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Neuer Hepatitis Start up Fund
Medizin Neuer Hepatitis Start up Fund Wie hängt Hepatitis C und Lymphdrüsen-Krebs zusammen? Dieser Frage gehen Forscher der Uni-Kliniken Homburg und Bonn im neuen Start up Fund innerhalb des Kompetenznetzes Hepatitis auf den Grund: Gemeinsames Ziel der Nachwuchsforscher des Homburger Teams um Prof. Stefan Zeuzem und dem des Uniklinikums Bonn um Prof. Tilman Sauerbruch ist die Entwicklung von Hemm- und Impfstoffen. Das Bundesforschungsministerium fördert das Vorhaben mit 50 000 Euro für zwei Jahre. W 38 eltweit leiden über 170 Millionen Menschen am Hepatitis C-Virus, der eine entzündliche Erkrankung der Leber verursacht; allein in Deutschland sind 500 000 Menschen betroffen. Hepatitis C nimmt in der Regel einen chronischen Verlauf, da das körpereigene Immunsystem der meisten Betroffenen nicht in der Lage ist, den Erreger erfolgreich zu bekämpfen. Neben schweren Komplikationen wie Leberzirrhose und Leberkrebs werden bei etwa 40 Prozent der Patienten mit chronischer Hepatitis C so genannte Kälteautoantikörper (Kryoglobuline) beobachtet, die zu Gefäßentzündungen führen können, in manchen Fällen kann sogar eine Form von Lymphdrüsenkrebs auftreten. Wenn der Körper eine Infektion durch Hepatitis C-Viren wahrnimmt, wird das Immunsystem aktiviert: Körpereigene Eiweiße wie Immunglobuline sollen helfen, die Viren abzutöten. Aus bislang unbekanntem Grund werden auch fehlgeleitete Immunglobuline, die KryoIm Rahmen des bundesweiten Kompetenzglobuline, gebildet. Das Homburger netzes Hepatitis leitet Professor Stefan Forscherteam hat im Labor Hepatitis Zeuzem, Direktor der Klinik Innere Medizin II, die Modellregion Süd-West. Das KomC-Virus-Pseudopartikel entwickelt; petenznetz Hepatitis (Hep-Net) ist ein vom ein neues In-vitro-Modell wurde derBundesforschungsministerium gefördertes art ausgebaut, dass komplexere VorVerbundprojekt, das alle namhaften Expergänge im Immunsystem auf molekuten auf dem Gebiet der Hepatitis zusamlarer Ebene erforscht werden können, menführt. Es soll u.a. über die aktuelle Zahl der infizierten Personen, die Übertragungsbeispielsweise die Bindung und wege und Risikogruppen in Deutschland Stimulation bestimmter Hepatitis Caufklären. Kernstück des Netzwerkes sind Virus-Pseudopartikel an spezifische die Modellregionen, in denen flächenSubpopulationen von Immunzellen. deckend Ärzte und Wissenschaftler zusamAuch die Fähigkeit des Hepatitis Cmenarbeiten, epidemiologische Daten sammeln und einen kontinuierlichen InforVirus, Mutationen in zellulären Genen mationsaustausch pflegen. Die geförderten zu verursachen, soll überprüft werden. Projekte der Modellregion beschäftigen Die Erforschung des Zusammenspiels sich mit Grundlagenforschung, klinischer des Hepatitis C-Virus mit den ZielForschung, Fragen zur Gesundheitsökozellen des menschlichen Organismus nomie und der Qualitätssicherung der Diagnostik. könnte einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung spezifischer Hemmwww. suedwest.kompetenznetzoder Impfstoffe gegen Hepatitis C hepatitis.de leisten. MR Professor Walter Hoffmann Hohe Ehrung aus Twer für Professor Hoffmann D ie Medizinische Akademie Twer feiert im Jahr 2006 ihr 70-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass ehrt die russische Akademie Wissenschaftler, die sich in besonderem Maße um ihre Institution verdient gemacht haben. Einstimmig hat der wissenschaftliche Rat der Akademie beschlossen, dem Leiter der Homburger Kinderkardiologie, Professor Walter Hoffmann, die Würde eines Ehrenprofessors zu verleihen. Damit ist Professor Hoffmann bislang der dritte nicht-russische Wissenschaftler überhaupt, dem diese Ehrung aus Twer zuteil wird. Die Medizinische Akademie würdigt mit dem ehrenvollen Titel Hoffmanns langjähriges Engagement und seine besonderen Verdienste um die russisch-deutsche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Medizin. Der Kinderherzspezialist und ehemalige Vizepräsident der Universität des Saarlandes koordiniert seit 1995 die Kooperation zwischen der Medizinischen Fakultät in Homburg und der russischen Akademie. Inzwischen hat sich eine enge Zusammenarbeit etabliert, insbesondere auf den Gebieten der Chirurgie, Augenheilkunde, Kardiologie, Pädiatrie und Humangenetik. CE Bessere Diagnostik und Therapie bei erblich bedingtem Darmkrebs campus 4/2005 I n Deutschland erkranken jährlich rund 55 000 Menschen an Dickdarmkrebs. Etwa ein bis drei Prozent dieser Erkrankungen sind auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen. Privatdozent Dr. Jochen Rädle, Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin II (Direktor: Prof. Stefan Zeuzem), beschäftigt sich mit den erblichen Ursachen, die zur Entstehung von Polypen und Tumoren im Bereich von Magen, Dünn- und Dickdarm führen. Für seine Erkenntnisse zur Diagnostik des so genannten „hereditären nicht-polypösen kolorektalen Karzinoms“ (HNPCC), welches das häufigste Krankheitsbild darstellt, hat die Saarländisch-Pfälzische Internistengesellschaft den Mediziner jetzt im Rahmen ihres 49. Jahreskongresses in Neustadt an der Weinstraße mit dem Wissenschaftspreis 2005 ausgezeichnet. Der Preis ist dotiert mit 5 000 Euro. Rädles Forschungen ermöglichen eine klare diagnostische Entscheidungshilfe bei der Bewertung, ob ein Darmkrebs erblich bedingt ist oder nicht. Das klinische Bild eines Patienten mit einem aus genetischer Veranlagung entstandenen Karzinom unterscheidet sich nämlich zunächst kaum von dem eines Patienten mit sporadischem Karzinom. Neben der Familienanamnese und klinischen Merkmalen sind beim erblich bedingten Dickdarmkarzinom daher vor allem molekulargenetische Untersuchungen erforderlich, die Gegenstand Rädles Privatdozent Dr. Jochen Rädle prämierter Arbeit sind. MO/CE