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Lagebericht der Universität des Saarlandes

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Lagebericht der Universität des Saarlandes
Lagebericht
der
Universität des Saarlandes
2010
A-1
Inhalt
Inhalt........................................................................................................................................1
Einleitung ................................................................................................................................3
1.
Qualitätsbericht Lehre und Studium ...........................................................................4
1.1. Studienangebot ........................................................................................................4
1.2. Serviceangebote und flankierende Maßnahmen ......................................................7
1.3. Studierendenstatistik ................................................................................................9
1.4. Qualitätsentwicklung...............................................................................................12
2.
Weiterbildung...............................................................................................................15
3.
Forschung ....................................................................................................................17
3.1. Schwerpunktbereiche der UdS ...............................................................................17
3.2. Forschungsförderung aus Universitätsmitteln ........................................................17
3.3. Forschungsförderung aus Drittmitteln ....................................................................18
3.3.1 Forschungsförderung mit nationalen Drittmitteln .........................................19
3.3.2 Forschungsförderung mit internationalen Drittmitteln ..................................21
3.3.3 Übersicht über die Drittmitteleinnahmen der Universität .............................24
3.4. Nachwuchsförderung..............................................................................................27
3.4.1 Promovierende ............................................................................................27
3.4.2 Post-Docs ....................................................................................................29
3.5. Forschung und Wirtschaft.......................................................................................31
4.
Gleichstellung und Steigerung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf .............34
5.
Wirtschaftsführung und Finanzen .............................................................................36
5.1. Vermögens- und Finanzlage ..................................................................................36
5.2. Ertragslage .............................................................................................................37
5.3. Inneruniversitäre Mittelverteilung............................................................................40
6.
Personal .......................................................................................................................41
6.1. Stellenbewirtschaftung ...........................................................................................41
6.2. Berufungen und Rufabwehrverhandlungen ............................................................41
6.3. Beschäftigungsentwicklung ....................................................................................43
7.
Baubereich ...................................................................................................................44
Große Neubau- und Sanierungsmaßnahmen ......................................................44
Investitionsprogramm/ Konjunkturpaket II ............................................................44
Planungen im Baubereich.....................................................................................45
8.
Ausblick: Chancen und Risiken.................................................................................46
8.1. Budgetunsicherheit und Finanzierungsrisiken ........................................................46
8.2. Anforderungen an die UdS aus der ZV III ..............................................................47
8.3. Weiterentwicklung der Schwerpunktebereiche an der UdS....................................48
A-2
8.4. UdS als Studienort..................................................................................................48
8.5. Neue außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.................................................50
8.6. Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ......................................................50
8.7. Gemeinsames Programm des Bundes und der Länder für bessere
Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre .............................................50
8.8. BMBF-Projektpauschale .........................................................................................51
8.9. Nationales Stipendienprogramm („Deutschlandstipendien“) ..................................51
8.10. Reorganisation der IT-Struktur und des Campusmanagements ..........................52
8.11. Baubereich............................................................................................................52
8.12. Trennungsrechnung..............................................................................................53
A-3
Einleitung
Das Jahr 2010 war für die UdS durch eine erhebliche Budgetunsicherheit geprägt, die wesentlich durch den langwierigen Verhandlungsprozess der Ziel- und Leistungsvereinbarung
III bedingt war und sich spürbar auf den Lehr- und Forschungsbetrieb ausgewirkt hat. Zahlreiche wichtige Entscheidungen in Forschung und Lehre mussten aufgeschoben werden und
die dadurch verursachten organisatorischen Belastungen sind auch jenseits der schließlich
erfolgten Klärung der Haushaltslage deutlich spürbar. Ungeachtet dieser schwierigen Bedingungen konnte die UdS im Jahr 2010 erhebliche Erfolge verzeichnen. Die insgesamt positive
Bilanz des Jahres stellt erneut unter Beweis, mit welch großem Engagement die Mitarbeiter/innen der UdS den hohen Anforderungen begegnen und zusammen zum Gesamterfolg
der Universität beitragen.
So konnte erneut eine deutliche Erhöhung der Gesamtstudierendenzahl (17.639 ggü.
16.396 im Jahr 2009) erreicht werden, was ein deutlicher Beleg für die Attraktivität der UdS
als Studienort ist. Im Bereich Lehre und Studium ist außerdem hervorzuheben, dass an der
UdS das Verfahren zur Systemakkreditierung eröffnet wurde. Hinsichtlich des VerfahrensFortschritts kann sich die UdS zu einer der ersten vier Hochschulen in ganz Deutschland
zählen1.
Auch mit Blick auf den Bereich Forschung ist das Jahr 2010 als sehr erfolgreich zu bewerten. Hervorzuheben sind insbesondere die Bewilligung eines neuen DFG-Sonderforschungsbereichs im Bereich der Calcium-Forschung und die Auszeichnung von fünf
Informatik-Wissenschaftlern der UdS mit dem mit 1,3 Mio. $ dotierten Google Focused Research Award hervorzuheben. Insgesamt konnte bei den Drittmitteleinnahmen 2010 mit insgesamt 56,4 Mio. € erneut ein außerordentlich positives Ergebnis erzielt werden. Weiterhin
setzt sich der Trend fort, dass sich die UdS zu steigenden Anteilen durch Drittmittel finanziert. Diese grundsätzlich begrüßenswerte Entwicklung erschwert jedoch aufgrund der zeitlichen Begrenztheit der in der Regel befristeten externen Mittel neben den ohnehin
gegebenen Finanzierungsrisiken zusätzlich die mittel- und langfristigen Planungen. Zudem
ergeben sich durch die nach wie vor steigenden Drittmittelvolumina zunehmend Probleme in
den Bereichen Raumsituation und Grundausstattung. Die UdS begrüßt daher Impulse zur
Steigerung der Programmpauschale bzw. des Overheadvolumens.
Leistungsfähige Forschung und Lehre sind heute mehr denn je auf wirksame SupportStrukturen angewiesen. Deshalb kommt beispielsweise auch den Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf an der UdS besondere Bedeutung zu. So wurde 2010 die Kindertagesstätte für Kinder von Mitarbeiter/innen der Universität eröffnet, und die UdS wurde
im Wettbewerb „Familienfreundliches Unternehmen“ der IHK-Saarland mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.
1
Da an der TU Ilmenau das Verfahren verzögert oder möglicherweise abgebrochen wird, könnte die
UdS sogar zu den ersten drei Hochschulen gehören
A-4
1.
Qualitätsbericht Lehre und Studium
1.1. Studienangebot
Überblick
Das Studienangebot zum Wintersemester (WS) 2010/11 zeichnet sich in weiterer Umsetzung der Bologna-Reform durch die Einrichtung eines Großteils des konsekutiven MasterStudienangebots aus, so dass (ohne das auslaufende Studienangebot) insgesamt 112 Studienfächer zur Vorbereitung der Studierenden auf Berufseinstieg und/oder wissenschaftliche
Tätigkeit angeboten werden (vgl. Tabelle 1).
Tab. 1: Studienfächer zum WS 2010/11 (kursiv = neues Studienangebot)
BachelorStudienfächer
frz. Licence
B.A.
B.Sc.
B.A.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.A.
frz. Licence
B.Sc.
B.A.
B.A.
B.A.
B.A.
B.A.
B.A.
B.Sc.
B.A.
B.A.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.A.
B.A.
B.A.
B.A.
B.A.
B.Sc.
B.Sc.
B.A.
B.A.
B.A.
B.A.
Allemand
Altertumswissenschaften
Betriebswirtschaftslehre
Bildwissenschaften der Künste
Bioinformatik
Biologie (Human- und Molekularbiologie)
Biophysik
Chemie
Computerlinguistik
Computer- und Kommunikationstechnik
Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation
Droit
École Européenne d’Ingénieurs en Génie des Matériaux
English: Linguistics, Literatures, and Cultures
Evangelische Theologie
Französische Kulturwissenschaft und Interkulturelle
Kommunikation
Germanistik
Geschichte / Geschichtswissenschaften
Historisch orientierte Kulturwissenschaften
Informatik
Katholische Theologie
Lateinische Philologie
Materialwissenschaft und Maschinenbau
Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
Mathematik
Mechatronik
Medieninformatik
Mikrotechnologie und Nanostrukturen
Musikmanagement
Musikwissenschaft
Optionalbereich
Philosophie
Phonetik-Phonologie
Physik
Psychologie
Quellenkundliche Grundwissenschaften
Romanistik (Französisch / Italienisch / Spanisch)
Sportwissenschaft
Sprachkompetenz 2. Fremdsprache (2. FS)
A-5
B.A.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
M.A.
M.A.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.A.
Konsekutiv
M.Sc.
M.Sc.
M.A.
M.A.
M.A.
M.A.
M.A.
M.Sc.
M.A.
M.Sc.
M.A.
MasterStudienfächer
AufbauStudiengänge
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.A.
M.A.
M.Sc.
M.A.
M.A.
M.A.
M.Sc.
M.A.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.A.
M.Sc.
LL.M.
MBA
LL.M.
Master of
Evaluation
Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft sowie
Translation
Wirtschaftsinformatik
Wirtschaftspädagogik
Wirtschaft und Recht
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Angewandte Kulturwissenschaften
Angewandte Mathematik
Betriebswirtschaftslehre
Bioinformatik
Biotechnologie
Chemie
Computational Engineering of Technical Systems (COMET)
Computer- und Kommunikationstechnik
Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende
Kommunikation und Kooperation
École Européenne d’Ingénieurs en Génie des Matériaux
Economics, Finance, and Philosophy
English, American, and Anglophone Studies
Germanistik
Geschichte
Geschichtswissenschaften in europäischer Perspektive
Historisch orientierte Kulturwissenschaften
Informatik
Kunstgeschichte
Language Science and Technology
Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums (international)
Materialwissenschaft
Mathematische Grundlagenforschung
Mechatronik
Mikrotechnologie und Nanostrukturen
Musikwissenschaft
Philosophie
Physik
Religiöse Traditionen in Europa
Romanistik (Französisch / Italienisch / Spanisch)
Slavische Kulturen
Sportwissenschaft
Translationswissenschaft
Visual Computing
Werkstofftechnik
Wirtschaftsinformatik
Wirtschaft und Recht
Advanced Materials Science and Engineering AMASE
Europäische Integration
European Management
Magister/Magistra der Rechte
Master of Evaluation
Wirtschaftsrecht für die Unternehmenspraxis
(in Kooperation mit der TU Kaiserslautern)
Aufbau-StudienDeutsch als Fremdsprache
gänge (Zertifikat)
Griechisch
Lehramtsstudienfä- Biologie: LAG, LAR, LAH, LAB
cher (modularisiert) Chemie: LAG, LAR, LAH, LAB
Deutsch: LAG, LAR, LAH, LAB
LL.M. (Com.)
A-6
[LAG = Lehramt an
Gymnasien und Gesamtschulen,
LAR = Lehramt an
Real- und Gesamtschulen,
LAH = Lehramt an
Haupt- und Gesamtschulen,
LAB = Lehramt an beruflichen Schulen]
StaatsexamenStudiengänge (außer Lehramt)
Englisch: LAG, LAR, LAH, LAB
Erdkunde: LAG, LAR, LAH
Erziehungswissenschaft/Pädagogische Psychologie: LAG, LAR, LAH, LAB
Evangelische Religion: LAG, LAR, LAH, LAB
Französisch: LAG, LAR, LAH, LAB
Geschichte: LAG, LAR, LAH
Informatik: LAG, LAB
Italienisch: LAG
Katholische Religion: LAG, LAR, LAH, LAB
Latein: LAG
Mathematik: LAG, LAR, LAH, LAB
Mechatronik: LAB
Musik (in Kooperation mit der Hochschule für Musik Saar): LAG, LAR, LAH
Philosophie/Ethik: LAG
Physik: LAG, LAR, LAH, LAB
Spanisch: LAG
Sport: LAG, LAR, LAH, LAB
Medizin
Pharmazie
Rechtswissenschaft
Zahnmedizin
Mit der Umstellung auch des im Vorjahr noch in der Diplom-Struktur realisierten Studienangebots in Wirtschaftspädagogik beträgt die Umstellungsquote im Hinblick auf die BachelorMaster-Struktur nunmehr 100%. Die Bologna-Reformquote i.S. der Umsetzung des Modularisierungskonzeptes beim Studienangebot insgesamt (inkl. Staatsexamen-Studiengänge)
liegt mittlerweile bei 94%.
Für das Folgejahr ist im Wesentlichen mit einer weiteren Ausdifferenzierung des Studienangebots auf Masterebene und im internationalen Bereich zu rechnen.
Internationales Studienangebot
Mit der Etablierung weiterer zusätzlicher internationaler Studienprogramme zum Wintersemester 2010/11 umfasst das entsprechende Angebot der UdS insgesamt 25 internationale
Studienprogramme (davon 19 mit mind. Doppelabschluss), so dass das besondere internationale Profil der Universität diesbezüglich weiter gestärkt werden konnte (vgl. Tabelle 2).
Tab. 2: Internationales Studienangebot zum WS 2010/11 (kursiv = neues Studienangebot;
* = mindestens Doppelabschluss)
B.Sc. *
B.A. *
B.Sc.
BachelorStudienfächer
Licence
Licence
B.Sc. *
B.Sc. *
B.Sc. *
Master- konseStudien- kutiv
fächer
M.A. *
M.Sc.
Chemie
Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende
Kommunikation und Kooperation
École Européenne d’Ingénieurs en Génie des Matériaux
Licence d'Allemand: Civilisation et langues, mention Langues
et cultures étrangères
Licence de Droit: Französische Rechtswissenschaft
Materialwissenschaft und Maschinenbau / Materials Science
and Mechanical Engineering
Molekularbiologie
Physik (Trinationales Studienprogramm)
Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende
Kommunikation und Kooperation
École Européenne d’Ingénieurs en Génie des Matériaux
A-7
Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums
M.A. *
Musikwissenschaft (Kernbereich)
M.Sc. *
Physik (BinationalesStudienprogramm)
Advanced Materials Science and Engineering
M.Sc. *
(European Master AMASE)
LL.M. Europe Europäische Integration
MBA
European Management
Language and Communications Technology (European
M.Sc. *
Master’s Programme)
Diplom / M.Sc. * Betriebswirtschaftslehre (Management)
Diplom *
Chemie
Diplom *
Mathematik
Diplom *
Mechatronik
Diplom *
Physik (Deutsch-Französischer Studiengang)
Diplom *
Werkstofftechnik
Bilinguales Lehramt Geographie (Gymnasium und
Zertifikat *
Gesamtschulen)
Bilinguales Lehramt Geschichte (Gymnasium und
Zertifikat *
Gesamtschulen)
M.A. *
AufbauStudiengänge
DiplomStudiengänge
Lehramtsstudienfächer
StaatsexamenStudiengang
(außer Lehramt)
M.A.
