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Lagebericht der Universität des Saarlandes
Lagebericht der Universität des Saarlandes 2009 A-1 Inhalt Einleitung ............................................................................................................................ A-2 1. Qualitätsbericht Lehre und Studium ....................................................................... A-3 1.1. Studienangebot .................................................................................................... A-3 1.2. Serviceangebote und flankierende Maßnahmen .................................................. A-6 1.3. Studierendenstatistik ............................................................................................ A-8 1.4. Qualitätsentwicklung........................................................................................... A-10 2. Weiterbildung........................................................................................................... A-14 3. Forschung ................................................................................................................ A-16 3.1. Schwerpunktbereiche der UdS ........................................................................... A-16 3.2. Forschungsförderung aus Universitätsmitteln .................................................... A-16 3.3. Forschungsförderung aus Drittmitteln ................................................................ A-18 3.3.1 Forschungsförderung mit nationalen Drittmitteln ..................................... A-18 3.3.2 Forschungsförderung mit internationalen Drittmitteln .............................. A-21 3.3.3 Übersicht über die Drittmitteleinnahmen der Universität ......................... A-23 3.4. Nachwuchsförderung.......................................................................................... A-26 3.4.1 Promovierende ........................................................................................ A-26 3.4.2 Post-Docs ................................................................................................ A-28 3.5. Forschung und Wirtschaft................................................................................... A-30 4. Gleichstellung und Steigerung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ......... A-34 5. Wirtschaftsführung und Finanzen ......................................................................... A-36 5.1. Entwicklung des Universitätshaushaltes 2009.................................................... A-36 5.2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage................................................................ A-36 5.3. Inneruniversitäre Mittelverteilung........................................................................ A-38 6. Personal ................................................................................................................... A-40 6.1. Stellenbewirtschaftung ....................................................................................... A-40 6.2. Berufungen und Rufabwehrverhandlungen ........................................................ A-40 6.3. Beschäftigungsentwicklung ................................................................................ A-42 7. Baubereich ............................................................................................................... A-43 8. Ausblick: Chancen und Risiken............................................................................. A-45 8.1. UdS als Studienort.............................................................................................. A-45 8.2. Weiterentwicklungen der Schwerpunktbereiche an der UdS.............................. A-46 8.3. Weiterentwicklung der Ingenieurwissenschaften................................................ A-46 8.4. Erwartungen der neuen Landesregierung .......................................................... A-47 8.5. Finanzierungsrisiken........................................................................................... A-47 8.6. Trennungsrechnung ........................................................................................... A-49 8.7. Baubereich ......................................................................................................... A-50 8.8. Übersicht Chancen und Risiken ......................................................................... A-50 A-2 Einleitung Die Universität des Saarlandes stand 2009 vor erheblichen Herausforderungen: Der doppelte Abiturjahrgang im Saarland erforderte eine deutliche Steigerung der Aufnahmekapazitäten, und im Bereich der Forschung war in Bezug auf drittmittelfinanzierte Vorhaben aus der Wirtschaft mit Einschnitten aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise zu rechnen. Insgesamt kann für das Jahr aber eine sehr positive Bilanz gezogen werden, die erneut belegt, dass das besondere Engagement der Mitglieder die UdS zur Bewältigung auch anspruchsvoller Anforderungen befähigt. So gelang es der UdS, zum Wintersemester 2009/10 rund 26% mehr Studienanfänger aufzunehmen als im Jahr zuvor; insgesamt studierten im Wintersemester 2009/10 16.396 Studierenden an der UdS und damit deutlich mehr als im Vorjahr. Für die überregionale Attraktivität der UdS als Studienort spricht dabei, dass vor allem auch der Anteil der Studierenden aus Bundesländern außerhalb der direkten Nachbarregion des Saarlandes sowie der Anteil internationaler Studienanfänger/innen deutlich gesteigert wurden. Darüber hinaus wurde zum Wintersemester 2009/10 das Studienangebot insbesondere im Master-Bereich und im Bereich der internationalen Studienprogramme erweitert. Auch im Bereich der Forschung sind für das Jahr 2009 große Erfolge zu verzeichnen. So konnten die Drittmitteleinnahmen 2009 mit insgesamt 55,9 Mio. € erneut gegenüber dem schon außerordentlich hohen Stand des Vorjahrs gesteigert werden. Hervorzuheben ist daneben die Auszeichnung von Professor Joachim Weickert mit dem Gottfried-WilhelmLeibniz-Preis, dem renommiertesten Wissenschaftspreis für Forscherinnen und Forscher in Deutschland. Zudem wurde Professor Michael Backes als erster deutscher Wissenschaftler von der Zeitschrift "Technology Review", die vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) herausgegeben wird, in die Gruppe der 35 weltweit besten Forscher unter 35 Jahren („TR35“) gewählt. Dass die Forschungsleistungen der Universität auch unter schwierigen Rahmenbedingungen hohe Relevanz für wirtschaftliche Anwendungen haben, zeigt sich nicht zuletzt an der auch 2009 wieder angestiegenen Zahl der Unternehmensgründungen im Starterzentrum der Universität. Die besondere Europa-Orientierung der UdS hat im Jahr 2009 vielfältigen Ausdruck gefunden, v.a. in dem Projekt „Universität der Großregion“. Unter der Federführung der UdS wird hierbei zusammen mit Partnerhochschulen in Deutschland, Luxemburg, Frankreich und Belgien der Aufbau eines gemeinsamen europäischen Hochschulraumes im regionalen Rahmen angestrebt. 2009 wurden hierzu zentrale Kooperationen, Austauschstrukturen und grenzüberschreitende Vereinbarungen angestoßen. In personeller Hinsicht ist hervorzuheben, dass 2009 mit Professor Hannig und Professor Schmitt zwei neue Vizepräsidenten gewählt wurden. Professor Hannig übernimmt in der Nachfolge von Professor Faßbender das Amt des Vizepräsidenten für Planung und Strategie. Professor Schmitt löst Frau Professor Demske im Amt des Vizepräsidenten für Lehre und Studium ab. A-3 1. Qualitätsbericht Lehre und Studium 1.1. Studienangebot Überblick Zum Wintersemester (WS) 2009/10 bietet die UdS 93 Studienfächer ohne das auslaufende Studienangebot an (vgl. Tabelle 1), welche die Studierenden auf Berufseinstieg und/oder wissenschaftliche Tätigkeit vorbereiten. Tab. 1: Studienfächer zum WS 2009/10 (kursiv = neues Studienangebot zum WS 2009/10) BachelorStudienfächer Allemand (frz. Licence) Altertumswissenschaften Betriebswirtschaftslehre Bildwissenschaften der Künste Bioinformatik Biologie (Human- und Molekularbiologie) Biophysik Chemie Computerlinguistik Computer- und Kommunikationstechnik Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation Droit (frz. Licence) Evangelische Theologie Germanistik Geschichte / Geschichtswissenschaften Historisch orientierte Kulturwissenschaften Informatik Katholische Theologie Lateinische Philologie Materialwissenschaft und Maschinenbau Materialwissenschaft und Werkstofftechnik Mathematik Mechatronik Mikrotechnologie und Nanostrukturen Musikwissenschaft Philosophie Phonetik-Phonologie Physik Psychologie Quellenkundliche Grundwissenschaften Romanische Kulturwissenschaft u. Interkulturelle Kommunikation mit Schwerpunkt Frankreich Romanistik Sportwissenschaft Sprachkompetenz 2. Fremdsprache (2. FS) Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Translation Wirtschaftsinformatik Wirtschaft und Recht World English, Literatures and Cultures A-4 Etudes Germaniques (frz. Master) Angewandte Mathematik Bioinformatik Chemie Computational Engineering of Technical Systems (COMET) Computer- und Kommunikationstechnik Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation Geschichtswissenschaften in europäischer Perspektive Informatik Language Science and Technology konsekuLiteratur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums (intiv ternational) Materialwissenschaft MasterMathematische Grundlagenforschung StudienMechatronik fächer Mikrotechnologie und Nanostrukturen Musikwissenschaft (international) Physik (international) Visual Computing Werkstofftechnik Wirtschaftsinformatik Wirtschaft und Recht Advanced Materials Science and Engineering AMASE Biotechnologie Europäische Integration AufbauEuropean Management StudienMagister/Magistra der Rechte (LL.M) gang Master of Evaluation Wirtschaftsrecht für die Unternehmenspraxis (in Kooperation mit der TU Kaiserslautern) Aufbau-StudienDeutsch als Fremdsprache gang (Zertifikat) Griechisch Biologie: LAG, LAR, LAH, LAB Chemie: LAG, LAR, LAH, LAB Deutsch: LAG, LAR, LAH, LAB Englisch: LAG, LAR, LAH, LAB Erdkunde: LAG, LAR, LAH Erziehungswissenschaft/Pädagogische Psychologie: LAG, LAR, LAH, LAB Evangelische Religion: LAG, LAR, LAH, LAB Französisch: LAG, LAR, LAH, LAB Geschichte: LAG, LAR, LAH LehramtsstudienfäInformatik: LAG, LAB 1 cher (modulariItalienisch: LAG siert) Katholische Religion: LAG, LAR, LAH, LAB Latein: LAG Mathematik: LAG, LAR, LAH, LAB Mechatronik: LAB Musik (in Kooperation mit der Hochschule für Musik Saar): LAG, LAR, LAH Philosophie/Ethik: LAG Physik: LAG, LAR, LAH, LAB Spanisch: LAG Sport: LAG, LAR, LAH, LAB DiplomWirtschaftspädagogik Studiengänge 1 LAB = Lehramt an beruflichen Schulen, LAG = Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen, LAH = Lehramt an Haupt- und Gesamtschulen, LAR = Lehramt an Real- und Gesamtschulen A-5 Medizin Staatsexamen- StuPharmazie diengänge Rechtswissenschaft (außer Lehramt) Zahnmedizin Gegenüber dem Vorjahr veränderte sich das Studienangebot im Wesentlichen dahingehend, dass das Angebot an Master-Studienfächern wie auch an internationalen Studienangeboten deutlich erweitert wurde. Zudem konnte im Sinne einer Weiterentwicklung des Studienangebots durch die Stiftungsprofessur Nachhaltigkeit ein neuer Schwerpunktbereich erschlossen und insbesondere über den Bachelor-Optionalbereich in die Studiengänge eingebracht werden. Die Umstellungsquote im Hinblick auf die Bachelor-Master-Struktur blieb mit 97% und die Bologna-Reformquote mit 92% konstant. Internationales Studienangebot Das besondere internationale Profil der UdS konnte 2009 durch die Etablierung zusätzlicher internationaler Studienprogramme weiter ausgebaut werden (vgl. Tabelle 2). Tab. 2: Internationales Studienangebot zum WS 2009/10 Fakultät Studienfach Jura / Französische Rechtswissenschaft – Licence de Droit Jura – Trilaterales Studienprogramm Europäische Integration – Europa-Institut BWL – Deutsch-französisches Doppeldiplom European Management – Europa-Institut Bilinguales Lehramt Geschichte – Zertifikat für bilingualen Unterricht Bilinguales Lehramt Geographie – Zertifikat für bilingualen Unterricht Musikwissenschaft - Deutsch-französischer Master Licence d'Allemand Philoso- Master Etudes Germaniques phische Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums – FakulDeutsch-französisch-luxemburgischer Master täten Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation – Deutsch-französischer Bachelor Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation – Deutsch-französisch-luxemburgischer Master Language and Communications Technology – European Master’s Programme Mathematik – Deutsch-französisches Doppeldiplom Physik – Deutsch-französisches Doppeldiplom Physik – Trinationaler Saar-Lor-Lux-Bachelor Naturwis- Physik – Binationaler Saar-Lor-Lux-Master Mechatronik – Deutsch-französisches Doppeldiplom senschaftlich- Chemie – Deutsch-französisches Doppeldiplom TechniWerkstofftechnik – Deutsch-französisches Doppeldiplom sche Fa- Materialwissenschaft und Maschinenbau / Materials Science and Mechanical kultäten Engineering – Transatlantischer Bachelor Advanced Material Sciences and Engineering – Europäischer Master Rechtsund Wirtschaftswiss. Fakultät Molekularbiologie – Deutsch-Französischer Bachelor Doppelabschluss x x x x x x x x x x x x x x x x x x A-6 1.2. Serviceangebote und flankierende Maßnahmen Service für Studierende Serviceeinrichtungen. Die UdS bietet ihren Studierenden ein vielfältiges Angebot an Beratungseinrichtungen, die die Studierenden über die verschiedenen Phasen des Studiums hinweg begleiten. Im Jahr 2009 wurden die bestehenden Aktivitäten weitergeführt und mit Career-Service, Existenzgründerberatung oder durch die Koordinationsstelle Nationale Forschungsförderung neue Angebote insbesondere im Bereich des Übergangs vom Studium in den Beruf etabliert. So können Studierende seit dem Wintersemester 2009/10 im „TandemProgramm zur Berufsvorbereitung“ berufserfahrene Akademiker als persönliche Mentoren gewinnen und durch sie Einblicke in die Berufswelt erhalten und Kontakte zu Vertretern aus Wirtschaft und/oder Forschung aufbauen Studien- und Prüfungsorganisation. Die Umsetzung des Bologna-Prozesses stellt mit dem Ziel eines verbesserten Services für die Studierenden weiterhin hohe Anforderungen an den Bereich der Studien- und Prüfungsorganisation, dessen Systematisierung weiter vorangetrieben wurde. Darüber hinaus konnten im Berichtszeitraum die Funktionen der elektronischen Prüfungsverwaltung (HIS-POS) und des Vorlesungsverzeichnisses (HIS-LSF) etwa durch Ausweitung der Selbstbedienungsfunktionen ausgebaut werden. Kontaktstelle Studienqualität. Die seit Wintersemester 2007/08 bestehende und vom Qualitätsbüro der UdS betreute Kontaktstelle Studienqualität (studienqualitaet@uni- saarland.de) hat sich auch im Jahr 2009 als Anlaufstelle für Fragen und Beschwerden aus dem Bereich Lehre und Studium sowie als Bindeglied und Mittler zwischen Studierenden, Fächern, Fakultäten und Einrichtungen bewährt. Durch den offenen und unmittelbaren Kontakt zu den Studierenden und Mitarbeitern der UdS leistet die Kontaktstelle Studienqualität einen wirkungsvollen Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung der Qualität von Lehre und Studium. Im Sommersemester 2009 wurde speziell für Fragen und Anliegen im Zusammenhang mit der studentischen Arbeitsbelastung eine weitere zentrale E-Mail-Adresse ([email protected]) eingerichtet. Bildungstechnologien und technologiebasiertes Wissensmanagement Im Berichtszeitraum wurden Einsatz und Nutzung von Bildungstechnologien in Lehre und Studium ausgebaut. Im Fokus standen die Weiterführung bzw. der Abschluss verschiedener, z.T. drittmittelfinanzierter Projekte wie Study Finder, Future Consulting, E-Chalk und eLearning, eCampus Saar, die Durchführung der Anreizorientierung „eLearning 3.0“ mit rund 40 geförderten Vorhaben sowie die Antragstellung zum Aufbau neuer Bereiche wie Mobile Learning oder E-Prüfungen. Konkrete Zahlen aus den Projekten belegen deren Erfolge: So wurden 2009 mehr als 13.000-mal die internet-basierten eAssessments zur individuellen Studienfachauswahl von Studieninteressierten aufgerufen. 