiner als 0,5 bei einer möglichen Schwankung zwischen 0 und 1) wie folgt klassifiziert werden: Studienfach ohne Zulassungsbeschränkung mit Polyvalenz (Übereinstimmung verwendeter Module) zu einem stark nachgefragten zulassungsbeschränkten Studienfach Mögliche Begründung für den festgestellten Schwund: Ausweichstudium, bis die/der Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 43 Studierende eine Zulassung zum eigentlich gewünschten zulassungsbeschränkten Studiengang erreicht. o Studienfach (Bachelor) > polyvalent zu Studienfach (Lehramt): Evangelische Theologie / Religion, Geschichte / Geschichtswissenschaften, Katholische Theologie / Religion, Lateinische Philologie / Latein, Mathematik, Musikwissenschaft / Musik, Philosophie, Romanistik / Französisch o Geschichte / Geschichtswissenschaften (Bachelor) > polyvalent zu Historisch orientierte Kulturwissenschaften (Bachelor) o Musikwissenschaft (Bachelor) > polyvalent zu Musikmanagement (Bachelor) o Mathematik (Bachelor) > polyvalent zu wirtschaftswissenschaftlichen BachelorStudiengängen Lehramtsstudienfach für die Sekundarstufe I (vgl. auslaufendes Studienangebot: Realschule LAR oder Hauptschule LAH) mit Polyvalenz zum Lehramtsstudienfach derselben Fachdisziplin für die Sekundarstufe I und II (vgl. auslaufendes Studienangebot: Gymnasium LAG) Mögliche Begründung für den festgestellten Schwund: Ausweichstudium, bis die/der Studierende eine Zulassung zum Lehramtsstudiengang für die eigentlich gewünschte, stärker nachgefragte Schulform erreicht. o Chemie LAR > polyvalent zu Chemie LAG o Englisch LAH > polyvalent zu Englisch (LAR und) LAG o Geschichte LAH > polyvalent zu Geschichte (LAR und) LAG Interdisziplinäres Studienfach mit Polyvalenz zu monodisziplinären Studienfächern Mögliche Begründung für den festgestellten Schwund: Im interdisziplinären Studium Entscheidung der/des Studierenden für Wechsel zu bevorzugter Disziplin. o Altertumswissenschaften (Bachelor) > polyvalent zu Geschichte (Bachelor), Lateinische Philologie (Bachelor), Latein (Lehramt) o Bildwissenschaften der Künste (Bachelor) > polyvalent zu Philosophie (Bachelor), Philosophie / Ethik (Lehramt), Musikwissenschaft (Bachelor), Musik (Lehramt) o Computer- und Kommunikationstechnik (Bachelor) > polyvalent zu Informatik (Bachelor), Mechatronik (Bachelor) Zusatzfächer (v.a. Ergänzungsfach, eingeschränkt auch Nebenfach) innerhalb von Mehrfach-Studiengängen Mögliche Begründung für den festgestellten Schwund: Wahl bei Studienaufnahme z. T. eher zufallsbedingt und nicht i. S. einer fachlichen Profilierung, welche die/der Studierende im Studienverlauf dann korrigiert. o Phonetik-Phonologie (Bachelor-Ergänzungsfach) o Quellenkundliche Grundwissenschaften (Bachelor-Ergänzungsfach) o Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Translation, Schwerpunkt Sprachwissenschaft (Bachelor-Nebenfach) Zu den beiden letztgenannten Kategorien setzt die UdS als Gegenmaßnahme auf eine möglichst transparente Darstellung ihres Studienangebots und auf qualitativ hochwertige Beratungsangebote in vielfältigen Formaten (bis hin zum Self-Assessment), um so eine möglichst gute Passung der Studienwahl zu erreichen. Ein inhaltlich motivierter Fachwechsel Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 44 einer/eines Studierenden kann und soll aber – wie übrigens auch ein Hochschulwechsel i. S. der Studierendenmobilität – nicht vermieden, sondern vielmehr unterstützt werden, so dass ein Wechsel möglichst ohne Reibungsverluste für die/den Studierenden vollzogen werden kann. IV.9 Lehrerbildung: Wie viel Prozent Ihrer Studenten sind in Lehramtsausbildung? Wie ist diese organisiert? Welche Abschlüsse werden vergeben? Sind andere Hochschulen des Landes daran beteiligt? Zum Wintersemester 2012/13 studieren 11,96% der insgesamt 18.592 Studierenden der UdS einen Lehramtsstudiengang. Angeboten werden die Studiengänge „Lehramt an beruflichen Schulen“, „Lehramt für die Primarstufe und die Sekundarstufe I“, „Lehramt für die Sekundarstufe I“ sowie „Lehramt für die Sekundarstufe I und für die Sekundarstufe II“, die alle mit einem Staatsexamen abschließen, aber in Orientierung am Bologna-Prozess modularisiert wurden. Die UdS strebt weiter die Überführung des Lehramtsstudiums in die Bachelor-Master-Struktur an, wie dies auch Gegenstand einer 2010 getroffenen Vereinbarung zwischen der UdS und dem saarländischen Bildungsministerium im Kontext der Einführung des Lehramts für die Primarstufe und die Sekundarstufe I ist. Die Lehramtsstudiengänge umfassen das Studium des Faches Bildungswissenschaften und das Studium von zwei Lehramtsfächern (insgesamt stehen 21 zur Auswahl) bzw. das Studium der Lernbereiche der Primarstufe und eines Lehramtsfaches der Sekundarstufe I. Daneben ist die Wirtschaftspädagogik zur Ausbildung von Wirtschaftslehrern als Bachelor-/Master-Studiengang organisiert. Am Lehramtsstudium sind die Hochschule der Bildenden Künste Saar über das von ihr verantwortete Lehramtsstudienfach Bildende Kunst sowie die Hochschule für Musik Saar über das gemeinsam mit der UdS getragene Lehramtsstudienfach Musik beteiligt. Daneben werden für das Lehramtsstudienfach Mechatronik einzelne Module von der HTW eingebracht; für Studierende der Fachhochschule ist ein Quereinstieg in das ingenieurwissenschaftliche Lehramtsstudium geregelt. Im Rahmen des Südwestverbunds können an der UdS nicht angebotene Fächer (z.B. Sozialkunde) an einer Hochschule in Rheinland-Pfalz studiert werden. Eine Schlüsselfunktion für die Organisation des fakultätsübergreifenden Lehramtsstudiums nimmt die Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung „Zentrum für Lehrerbildung“ ein. Prüfungsrechtliche Belange übernimmt der „Zentrale Prüfungsausschuss für Lehramtsstudiengänge“, der durch ein „Zentrales Prüfungssekretariat für Lehramtsstudiengänge“ administrativ unterstützt wird. V Forschung und Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses V.1 Benennen Sie bitte die Profilschwerpunkte in der Forschung und erläutern Sie, wie diese in die Universitätsstrukturen integriert sind. Mit welchen Mechanismen werden diese Schwerpunkte definiert und unterstützt? Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 45 Für die Profilbildung der UdS spielen Definition und Leistungsentwicklung der Schwerpunktbereiche eine zentrale Rolle. Die gegenwärtig drei Schwerpunkte haben sich über längere Zeiträume (Europa, Informatik) oder in den letzten Jahren (NanoBioMed) herausgebildet. Mit ihren Schwerpunkten tritt die Universität auch nach außen gezielt in Erscheinung (z.B. HRK-Forschungslandkarte). Die Schwerpunkte umfassen Forschung und Lehre, jedoch definieren sich insbesondere die Forschungsschwerpunkte Informatik und NanoBioMed durch große Verbundforschungsprojekte und herausragende Forschungsleistungen, die im Folgenden summarisch aufgelistet werden. Informatik Im Schwerpunkt Informatik ist die UdS mit dem Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“ und der „Saarbrücken Graduiertenschule für Informatik“ in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder als bundesweit einziger Standort mit einem Exzellenzcluster und einer Graduiertenschule in der Informatik überaus erfolgreich gewesen und ist zudem an dem SFB TR 14 „Automatische Verifikation und Analyse komplexer Systeme“ beteiligt, den sie gemeinsam mit den Universitäten Freiburg und Oldenburg trägt. Zudem ist die Saarbrücker Informatik Kernpartner und Partner im nationalen Cluster des europäischen Spitzenclusters European Institute for Innovation and Technology ICT Labs. Besonders hervorzuheben ist des Weiteren die Etablierung eines von bundesweit drei durch das BMBF geförderten Zentren für IT-Sicherheit (CISPA). Exemplarisch für die herausragende Qualität der Forschungsleistungen sind bislang sechs Leibniz-Preise und vier Konrad Zuse-Medaillen – von insgesamt 14 Preisträgern seit 1987 –, die an Saarbrücker Informatik-Forscher gingen. Auch der einzige Zukunftspreis des Bundespräsidenten, der bisher an einen Informatik-Wissenschaftler verliehen wurde, ging nach Saarbrücken. Innerhalb von zehn Jahren wurden über 70 Firmen-Ausgründungen durchgeführt. Der Erfolg des Saarbrücker Informatik-Standorts lässt sich auch im aktuellen CHE-Ranking ablesen, bei dem die UdS das bundesweit höchste Drittmittelaufkommen pro Wissenschaftler/in auf Landesstellen generiert hat. NanoBioMed – Leben und Materie Im Schwerpunkt NanoBioMed war die UdS in jüngster Zeit erfolgreich in der Beantragung des 2010 eingerichteten Sonderforschungsbereichs 894 „Ca2+-Signale: Molekulare Mechanismen und Integrative Funktionen“, der Einrichtung des interdisziplinären Sonderforschungsbereichs 1027 „Physikalische Modellierung von Nichtgleichgewichtsprozessen in biologischen Systemen“ sowie der Etablierung des internationalen, deutsch-kanadischen Graduiertenkollegs IRTG 1830 „Complex Membrane Proteins in Cellular Development and Disease“. Zudem bestehen in diesem Schwerpunkt zahlreiche Beteiligungen an Transregio-SFBs und Schwerpunktprogrammen (SPPs), zwei Forschergruppen und vier Graduiertenkollegs. Weitere große Erfolge für den NanoBioMed-Schwerpunkt waren die Bewilligung des Verbundprojekts „Deutsches Epigenom Projekt – DEEP“ durch das BMBF, das von der UdS aus die deutsche Beteiligung am global agierenden International Human Epigenome Consortium koordiniert, sowie das EU-geförderte Projekt „p-medicine“, in welchem die UdS als Koordinator für 19 Partner bei der Erforschung der Wege zu einer personalisierten Medizin auftritt. In den letzten fünf Jahren haben die dem Schwerpunkt zugehö- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 46 rigen Wissenschaftler/innen sechs Veröffentlichungen in der Zeitschrift Science lancieren können, 26 Veröffentlichungen in der Zeitschriftengruppe The Lancet und 53 Veröffentlichungen in den Zeitschriften der Nature Group. Innerhalb der letzten 20 Jahre wurden aus den beteiligten Fächern 33 Firmen