Jura: Trilaterales Studienprogramm
1.2. Serviceangebote und flankierende Maßnahmen
Service für Studierende
Serviceeinrichtungen. Mit der Fertigstellung des Campus-Centers im Januar 2010 wurde der
Service für die Studierenden an der UdS weiter verbessert. In zentraler Lage auf dem Campus sind im Campus-Center und dem Nachbargebäude wichtige Beratungseinrichtungen der
UdS wie die Zentrale Studienberatung, das International Office und das Zentrum für internationale Studierende, das Studierendensekretariat, das Kartenbüro und der IT-Service, das
Zentrum für Schlüsselkompetenzen sowie die Psychologisch-Psychotherapeutische Beratungsstelle gebündelt. Zudem bietet der neu eingerichtete Info-Punkt im Foyer des CampusCenters eine zentrale Anlaufstelle. Darüber hinaus trägt das Campus-Center mit einem
AStA-Studentenraum, dem Uni-Shop, einem Café und einer Bankfiliale zur urbanen Atmosphäre auf dem Campus bei.
Schülerangebote und Bildungspartnerschaft. Das breite Angebot der Universität für
Schüler/innen konnten auch im Berichtsjahr in bewährter Weise weitergeführt werden. Die
bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit sowohl zwischen Schule und Hochschule als auch
zwischen Zentraler Studienberatung und dem Bereich Presse & Kommunikation konnte
durch die Einrichtung einer Stelle für die Projektassistenz Bildungspartnerschaft im Jahr
2010 weiter gestärkt werden. Die vielfältigen Initiativen für Studieninteressierte sowie das
Begabtenprogramm Juniorstudium fanden reges Interesse. Hervorzuheben ist, dass das
SaarLab-Projekt mit seinen Schüler-Laboren im Berichtsjahr eine entscheidende Förderung
durch die Teilabordnung von Lehrer/inne/n durch das Ministerium für Bildung erfuhr.
Studien- und Prüfungsorganisation. Die Umsetzung des Bologna-Prozesses stellt weiterhin hohe Anforderungen an die Studien- und Prüfungsorganisation auf den verschiedenen
Ebenen (Lehrstuhl, Fach, Fakultät, Universität). Im Fokus steht hierbei die weitere Systema-
A-8
tisierung und informationstechnische Unterstützung von Strukturen und Prozessen. Insbesondere haben sich die Fakultäts- und Studienkoordinator/inn/en sehr bewährt, so dass diese größtenteils dauerhaft in die Infrastruktur der Universität übernommen wurden und damit
ein Beitrag zur nachhaltigen Optimierung des Bereichs Studien- und Prüfungsorganisation
geleistet wird.
Stipendienangebote. Seit dem WS 2010/11 werden Studierende der UdS mit Stipendien
der neu gegründeten StudienstiftungSaar gefördert. In den Schwerpunktbereichen BioMed,
Europa und MINT wurden im Berichtsjahr rund 100 Stipendien vergeben.
Bildungstechnologien und technologiebasiertes Wissensmanagement
Der breite Einsatz und die umfassende Nutzung zukunftsweisender Bildungstechnologien in
Lehre und Studium der Universität des Saarlandes konnten im Berichtszeitraum konsolidiert
werden. Innovationsprojekte etwa zum Einsatz intelligenter Assessment-Technologien an
den Übergängen von der Schule zur Hochschule sowie von der Hochschule in den Arbeitsmarkt wurden erfolgreich implementiert. Mit drittmittelfinanzierten Entwicklungen der Projekte
„Study Finder“ und „Future Consulting“ gehört die Universität des Saarlandes zu einer der
führenden Hochschulen in Deutschland in diesem Segment. Im Fokus standen weiterhin die
Einführung und Erprobung von eChalk-Technologien. Die Lernplattform CLIX Campus wurde
im WS 2010/11 in rund 1.000 Kursen von mehr als 10.000 Studierenden und Dozierenden
sowie Verwaltungsmitarbeitern regelmäßig in Studium und Lehre genutzt.
Im Berichtszeitraum wurde das eigens für die UdS konzipierte Schwerpunktprogramm
„eLearning“ realisiert, das fünf Maßnahmenpakete umfasst: Weiterbildungsangebote im Bereich eLearning Competence, Aufbau einer IT-Academy, Angebote im Rahmen eines CLIX
Training Programms, Durchführung des eLearning Day 2010, Ausschreibung des eLearning
Campus Awards.
Die weitere Verzahnung und enge Kooperation der UdS mit der Hochschule für Technik
und Wirtschaft des Saarlandes, der Hochschule für Musik Saar und der Hochschule der Bildenden Künste Saar im Rahmen des Aufbaus des eCampus Saar wurde fortgeführt.
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz
(DFKI) konnte der Aufbau des neuen Centre for e-Learning Technology (CeLTech) erfolgreich vorangebracht werden. Die Themenschwerpunkte von CeLTech erstrecken sich von
der angewandten Grundlagenforschung über die Durchführung von Modellprojekten bis hin
zur Vorhaltung von Beratung und Service im Bereich e-Learning und Education Technologies.
Studierendenwerbung
Die intensiven Aktivitäten zur Verbesserung der Außendarstellung der UdS zeigen erkennbar
Wirkung. Die Nachfrage nach Studienplätzen stieg auch im Jahr 2010 weit mehr als es die
Prognose aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs im Saarland erwarten ließ. Auch in den
kommenden Jahren ist mit einer weiteren Steigerung der Nachfrage durch die doppelten Abiturjahrgänge in den großen Bundesländern und durch die Aussetzung der Wehrpflicht zu
rechnen (vgl. auch Kap. 8).
Besonders bewährt haben sich die Aktivitäten der Zentralen Studienberatung speziell für
Schüler/innen (Schnupperstudium, Orientierungsworkshops, Schulbesuche, Besuch überre-
A-9
gionaler Abi-Messen). Im Rahmen der Hochschulinformationsbesuche HIB wurden erstmals
HIB-MINT-Tage durchgeführt, die auf große Resonanz bei den Schüler/inne/n stießen. Die
Initiativen der MINT-Fächer wurden auch 2010 weiter ausgebaut, hervorzuheben ist dabei
insbesondere die Stärkung der Angebote durch die Schüler-Labore. Die UdS konnte darüber
hinaus auf der Messe „Abi – was dann?“ in Saarbrücken mit großem Einsatz der Fachrichtungen das aktuelle Studienangebot überzeugend vorstellen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten im Bereich Studierendenwerbung lag 2010 in
verschiedenen Initiativen zur Verbesserung der internen Kommunikation, insbesondere
durch die Neuauflage des UdS-Magazins Campus und des UdS-Forschungsmagazins, aber
auch durch Veranstaltungen wie die Eröffnung des Campus Centers, den Tag der offenen
Tür, die Night of the Profs oder die Nacht der Wissenschaften in Homburg.
Die Universität stellt sich darüber hinaus auf einen wachsenden Wettbewerb zwischen
den Hochschulen um begabte Bachelor-Absolventen für die Master-Studiengänge ein. In
diesem Bereich werden künftig die größten Herausforderungen für das Universitätsmarketing
liegen.
1.3. Studierendenstatistik
Studierende insgesamt
Zum Wintersemester 2010/11 konnte die UdS mit 17.639 Studierenden2 gegenüber 16.396
im Vorjahr eine deutliche Erhöhung der Gesamtstudierendenzahl bei nahezu gleichbleibendem Frauenanteil (52,4% ggü. 52,9%) verzeichnen. Dabei kommen rund die Hälfte der Studierenden aus dem Saarland (50,48%), der Rest aus anderen Bundesländern und dem
Ausland. Hinzu kommen 478 Personen, die als Gasthörer/innen am Studienangebot der Universität teilnehmen.
20.000
18.000
16.000
14.000
12.000
10.000
8.000
6.000
4.000
2.000
0
Studierende insgesam t
16.677 15.454 15.352 15.532 15.465 15.419 15.373 16.396 17.639
HZB Ausland
Andere Bundesländer
Rheinland Pf alz
Saarland
WS WS WS WS WS WS WS WS WS
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Einführung
Langzeitstudiengebühren
Einführung
Studiengebühren
Aufhebung
Studiengebühren
Abb. 1: Studierende nach Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung (HZB) von
Wintersemester WS 2002/03 – WS 2010/11
2
Alle Mitglieder der Universität mit Rechtsstatus „Studierende/r“ entsprechend § 11 Abs. 1 UG,
Artikel 4 Grundordnung der UdS sowie § 7 Immatrikulationsordnung
A - 10
Neuzugänge
Die Steigerung der Gesamtstudierendenzahl zum Wintersemester 2010/11 ist insbesondere
auf die erhöhte Zahl an Neuzugängen zurückzuführen (4.111 ggü. 3.787 Studierenden im
Vorjahr), und hier hauptsächlich auf die erhöhten Studienanfängerzahlen, die nach der starken Steigerung im Vorjahr aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs noch weiter gewachsen
sind. Insbesondere ist zu bemerken, dass diese Steigerung trotz eines leichten Rückgangs
der Studienanfänger aus dem Saarland erfolgte. Der Anteil von Ausländern und Studierenden aus anderen Bundesländern außerhalb direkter Nachbarschaft zum Saarland konnte um
14% gesteigert werden, was auf eine zunehmende Attraktivität der UdS auch außerhalb des
Saarlandes zurückzuführen ist.
Die anhaltende Attraktivität der UdS zeigt sich ebenso durch einen erneuten Zuwachs
bei den Studienortwechslern höherer Semester; mit 986 zu 864 Studierenden gegenüber
dem Vorjahr entschieden sich auch hier wieder mehr Studienortwechsler für ein Studium an
der UdS (Steigerung um 14,0%).
Studienanfänger
3.500
2.367
2.343
2.066
2.246
2.263
2.122
2.229
2.814
3.018
3.000
HZB Ausland
2.500
Andere Bundesländer
2.000
Rheinland Pfalz
Saarland
1.500
1.000
500
0
WS WS WS WS WS WS WS WS WS
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Einführung
Langzeitstudiengebühren
Einführung
Studiengebühren
Aufhebung
Studiengebühren
Abb. 2: Studienanfänger/innen nach Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung
(HZB) von Wintersemester WS 2002/03 – WS 2010/11
Ausländische Studierende
Die Anzahl ausländischer Studierender konnte im Wintersemester 2010/11 mit 2.780 Studierenden gegenüber 2.611 Studierenden im Vorjahr wieder erhöht werden. Hierbei ist der Anteil der Bildungsinländer/innen, also der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit und
deutscher Hochschulzugangsberechtigung, wieder leicht von 14,2% (372 Bildungsinländer/innen) auf 14,7% (409 Bildungsinländer/innen) gewachsen. Die Zahl der internationalen
Studienanfänger/inne/n konnte erneut um 11% gegenüber 2009 gesteigert werden.
Der Anteil ausländischer Studierender an der Gesamtstudierendenzahl bleibt mit 15,8%
nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr (15,9%).
A - 11
Studierende nach Fakultäten
Die in Bezug auf die Studierendenzahl größten Fakultäten der Universität sind die Rechtsund Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (2.770 Vollzeitäquivalente in der Regelstudienzeit
(VZÄ) bzw. 25,9% im Wintersemester 2010/11), die Philosophische Fakultät II: Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften (1.616 VZÄ bzw. 15,1%) sowie die Medizinische Fakultät
(1.583 VZÄ bzw. 14,8%). Danach folgen die Philosophische Fakultät III: Empirische Humanwissenschaften (1.163 VZÄ bzw. 10,9%), die Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät I:
Mathematik und Informatik (838 VZÄ bzw. 7,8%), die Philosophische Fakultät I: Geschichtsund Kulturwissenschaften (835 VZÄ bzw. 7,8%), die Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät III: Chemie, Pharmazie, Bio- und Werkstoffwissenschaften (689 VZÄ bzw. 6,4%) und
die Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät II: Physik und Mechatronik (484 VZÄ bzw.
4,5%) sowie das Zentrum für Human- und Molekularbiologie (229 VZÄ bzw. 2,1%) und das
Zentrum für Bioinformatik (121 VZÄ bzw. 1,1%). In fakultätsübergreifende Studienangebote
sind 384 Studierende (3,6%) immatrikuliert.
Absolvent/inn/en
Bereits im Lagebericht 2009 wurde auf die Änderung des Universitätsgesetzes im selben
Jahr hingewiesen, das seitdem die Übermittlung von Daten der Prüfungen der Studierenden
in den Staatsexamen-Studiengängen (Lehramt, Medizin, Pharmazie, Rechtswissenschaft,
Zahnmedizin) der Universität des Saarlandes durch die Staatlichen Prüfungsämter vorsieht.
Auf Initiative der Universität wurde im Berichtsjahr gemeinsam mit dem zuständigen Prüfungsamt ein Verfahren zur elektronischen Datenübermittlung im Bereich des modularisierten Lehramts entwickelt, das 2011 etabliert werden soll. Daher ist die Universität weiterhin
auf den Datenstand des Statistischen Landesamtes angewiesen, so dass nachfolgend lediglich der bereits im Lagebericht 2009 aufgeführte und zum aktuellen Zeitpunkt neueste Datenstand der Abschlussprüfungen des Prüfungsjahres 2008 wiedergegeben werden kann: Im
Prüfungsjahr 2008 lag die Anzahl der abgelegten Prüfungen bei 1.518. (Vorjahr: 1.465) Studienabschlussprüfungen (ohne Promotionen). Der Frauenanteil lag insgesamt bei 56% (Vorjahr: 52%). Einen Überblick über die Verteilung auf die verschiedenen Abschlussarten gibt
Tabelle 3.
Tab. 3: Universitäre Studienabschlussprüfungen (ohne Promotionen) im Prüfungsjahr 2008
nach Abschlussarten
Diplom
Staats- Staatsexamen examen
Magister
Bachelor
(ohne (nur LehLehramt) ramt)
Master
Gesamt
467
143
409
175
119
115
Frauenanteil
53,5%
81,1%
60,1%
64,6%
22,7%
38,3%
AufbauFrz. AbStudienschluss
gang
0
90
60,0%
A - 12
1.4. Qualitätsentwicklung
Qualitätsmanagementsystem und Akkreditierung
Im Berichtszeitraum wurden die Implementierung des Qualitätsmanagementsystems Lehre
und Studium in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der UdS (Mitarbeiter/inne/n und
Studierende) weiter vorangetrieben. Konkret standen im Berichtsjahr folgende Aspekte im
Vordergrund:
Qualitätssicherung bei der Einrichtung, Änderung und Aufhebung von Studiengängen.
Zum Wintersemester 2010/11 wurden nach dem bereits in den Vorjahren praktizierten Verfahren zur qualitätsorientierten Konzeption von Studiengängen 15 konsekutive MasterStudienfächer eingerichtet, die auf dem bestehenden Bachelor-Studienangebot der UdS aufbauen. Daneben wurden die neuen interdisziplinären Bachelor-Studienfächer Medieninformatik, Musikmanagement und Wirtschaftspädagogik sowie das internationale Studienfach
EEIGM (École Européenne d’Ingénieurs en Génie des Matériaux) in Kooperation mit der Universität Nancy eingerichtet.