8.000 Studierende nutzten in mehr als 900 Lehrveranstaltungen an nahezu allen Fakultäten und vielen zentralen Einrichtungen das Learning Management System CLIX Campus. Weitere rund 5.000 Studierende und 300 Dozierende kamen ab dem Wintersemester 2009/10 über das Projekt eCampus Saar hinzu. Gegen Ende des Jahres wurde die Zusammenarbeit zwischen dem VISU und dem Competence Center eLearning des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelli- A-7 genz (DFKI) vertraglich vereinbart: Beide Institutionen werden ab 2010 unter dem Dach des Centre for e-Learning Technology (CeLTech) kooperieren und ihre jeweiligen Kernkompetenzen in Forschung und Entwicklung, Studium, Lehre und Weiterbildung sowie Beratung und Services zusammenführen. Studierendenwerbung Im Jahr 2009 stellte die Information der Schüler/innen des doppelten Abiturjahrgangs besondere Anforderungen an den Bereich Studieninformation und -beratung sowie die Gestaltung des Übergangs von der Schule zur Universität. Dabei hat sich die enge Zusammenarbeit der Zentralen Studienberatung mit dem Bereich Presse & Kommunikation erneut bewährt. Die Universität will durch die Studierendenwerbung insbesondere 1. die überregionale Sichtbarkeit der UdS als Forschungseinrichtung und Studienort erhöhen, 2. Studienanfängerzahlen insbesondere in nicht vollständig ausgelasteten Studiengängen steigern, 3. die Zahl der Studierenden aus dem Bundesgebiet und aus dem Ausland erhöhen, 4. die Studienwahlentscheidung der Schüler/innen unterstützen und 5. Schüler/innen vom Mehrwert eines Studiums überzeugen. Trotz der unmittelbar anstehenden Aufgabe, die doppelten Abiturjahrgänge zunächst im Saarland und in den nächsten Jahren auch aus anderen Bundesländern zu bewältigen, bereitet die Universität des Saarlandes sich bereits jetzt auf demografiebedingte Änderungen in der Nachfrage nach Studienplätzen und eine Verschärfung des Wettbewerbs um qualifizierte Studierende vor. Die große Zahl an Studienbewerber/inne/n zum Wintersemester 2009/10 belegt die Wirkung der vielfältigen Initiativen der Universität. Besonders hervorzuheben sind dabei die bewährten Aktivitäten der Zentralen Studienberatung wie die Hochschulinformationsbesuche, das Schnupperstudium, Orientierungsworkshops und zahlreiche Veranstaltungen in saarländischen Gymnasien und Gesamtschulen. Ergänzt wird das Spektrum durch die Besuche bei den wichtigen regionalen und überregionalen Abi-Messen. Die MINT-Fächer haben eine breite Palette an Angeboten für Schülerinnen und Schüler entwickelt, die auch im Jahr 2009 weiter ausgebaut wurden; hervorzuheben sind dabei die Schüler-Labore und die 7-LaboreTour. Der Campus extra, die Sonderbeilage der Universität in der Saarbrücker Zeitung, bietet eine breite publizistische Plattform für die Darstellung der attraktiven Studien- und Forschungsbedingungen an der Universität. Das Jahr 2009 war durch eine Reihe zusätzlicher Initiativen im Umfeld der Studieninformation gekennzeichnet. Besonders zu erwähnen ist die Neugestaltung des Schüler-Portals auf der Homepage der Universität, der Ausbau des Portals Study Finder, die Mitwirkung am Wissenschaftssommer mit einem eigenen Schüler-Info-Tag sowie die Beteiligung am Tag der Deutschen Einheit in Saarbrücken und am Europa-Tag. Als ausschlaggebender Faktor für die Wirkung der Marketing-Initiativen der SaarUniversität erweist sich die Reputation der Region und der Studienstandorte Saarbrücken und Homburg. A-8 1.3. Studierendenstatistik Studierende insgesamt Zum Wintersemester 2009/10 konnte die UdS mit 16.396 Studierenden2 gegenüber 15.373 im Vorjahr eine deutliche Erhöhung der Gesamtstudierendenzahl bei nahezu gleichbleibendem Frauenanteil (52,9% ggü. 52,6%) verzeichnen. Für die überregionale Attraktivität der UdS als Studienort spricht dabei, dass der Anteil an Studierenden aus Bundesländern außerhalb des direkten Nachbargebiets des Saarlandes gegenüber 2008 um 10% gestiegen ist. Hinzu kommen 504 Personen, die als Gasthörer/innen am Studienangebot der Universität teilnehmen. 18.000 Studierende insgesam t 16.677 15.454 15.352 15.532 15.465 15.419 15.373 16.396 16.000 14.000 12.000 10.000 HZB Ausland Andere Bundesländer Rheinland Pf alz 8.000 6.000 Saarland 4.000 2.000 0 WS 2002 WS 2003 WS 2004 Einführung Langzeitstudiengebühren WS 2005 WS 2006 WS 2007 WS 2008 WS 2009 Einführung Studiengebühren Abb. 1: Studierende nach Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung (HZGB) von Wintersemester WS 2002/03 – WS 2009/10 Neuzugänge Die Steigerung der Gesamtstudierendenzahl zum Wintersemester 2009/10 ist insbesondere auf die erhöhte Zahl an Neuzugängen zurückzuführen (3.787 ggü. 3.138 Studierenden im Vorjahr), und hier hauptsächlich auf die im Jahr des doppelten Abiturjahrgangs im Saarland stark erhöhten Studienanfängerzahlen. So war hier zum Wintersemester 2009/10 mit 2.814 zu 2.229 Studienanfänger/innen eine Steigerung um 26,2% festzustellen. Die UdS erfüllt damit ihre im Rahmen der Programmphase I des Hochschulpaktes übernommenen Verpflichtungen. Die anhaltende Attraktivität der UdS zeigt sich aber auch durch einen erneuten Zuwachs bei den Studienortwechslern höherer Semester; mit 864 zu 800 Studierenden gegenüber dem Vorjahr entschieden sich auch hier wieder mehr Studienortwechsler für ein Studium an der UdS (Steigerung um 8,0%). 2 Alle Mitglieder der Universität mit Rechtsstatus „Studierende/r“ entsprechend § 11 Abs. 1 UG, Artikel 4 Grundordnung der UdS sowie § 7 Immatrikulationsordnung A-9 3.000 2.500 2.814 2.367 2.343 2.066 2.246 2.263 2.122 Studienanfänger 2.229 2.000 HZB Ausland Andere Bundesländer 1.500 Rheinland Pfalz Saarland 1.000 500 0 WS 2002 WS 2003 WS 2004 WS 2005 Einführung Langzeitstudiengebühren WS 2006 WS 2007 WS 2008 WS 2009 Einführung Studiengebühren Abb. 2: Studienanfänger/innen nach Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung (HZGB) von Wintersemester WS 2002/03 – WS 2009/10 Ausländische Studierende Die Anzahl ausländischer Studierender konnte im Wintersemester 2009/10 mit 2.611 Studierenden gegenüber 2.489 Studierenden im Vorjahr wieder gesteigert werden. Hierbei ist der Anteil der Bildungsinländer/innen, also der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit und deutscher Hochschulzugangsberechtigung, wieder leicht von 13,5% (337 Bildungsinländer/innen) auf 14,2% (372 Bildungsinländer/innen) angestiegen. Insbesondere bei den internationalen Studienanfänger/inne/n ist gegenüber 2008 ein deutlicher Zuwachs um 35% zu verzeichnen. Der Anteil der ausländischen Studierenden an der Gesamtstudierendenzahl ist trotz des absoluten Anstiegs allerdings leicht von 16,2% auf 15,9% gesunken; dies lässt sich durch den starken Anstieg der Gesamtstudierendenzahl erklären, der eng mit dem doppelten Abiturjahrgang im Saarland zusammenhängt. Studierende nach Fakultäten Die in Bezug auf die Studierendenzahl größten Fakultäten der Universität sind die Rechtsund Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (2.713 Vollzeitäquivalente VZÄ bzw. 27,7% im Wintersemester 2009/10), die Medizinische Fakultät (1.486 VZÄ bzw. 15,2%) sowie die Philosophische Fakultät II: Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften (1.401 VZÄ bzw. 14,3%). Danach folgen die Philosophische Fakultät III: Empirische Humanwissenschaften (1.115 VZÄ bzw. 11,4%), die Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät I: Mathematik und Informatik (746 VZÄ bzw. 7,6%), die Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät III: Chemie, Pharmazie, Bio- und Werkstoffwissenschaften (665 VZÄ bzw. 6,8%), die Philosophische Fakultät I: Geschichts- und Kulturwissenschaften (576 VZÄ bzw. 5,9%) und die Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät II: Physik und Mechatronik (452 VZÄ bzw. 4,6%) sowie das Zentrum für Human- und Molekularbiologie (217 VZÄ bzw. 2,2%) und das Zentrum für Bioin- A - 10 formatik (122 VZÄ bzw. 1,3%). In fakultätsübergreifende Studienangebote sind 305 Studierende (3,11%) immatrikuliert. Absolvent/inn/en Im Jahr 2009 wurde das Universitätsgesetz dahingehend geändert, dass die Staatlichen Prüfungsämter der Universität personenbezogene Daten zu den Prüfungen ihrer Studierenden in den Staatsexamen-Studiengängen (Lehramt, Medizin, Pharmazie, Rechtswissenschaft, Zahnmedizin) übermitteln. Da der Universität diese Daten zum aktuellen Zeitpunkt gleichwohl noch nicht vorliegen, kann nachfolgend nur der Datenstand des Statistischen Landesamtes für das Prüfungsjahr 2008 (Sommersemester 2008 und Wintersemester 2008/09) berichtet werden. Die Universität konnte im Prüfungsjahr 2008 die Anzahl der abgelegten Prüfungen mit 1.518 gegenüber 1.465 Studienabschlussprüfungen (ohne Promotionen) im Vorjahr erneut steigern. Dabei erhöhte sich auch der Frauenanteil leicht von 52,0% auf 56,0% im Prüfungsjahr 2008. Einen Überblick über die Verteilung auf die verschiedenen Abschlussarten gibt Tabelle 3. Tab. 3: Universitäre Studienabschlussprüfungen (ohne Promotionen) im Prüfungsjahr 2008 nach Abschlussarten Diplom Staats- Staatsexamen examen Bachelor Magister (nur (ohne Lehramt) Lehramt) Master Gesamt 467 143 409 175 119 115 Frauenanteil 53,5% 81,1% 60,1% 64,6% 22,7% 38,3% Frz. Abschluss AufbauStudiengang 0 90 60,0% Das im Vorjahr erreichte gute Niveau bei der Anzahl von Studienabschlüssen konnte auch im Prüfungsjahr 2008 weiter gehalten werden. 1.4. Qualitätsentwicklung Qualitätsmanagementsystem und Akkreditierung Die Qualitätspolitik der UdS zielt auf einen kontinuierlichen Qualitätsprozess und auf eine Qualitätskultur, die vom Commitment der Akteure getragen wird. Im Bereich Lehre und Studium wurde hierzu das Qualitätsmanagementsystem Lehre und Studium systematisch weiterentwickelt. Mit dessen operativer Ausgestaltung ist das beim Vizepräsidenten für Lehre und Studium angesiedelt Qualitätsbüro beauftragt. Durch die Bereitstellung von fachlichen, konzeptionellen und organisatorischen Beratungs- und Unterstützungsleistungen für die Fächer und Fakultäten fördert das Qualitätsbüro die Umsetzung der Qualitätsstrategie der UdS im Bereich Lehre und Studium in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und Studierenden der UdS. Konkret standen im Berichtsjahr folgende Aspekte im Vordergrund: Qualitätssicherung bei der Einrichtung, Änderung und Aufhebung von Studiengängen. A - 11 Zum Wintersemester 2009/10 wurden nach dem bereits in den Vorjahren praktizierten Verfahren zur qualitätsorientierten Konzeption von Studiengängen im Rahmen des BolognaProzesses weitere Studienfächer eingerichtet, und zwar zwei Bachelor- und neun MasterStudiengänge. Weiter wurden das Lehramtsstudienfach Mechatronik neustrukturiert und erste Änderungen an bestehenden Bachelor-Studienfächern zur Verbesserung der Studierbarkeit vorgenommen. Im Zuge der genannten Neueinrichtungen und Änderungen von Studienfächern wurde in vier Fächern die Möglichkeit eines internationalen Studiums mit Doppelabschluss eingeführt. Darüber hinaus wurden 2009 die Konzeptionen zum konsekutiven Master-Studienangebot weiter vorangetrieben. Dies betrifft insbesondere die Philosophischen Fakultäten, die zum WS 2010/11 voraussichtlich ca. 15 neue Master-Studienfächer anbieten werden. Darüber hinaus wurden aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen Optimierungen der bestehenden Bachelor- und Lehramtsstudienfächer sowie die Umstellung des Diplom-Studiengangs Wirtschaftspädagogik vorbereitet. Im Rahmen des Projektes „Universität der Großregion“ (UGR) ist die Einrichtung weiterer grenzüberschreitender Studiengänge geplant bzw. die gezielte Integration von Mobilitätsfenstern, die es erlauben, ein Studienfach teilweise an Partneruniversitäten innerhalb der Großregion zu studieren. Sicherung und Entwicklung der Supportstruktur. Durch den Ausbau der hochschulweit eingesetzten elektronischen Unterstützungssysteme, die Systematisierung der Datengrundlage für die Raumverwaltung, die Förderung des Austauschs zwischen Akteuren und die Unterstützung der Fachvertreter/innen bei der Semesterplanung wurden die organisationalen Prozesse im Bereich Lehre und Studium verbessert. Regelmäßige Qualitätsverfahren. Zur Weiterentwicklung der Studienqualität werden regelmäßige Qualitätsverfahren eingesetzt, indem eigene Erhebungen im Rahmen des Befragungskonzepts der UdS durchgeführt werden. Das Set der eigenen Erhebungen (vgl. Lagebericht 2008) wurde im Berichtszeitraum um eine universitätsweite Dozierendenbefragung zu den Themen „Hochschuldidaktik“ und „Information und Kommunikation im Bereich Lehre und Studium“ erweitert. Das bereits etablierte Kritische Studierendenfeedback, in dessen Rahmen mit den Fachvertreter/innen auf Basis von Studierendenaussagen direkt Verbesserungsmöglichkeiten zur Studierbarkeit von Studienfächern abgeleitet werden, wurde im Sommersemester 2009 erneut durchgeführt, so dass mittlerweile 45% der Studienfächer damit erfasst sind. Zu den regelmäßigen Qualitätsverfahren an der UdS zählen aber auch Akkreditierungen von Studienprogrammen durch externe Agenturen: 2009 wurde die Programmakkreditierung der Studienangebote in European Management und Physik erfolgreich abgeschlossen. Außerdem unterstützte das Qualitätsbüro die Fächer bei der Datenerhebung für weitere externe Verfahren wie Rankings. Deren Ergebnisse werden, ebenso wie weitere Sekundärdaten (z.B. Studierendenstatistiken) unter Qualitätsaspekten ausgewertet und systematisch auf mögliche Handlungskonsequenzen überprüft. Strategische Qualitätsentwicklung. Als prozessbegleitende Elemente sind Anreizstrukturen, die besondere Leistungen in Lehre und Studium belohnen und zu deren Entwicklung beitragen, von besonderer Bedeutung für die UdS. Im Jahr 2009 beteiligte sich die Universität an verschiedenen Wettbewerben im Bereich von Lehre und Studium und konnte hierbei A - 12 z.T. gute Platzierungen erreichen (z.B. Finalist beim Hochschulwettbewerb „Nachhaltige Hochschulstrategien für mehr MINT-Absolventen“ der Heinz Nixdorf Stiftung und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft). Weiter reichte die Universität zahlreiche hochwertige Vorschläge zum Landespreis Hochschullehre 2009 des saarländischen Ministers für Wissenschaft und Wirtschaft ein und konnte eine Berücksichtigung bei der Preisvergabe erzielen. Darüber hinaus berücksichtigt die Medizinische Fakultät bei der Mittelvergabe Leistungskriterien aus dem Bereich Lehre und Studium. Ein zentrales Instrument der strategischen Qualitätsentwicklung, bei dem der Entwicklungsaspekt eines Fachs im Vordergrund steht, stellen Fachevaluationen dar. In deren Rahmen konnten 2009 zwei Zielvereinbarungen, und zwar in Romanistik und Chemie, zwischen den Fächern und dem Präsidium zum Abschluss gebracht werden. Mit dem Qualitätsmanagement Lehre und Studium werden auch die Voraussetzungen für die 2010 anvisierte Systemakkreditierung geschaffen, mit der die Qualitätssicherungsprozesse an der UdS extern legitimiert werden und der Universität auch formell die Kompetenz zur Prüfung und Genehmigung neuer Studienangebote übertragen wird. Um eine Antragstellung für die Systemakkreditierung im Jahr 2010 realisieren zu können, wurden im Berichtsjahr entsprechende Vorbereitungen getroffen: Konkret fanden erste Abstimmungen mit der Akkreditierungsagentur ACQUIN zur Antragsstruktur und zu Formalia der Antragstellung statt. Weiter wurden auf dieser Basis einzelne Antragsteile im Detail erarbeitet und Elemente des Qualitätsmanagementsystems auf bundesweiten Tagungen als Best-Practice-Beispiele zur Diskussion gestellt. Qualitätsverbesserung durch Studiengebühren Nach dem zweiten gebührenpflichtigen Studienjahr an der Universität des