gegründet. Im aktuellen CHE-Ranking belegt die UdS im NanoBioMed-Schwerpunkt Spitzenplätze in den Kategorien „Internationale Ausrichtung“ der Biologie, „Drittmittelaufkommen pro Wissenschaftler auf Landesstellen“ in der Pharmazie sowie bei den „Erfindungen pro Wissenschaftler“ in Biologie und Pharmazie. Europastudien sowie Europäische Kooperation in Forschung und Lehre Der Schwerpunkt Europastudien sowie Europäische Kooperation in Forschung und Lehre hat sich aus der deutsch-französischen Gründungsgeschichte der Universität entwickelt. Die Forschungsseite dieses Schwerpunkts definiert sich durch die in den geistes-, rechtsund sozialwissenschaftlichen Fächern in ungewöhnlicher Vielfalt und Qualität vertretene Erforschung von Themen der europäischen kulturellen und sozialen Identität, insbesondere etwa von kulturellen Transformationsprozessen in Vergangenheit und Gegenwart. Der Schwerpunkt zeichnet sich durch eine große Zahl von Einzelforschungen und international renommierten Projekten (wie beispielsweise das Lessico Etimologico Italiano) aus, soll aber durch die Bündelung der Kompetenzen in Verbundforschungsvorhaben noch stärker an Kontur gewinnen. Ein erfolgreicher Anfang wurde mit dem Internationalen Graduiertenkolleg „Diversity: Mediating Difference in Transcultural Spaces“ (gemeinsam mit den Universitäten Trier und Montréal) gemacht. Im aktuellen CHE-Ranking erreichte die UdS in den Kategorien „Internationale Ausrichtung“ und „Drittmittelaufkommen pro Wissenschaftler auf Landesstellen“ in der Romanistik eine Spitzenposition. Durch ihre gegenwärtig ausgewiesenen Fokusbereiche ist die UdS maßgeblich geprägt, ohne sich jedoch möglichen Neuentwicklungen zu verschließen oder die definierten Schwerpunkte in ihren Entwicklungspotentialen einzuschränken. Neuen Herausforderungen (etwa in der problemzentrierten Forschung) und neuen Chancen (etwa durch erfolgreiche Teilnahme an Ausschreibungen) wird daher Entfaltungsraum gegeben, wenn Leistungsdaten und Chanceneinschätzung entsprechend positiv zu beurteilen sind. Die universitären Mechanismen zur Unterstützung der Forschungsschwerpunkte sehen zwei Maßnahmenbereiche vor: Das Präsidium unterstützt die Entstehungsphase von Verbundinitiativen nicht nur durch eine gezielte Berufungspolitik, sondern auch finanziell in Form von Anschubfinanzierungen und speziell für die Antragsausarbeitung vorgesehenen Mitarbeiterstellen. Die UdS hat ein differenziertes Unterstützungsangebot durch zentrale Serviceeinrichtungen etabliert, das den Forschenden bei der Beantragung von drittmittelgeförderten Projekten auf nationaler, internationaler und europäischer Ebene zur Verfügung steht und sie von einem möglichst großen Teil des administrativen Aufwandsentlastet. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 47 V.2 Erläutern Sie bitte die wichtigsten Kooperationsbeziehungen, die die Universität mit externen Partnern unterhält. Gehen Sie dabei bitte auch auf die Zielsetzungen und den Grad der Institutionalisierung der Beziehungen ein. Informatik Im Informatik-Schwerpunkt forschen 20 Professoren gemeinsam mit den am Campus ansässigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Wichtigste externe Partner sind dabei das Max-Planck-Institut für Informatik, das Max-Planck-Institut für Software-Systeme und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Insbesondere gemeinsame Berufungen untermauern die in zahlreichen Projekten praktizierte enge Zusammenarbeit; die wissenschaftlichen Direktoren der Institute sind entweder Universitätsprofessoren oder diesen korporationsrechtlich gleichgestellte Honorarprofessoren der UdS. Sowohl am Exzellenzcluster als auch an der Graduiertenschule sind die genannten Forschungseinrichtungen im Verbund mit der Universität beteiligt. Eine besonders enge Kooperation besteht außerdem mit dem weltweit führenden Halbleiterhersteller Intel als externem Partner aus der freien Wirtschaft (vgl. V.3). Mit dem Competence Center eLearning des DFKI wurde 2010 unter dem Dach des Centre for e-Learning Technology (CeLTech) eine dauerhafte Zusammenarbeit zur Erforschung von Zukunftstechnologien auf dem Gebiet des lebenslangen Lernens gestartet. NanoBioMed – Leben und Materie Im NanoBioMed-Schwerpunkt wurde gemeinsam mit den außeruniversitären Einrichtungen im Umfeld der Universität ein interdisziplinäres Forschungsprofil in der Molekularen Medizin, der Human- und Molekularbiologie, der Epigenetik und Modellierung biologischer Systeme sowie der Nano-Bio-Technologie aufgestellt. Zu den beteiligten Einrichtungen gehören: Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM): über 25 Kooperationsprojekte und zahlreiche gemeinsame Veröffentlichungen in den Bereichen Grenzflächenmaterialien und Materialien in der Biologie; gemeinsame Berufungen und gemeinsame Gerätenutzung Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT): Zusammenarbeit mit UdS und INM in etlichen Kooperationsprojekten und DFG-Schwerpunktprogrammen in den Bereichen Medizintechnik, Biomedizin, Simulation und Biotechnologie, z.B. CellProm-Applikationslabor am IBMT als saarländischer Schwerpunkt in Folge eines gemeinsamen EU-Projekts von UdS, INM und IBMT; gemeinsame Berufungen auf Institutsleitungsebene Fraunhofer-Institut für zerstörungsfreie Prüfverfahren (IZfP): Kooperation auf den Gebieten der physikalischen Methoden der zerstörungsfreien Prüfung und Charakterisierung von Werkstoffen sowie der Kontrolle und Überwachung von Fertigungsprozessen und Anlagenkomponenten; gemeinsame Berufungen auf Institutsleitungsebene Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung (HIPS): 2009 als gemeinsame Gründung der UdS mit der Helmholtz-Gemeinschaft etabliert; enge Vernetzung auf dem Gebiet der translatorischen Infektionsforschung durch etliche gemeinsame Ver- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 48 bundprojekte, Nutzergruppen für Großgeräte; gemeinsame Berufungen auf Institutsleitungsebene Steinbeis-Forschungszentrum Material Engineering Center Saarland (MECS):enge Kooperation mit UdS, INM und IZfP bei der Übertragung von Ergebnissen und Methoden aus der materialwissenschaftlichen Grundlagenforschung in werkstofftechnische Anwendungen; gemeinsame Berufungen auf Institutsleitungsebene Korea Institute of Science and Technology (KIST Europe):Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Mikrofluidik und biomedizinischen Mikrosysteme, u.a. im von der Landesregierung geförderten Verbund „Saar-Bridge“; Einbindung der Institutsleitung in die universitäre Lehre und Doktorandenbetreuung durch Honorarprofessur Europastudien sowie Europäische Kooperation in Forschung und Lehre Der Schwerpunkt Europastudien und Europäische Kooperation in Forschung und Lehre fokussiert auf die starke internationale Ausrichtung der Saar-Uni, welche sich auch im Universitätsverbund UniGR widerspiegelt (vgl. zur UniGR II.7, IV.4, V.8). Die enge Zusammenarbeit mit der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) als externem Partner der UdS auch im Bereich der Forschung (zur Lehre vgl. VI.2) zeigt sich insbesondere durch die gemeinsame Veranstaltung von Forschungsateliers und die Förderung von Forschungsaktivitäten an der UdS durch die DFH. V.3 Wurden im Rahmen der genannten Schwerpunkte eigene Organisationseinheiten (z.B. Forschungszentren) gegründet? Wenn ja, skizzieren Sie bitte die jeweils damit verbundene Zielsetzung sowie die personelle und finanzielle Ausstattung dieser Einheiten. Zur Bündelung von Kompetenzen und zur Verstärkung der Sichtbarkeit wurden in den drei Forschungsschwerpunkten mehrere wissenschaftliche Einrichtungen gegründet: Informatik Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“ (EXC 284, gegründet 2008) unter Beteiligung der beiden Max-Planck-Institute und des DFKI. Ziel: Hochrangige, interdisziplinär vernetzte Forschung, um multimodale Information auf robuste, effiziente und intelligente Weise zu organisieren, zu verstehen und zu durchsuchen, Schaffung zuverlässiger Systeme mit intuitiven multimodalen Interaktionsmöglichkeiten. Ausstattung: Budget des Exzellenzprojekts; ein Sprecher, eine Geschäftsführerin, Verwaltungskräfte, Principal Investigators und Nachwuchsgruppenleiter. Weitere Informationen: www.mmci.uni-saarland.de „Saarbrücken Graduiertenschule für Informatik“ (GSC 209, gegründet 2009) unter Beteiligung der beiden Max-Planck-Institute und des DFKI. Ziel: Gemeinsame Durchführung der zur Promotion in Informatik führenden Ausbildung, Qualitätssicherung der wissenschaftlichen Doktorandenausbildung, Anwerbung erfolgversprechender Promotionskandidat/inn/en. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 49 Ausstattung: Budget des Exzellenzprojekts; ein Sprecher, eine Geschäftsführerin und Professoren der Informatik. Über 350 Doktorand/innen arbeiten mit nahezu 200 Wissenschaftler/inne/n zusammen. Weitere Informationen: http://gradschool.cs.uni-saarland.de Intel Visual Computing Institute (IVCI – gegründet 2009) in Kooperation mit der Intel Corporation, dem DFKI und den beiden Max-Planck-Instituten. Ziel: Kombination aus industrieller, akademischer und institutioneller Forschung auf dem Gebiet der Technologien des Visual Computing. Ausstattung: Festes Budget der Intel Corporation. Drei Direktoren, von denen zwei Professoren der UdS sind, ein Geschäftsführer, Verwaltungskräfte und Principal Investigators. Weitere Informationen: www.intel-vci.uni-saarland.de Competence Center Informatik (CC Informatik – gegründet 2005) in Kooperation mit den informatiknahen außeruniversitären Einrichtungen. Ziel: Zusammenschluss der rund 500 Wissenschaftler/innen im Bereich Informatik, Stärkung der wissenschaftlichen und technologischen Basis für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Saarland im Bereich der Informatik, strategische Planung einschlägiger Aktivitäten im Umfeld der Informatik sowie Moderation zwischen den informatik-bezogenen Professuren, den außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der HTW Ausstattung: Zur Zeit der Gründung Finanzierung aus Landesmitteln. Aktuell wird ein Fortsetzungsantrag gestellt. Eine Geschäftsführerin. Weitere Informationen: www.informatik-saarland.de Informatik und NanoBioMed Zentrum für Bioinformatik (ZBI – gegründet 2001) als Kooperation der Fakultät für Medizin und der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultäten I und III. Ziel: Aufbau und Koordination von Forschung und Lehre auf den Gebieten der Bioinformatik, Lehr- und Prüfungsorganisation. Ausstattung: Ursprüngliche Finanzierung durch DFG und Universität. Im Anschluss verblieb die universitäre Finanzierung der beteiligten Professuren und deren Mitarbeiter, eine Geschäftsführerin und Verwaltungskräfte. Die Personalstruktur zeigt die enge Verzahnung des ZBI: o Aktuell: Besetzung der Professur „Medizinische Bioinformatik“ als Brückenprofessur zwischen der Medizinischen Fakultät und dem ZBI o Professur für Bioinformatik an der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät I (Informatik) o Professur für Bioinformatik an der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultäten III (Biologie). o Professur des Geschäftsführenden Sprechers gemeinsam mit dem MPI für Informatik. o Auf der Ebene der Arbeitsgruppen enge Kooperation mit den Fakultäten mit dem HIPS, dem DFKI, dem IBMT und dem MPI für Informatik. Weitere Informationen: www.zbi.uni-saarland.de Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 50 NanoBioMed – Leben und Materie Zentrum für Human- und Molekularbiologie (ZHMB – gegründet 2000) als Kooperation der Medizinischen Fakultät und der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät III. Ziel: Konzeption und Durchführung nationaler und internationaler Studienprogramme im Bereich der Human- und Molekularbiologie (Bachelor, Master, PhD-Track), Beteiligungen an den Sonderforschungsbereichen und Graduiertenkollegs, EU- und BMBF-Verbundprojekten des Schwerpunkts. Ausstattung: Jährliche Zuwendung aus dem Grundhaushalt der Universität; Zentrumsrat, kollegiale Zentrumsleitung bestehend aus Geschäftsführer und ZHMBStudiendekan, acht ZHMB-Professuren, sechs ZHMB-Juniorprofessuren / Nachwuchsgruppen sowie 20 assoziierte Professuren der beteiligten Fachrichtungen. Zu Beginn des Jahres wurde eine weitere Nachwuchsgruppe in Form einer Juniorprofessur für Molekulare Zelldynamik am ZHMB und der NaturwissenschaftlichTechnischen Fakultät III eingerichtet. Weitere Informationen: http://zhmb.uni-saarland.de Kompetenzzentrum Molekulare Medizin (KOMM – gegründet 2005) an der Medizinischen Fakultät. Ziel: Stärkung der Forschung im Überlappungsbereich von biomedizinischen Grundlagen, klinischer Medizin und angewandter technischer Entwicklung durch Wissensund Technologietransfer in Universitätsklinikum und Fakultät, sowie Organisation von Fort- und Weiterbildungskursen. Ausstattung: Finanziell und personell wird die Geschäftsstelle von der Medizinischen Fakultät ausgestattet. Weitere Informationen: www.uni-saarland.de/fak2/komm Deutsches Institut für Demenzprävention (DIDP – gegründet 2008) an der Medizinischen Fakultät Ziel: Erforschung der Demenz, insbesondere deren Prävention, Therapie und Grundlagen. Zusammenarbeit mit inneruniversitären und universitätsverbundenen Einrichtungen, anderen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und der Gesundheitswirtschaft im In- und Ausland. Ausstattung: Gründung mit Landes-, Universitäts- und Fakultätsmitteln, heutige Finanzierung über eingeworbene Drittmittel: ein Klinischer und ein Wissenschaftlicher Direktor, die Professoren der Universität sind. Weitere Informationen: http://typo3.p114536.mittwaldserver.info/1.0.html Mikrotechnologie-Transferzentrum (Mitranz – gegründet 2006) an der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät II. Ziel: Initiierung, Vorbereitung und Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Bereich der Mikrotechnologie, insbesondere in Form von Verbundprojekten mit der industriellen Praxis. Ausstattung: Finanzierung über die beteiligten Professuren und deren Mitarbeiter; ein Geschäftsführender Direktor, der Professor der Universität ist. Partnerfirmen können im Rahmen eines Nutzerclubs neben der vorhandenen Infrastruktur auch Verfügungsflächen für eigene Projektmitarbeiter nutzen. Weitere Informationen: www.mitranz.uni-saarland.de/drupal/index.php Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 51 Transferzentrum Nano-Elektrochemie (TNE – gegründet 2008) an der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät III. Ziel: Forschung im interdisziplinären Grenzbereich zwischen Nanotechnologie und Elektrochemie, Sichtbarmachung der universitären Energieforschung. Ausstattung: Finanzierung über die beteiligten Professuren und deren Mitarbeiter und Drittmittelprojekte. Weitere Informationen: www.uni-saarland.de/lehrstuhl/hempelmann/ forschung/tne.html Center for Computational Chemistry and Materials Science Saarland (C³M Saar – gegründet 2012) an der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät III. Ziel: Entwicklung von theoretischen Methoden für experimentelle Forschungsprojekte in allen Disziplinen der Chemie und Materialwissenschaften. Ausstattung: Finanzierung über die beteiligten Professuren. Zentrumsrat und Geschäftsführender Leiter sind Professoren der Universität. Webinformation noch im Aufbau NanoBioMed und Europa Europäische Schule für Materialforschung (EUSMAT – gegründet 2008) an der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät III. Ziel: Ausbildung und Qualifizierung im nationalen und internationalen Kontext im Bereich der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik. Zusammenarbeit mit inneruniversitären und universitätsverbundenen Einrichtungen, anderen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und der Industrie im In- und Ausland. Ausstattung: Finanzierung aus EU-Drittmittelprojekten der beteiligten Professuren; Executive Board, das mit drei Professoren der Universität besetzt ist, ein Geschäftsführer und Verwaltungskräfte. Weitere Informationen: www.uni-saarland.de/einrichtung/eusmat.html Europastudien sowie Europäische Kooperation in Forschung und Lehre Frankreichzentrum (gegründet 1996) als zentrale Einrichtung der Universität. Ziel: Unterstützung frankreich- und frankophoniebezogener Forschung und Lehre, Förderung der Zusammenarbeit und Verständigung aller Einrichtungen und Mitglieder der Universität – insbesondere auch der Studierenden – mit Frankreich und Einrichtungen der französischen Kultur. Ausstattung: Jährliche Zuwendung aus dem Grundhaushalt der Universität; Wissenschaftlicher Beirat, Leitungskollegium bestehend aus fünf Professuren der beteiligten Fakultäten, eine Direktorin, eine Geschäftsführerin und Verwaltungskräfte. Weitere Informationen: www.uni-saarland.de/einrichtung/frz.html Zentrum für Historische Europastudien im Saarland (ZHEUS – gegründet 2011) an der Philosophischen Fakultät I. Ziel: Forschung auf dem Gebiet der historischen Europastudien, Vermittlung der Forschungsergebnisse in die Öffentlichkeit. Zusammenarbeit mit inneruniversitären und universitätsverbundenen Einrichtungen, anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 52 Ausstattung: Jährliche Zuwendung aus Fakultätsmitteln; Direktorium, bestehend aus drei Professor/inn/en der Universität, ein Geschäftsführer, Verwaltungskräfte. Weitere Informationen: www.uni-saarland.de/einrichtung/zheus.html Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 53 Collegium Europaeum Universitatis Saraviensis (CEUS – gegründet 2012) in Kooperation der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und Philosophischen Fakultäten I, II und III. Ziel: Koordinierung und Vernetzung innovativer Forschung und Lehre mit spezifischem Europabezug, Außendarstellung der Europa-Orientierung der UdS. Ausstattung: Jährliche Zuwendung aus dem Universitätshaushalt, zunächst befristet auf zwei Jahre sowie Finanzierung über die beteiligten Professuren; Collegium, dem alle Professoren der beteiligten Fakultäten angehören, Direktorium bestehend aus fünf Professor/inn/en der Universität, ein Geschäftsführer. Webinformation noch im Aufbau Schwerpunktübergreifend Institut „Unternehmertum, Existenzgründung und Innovation" (Gründung voraussichtlich Ende 2013) als zentrale wissenschaftliche Einrichtung. Ziel: Im Rahmen der Etablierung der UdS als Gründerhochschule soll das geplante Institut schwerpunktübergreifend alle Angehörigen der UdS bei der Unternehmensgründung unterstützen. Ausstattung: Finanzierung aus Projektbudget; neu eingerichtete W2-Professur „Technologie- und Innovationsmanagement" (Betriebswirtschaftslehre) und neu eingerichtete Juniorprofessur „Gründungs- und Innovationspsychologie" (Psychologie). Webinformation noch im Aufbau V.4 Welche Rolle spielen Juniorprofessuren (mit/ohne Tenure Track) bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses? Erläutern Sie bitte das Tenure Track Verfahren. Die Juniorprofessur ist ein wichtiges strategisches Instrument zur Gewinnung ausgezeichneter Nachwuchswissenschaftler/innen für die Universität. Grundsätzlich bekennt sich die UdS zu den bestehenden Qualifikationswegen zu einer Professur über eine Habilitation oder eine Juniorprofessur. Die UdS hatte sich bereits 2001 vor der gesetzlichen Einführung der Juniorprofessur im Saarland am sog. Vorgriffsmodell beteiligt und die Förderung von 21 Juniorprofessuren bewilligt bekommen. Zurzeit (April 2013) sind 18 Juniorprofessuren besetzt. Die UdS sieht die Juniorprofessur bei sinnvoller Integration in das jeweilige Fach- und Personalkonzept als einen geeigneten, aber nicht als exklusiven Weg zur Professur. Die Anregung der UdS zur Einführung „assoziierter Juniorprofessuren“ in Kooperation mit ihren Forschungseinrichtungen im Umfeld als sinnvolles Instrument der Nachwuchsförderung unter gleichzeitiger Stärkung der Kooperation wurde vom Land