Weiterhin wurden in zahlreichen Bachelor-Studienfächern Änderungen, insbesondere
die Reduktion von Prüfungsleistungen und Zulassungsvoraussetzungen zur Verbesserung
der Studierbarkeit, vorgenommen. Die Änderung im Bachelor-Studienfach Chemie beinhaltet
zudem die Integration eines internationalen Studienangebots zusammen mit der Universität
Strasbourg. Insgesamt wurde die Internationalisierung des Studienangebots der UdS im Jahre 2010 insbesondere im Rahmen des Projekts „Universität der Großregion“ (UGR) weiter
vorangetrieben. So enthalten viele der neu eingerichteten Studienfächer sogenannte „Mobilitätsfenster“, die es erlauben, einen Studienaufenthalt an einer Partneruniversität problemlos
in das Studium zu integrieren. Weiterhin wurden an der UdS Leitlinien zur Anerkennung von
im Ausland erbrachten Leistungen verabschiedet, um die Mobilität zu erhöhen.
Sicherung und Entwicklung der Supportstruktur. Im Berichtsjahr wurden die Prozesse im
Bereich Lehre und Studium durch die Förderung des Austauschs zwischen den Akteuren auf
zentraler und dezentraler Ebene sowie die Unterstützung der Fachvertreter/innen bei der
Studien- und Prüfungsorganisation weiter verbessert. Zudem wurde mit Blick auf den 2014
auslaufenden technischen Support für das derzeit genutzte System der IT-gestützten Studien- und Prüfungsverwaltung mit einer umfassenden Prozessanalyse im Bereich Lehre und
Studium begonnen, auf deren Grundlage die bedarfsorientierte Auswahl eines NachfolgeSystems erfolgen wird.
Regelmäßige Qualitätsverfahren. Zur Weiterentwicklung der Studienqualität werden an
der UdS regelmäßige Qualitätsverfahren eingesetzt, zu denen u.a. Befragungen, die Auswertung von Studierenden- und Prüfungsstatistiken sowie die Beteiligung an und die Ergebnisauswertung von hochschulübergreifenden Rankings (insbesondere CHE-Ranking) zählen.
Für den Berichtszeitraum sind aus diesem Bereich folgende Aspekte hervorzuheben: Im
Sommersemester 2010 wurde eine universitätsweite Studierendenbefragung durchgeführt, in
der die Studierenden zu den Gründen für die Wahl ihres Studienfachs und der UdS als Studienort, zu den bisherigen Studienerfahrungen an der UdS und im Ausland sowie zur Zufriedenheit mit dem Studium an der UdS befragt wurden. Außerdem hat sich die UdS erneut am
CHE-Ranking beteiligt, bei dem im Berichtsjahr sämtliche in das Ranking einbezogenen Fä-
A - 13
cher der UdS Spitzenplatzierungen erreichten. Darüber hinaus wurde im Sommersemester
2010 das bereits etablierte Kritische Studierendenfeedback in ausgewählten Fächern durchgeführt. Bei der im Wintersemester 2007/08 eingerichteten Kontaktstelle Studienqualität
wurden im Berichtsjahr 78 studentische Anfragen bearbeitet.
Strategische Qualitätsentwicklung. Als prozessbegleitende Elemente sind Anreizstrukturen, die besondere Leistungen in Lehre und Studium belohnen und zu deren weiteren Entwicklung beitragen, von besonderer Bedeutung für die UdS. Im Berichtszeitraum beteiligte
sich die UdS entsprechend an diversen (auch bundesweiten) Ausschreibungen: Ausschreibung des Stifterverbandes „Wandel gestalten“, bei der die UdS in der Finalrunde vertreten
war; Beitrag eines Konzepts zur Förderung der forschungsorientierten Lehre im Antrag der
UdS im Rahmen der Förderlinie „Zukunftskonzept“ der Exzellenzinitiative; Vorbereitung des
Antrags der UdS im Rahmen des gemeinsamen Programms des Bundes und der Länder für
bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre. Weiter ist zu betonen, dass der
Landespreis Hochschullehre, mit dem herausragende Leistungen im Bereich der Lehre an
Hochschulen im Saarland gewürdigt werden, im Jahr 2010 vollständig an Mitglieder der UdS
vergeben wurde. Die strategische Qualitätsentwicklung wird an der UdS darüber hinaus
durch den Einbezug externer Expertise u.a. durch den Austausch auf nationalen und internationalen Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen unterstützt.
Mit dem Qualitätsmanagement Lehre und Studium werden auch die Voraussetzungen
für die Systemakkreditierung geschaffen, mit der die Qualitätssicherungsprozesse an der
UdS extern legitimiert werden und der Universität auch formell die Kompetenz zur Prüfung
und Genehmigung neuer Studienangebote übertragen wird. Im Berichtszeitraum wurde das
Verfahren der Systemakkreditierung bei der Akkreditierungsagentur ACQUIN auf Basis eines
umfangreichen Selbstberichts der Universität eröffnet und die erste Vor-Ort-Begehung der
externen Gutachter im Februar 2011 vorbereitet.
Qualitätsverbesserung durch Studiengebühren
Nachdem die Projekte zur Verbesserung der Qualität von Lehre und Studium im WS
2009/2010 noch durch Studiengebühren finanziert wurden, erfolgt die Finanzierung seit dem
SS 2010 über die vom Land bereitgestellten Kompensationsmittel. Für das Jahr 2010 wurde
der Universität rückwirkend ein Betrag von 8,5 Mio. € zur Verfügung gestellt. Durch die lang
andauernden Verhandlungen mit dem Land und die damit einhergehende Unsicherheit hinsichtlich der Höhe der Ersatzfinanzierung, des finalen Zuwendungszeitpunktes, eventueller
Festlegungen zu den Verwendungsmodalitäten und der Frage der Kapazitätsrelevanz wurde
die UdS vor erhebliche planerische und finanzielle Herausforderungen gestellt. Um das finanzielle Risiko für die Universität möglichst gering zu halten, wurden bereits bewilligte Studiengebühren-Projekte zunächst weitergeführt, es konnten jedoch keine neuen Zahlungsverpflichtungen eingegangen werden und somit keine Verträge neu abgeschlossen oder
verlängert sowie keine Beschaffungen in Auftrag gegeben werden. Neue Projekte wurden
unter dem Aspekt einer konservativen Berechnung des Verfügungsbetrages, zu dessen Finanzierung die Universität in Vorlage treten musste, bewilligt. Arbeitsverträge, die aus den
bewilligten Projekten finanziert wurden, konnten nur noch für die Dauer eines Semesters ab-
A - 14
geschlossen werden. Somit war auch in den Projekten keine langfristige Mittel- und Personalplanung möglich.
Trotz der hohen Unsicherheit lässt sich auch für die Übergangsphase erneut eine positive Bilanz ziehen. Es konnte nach wie vor die Finanzierung von Projekten sicher gestellt werden und auch bei konservativer Mittelberechnung die Effizienz der Gebührenverwendung
weiterhin gesichert werden. Insgesamt bewilligten die jeweiligen Kommissionen ca. 1.000
Projekte, die zusammengefasst nach Verwendungskategorien in Tabelle 4 dargestellt sind.
Das Spektrum der durch Studiengebühren und Kompensationsmittel ermöglichten Projekte
ist sehr groß; daher konnte im Bereich Lehre und Studium an vielen Stellen eine Verbesserung der Studienqualität realisiert werden. Dies zeigt sich auch durch die durchgeführten Evaluationen der Projekte. Durch die geringer ausgefallene Kompensationszahlung konnte
zwar keine weitere Verbesserung der Studienqualität im Sinne eines erhöhten Angebotes an
Projekten, die die Studienqualität verbessern, erreicht werden. Es lässt sich aber feststellen,
dass die Projekte von hoher Bedeutung weiterhin gefördert werden konnten. Um zukünftig
allerdings flexibler zu sein, wäre ein höherer Verfügungsbetrag notwendig.
Tab. 4: Verwendung der Studiengebühren im WS 2009/2010 und der Kompensationsmittel
im SS 2010
Verwendungskategorien
Verbesserung der Lehre (Neue Stellen wie
Tutoren, Mentoren und Gastprofessuren)
Wintersemester
2009/2010
Sommersemester
2010
ca. 1.300.000 €
(ca. 33%)
ca. 1.350.000 €
(ca. 36%)
Berufsvorbereitung der Studierenden (z.B. erheblicher Ausbau der Schlüsselkompetenzveranstaltungen)
ca. 350.000 €
(ca. 9%)
ca. 250.000 €
(ca. 7%)
Verbesserung der Infrastruktur (Ausstattungen
inkl. eLearning-Angeboten)
ca. 900.000 €
(ca. 23%)
ca. 550.000 €
(ca. 15%)
Ausbau des Services für Studierende (z.B.
Exkursionen, Betreuungsangebote)
ca. 400.000 €
(ca. 10%)
ca. 500.000 €
(ca. 14%)
Stärkung der Bibliotheken (z.B. erhebliche
Aufstockung der Lehrbuchsammlungen)
ca. 600.000 €
(ca. 15%)
ca. 700.000 €
(ca. 19%)
Stärkung der Internationalität
(z.B. Sprachkurse)
ca. 350.000 €
(ca. 9%)
ca. 350.000 €
(ca. 9%)
A - 15
2.
Weiterbildung
Die UdS bietet für verschiedene Adressatengruppen weiterhin ein breit gefächertes Spektrum von Weiterbildungsmöglichkeiten (vgl. Abb. 3).
Studiere de
Graduierte
Postgraduierte
Beschäftigte
allgemein
Externe
IT-Service
SULB
Sprachenzentrum
Frankreichzentrum
International Office
Gleichstellungsbüro
Kooperationsstelle
Wissenschaft und
Arbeitswelt (KoWA)
Existenzgründung
(KWT)
Career Service
(Zentrum für Schlüsselkompetenzen)
Zentrum für Lehrerbildung (ZfL)
Future: Consulting
Wiss. Weiterbildungsakademie Saar
GmbH (WiWAS)
AufbauStudiengänge
Weiterbildende Veranstaltungen
Existenzgründung
(KWT)
Graduiertenprogramm GradUS
Gleichstellungsbüro
International Office
HochschuldidaktikProgramm (Zentrum
für Schlüsselkompetenzen)
Future: Consulting
Juniorprofessuren
Habilitationsmöglichkeit
Akademische
Ratsstellen
Nachwuchsleitung
in Forschungsprogrammen
Teach-the-Teacher
(Medizinische Fakultät)
HochschuldidaktikProgramm (Zentrum für Schlüsselkompetenzen)
IT-Service
SULB
Kooperationsstelle Wissenschaft und
Arbeitswelt
(KoWA)
Audit familiengerechte Hochschule
Personalabteilung
Externe Kooperationen
Wiss. Weiterbildungsakademie
Saar GmbH (WiWAS)
Kooperationsstelle
Wissenschaft und
Arbeitswelt (KoWA)
Zentrum für Lebenslanges Lernen
Existenzgründung
(KWT)
Fakultäten
Professuren
Zentrum für Lehrerbildung (ZfL)
Abb. 3: 5-Säulen-Modell der Weiterbildung an der UdS
Weiterbildungsangebote für externe Nutzer/innen werden in erster Linie durch die Wissenschaftliche Weiterbildungs-GmbH (WiWAS) und das Zentrum für Lebenslanges Lernen bereitgestellt. Die WiWAS bietet berufsbegleitende Seminare und Zertifikatskurse an, die eng
an den Bedürfnissen der Wirtschaft ausgerichtet sind. Im Zentrum für Lebenslanges Lernen
können externe Gasthörer/innen reguläre Lehrveranstaltungen besuchen. Den externen Nutzer/innen, aber auch den Studierenden und Beschäftigten der UdS, stehen darüber hinaus
die Dienstleistungen der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt (KoWA) zur Verfügung. Über Seminare, Workshops, Moderationen, Tagungen und Publikationen können
sich Interessierte über Themen im Bereich sozialinnovativer Arbeitsweltkompetenz in der
Hochschule informieren.
Das Studienangebot „Existenzgründung“ der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT) richtet sich an Studierende, Graduierte sowie externe Interessierte. In
Workshops und Vorträgen werden für Gründer relevante Kenntnisse in kompakter Form
vermittelt. Starterfirmen erhalten ein umfassendes Beratungs- und Unterstützungsprogramm.
Speziell auf die Bedürfnisse der Studierenden ausgerichtet ist das internetbasierte Portal
„Future: Consulting“, ein Innovationsprojekt des Competence Center „Virtuelle Saar Universität“ (VISU), das in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche
Intelligenz und der Fachrichtung Psychologie der UdS durchgeführt wird und dazu beiträgt,
die Eingliederung von Studierenden in den Beruf systematisch zu unterstützen. Den Ausbau
der Beschäftigungsfähigkeit verfolgt auch der „Career Service“, welcher vom Zentrum für
Schlüsselkompetenzen angeboten wird und allen Studierenden offen steht und die Weiterentwicklung sozialer, persönlicher und methodischer Kompetenzen zum Ziel hat.
A - 16
Ebenfalls koordiniert durch das Zentrum für Schlüsselkompetenzen werden an der UdS
die Weiterbildungsangebote im Bereich Hochschuldidaktik, die von den Dozierenden der
UdS kostenfrei in Anspruch genommen werden können. Im Wintersemester 2010/11 neu in
das Weiterbildungsprogramm aufgenommen wurde ein spezieller HochschuldidaktikWorkshop für Professor/inn/en. In Zusammenarbeit mit dem Hochschulevaluierungsverbund
Südwest will die UdS ihren Dozierenden perspektivisch die Möglichkeit eröffnen, nach erfolgreichem Absolvieren verschiedener Module aus dem Angebot der HochschuldidaktikVeranstaltungen das „Hochschuldidaktik-Zertifikat der Universität des Saarlandes“ zu erwerben.
Qualifikationsmöglichkeiten für Doktorand/inn/en bietet das Graduiertenprogramm GradUS der UdS, dessen Programm das Ziel verfolgt, Doktorand/innen ergänzende Qualifikationsmöglichkeiten zu bieten und zu einer transdisziplinär und international orientierten
Promotionskultur beizutragen.
A - 17
3.
Forschung
3.1. Schwerpunktbereiche der UdS
Um optimale Rahmenbedingungen für national und international beachtete Forschung zu
schaffen, sieht es die UdS als sinnvoll an, ihre Ressourcen in ausgewählten zukunftsträchtigen Bereichen zu bündeln. So stärkt und fördert sie Schwerpunktbereiche, in denen sie national und international eine vordere Stellung in Forschung und Ausbildung einnimmt oder in
denen sie das Potenzial besitzt, dies zukünftig erreichen zu können. Die Schwerpunktbereiche der UdS sind:
Informatikwissenschaften mit Informatik, Wirtschaftsinformatik, Rechtsinformatik, Bioinformatik, Computerlinguistik, anwendungs- und computerorientierter Mathematik und Kognitiver Psychologie. Mit besonderem Blick auf den Forschungsbereich sind für das Jahr 2010
folgende Entwicklungen in diesem Schwerpunktbereich hervorzuheben: Erfolg im Spitzencluster-Wettbewerb des Bundes, Erfolg in der BMBF-Ausschreibung Software-Campus, Auszeichnung von fünf Wissenschaftlern der UdS mit dem Google Focused Research Award.