Saarlandes lässt sich erneut eine sehr positive Bilanz ziehen. Mit der Überarbeitung der universitären Verwendungsrichtlinien 2009, welche die Möglichkeit einer vollumfänglichen Finanzierung von Junior- bzw. Seniorprofessoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen eröffnete und den Abrechnungszeitraum von zuvor einem Semester auf ein Jahr festsetzte, konnte die Effizienz der Gebührenverwendung noch gesteigert werden. Insgesamt bewilligten die jeweiligen Kommissionen ca. 2.000 Projekte, die zusammengefasst nach Verwendungskategorien in Tabelle 4 dargestellt sind. Tab. 4: Verwendung der Studiengebühren im WS 2008/2009 und im SS 2009 Verwendungskategorien Wintersemester 2008/2009 Sommersemester 2009 Neue Stellen in der Lehre (z.B. Mentoren, Tutoren, studentische Hilfskräfte) ca. 1.000.000 EUR (ca. 25 %) ca. 1.500.000 EUR (ca. 27 %) Gastdozenten / Gastvorträge (z.B. eine Gastprofessur „Europa“) ca. 300.000 EUR (ca. 8 %) ca. 400.000 EUR (ca. 7 %) Vermehrte Berufsvorbereitung der Studierenden (z.B. erheblicher Ausbau der Schlüsselkompetenzveranstaltungen) ca. 200.000 EUR (ca. 5 %) ca. 250.000 EUR (ca. 5 %) Verbesserung der Infrastruktur des Studiums und des Service für die Studierenden (z.B. ELearning-Angebote, Einrichtung des SIMHospitals, Exkursionen, Ausstattung) ca. 1.500.000 EUR (ca. 38 %) ca. 2.200.000 EUR (ca. 40 %) A - 13 Verbesserung der Ausstattung der Bibliotheken (z.B. erhebliche Aufstockung der Lehrbuchsammlungen) ca. 600.000 EUR (ca. 16 %) ca. 800.000 EUR (ca. 14 %) Weiterer Ausbau der internationalen Verankerung des Studiums (z.B. das Angebot an Sprachkursen wurde stark ausgeweitet) ca. 300.000 EUR (ca. 8 %) ca. 400.000 EUR (ca. 7 %) Jeweils ca. 20 % der gebührenpflichtigen Studierenden wurden pro betrachtetem Semester von der Gebührenpflicht befreit (vgl. Tabelle 5). Tab. 5: Befreiungen von Studiengebühren im WS 2008/2009 und SS 2009 Semester WS 2008/2009 SS 2009 12.858 11.932 2.284 (ca. 18 %) 2.265 (ca. 19 %) Austauschstudium im Ausland (§ 1 Abs. 1 GebO) 486 473 Übergangsvorschrift ausländische Studierende ohne Darlehensanspruch (§ 7 Abs. 2 GebO) 246 210 Aufgrund Härtefalls (§ 3 Abs. 3 GebO) 133 124 Exmatrikulation im ersten Monat 72 38 Gremientätigkeit (§ 4 Abs. 2 GebO) 85 108 Gebührenzahlung an einer anderen saarländischen Hochschule (§ 1 Abs. 3 GebO) 128 125 Leistungsbezogener Gebührenbefreiung (§ 4 Abs. 1 GebO) 353 410 Kinder bis 10. Lebensjahr (§ 3 Abs. 1 Nr. 1 GebO) 449 445 Diplom Pharmazie 15 17 Auslandsstudium/ Praktisches Jahr (§ 1 Abs. 1 Nr. 1 GebO) 247 245 Behinderung oder chronischer Erkrankung 76 76 Leistung/ Begabung (z.B. A-Kader-Sportler) (§ 3 Abs. 1 Nr. 3 GebO) 21 20 Studiengebührenpflichtige Davon von der Studiengebühr befreit Befreiungsgrund Das Spektrum der durch Studiengebühren ermöglichten Projekte ist sehr groß; daher konnte im Bereich Lehre und Studium an vielen Stellen Verbesserungen der Studienqualität realisiert werden. Nur mit einer Kompensationszahlung in mindestens voller Höhe kann die erreichte und noch weiter angestrebte Verbesserung der Studienqualität nachhaltig gewährleistet werden. A - 14 2. Weiterbildung Angesichts der national und international dynamischen Entwicklungen in Wissenschaft und Wirtschaft gewinnt eine qualifizierte Weiterbildung für Studierende, Absolventen und Beschäftigte der Universität, aber auch für Universitäts-Externe, erheblich an Bedeutung. Die UdS bietet für verschiedene Adressatengruppen ein breit gefächertes Spektrum von Weiterbildungsmöglichkeiten (vgl. Abb. 3). Studierende Graduierte Postgraduierte Beschäftigte allgemein Externe Rechenzentrum SULB Sprachenzentrum Frankreichzentrum International Office Gleichstellungsbüro Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt (KoWA) Existenzgründung (KWT) Career Service (Zentrum für Schlüsselkompetenzen) Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) Future: Consulting Wiss. Weiterbildungsakademie Saar GmbH (WiWAS) AufbauStudiengänge Weiterbildende Veranstaltungen Existenzgründung (KWT) Graduiertenprogramm GradUS Gleichstellungsbüro International Office HochschuldidaktikProgramm (Zentrum für Schlüsselkompetenzen) Future: Consulting Juniorprofessuren Habilitationsmöglichkeit Akademische Ratsstellen Nachwuchsleitung in Forschungsprogrammen Teach-the-Teacher (Medizinische Fakultät) HochschuldidaktikProgramm (Zentrum für Schlüsselkompetenzen) Rechenzentrum SULB Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt (KoWA) Audit familiengerechte Hochschule Personalabteilung Externe Kooperationen Wiss. Weiterbildungsakademie Saar GmbH (WiWAS) Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt (KoWA) Zentrum für Lebenslanges Lernen Existenzgründung (KWT) Fakultäten Professuren Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) Abb. 3: 5-Säulen-Modell der Weiterbildung an der UdS Weiterbildungsangebote für externe Nutzer/innen werden in erster Linie durch die Wissenschaftliche Weiterbildungs-GmbH (WiWAS) und das Zentrum für Lebenslanges Lernen bereitgestellt. Die WiWAS bietet berufsbegleitende Seminare und Zertifikatskurse an, die eng an den Bedürfnissen der Wirtschaft ausgerichtet sind. Im Zentrum für Lebenslanges Lernen können externe Gasthörer/innen reguläre Lehrveranstaltungen besuchen. Den externen Nutzer/innen, aber auch den Studierenden und Beschäftigten der UdS, stehen darüber hinaus die Dienstleistungen der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt (KoWA) zur Verfügung. Über Seminare, Workshops, Moderationen, Tagungen und Publikationen können sich Interessierte über Themen im Bereich sozialinnovativer Arbeitsweltkompetenz in der Hochschule informieren. Das Studienangebot „Existenzgründung“ der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT) richtet sich an Studierende, Graduierte sowie externe Interessierte. In Workshops und Vorträgen werden für Gründer relevante Kenntnisse in kompakter Form vermittelt. Starterfirmen erhalten ein umfassendes Beratungs- und Unterstützungsprogramm. Speziell auf die Bedürfnisse der Studierenden ausgerichtet ist das internetbasierte Portal „Future: Consulting“, ein Innovationsprojekt des Competence Center „Virtuelle Saar Universität“ (VISU), das seit 2007 in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und der Fachrichtung Psychologie der UdS durchgeführt wird. Ziel des Projektes ist es, die Eingliederung von Studierenden in den Beruf systematisch zu unterstüt- A - 15 zen. Den Ausbau der Beschäftigungsfähigkeit verfolgt auch der „Career Service“, welcher vom Zentrum für Schlüsselkompetenzen angeboten wird und allen Studierenden offen steht. Im Rahmen von Veranstaltungen können Interessierte ihre sozialen, persönlichen und methodischen Kompetenzen weiterentwickeln. Seit dem Wintersemester 2009/10 werden an der UdS – koordiniert durch das Zentrum für Schlüsselkompetenzen – Weiterbildungsangebote im Bereich Hochschuldidaktik angeboten, die von den Dozierenden an der UdS kostenfrei in Anspruch genommen werden können. Die Angebote haben zum Ziel, die hochschuldidaktischen Kompetenzen der Dozierenden auf der Grundlage ihrer Vorerfahrungen zu ergänzen, zu vertiefen und weiterzuentwickeln und tragen dadurch zur Qualitätsentwicklung im Bereich Lehre und Studium bei. In Zusammenarbeit mit dem Hochschulevaluierungsverbund Südwest will die UdS ihren Dozierenden perspektivisch die Möglichkeit eröffnen, nach erfolgreichem Absolvieren verschiedener Module aus dem Angebot der Hochschuldidaktik-Veranstaltungen das „Hochschuldidaktik-Zertifikat der Universität des Saarlandes“ zu erwerben. Qualifikationsmöglichkeiten für Doktorand/inn/en bietet das Graduiertenprogramm GradUS der UdS, dessen Programm für 2009 erneut das Ziel verfolgt, Doktorand/innen ergänzende Qualifikationsmöglichkeiten zu bieten und zu einer transdisziplinär und international orientierten Promotionskultur beizutragen. A - 16 3. Forschung 3.1. Schwerpunktbereiche der UdS Um optimale Rahmenbedingungen für national und international beachtete Forschung zu schaffen, sieht es die UdS als sinnvoll an, ihre Ressourcen in ausgewählten zukunftsträchtigen Bereichen zu bündeln. So stärkt und fördert sie Schwerpunktbereiche, in denen sie national und international eine vordere Stellung in Forschung und Ausbildung einnimmt oder in denen sie das Potenzial besitzt, dies zukünftig erreichen zu können. Die Schwerpunktbereiche der UdS sind: Informatikwissenschaften mit Informatik, Wirtschaftsinformatik, Rechtsinformatik, Bioinformatik, Computerlinguistik, anwendungs- und computerorientierte Mathematik und Kognitiver Psychologie. Mit besonderem Blick auf den Forschungsbereich sind für das Jahr 2009 folgende Entwicklungen in diesem Schwerpunktbereich hervorzuheben: Auszeichnung von Professor Joachim Weickert mit dem Leibniz-Preis, Gründung des durch das Unternehmen Intel geförderten europäischen Forschungszentrums Intel Visual Computing an der UdS, Aufnahme des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in das europäische Spitzencluster für Informatik „EIT ICT Labs“. Daneben wurden die seit 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative mit insgesamt 40 Mio. EUR geförderten Forschungsarbeiten im Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“ und in der Graduiertenschule für Informatik erfolgreich fortgeführt (vgl. hierzu auch Abschnitt „Bundesmittel“). NanoBioMed – Leben und Materie mit den entsprechenden Arbeitsgebieten in Medizin, Physik, Biologie, Chemie, Pharmazie und Werkstoffwissenschaften. Aus dem Bereich der Forschung sind aus diesem Schwerpunktbereich für den Berichtszeitraum folgende Entwicklungen hervorzuheben: Gründung des „Material Engineering Center Saarland“ (MECS), Gründung des Helmholtz Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland, Gründung des Deutschen Instituts für Demenzprävention (DIDP). Europa-Orientierung mit Europäischem Recht, Europäischer Wirtschaft und zahlreichen Forschungsprogrammen und Studienangeboten in den Philosophischen Fakultäten zu Geschichte, Sprache und Kultur in Europa. Für den Berichtszeitraum sind aus diesem Schwerpunktbereich besonders der Auftakt des Projekts „Universität der Großregion“ sowie die Einrichtung einer neuen, primär forschungsorientierten Professur für Europäische Politik hervorzuheben. Die Schwerpunkte der Universität des Saarlandes schlagen sich ebenfalls im Studienangebot – insbesondere auch in den zum Wintersemester 2009/10 neu eingerichteten internationalen bzw. interdisziplinären Studiengängen – nieder (vgl. Kapitel 1.1 „Studienangebot“). 3.2. Forschungsförderung aus Universitätsmitteln Die Grundausstattung der Professuren und Einrichtungen ist die finanzielle Basis aller Forschungsaktivitäten. Darüber hinaus stellt die Universität gezielt zentrale Forschungsmittel zur Verfügung. Diese Mittel werden jährlich auf Vorschlag des Forschungsausschusses projektund leistungsbezogen in drei Kategorien vergeben. Innerhalb dieser Kategorien erfolgt die Antrags-Förderung auf der Grundlage der Qualität der eingereichten Anträge. Im Einzelnen A - 17 handelt es sich hierbei um (1) Großgeräte, (2) das Investitionsprogramm für Lehre und Forschung und (3) die Anschubfinanzierung von Forschungsprojekten. Tab. 6: Übersicht zur Forschungsförderung aus Universitätsmitteln Förderkategorie Fördervolumen 2009 Großgeräte Forschungsgroßgeräte gem. Art. 91b GG Geräte, die ausschließlich in der Forschung eingesetzt werden und deren Anschaffungskosten den Betrag von 200.000 € übersteigen. Bei einer positiven Begutachtung durch die DFG werden von DFG und Land jeweils 50% der Anschaffungskosten bereitgestellt. Beispiele: Rasterkraftmikroskop mit Fluoreszenzeinrichtung (247.200 €) Tomografische Atomsonde (1.296.140 €)) Großgeräte der Länder gem. Art. 143c GG - Geräte für Lehre und Forschung, deren Anschaffungskosten den Betrag von 125.000 € übersteigen; - Geräte für reine Forschungszwecke, deren Anschaffungskosten zwischen 125.000 € und 200.000 € liegen. Die Gerätebeschaffung erfolgt aus Landesmitteln, ist aber von einer positiven Begutachtung durch die DFG abhängig. Beispiele: CIP-Pool der Phil. Fakultäten (160.000 €), Pendelschlag-Prüfgerät (186.216 €) 3.565.410 € (9 Anträge; 8 Bewilligungen) inkl. 50%Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft 512.484 € (5 Anträge; 3 Bewilligungen) Investitionsprogramm Mittel für die Neu- und Ersatzbeschaffung sowie die außergewöhnliche Instandsetzung von wissenschaftlichen Ausstattungsgegenständen für Forschung und Lehre. Vorausgesetzt wird, dass die Finanzierung aus Grundausstattungsoder Drittmitteln nicht möglich ist und die Beschaffungskosten deutlich unter der Grenze für die Beschaffung von Großgeräten liegen. 1.002.190 (56 Anträge; 44 Bewilligungen) Anschubfinanzierung von Forschungsprojekten Unterstützung der Vorbereitung von Drittmittelanträgen durch die Universität. Angesprochen sind insbesondere junge Wissenschaftler/innen, die über keine eigenen Mittel verfügen. Die Förderdauer beträgt ein Jahr. Bewertet werden die Anträge nach dem Niveau der wissenschaftlichen Fragestellung, der Erreichbarkeit des angestrebten Ergebnisses und den Chancen einer erfolgreichen Antragstellung für ein darauf aufbauendes Drittmittelprojekt. 263.850 € (29 Anträge; 22 Bewilligungen) A - 18 3.3. Forschungsförderung aus Drittmitteln Drittmittel spielen im nationalen und internationalen Wettbewerb der Universitäten untereinander eine alles entscheidende Rolle. Exzellente Forschung bedarf exzellenter Forschungsbedingungen, die nur durch extern eingeworbene Mittel finanziert werden können. Es lassen sich im Bereich der Forschungsförderung Drittmittelgeber aus dem nationalen, dem europäischen und dem internationalen Bereich unterscheiden. 