bislang nicht umgesetzt. Bei der Überprüfung/Einrichtung einer Juniorprofessur wird vom Präsidium beschlossen, ob sie „mit Tenure Track“ oder „ohne Tenure Track“ eingerichtet und ausgeschrieben wird. Im Fall der Entscheidung für Tenure Track muss spätestens nach Ablauf von sechs Jahren eine W 2/W 3- Professur mit angemessener Ausstattung zur Verfügung stehen. Für diese Professur wird nach erfolgter Zwischenevaluation das Berufungsverfah- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 54 ren ohne Ausschreibung eingeleitet. Bei Einrichtung „ohne Tenure Track“ ist diese Bereitstellung und Besetzung einer W 2/W 3- Professur nicht zwingend erforderlich, allerdings auch nicht ausgeschlossen. Gesetzliche Voraussetzung in beiden Varianten ist, dass die/der zu Berufende nach der Promotion die Hochschule gewechselt oder mindestens zwei Jahre außerhalb der UdS wissenschaftlich tätig war. V.5 Wie viele Nachwuchswissenschaftler/-innen sind derzeit (Beginn WS 2012/13) im Rahmen drittmittelfinanzierter Nachwuchsgruppen (z.B. Emmy NoetherProgramm) an der Hochschule beschäftigt (in Vollzeitäquivalenten, differenziert nach Fakultäten)? Die Profilschärfung der UdS wird wirkungsvoll durch die exzellenten Nachwuchsgruppen unterstützt, die, durch unterschiedliche Programme finanziert, das Wissenschaftsspektrum der UdS erweitern: Emmy-Noether-Programm: Aktuell arbeitet eine Emmy-Noether-Gruppe an der Medizinischen Fakultät (1 Vollzeitäquivalent (VZÄ) Nachwuchsgruppenleiter (NGL) und 2 VZÄ Doktoranden als wissenschaftliche Mitarbeiter (wMb)), sowie zwei Emmy-Noether-Gruppen an der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät I (2 VZÄ NGL und 2,4 VZÄ wMb). Eigene Stelle: Über das DFG-Fördermodul der Eigenen Stelle werden aktuell vier Nachwuchsgruppen an der Medizinischen Fakultät (4 VZÄ NGL und 3,5 wMb) sowie zwei Nachwuchsgruppen an der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät III (2 VZÄ NGL) finanziert. Sofja-Kovalevskaja-Preis: Mit diesem von der Alexander von Humboldt-Stiftung verliehenen Preis finanziert sich eine Nachwuchsgruppe an der Medizinischen Fakultät (1 VZÄ NGL und 2 VZÄ wMb). ERC Starting Grant: An der Medizinischen Fakultät forscht eine Starting GrantInhaberin (1 VZÄ NGL und 1 PostDoc). An der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät I forschen zwei ERC Starting Grant Inhaber (2 VZÄ NGL). Juniorprofessuren: Über das BMBF-geförderte Projekt „Qualitätspakt Lehre“ wurden insgesamt vier Juniorprofessuren eingerichtet, und zwar je eine an der Philosophischen Fakultät I (1 VZÄ NGL), der Philosophischen Fakultät III (1 VZÄ NGL und 1 wMb), der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät II (2 VZÄ wMb) und der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät III (1 VZÄ NGL und 0,5 VZÄ wMb). Exzellenzinitiative: Der Großteil des Budgets des Exzellenzclusters floss in die Etablierung von derzeit 16 besetzten Nachwuchsgruppen an der NaturwissenschaftlichTechnischen Fakultät I (16 VZÄ NGL, 1 VZÄ PostDoc und 15,9 VZÄ wMb). BMBF-Projekt: An der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät I konnten zudem zwei aus BMBF-Projekten finanzierte Nachwuchsgruppen etabliert werden (2 VZÄ NGL, 2 VZÄ wMb). Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 55 Tabelle 7: Nachwuchsgruppen an der UdS (Stand: Beginn Wintersemester 2012/13) Fakultäten Emmy-Noether Eigene Stelle Sofja-Kovalevskaja ERC Starting Grant Juniorprofessur Exzellenzinitiative BMBF-Projekt Nachwuchsgruppen gesamt Nachwuchswissenschaftler gesamt VZÄ V.6 Rechts- und MediziniWirtschafts sche Fak. wiss. Fak. 1 Philosophische Fakultät I II III 4 1 1 NaturwissenschaftlichTechnische Fakultät I II III 2 2 2 1 1 0 7 1 0 1 16 2 22 0 15,5 1 0 2 43,3 1 1 1 3 2 3,5 Bestehen an der Hochschule Tenure Track-Optionen für Mitglieder von drittmittelfinanzierten Nachwuchsgruppen? An der UdS bestehen auch für Mitglieder drittmittelfinanzierter Nachwuchsgruppen Tenure-Track-Optionen. Die Ausgestaltung der Tenure-Track-Option wird einzelfallspezifisch getroffen und reicht von einer verbindlichen Zusage bei Beschäftigungsbeginn bis zum bloßen Hinweis auf die Möglichkeit der Anwendung dieses Verfahrens bei positiver Evaluation des Beschäftigungsverhältnisses. Im Rahmen des Exzellenzclusters haben sich die Universität und das Land verpflichtet, zehn von zwanzig der geförderten Nachwuchsgruppen auf Dauer auf Universitätsprofessuren weiterzuführen. In ähnlicher Weise ist im Center for IT-Security, Privacy and Accountability (CISPA) vorgesehen, drei Nachwuchsgruppen auf Dauer auf Universitätsprofessuren weiterzuführen. V.7 Wie viele Nachwuchswissenschaftler/-innen der Hochschule haben zwischen 2006 und 2012 einen Erstruf auf eine Professur (einschl. Juniorprofessur) an einer anderen Hochschule erhalten (differenziert nach Fakultäten)? Die Informationen zum Erstruf von Nachwuchswissenschaftler/inne/n der UdS an eine andere Hochschule werden regelmäßig im Rahmen einer Abfrage der Forschungsleistungen der einzelnen Professuren erhoben. Da die entsprechende Erhebung für das Jahr 2012 derzeit noch nicht abgeschlossen ist, werden im Folgenden die Daten bis zum Jahr 2011 berichtet. Tabelle 8: Erstruf auf eine Professur an Nachwuchswissenschaftler/-innen zwischen 2006 und einschließlich 2011 Fakultät Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Medizinische Fakultät Philosophische Fakultät I Nachwuchswissenschaftler/innen mit Erstruf 23 16 3 Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 56 Fakultät Philosophische Fakultät II Philosophische Fakultät III Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät I Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät II Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät III V.8 Nachwuchswissenschaftler/innen mit Erstruf 15 8 25 5 12 Ist die Universität an kooperativen Promotionsverfahren/-förderprogrammen mit anderen Hochschulen/insbesondere Fachhochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen, im In- und Ausland, beteiligt? Wenn ja, an welchen und in welcher Rolle? Gehen Sie dabei bitte gesondert auf Kooperationen in der Großregion ein. Die Universität beteiligt sich als koordinierende Hochschule oder als Partnerhochschule an zahlreichen, durch externe und/oder universitäre Mittel finanzierten Promotionsförderprogrammen. Regelmäßig werden diese in Kooperation mit anderen Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen im In- und Ausland betrieben, darunter mit Partnereinrichtungen aus der Großregion. Wichtige Partner sind dabei z.B. die Universitäten in Kaiserslautern, Trier, Straßburg oder Luxemburg, die Université de Lorraine sowie die außeruniversitären Forschungsinstitute in der Region (s.u.). Die ausgeprägte Kooperation insbesondere innerhalb der Großregion spiegelt sich in einer besonders intensiven Drittmittelförderung von Promotionsprogrammen der Universität durch internationale Förderorganisationen wie die DFH oder die EU wider. Darüber hinaus werden individuelle kooperative Promotionsverfahren unter gemeinsamer Betreuung mit weiteren Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen durchgeführt. (1) Zum einen sind dies binationale Promotionsverfahren („CotutelleVerfahren“) mit Universitäten anderer Länder, darunter Partnerhochschulen aus der Großregion, die derartige Verfahren durch administrative Erleichterungen im Rahmen der UniGR noch weiter unterstützen möchten. (2) Zum anderen finden insbesondere in naturwissenschaftlich-technischen und biomedizinischen Fächern kooperative Promotionsverfahren zwischen der Universität und inländischen Fachhochschulen ohne Promotionsrecht statt. An erster Stelle sind hier die Möglichkeiten kooperativer Promotionsverfahren mit der HTW, die auch in der Kooperationsvereinbarung zwischen den beiden Hochschulen verankert sind, zu nennen; außerdem die Fachhochschulen Kaiserslautern oder Trier. In diesen Promotionsverfahren kann bei Vorliegen entsprechender fachlicher Voraussetzungen eine gemeinsame Betreuung durch eine Hochschullehrerin oder einen Hochschullehrer der UdS und eine Professorin oder einen Professor der HTW erfolgen. Zudem sind regelmäßig außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (insbesondere die Institute von MPG, Fraunhofer, Helmholtz oder DFKI in der Region) an gemeinsam betreuten Promotionsverfahren beteiligt; der Zusammenarbeit mit den Max-Planck-Instituten kommt dabei sowohl quantitativ als auch qualitativ durch die International Max Planck Research School eine besondere Bedeutung zu. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 57 V.9 Wie ist an der Hochschule der Zugang von Fachhochschulabsolventen/-innen zur Promotion geregelt? Wie geht die Hochschule in der Praxis mit entsprechenden Anfragen um? Wie gestaltet sich der Zugang der FH-Absolventen zur Promotion in der Praxis? Alle Promotionsordnungen der Universität ermöglichen den Zugang von FH-Absolvent/inn/en zur Promotion, sofern die Zulassungsvoraussetzungen (i. d. R. Abschluss eines einschlägigen FH-Studiengangs und ggf. ausreichend gute Abschlussnoten) erfüllt sind. In der Praxis richten sich interessierte FH-Absolvent/inn/en direkt an die zuständigen Fakultäten oder – insbesondere mit unspezifischen Anfragen – zentral an das Graduiertenprogramm der Universität („GradUS“). Letzteres wird im Rahmen von Abklärungen mit dem zuständigen Dekanat oder potenziellen Betreuungspersonen auf Wunsch der Interessenten auch vermittelnd bzw. beratend tätig. Die Zulassung zur Promotion gestaltet sich in der Praxis als unproblematisch, sofern die FH-Absolvent/inn/en die hierfür notwendigen Voraussetzungen gemäß der jeweiligen Promotionsordnung erfüllen. Für die Jahre 2009-2011 zählt die Universität insgesamt 44 beantragte oder zugelassene/abgeschlossene Promotionsverfahren von FH-Absolvent/inn/en1, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorgänger-Zeitraum darstellt.2 VI Kooperationen VI.1 Stellen Sie bitte die wichtigsten institutionalisierten Kooperationsbeziehungen (z.B. vertraglich geregelte Hochschulpartnerschaften) dar, die die Universität in Lehre, Forschung sowie Wissens- und Technologietransfer mit a) anderen Hochschulen, b) außerhochschulischen Forschungseinrichtungen, c) Wirtschaftsunternehmen und -verbänden sowie d) sonstigen Institutionen in der Großregion und im In- und Ausland unterhält. a) Kooperationen mit anderen Hochschulen Die UdS unterhält Kooperationsbeziehungen mit Hochschulen im Saarland und der Großregion, im Bundesgebiet sowie im Ausland. Gegenstand der internationalen Kooperationen ist in der Regel die Förderung der Mobilität von Studierenden und Wissenschaftler/inne/n zwischen den Kooperationspartnern. Darüber hinaus bietet die UdS mit mehreren ausländischen Hochschulen auch gemeinsame Studiengänge an (vgl. hierzu VI.2). Der Schwerpunkt der Auslandsbeziehungen der UdS liegt traditionell in Frankreich. Die Kooperationen mit Frankreich und weiteren Hochschulen in der Großregion gewinnen im Netzwerk der UniGR (vgl. II.7 und IV.3) eine 1 Quelle: intern eingeforderte Angaben im Rahmen der HRK-Umfrage „Promotion von FH-Absolventinnen und –Absolventen in den Prüfungsjahren 2009, 2010 und 2011“ 2 vgl. Ergebnisse der HRK-Umfrage „Promotion von Fachhochschulabsolventen in den Prüfungsjahren 2006, 2007 und 2008“ Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 58 neue Qualität und erstrecken sich über den Studierendenaustausch und das Angebot gemeinsamer Studienprogramme hinaus auch auf Forschung und Nachwuchsförderung. Die Kooperationen im Inland beziehen sich insbesondere auf die Bereiche Fernstudium und Weiterbildung. So unterhält die UdS in enger Kooperation mit der Fernuniversität in Hagen ein Fernstudienzentrum. Mit der TU Kaiserslautern bietet die UdS gemeinsam den Weiterbildungsstudiengang Wirtschaftsrecht für die Unternehmenspraxis an. Im Bereich der Weiterbildung für Führungskräfte in Wissenschaft und Verwaltung engagiert sich die UdS zusammen mit acht weiteren Universitäten in Rheinland-Pfalz und Hessen im Netzwerk „Interuniversitäre Weiterbildung“ (IUW); darüber hinaus ist die UdS Mitglied im Zentrum für Wissenschaftsmanagement e.V. (ZWM) in Speyer. Zur Zusammenarbeit mit den anderen saarländischen Hochschulen bestehen seit 1990 Kooperationsvereinbarungen, die neben dem allgemeinen Wissenstransfer auch konkrete Vereinbarungen zwischen den Hochschulen umfassen, z.B. über die hochschulübergreifenden Dienstleistungen der Zentralen Studienberatung der UdS und der PVA oder über das gemeinsam von UdS und HTW getragene Hochschul-Informations-Zentrum (vgl. auch II.7). Zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen UdS und HTW ist eine neue Kooperationsvereinbarung abgeschlossen worden, die u.a. folgende Punkte beinhaltet: Ausbau der gemeinsamen Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, insbesondere Zugang von Fachhochschul-Absolventen zur Promotion, wechselseitige Entsendung von Mitgliedern in Berufungskommissionen im Ingenieurbereich, Zusammenarbeit in Fragen des Wissens- und Technologietransfers. b) Kooperationen mit außerhochschulischen Forschungseinrichtungen Die UdS unterhält Kooperationen zu den folgenden, in Kapitel V.2 vorgestellten außerhochschulischen Forschungseinrichtungen: Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) (5% der Geschäftsanteile) Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) Fraunhofer-Institut für zerstörungsfreie Prüfverfahren (IZfP) Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung (HIPS) Korea Institute of Science and Technology Europe (KIST Europe) Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) (51% der Geschäftsanteile) Max-Planck-Institut für Informatik Max-Planck-Institut für Software Systeme Steinbeis-Forschungszentrum Material Engineering Center Saarland (MECS) Darüber hinaus kooperiert die UdS mit folgenden außerhochschulischen und hochschuleigenen Forschungseinrichtungen: Intel Visual Computing Institute (IVCI) (vgl. V.3) Das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik gGmbH (ZeMA) ist eine gemeinsame Einrichtung von Land, UdS (20% der Geschäftsanteile) und HTW und beschäftigt sich mit anwendungsorientierten Fragestellungen aus den Bereichen „Sensorik und Aktorik“, „Fertigungsverfahren und -automatisierung“ und „Montageverfahren und -automatisierung“. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 59 Das Schloss Dagstuhl-Leibniz-Zentrum für Informatik GmbH fördert insbesondere durch das Angebot von Dagstuhl-Seminaren und Dagstuhl-Perspektiven-Workshops zu aktuellen Themen der Informatik die Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung, die wissenschaftliche Fort- und Weiterbildung und den Wissens- und Technologietransfer. Die UdS hält 7% der Geschäftsanteile der Einrichtung. Die Institut für ZukunftsEnergieSysteme gGmbH (IZES) wurde auf Initiative des Landes, einzelner Energieunternehmen und Energiedienstleister sowie der UdS (0,13% der Geschäftsanteile) und der HTW gegründet. Das Institut beschäftigt sich mit anwendungsnaher Forschung auf den Gebieten Zukunftstechnologien und Zukunftsmärkte für Energie- und Stoffstromsysteme, innovative Maßnahmen zur rationellen Energienutzung und erneuerbare Energien. Die PharmBioTec GmbH wurde 2010 als Tochtergesellschaft der UdS gegründet (100% der Geschäftsanteile) und ist auf Auftragsforschung in der Entwicklung und Anwendung neuer Techniken in den Gebieten Drug Discovery, Biotechnology und Drug Delivery spezialisiert. Der Forschungscampus Saar (caMPlusQ) ist eine Gemeinschaftsinitiative der Ingenieurwissenschaften der UdS und der Forschungseinrichtungen im Bereich Materialien und Prozesse (INM, IZfP, MECS, ZeMA). In einem umfassenden Forschungsverbund soll mit der Industrie gemeinsam geforscht und entwickelt werden. Wissenschaftliche Ergebnisse werden damit unmittelbar für Innovationen nutzbar und bisher ungenutzte Synergien für die Entwicklung erschlossen. Ziel ist auch die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten. c) Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen und -verbänden Die UdS kooperiert mit regionalen und überregionalen Wirtschaftsunternehmen und -verbänden im Rahmen von Forschungskooperationen sowie im Rahmen von Auftragsforschung, drittmittelfinanzierten Projekten und Klinischen Studien, Sponsoring und Spenden sowie wissenschaftlichen Dienstleistungen. Zu den Partnern mit dem finanziell höchsten Beteiligungsvolumen zählen auf überregionaler Ebene: INTEL Corporation, Bayer, Google und Ernst & Young. Besonders finanzstarke Kooperationen mit regionalen Wirtschaftsunternehmen bestehen zu Ursapharm, KD-Pharma und ElexoPharm. Als besonders prominentes Beispiel für eine gelungene und institutionalisierte Kooperation der UdS mit Wirtschaftsunternehmen auf europäischer Ebene im Bereich Informatik ist das European Institute for Innovation and Technologie (EIT) ICT Labs zu nennen. Das DFKI ist in diesem europäischen Spitzencluster einer der 23 europäischen Kernpartner, das Max-Planck-Institut für Informatik sowie die Fachrichtung Informatik der UdS sind Partner im nationalen Cluster. Das EIT ICT Lab betreibt Spitzenforschung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien auf Feldern von großem gesellschaftlichem Bedarf wie Energieeffizienz, Gesundheit in einer alternden Gesellschaft, sichere Mobilität und Klimaschutz. Das Konzept zielt darauf ab, die Synergien zwischen den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation durch Netzwerke der europaweit leistungsfähigsten Institute, Universitäten und industriellen Forschungszentren zu stärken. Dem Konsortium gehören führende Wirtschaftsunternehmen wie Alcatel-Lucent, Ericsson, Nokia, Philips, SAP, Siemens, Telekom und Thomson an. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 60 d) Kooperationen mit sonstigen Institutionen im In- und Ausland Ein wesentlicher Kooperationspartner der UdS ist das UKS. Die Kooperation ist gesetzlich verankert3 und beinhaltet die gegenseitige Unterstützung bei der jeweiligen Aufgabenerfüllung von Universität und Klinikum. UKS und UdS sind in personeller Hinsicht miteinander verflochten durch die Mitgliedschaft des Universitätspräsidenten im Aufsichtsrat des UKS, die Mitgliedschaft des Dekans der Medizinischen Fakultät im Vorstand des UKS sowie über die Mitgliedschaft des Ärztlichen Direktors des UKS im Dekanat und im Bereichsrat für Klinische Medizin der Medizinischen Fakultät. Im Bereich der praktischen Ausbildung von Studierenden der Medizin der UdS bestehen Kooperationsverträge mit dem CentreHospitalier de Luxembourg, dem Knappschaftskrankenhaus Püttlingen, der Klinikum Merzig gGmbH, dem Knappschaftskrankenhaus Sulzbach, dem Städtischen Klinikum Neunkirchen, der Caritasklinik St. Theresia Saarbrücken und der Klinikum Saarbrücken gGmbH. Intensive Kooperationen pflegt die UdS außerdem mit der Industrie- und Handelskammer und mit der Handwerkskammer des Saarlandes. Die Kooperationen bestehen seit den 1980er bzw. 1990er Jahren und beziehen sich insbesondere auf den regelmäßigen Informationsaustausch und das Zusammenwirken bei der weiteren Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Auf der Basis des Kooperationsvertrags mit der Arbeitskammer des Saarlandes aus dem Jahr 1984, 1995 ergänzt um den Kooperationspartner Deutscher Gewerkschaftsbund – Landesbezirk Saar, wurde 1994 die Kontaktstelle Wissenschaft und Arbeitswelt (KoWA) eingerichtet. Die Kontaktstelle befasst sich mit arbeitsweltorientierten Fragestellungen und hat insbesondere die Zusammenführung von Wissensbeständen in Wissenschaft und Arbeitswelt zum Ziel. Hierzu stellt die Koordinationsstelle Fördermittel für Forschungsprojekte zur Verfügung und bietet Seminare und Vorträge zu wechselnden Themen an. Vielfältige Kooperationsbeziehungen bestehen außerdem im sportlichen Bereich. So kooperiert die UdS mit dem Landessportverband des Saarlandes bei der gegenseitigen Nutzung von Sportstätten. In der sportmedizinischen Betreuung bestehen Kooperationen mit dem Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland und dem Deutschen Fußball-Bund e.V. Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsport e.V., dem Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland und dem Studentenwerk im Saarland e.V. ist die UdS Partnerhochschule des Spitzensports. Begünstigt durch die räumliche Nähe von Olympiastützpunkt und Campus werden im Rahmen der Kooperation Kader-Athleten, die an der UdS eingeschrieben sind, dabei unterstützt, sportliche Karriere und Studium zu vereinbaren. Auf der Grundlage von Kooperationsvereinbarungen mit der Stiftung Europäischer Kulturpark werden seit 2002 Studierende in archäologische Grabungsarbeiten eingebunden, eine Kooperationsform, die mit dem Staatlichen Konservatoramt des Saarlandes bereits seit 1999 praktiziert wird. Des Weiteren besteht eine Kooperation mit dem Institut d`Etudes Francaises, das 1956 u.a. zur Förderung der Lehre der französischen Sprache, Literatur und Kultur im Saarland gegründet wurde. Auf Basis eines Kooperationsvertrags wird das Institut von einer Professorin der UdS geleitet. Die UdS kooperiert außerdem mit der Europäischen Akademie Otzenhausen gGmbH; insbesondere bei Veranstaltungsange3 Universitätsgesetz und Gesetz über das Universitätsklinikum des Saarlandes Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 61 boten zu Themen mit Europabezug. Darüber hinaus bestehen mit der EDV-Akademie des Rechts, dem EDV- Gerichtstag, der Juris GmbH und der SaarJusGmbH enge Kooperationsbeziehungen insbesondere auf dem Gebiet der Rechtsinformatik, die sich in Projekten und gemeinsamen Veranstaltungen niederschlagen. VI.2 Bietet die Hochschule gemeinsame Studiengänge und/oder Doppelabschlüsse (joint/double degrees) mit anderen Hochschulen in der Großregion und im Inund Ausland an? Die Universität bietet insgesamt 25 Studiengänge mit Bachelor-, Master- bzw. Staatsexamen-Abschluss in Kooperation mit anderen Hochschulen an. Zu den Partnern im Inland zählen die Hochschulen des Saarlandes und die TU Kaiserslautern. Die Kooperationen im Ausland erstrecken sich überwiegend auf europäische Länder mit einem deutlichen Schwerpunkt auf Frankreich: Mit einer Anzahl von derzeit 11 von der DFH geförderten Studienprogrammen mit Frankreich nimmt die UdS bundesweit eine Spitzenposition ein. In den gemeinsam mit ausländischen Hochschulen angebotenen Studiengängen kommen die deutliche internationale Orientierung und der traditionelle Frankreichbezug der Universität zum Ausdruck (vgl. I.2 und I.3 zu den Schwerpunkten der Universität). Die gemeinsamen Studiengänge sind zudem das Ergebnis der intensiven Bemühungen um die Nutzung von Synergiepotenzialen in der Lehre durch die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern im großregionalen Hochschulraum (vgl. auch IV.4). Die Universität misst gemeinsamen Studiengängen mit anderen Hochschulen einen hohen Stellenwert bei und fördert aktiv den Aufbau entsprechender Kooperationen. Dies geschieht u.a. durch das Angebot spezieller Informationsveranstaltungen für Lehrende und Verwaltungspersonal zur Konzeption, Gestaltung und Umsetzung kooperativer Studienprogramme. Zugleich wurde ein Leitfaden zur Anerkennung von im Ausland erbrachten Studien- und Prüfungsleistungen entwickelt, der die Integration von Auslandsphasen in das Studium als Vorstufe zu einem Doppel-Studiengang fördert. Über die o.g. gemeinsamen Studienprogramme hinaus hat die Zusammenarbeit mit den Hochschulen in der UniGR eine besondere Bedeutung. Im Rahmen des UniGRStudierendenstatus haben die Studierenden die Möglichkeit, individuell ausgewählte Lehrveranstaltungen an den Partneruniversitäten zu besuchen und in diesen Prüfungen abzulegen, ohne gesonderte Gebühren entrichten zu müssen; weitere Maßnahmen im Rahmen der UniGR sind unter IV.4 angeführt. VI.3 Erläutern Sie bitte die Organisation des Forschungstransfers aus der Hochschule in die Wirtschaft. Verfügt die Hochschule über eine eigene Transferstelle? Wenn ja, wie ist diese finanziell und personell ausgestattet? Die UdS hat als eine eigene Transferstelle die Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT) eingerichtet, die durch die Ansiedlung im Präsidialbüro und die Leitung durch den Vizepräsidenten für Forschung und Technologietransfer direkt dem Präsidium zugeordnet ist. Die KWT fördert und unterstützt den gezielten Informations- und Erfahrungsaustausch sowie die aktive Initiierung gemeinsamer Projekte von Wissenschaft- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 62 ler/inne/n und regionalen Unternehmen. Sie betreut hierfür ein eigens vom Saarland eingerichtetes Förderprogramm zur Verstärkung der Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft (KoWi2), mit dem Projekte zwischen regionalen Unternehmen und Wissenschaftlern der Universität unterstützt werden können. Weiterhin motiviert und unterstützt die KWT Existenzgründer/innen aus der Universität, organisiert und betreut Kongresse, Tagungen, Workshops und sonstige Veranstaltungen der Universität und übernimmt Konzeption und Betreuung der Forschungsstände des Saarlandes auf den Messen in Hannover. Darüber hinaus ist die KWT gemeinsam mit dem Präsidialbüro an der im Rahmen des Qualitätspakts Lehre geförderten Koordinationsstelle Studium und Praxis beteiligt. Zum Zweck der Abwicklung wirtschaftlicher Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Technologietransfer hat die UdS 2002 die Wissens- und Technologietransfer GmbH (WuT) als 100%ige Tochter der Universität gegründet, mit der die KWT eng zusammenarbeitet. Die Geschäftsfelder umfassen insbesondere den Betrieb der drei Starterzentren der UdS, die Patentverwertung sowie den Uni-Shop. Für die Patentverwertung steht die PVA der saarländischen Hochschulen zur Verfügung, die als Abteilung der WuT die schutzrechtliche Sicherung und Verwertung wirtschaftlich relevanter Forschungsergebnisse der saarländischen Hochschulen und mehrerer An-Institute übernimmt. Die PVA gehört seit Jahren zu den erfolgreichsten Agenturen Deutschlands, was durch die Spitzenplätze bei den bundesweiten Vergleichen des Projektträgers Jülich oder die aktuellen CHE-Rankings belegt wird. In den Fächern Chemie, Biologie, Pharmazie und Elektrotechnik liegt die UdS gemäß dem CHE-Patentranking in der Spitzengruppe der deutschen Hochschulen. Einen Schwerpunkt in der Verwertung bildet die Einbringung von Universitätspatenten in Start-ups. Bisher wurden in sieben Existenzgründungen insgesamt 16 Technologien der UdS eingebracht. Tabelle 9: Bearbeitete Fälle der PVA seit 2002 UdS Erfindungsmeldungen Prioritätsanmeldungen Nachanmeldungen Verwertungsverträge 409 Ca. 150 Ca. 200 98 Andere saarländische Hochschulen und An-Institute 47 15 16 2 Gesamt 456 Ca. 165 Ca. 215 100 Auch im Bereich Existenzgründung ist die KWT mit bisher mehr als 250 unterstützten Ausgründungen und über 1.400 geschaffenen Arbeitsplätzen sehr erfolgreich (vgl. dazu auch die Auszeichnung als „EXIST-Gründerhochschule“ durch das BMWi im Januar 2013). Die KWT ist von der Universität mit einer Stelle ausgestattet. Der WuT werden für einen jeweils mehrjährigen Planungszeitraum 60.000 € (1 Stelle) pro Jahr von der Universität für den Betrieb der drei Starterzentren zur Verfügung gestellt. Neben dieser Grundfinanzierung durch die UdS unterstützt das Land die Arbeit der KWT mit einem jährlichen Betrag in Höhe 119.000 €. Hiermit werden derzeit ein weiterer Transferbeauftragter sowie eine Sekretariatsstelle finanziert. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 63 Zu den genannten Mitarbeiter/inne/n kommen derzeit sieben weitere KWT- und neun weitere WuT-Mitarbeiter/innen sowie Auszubildende und Hilfskräfte, die zeitlich befristet aus projektgebundenen Drittmitteln finanziert werden. Hiermit ist insgesamt eine ausreichende personelle Ausstattung im Technologietransfer gegeben, um die verschiedenen Aufgaben in hoher Qualität zu erledigen. Die große Anzahl zeitlich befristet eingestellter Mitarbeiter führt allerdings zu einer hohen Personalfluktuation bei der KWT und der WuT. Positiv ist zu vermerken, dass durch den Erfolg bei der Einwerbung von Drittmitteln mit verhältnismäßig geringem Aufwand hohe Wirkung erzielt werden konnte. Einer strategischen Weiterentwicklung des Technologietransfers im Sinne der selbstgesteuerten Etablierung neuer Tätigkeitsfelder sind unter diesen Umständen jedoch Grenzen gesetzt. VI.4 Wie bewerten Sie die Unterstützungsstrukturen des Landes beim Forschungsund Technologietransfer? Wo bestehen Defizite? Die Unterstützungsstrukturen des Landes beim Forschungs- und Technologietransfer sind grundsätzlich positiv zu bewerten, wenngleich insbesondere hinsichtlich der Verteilung und der Abgrenzung von Zuständigkeiten zwischen Land und UdS Optimierungsbedarf besteht. Hervorzuheben ist der konstruktive Austausch auf Arbeitsebene zu den zuständigen Mitarbeiter/innen bei der Landesregierung. Zudem spricht das persönliche Engagement des Wirtschaftsministers und der Ministerpräsidentin in Fragen des Forschungs- und Technologietransfers dafür, dass dem Thema auf Landesseite hohe Bedeutung beigemessen wird. Durch das Land wird neben der KWT auch die landeszentrale Organisation Zentrale für Produktivität und Technologie Saar e.V. (ZPT) gefördert, deren Kernaufgabe die Unterstützung der saarländischen Wirtschaft bei der Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft sowie bei der Erschließung neuer Absatzmärkte ist. Zu den genannten Tätigkeitsbereichen übernimmt die Zentrale zum Teil aber auch Aufgaben des Technologietransfers aus den Hochschulen. Hier wäre aus Sicht der UdS eine deutlichere Abgrenzung der Tätigkeitsbereiche beider Einrichtungen wünschenswert. Der Betrieb einer eigenen Transferstelle der Universität wird von der UdS als unverzichtbar angesehen, da diese Transferstelle mit einer tiefgehenden