NanoBioMed – Leben und Materie mit den entsprechenden Arbeitsgebieten in Medizin,
Physik, Biologie, Chemie, Pharmazie und Werkstoffwissenschaften. Aus dem Bereich der
Forschung ist in diesem Schwerpunktbereich für den Berichtszeitraum insbesondere auf die
Bewilligung des SFB 894 und die Weiterförderung der KFO 196 hinzuweisen.
Europa-Kompetenz und Internationalität mit Europäischem Recht, Europäischer Wirtschaft und zahlreichen Forschungsprogrammen und Studienangeboten in den Philosophischen Fakultäten zu Geschichte, Sprache und Kultur in Europa. Für den Berichtszeitraum
sind aus diesem Schwerpunktbereich besonders die erfolgreiche Durchführung und Weiterentwicklung des Projekts „Universität der Großregion“ sowie die Einrichtung einer neuen,
primär forschungsorientierten Professur für Europäische Politik hervorzuheben.
3.2. Forschungsförderung aus Universitätsmitteln
Die Grundausstattung der Professuren und Einrichtungen ist die finanzielle Basis aller Forschungsaktivitäten. Darüber hinaus stellt die Universität gezielt zentrale Forschungsmittel zur
Verfügung. Diese Mittel werden jährlich auf Vorschlag des Forschungsausschusses projektund leistungsbezogen in drei Kategorien vergeben. Innerhalb dieser Kategorien erfolgt die
Antrags-Förderung im Rahmen des verfügbaren Budgets auf der Grundlage der Qualität der
eingereichten Anträge. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um (1) Großgeräte, (2) das Investitionsprogramm für Lehre und Forschung und (3) die Anschubfinanzierung von Forschungsprojekten.
A - 18
Tab. 5: Übersicht zur Forschungsförderung aus Universitätsmitteln
Förderkategorie
Fördervolumen
2010
Großgeräte
Forschungsgroßgeräte gem. Art. 91b GG
Geräte, die ausschließlich in der Forschung eingesetzt werden und deren Anschaffungskosten den Betrag von 200.000 € übersteigen. Bei
einer positiven Begutachtung durch die DFG werden von DFG und
Land jeweils 50% der Anschaffungskosten bereitgestellt.
Beispiele:
Materialwiss. Röntgentomografiescanner (405.000 €)
Triple-Quadrupol Ionenfallen-Massenspektrometer (382.000 €)
Großgeräte der Länder gem. Art. 143c GG
- Geräte für Lehre und Forschung, deren Anschaffungskosten den
Betrag von 125.000 € übersteigen;
- Geräte für reine Forschungszwecke, deren Anschaffungskosten
zwischen 125.000 € und 200.000 € liegen.
Die Gerätebeschaffung erfolgt aus Landesmitteln, ist aber von einer
positiven Begutachtung durch die DFG abhängig.
Beispiele:
CIP-Pool der Fachrichtung Übersetzen und Dolmetschen (150.000 €),
Mikroreaktionsanlage (154.334 €)
3.132.396 €
(16 Anträge;
9 Bewilligungen)
inkl. 50%Finanzierung
durch die
Deutsche
Forschungsgemeinschaft
599.053 €
(7 Anträge;
4 Bewilligungen)
Investitionsprogramm
Mittel für die Neu- und Ersatzbeschaffung sowie die außergewöhnliche
Instandsetzung von wissenschaftlichen Ausstattungsgegenständen für
Forschung und Lehre.
Vorausgesetzt wird, dass die Finanzierung aus Grundausstattungsoder Drittmitteln nicht möglich ist und die Beschaffungskosten deutlich
unter der Grenze für die Beschaffung von Großgeräten liegen.
852.212 €
(79 Anträge;
54 Bewilligungen)
Anschubfinanzierung von Forschungsprojekten
Unterstützung der Vorbereitung von Drittmittelanträgen durch die Universität. Angesprochen sind insbesondere junge Wissenschaftler/innen, die über keine eigenen Mittel verfügen. Die Förderdauer
beträgt ein Jahr.
Bewertet werden die Anträge nach dem Niveau der wissenschaftlichen
Fragestellung, der Erreichbarkeit des angestrebten Ergebnisses und
den Chancen einer erfolgreichen Antragstellung für ein darauf aufbauendes Drittmittelprojekt.
278.799 €
(44 Anträge;
33 Bewilligungen)
3.3. Forschungsförderung aus Drittmitteln
Drittmittel spielen im nationalen und internationalen Wettbewerb der Universitäten untereinander eine entscheidende Rolle. Exzellente Forschung bedarf exzellenter Forschungsbedingungen, die nur durch extern eingeworbene Mittel finanziert werden können. Es lassen sich
im Bereich der Forschungsförderung Drittmittelgeber aus dem nationalen, dem europäischen
und dem internationalen Bereich unterscheiden.
A - 19
3.3.1 Forschungsförderung mit nationalen Drittmitteln
Der Fokus der Drittmitteleinnahmen der UdS liegt eindeutig im nationalen Bereich. Zwar ist
der in Punkt 3.3.2 näher ausgeführte unbestreitbare Erfolg im Bereich der europäischen
Drittmittel ein besonderes Qualitätsmerkmal der UdS, doch bieten sich im diversifizierten nationalen Drittmittelbereich mit seinen zahlreichen Fördergebern für alle Disziplinen vielfältigere Möglichkeiten, auch kleinere Projekte zu realisieren, die im Gesamten zu einer
hervorragenden Bilanz im Jahr 2010 führten. So konnte die UdS 2010 bei einer Gesamtsumme von 56,4 Mio. € im Bereich der nationalen Drittmittelgeber eine Summe von
36,7 Mio. € verbuchen. Größter Drittmittelgeber ist dabei eindeutig die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit 19,2 Mio. €, gefolgt von den Bundesministerien mit insgesamt
17,5 Mio. €.
Forschungsförderung mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Die im bundesweiten Vergleich sehr gute Platzierung der UdS gründet zum einen auf einer
hohen Anzahl von Einzelanträgen, zum anderen auf der Leitung von oder Teilnahme an koordinierten Programmen der DFG, wie den Sonderforschungsbereichen, Graduiertenkollegs
und Forschergruppen.
a) Sonderforschungsbereiche
Sonderforschungsbereiche sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen der Universität, in denen die Wissenschaftler/innen der UdS im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sonderforschungsbereiche die mehrere universitäre
Standorte verbinden, werden als „Transregio (SFB/TR)“ bezeichnet. Ziel der Sonderforschungsbereiche ist die Förderung einer Schwerpunktbildung an der Hochschule durch die
langfristige Förderung von Verbünden, die Förderung der interdisziplinären Kooperation und
auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Sonderforschungsbereiche / Beteiligungen an Sonderforschungsbereichen im Jahr 2010:
-
SFB/TR 14: „Automatische Verifikation und Analyse komplexer Systeme“; unter Beteiligung der Universitäten Oldenburg, Freiburg und Saarbrücken sowie des MPI für
Informatik
-
SFB 530: „Räumlich-zeitliche Interaktionen zellulärer Signalmoleküle“; unter Beteiligung der Fachrichtungen Pharmakologie & Toxikologie, Physiologie, Biophysik, Anatomie, Medizinische Biochemie & Molekularbiologie, Zellbiologie
-
SFB/TR 57: „Organfibrose: Von den Mechanismen der Schädigung zur Beeinflussung der Erkrankung“; unter Beteiligung der RWTH Aachen (Leitung), der Universität
Bonn und der UdS
-
SFB 516: „Konstruktion und Fertigung aktiver Mikrosysteme“; Beteiligung der UdS mit
einem Transferprojekt
-
SFB 894: „Ca2+-Signale: Molekulare Mechanismen und Integrative Funktionen“
A - 20
b) Graduiertenkollegs
Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkollegs bieten Doktorand/inn/en die Möglichkeit ihr Forschungsvorhaben im Rahmen eines koordinierten, von
mehreren Hochschullehrern getragenen Forschungsprogramms durchzuführen, das von einem systematisch angelegten Studienprogramm ergänzt wird. Internationale Graduiertenkollegs (IGK) eröffnen den Promovierenden die Möglichkeit, durch die Kooperation mit
universitären Partnern im Ausland ihre Promotion in einem internationalen Umfeld durchzuführen.
Laufende Graduiertenkollegs im Jahr 2010:
-
GK 1276:“Strukturbildung und Transport in komplexen Systemen“ (Physik, Bioinformatik / ZHMB)
-
GK 1326: „Calcium-Signale und zelluläre Nanodomänen“ (Medizin, ZHMB)
-
GK 845: „Molekulare, physiologische und pharmakologische Analyse von zellulärem
Membrantransport“ (Biologie, Medizin, ZHMB); gemeinsam mit der TU Kaiserslautern
-
IGK 1457: „Adaptive Minds: Neural and Environmental Constraints on Learning and
Memory“ (Psychologie); in Kooperation mit der Universität Beijing
c) Forschergruppen (FOR), Klinische Forschergruppen (KFO)
Die dritte Förderlinie der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Förderung koordinierter
Forschungsverbünde ist die Forschergruppe. Eine Forschergruppe ist ein enges Arbeitsbündnis mehrerer herausragender Wissenschaftler, die gemeinsam eine Forschungsaufgabe
bearbeiten. Ausschlaggebend für die Bewilligung ist die wissenschaftliche Qualität und Originalität des Forschungsvorhabens auf internationalem Niveau. Daneben finanziert die Deutsche Forschungsgemeinschaft auch Klinische Forschergruppen (KFO), die sich der
Grundlagenforschung im medizinischen Bereich widmen.
Beteiligungen an Forschergruppen im Jahr 2010 (aufgeführt sind nur Forschergruppen, bei
denen die UdS die Sprecherfunktion inne hat):
-
FOR 967: „Funktionen und Mechanismen von Liganden des ribosomalen Tunnelausgangs“ (Medizinische Biochemie)
-
KFO 196: „Signaltransduktion bei adaptiven und maladaptiven kardialen RemodelingProzessen“ (Medizinische Fakultät)
Bundesmittel inklusive Exzellenzinitiative
Die Drittmittel der Bundesministerien machen neben den Geldern der DFG einen ebenfalls
erheblichen Prozentsatz der Drittmitteleinnahmen der UdS aus. Zum einen wird an der UdS
eine Vielzahl an Projekten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, aber auch die Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie, für Umwelt oder für Sport finanzieren einige interessante Forschungsprojekte. Zum anderen präsentiert sich die
besondere Profilbildung der UdS im Bereich der Informatik vor allem in der erfolgreichen Antragstellung im Rahmen der ersten Phase der Exzellenzinitiative. Die Bewilligung eines Exzellenzclusters in Verbindung mit einer Graduiertenschule im Rahmen der Exzellenzinitiative
A - 21
des Bundes im Jahr 2007 stellt für die UdS eine Förderung in Höhe von 40 Mio. € für 5 Jahre
sicher.
- EXC 284: Das Exzellenzcluster 284 „Multimodal Computing and Interaction” vereint
die Kompetenzen der Fachrichtung Informatik mit denen der außeruniversitären Institute MPI für Informatik, MPI for Software Systems und DFKI.
-
GSC 209: Die Graduate School of Computer Science betreut momentan über 200
Doktorand/inn/en.
Im Rahmen der zweiten Phase der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder stellte die
UdS einen Antrag in der ersten Förderlinie der Graduiertenschulen mit dem Titel „Modeling
of Biomedical Systems“, sowie einen Antrag in der dritten Förderlinie der Zukunftskonzepte
für den projektbezogenen Ausbau universitärer Spitzenforschung mit dem Titel „ Sciences
and Humanities meet Informatics“.
Zu erwähnen ist an dieser Stelle noch die über das Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie geleitete Förderung durch die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF). Mit dem dortigen Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand
(ZIM) wird die Kooperation von Kleinen und Mittleren Unternehmen mit Forschungseinrichtungen gefördert. Gerade zur Stärkung der regionalen Vernetzung wird dieses Programm
von den Wissenschaftlern der UdS rege genutzt, so dass im Jahr 2010 sieben erfolgreiche
Anträge gestellt werden konnten.
Mittel aus Stiftungen
Die Förderung durch Stiftungen findet einerseits einen Niederschlag in der Finanzierung von
Stiftungsprofessuren, wie zum Beispiel die seit dem Jahr 2010 besetzte Stiftungsprofessur
für Nachhaltigkeit.
Daneben ist die Finanzierung von Forschungsprojekten durch öffentliche Stiftungen ein
wichtiger Bereich der Drittmitteleinnahmen der UdS. Gerade für die Geisteswissenschaften
ist die Beantragung von Drittmittelprojekten bei Stiftungen ein wichtiger Bestandteil der Forschungsförderung. Hier sind insbesondere die Volkswagenstiftung, die Fritz-ThyssenStiftung, die Robert-Bosch-Stiftung und die Gerda-Henkel-Stiftung zu nennen.
3.3.2 Forschungsförderung mit internationalen Drittmitteln
Europäische Förderprogramme
Die positive Entwicklung hinsichtlich der Beteiligung der UdS an europäischen Förderprogrammen setzte sich auch im Jahr 2010 weiter fort. Die Zahl der europäischen Forschungsund Innovationsprojekte an der UdS beläuft sich in 2010 auf insgesamt 61 Initiativen mit einem EU-Fördervolumen für die UdS in Höhe von rd. 22,8 Mio. €. Mit einem EU-Mitteleingang
in 2010 von rund 6,2 Mio. € konnte die UdS die Vorjahresbilanz um über 15% steigern, so
dass die EU-Mittel einen Anteil von rund 11% an der Gesamt-Drittmittelstatistik belegen.
Den thematischen Schwerpunkt mit insgesamt 27 geförderten Projekten stellt weiterhin
der Bereich „Lebenswissenschaften“ dar, der auch über 40% der an die UdS fließenden EUMittel ausmacht; an zweiter Stelle folgen die Informations- und Kommunikationswissenschaften bzw. -technologien.
A - 22
30
25
UdS ist Projektpartner
20
UdS ist Projektkoordinator
19
15
6
10
3
6
AT
/M
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Abb.4: Europäische Förderprojekte nach Themenbereichen
Auf der programmatischen Ebene überwiegt die Teilnahme an Projekten, die durch das 7.