3.3.1 Forschungsförderung mit nationalen Drittmitteln Der Fokus der Drittmitteleinnahmen der UdS liegt eindeutig im nationalen Bereich. Zwar ist der in Punkt 3.3.2 näher ausgeführte unbestreitbare Erfolg im Bereich der europäischen Drittmittel ein besonderes Qualitätsmerkmal der UdS, doch bieten sich im diversifizierten nationalen Drittmittelbereich mit seinen unzähligen Fördergebern für alle Disziplinen vielfältigere Möglichkeiten auch kleinere Projekte zu realisieren, die im Gesamt zu einer hervorragenden Bilanz im Jahr 2009 führten. So konnte die UdS 2009 bei einer Gesamtsumme von 55,9 Mio. €, im Bereich der nationalen Drittmittelgeber eine Summe von 45,9 Mio. € verbuchen. Größter Drittmittelgeber ist dabei eindeutig die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit 21,6 Mio. €, gefolgt von den Bundesministerien mit insgesamt 8,3 Mio. € Forschungsförderung mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft Das DFG-Förderranking 2009 wies die bemerkenswerte Drittmittelbilanz der UdS aus und führte die UdS unter den 40 Hochschulen mit dem höchsten DFG-Bewilligungsvolumen auf Rang 33 von 290 Hochschulen. Größenrelativiert und somit der Spezifik einer kleinen Universität entsprechend, erreicht die UdS noch bessere Platzierungen. Die im bundesweiten Vergleich sehr gute Platzierung der UdS gründet zum einen auf einer hohen Anzahl von Einzelanträgen, zum anderen auf der Teilnahme oder Leitung von koordinierten Programmen der DFG, wie den Sonderforschungsbereichen, Graduiertenkollegs und Forschergruppen. a) Sonderforschungsbereiche Sonderforschungsbereiche sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen der Universität, in denen unsere Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sonderforschungsbereiche die mehrere universitäre Standorte verbinden, werden als „Transregio (SFB/TR)“ bezeichnet. Ziel der Sonderforschungsbereiche ist die Förderung einer Schwerpunktbildung an der Hochschule durch die langfristige Förderung von Verbünden, die Förderung der interdisziplinären Kooperation und auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Sonderforderungsbereiche / Beteiligungen an Sonderforschungsbereichen im Jahr 2009: - SFB/TR 14: „Automatische Verifikation und Analyse komplexer Systeme“; unter Beteiligung der Universitäten Oldenburg, Freiburg und Saarbrücken sowie des MPI für Informatik . - SFB 530: „Räumlich-zeitliche Interaktionen zellulärer Signalmoleküle“; unter Beteiligung der Fachrichtungen Pharmakologie & Toxikologie, Physiologie, Biophysik, Anatomie, Medizinische Biochemie & Molekularbiologie, Zellbiologie A - 19 - SFB/TR 57: „Organfibrose: Von den Mechanismen der Schädigung zur Beeinflussung der Erkrankung“; unter Beteiligung der der RWTH Aachen (Leitung), der Universität Bonn und der UdS - SFB 516: „Konstruktion und Fertigung aktiver Mikrosysteme“; Beteiligung der UdS mit einem Transferprojekt b) Graduiertenkollegs Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkollegs bieten Doktorand/inn/en die Möglichkeit ihr Forschungsvorhaben im Rahmen eines koordinierten, von mehreren Hochschullehrern getragenen Forschungsprogramms durchzuführen, das von einem systematisch angelegten Studienprogramm ergänzt wird. Internationale Graduiertenkollegs (IGK) eröffnen den Promovierenden die Möglichkeit, durch die Kooperation mit universitären Partnern im Ausland, ihre Promotion in einem internationalen Umfeld durchzuführen. Laufende Graduiertenkollegs im Jahr 2009: - GK 1276:“Strukturbildung und Transport in komplexen Systemen“ (Physik, Bioinformatik / ZHMB) - GK 1326: „Calcium-Signale und zelluläre Nanodomänen“ (Medizin, ZHMB) - GK 845: „Molekulare, physiologische und pharmakologische Analyse von zellulärem Membrantransport“ (Biologie, Medizin, ZHMB); gemeinsam mit der TU Kaiserslautern - GK 623: „Leistungsgarantien für Rechnersysteme“ (Informatik) - IGK 715:“Sprachtechnologie und kognitive Systeme“ (Computerlinguistik); in Kooperation mit der University of Edinburgh - IGK 1457: „Adaptive Minds: Neural and Environmental Constraints on Learning and Memory“ (Psychologie); in Kooperation mit der Universität Beijing c) FOR Die dritte Förderlinie der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Förderung von koordinierten Forschungsverbünden ist die Forschergruppe. Eine Forschergruppe ist ein enges Arbeitsbündnis mehrerer herausragender Wissenschaftler, die gemeinsam eine Forschungsaufgabe bearbeiten. Ausschlag gebend für die Bewilligung einer Forschergruppe, ist die wissenschaftliche Qualität und Originalität des Forschungsvorhabens auf internationalem Niveau. Daneben finanziert die Deutsche Forschungsgemeinschaft auch Klinische Forschergruppen (KFO), die sich der Grundlagenforschung im medizinischen Bereich widmen. Beteiligungen an Forschergruppen im Jahr 2009 (aufgeführt sind nur Forschergruppen, bei denen die UdS die Sprecherfunktion inne hat): - FOR 448: „Bindung“ (Psychologie) - FOR 967: „Funktionen und Mechanismen von Liganden des ribosomalen Tunnelausgangs“ (Medizinische Biochemie) - KFO 196: „Signaltransduktion bei adaptiven und maladaptiven kardialen RemodelingProzessen“ (Medizinische Fakultät) A - 20 Bundesmittel Die Drittmittel der Bundesministerien machen neben den Geldern der DFG einen ebenfalls erheblichen Prozentsatz der Drittmitteleinnahmen der UdS aus. So betrugen die Drittmitteleinnahmen der Universität aus Bundesmitteln im Haushaltsjahr 2009 8,3 Mio. €. Zum einen wird an der UdS eine Vielzahl an Projekten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, aber auch die Bundesministerien für Wirtschaft, für Umwelt oder für Sport finanzieren einige interessante Forschungsprojekte. Insgesamt lag die UdS bei einem bundesweiten Vergleich der Hochschulen hinsichtlich der direkten FuE-Projektförderung des Bundes auf Rang 39 von 190 Hochschulen. Zum anderen präsentiert sich die besondere Profilbildung der UdS im Bereich der Informatik vor allem in der erfolgreichen Antragstellung im Rahmen der ersten Phase der Exzellenzinitative. Die Bewilligung eines Exzellenzclusters in Verbindung mit einer Graduiertenschule im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes im Jahr 2007 stellt für die UdS eine Förderung in Höhe von 40 Mio. € für 5 Jahre sicher. - EXC 284: Das Exzellenzcluster 284 „Multimodal Computing and Interaction” vereint die Kompetenzen der Fachrichtung Informatik mit denen der außeruniversitären Institute MPI für Informatik, MPI for Software Systems und DFKI. - GSC 209: Die Graduate School of Computer Science betreut momentan über 200 Doktorand/inn/en. Zu erwähnen ist an dieser Stelle noch die über das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geleitete Förderung durch die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF). Mit dem dortigen Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) wird die Kooperation von Kleinen und Mittleren Unternehmen mit Forschungseinrichtungen gefördert. Gerade zur Stärkung der regionalen Vernetzung wird dieses Programm von den Wissenschaftlern der UdS rege genutzt, so dass im Jahr 2009 5 erfolgreiche Anträge gestellt werden konnten. Mittel aus Stiftungen Die Förderung durch Stiftungen findet einerseits einen Niederschlag in der Finanzierung von Stiftungsprofessuren, wie zum Beispiel die seit dem Jahr 2009 vertretungsweise besetzte Stiftungsprofessur für Nachhaltigkeit. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum an der UdS 10 Professuren ganz- oder anteilig aus Stiftungsmitteln mit einem Gesamtbetrag in Höhe von 1,4 Mio. € finanziert. Neben dieser strukturellen Förderung durch Stiftungen, ist die Finanzierung von Forschungsprojekten durch öffentliche Stiftungen ein wichtiger Bereich der Drittmitteleinnahmen der UdS. Gerade für die Geisteswissenschaften ist die Beantragung von Drittmittelprojekten bei Stiftungen ein wichtiger Bestandteil der Forschungsförderung. Hier sind insbesondere die Volkswagenstiftung, die Fritz-Thyssen-Stiftung, die Robert-Bosch-Stiftung und die GerdaHenkel-Stiftung zu nennen. Daneben bildet die Aufnahme von Gastwissenschaftlern, die durch die Alexander-vonHumboldt-Foundation finanziert werden ein Bewertungskriterium im Wettbewerb der Universitäten, das auch Eingang in das diesjährige DFG-Förderranking gefunden hat. Hier befindet sich die UdS mit 41 AvH-Gastwissenschaftlern im Berichtszeitraum 2003-2007 auf Rang 36 A - 21 von 94 untersuchten Hochschulen. Dieser Indikator belegt die Attraktivität der UdS für internationale Spitzenwissenschaftler. 3.3.2 Forschungsförderung mit internationalen Drittmitteln Europäische Förderprogramme Die positive Entwicklung hinsichtlich der Beteiligung der UdS an europäischen Förderprogrammen setzte sich auch im Jahr 2009 weiter fort. Die Zahl der europäischen Forschungsund Innovationsprojekte an der UdS ist im Jahr 2009 auf 73 Projekte weiter angewachsen. Dabei steht der Bereich „Lebenswissenschaften“ mit 29 Projekten an der Spitze der geförderten Projekte; gefolgt von den „Informations- und Kommunikationswissenschaften“ mit 20 Projektbeteiligungen (vgl. Abb. 4). 35 30 25 20 20 UdS ist Projektpartner UdS ist Projektkoordinator 9 15 10 2 0 U m w oc el hs t ch ul m an ag em en Te t ch no lo gi et ra ns fe r 3 4 7 1 1 2 H IK T Le be ns wi ss . 0 2 2 O /M AT 11 NA N 9 G ei st es wi ss . 5 Abb. 4: Europäische Förderprojekte nach Themenbereichen Wie Abbildung 5 zeigt, überwiegt die Teilnahme an Projekten, die durch das 7. Rahmenprogramm (FP7) der EU gefördert werden. A - 22 35 30 25 20 15 33 10 15 5 5 9 8 3 0 7. RP 6. RP INTERREG TEMPUS Lebenslanges Lernen Sonstige Abb. 5: Projekte nach EU-Programmen Erfreulich ist auch die weiterhin sehr hohe Anzahl der Projektkoordinierungen an der UdS. Insgesamt werden 29 der 73 EU-geförderten Projekte an der UdS koordiniert. Mit knapp 50% liegt auch die Erfolgsquote bei den an der UdS koordinierten Förderanträgen deutlich über dem EU-Durchschnitt (15-20%). Dies hängt nicht zuletzt auch damit zusammen, dass die wissenschaftlichen Koordinatoren und Koordinatorinnen auf die Ressourcen und Erfahrungen des EU-Projektbüros „Eurice“ zurückgreifen können. Besonders hervorzuheben für das Jahr 2009 ist die Auszeichnung von Professor Michael Backes mit dem Forschungspreises des Europäischen Forschungsrates, der erstmalig an die UdS ging. Professor Backes wurde mit dem hoch dotierten ERC Starting Grant für international herausragende Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet In dem Interreg-Projekt „Universität der Großregion“ hat sich im Forschungsmodul im Jahr 2009 ein gemeinsames Gremium der Vizepräsidenten für Forschung konstituiert, in dem die Partneruniversitäten halbjährlich zusammentreffen. In diesem Gremium soll die Richtung von wichtigen Bereichen der Forschung in der Großregion (z.B. Doktorandenausbildung, Verstärkung der Forschungskooperationen, Vorbereitung auf gemeinsame Nutzung von Großgeräten) bestimmt werden. 2009 wurden außerdem die gemeinsame Nutzung der Großgeräte vorbereitet, Bestandsaufnahmen zur Doktorandenausbildung an den Partneruniversitäten angefertigt und gemeinsame Veranstaltungen vorbereitet. Des Weiteren sind nach einem UGR-Ideenwettbewerb bereits 16 grenzüberschreitende Kooperationsgruppen im Bereich der Forschung entstanden, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der UdS mitarbeiten, die ihre gemeinsamen Ziele bis Ende 2011 verfolgen werden. Insgesamt stellt sich die Situation hinsichtlich der Drittmitteleinnahmen aus europäischen Förderprogrammen weiterhin sehr positiv dar und die Vielzahl der für 2010 geplanten bzw. bereits in Bearbeitung befindlichen Anträge geben begründete Hoffnung, dass diese Entwicklung weiter anhält. Weitere internationale Drittmittelgeber zur Forschungsförderung Anfang des Jahres 2009 veranlasste die Koordinationsstelle Nationale Forschungsförderung die Akkreditierung der Universität des Saarlandes im amerikanischen Fördersystem. Seither A - 23 ist es den Wissenschaftlern der UdS möglich, sich an Ausschreibungen der National Institutes zu beteiligen, je nach Ausschreibung teilweise in Kooperation mit amerikanischen Partnern, teilweise als vollwertige Antragsteller. Daneben wurden von den Wissenschaftlern der UdS auch weitere internationale Drittmittelgeber für die Finanzierung von Forschungsvorhaben genutzt, z.B. die German-IsraeliFoundation oder das australische National and International Research Alliance Program (NIRAP). 3.3.3 Übersicht über die Drittmitteleinnahmen der Universität Die Drittmitteleinnahmen der Universität betrugen im Berichtsjahr 2009 insgesamt 55,9 Mio. € (Vorjahr 52,9 Mio. €). Tabelle 7 lässt die Untergliederung nach Mittelherkunft und Fakultät ersehen. Da die Drittmitteleinnahmen bei der Betrachtung aus kameraler Perspektive starken Schwankungen unterliegen, werden mehrjährige Mittelzuwendungen betrachtet – so ist es auch in der Zielvereinbarung mit dem Land festgeschrieben. Der gleitende Zweijahresdurchschnitt aus den Jahren 2008 und 2009 liegt bei 54,39 Mio. € und damit mehr als 25,7 % über der vereinbarten Zielgröße. Damit hat die Universität die Zielvereinbarung mit dem Land nicht nur erfüllt, sondern auch die Zielsetzung für die überobligatorischen Leistungen mit mehr als 20 % deutlich überschritten. Über die eben diskutierten Einnahmen hinaus haben Wissenschaftler/innen der Universität erhebliche Drittmittel eingeworben, die nicht über die Universitätskasse vereinnahmt werden und damit nicht in die Drittmittelstatistik eingehen. Es handelt sich hierbei u.a. um Mittel der Akademien der Wissenschaften, die von diesen selbst verwaltet werden, sowie um Preise, die an Wissenschaftler/innen persönlich vergeben wurden. Außerdem werben Professor/inn/en der Universität, die zugleich Forschungseinrichtungen im Umfeld der UdS leiten, umfangreiche Drittmittel über diese Einrichtungen ein. Diese Mittel werden bei den Forschungseinrichtungen und nicht bei der Universität verbucht. Allein auf diesem zuletzt genannten Weg flossen Drittmittel in Höhe von fast 41 Mio. €. Insgesamt haben Wissenschaftler/innen der UdS also 96,4 Mio. € eingeworben. Die Erträge werden in Tabelle 8 in einer eigenen Darstellung aufgeführt, weil sich die Universität insgesamt um eine Betrachtung der wirtschaftlichen Abläufe aus kaufmännischer Sicht bemüht. Sie erlaubt es vor allem, genauer zu verfolgen, wann Drittmittel verwendet wurden, wann sie also der Universität tatsächlich zugute kamen. Das macht die Vergleiche aussagekräftiger. Dass die Erträge mit 53,8 Mio. € geringfügig unter den Einnahmen liegen, weist darauf hin, dass fast alle abgerufenen Mittel im Berichtsjahr verwendet wurden. Im Durchschnitt über alle Fakultäten und Einrichtungen kam es zu einer Steigerung der Drittmittelerträge um 12%. Besonders hervorzuheben sind die Erfolge der Fakultät 4 und der Fakultät 2, die jeweils eine Steigerungsrate von rund 30 % erbrachten. Tab. 7: Drittmitteleinnahmen nach Geldgeber und Fakultät 2009 (ohne Max-Planck-Institute)* Universitätseinrichtungen  Fakultät 1: Rechtsund Wirtschaftswissenschaften Fakultät 2: Medizin Fakultät 3: Geschichts- und Kulturwissenschaften Ä Geldgeber absolut € Bund/Länder/ Stiftungen in % absolut € Industrie/Verwahr in % Gesamt Univ.-Mitglieder absolut € in % in % %-Anteil an Gesamteinheiten 610.346 90.016 43.020 202.405 2.927.451 0% 21% 3% 1% 7% 100% 66.980 2.494.759 300.095 2.460.490 1.243.815 6.515.079 1.817.508 2.046.317 1.759.239 18.704.282 0% 13% 2% 13% 7% 35% 10% 11% 9% 100% 286.577 6.403.159 202.031 234.009 539.385 839.865 1.484.739 4.719.293 2.390.556 17.099.615 2% 37% 1% 1% 3% 5% 9% 28% 14% 100% 1.492.323 4.203.816 77.575 80.049 1.395.987 190.721 242.143 1.346.270 655.663 9.684.546 43% 1% 15% 815.120 1% 14% 2% 3% 14% 7% 100% 1.194.393 235.850 403.671 718.037 1.636.490 273.106 5.276.667 0% 15% 0% 23% 4% 8% 14% 31% 5% 100% 516.789 0 4.500 279.334 101.569 0 49.402 220.513 1.041.275 2.213.383 23% 0% 0% 13% 5% 0% 2% 10% 47% 100% 2.362.669 15.898.517 584.201 4.248.275 3.516.607 8.559.681 4.401.844 10.011.904 6.322.245 55.905.943 4% 28% 1% 8% 6% 15% 8% 18% 11% 100% 5% 33% 31% 17% 9% 4% 100% Universitätsnahe Forschungseinrichtungen Univ.-Professoren über DFKI absolut € Univ.-Professoren über INM absolut € Univ.-Professoren über IZFP absolut € Univ.-Professoren über IBMT absolut € in % 1.894.254 3.653.016 9.432.346 14.979.616 13% 24% 63% 100% in % in % in % 4.035.000 4.035.000 100% 100% 9.000.000 9.000.000 100% 100% 12.498.000 12.498.000 100% 100% Univ.