Kenntnis der Strukturen und Themen der Hochschule und in enger Kooperation mit den Wissenschaftler/inne/n bei der Verwertung von Forschungsergebnissen bedarfsgerechte Unterstützung leisten kann. Diese Struktur hat sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern, wie z.B. den USA, als vorteilhaft herausgestellt. Die UdS sieht – ebenso wie die Landesregierung – in der Wertschöpfung für das Saarland ein zentrales Ziel des Technologietransfers. Darüber hinaus sieht die UdS allerdings aufgrund der geringen Größe und wirtschaftlichen Struktur des Landes die Notwendigkeit, die Aktivitäten im Technologietransfer unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit auch auf Regionen außerhalb des Saarlandes auszuweiten. Demzufolge werden viele Forschungsergebnisse der UdS nicht nur im Saarland, sondern auch national und international vermarktet. Vor allem in den Bereichen Informatik und NanoBioMed, in denen es bisher nur wenige technologieorientierte saarländische Unternehmen gibt, sollten nach Auffassung der UdS daher umfassende Unterstützungsmöglichkeiten für Existenzgründun- Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 64 gen geschaffen werden, um dazu beizutragen, exzellente Wissenschaftler/innen im Saarland zu halten und die von Ihnen generierten Forschungsergebnisse vor Ort zu Produkten weiterzuentwickeln. Dieser Ansatz sichert letztlich die Chance, die Abhängigkeit von den traditionellen Industrien im Saarland zu verringern und einen zukunftsorientierten Wirtschaftssektor zu schaffen. Die Zuständigkeiten für den Technologietransfer sind in der Landesregierung auf zwei Stellen verteilt. So ist die Staatskanzlei federführend für den Technologietransfer aus den Hochschulen zuständig, während das Thema Existenzgründung in den Zuständigkeitsbereich des Wirtschaftsministeriums fällt. Wenngleich die Kommunikation mit beiden Stellen grundsätzlich positiv zu bewerten ist, würde sich aufgrund der inhaltlichen Nähe der Themen Technologietransfer und Existenzgründung die Konzentration auf eine Anlaufstelle auf Seiten des Landes anbieten. Die Abstimmungen zwischen Universität und Land könnten auf diese Weise erleichtert werden. Universität und Land kooperieren auch bei der Verwaltung der Räumlichkeiten, die Existenzgründer/inne/n zur Verfügung gestellt werden. Das Starterzentrum, in dem die Existenzgründer/innen die ersten drei Jahre verbringen können, wird von der Universität betrieben. Die Science Parks, in die die Gründer anschließend umziehen können, werden hingegen vom Land verwaltet. Da die Übergänge aufgrund hoher Nachfragen z.T. mit geringem zeitlichen Vorlauf stattfinden müssen, könnte aus Sicht der UdS die Zusammenführung der Verwaltung von Starterzentrum und Science-Park bei der Universität von Vorteil sein, um die Durchlässigkeit der Strukturen zu steigern und die Auslastung in beiden Bereichen weiter zu optimieren. Anzumerken ist schließlich noch, dass bei der Teil-Finanzierung von Technologietransfer-Projekten aus EU-Mitteln (EFRE)– die aufgrund der Haushaltssituation häufig erforderlich ist – die landesseitige Handhabung der komplexen Kontroll- und Abwicklungsmechanismen zu teilweise mehrjährigen Bearbeitungszeiten von Projekt- und Änderungsanträgen führt. Auch der administrative Aufwand, der aus den festgesetzten Dokumentations- und Nachweispflichten resultiert, wird als besonders zeitaufwändig wahrgenommen. VI.5 Bietet die Hochschule ihren Absolvent/-innen und Studierenden Gründungsberatungsleistungen an? Bestehen Kooperationen mit Gründerzentren in der Großregion und darüber hinaus? Seit 1995 unterstützt die UdS durch KWT und WuT den Gründungsprozess von der Motivation bis zur Selbständigkeit. Sie errichtete im gleichen Jahr das bundesweit erste Starterzentrum. Zwischenzeitlich gibt es insgesamt drei Starterzentren auf dem Universitätscampus in Saarbrücken und Homburg, in denen bisher mehr als 250 Unternehmen gegründet wurden. Ein erfolgreicher Antrag der KWT im Jahr 1998 im Bundesprogramm EXIST hat es ermöglicht, das Thema Existenzgründung frühzeitig in den neuen Bachelor- und Masterstudiengängen der Saar-Uni zu verankern. Die Sensibilisierungs- und Schulungsangebote für Studierende und Absolvent/inn/en wurden im Rahmen der Fördermaßnahme METiS (Motivation von Existenzgründungen im Saarland) weiter ausgebaut und werden nun im Rahmen des Projektes ZEUS (Zentrales Existenzgründungsprogramm der UdS) mit finanzieller Unterstützung der Landesregierung fortgesetzt. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 65 Im Zusammenhang mit dem o. g. EXIST-Antrag wurde 1998 mit dem saarländischen Wirtschaftsministerium das virtuelle Beratungszentrum „Saarland Offensive für Gründung (SOG)“ etabliert – ein regionales Netzwerk, dem alle in der Gründerförderung aktiven Kräfte des Saarlandes angehören und welches auch Absolvent/inn/en der Region beratend zur Seite steht. Seither lernen Studierende und Absolvent/inn/en frühzeitig die Qualifizierungsmöglichkeiten in der Gründungsphase. Das Starterzentrum bietet Gründungsinteressierten der Universität und anderer Hochschulen vielfältige Möglichkeiten, sich zu qualifizieren und untereinander oder mit spezialisieren Experten auszutauschen. Büroräume und Labore können kostengünstig angemietet werden. Ein Sekretariatsservice, Besprechungs- und Schulungsräume, eine Bibliothek sowie ein Beratungs- und Coaching-Angebot tragen dazu bei, dass sich die Gründer/innen von Beginn an auf die wesentlichen Aufgaben in ihrem neu gegründeten Unternehmen konzentrieren können. Da es für junge Unternehmen eine attraktive Option ist, die grenznahen Märkte Frankreich, Luxemburg und Belgien zu erschließen, wurde eine Kooperation mit dem Gründerzentrum in Forbach (Frankreich) vereinbart. Das Starterzentrum wurde im Zusammenhang mit EU-Projekten als Best-Practice-Modell bereits auf zahlreiche ausländische Standorte übertragen. Derzeit wird beispielsweise in Namibia ein Starterzentrum nach dem Modell der UdS aufgebaut. Grenzüberschreitender Technologietransfer und Existenzgründung sind auch ein Schwerpunkt im Projekt „TIGRE“, das ergänzend zum Projekt UniGR gestartet wurde und sich speziell mit der Zusammenarbeit im Bereich des Technologietransfers in der Großregion beschäftigt. Anfang 2013 wurde die Universität mit dem Strategiekonzept „Gründer-Campus Saar“ beim EXIST-Wettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie als eine der drei besten Hochschulen mit dem Titel „Gründerhochschule“ ausgezeichnet. Ziel der Förderung ist es, die Zahl der Firmengründungen und insbesondere den Anteil an Hightech-Gründungen deutlich zu steigern. Zu diesem Zweck wird aus den Fördermitteln (gesamt 2,7 Mio. €) auf dem Gründer-Campus Saar eine nachhaltige Gründungskultur in Lehre, Forschung und Verwaltung der Universität sowie in den außeruniversitären Forschungsinstituten verankert werden. VII Stärken-/Schwächenanalyse und Zukunftsplanung VII.1 Benennen Sie bitte die Stärken und Schwächen der Hochschule in Forschung und Lehre. Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich daraus für die Weiterentwicklung der Hochschule? Vor dem Hintergrund der zahlreichen Erfolge des Jahres 2012 im Bereich der wissenschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit (Exzellenzinitiative, SFB, Systemakkreditierung, Qualitätspakt, Gründerhochschule etc.) ergeben sich ausgezeichnete Chancen für die weitere Etablierung der UdS in der Gruppe der besonders leistungs- und forschungsstarken Universitäten Deutschlands. Dies bildet auch die Basis für eine hohe Qualität in der Lehre und schafft wichtige Grundlagen für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des Landes. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 66 Besondere Stärken der UdS liegen in ihrer Profilierung mit den drei Schwerpunktbereichen Informatik (mit nationaler und internationaler Spitzenstellung), NanoBioMed (mit überdurchschnittlicher Aktivität in der Verbundforschung) sowie Europa (mit hoher Anzahl an internationalen Studiengängen und engen Vernetzung in der Großregion SaarLorLux). Aufgrund der engen Verflechtung der UdS mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen gibt es auf kompaktem Raum ausgezeichnete Potenziale in gut ausgeprägten Forschungsprofilen. Mit ihrer starken Verankerung in der Region wirkt die Universität als Magnet für hochqualifizierte Personen, stärkt den regionalen Fachkräftenachwuchs und trägt als Gründeruniversität zum Strukturwandel bei. Die UdS bewegt sich im Spannungsfeld zwischen einer Schwerpunktuniversität mit Spitzenforschung und Leistungsangeboten in der Breite einer Volluniversität. In diesem Rahmen wird die UdS bestehenden Schwächen entgegenwirken: So geht es künftig insbesondere um eine noch gezieltere und schlüssige Einbindung der Geisteswissenschaften in die Zukunftsplanung der Universität sowie eine Stimulierung der Verbundforschung in wenig drittmittelorientierten Fächern. Die Campus-Struktur der Universität kann dabei Kooperationen und fakultätsübergreifende Zusammenarbeit befördern. Dabei sollen bestehende Schwächen durch eine noch weitergehende, uni-interne Vernetzung der Informatik als Querschnittsdisziplin gemildert werden. Konkret sieht die Universität in folgenden Bereichen große Chancen für ihre Weiterentwicklung: Aufhebung des Kooperationsverbots und Partizipation an Mitteln des Bundes Konsolidierung der Universität der Großregion Weitere Profilierung als qualitätsorientierte Hochschule Entwicklung als Gründerhochschule Die großen Entwicklungspotenziale der Universität werden allerdings durch die Unsicherheit über ihre finanziellen und damit strategierelevanten Perspektiven erheblich eingeschränkt. Dies betrifft zum einen den Hochschulbau: Angesichts der Unterfinanzierung wächst das Risiko, dass dringend sanierungsbedürftige Gebäude aus Sicherheitsgründen kurzfristig geschlossen oder in der Nutzung stark eingeschränkt werden und sich erhebliche Beeinträchtigungen für den Forschungs- und Lehrbetrieb ergeben. Vor allem aber betrifft es, wie bereits unter I.1 angemerkt, die Gesamtentwicklung der UdS: Da das Land vor dem Hintergrund der notwendigen Haushaltssanierung die Universität mit der Erwartung einer ab 2014 stagnierenden oder rückläufigen Landesfinanzierung ohne Angaben zu deren Umfang konfrontierte, sah sich die UdS gezwungen, aus eigenem Ermessen eine mittel- bis langfristige Entwicklungsplanung zu erarbeiten, die ihr Leistungsspektrum an eine reduzierte Ressourcenbasis anpasst. Die UdS hat diese Herausforderung gemeistert und Leitlinien ihrer Entwicklung für die Jahre bis 2020 vorgelegt. Doch lässt sich aktuell weder sagen, ob die Umsetzung der darin angenommenen Ressourcenkürzungen in den Fakultäten ohne gravierende Leistungseinbußen gelingen, noch ob das Land sich den Finanzierungsannahmen der Universität anschließen wird. Bereits zu konstatieren sind Wettbewerbsnachteile bei der Gewinnung oder Sicherung hochqualifizierten Personals (insbes. Professorinnen und Professoren), bei der Beteiligung an Forschungsprojekten oder bei der Sachausstattung. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 67 VII.2 Skizzieren Sie bitte die Grundzüge der Struktur- und Entwicklungsplanung der Hochschule in Forschung und Lehre bis zum Jahr 2020 und für die Zeit darüber hinaus. Wie erwähnt, hat sich die UdS mit ihren Entwicklungslinien 2014-2020 der an sie gerichteten Erwartung gestellt, eine mittel- bis langfristige Planungsperspektive vorzulegen, die mit einer stagnierenden oder sogar rückläufigen Landesfinanzierung der Universität rechnet. Bezogen auf die dort zwangsläufig angenommenen, einen deutlichen Rückbau der UdS bedingenden Rahmenbedingungen legt die Universität Wert auf die Feststellung, dass eine Reduzierung der Mittel für Forschung und Lehre nach ihrer Auffassung auch strukturpolitisch kein geeignetes Mittel zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Landes und der Region darstellt und dass die Auswirkungen auf die Universität trotz gegenteiliger Bemühungen überwiegend negativ sein werden. Damit sind auch die Konsequenzen für die beträchtlichen ökonomischen Effekte der Universität für das Land (laut Studie der Arbeitskammer: 450 Mio. € p.a. Umsatz- und Steuereffekte im Saarland, www.uni-saarland.de/nc/aktuelles/ artikel/nr/7806.html) gemeint. Gleichwohl ist sich die Universität der in ihrer Hochschulautonomie begründeten Verantwortung bewusst, aus eigener Kraft und eigener Kenntnis entsprechende Umstrukturierungspläne zu entwickeln und zu vertreten. Sie bemüht sich dabei, Konturschärfung mit Mitteleinsparungen zu verbinden, sieht sich allerdings gezwungen, auf einige ihrer Entwicklungs-Erwartungen zu verzichten und ihre Größe, auch hinsichtlich immatrikulierter Studierender, deutlich (um ca. 15%) zu reduzieren. Diese Entwicklungsplanung (die volkswirtschaftlich betrachtet möglicherweise eine Abwärtsspirale einleitet) steht zwangsläufig im Widerspruch zum allgemeinen und hochschulpolitischen Kontext, welcher gegenwärtig gekennzeichnet ist durch bundes- und landesweit deutlich steigende Studierendenzahlen und eine zunehmende Diversifizierung der Studierenden. Die Struktur- und Entwicklungsplanung geht allerdings aus von einem sich weiter verschärfenden Wettbewerb um (leistungsbereite) Studierende, Wissenschaftler/innen und finanzielle Ressourcen, einer anhaltenden Gewichtsverlagerung zulasten der institutionellen Grundfinanzierung (durch das Land) und zugunsten der projektorientierten Programm- und Zweckfinanzierung (nicht zuletzt des Bundes) der unveränderten Erwartung des Landes, wissenschaftliche Profilierung und Schwerpunktbildung mit der Wahrnehmung der regionalen Verantwortung als einzige Universität des Landes zu verbinden. Im Hinblick auf die mittelfristigen Entwicklungsperspektiven gehen Präsidium und Universitätsrat gegenwärtig von einem Finanzierungsdefizit und einem entsprechenden Restrukturierungsbetrag in Höhe von insgesamt 71 Mio. € bis 2020 aus. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Einsparsumme von 10 Mio. €, bei einer Globalzuweisung für die UdS (ohne Landeszuführungsbetrag Medizin) von 172 Mio. €. Dies entspricht der Größenordnung der gesamten Philosophischen Fakultät II. Vor diesem Hintergrund sieht sich das Präsidium zu einem Rückbau der Universität mit erheblichen Leistungseinschnitten gezwungen (vgl. UdS-Entwicklungslinien 2014-2020). In Beschränkung auf die Kernaufgaben umfasst der Plan bis 2020: Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 68 Wegfall von 20 Professuren und 12 Juniorprofessuren mit Beschneidung der Handlungsspielräume zur strategischen Weiterentwicklung der UdS Flexible Sparmaßnahmen in den Fakultäten, zentralen Einrichtungen und der zentralen Verwaltung im Umfang von 33 Mio. € (Verringerung der Ausstattung der Professuren, befristete Stellenbesetzungssperren, reduzierte Wiederbesetzungen etc.) Personalreduzierung und Maximierung aller Effizienzpotenziale insbesondere in schwach ausgelasteten Fachrichtungen Reduktion der Zahl der Studienplätze durch Verschärfung des NC (in Massenstudienfächern um bis zu 50%) infolge des Wegfalls von Professuren Schließung von Studiengängen Eckpfeiler der profilschärfenden Restrukturierung ist das hier nur schlagwortartig und verkürzt wiedergegebene „Zehn-Punkte-Planungskonzept“, das in den einzelnen Planungen zu den Fakultäten im sachlichen Zusammenhang konkretisiert wird: Zielformulierung 1. Trotz der angekündigten Ressourcenreduzierung versteht sich die UdS weiterhin als forschungsstarke mittelgroße Universität mit Medizinischer Fakultät. 2. International sichtbare Qualität in Forschung und Lehre strebt die Universität insbesondere in ihren drei ausgewiesenen Schwerpunktbereichen an. Zur Erreichung dieser übergeordneten Zielstellung verfolgt die UdS eine Reihe strategischer Maßnahmen: 3. Die Forschungspotentiale der UdS werden, insbesondere durch fachübergreifende Kooperation, stärker genutzt und mit der Etablierung zusätzlicher Verbundforschungsprojekte wirksam und sichtbar gemacht. 4. Die erfolgreiche Vernetzung mit den standortnahen An-Instituten wird weiter intensiviert und zum Profilmerkmal der UdS ausgebaut. 5. Als Möglichkeit zum Aufbau und zur Stärkung von Alleinstellungsmerkmalen wird die Informatik verstärkt als Querschnittsdisziplin etabliert, die für zahlreiche Fächer erhebliches Innovationspotential bereitstellt (Einrichtung entsprechender Brückenprofessuren). 6. Die Vernetzung im regionalen Hochschulraum und die Erschließung von Synergien wird weiter ausgebaut. 7. Das finanzielle Instrumentarium zur strategischen Profilentwicklung der UdS wird verbessert durch die Fortführung des Strategiefonds und den Aufbau eines Innovationsfonds. Strukturelle Herausforderungen 8. Die UdS will ihre wissenschaftliche Profilschärfung in Forschung und Lehre mit der Wahrnehmung ihrer regionalen Verantwortung verbinden. Sie sieht sich als Innovationsmotor im Saarland und will aus der Breite ihres Fächerspektrums weiterhin wichtige Beiträge im Wissens- und Technologietransfer für das Land und die Region erbringen. 9. Die UdS sieht den Bereich der quartären Bildung in mittel- bis langfristiger Perspektive als Wachstumsmarkt mit enormem Potential und will sich zur anerkannten DistanceLearning-Anbieterin entwickeln. Wissenschaftsrat: Selbstbericht der Universität des Saarlandes 30.04.2013 |Seite 69 10. Verwaltung und Servicebereiche der UdS sind unter Erschließung von Effizienzpotentialen durch Kooperation mit anderen Hochschulen sowie ggf. weiteren Dienststellen im Saarland weiter zu optimieren. Für die Zeit ab 2020 hat die UdS derzeit – auch mit Blick auf die bereits kurz- und mittelfristig bestehenden Unsicherheiten – keine explizite Entwicklungsplanung formuliert. Die Universitätsleitung beobachtet aufmerksam strukturelle Entwicklungen, durch welche die zukünftige Entwicklung der Universität nach dem Jahr 2020 wesentlich geprägt sein wird. Dazu gehören der demographische Wandel im Saarland Unsicherheiten über die Forschungsfinanzierung nach Auslaufen des Hochschulpakts und der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ein Wandel der Studienbereitschaft und der Mobilität von Studieninteressierten die Diskussion um die Aufhebung des Kooperationsverbots und eine stärkere Beteiligung des Bundes an der Finanzierung von Universitäten eine wachsende Rolle der EU bei der Finanzierung von Lehre und Forschung Gleichwohl geht die UdS auf Basis ihrer Entwicklungsplanung davon aus, dass auch in langfristiger Hinsicht die wesentlichen übergreifenden Ziele erreicht werden können: Sicherung der Position des Saarlands als international wettbewerbsfähiger Wissenschaftsstandort bei Wahrung eines breit gefächerten Studienangebots Verbesserung der Bedingungen zum Einwerben von Mitteln des Bundes, der EU und der Wirtschaft Stärkung des Forschungsstandorts und weitere Aktivierung der Wissenschaft als Motor des wirtschaftlichen Strukturwandels Sicherung des regionalen Fachkräftenachwuchses durch Weiterentwicklung der saarländischen Hochschullandschaft VIII Zusatzfragen VIII.1 Bitte stellen Sie die Haushalte Ihrer Hochschule der letzten drei Jahre dar. Zu den Haushaltsplänen der UdS wird auf die jeweiligen Kapitel in den Haushaltsplänen des Saarlandes verwiesen (www.saarland.de/haushaltsplaene.htm). In den Jahren 2011 und 2012 ist dies jeweils das Kapitel 08 11, ab 2013 Kapitel 0214. Unter den genannten Kapiteln sind auch die Wirtschaftspläne der jeweiligen Jahre abgedruckt. VIII.2 Hat es in den letzten Jahren Haushaltsdefizite gegeben? Wenn ja, wie geht die Hochschule damit um? Die Universität konnte Haushaltsdefizite bisher vermeiden. Auf Basis der in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen festgelegten Möglichkeit zur Schaffung von Rücklagen wurden bisher in geringem Umfang Reste erwirtschaftet, die allerdings im Jahr 2012 aufgebraucht wurden.