EU-Rahmenprogramm (FP7) gefördert werden (vgl. Abb. 5). Das 7. EU-Rahmenprogramm
bietet insbesondere die umfangreichsten Fördermöglichkeiten für die Finanzierung grenzüberschreitender Verbundforschungsprojekte, und es gelang der UdS im Jahr 2010, zwei
neue Flagship-Initiativen zu gewinnen: „P-Medicine“ ist ein strategisches Großforschungsprojekt an der Schnittstelle Medizin-Informatik, das von der EU-Kommission mit 13,3 Mio. €
gefördert wird und zum Ziel hat, verbesserte Rahmenbedingungen für die Durchführung klinischer Studien zu schaffen. Das Projekt „NOTOX“ ist ein weiteres an der UdS koordiniertes
Verbundforschungsprojekt, das mit 10 Mio. € durch die EU-Kommission und den europäischen Dachverband der kosmetischen Industrie finanziert wird. Das Projekt soll u.a. dazu
beitragen, die Notwendigkeit von Tierversuchen in toxikologischen Tests zu reduzieren.
Abb. 5: Europäische Förderprojekte nach Programmbereichen
A - 23
Traditionell beteiligt sich die UdS sehr erfolgreich am EU-Hochschulkooperationsprogramm
„TEMPUS“, das insbesondere die Zusammenarbeit mit Hochschulen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion sowie den Balkan- und Maghrebstaaten unterstützt. In einer 2010 veröffentlichten 20-Jahresstatistik des DAAD belegt die UdS bundesweit einen hervorragenden
zweiten Platz hinsichtlich der Projektbeteiligungen in diesem Programm. Seit 1990 war die
UdS an insgesamt 55 Projekten beteiligt, von denen eine Vielzahl von der UdS aus koordiniert wurde. Neben unterschiedlichen Projekten im Bereich der Lehrplanentwicklung in nahezu allen Fakultäten war die Universität besonders erfolgreich in den strategischen Bereichen
Technologietransfer und Existenzgründung, Internationalisierung und Hochschulmanagement.
Die gezielte Zusammenarbeit mit benachbarten Forschungsgruppen in der Großregion
Saar-Lor-Lux wird zum einem durch das strategische Verbundprojekt „UGR – Universität der
Großregion“ weiter vorangetrieben, zum anderen durch mehrere forschungsorientierte Einzelinitiativen, u.a. in den Bereichen Computerlinguistik, Nanotechnologie, Biotechnologie,
Chemie, Innere Medizin und Pharmazie.
In dem Interreg-Projekt „Universität der Großregion“ wurden im Forschungsmodul im
Jahr 2010 v.a. folgende Ergebnisse erzielt: In der Arbeitsgruppe Doktorandenausbildung
wurden die Formalitäten eines UGR-Labels für einen europäischen Doktortitel erarbeitet.
Außerdem werden erste UGR-Promotionsstipendien von der Universität Nancy bereitgestellt.
Das Gremium der Vizepräsidenten („UGR-Wissenschaftsrat“) beschloss die Ernennung besonders engagierter Professoren zum „UGR-Lead-Researcher“ und die Gründung einer Arbeitsgruppe Forschungskooperationen unter der Leitung der UdS. Es wurden weiter mehrere
Veranstaltungen organisiert, die zur Vernetzung sowohl von Arbeitsgruppen und Professoren
(UGR-Workshop Biotechnologie, September 2010; UGR-Workshop Virologie, September
2010) als auch von Nachwuchswissenschaftlern (UGR/UNISALLL Young Researchers´ Day,
März 2010; SciConomy Innovation in Europe, Juni 2010) der UGR-Partneruniversitäten geführt haben. Des Weiteren haben die Partner der UGR-Pilotaktivitäten auch im Bereich der
Forschung ihre grenzüberschreitende Arbeit fortgeführt und neben den Arbeitstreffen zwischen den Wissenschaftlern auch mehrere Konferenzen und Doktorandenseminare organisiert. Eine UGR-Pilotaktivität auf dem Gebiet der Orthopädie hat den mit 10.000 € dotierten
zweiten Platz des Interregionalen Wissenschaftspreises "Exzellenznetze der Großregion"
2010 errungen.
Weitere internationale Drittmittelgeber zur Forschungsförderung
Anfang des Jahres 2009 veranlasste die Koordinationsstelle Nationale Forschungsförderung
die Akkreditierung der Universität des Saarlandes im amerikanischen Fördersystem. Seither
ist es den Wissenschaftlern der UdS möglich, sich an Ausschreibungen der National Institutes zu beteiligen, je nach Ausschreibung teilweise in Kooperation mit amerikanischen Partnern, teilweise als vollwertige Antragsteller. Daneben wurden von den Wissenschaftlern der
UdS auch weitere internationale Drittmittelgeber für die Finanzierung von Forschungsvorhaben genutzt, z.B. die German-Israeli-Foundation oder das australische National and International Research Alliance Program (NIRAP).
A - 24
3.3.3 Übersicht über die Drittmitteleinnahmen der Universität
Die Drittmitteleinnahmen der Universität betrugen im Berichtsjahr 2010 insgesamt
56,4 Mio. €. Tabelle 6 lässt die Untergliederung nach Mittelherkunft und Fakultät ersehen. Da
die Drittmitteleinnahmen bei der Betrachtung aus kameraler Perspektive starken Schwankungen unterliegen, werden mehrjährige Mittelzuwendungen betrachtet – so ist es auch in
der Zielvereinbarung mit dem Land festgeschrieben. Der gleitende Zweijahresdurchschnitt
aus den Jahren 2009 und 2010 liegt bei 57,1 Mio. € und damit 30 % über der vereinbarten
Zielgröße. Damit hat die Universität die Zielvereinbarung mit dem Land nicht nur erfüllt, sondern auch die Zielsetzung für die überobligatorischen Leistungen mit mehr als 25 % deutlich
überschritten.
Über die eben diskutierten Einnahmen hinaus haben Wissenschaftler/innen der Universität erhebliche Drittmittel eingeworben, die nicht über die Universitätskasse vereinnahmt
werden und damit nicht in die Drittmittelstatistik eingehen. Es handelt sich hierbei u.a. um
Mittel der Akademien der Wissenschaften, die von diesen selbst verwaltet werden, sowie um
Preise, die an Wissenschaftler/innen persönlich vergeben wurden. Außerdem werben Professor/inn/en der Universität, die zugleich Forschungseinrichtungen im Umfeld der UdS leiten, umfangreiche Drittmittel über diese Einrichtungen ein. Diese Mittel werden bei den
Forschungseinrichtungen und nicht bei der Universität verbucht. Allein auf diesem zuletzt
genannten Weg flossen Drittmittel in Höhe von 41,7 Mio. €. Insgesamt haben Wissenschaftler/innen der UdS also 98 Mio. € eingeworben.
Die Erträge werden in Tabelle 7 in einer eigenen Darstellung aufgeführt, weil sich die
Universität insgesamt um eine Betrachtung der wirtschaftlichen Abläufe aus kaufmännischer
Sicht bemüht. Sie erlaubt es vor allem, genauer zu verfolgen, wann Drittmittel verwendet
wurden, wann sie also der Universität tatsächlich zugute kamen. Das macht die Vergleiche
aussagekräftiger. Dass die Erträge mit 57,6 Mio. € etwas über den Einnahmen liegen, weist
darauf hin, dass die Universität eine Reihe von Projekten erfolgreich und mit Gewinn zum
Abschluss brachte.
Im Durchschnitt über alle Fakultäten und Einrichtungen kam es zu einer Steigerung der
Drittmittelerträge um 7%. Besonders hervorzuheben sind die Erfolge der Fakultät 3, der Fakultät 7 und den Zentralen Einrichtungen, die eine Steigerungsrate von 20% bis 44% erreichten.
Tab. 6: Drittmitteleinnahmen nach Geldgeber und Fakultät 2010 (ohne Max-Planck-Institute)*
Universitätseinrichtungen 
Fakultät 1:
Rechtsund
Wirtschaftswissenschaften
Fakultät 2:
Medizin
Fakultät 3:
Geschichts- und
Kulturwissenschaften
 Geldgeber
absolut €
Bund/Länder/
Stiftungen
in %
absolut €
Industrie/Verwahr
in %
absolut €
EU
DAAD-Stipendien/
Studiengebühren
absolut €
Gesamt
Univ.-Mitglieder
absolut €
in %
in %
Zentrale
Einrichtungen
Fakultät 8:
Chemie,
Pharmazie,
Bio- und
Werkstoffwissenschaften
Fakultät 7:
Physik
und
Mechatronik
Summe
%-Anteil
an
Gesamteinheiten
659.356
16.179
44.156
42.770
2.827.239
0%
0%
0%
23%
1%
2%
2%
100%
117.923
2.724.927
402.694
1.793.975
1.073.299
5.714.954
1.703.628
1.910.582
926.657
16.368.638
1%
17%
2%
11%
7%
35%
10%
12%
6%
100%
202.408
6.910.937
203.242
369.924
937.832
907.954
1.243.036
4.451.530
2.320.162
17.547.026
1%
39%
1%
2%
5%
5%
7%
25%
13%
100%
1.451.386
4.252.106
89.361
78.028
1.186.185
412.515
166.596
1.573.380
1.787.559
10.997.117
13%
39%
1%
1%
11%
4%
2%
14%
16%
100%
16.174
1.389.283
43.029
642.409
55.484
678.010
439.693
2.325.295
611.329
6.200.706
0%
22%
11%
596.615
1%
10%
1%
30.000
382.822
105.145
7%
38%
10%
100%
26.058
50.798
1.251.953
2.443.391
24%
0%
1%
16%
4%
0%
1%
2%
51%
100%
2.384.505
17.342.031
768.327
3.267.157
3.357.946
8.372.789
3.595.190
10.355.741
6.940.430
56.384.117
4%
31%
1%
6%
6%
15%
6%
18%
12%
100%
5%
29%
31%
20%
11%
4%
100%
Universitätsnahe Forschungseinrichtungen
Univ.-Professoren
über DFKI
absolut €
Univ.-Professoren
über INM
absolut €
Univ.-Professoren
über IZFP
absolut €
Univ.-Professoren
über IBMT
absolut €
in %
1.491.200
4.839.158
9.315.599
15.645.957
10%
31%
60%
100%
in %
in %
in %
2.525.000
2.525.000
100%
100%
10.200.000
10.200.000
100%
100%
13.283.000
13.283.000
100%
100%
Univ.-Professoren über
universitätsnahe Forschungseinrichtungen
absolut €
1.491.200
13.283.000
Insgesamt
absolut €
in %
3.875.705
4%
30.625.031
31%
4.839.158
768.327
1%
8.106.315
8%
9.315.599
3.357.946
3%
17.688.388
18%
12.725.000
3.595.190
4%
23.080.741
24%
41.653.957
6.940.430
7%
* Die Direktoren der Max-Planck-Institute werden nicht von der Universität bezahlt und deshalb in dieser Tabelle auch nicht berücksichtigt.
DFG: Deutsche Forschungsgemeinschaft SFB: Sonderforschungsbereich GK: Graduiertenkolleg EU: Europäische Union DAAD: Deutsches Akademisches Auslandsamt DFKI: Deutsches Zentrum für
Künstliche Intelligenz GmbH INM: Leibniz-Institut für Neue Materialien gem. GmbH IZFP: Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IBMT: Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik
98.038.074
100%
38%
6%
24%
32%
A - 25
in %
Fakultät 6:
Mathematik
und
Informatik
73%
in %
absolut €
Fakultät 5:
Empirische
Humanwissenschaften
2.064.777
DFG: SFB
DFG:Einzelprojekte/
absolut €
Nachwuchsf./GK/Excellen
in %
zinitiative
Fakultät 4:
Sprach-,
Literaturund
Kulturwissenschaften
Tab. 7: Drittmittelerträge nach Geldgeber und Fakultäten 2010
Fakultät 2:
Fakultät 1:
Medizin
Rechts-/
Wirtschaftswissenschaften
Universitätseinrichtungen 
Fakultät 3:
Geschichts- und
Kulturwissenschaften
Fakultät 4:
Fakultät 5:
Sprach-, Literatur- Empirische
Humanund Kulturwissenschaften
wissenschaften
Fakultät 6:
Mathematik
und
Informatik
Fakultät 7:
Physik und
Mechatronik
 Geldgeber
absolut in €
-
2.029.976
-
-
-
580.360
52.924
Fakultät 8:
Chemie,
Pharmazie und
Werkstoffwissenschaften
41.851
Zentrale
Einrichtungen
%-Anteil an
Gesamteinheiten
Summe
119.522
2.824.634
DFG: SFB
in %
DFG: Einzelprojekte / Nachwuchsförderung / GK /
Excellenzinitiative
absolut in €
in %
absolut in €
0%
72%
104.077
3.085.227
1%
17%
172.527
3.959.726
0%
0%
427.987
1.957.102
2%
11%
68.523
187.982
0%
1.217.991
7%
531.874
21%
2%
6.067.721
1.927.338
33%
10%
622.025
1.206.726
1%
2.074.501
11%
3.341.830
4%
100%
1.659.387
5%
18.521.331
9%
100%
1.579.912
32%
11.671.125
Bund / Länder / Stiftungen
in %
absolut in €
1%
34%
1.483.433
6.206.469
1%
2%
213.753
272.744
5%
1.461.862
5%
10%
595.443
395.506
29%
3.482.893
14%
100%
2.882.051
20%
16.994.153
Industrie / Verwahr
in %
absolut in €
9%
37%
192.269
737.000
1%
2%
35.750
898.911
9%
109.269
4%
2%
518.457
1.415.400
20%
1.447.364
17%
100%
319.212
30%
5.673.631
EU
absolut in €
3%
13%
567.256
-
1%
16%
25.782
380.696
2%
76.362
9%
25%
-
34.553
26%
55.944
6%
100%
746.884
10%
1.887.478
DAAD-Stipendien
in %
absolut in €
30%
0%
2.519.561
16.018.398
1%
20%
771.795
3.697.435
4%
3.397.358
0%
2%
8.384.006
5.032.446
3%
10.444.383
40%
100%
7.306.969
3%
57.572.352
Summe
in %
4%
28%
1%
6%
6%
15%
9%
18%
13%
100%
100%
 Position in der Gewinn- und Verlustrechnung
1. Erträge Zuw. u. Zusch lfd. Aufwendungen
d) von anderen Zuschussgebern
absolut in €
in %
absolut in €
850.835
12.316.019
2%
28%
920.195
3.052.863
649.242
2.910.395
1%
7%
17.443
13.064
1.559.909
4%
610.158
6.859.628
4.893.119
16%
11%
29.149
91.515
8.328.088
19%
1.585.638
5.208.431
43.575.667
12%
100%
197.351
76%
6.517.377
3. Erträge aus Entgelten
in %
4. Erhöhung/Verminderung des Bestandes an
unfertigen Leistungen
absolut in €
in %
absolut in €
14%
77.889
-6%
670.642
47%
-
1.500.660
110%
2.150.177
0%
26.349
-2%
78.760
0%
-
2.188
0%
776.164
9%
316.030
-23%
911.261
0%
158.880
-12%
1.336.349
1%
-
606.123
45%
653.934
24%
14.152
-1%
516.505
3%
155.785
-11%
1.745.403
100%
-
11%
1.359.886
100%
-2%
8.839.194
6. Sonstige betriebliche Erträge
in %
absolut in €
8%
2.519.561
24%
16.018.398
1%
771.795
9%
3.697.435
10%
3.397.358
15%
8.384.006
7%
5.032.446
6%
10.444.383
20%
7.306.969
100%
15%
57.572.352
Summe
in %
4%
28%
1%
6%
6%
15%
DFG. Deutsche Forschungsgemeinschaft SFB: Sonderforschungsbereich GK: Graduiertenkolleg EU: Europäische Union DAAD: Deutsches Akademisches Auslandsamt
9%
18%
13%
100%
100%
A - 26
in %
A - 27
3.4. Nachwuchsförderung
3.4.1 Promovierende
Die Promotionsphase, die im Zuge der Bologna-Reform als dritte Phase der akademischen
Ausbildung aufgefasst werden kann, stellt einen Schlüsselbereich sowohl für die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses als auch für die weitere Ausbildung von Forschungspotentialen an der Universität dar. Auf dieser Grundlage unterstützt das Präsidium
den gezielten Ausbau der Angebote für Promovierende und die stärkere Strukturierung der
Promotionsphase an der UdS, um auch im internationalen Kontext weiterhin attraktive Forschungs- und Ausbildungsbedingungen für Doktorand/inn/en bieten zu können. Eingebettet
in die aktuelle Reformierung der Promotion an deutschen Universitäten findet das Modell der
strukturierten Doktorandenausbildung zunehmend Einzug in unsere Nachwuchsförderung:
Zahlreiche Promovierende werden inzwischen in meistens international ausgerichteten strukturierten Promotionsprogrammen von Hochschullehrern der UdS betreut und gefördert (z.B.