-Professoren über universitätsnahe Forschungseinrichtungen absolut € 1.894.254 12.498.000 Insgesamt absolut € in % 4.256.923 4% 28.396.517 29% 3.653.016 584.201 1% 7.901.291 8% 9.432.346 3.516.607 4% 17.992.027 19% 13.035.000 4.401.844 5% 23.046.904 24% 40.512.616 6.322.245 7% * Die Direktoren der Max-Planck-Institute werden nicht von der Universität bezahlt und deshalb in dieser Tabelle auch nicht berücksichtigt. DFG: Deutsche Forschungsgemeinschaft SFB: Sonderforschungsbereich GK: Graduiertenkolleg EU: Europäische Union DAAD: Deutsches Akademisches Auslandsamt DFKI: Deutsches Zentrum für Künstliche Intelligenz GmbH INM: Leibniz-Institut für Neue Materialien gem. GmbH IZFP: Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IBMT: Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik 96.418.559 100% 37% 10% 22% 31% A - 24 absolut € Summe 0% EU DAAD-Stipendien/ Studiengebühren Zentrale Einrichtungen Fakultät 8: Chemie, Pharmazie, Bio- und Werkstoffwissenschaften Fakultät 7: Physik und Mechatronik 0% absolut € in % Fakultät 6: Mathematik und Informatik 68% in % absolut € Fakultät 5: Empirische Humanwissenschaften 1.981.663 DFG: SFB DFG:Einzelprojekte/ absolut € Nachwuchsf./GK/Excellen in % zinitiative Fakultät 4: Sprach-, Literaturund Kulturwissenschaften Tab. 8: Drittmittelerträge nach Geldgeber und Fakultäten 2009 Fakultät 2: Fakultät 1: Medizin Rechts-/ Wirtschaftswissenschaften Universitätseinrichtungen  Fakultät 3: Geschichts- und Kulturwissenschaften Fakultät 4: Fakultät 5: Sprach-, Literatur- Empirische Humanund Kulturwissenschaften wissenschaften Fakultät 6: Mathematik und Informatik Fakultät 7: Physik und Mechatronik Ä Geldgeber absolut in € - 2.010.014 - - - 537.292 75.186 Fakultät 8: Chemie, Pharmazie und Werkstoffwissenschaften 37.754 Zentrale Einrichtungen %-Anteil an Gesamteinheiten Summe 332.231 2.992.476 DFG: SFB in % DFG: Einzelprojekte / Nachwuchsförderung / GK / Excellenzinitiative 0% absolut in € 68.196 in % 0% absolut in € 230.397 67% 2.638.518 15% 4.741.578 0% 0% 298.286 2.653.467 2% 15% 92.806 183.966 0% 1.151.987 6% 193.289 18% 3% 6.848.384 1.539.834 38% 8% 783.426 1.315.528 1% 2.250.328 12% 3.966.900 11% 100% 685.155 6% 18.134.156 4% 100% 1.534.419 34% 13.042.309 Bund / Länder / Stiftungen in % 2% absolut in € 1.575.832 36% 5.712.727 1% 1% 169.921 218.456 1% 1.320.961 6% 10% 604.525 497.727 30% 3.945.051 12% 100% 2.020.369 24% 16.065.570 Industrie / Verwahr in % 10% absolut in € 19.478 36% 41.657 1% 1% 42.299 989.414 8% 83.158 4% 361.670 3% - 1.035.407 25% 302.699 13% 100% 589.675 30% 1.394.643 EU 1% absolut in € 536.261 3% 133 3% 71% 7.051 273.927 6% 104.745 26% -74% - 46.710 22% 214.033 42% 100% 1.027.811 3% 2.210.669 DAAD-Stipendien in % 24% absolut in € 2.430.163 0% 15.144.627 0% 12% 610.363 4.319.230 5% 2.854.139 0% 2% 9.135.297 2.439.579 10% 10.716.766 46% 100% 6.189.659 4% 53.839.823 Summe in % 5% 28% 1% 8% 5% 17% 5% 20% 11% 100% 100% Ä Position in der Gewinn- und Verlustrechnung 1. Erträge Zuw. u. Zusch lfd. Aufwendungen d) von anderen Zuschussgebern absolut in € 413.129 in % 1% absolut in € 2.457.912 12.031.578 30% 1.270.952 551.016 3.406.981 1% 4.111 8% - 4.405 1.187.827 3% 345.237 8.514.696 1.592.922 21% 4% 1.065 467.125 9.595.543 24% 341.258 3.395.902 40.689.592 8% 100% 71.047 76% 4.954.301 3. Erträge aus Entgelten in % 4. Erhöhung/Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen absolut in € in % absolut in € 50% - 1.107.583 3228% 666.704 26% 85.405 -249% 1.756.691 0% 17.026 -50% 38.211 0% 94 0% 916.562 7% 401.616 -1171% 919.460 0% 210.498 -614% 409.038 9% - 62.746 183% 442.278 7% 280.994 -819% 498.972 1% 140.387 -409% 2.582.324 100% - 9% 34.310 100% 0% 8.230.240 6. Sonstige betriebliche Erträge in % absolut in € 8% 2.430.163 21% 15.144.627 0% 610.363 11% 4.319.230 11% 2.854.139 5% 9.135.297 5% 2.439.579 6% 10.716.766 31% 6.189.659 100% 15% 53.839.823 Summe in % 5% 28% 1% 8% 5% 17% DFG. Deutsche Forschungsgemeinschaft SFB: Sonderforschungsbereich GK: Graduiertenkolleg EU: Europäische Union DAAD: Deutsches Akademisches Auslandsamt 5% 20% 11% 100% 100% A - 25 in % A - 26 3.4. Nachwuchsförderung 3.4.1 Promovierende Die Promotionsphase, die im Zuge der Bologna-Reform als dritte Phase der akademischen Ausbildung aufgefasst werden kann, stellt einen Schlüsselbereich sowohl für die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses als auch für die weitere Ausbildung von Forschungspotentialen an unserer Universität dar. Auf dieser Grundlage ist es das Bestreben des Präsidiums, die Angebote für Promovierende gezielt auszubauen und die Strukturierung der Promotionsphase an der UdS weiter zu fördern, um auch im internationalen Kontext weiterhin attraktive Forschungs- und Ausbildungsbedingungen für Doktorand/inn/en bieten zu können. Eingebettet in die aktuelle Reformierung der Promotion an deutschen Universitäten findet das Modell der strukturierten Doktorandenausbildung zunehmend Einzug in unsere fachnahe Nachwuchsförderung: Während der letzten Jahre werden bzw. wurden zahlreiche Promovierende in häufig international ausgerichteten strukturierten Promotionsprogrammen von Hochschullehrern der UdS betreut und gefördert (z.B. Graduiertenschule Informatik, DFG-geförderte Graduiertenkollegs, EU-geförderte Marie Curie Initial Training Networks; vgl. Abschnitt „Forschungsförderung aus Drittmitteln“). Auch zukünftig wird die Unterstützung der Einwerbung bzw. Einrichtung weiterer strukturierter Doktorandenprogramme in den Fächern/Fakultäten der UdS für die Zentrale einen hohen Stellenwert haben (vgl. folgenden Abschnitt). Graduiertenprogramm an der UdS (GradUS) Die Promotionsphase an der UdS wird nicht nur durch die Fächer und Fakultäten im Rahmen der fachnahen Doktorandenausbildung ausgestaltet und gefördert, sie wird auch von zentraler Seite gezielt unterstützt: Mit ihrem seit dem Jahr 2007 bestehenden universitätsweiten Graduiertenprogramm will die UdS den Promovierenden optimale Betreuungs- und Forschungsbedingungen bieten sowie ihre Attraktivität für exzellenzorientierte und internationale Nachwuchswissenschaftler weiter erhöhen. Das Programm verfolgt u.a. folgende Zielvorgaben: - Stärkere Strukturierung der Promotionsphase - Gewährleistung von Transparenz und Verlässlichkeit der Prozeduren und Verantwortlichkeiten im Promotionsverfahren (Auswahl, Betreuung, Bewertung etc.) - Etablierung und Intensivierung von Kooperations- und Austauschstrukturen - Förderung der Nachwuchswissenschaftler und wissenschaftlicher Spitzenleistungen - Förderung des Erwerbs von über das Spezialgebiet einer Promotion hinausreichenden Kompetenzen und Qualifikationsprofilen - Internationalisierung des Promotionswesens. Zur Weiterqualifizierung der Doktorand/inn/en im Bereich wissenschaftlicher, wissenschaftsnaher und allgemeiner Schlüsselkompetenzen bietet das Graduiertenprogramm jedes Semester Veranstaltungsprogramme mit speziellen Kursen und Informationsveranstaltungen für Promovierende, die jeweils zum Wintersemester mit einer Auftaktveranstaltung auf Einladung des Universitätspräsidenten eingeläutet werden. Die Veranstaltungen stoßen seit ihrer A - 27 Einführung auf große Resonanz; die Kurse wurden durchweg gut besucht und ganz überwiegend positiv beurteilt. Darüber hinaus werden den Promovierenden eine Reihe weiterer Angebote und Dienstleistungen durch GradUS bereitgestellt, die zu deren - Information (zentrale Anlauf- und Informationsstelle für Promotionsinteressierte und Doktorand/inn/en für Fragen zum Thema „Promotion“, Newsletter und Mailinglisten speziell für Doktorand/inn/en), - Vernetzung (webbasiertes Netzwerk von Doktorand/inn/en, PromovierendenStammtisch), - Selbstorganisation (finanzielle Förderung selbstorganisierter Doktorandenaktivitäten, Bildung von Arbeitsgruppen, Unterstützung von Doktorandenveranstaltungen und -tagen) - und Ausstattung (IT-Benutzerkennung, UdS-Visitenkarten) dienen. Die Angebote und Fördermöglichkeiten für Promovierende sowie die qualitätssichernde Funktion und Institutionalisierung des Graduiertenprogramms sollen weiter ausgebaut werden. Beispielsweise ist die Einrichtung eines Graduate Centre im ehemaligen Jägerheim als zusätzliche Infrastruktur im Bereich der Doktorandenforschung und –ausbildung geplant. Neben der Förderung der Promovierenden durch die o.g. zentralen Angebote unterstützt das Graduiertenprogramm seit Kurzem auch gezielt die Einrichtung von weiteren strukturierten Doktorandenprogrammen in den Fächern bzw. Fakultäten (vgl. Ziel- und Leistungsvereinbarungen 2008-2010): Während des Zeitraums 2010/2011 werden erstmalig sechs neue fachnahe Doktorandenprogramme verschiedener Fakultäten aus dem Zentralen Forschungsfonds (Overhead aus Drittmittelprojekten) gefördert. Die Ausschreibung weiterer Mittel zur Initiierung und dauerhaften Fortführung von strukturierten Promotionsprogrammen wird an der UdS als wichtiges neues Instrument im Rahmen der Förderung der Doktorand/inn/en und der Promotionsphase durch das Graduiertenprogramm GradUS gesehen. Graduiertenförderung der Universität des Saarlandes Die gesetzliche Neuregelung durch Einführung von § 65 a des Universitätsgesetzes und Aufhebung des Landesgraduiertenförderungsgesetzes im Jahr 2009 versetzte die UdS in die Lage, die finanzielle Förderung von Promotionsvorhaben aus Landesmitteln neu zu strukturieren. Hierzu wurde im Benehmen mit der Hochschule für Musik Saar und der Hochschule der Bildenden Künste Saar eine Ordnung zur Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses (Graduiertenförderung) vom 2. Juli 2009 erarbeitet. Voraussetzung für die jährlich zwei Mal ausgeschriebene Aufnahme in die Graduiertenförderung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium, das die Zulassung zur Promotion ermöglicht, und ein Promotionsvorhaben, das einen wichtigen Beitrag zur Forschung erwarten lässt. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt nach Maßgabe von persönlicher Eignung und fachwissenschaftlicher Gutachten im Wege der Bestenauslese. Die Dauer der Förderung beträgt in Analogie zu vergleichbaren Förderinstrumenten in der Regel zwei Jahre bei einem Grundstipendium und ein Jahr bei einem Abschlussstipendium, mit der Möglichkeit der Weiterförderung um ein weiteres Jahr (Grund-) bzw. drei Monate (Abschlussstipendium). Die Höhe des Stipendiums wurde auf monatlich 900 € (zzgl. 150 € A - 28 Zuschlag pro Kind) angehoben, wodurch ein nun deutlich attraktiveres Förderinstrument für individuelle Promotionsarbeiten zur Verfügung gestellt werden kann. Dass hierdurch zukünftig mit Recht eine höhere Bewerberzahl von guten und sehr guten Kandidaten erwartet werden kann, belegte schon die deutlich verbesserte Antragslage zur Ausschreibung Ende des Jahres 2009. Die Stipendiaten der Graduiertenförderung sollen nach Möglichkeit in die strukturierte Doktorandenausbildung der UdS eingegliedert werden, u.a. durch eine Beteiligung am universitätsweiten Graduiertenprogramm GradUS und an fachnahen strukturierten Promotionsprogrammen. Promotionen an der UdS Tab. 8: Promotionen nach Fakultäten und Geschlecht, 2007 bis 2009 (Kalenderjahr) Promotionen Fakultät Promotionen 2009 2007 2008 2009 männlich weiblich Rechts- u. Wirtschaftswiss. Fakultät 32 27 37 21 16 Medizinische Fakultät 131 111 112 59 53 Philosophische Fakultät I 6 14 2 2 - Philosophische Fakultät II 24 17 19 5 14 Philosophische Fakultät III 13 14 15 9 6 Naturwiss.-Technische Fakultät I 32 46 41 33 8 Naturwiss.-Technische Fakultät II 14 15 14 9 5 Naturwiss.-Technische Fakultät III 66 72 62 27 35 318 316 Summe 3.4.2 Post-Docs Förderung durch Drittmittelprojekte Die drittmittelgestützte Finanzierung der Post-Doc-Phase zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses für eine Karriere an Universitäten ist ein wichtiger Bestandteil der strategischen Platzierung der UdS im Wettbewerb um die besten Köpfe. Die UdS begrüßt daher die Bemühungen der Lehrstuhlinhaber, besonders qualifizierte junge Nachwuchswissenschaftler/innen bei der Beantragung eines Emmy-Noether-Stipendiums zu unterstützen. Dieses Förderprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe für einen Zeitraum von fünf Jahren, an dessen Ende die Möglichkeit einer Berufung als Hochschullehrer/in ohne Habilitation steht. Im Berichtszeitraum gab es an der UdS zwei Emmy-Noether-Stipendiat/innen. Neben dem Emmy-Noether-Programm fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Heisenberg-Programm herausragende Wissenschaftler/innen, die alle Voraussetzungen für die Berufung auf eine Langzeit-Professur erfüllen und ermöglicht ihnen, sich auf eine wissenschaftliche Leitungsposition vorzubereiten und in dieser Zeit weiterführende Forschungs- A - 29 themen zu bearbeiten. Im Berichtszeitraum konnte die UdS eine Heisenberg-Professorin begrüßen. Förderung durch die Universität Mit dem 2009 eingeführten overheadfinanzierten „Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“ erfolgt die strukturierte Finanzierung von Juniorprofessuren, Nachwuchsgruppenleitern u.ä. Mit diesem Programm bietet die UdS hervorragenden Nachwuchswissenschaftler/innen langfristige Perspektiven und steigert damit ihre Attraktivität im Wettbewerb um die besten Köpfe. Gleichzeitig wird den Fakultäten die Möglichkeit geboten, eine langfristige Planung ihrer Forschungsstrategie anzustreben und diese durch die Bindung geeigneter Nachwuchswissenschaftler mittels eines attraktiven Angebotes frühzeitig umzusetzen. Dazu werden gute Rahmenbedingungen für hervorragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler geschaffen. Sie umfassen insbesondere: - Wissenschaftliche Unabhängigkeit: Die Nachwuchsgruppen sind vollwertige Mitglieder der jeweiligen Fachrichtungen. - Langfristige Perspektiven: Die im Programm geförderten Nachwuchsgruppenleiter/innen sollen in der Regel entfristet werden. - Adäquate Ausstattung. Juniorprofessuren Tab. 9: Juniorprofessuren nach Fakultäten und Geschlecht, 2008 bis 2009 (Kalenderjahr) Juniorprofessuren Juniorprofessuren 2009 2008 2009 männlich weiblich Rechts- u. Wirtschaftswiss. Fakultät 0 0 0 0 Medizinische Fakultät / ZHMB 3 4 2 2 Philosophische Fakultät I 0 0 0 0 Philosophische Fakultät II 0 0 0 0 Philosophische Fakultät III 3 2 0 2 Naturwiss.-Technische Fakultät I 2 2 2 0 Naturwiss.-Technische Fakultät II 0 0 0 0 Naturwiss.-Technische Fakultät III 5 4 3 1 Summe 13 12 7 5 Fakultät A - 30 Habilitationen Tab. 10: Habilitationen nach Fakultäten und Geschlecht, 2007 bis 2009 (Kalenderjahr) Habilitationen Fakultät Habilitationen 2009 2007 2008 2009 männlich weiblich Rechts- u. Wirtschaftswiss. Fakultät 2 5 3 2 1 Medizinische Fakultät 14 12 17 17 0 Philosophische Fakultät I 2 0 0 0 0 Philosophische Fakultät II 4 2 5 1 4 Philosophische Fakultät III 2 3 1 0 1 Naturwiss.-Technische Fakultät I 2 3 4 3 1 Naturwiss.-Technische Fakultät II 0 5 0 0 0 Naturwiss.-Technische Fakultät III 5 0 3 2 1 Summe 31 30 33 25 8 3.5. Forschung und Wirtschaft Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der UdS (KWT) Die KWT fördert und unterstützt den gezielten Informations- und Erfahrungsaustausch von Wissenschaftlern und regionalen Unternehmen. 2009 wurden 29 Informationsbesuche bei saarländischen Unternehmen durchgeführt, bei denen das Kooperationsangebot der Universität und die Unterstützungsmöglichkeiten präsentiert wurden. Darüber hinaus konnten auf Veranstaltungen von Wirtschaftsverbänden und Kammern sowie telefonisch weitere 50 neue Kontakte mit regionalen Unternehmen hergestellt werden. Kooperationsvorhaben von Wissenschaftlern der Universität und saarländischen Unternehmen können von der KWT noch bis Ende 2013 im Rahmen von KOWI (Kooperation Wirtschaft – Wissenschaft) gefördert werden. 2009 wurden sechs Kooperations-Projekte von Wissenschaftlern der Universität mit regionalen Unternehmen eine Förderung in Höhe von insgesamt 417.637,29 € bewilligt. Neben der Vermittlung konkreter Anfragen aus der Wirtschaft sowie der Betreuung von Kontakten zwischen Unternehmen und der Universität steht die zielgruppengerechte Information über das Forschungsspektrum und Kooperationsangebot der Universität im Mittelpunkt der Arbeit der KWT. So werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Universität im Rahmen von Messepräsentationen, themenspezifischen Kurzpräsentationen und wissenschaftlichen Kongressen und Tagungen sowie Veröffentlichungen sowohl dem Fachpublikum als auch einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Im Berichtsjahr hat die KWT die Durchführung von 48 wissenschaftlichen Kongressen und Tagungen unterstützt. A - 31 Kooperation und Information Am 21. September 2009 veranstaltete die KWT gemeinsam mit dem Institut für Existenzgründung und Mittelstand der Universität sowie der Ernst & Young GmbH und der Sparkasse den siebten Unternehmertag an der UdS. Im Rahmen des Unternehmertages diskutieren Wissenschaftler/innen der Universität, externe Gastdozent/inn/en und Vertreter/innen der Wirtschaft einmal jährlich aktuelle Themen der betrieblichen Praxis. 2009 stand das Thema „Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterbeteiligung“ im Mittelpunkt. Im Berichtszeitraum wurde je eine Ausgabe von „magazin forschung“ sowie des Newsletters „inno.vision“ veröffentlicht, mit dem die KWT regionale Unternehmen über anwendungsnahe Forschungsprojekte der UdS informiert. Starterzentrum Im Starterzentrum der UdS haben Absolvent/inn/en und Mitarbeiter/innen die Möglichkeit, drei Jahre lang ihre Geschäftsidee innerhalb der Universität zu realisieren. Moderate Mieten und eine professionelle Infrastruktur machen eine Unternehmensgründung ohne großes finanzielles Risiko möglich. Die Zahl der Unternehmensgründungen im Starterzentrum ist kontinuierlich angewachsen. Seit der Gründung 1995 bis Ende 2009 sind im Starterzentrum der Universität 200 Unternehmensgründungen erfolgt. Im Laufe des Jahres 2009 wurden 22 Gründungsvorhaben betreut (zum Vergleich im Vorjahr: 20). Die Unternehmensgründungen erfolgten schwerpunktmäßig in den Bereichen IT, Sprachtechnologie, Medizintechnik, Biotechnologie und Dienstleistung. 