Graduiertenschule Informatik, DFG-geförderte Graduiertenkollegs, EU-geförderte Marie Curie Initial Training Networks und Erasmus-Mundus-Doktorandenprogramme). Auch zukünftig
wird die Unterstützung der Einwerbung bzw. Einrichtung weiterer strukturierter Doktorandenprogramme in den Fächern/Fakultäten der UdS einen hohen Stellenwert haben (vgl. auch
folgenden Abschnitt).
Graduiertenprogramm an der UdS (GradUS)
Die Promotionsphase an der UdS wird nicht nur durch die Fächer und Fakultäten im Rahmen
der fachnahen Doktorandenausbildung ausgestaltet, sie wird auch auf universitärer Ebene
gezielt unterstützt: Mit ihrem universitätsweiten Graduiertenprogramm GradUS will die UdS
den Promovierenden optimale Betreuungs- und Forschungsbedingungen bieten sowie ihre
Attraktivität für exzellenzorientierte und internationale Nachwuchswissenschaftler weiter erhöhen. Das Programm verfolgt u.a. folgende Ziele:
- Stärkere Strukturierung der Promotionsphase
-
Gewährleistung von Transparenz und Verlässlichkeit der Prozeduren und Verantwortlichkeiten im Promotionsverfahren (Auswahl, Betreuung, Bewertung etc.)
-
Etablierung und Intensivierung von Kooperations- und Austauschstrukturen
-
Förderung der Nachwuchswissenschaftler und wissenschaftlicher Spitzenleistungen
-
Förderung des Erwerbs von über das Spezialgebiet einer Promotion hinausreichenden Kompetenzen und Qualifikationsprofilen
-
Internationalisierung des Promotionswesens
Zur Weiterqualifizierung der Doktorand/inn/en im Bereich wissenschaftlicher, wissenschaftsnaher und allgemeiner Kompetenzen bietet das Graduiertenprogramm jedes Semester Veranstaltungsprogramme mit speziellen Kursen und Informationsveranstaltungen für
Promovierende, die jeweils zum Wintersemester mit einer Auftaktveranstaltung eingeläutet
werden. Dabei werden auch die Dr.-Eduard-Martin-Preise für herausragende Promotionen
durch die Vereinigung der Freunde der UdS verliehen. Die Doktorandenveranstaltungen stoßen seit ihrer Einführung auf große Resonanz; die Kurse werden durchweg gut besucht und
A - 28
ganz überwiegend positiv beurteilt. Darüber hinaus stellt GradUS den Promovierenden eine
Reihe weiterer Angebote und Dienstleistungen bereit, die zu deren
-
Information (zentrale Anlauf- und Informationsstelle für Promotionsinteressierte und
Doktorand/inn/en für Fragen zum Thema „Promotion“, Newsletter und Mailinglisten
speziell für Doktorand/inn/en),
-
Vernetzung (webbasiertes Netzwerk von Doktorand/inn/en, PromovierendenStammtisch),
-
Selbstorganisation (finanzielle Förderung selbstorganisierter Doktorandenaktivitäten, Bildung von Arbeitsgruppen, Unterstützung von Doktorandenveranstaltungen
und -tagen)
-
und Ausstattung (IT-Benutzerkennung, UdS-Visitenkarten) dienen.
Die Angebote und Fördermöglichkeiten für Promovierende, die qualitätssichernde Funktion
des Graduiertenprogramms (z.B. Einrichtung eines Promotionsregisters) sowie dessen Institutionalisierung sollen weiter ausgebaut werden. Beispielsweise ist die Einrichtung eines
Graduate Centre im ehemaligen Jägerheim als zusätzliche Infrastruktur im Bereich der Doktorandenforschung und -ausbildung geplant. Eine stärkere Strukturierung und Institutionalisierung ist auch im Zusammenhang mit der hochschulübergreifenden Betreuung von Doktoranden vorgesehen, beispielsweise die gemeinsame Promotion mit anderen Universitäten
innerhalb oder außerhalb Deutschlands (z.B. in der Großregion) oder mit Kunst- bzw. Fachhochschulen.
Neben der Förderung der Promovierenden durch die o.g. zentralen Angebote unterstützt
das Graduiertenprogramm auch gezielt die Einrichtung von strukturierten Doktorandenprogrammen in den Fächern bzw. Fakultäten: Während des Zeitraums 2010/11 werden erstmalig sechs neue fachnahe Doktorandenprogramme verschiedener Fakultäten aus dem
Zentralen Forschungsfonds (Overhead aus Drittmittelprojekten) gefördert. Die Ausschreibung weiterer Mittel zur Initiierung strukturierter Promotionsprogramme wird an der UdS als
wichtiges neues Instrument im Rahmen der Förderung der Doktorand/inn/en sowie der Promotionsphase durch das Graduiertenprogramm GradUS gesehen und ist für das Jahr 2011
erneut in Vorbereitung.
Graduiertenförderung der Universität des Saarlandes
Gesetzliche Neuregelungen im Jahr 2009 versetzten die UdS in die Lage, die finanzielle
Förderung von Promotionsvorhaben aus Landesmitteln neu zu strukturieren (vgl. Ordnung
zur Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses (Graduiertenförderung) vom 2. Juli 2009). Voraussetzung für die jährlich zwei Mal ausgeschriebene Aufnahme
in die Graduiertenförderung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium, das die Zulassung
zur Promotion ermöglicht, und ein Promotionsvorhaben, das einen wichtigen Beitrag zur Forschung erwarten lässt. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt nach Maßgabe von persönlicher
Eignung und fachwissenschaftlicher Gutachten im Wege der Bestenauslese.
Mit der durch die Neukonzeption erreichten Attraktivität der Graduiertenförderung (vgl.
insbesondere die verlängerte Förderdauer und die erhöhte Stipendiumsrate) konnte bereits
eine deutlich höhere Bewerberzahl von guten und sehr guten Kandidaten generiert werden.
A - 29
Die Stipendiat/inn/en der Graduiertenförderung werden nach Möglichkeit in die strukturierte
Doktorandenausbildung der UdS eingegliedert, u.a. durch eine Beteiligung am Graduiertenprogramm GradUS und an fachnahen strukturierten Promotionsprogrammen.
Promotionen an der UdS
Die Zahl der Promotionen an der UdS ist im Berichtsjahr deutlich gegenüber den Vorjahren
gestiegen.
Tab. 8: Promotionen nach Fakultäten und Geschlecht, 2008 bis 2010 (Kalenderjahr)
Promotionen
Fakultät
Promotionen 2010
2008
2009
2010
männlich
weiblich
Rechts- u. Wirtschaftswiss. Fakultät
27
37
40
23
17
Medizinische Fakultät
111
112
147
66
81
Philosophische Fakultät I
14
2
7
5
2
Philosophische Fakultät II
17
19
13
5
8
Philosophische Fakultät III
14
15
6
2
4
Naturwiss.-Technische Fakultät I
46
41
48
42
6
Naturwiss.-Technische Fakultät II
15
14
20
18
2
Naturwiss.-Technische Fakultät III
72
62
58
36
22
Summe
316
302
339
197
142
3.4.2 Post-Docs
Förderung durch Drittmittelprojekte
Die drittmittelgestützte Finanzierung der Post-Doc-Phase zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses für eine Karriere an Universitäten ist ein wichtiger Bestandteil der
strategischen Platzierung der UdS im Wettbewerb um die besten Wissenschaftler/innen. Die
UdS begrüßt daher die Bemühungen der Lehrstuhlinhaber/innen, besonders qualifizierte
junge Nachwuchswissenschaftler/innen bei der Beantragung eines Emmy-NoetherStipendiums zu unterstützen. Dieses Förderprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe für einen Zeitraum von fünf Jahren, an dessen Ende die Möglichkeit einer Berufung als Hochschullehrer/in
ohne Habilitation steht. Im Berichtszeitraum gab es an der UdS drei Emmy-NoetherStipendiat/inn/en.
A - 30
Juniorprofessuren
Die Zahl der Juniorprofessuren an der UdS ist im Wesentlichen stabil geblieben.
Tab. 9: Juniorprofessuren nach Fakultäten und Geschlecht, 2009 bis 2010 (Kalenderjahr)
Juniorprofessuren
Juniorprofessuren 2010
2009
2010
männlich
weiblich
Rechts- u. Wirtschaftswiss. Fakultät
0
0
0
0
Medizinische Fakultät / ZHMB
4
4
1
3
Philosophische Fakultät I
0
0
0
0
Philosophische Fakultät II
0
1
1
0
Philosophische Fakultät III
2
1
0
1
Naturwiss.-Technische Fakultät I
2
3
3
0
Naturwiss.-Technische Fakultät II
0
0
0
0
Naturwiss.-Technische Fakultät III
4
3
3
0
Summe
12
12
8
4
Fakultät
Habilitationen
Die Zahl der Habilitationen ist im Berichtszeitraum gegenüber den Vorjahren leicht zurück
gegangen, was u.a. darauf zurückgeführt werden kann, dass zunehmend der Qualifikationsweg über die Juniorprofessur gewählt wird.
Tab. 10: Habilitationen nach Fakultäten und Geschlecht, 2008 bis 2010 (Kalenderjahr)
Habilitationen
Fakultät
Habilitationen 2010
2008
2009
2010
männlich
weiblich
Rechts- u. Wirtschaftswiss. Fakultät
5
3
2
2
0
Medizinische Fakultät
12
17
13
9
4
Philosophische Fakultät I
0
0
0
0
0
Philosophische Fakultät II
2
5
1
1
0
Philosophische Fakultät III
3
1
5
4
1
Naturwiss.-Technische Fakultät I
3
4
3
3
0
Naturwiss.-Technische Fakultät II
5
0
0
0
0
Naturwiss.-Technische Fakultät III
0
3
1
0
1
Summe
30
33
25
19
6
A - 31
3.5. Forschung und Wirtschaft
Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der UdS (KWT)
Die KWT fördert und unterstützt den gezielten Informations- und Erfahrungsaustausch von
Wissenschaftlern und regionalen Unternehmen. 2010 wurden 17 Informationsbesuche bei
saarländischen Unternehmen durchgeführt, bei denen das Kooperationsangebot der Universität und die Unterstützungsmöglichkeiten präsentiert wurden. Darüber hinaus konnten telefonisch 20 neue Kontakte mit Unternehmen hergestellt werden. In diesen Gesprächen
wurden Fragen zum Thema Technologietransfer und Förderungsmöglichkeiten erörtert. In
vielen Fällen wurden in den Telefonaten erneute Kontaktaufnahmen mit persönlichen Treffen
für das Jahr 2011 vereinbart. Auf Veranstaltungen von Wirtschafts- und Interessenverbänden
sowie Kammern wurden weitere 30 neue Kontakte mit regionalen Unternehmen hergestellt.
Kooperationsvorhaben von Wissenschaftlern der Universität und saarländischen Unternehmen können von der KWT noch bis Ende 2013 im Rahmen von KOWI2 (Kooperation
Wirtschaft – Wissenschaft, ein Projekt der KWT, das vom Ministerium für Wirtschaft und
Wissenschaft des Saarlandes unterstützt wird) gefördert werden. 2010 wurden vier weitere
Kooperations-Projekte von Wissenschaftler/inne/n der Universität mit regionalen Unternehmen in Höhe von über 500.000 € bewilligt; seit dem Start des Projektes 2009 wurden damit
neun Projekte mit einem Gesamtvolumen von über 900.000 € genehmigt.
Neben der Vermittlung konkreter Anfragen aus der Wirtschaft sowie der Betreuung von
Kontakten zwischen Unternehmen und der Universität steht die zielgruppengerechte Information über das Forschungsspektrum und das damit verbundene Kooperationsangebot der
Universität im Mittelpunkt der Arbeit der KWT. So werden den Fachinteressierten und einer
breiten Öffentlichkeit Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Universität im Rahmen von
Messepräsentationen, themenspezifischen Kurzpräsentationen und wissenschaftlichen Kongressen und Tagungen sowie Veröffentlichungen vorgestellt. Im Berichtsjahr hat die KWT die
Durchführung von 59 wissenschaftlichen Kongressen und Tagungen unterstützt.
Kooperation und Information
Im September 2010 veranstaltete die KWT gemeinsam mit dem Institut für Existenzgründung
und Mittelstand der Universität sowie der Ernst & Young GmbH, der Sparkasse Saarbrücken
sowie der Becker Mining Systems AG den achten Unternehmertag an der UdS. Im Rahmen
des Unternehmertages diskutieren Wissenschaftler/innen der Universität, externe Gastdozent/inn/en und Vertreter/innen der Wirtschaft einmal jährlich aktuelle Themen der betrieblichen Praxis. 2010 stand das Thema „Erfolgreiche Krisenbewältigung im Mittelstand“ im
Fokus.
Im Berichtszeitraum wurden je zwei Ausgaben von „magazin forschung“ sowie des
Newsletters „inno.vision“ veröffentlicht, mit dem die KWT regionale Unternehmen über anwendungsnahe Forschungsprojekte der UdS informiert.
Starterzentrum
Im Starterzentrum der UdS haben Absolvent/inn/en und Mitarbeiter/innen die Möglichkeit,
drei Jahre lang ihre Geschäftsidee innerhalb der Universität zu realisieren. Moderate Mieten
und eine professionelle Infrastruktur machen eine Unternehmensgründung ohne großes fi-
A - 32
nanzielles Risiko möglich. Die Zahl der Unternehmensgründungen im Starterzentrum ist kontinuierlich angewachsen. Seit der Gründung 1995 bis Ende 2010 sind im Starterzentrum der
Universität 218 Unternehmensgründungen erfolgt (vgl. Abb. 6). Im Laufe des Jahres 2010
wurden 18 Gründungsvorhaben betreut. Die Unternehmensgründungen erfolgten schwerpunktmäßig in den Bereichen IT, Sprachtechnologie, Medizintechnik, Biotechnologie und
Dienstleistung.
Förderung von Unternehmensgründungen
Um die Zahl der Unternehmensgründungen weiter zu steigern, werden an der UdS vielfältige
Veranstaltungen für Studierende zum Themenbereich „unternehmerisches Denken und
Handeln“ angeboten (vgl. „Studienangebot Existenzgründung“ im Bachelor-Optionalbereich).
Zudem wurden im Berichtszeitraum 11 branchenorientierte Workshops und 11 GründerCups – eine Kombination aus Gründungstraining und computergestützten Planspielen –
durchgeführt. Der Gründer-Cup konnte inzwischen auch curricular verankert werden und ist
ebenso Bestandteil des Optionalbereichs. Darüber hinaus können sich Studierende als jUNIt
(junge Unternehmer/innen im Training) erproben, indem sie Aufträge, die von Unternehmen
oder der Universität selbst vergeben werden, selbstständig bearbeiten.
Für Unternehmen, die bereits länger am Markt sind, wird eine Workshopreihe „Business
Development“ angeboten. Diese Workshops sowie das Coaching-Programm für Gründer/innen, das Beratungs- und Infocenter und noch weitere Unterstützungsangebote werden
durch das EFRE-Programm der EU unterstützt.
250
Unternehmen
200
150
100
50
0
Dez. Dez. Dez. Dez. Dez. Dez. Dez. Dez. Dez. Dez. Dez. Dez. Dez. Dez. Dez. Dez.
95
96
97
98
99
00
01
02
03
04
05
06
07
08
09
10
Abb. 6: Zuwachs der Unternehmensgründungen im Starterzentrum bis 2010
A - 33
Patente und Lizenzen
Als Geschäftsfeld der Wissens- und Technologietransfer GmbH der Universität übernimmt
die PatentVerwertungsAgentur der saarländischen Hochschulen (PVA) die Bewertung und
Vermarktung der an der UdS und der HTW gemachten Erfindungen. Die Universität des
Saarlandes hat für die Arbeit der PVA im Jahr 2010 eine Förderung in Höhe von 292.000 €
erhalten. Bei einer Untersuchung der 16 bundesweit geförderten Patentverbünde durch den
Projektträger PTJ hat die PVA im Berichtsjahr wie auch in den Vorjahren hervorragend abgeschlossen: So gehörte sie sowohl bei der Zahl der Patentanmeldungen als auch bei der
Höhe der Verwertungseinnahmen zum wiederholten Mal zu den besten deutschen Einrichtungen.
Tab. 11: Patente und Erfindungen 2009 und 2010 im Vergleich
2009
2010
Erfindungsmeldungen
43
44
In Anspruch genommene Erfindungen
33
21
Patentanmeldungen
19
26
153.884
284.916
Einnahmen in €
Insgesamt zeigt sich, dass das Bewusstsein für die patentrechtliche Sicherung von Erfindungen an der UdS weiter gestiegen ist. Im Jahr 2010 wurden an der Universität 44 Erfindungen
gemeldet, 21 Erfindungen wurden in Anspruch genommen. Es wurden 26 deutsche und internationale Patentanmeldungen eingereicht; 16 Erfindungen konnten vermarktet werden.
Die Einnahmen aus der Verwertung betrugen im Jahr 2010 284.916 €. Damit konnten die
Einnahmen gegenüber dem Vorjahr erheblich gesteigert werden.
A - 34
4.
Gleichstellung und Steigerung der Vereinbarkeit von Familie
und Beruf
Die Universität des Saarlandes führt ihre familienfreundliche Hochschulpolitik, die bereits
dreimal mit dem Qualitätssiegel Familiengerechte Hochschule auditiert wurde, fort und erweitert ihre Maßnahmen in diesem Bereich kontinuierlich. Zudem setzt sie sich konsequent für
die Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern ein. Die Aktivitäten in
diesen Bereichen werden durch die Stabsstelle Chancengleichheit, zu der das audit familiengerechte Hochschule (fam.hos) gehört, und das Gleichstellungsbüro der Universität des
Saarlandes initiiert und durchgeführt bzw. unterstützt.
Familiengerechte Hochschule
2010 wurde die UdS im Wettbewerb „Familienfreundliches Unternehmen“ der IHK-Saarland
mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und
Beruf/Studium bietet die Universität des Saarlandes vielfältige Unterstützungsleistungen an:
- Breites und flexibles Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten (u.a.: OnlineBabysitterbörse in Kooperation mit dem AStA, Betreuung in Randzeiten in einer Kooperationseinrichtung des Lokalen Bündnisses UniMedKids am Universitätsklinikum
des Saarlandes, seit November 2010 Kurzzeitbetreuung auf dem Campus Homburg, seit April 2010 Kindertagestätte für Bedienstete auf dem Campus Saarbrücken)
-
Möglichkeit zum Studieren in Teilzeit
-
Flexible und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle (z.B. alternierende Telearbeit)
-
Bereitstellung von speziellen Angeboten und Informationen über das Wissenschaftsportal Karriere-Wissenschaft-Familie (u.a.: innovatives Mentoring-Programm
und Informationen zu Fördermöglichkeiten und Netzwerk-Initiativen mit besonderer
Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Beruf/Karriere)
-
Angebote des „audit familiengerechte Hochschule“ für männliche Studierende und
Beschäftigte (z.B. „Workshop für Väter/Männer“)
Gleichstellung und Chancengleichheit
Die Universität des Saarlandes rangiert im aktuellen Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten des CEWS beim hauptberuflichen wissenschaftlichen Personal in der Spitzengruppe, bei den Studierenden, Promovierenden und Habilitanden sowie den Professuren
in der mittleren Gruppe. Im Berichtsjahr lag der Frauenanteil beim befristet und unbefristet
beschäftigten wissenschaftlichen Personal mit 43,9% bei den Professuren mit 14,5% über
den Werten der Vorjahre. Dieser positive Trend soll, unterstützt durch die vielfältigen Maßnahmen des Gleichstellungsbüros, fortgesetzt werden:
- Förderung der Gleichstellung in den Fakultäten durch die Berücksichtigung gleichstellungsbezogener Kriterien bei der leistungsorientierten Mittelvergabe
-
Beteiligung am Professorinnenprogramm des BMBF (Förderung der UdS mit
1,125 Mio. € über 5 Jahre)
A - 35
-
Beteiligung am Exzellenzprogramm speziell für Nachwuchswissenschaftlerinnen,
die eine Professur anstreben
-
Spezielle Angebote und Maßnahmen zur Steigerung der Frauen-Quote in den
MINT-Fächern: Durchführung des Uni-Camps für Schülerinnen mit Interesse an einem naturwissenschaftlichen Studium, Einrichtung einer Koordinationsstelle Gender
and Equality MINT im Gleichstellungsbüro, Initiierung und Durchführung des Projekts MentoMint (Mentoring-Programm für Schülerinnen, die am UniCamp teilgenommen haben), aktive Beteiligung am Aus- und Weiterbildungsnetzwerk
mstIfemNet meets Nano and Optics) mit dem Projekt mäta (Mädchen TechnikTalente-Foren in MINT)
-
Angebot spezieller
Anwendungen
-
Organisation einer jährlich wechselnden Gastprofessur Gender Studies (2010: Apl.
Prof. Dr. Jutta Stender-Vorwachs, Rechtswissenschaft)
Tutorien
für
Studentinnen
im
Bereich
PC-Software-
A - 36
5. Wirtschaftsführung und Finanzen
5.1. Vermögens- und Finanzlage
Das Bilanzvermögen der Universität Saarlandes zum Bilanzstichtag 31.12.2010 beträgt
529,8 Mio. € (Vorjahr: 536,5 Mio. €).
Die Investitionen in das Anlagevermögen belaufen sich im Geschäftsjahr 2010 auf
21,7 Mio. € (Vorjahr: 52,2 Mio. €). Darin enthalten sind die fertig gestellten und der Universität übergebenen baulichen Investitionen (z.B. Wertstoffhof, Umbau Gebäude D3.3) sowie die
Herstellungskosten des Campus Centers. Das Anlagevermögen einschließlich der Immobilien beträgt insgesamt 421,2 Mio. € (Vorjahr: 427,3 Mio. €) bzw. 79,5 % (Vorjahr: 79,6 %) der
Bilanzsumme.
Der Wert des Umlaufvermögens beträgt 105,0 Mio. € (Vorjahr: 104,5 Mio. €). Darin enthalten sind die Vorräte mit 26,3 Mio. € (Vorjahr: 27,7 Mio. €), die Forderungen und sonstigen
Vermögensgegenstände mit 27,7 Mio. € (Vorjahr: 23,7 Mio. €) und die liquiden Mittel mit 51,1
Mio. € (Vorjahr: 53,1 Mio. €). Die liquiden Mittel zeigen im Wesentlichen die Bestände der
Drittmittelkonten an; liquide Mittel aus dem Globalhaushalt werden aufgrund des mit dem
Land vereinbarten Kassenbestand-Verstärkungsverfahren nicht auf den Bankkonten der Universität ausgewiesen, weil das entsprechende Konto täglich auf Null gestellt wird.
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten haben sich auf 3,6 Mio. € (Vorjahr:
4,7 Mio. €) verringert. Die aktiven Rechnungsabgrenzungspositionen beinhalten Vorauszahlungen für Zeitschriften in Höhe von 1,6 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) und Zahlungen für Beamtenbezüge in Höhe von 2,1 Mio. € (Vorjahr: 2,0 Mio. €).
Das Eigenkapital der Universität beträgt zum 31.12.2010 36,6 Mio. € (Vorjahr:
35,1 Mio. €). Der Zugang von 1,5 Mio. € setzt sich zusammen aus einer gem. BilMoG zulässigen Auflösung der Altersteilzeitrückstellung in Höhe von 1,8 Mio. € abzüglich des Bilanzverlustes von 0,3 Mio. €.
Der Sonderposten für Investitionszuschüsse hat sich auf 389,7 Mio. € (Vorjahr:
399,3 Mio. €) verringert, da die Abschreibungen auf das bezuschusste Anlagevermögen den
Wert der Neuanschaffungen überstieg.
Die Verbindlichkeiten betragen insgesamt 80,4 Mio. € (Vorjahr: 82,9 Mio. €). Darin enthalten sind erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen in Höhe von 35,4 Mio. € (Vorjahr:
37,4 Mio. €), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 6,3 Mio. € (Vorjahr: 6,8 Mio. €), Verbindlichkeiten gegenüber dem Land in Höhe von 9,8 Mio. € (Vorjahr:
10,6 Mio. €), Verbindlichkeiten gegenüber anderen Zuschussgebern (Drittmittelgebern) in
Höhe von 25,2 Mio. € (Vorjahr: 24,7 Mio. €) und sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von
3,8 Mio. € (Vorjahr: 3,3 Mio. €).
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten haben sich auf 7,2 Mio. € (Vorjahr:
2,6 Mio. €) erhöht. Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten im Wesentlichen
den abgegrenzten Anteil der Kompensationsmittel in Höhe von 4,7 Mio. € und die anteiligen
Mittel für kleinere Baumaßnahmen in Höhe von 1,8 Mio. €.
A - 37
5.2. Ertragslage
Die Gesamterträge der Universität betragen im Jahr 2010 292,0 Mio. € (Vorjahr:
300,0 Mio. €). Die Gesamterträge setzen sich zusammen aus den betrieblichen Erträgen in
Höhe von 291,6 Mio. € (Vorjahr: 299,6 Mio. €), Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe von
0,3 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €) sowie den außerordentlichen Erträgen in Höhe von 0,04 Mio.
€ (Vorjahr: 0 Mio. €).
Den Gesamterträgen stehen Gesamtaufwendungen in Höhe von 292,3 Mio. € (Vorjahr:
299,0 Mio. €) gegenüber. Die Gesamtaufwendungen setzen sich zusammen aus den betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 291,5 Mio. € (Vorjahr: 298,5 Mio. €), Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,02 Mio. €), den außerordentlichen
Aufwendungen in Höhe von 0,06 Mio. € (Vorjahr: 0,00 Mio. €) sowie den Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von 0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €).
Die Gewinn- und Verlustrechnung weist für das Jahr 2010 einen Jahresfehlbetrag von
0,3 Mio. € aus (Vorjahr: Jahresüberschuss von 1,0 Mio. €).
Die betrieblichen Erträge betragen insgesamt 291,6 Mio. € (Vorjahr: 299,6 Mio. €).
Die Ertragslage der Universität wird in erster Linie durch Zuwendungen des Landes bestimmt. Die Erträge aus Mitteln des Erfolgsplans zur Deckung der laufenden Aufwendungen
betragen 151,0 Mio. € (Vorjahr: 146,7 Mio. €). Hinzu kommen Erträge zur Deckung des Versorgungsaufwands für Beamte in Höhe von 9,6 Mio. € (Vorjahr: 9,3 Mio. €). Die Sondermittel
zur Deckung des laufenden Aufwands (Hochschulpaktmittel, Beihilfe Landesbedienstete,
Rechtsmedizin, kleine Baumaßnahmen) betragen 5,6 Mio. € (Vorjahr: 2,1 Mio. €). Zur Finanzierung der Investitionen stellt das Land aus Mitteln des Finanzplans 3,5 Mio. (Vorjahr:
3,5 Mio. €) und aus Sondermitteln 0,6 Mio. € (Vorjahr: 1,9 Mio. €) zur Verfügung.
Drittmittelerträge wurden in Höhe von 43,6 Mio. € (Vorjahr 40,7 Mio. €) erzielt.
Aus Entgelten erzielt die Universität des Saarlandes Erlöse in Höhe von 6,5 Mio. € (Vorjahr: 5,0 Mio. €).
Der Bestand an unfertigen Leistungen verringerte sich in 2010 um 1,4 Mio. € (Vorjahr:
0,03 Mio. €), weil die Universität des Saarlandes eine Reihe von Projekten erfolgreich abgeschlossen hat.
In den Gesamterträgen sind des Weiteren sonstige betriebliche Erträge in Höhe von
72,7 Mio. € (Vorjahr: 90,5 Mio. €) enthalten. Die größte Einzelposition stellen darin die Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionen in Höhe von 27,3 Mio. € (Vorjahr:
22,2 Mio. €) dar. Durch diese Erträge werden die Aufwendungen für Abschreibungen, soweit
sie aus bezuschussten Investitionen stammen, neutralisiert. Weitere 18,7 Mio. € (Vorjahr:
18,7 Mio. €) wurden vom Land für Investitionen und laufenden Aufwendungen für Forschung
und Lehre der Medizinischen Fakultät im Bereich des Universitätsklinikums direkt zugeführt.
Weitaus geringer als im Vorjahr war der Wert der vom Land fertig gestellten und der Universität übergebenen baulichen Investitionen in Höhe von 2,4 Mio. € (Vorjahr: 22,6 Mio. €).