250 Unternehmen 200 150 100 50 0 Dez Dez Dez Dez Dez Dez Dez Dez Dez Dez Dez Dez Dez Dez Dez 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 Abb. 6: Zahl der Unternehmensgründungen im Starterzentrum bis 2009 A - 32 Förderung von Unternehmensgründungen Um die Zahl der Unternehmensgründungen weiter zu steigern, werden an der UdS vielfältige Veranstaltungen für Studierende zum Themenbereich „unternehmerisches Denken und Handeln“ angeboten: Beispielsweise wurde das „Studienangebot Existenzgründung“ in den Optionalbereich der neuen Bachelor-/Master-Studiengänge aufgenommen. Zudem wurden im Berichtszeitraum elf branchenorientierte Workshops und elf Gründer-Cups – eine Kombination aus Gründungstraining und computergestützten Planspielen – durchgeführt. Der GründerCup konnte inzwischen auch curricular verankert werden und ist ebenso in den Optionalbereich aufgenommen worden. Im Rahmen des Projekts METiS (Motivation von Existenzgründungen im Saarland) können sich Studierende als jUNIt (junge Unternehmer/innen im Training) erproben, indem sie Aufträge, die von Unternehmen oder der Universität selbst vergeben werden, selbstständig bearbeiten. Patente und Lizenzen Als Geschäftsfeld der Wissens- und Technologietransfer GmbH der Universität übernimmt die PVA die Bewertung und Vermarktung der an der UdS und der HTW gemachten Erfindungen. Die Universität des Saarlandes hat für die Arbeit der PatentVerwertungsAgentur der saarländischen Hochschulen (PVA) im Jahr 2009 eine Förderung in Höhe von 234.500 € erhalten. Bei einer Untersuchung der 20 bundesweit geförderten Patentverbünde durch den Projektträger PTJ hat die PVA hervorragend abgeschlossen: so belegte sie bei der Zahl der Patentanmeldungen Platz 1, bei der Höhe der Verwertungseinnahmen Platz 2. Tab. 11: Patente und Erfindungen 2008 und 2009 im Vergleich 2008 2009 Erfindungsmeldungen 42 43 In Anspruch genommene Erfindungen 27 33 Patentanmeldungen 21 19 201.743 153.884 Einnahmen (in €) Insgesamt zeigt sich, dass das Bewusstsein für die patentrechtliche Sicherung von Erfindungen an der UdS stark gestiegen ist. Im Jahr 2009 wurden an der Universität 43 Erfindungen gemeldet, 33 Erfindungen wurden in Anspruch genommen. Es wurden 19 deutsche und internationale Patentanmeldungen eingereicht; 7 Erfindungen konnten vermarktet werden. Die Einnahmen aus der Verwertung betrugen 153.884 €. Damit lagen die Einnahmen zwar unter denen des Vorjahres, aufgrund des nun bestehenden Portfolios langfristiger Verwertungsverträge ist jedoch für die nächsten Jahre wieder mit einem deutlichen Anstieg zu rechnen. Regionale und überregionale Dienstleistungen der UdS Dienstleistungen für die anderen saarländischen Hochschulen. Die UdS arbeitet eng mit den anderen saarländischen Hochschulen zusammen und erbringt für diese u.a. durch die Um- A - 33 setzung spezifischer Förderprogramme des Landes, bei der übergreifenden Konzeption, Beratung und Organisation des Lehramtes sowie beim Aufbau des „eCampusSaar“ vielfältige Dienstleistungen. Erbringung weiterer Dienstleistungen für das Saarland. Die Universität ist mit rund 4.700 Beschäftigten ein bedeutender Arbeitgeber im Saarland. Sie erbringt für das Land essenzielle Dienstleistungen etwa in der Ausbildung von Studierenden, der Weiterbildung von Beamten und Referendaren, in einem vielfältigen Beratungs-, Betreuungs- und Gutachterwesen, in der medizinischen Versorgung und in der Rechtsmedizin. Hervorzuheben ist hier für das Jahr 2009 die Gründung eines „Dienstleistungszentrums Rechtsmedizin“ an der UdS. Erbringung überregionaler Dienstleistungen. Neben ihrer regionalen Verankerung erbringt die Universität eine Fülle von Dienstleistungen mit nationaler bzw. internationaler Relevanz. Zu den vielfältigen Tätigkeiten in wissenschaftlichen, kulturellen, politischen oder wirtschaftlichen Zusammenhängen zählen u.a. die Unterstützung bei der Krankenversorgung, die Mitwirkung in Aufsichtsräten, Wirtschaftinstitutionen, Sachverständigenräten und Planungsgremien sowie überregionale Gutachtertätigkeiten. A - 34 4. Gleichstellung und Steigerung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf Die Universität des Saarlandes führt ihre familienfreundliche Hochschulpolitik, die bereits zweimal mit dem Qualitätssiegel Familiengerechte Hochschule auditiert wurde, fort und erweitert ihre Maßnahmen in diesem Bereich kontinuierlich. Zudem setzt sie sich konsequent für die Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern ein. Die Aktivitäten in diesen Bereichen werden durch das Gleichstellungsbüro der Universität des Saarlandes und das Projekt „audit familiengerechte hochschule“ initiiert und durchgeführt bzw. unterstützt. Die seit September 2009 eingerichteten Stabsstelle Chancengleichheit unterstreicht die Bedeutung der Aktivitäten in diesen Themenfeldern an der UdS und gewährleistet deren nachhaltige Fortführung. Familiengerechte Hochschule Zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Studium bietet die Universität des Saarlandes vielfältige Unterstützungsleistungen an: - breites und flexibles Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten (u. a.: OnlineBabysitterbörse in Kooperation mit dem AStA, Modellprojekt zur Randzeitenbetreuung in Kooperation mit dem Universitätsklinikum des Saarlandes, Angebot zur stundenweisen Kinderbetreuung auf dem Campus Homburg, Kinderbetreuungsplätze für Bedienstete ab Frühjahr 2010) - Möglichkeit zum Teilzeitstudium - flexible und familienfreundlicher Arbeitszeitmodelle (z.B. alternierende Telearbeit). - Bereitstellung von speziellen Angeboten und Informationen über das Wissenschaftsportal Karriere-Wissenschaft-Familie (innovatives Mentoring-Programm und Informationen zu Fördermöglichkeiten und Netzwerk-Initiativen mit besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Beruf/Karriere) - Angebote des „audit familiengerechte hochschule“ für männliche Studierende und Beschäftigte (z.B. „Workshop für Väter und die es werden wollen“) Gleichstellung und Chancengleichheit Die Universität des Saarlandes rangiert im aktuellen Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten des CEWS (3. Fortschreibung 2009) beim hauptberuflichen wissenschaftlichen Personal in der Spitzengruppe, bei den Studierenden, Promovierenden und Habilitanden sowie den Professuren in der mittleren Gruppe. Zurzeit beträgt der Frauenanteil beim befristet und unbefristet beschäftigten wissenschaftlichen Personal 43,2% bei den Professuren 15,5%. Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber den Vorjahren (2005: 40,3% bzw. 9,4%) Dieser positive Trend soll unterstützt durch die vielfältigen Maßnahmen des Gleichstellungsbüros fortgesetzt werden: Die Universität des Saarlandes wurde mit ihrem innovativen zukunftsorientierten Gleichstellungskonzept in der ersten Antragsrunde des BMBF-Professorinnenprogramms positiv begutachtet und war darüber hinaus auch die erste Hochschule bundesweit mit einer Förderzusage im sich anschließenden Antragsverfahren. Die Fördersumme aus diesem Pro- A - 35 gramm beläuft sich an der Universität des Saarlandes auf insgesamt 1,125 Mio. Euro, verteilt über einen Zeitraum von 5 Jahren. Im Exzellenzprogramm werden speziell für Nachwuchswissenschaftlerinnen, die eine Professur anstreben, in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft und dem Ministerium für Bildung, Familie, Frauen und Kultur spezielle Qualifizierungsund Begleitprogramme angeboten. Seit Juli 2009 partizipieren 21 Frauen an diesem Programm. Zur Förderung der Gleichstellung in den Fakultäten ist bei der leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM) die Berücksichtigung gleichstellungsbezogener Kriterien in Vorbereitung. Hierzu wird in dem vom Gleichstellungsbüro initiierten Qualitätszirkel Gender and Diversity regelmäßig die Verwendung der LOM-Mittel fakultätsspezifisch für die Einsetzung gleichstellungsorientierter Maßnahmen besprochen. Zur Steigerung der Frauen-Quote in den MINT-Fächern wurde im Sommer 2009 bereits zum 6. Mal das Uni-Camp angeboten, mit dem Ziel, Schülerinnen für ein naturwissenschaftliches Studium zu gewinnen. In Kooperation mit dem Excellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“ und dem Kompetenzzentrum Informatik sollen die Maßnahmen zur Anwerbung von Studentinnen und Professorinnen und der Karriereförderung für Wissenschaftlerinnen weiter verstärkt werden. Des Weiteren ist die Universität des Saarlandes offizieller Kooperationspartner des Aus- und Weiterbildungsnetzwerkes mstIfemNet meets Nano and Optics (Teilprojekt aus „Komm mach MINT“) mit dem Projekt mäta (Mädchen TechnikTalente-Foren in MINT). Zur Kompetenzstärkung der Studentinnen bietet das Gleichstellungsbüro in Kooperation mit dem AStA in jedem Semester spezielle Tutorien im Bereich PC-Software-Anwendungen an. Das Gleichstellungsbüro organisiert in jedem Studienjahr eine Gastprofessur Gender Studies. A - 36 5. Wirtschaftsführung und Finanzen 5.1. Entwicklung des Universitätshaushaltes 2009 Der mit der Ziel- und Leistungsvereinbarung vom August 2007 vereinbarte staatliche Zuschuss zum Globalhaushalt für die Jahre 2008 bis 2010 wurde für das Jahr 2009 im Kapitel 0811 des Landeshaushaltes (UdS) mit Gesamtausgaben in Höhe von 171,1 Mio. € (Vorjahr 164,2 Mio. €) veranschlagt. Die Zuführungen des Landes für Forschung und Lehre im Bereich der Medizinischen Fakultät waren in Höhe von 11,9 Mio. € (Vorjahr 11,9 Mio. €) hierin ebenso enthalten wie die Zuführungen des Landes für Investitionen im Bereich des Universitätsklinikums in Höhe von 6,8 Mio. € (Vorjahr 4,0 Mio. €). Nach Abzug der genannten Beträge verblieben 152,4 Mio. € (Vorjahr: 148,3 Mio €) unter Berücksichtigung der tatsächlich zugewiesenen Mittel für die Personalkostensteigerung 2008 (1,1 Mio. €) (Vorjahr: 1,0 Mio. €) im Rahmen des Globalhaushaltes zur Bewirtschaftung an der Universität. Die vorgesehene Mittelverwendung ergibt sich aus dem Wirtschaftsplan, der aus einem Finanz- und einem Erfolgsplan besteht. Der Ausweis der Zuführungen aus dem Landeshaushalt an die Universität erfolgt für das Jahr 2009 durch den kaufmännischen Jahresabschluss (bestehend aus der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung sowie dem Anhang) und diesem Lagebericht. 5.2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Das Eigenkapital der Universität hat sich im Geschäftsjahr 2009 durch den erzielten Jahresüberschuss um 1,0 Mio. € (Vorjahr 1,7 Mio. €) auf insgesamt 35,1 Mio. € (Vorjahr: 34,1 Mio.€ erhöht. Den um ca. 9% auf 299,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (274,7 Mio. €) gestiegenen Erträgen stehen Aufwendungen in fast gleicher Höhe (298,6 Mio. €, Vorjahr: 274,4 Mio. €) gegenüber. Der Jahresüberschuss beträgt 1,0 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €). Insgesamt ist die Universität des Saarlandes Verpflichtungen aus Berufungs- und Bleibeverhandlungen in Höhe von 13,5 Mio. € (Vorjahr: 12,3 Mio. €, siehe unten Tabelle 13, Kapitel 6) eingegangen. Gemäß den Bilanzierungsvorschriften wurde deshalb vom Jahresüberschuss ein Betrag in Höhe von 1,0 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €) der zweckgebundenen Rücklage für Zusagen aus Berufungs- und Bleibeverhandlungen zugeführt. Die Gegenüberstellung der Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung und des Wirtschaftsplanes enthält Tabelle 12. A - 37 Tab. 12: Gegenüberstellung der Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung und des Wirtschaftsplanes GuV Wirtschafts- Ergebnisauswirplan kung 2009 2009 € Mio. € Mio. € Mio. Betriebsergebnis Betriebserträge Erträge aus Zuweisungen und Zuschüssen für Aufwendungen Erträge aus Zuweisungen und Erstattungen zur Finanzierung von Investitionen Erträge aus Entgelten Verminderung/Erhöhung des Bestandes an unfertigen Leistungen Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens Erträge aus Zugängen fertiggestellter Baumaßnahmen (Amt für Bau u. Liegenschaften) und Übereignungen sonstige Erträge Betriebsaufwendungen Sachaufwand Personalaufwand Abschreibungen Zuführung Sonderposten sonstige Aufwendungen Finanzergebnis (fast nur Zinserträge) Steuern Jahresüberschuss 198,8 187,8 11,0 5,3 4,9 7,5 5,4 -2,2 -0,5 0,1 22,2 0,0 17,6 0,1 4,6 22,6 45,7 299,6 0,0 76,6 294,9 22,6 -30,9 4,7 24,5 152,0 22,5 46,6 53,0 298,6 1,0 0,4 0,4 1,0 27,4 148,9 17,6 49,4 52,4 295,7 -0,8 0,8 2,9 -3,1 -4,9 2,8 -0,6 2,9 1,8 -0,4 0,0 1,0 Die Investitionen in das Anlagevermögen belaufen sich im Geschäftsjahr 2009 auf rund 52,1 Mio. € (Vorjahr 38,8 Mio. €). Darin enthalten sind die fertig gestellten und der Universität übergebenen baulichen Investitionen im Wert von 22,6 Mio. € (Vorjahr 7,0 Mio. €). Damit beträgt das Anlagevermögen einschließlich der Immobilien 427,2 Mio. € (Vorjahr 398,0 Mio. €) bzw. 79,6 % (Vorjahr 79,3 %) der Bilanzsumme. Die Finanzierung erfolgte überwiegend durch das Saarland. Die Gesamterträge der Universität betrugen im Jahr 2009 299,6 Mio. € (Vorjahr 274,7 Mio. €), denen Aufwendungen in Höhe von 298,6 Mio. € (Vorjahr 274,4 Mio. €) gegenüberstanden und die somit vollständig gedeckt wurden. Von den Gesamterträgen entfallen 207 Mio. € (Vorjahr 186,7 Mio. €) auf Landeszuschüsse; rund 92,6 Mio. € (Vorjahr 88,0 Mio. €) wurden durch Drittmittel und andere Erträge erzielt; darin enthalten sind 8,8 Mio. € aus Studiengebühren (Vorjahr: 9,0 Mio. €). In den Gesamterträgen sind des Weiteren Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse in Höhe von 22,2 Mio. € (Vorjahr: 20,6 Mio. €) enthalten (durch diese Erträge werden die Aufwendungen für Abschreibungen, soweit sie aus bezuschussten Investitionen stammen, neutralisiert). A - 38 Den betrieblichen Erträgen stehen Betriebsaufwendungen in Höhe von insgesamt 298,6 Mio. € (Vorjahr 274,4 Mio. €) gegenüber. Den größten Kostenblock stellen die Personalaufwendungen mit 152,0 Mio. € (Vorjahr 140,3 Mio. €) dar. Dies entspricht rund 50,7 % (Vorjahr 50,8 %) der Erträge. Die Aufwendungen aus den Abschreibungen betragen 22,5 Mio. € (Vorjahr: 20,4 Mio. €). Die Sachaufwendungen mit insgesamt 146,6 Mio. € (Vorjahr: 134,1 Mio. €) beinhalten auch die Erstattungen an das Universitätsklinikum des Saarlandes für Leistungen in Forschung und Lehre mit 10,5 Mio. € (Vorjahr: 10,5 Mio. €). Darüber hinaus wurden im Berichtszeitraum - für Energie, Wasser und Abwasser 10,8 Mio. € (Vorjahr: 9,7 Mio. €), - für Instandhaltung und Wartung 4,8 Mio. € (Vorjahr: 5,0 Mio. €), - für weiterzuleitende Zuschüsse an das Universitätsklinikum 6,8 Mio. € (Vorjahr: 4,0 Mio. €), - für Stipendien und Graduiertenförderung 4,4 Mio. € (Vorjahr: 4,2 Mio. €) - für Verbrauchsmaterialien 4,2 Mio. € (Vorjahr: 3,7 Mio. €), - für Bücher, Zeitschriften u. ä. 2,3 Mio. € (Vorjahr: 2,2 Mio. €), - für Chemikalien 1,9 Mio. € (Vorjahr: 1,8 Mio. €), - für Unteraufträge in Drittmittelprojekten 0,8 Mio. € (Vorjahr: 0,9 Mio. €) - für Dienstreisen 2,9 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. €), aufgewendet. Das Finanzergebnis in Höhe von 0,4 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €) setzt sich fast ausschließlich aus Zinserträgen zusammen. Die Steuern betreffen mit 0,4 Mio. € Steuern vom Einkommen und Ertrag (Körperschaftsteuer). Es konnte dadurch ein Jahresüberschuss von 1,0 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €) erzielt werden. 5.3. Inneruniversitäre Mittelverteilung Im Berichtsjahr wurden die bisherigen Instrumentarien zur leistungsorientierten Mittelverteilung in großen Teilen beibehalten: Neben der Unterstützung der medizinischen Forschung mit 0,3 Mio. € (durch „HOMFOR“) sind die Anschubfinanzierung für Investitionen durch den Forschungsausschuss in Höhe von 1,2 Mio. €, weitere 0,5 Mio. € aus dem universitätsinternen Literaturprogramm sowie Mittel im Rahmen der Anreizorientierung für den Bereich der Lehre im Umfang von 0,15 Mio. € aufzuführen. Damit wurden – neben der jeweiligen Grundausstattung der Professuren und den erbrachten Einsparungen auf Fakultätsebene – im Jahr 2009 insgesamt 2,15 Mio. € zusätzlich leistungsorientiert vergeben. Im Rahmen der Berufungs- und Bleibeverhandlungen wurden 2009 neue Verpflichtungen im Umfang von 5,8 Mio. € zusätzlich zu den bereits bestehenden Verpflichtungen in Höhe von 12,3 Mio. € eingegangen. Davon wurden im Berichtsjahr 4,2 Mio. € abgerufen, 0,3 Mio. € verfielen (s. Tabelle 13, Kap. 6) Insgesamt hat die Universität im Berichtsjahr 18% (Vorjahr 16%) der nicht durch die Grundausstattung und durch Staatsaufgaben gebundenen Mittel leistungsorientiert verteilt. Dies bedeutet, bezogen auf die absoluten Größen, eine Steigerung um 49% der leistungsorientiert verteilten Mittel gegenüber dem Vorjahr. Berücksichtigt man den Anteil für die Erstattung des Klinikums für Aufgaben in Forschung und Lehre (10,5 Mio. €), so erhöht sich der Anteil der leistungsorientiert durch die Universität verteilten Mittel auf 30,5 % (Vorjahr 29,4%). A - 39 Das Universitätspräsidium hat im Lauf des Jahres 2008 ein neues Modell zur leistungsorientierten internen Mittelverteilung entwickelt und dessen Grundsätze mit den Dekanen einvernehmlich beraten. Das Modell beruht auf einem Vergleich zwischen den Leistungsdaten der an der Universität des Saarlandes angebotenen Fächerstruktur und dem jeweiligen fachbezogenen Bundesdurchschnitt. Damit wird der direkte inneruniversitäre Leistungsvergleich, der wegen der erheblichen Unterschiede in den Fachkulturen und -möglichkeiten nicht anders als problematisch ausfallen kann, konsequent vermieden. Das Modell deckt gleichgewichtig die Leistungsbereiche von Forschung und Lehre (zuzüglich Gleichstellung) ab und wurde im Jahr 2009 für die indikatorengestützte leistungsbezogene Mittelverteilung erfolgreich eingesetzt. Auf mittlere Sicht erwartet sich das Präsidium von der Anwendung des Modells deutliche leistungssteigernde Effekte. Die Summe der indikatorenbasiert verteilten Mittel wurde bereits im Haushaltsjahr 2009 von 0,3 Mio. € auf 0,66 Mio. € erhöht, eine weitere Erhöhung für das Jahr 2010 auf 1 Mio. € wird angestrebt. A - 40 6. Personal 6.1. Stellenbewirtschaftung Die UdS verfügt neben der Finanzautonomie durch die Einführung des Globalhaushalts auch über die Ressourcenautonomie. Im Rahmen der weiteren internen Umsetzung des Globalhaushalts beschloss das Präsidium ein Budgetierungsverfahren, das zunächst noch auf der Stellenzuweisungstabelle basiert und mittels universitätsspezifischer Durchschnittssätze das Personalbudget der Fakultäten, Fachrichtungen und sonstigen Einrichtungen der UdS ermittelt. Hinzu kommt ein je nach Professur individuell ausgehandelter Sachmittelzuschlag – wie bisher gekürzt um 10 %. Die so einbehaltenen Mittel werden zum einen im Rahmen der internen leistungsorientierten Mittelverteilung umverteilt und stocken zum anderen die Ressourcen für Berufungs- und Rufabwehrverhandlungen auf. Darüber hinaus weist das Präsidium dem Budget der vorgenannten Einrichtungen die zuvor zentral bewirtschafteten Mittel für Gastvorträge und Lehraufträge einschließlich der hierfür anfallenden Reisekosten sowie die sogenannten Verfügungsmittel zu. Das Verfahren wird jährlich angepasst und weiter optimiert. Durch die schrittweise interne Umsetzung des Globalhaushalts gewinnt die Universität Flexibilität und Gestaltungsspielraum; mit der Ausweitung der dezentralen Ressourcenverantwortung setzt sie gleichzeitig bei ihren Gliederungen weitere Anreize für einen eigenverantwortlichen und sparsamen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln. 6.2. Berufungen und Rufabwehrverhandlungen Im Berichtsjahr standen 310 C4/W3/C3/W2-Stellen zur Verfügung. Es wurden 33 Berufungsverhandlungen im Rahmen von Besetzungsverfahren geführt, die in 2009 in 22 Fällen zu Berufungen an die UdS geführt haben. 13 Professor/innen haben einen Ruf an andere Universitäten erhalten. Im Jahr 2009 haben 11 Professor/inn/en im Wege der Rufabwehr Rufe an andere Institutionen abgelehnt. In zwei Fällen konnten keine erfolgreichen Abwehrverhandlungen geführt werden. 14 Professor/inn/en traten in den Ruhestand. Im Verlauf des Jahres waren 12 Juniorprofessuren an der UdS besetzt. Im Rahmen von Berufungs- und Rufabwehrverhandlungen wird neben der laufenden Ausstattung mit Personal- und Sachmitteln auch über den Bedarf an einmaligen Mitteln zur Beschaffung von Literatur, Hard- und Software, wissenschaftlichen Geräten und sonstiger wissenschaftlicher Ausstattung sowie Mobiliar verhandelt. Seit 2005 kann die Universität zudem über die persönlichen Bezüge ihrer Professor/inn/en verhandeln. Dabei spürt die Universität zunehmend den Kostendruck bei der notwendigen Neuausstattung von Professorinnen und Professoren in den Bereichen der Medizin sowie der Naturund Ingenieurwissenschaften. Der Erfolg im Rahmen der Exzellenzinitiative hat bereits in 2007 zu einem deutlich stärkeren Wettbewerb und damit zu höheren Verpflichtungen bei den Bemühungen um das Halten oder Gewinnen von Professor/inn/en in den erfolgreichen Bereichen geführt. Das Fehlen von speziellen Förderprogrammen, die in einigen Bundesländern aufgelegt wurden, macht sich deutlich bemerkbar und drückt empfindlich die Wettbewerbsfähigkeit. A - 41 Außerdem fehlen ausreichende Mittel für Sanierungs- und Baumaßnahmen, was sich durchaus nachteilig in Berufungs- und Rufabwehrverhandlungen auswirken kann. Gute räumliche Arbeitsbedingungen sind ein immer wichtigerer Faktor für die Entscheidung über die Annahme eines Rufes. Tab. 13: Entwicklung der Verpflichtungen aus Berufungs- und Bleibeverhandlungen Zusage zum 01.01.2009 Neue Zusage in 2009 Abgerufen in 2009 Verfallen in 2009 Zusagen zum 31.12.2009 in € in € in € in € in € Fakultät 1 321.450 137.500 60.703 40.720 357.527 Fakultät 2 5.723.684 2.038.000 2.054.729 115.028 5.591.926 Fakultät 3 202.844 39.000 61.525 200 180.120 Fakultät 4 246.505 109.000 58.436 0 297.069 Fakultät 5 233.552 205.000 89.919 2.499 346.134 Fakultät 6 1.140.211 168.000 261.521 2.667 1.044.022 Fakultät 7 1.307.066 1.985.000 219.476 128.722 2.943.869 Fakultät 8 1.933.692 545.000 499.375 36.580 1.942.737 Zentrale Mittel 1.225.000 551.495 942.975 0 833.520 12.334.004 5.777.995 4.248.660 326.416 13.536.922 Gesamtergebnis Um eine transparente Darstellung der durch Zusagen aus Berufungs- und Bleibeverhandlungen eingegangenen Verpflichtungen zu erreichen, hat die Universität eine zweckgebundene Rücklage für Zusagen aus Berufungs- und Bleibeverhandlungen gebildet. Im Hinblick auf die insgesamt zum Jahresende 2009 noch abrufbaren Berufungszusagen von 13,5 Mio. € wurde der Jahresüberschuss in Höhe von 1,0 Mio. € dieser zweckgebundenen Rücklage zugeführt. Damit sind die eingegangenen Verpflichtungen aus Berufungs- und Bleibeverhandlungen der Universität zu 98% abgedeckt. A - 42 6.3. Beschäftigungsentwicklung Tab. 14: Personalentwicklung 2008 – 2009 V&T-Personal davon Beamte/Beamtinnen nicht beamtet Professor/innen inkl. JP, LV, H'Doz 31.12.2008 Personen Anteil 1453 32,3% 78 1,7% 1375 30,5% 31.12.2009 Personen Anteil 1452 31,0% 80 1,7% 1372 29,3% 265 5,9% 271 5,8% Akad. Mitarb. davon unbefristet davon befristet 1294 217 1077 28,7% 4,8% 23,9% 1445 235 1210 30,8% 5,0% 25,8% Hilfskräfte davon Wiss HK davon Stud. HK 1489 178 1311 33,1% 4,0% 29,1% 1516 260 1256 32,4% 5,6 % 26,8% Gesamt 4501 4684 Die Steigerung der Anzahl der Vorgänge im Personalgeschäft hat sich durch Studiengebühren sowie die Steigerung der Drittmittel und die Berufungspraxis weiter fortgesetzt. Abb. 7: Personalstruktur der UdS für das Jahr 2009 A - 43 7. Baubereich Große Neubau- und Sanierungsmaßnahmen Nach der Fertigstellung eines Verfügungsgebäudes, in das der Lesesaal der SULB einziehen konnte, erfolgte der Abriss des alten Lesesaalgebäudes. In Abstimmung mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde wurde der Neuaufbau geplant und mit den Bauarbeiten begonnen. Bei der Sanierungsmaßnahme des Gebäude B4 1 entstanden im 3. BA für die Wirtschaftwissenschaftliche Fakultät durch Zusammenlegen der Bibliotheksverwaltungsräume, der räumlichen Neupositionierung des CIP-Pools und der Miteinbeziehung der Flure die neue Bereichsbibliothek der Wirtschaftwissenschaft. Das als Wettbewerb ausgeschriebene Projekt „Bioinformatik“, bestehend aus 3 Baukörpern, wurde nach 3-jähriger Bauzeit zur Nutzung übergeben. Damit steht den Fakultäten ein weiterer großer Hörsaal mit 470 Plätzen, eine Bereichsbibliothek der Fakultät Informatik und Mathematik und ein Institutsgebäude für die Bioinformatk zur Verfügung. Nach einjähriger Bauzeit konnte das für Drittmittelprojekte der Universität errichtete Verfügungsgebäude dem Exzellenz-Cluster der Informatik übergeben werden. Anfang des Jahres wurde mit dem Bau des CampusCenters, dem Servicezentrum und der Anlaufstelle für alle Studierenden, begonnen. Parallel lief auch die Maßnahme der Infrastruktur im vorderen Bereich des Campus. Auf dem Campus Homburg musste durch den Bau eines Verfügungsgebäudes für die Klinik, die Radioaktivitätsmessstelle an einen neuen Standort verlegt werden. Investitionsprogramm Um die aktuelle Wirtschaftskrise zu bewältigen wurde das Investitionsprogramm aufgestellt und mit Bundes- und Landesgeldern ausgestattet. Für die Universität stehen im Konjunkturpaket II für zusätzliche Investitionsvorhaben 18 Mio. € zur Verfügung, die für folgende Vorhaben eingeplant werden: - Praktikumsneubau der Anorganischen Chemie - Neubau für die Ingenieurwissenschaften - Sanierung des Hörsaals Mathematik: Wärmedämmung, Fassade, Fenster und Lüftungsanlagen - Erneuerung der Dacheindeckung des Gebäudes A2 2: Wärmedämmung und Innenausbau - Mensa: Sanierung der Lüftungsanlage mit Wasserrückgewinnung Ergänzt wird dieses Bund-Länder-Programm durch das Investitionsprogramm Hochbau, das ausschließlich aus Landesmitteln finanziert wird. Daraus werden der Universität für NeuUm- und Erweiterungsbauten sowie Instandsetzungsarbeiten und energiesparende Baumaßnahmen insgesamt 9,65 Mio. € zur Verfügung gestellt. Geplant und durchgeführt wurden folgende Maßnahmen: Auf dem Campus Saarbrücken: - Ausbau für die Graduiertenschule der Informatik in Gebäude E1 2 - Aufbau eines Isotopenlabors in Gebäude A1 5 - Etagensanierung für die klinische Psychologie A - 44 - Schaffung eines weiteren Laserlabors für die Physik - Ausbau für eine KITA in Gebäude D4 1 - Herrichten des Jägerheims - Ausbau des Gebäudes D3 3 für das Steinbeis-Institut - Sanierung der Fenster des Gebäudes E2 4 - Neue elektronische Schließanlage für verschiedene Gebäude - Verschiedene Umbaumaßnahmen in Zusammenhang mit Berufungen Auf dem Campus Homburg: - Fassaden- und Dachsanierung des Gebäudes 65 der Experimentelle Chirurgie - Audioanlage im Hörsaal der Anatomie - Brandschutzmaßnahmen im Gebäude 61 der Anatomie - Brandschutzmaßnahmen im Gebäude 45.1 - Fassaden- und Dachsanierung des Gebäudes 45.2 der Physiologie - RLT-Geräte für Kurssaal und Labore im Gebäude 45.2 - Dachsanierung des Gebäudes 76 - Verschiedene Umbaumaßnahmen in Zusammenhang mit Berufungen Planungen im Baubereich - Sanierung des Gebäudes C4 1 und C4 3 der Anorganischen Chemie - Sanierung des Gebäudes C2 2 der Pharmazie mit Konzeption eines Neubaus für Praktika und Konzeption eines Neubaus für HIPS - Neubau für die Physiologie (HOM) A - 45 8. 8.1. Ausblick: Chancen und Risiken UdS als Studienort Studierendenzahlen Die deutliche Steigerung der Studierendenzahlen im Jahr 2009 belegt die Attraktivität der UdS auch im Jahr des doppelten Abiturjahrgangs im Saarland, stellt sie aber gleichzeitig vor hohe Herausforderungen, zumal Programmphase I des gemeinsam von Bund und Ländern getragenen Hochschulpaktes für 2010 noch eine weitere Steigerung vorsieht. Die Herausforderungen beziehen sich einerseits auf die Gewährleistung des Lehrangebots im erforderlichen Maß, andererseits aber auch auf organisatorische Aspekte wie die Abwicklung des Zulassungs- und Immatrikulationsverfahrens, die Prüfungsverwaltung, die Sicherung der Studierbarkeit oder die Verfügbarkeit hinreichend großer Veranstaltungsräume. Die Studiennachfrage wird in den nächsten Jahren – bedingt durch die doppelten Abiturjahrgänge in den großen westlichen Bundesländern und in Brandenburg ab 2011 sowie die demographische Entwicklung mit geburtenstarken Jahrgängen – voraussichtlich weiter zunehmen. Inwieweit die UdS in der Lage sein wird, dieser Nachfrage nachzukommen und ihr Studienangebot zu öffnen, wird stark von der Ausgestaltung von Programmphase II des Hochschulpaktes abhängen (s. auch 8.5. Finanzierungsrisiken). Zu berücksichtigen ist hierbei, dass sich die Aufnahmekapazitäten generell auf das grundständige wie auch das weiterführende Studium beziehen. Die Komplettierung der Konsekutivstruktur durch die Einrichtung weiterer Master-Studiengänge ab 2010 ist mit einer teilweisen Verlagerung der Aufnahmekapazitäten auf die Master-Phase verbunden, die diesbezüglich zwangsläufig in Konkurrenz zur grundständigen Bachelor-Phase steht. Auch wenn die Prognose für die Studierendenzahlen der nächsten Jahre eher positiv ist, muss mittelfristig mit einer zunehmenden Verschärfung des Wettbewerbs um qualifizierte Studierende und entsprechenden Konsequenzen für die hierbei aufzuwendenden Ressourcen gerechnet werden. Attraktive Campusgestaltung Mit dem Neubau des Campus Center entsteht 2010 ein neuer Kristallisationspunkt für die zentralen Serviceleistungen der Universität für die Studierenden. Die Bündelung der Beratungs- und Serviceeinrichtungen und die räumliche Nähe zum Studierendensekretariat werden die Dienstleistungen der Universität für die Studierenden strukturell verbessern. Eine erhöhte Servicequalität spiegelt sich aber auch in zahlreichen weiteren Initiativitäten wider, die die Attraktivität der UdS weiter steigern sollen. Hervorzuheben sind die Vorbereitungen zum Aufbau eines campusweiten Kommunikationssystems, mit dem Veranstaltungen übertragen und aktuelle Informationen über Bildschirme übermittelt werden können oder die Neugestaltung der zentralen Universitätspublikationen, des „Campus“ und des Forschungsmagazins. Attraktives Studienangebot Ab dem Wintersemester 2010/11 wird die UdS ein deutlich erweitertes Angebot an MasterStudienfächern bereitstellen. Damit wird ein breites Spektrum an Spezialisierungsmöglichkei- A - 46 ten angeboten, das neben speziellen fachvertiefenden vor allem auch interdisziplinäre und international ausgerichtete Studienprogramme umfasst. Dadurch werden vielfältige und interessante Studienmöglichkeiten geboten und damit die Attraktivität der UdS als Studienort bedeutend gestärkt. Gleichzeitig stellt die Diversifizierung des Studienangebots aber auch hohe Anforderungen in Bezug auf adäquate Bewerbungs- und Auswahlverfahren wie auch in studien- und prüfungsorganisatorischer Hinsicht. Qualitätsmanagement Lehre und Studium Die Implementierung des Qualitätsmanagementsystems Lehre und Studium wird weiter vorangetrieben, um gute Studienbedingungen zu erhalten und zu fördern und somit auch die Wettbewerbsfähigkeit der UdS um die besten Studierenden zu stärken. Im Fokus steht für das Jahr 2010 die Eröffnung des Verfahrens zur Systemakkreditierung, in dessen Rahmen das Qualitätsmanagementsystem Lehre und Studium einer externen Prüfung unterzogen wird. Der erfolgreiche Abschluss der Systemakkreditierung wird zur Attraktivität der UdS als Studienort erheblich beitragen; zur Realisierung der Prozesse sind jedoch deutliche wie auch nachhaltige Personal- und Kosten-Aufwendungen erforderlich. 8.2. Weiterentwicklungen der Schwerpunktbereiche an der UdS Um optimale Rahmenbedingungen für eine national und international beachtete Forschung zu schaffen und ihr Studienprofil zu schärfen, wird die UdS ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre ausbauen und stärken. Hierzu stellen die erfolgten und geplanten Wieder- und Neubesetzungen an der UdS eine wichtige Grundlage dar. Sowohl die Informatik als auch der Schwerpunkt „NanoBioMed – Leben und Materie“ werden sich an der zweiten Phase der Exzellenzinitiative beteiligen. So werden für das Exzellenzcluster und die Graduiertenschule in der Informatik Fortsetzungsanträge gestellt und die Informatik als Disziplinen verbindende Querschnittswissenschaft weiterentwickelt werden. Zudem ist die Beantragung einer Graduiertenschule im Schnittfeld von Medizin, Biowissenschaften und Biophysik geplant. Mit dem Aufbau des neu gegründeten HelmholtzInstituts für Pharmazeutische Forschung (HIPS) wird sich der Schwerpunkt NanoBioMed weiter profilieren. Intensive Kooperationen zwischen den Schwerpunkten Informatik und NanoBioMed ergeben sich u.a. im Forschungsfeld Bioinformatik. Der Schwerpunkt „Europa und Internationalität“ erfährt v.a. durch das Projekt „Universität der Großregion“ eine deutliche Stärkung. Das Projekt unterstützt die systematische Vernetzung der Partneruniversitäten in den Bereichen Forschung und Lehre und arbeitet damit auf die Realisierung eines europäischen Hochschulraumes im regionalen Rahmen hin. Darüber hinaus wird der Schwerpunkt u.a. durch eine stärkere Bündelung der Projektvorhaben im Europaschwerpunkt, die Weiterentwicklung des Zertifikats „Europaicum“ und die neue Professur für Europäische Politik ausgebaut. 8.3. Weiterentwicklung der Ingenieurwissenschaften Mit dem Aufbau des Zentrums für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA) werden die Ingenieurwissenschaften eine deutliche Stärkung erfahren. Ein besonderer Akzent liegt A - 47 dabei auf dem engen Zusammenwirken mit einschlägig ausgerichteten regionalen Industrieunternehmen sowie auf der Intensivierung der hochschulübergreifenden Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft. Durch die Verbreiterung des Angebots wird die UdS als Studienstandort für ingenieurwissenschaftlich interessierte Studienanfänger deutlich attraktiver werden. Damit übernimmt die Universität zugleich aber auch längerfristige Verpflichtungen im Bereich der Ingenieurwissenschaften, welche zwangsläufig den universitären Handlungsspielraum beschränken und finanzielle Mittel binden. Den Verpflichtungen im Rahmen der Einrichtung des ZeMA steht allerdings die vertragliche Zusage des Ministeriums für Wirtschaft und Wissenschaft gegenüber, diesen im Globalhaushalt zukünftig angemessen Rechnung zu tragen. 8.4. Erwartungen der neuen Landesregierung Der Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung beinhaltet eine Reihe von Erwartungen, welche die zukünftige Ausgestaltung der Universität in Forschung und Lehre betreffen. Hierzu ist ein Austausch über Möglichkeiten und Voraussetzungen einer Realisierung im Kontext der Verhandlungen zur neuen Ziel- und Leistungsvereinbarung (ZV III) mit dem Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft zu erwarten. Inwieweit die Erwartungen der Landesregierung als Chancen oder als Risiken für die Universität zu betrachten sind, wird entscheidend von den vorgesehenen finanziellen bzw. organisatorischen Rahmenbedingungen abhängen. 8.5. Finanzierungsrisiken Verschiedene Faktoren wie der laufende Generationswechsel bei den Professoren, die nicht ausfinanzierte Bologna-Reform und der erhöhte Wettbewerbsdruck haben die finanziellen Belastungen für die Universität in den vergangenen Jahren erheblich gesteigert. Die UdS hat darauf bereits durch interne Mittelumschichtungen und durch restriktives Ausgabeverhalten reagiert; gleichwohl sind die Handlungsspielräume der Universität aufgrund einer, auch vom Land grundsätzlich bestätigten, strukturellen Unterfinanzierung der UdS eng begrenzt. Sollte sich diese Unterfinanzierung in den nächsten Jahren weiter verschärfen, werden die daraus resultierenden strukturellen und infrastrukturbezogenen Lücken langfristig einen zukunftsfähigen und kosteneffizienten Betrieb der Universität beträchtlich behindern. Weiter bestehende Finanzierungsrisiken lassen sich folgendermaßen konkretisieren: - Kompensationsmittel: Die neue Landesregierung hat die allgemeinen Studiengebühren zum Sommersemester 2010 abgeschafft. Eine Ersatzfinanzierung ist zwar in Aussicht gestellt, doch ist die konkrete Ausgestaltung noch nicht abschließend festgelegt (Stand: April 2010). Die vollständige Weiterführung der erfolgreichen, bisher durch Studiengebühren finanzierten, Qualitätsmaßnahmen in Lehre und Studium sind jedoch nur möglich, wenn die Kompensationsmittel in vollständiger Höhe der bisherigen Gebühreneinnahmen zur Verfügung gestellt werden. Neben dem genannten Finanzierungsrisiko ergeben sich aus der Abschaffung der Studiengebühren weitere Unwägbarkeiten. So ist mit dem Wegfall der Studiengebühren ein wesentliches Anreizinstrument – die Befreiung von der Studiengebühr für Leistungsbeste, Gremientätigkeit und aus sozialen Gründen – nicht mehr verfügbar. Die daraus resultierenden Effekte können noch nicht abgeschätzt werden; die A - 48 Einführung eines alternativen Anreizinstrumentes wäre mit zusätzlichen Kosten verbunden: eine Gebührenbefreiungsquote von 20% (siehe Abs. 1.4) korrespondiert mit ca. 2 Mio € p.a. Besonders bedrohlich ist die sich inzwischen deutlich abzeichnende Kapazitätswirksamkeit des Teils der Kompensationsmittel, durch den Lehrpersonal finanziert wird. Dies soll der Verbesserung der Lehrqualität dienen; Kapazitätswirksamkeit bedeutet jedoch den Zwang zur Aufnahme zusätzlicher Studierender in die – inzwischen zahlreichen – NCStudiengänge der Universität. Da die faktischen Kosten für ein Studium in klassischen NC-Fächern wie Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie besonders hoch sind, muss hier von erheblichen Risiken ausgegangen werden. - Hochschulpakt. In der Programmphase I sind der Universität zur Versorgung der aufgenommenen Studienanfänger/innen für das Jahr 2010 zusätzliche Mittel von Seiten des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft in Aussicht gestellt worden; der konkrete Mittelansatz ist der UdS allerdings noch nicht bekannt. Grundlage der in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen II antizipierten Mittelaufteilung zwischen den Hochschulen des Landes war die – von der Universität nachvollzogene – hochschulpolitische Entscheidung, den relativen Anteil von Fachhochschulstudierenden zu erhöhen. Bis einschließlich WS 2009/10 kamen allerdings erheblich mehr zusätzliche Studienanfänger/innen an die Universität, so dass einschließlich WS 2010/11 mit einer Übererfüllung des Hochschulpaktes um ca. 30% zu rechnen ist. Die Vereinbarungen zur Programmphase II, die sich auf die Jahre 2011 – 2015 erstrecken wird, sind derzeit ebenfalls noch nicht getroffen. Die Universität geht in ihrer Entwicklungsplanung davon aus, dass Finanzierungsumfang und Modalitäten von Programmphase II sie dazu in die Lage versetzen werden, ihre Studierenden angemessen zu versorgen und die hierbei notwendigen Aufwendungen zu kompensieren. Im Gesamtkontext Hochschulpakt wird ein Risiko darin gesehen, dass die angesetzten Summen deutlich unterhalb der faktischen Studienplatzkosten liegen und zudem das Fächerspektrum der Universität des Saarlandes höhere Durchschnittsbeträge bedingt. - Bonus-/Malusregelungen der Ziel- und Leistungsvereinbarung ZV II. Die Bonus- und Malusregelungen der derzeit gültigen Ziel- und Leistungsvereinbarung stellen die Universität vor Finanzierungsrisiken, da gut 11% des Globalbetrags von der Erfüllung von Leistungskriterien abhängig sind. Zwar konnten bislang aus Sicht der UdS die definierten Ziele erreicht werden, allerdings ist hierüber noch nicht in allen Punkten Einigkeit mit dem Land erzielt worden. Zudem steigen die Leistungsforderungen z.T. noch bis zum Ende der Laufzeit der Ziel- und Leistungsvereinbarung an, so dass das Risiko der Nichterfüllung oder teilweisen Nichterfüllung der vereinbarten Leistungsziele bestehen bleibt. - Beihilfen für Versorgungsempfänger. In der Ziel- und Leistungsvereinbarung ZV II wurde der UdS zur Auszahlung der Beihilfen für Versorgungsempfänger/innen ein Pauschalbetrag in Höhe von 240.000 € zur Verfügung gestellt. Wie die Jahre 2007 (335.532 €), 2008 (343.517 €) und 2009 (399.757 €) zeigen, ist dieser Betrag bei weitem nicht ausreichend. Die zusätzlichen Ausgaben in diesem Bereich müssen daher zu Lasten des Lehr- und A - 49 Forschungsetats aus den Globalmitteln der UdS bestritten werden, sofern die erforderliche Differenzsumme nicht durch das Land bereit gestellt wird. - Personalkostensteigerungen. Personalkostensteigerungen werden nach der derzeit geltenden Regelung der Ziel- und Leistungsvereinbarung nur zu 50% vom Land erstattet und stellen daher eine erhebliche Belastung des Universitätshaushaltes dar. - Wettbewerbsnachteile der UdS bei Neuberufungen und Rufabwehrverhandlungen. Die Erfolge im Bereich der Forschung und die Qualität der Lehre hängen in entscheidendem Maße von den Leistungsträgern in Forschung und Lehre – den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der UdS – ab. In dem inzwischen globalen Wettbewerb um die besten Köpfe /innen ist eine attraktive Ausstattung der Professuren eine entscheidende Größe. Aufgrund der vergleichsweise schwachen finanziellen Ressourcenlage der UdS sind Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Hochschulen zu erwarten, die sich nachhaltig negativ auswirken können. - Finanzkrise. Die Folgen der weltweiten Finanzkrise sind immer noch spürbar. Als Folge für die UdS ist daher weiterhin mit einer Verringerung der verfügbaren Ressourcen in den Bereichen der unternehmensfinanzierten Forschungsförderung, Stipendien, Sponsorenmittel und Stiftungsprofessuren auszugehen. Dies hat z.T. weitreichende Konsequenzen, da z.B. die Ziel- und Leistungsvereinbarung ZV II eine Malusregelung bei Nicht-Erfüllung der Ziele im Bereich der Einwerbung unternehmensfinanzierter Stipendien vorsieht. - Ziel- und Leistungsvereinbarung ZV III. 2010 stehen die Verhandlungen der neuen Zielund Leistungsvereinbarung und damit des neuen Globalhaushaltes der UdS an. An diese Verhandlungen knüpft die UdS die Erwartungen, dass zum einen die Finanzierungslücken, die sich im Rahmen des derzeitigen Globalhaushaltes gezeigt haben, ausgeglichen werden und zum anderen den stetig zunehmenden Aufgaben der UdS auch finanziell Rechnung getragen wird. 8.6. Trennungsrechnung Die Wettbewerbsregeln des EG-Vertrags zu den staatlichen Beihilfen (EG-Vertrag, Artikel 87) sowie der Gemeinschaftsrahmen für Forschung, Entwicklung und Innovation (EU Kommission 2006) sind zu beachten. Hochschulen und Forschungseinrichtungen müssen die Finanzierung wirtschaftlicher (Waren, Dienstleistungen, Rechte, die auf einem Markt angeboten werden) und nichtwirtschaftlicher Tätigkeiten in einer sogenannten Trennungsrechnung separieren. Dadurch soll sichergestellt werden, dass es zu keiner Quersubventionierung der wirtschaftlichen Tätigkeit kommt. Die Trennungsrechnung ist von der Universität des Saarlandes erstmals im Rahmen des Jahresabschlusses 2009 nachzuweisen. Dies bedeutet, dass Tätigkeiten des wirtschaftlichen Bereichs mindestens zu Vollkosten zuzüglich eines angemessenen Gewinnzuschlags oder zum Marktpreis angeboten werden müssen. Die Möglichkeiten zur Preisgestaltung werden so erheblich eingeschränkt, wodurch das Risiko steigt, Aufträge an Mitbewerber zu verlieren. Da alle Hochschulen und Forschungseinrichtungen den Anforderungen der Trennungsrechnung genügen müssen und keine unerlaubten Beihilfen gewähren dürfen, können unter Umständen höhere Preise am Markt durchgesetzt werden. Bei höheren Marktpreisen können A - 50 Unternehmen aber auch nachgefragte Leistungen durch andere substituieren oder ihre Nachfrage reduzieren. 8.7. Baubereich Funktionstüchtige, betriebssichere, zweckgemäße und ansprechende Gebäude stellen nicht nur eine unabdingbare Voraussetzung für die Erbringung guter Leistungen in Forschung, Lehre, Service und Verwaltung dar, sondern sind auch ein bedeutender Faktor im Wettbewerb um die besten Studierenden und Wissenschaftler/innen. Die attraktive Gestaltung der Campi sowie die auf Energieeffizienz ausgerichteten Bau- und Sanierungsmaßnahmen sind daher von hohem Wert für die Universität. Zwar konnten durch die finanziellen Mittel aus dem Konjunkturprogramm des Landes einige dringend erforderliche Sanierungsmaßnahmen und Neubauten umgesetzt werden. Insbesondere mit den Neubauten gehen jedoch ein erhöhter Energiebedarf der Universität sowie ein Anstieg der Bewirtschaftungskosten (z.B. Reinigung) einher, wobei der Mehraufwand für Energie durch das Land lediglich zu höchstens 90% erstattet wird. Entsprechend ist von beträchtlichen Belastungen des Globalhaushalts auszugehen. Neben den Verbesserungen, die durch das Konjunkturprogramm erreicht werden konnten, besteht weiterhin hoher Bedarf in Bezug auf die Anpassung der Immobilien der UdS an den aktuellen Stand der geforderten Technik und die modernen Bedingungen für Forschung und Lehre. 8.8. Übersicht Chancen und Risiken Chancen Risiken UdS als Studienort - Attraktivitätssteigerung der UdS als Studienort durch: Erweiterung und Verbesserung des Service-Angebots (insbes. Campus-Center), Erweitung des MasterAngebots und der internationalen Studienprogramme, Ausbau der Qualitätsmaßnahmen im Bereich Lehre und Studium - Hohe Anforderungen durch den weiteren Anstieg der Studierendenzahlen in Bezug auf: Abwicklung des Zulassungsund Immatrikulationsverfahrens, Prüfungsverwaltung, Sicherung der Studierbarkeit, Verfügbarkeit hinreichend großer Veranstaltungsräume - Mittelfristig Verschärfung des Wettbewerbs um qualifizierte Studierende - Steigende Anforderungen durch die Diversifizierung des Studienangebots in Bezug auf: Bewerbungs- und Auswahlverfahren und Studien- und Prüfungsorganisation A - 51 Weiterentwicklungen der Schwerpunktebereiche an der UdS - Aussichtsreiche Projektanträge im Rahmen der Exzellenzinitiative II aus den Bereichen Informatik und NanoBioMed - Deutliche Stärkung des EuropaSchwerpunktes durch das Projekt „Universität der Großregion“ Weiterentwicklung der Ingenieurwissenschaften - Stärkung der Ingenieurwissenschaften an der UdS durch den Aufbau des Zentrums für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA) - Mögliche Folgekosten im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklungsplanung im Bereich der Ingenieurwissenschaften Erwartungen der neuen Landesregierung - Eine Bewertung der Erwartungen des Landes als Chancen oder Risiken ist abhängig von den vorgesehenen finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen Finanzierungsrisiken - Höhe der Ersatzfinanzierung für die entfallenen Studiengebühren; nicht abzuschätzende Effekte des Wegfalls des Anreizinstruments „Befreiung von Studiengebühren für besondere Leistungen“; sich abzeichnende Kapazitätswirksamkeit der Kompensationsmittel - Finanzierungsumfang und -modalitäten im Rahmen des Hochschulpakts - Bonus- und Malusregelungen im Rahmen der ZV II - Belastungen des Globalhaushaltes durch die Zahlung von Beihilfen für Versorgungsempfänger über die durch das Land bereit gestellten Mittel hinaus - Belastungen des Globalhaushaltes durch den hohen Eigenanteil der Universität an Lohnkostensteigerungen - Nachteile der UdS im Wettbewerb um Wissenschaftler/innen aufgrund der vergleichsweise geringen finanziellen Verfügungsbeträge bei Neuberufungen und Rufabwehrverhandlungen - Verringerung der verfügbaren Ressourcen in den Bereichen der unternehmensfinanzierten Forschungsförderung als Folge der weltweiten Finanzkrise