Die betrieblichen Aufwendungen betragen insgesamt 291,5 Mio. € (Vorjahr:
298,6 Mio. €). Sie setzen sich aus folgenden Positionen zusammen:
- Sachaufwendungen für den Lehr- und Forschungsbetrieb 28,7 Mio. € (Vorjahr:
24,5 Mio. €),
-
Personalaufwendungen 161,7 Mio. € (Vorjahr: 152,0 Mio. €),
A - 38
-
Abschreibungen 24,6 Mio. € (Vorjahr: 22,5 Mio. €),
-
Sonstige betriebliche Aufwendungen 76,5 Mio. € (Vorjahr: 99,6 Mio. €).
Die Sachaufwendungen für den Lehr und Forschungsbetrieb sind gegenüber dem Vorjahr
um 17% auf 28,7 Mio. € (Vorjahr: 24,5 Mio. €) gestiegen. Darin enthalten sind die Erstattungen an das Universitätsklinikum des Saarlandes für Leistungen in Forschung und Lehre mit
10,5 Mio. € (Vorjahr: 10,5 Mio. €).
Den größten Kostenblock stellen die Personalaufwendungen mit 161,7 Mio. € (Vorjahr:
152,0 Mio. €) dar. Dies entspricht 56 % (Vorjahr 51 %) der betrieblichen Erträge. Die in den
Personalaufwendungen enthaltenen Aufwendungen für Altersversorgung und die soziale Sicherung (inkl. Versorgungsaufwand Beamte) betragen 36,5 Mio. € (Vorjahr: 33,5 Mio. €).
Die Aufwendungen aus den Abschreibungen betragen 24,6 Mio. € (Vorjahr: 22,5 Mio. €).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen im Berichtsjahr 76,5 Mio. € (Vorjahr:
99,6 Mio. €). Darin enthalten sind folgende Positionen
- für Energie, Wasser und Abwasser 9,9 Mio. € (Vorjahr: 10,8 Mio. €),
-
für Instandhaltung und Wartung 6,0 Mio. € (Vorjahr: 5,4 Mio. €),
-
für sonstige Personalaufwendungen 2,4 Mio. € (Vorjahr: 2,3 Mio. €),
-
für Mieten und Pachten 0,5 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €),
-
für Entsorgung 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €),
-
für externe Gebäudedienste 1,8 Mio. € (Vorjahr: 1,9 Mio. €),
-
für externe Prüfung und Beratung 0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €),
-
für Kommunikation, Dokumentation 3,3 Mio. € (Vorjahr: 3,1 Mio. €),
-
für Reisen, Bewirtung, Repräsentation 4,0 Mio. € (Vorjahr: 3,7 Mio. €),
-
für Beiträge und sonstige Gebühren 5,8 Mio. € (Vorjahr: 6,4 Mio. €),
-
für Wertkorrekturen und periodenfremde Aufwendungen 3,6 Mio. €
(Vorjahr: -0,5 Mio. €).
-
Aufwand aus der Zuführung zum Sonderposten für Anlagevermögen 19,6 Mio. €
(Vorjahr: 46,6 Mio. €),
-
für weiterzuleitende Zuschüsse an das Universitätsklinikum 18,7 Mio. € (Vorjahr:
18,7 Mio. €),
Das Finanzergebnis als Saldo der Zinserträge und -aufwendungen beträgt 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €). Das außerordentliche Ergebnis beträgt -0,01 Mio. € (Vorjahr: 0,00 Mio. €).
Die Steuern betreffen mit 0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €) im Wesentlichen die Rückstellung für die Körperschaftsteuer.
Ein Vergleich der Zahlen des Wirtschaftsplans 2010 mit der Gewinn- und Verlustrechnung zeigt folgendes Ergebnis:
A - 39
Tab. 12: Vergleich des Wirtschaftsplans 2010 mit der Gewinn- und Verlustrechnung 2010
(Wirt.-Plan = Wirtschaftsplan, GuV = Gewinn- und Verlustrechnung, Abw. = Abweichung, Erf. % = Erfüllungsgrad)
Vergleich des Wirtschaftsplans 2010 zur GuV 2010
Wirt.-Plan
T€
GuV
T€
Abw.
T€
Erf. %
T€
146.461
8.500
2.370
32.427
189.758
150.982
9.640
5.546
43.576
209.744
4.521
1.140
3.176
11.149
19.986
103,09
113,41
234,02
134,38
110,53
Erträge aus Zuweisungen und Erstatt. zur Fin. von Invest.
a) des Landes aus Mitteln des Finanzplanes
b) des Landes aus Sondermitteln
c) von anderen Zuschussgebern
Summe
3.500
4.000
0
7.500
3.500
564
0
4.064
0
-3.436
100,00
14,10
-3.436
54,19
3.
Erträge aus Entgelten
5.668
6.517
849
114,99
4.
Bestandsveränderungen
0
-1.360
-1.360
***
5.
Andere aktivierte Eigenleistungen
0
0
0
6.
Sonstige betriebliche Erträge
davon Auflösung SoPo für Investitionszuschüsse
1.
2.
Erträge aus Zuweisungen und Zuschüssen für lfd. Aufw.
a) des Landes aus Mitteln des Erfolgsplans
b) des Landes aus Erstattungen für den Versorgungsaufw.
c) des Landes aus Sondermitteln
d) von anderen Zuschussgebern
Summe
Zur Aufwandsdeckung verfügbarer Betrag
7.
8.
9.
Sachaufwand für den Lehr- und Forschungsbetrieb
a) Aufw. für Schrifttum, Lehr- u. Lernmittel, Mat., bez. Waren
b) Mittel für Weiterleitung an UKS
c) Aufw. für bezogene Leistungen
Summe
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwand für Altersversorgung
c) Versorgungsaufwand Beamte
Summe
Abschreibungen
95.762
25.000
72.649 -23.113
2.281
27.281
75,86
109,12
298.688
291.614
-7.074
97,63
-12.326
-10.482
-4.570
-27.378
-13.564
-10.482
-4.664
-28.710
-1.238
1
-94
-1.332
110,04
100,00
102,06
104,87
-125.202 -11.065
-26.818 -2.023
-9.640 -1.140
-161.660 -14.228
109,69
108,16
113,41
109,65
-114.137
-24.795
-8.500
-147.432
-25.000
-24.593
407
98,37
-100.048
-44.400
-76.528
-19.584
23.520
24.816
76,49
44,11
1.400
330
-1.070
23,54
-220
-109
111
49,72
10
343
333
3.430,78
14. Außerordentliche Erträge
0
43
43
***
15. Außerordentliche Aufwendungen
0
-55
-55
***
16. Außerordentliches Ergebnis
0
-12
-12
***
17. Steuern vom Einkommen und Ertrag
0
-589
-589
***
-10
-14
-4
138,18
0
-272
-272
***
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen
davon Aufwand Zuführung SoPo Investitionen
11. Zinsen und ähnliche Erträge
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
13. Ergebnis der gewöhnlichne Geschäftstätigkeit
18. Sonstige Steuern
19. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag
A - 40
5.3. Inneruniversitäre Mittelverteilung
Das 2008 entwickelte UdS-Modell zur leistungsorientierten internen Mittelverteilung wurde
auch 2010 wieder mit steigendem Anteil angewendet. Das Modell beruht auf einem Vergleich zwischen den Leistungsdaten der an der Universität des Saarlandes angebotenen Fächerstruktur und dem jeweiligen fachbezogenen Bundesdurchschnitt und deckt die
Leistungsbereiche Forschung und Lehre (zuzüglich Gleichstellung) gleichwertig ab.
Im Berichtsjahr wurden die bisherigen Instrumentarien zur leistungsorientierten Mittelverteilung in großen Teilen beibehalten: Neben der Anschubfinanzierung für Investitionen durch
den Forschungsausschuss in Höhe von 1,2 Mio. € sind weitere 0,5 Mio. € aus dem universitätsinternen Literaturprogramm sowie Mittel im Rahmen der Anreizorientierung für den Bereich der Lehre im Umfang von 0,15 Mio. € aufzuführen. Damit wurden – neben der
jeweiligen Grundausstattung der Professuren und den erbrachten Einsparungen auf Fakultätsebene – im Jahr 2010 insgesamt 1,85 Mio. € zusätzlich leistungsorientiert vergeben.
Insgesamt hat die Universität im Berichtsjahr 18% der nicht durch die Grundausstattung
und durch Staatsaufgaben gebundenen Mittel leistungsorientiert verteilt. Dies bedeutet, bezogen auf die absoluten Größen, trotz Aussetzen von HOMFOR die Beibehaltung der leistungsorientiert verteilten Mittel gegenüber dem Vorjahr. Berücksichtigt man den Anteil für die
Erstattung des Klinikums für Aufgaben in Forschung und Lehre (10,5 Mio. €), so erhöht sich
der Anteil der leistungsorientiert durch die Universität verteilten Mittel auf 32,3 % (Vorjahr:
30,5%).
Auf mittlere Sicht erwartet das Präsidium von der Anwendung des Modells deutliche leistungssteigernde Effekte. Die Summe der indikatorenbasiert verteilten Mittel wurde bereits im
Haushaltsjahr 2010 von 0,66 Mio. € auf 1 Mio. € erhöht, eine weitere Erhöhung wird entsprechend der Ziel- und Leistungsvereinbarung III für den Zeitraum von 2011 bis 2013 auf
10 Mio. € p.a. angestrebt.
A - 41
6.
Personal
6.1. Stellenbewirtschaftung
Die UdS verfügt neben der Finanzautonomie durch die Einführung des Globalhaushalts auch
über die Ressourcenautonomie.
Im Rahmen der weiteren internen Umsetzung des Globalhaushalts beschloss das Präsidium ein Budgetierungsverfahren, das zunächst noch auf der Stellenzuweisungstabelle basiert und mittels universitätsspezifischer Durchschnittssätze das Personalbudget der
Fakultäten, Fachrichtungen und sonstigen Einrichtungen der UdS ermittelt. Hinzu kommt ein
je nach Professur individuell ausgehandelter Sachmittelzuschlag – wie bisher gekürzt um
10 %. Die so einbehaltenen Mittel werden einerseits im Rahmen der internen leistungsorientierten Mittelverteilung umverteilt und stärken andererseits die Ressourcen für Berufungsund Rufabwehrverhandlungen. Darüber hinaus weist das Präsidium dem Budget der vorgenannten Einrichtungen die zuvor zentral bewirtschafteten Mittel für Gastvorträge und Lehraufträge einschließlich der hierfür anfallenden Reisekosten sowie die sogenannten
Verfügungsmittel zu. Das Verfahren wird jährlich angepasst und weiter optimiert.
Durch die schrittweise interne Umsetzung des Globalhaushalts gewinnt die Universität
Flexibilität und Gestaltungsspielraum; mit der Ausweitung der dezentralen Ressourcenverantwortung setzt sie gleichzeitig bei ihren Gliederungen weitere Anreize für einen eigenverantwortlichen und sparsamen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln.
6.2. Berufungen und Rufabwehrverhandlungen
Im Berichtsjahr standen 311 C4/W3/C3/W2-Stellen zur Verfügung. Es wurden 21 Berufungsverhandlungen im Rahmen von Besetzungsverfahren geführt, die in 2010 in 15 Fällen zu Berufungen an die UdS geführt haben. 4 Verfahren sind noch nicht abgeschlossen und 2
Verfahren führten nicht zu einer Berufung. 15 Professor/innen haben einen Ruf an andere
Universitäten erhalten. Im Jahr 2010 haben 9 Professor/inn/en im Wege der Rufabwehr Rufe
an andere Institutionen abgelehnt. In 6 Fällen konnten keine erfolgreichen Abwehrverhandlungen geführt werden. 14 Professor/inn/en traten in den Ruhestand. Im Verlauf des Jahres
waren 12 Juniorprofessuren an der UdS besetzt.
Im Rahmen von Berufungs- und Rufabwehrverhandlungen wird neben der laufenden
Ausstattung mit Personal- und Sachmitteln auch über den Bedarf an einmaligen Mitteln zur
Beschaffung von Literatur, Hard- und Software, wissenschaftlichen Geräten und sonstiger
wissenschaftlicher Ausstattung sowie Mobiliar verhandelt. Seit 2005 kann die Universität zudem über die persönlichen Bezüge ihrer Professor/inn/en verhandeln.
Dabei spürt die Universität zunehmend den Kostendruck bei der notwendigen Neuausstattung von Professorinnen und Professoren in den Bereichen der Medizin sowie der Naturund Ingenieurwissenschaften. Der Erfolg im Rahmen der Exzellenzinitiative hat bereits in
2007 zu einem deutlich stärkeren Wettbewerb und damit zu höheren Verpflichtungen bei den
Bemühungen um das Halten oder Gewinnen von Professor/inn/en in den erfolgreichen Bereichen geführt.
A - 42
Das Fehlen von speziellen Förderprogrammen, die in einigen Bundesländern aufgelegt
wurden, macht sich deutlich bemerkbar und drückt empfindlich die Wettbewerbsfähigkeit.
Außerdem fehlen ausreichende Mittel für Sanierungs- und Baumaßnahmen, was sich durchaus nachteilig in Berufungs- und Rufabwehrverhandlungen auswirken kann, denn gute räumliche Arbeitsbedingungen sind ein immer wichtigerer Faktor für die Entscheidung über die
Annahme eines Rufes.
Tab. 13: Entwicklung der Verpflichtungen aus Berufungs- und Bleibeverhandlungen
Zusage zum
01.01.2010
Neue Zusage
in 2010
Abgerufen
in 2010
Verfallen
in 2010
Zusagen zum
31.12.2010
€
€
€
€
€
Fakultät 1
357.527
0
77.186
4.675
275.666
Fakultät 2
5.591.926
1.005.170
1.262.744
27.142
5.307.210
Fakultät 3
180.120
0
13.606
21.660
144.853
Fakultät 4
297.069
50.850
48.819
24.068
275.031
Fakultät 5
346.134
170.000
160.144
15.167
340.823
Fakultät 6
1.044.022
211.000
142.117
492
1.112.414
Fakultät 7
2.943.869
1.320.000
376.716
2.795
3.884.358
Fakultät 8
1.942.737
1.100.000
602.047
1.063
2.439.627
833.520
444.935
501.879
184.584
591.991
13.536.922
4.301.955
3.185.258
281.646
14.371.973
Zentrale Mittel
Gesamtergebnis
In der Bilanz hat die Universität des Saarlandes eine zweckgebundene Rücklage für Zusagen aus Berufungs- und Bleibeverhandlungen in Höhe von 13,3 Mio. € gebildet.
A - 43
6.3. Beschäftigungsentwicklung
Tab. 14: Personalentwicklung 2009 - 2010
V&T-Personal
davon Beamte/Beamtinnen
nicht beamtet
Professor/innen inkl. JP, LV,
H’Doz
31.12.2009
Personen
Anteil
1.452
31,0%
80
1,7%
1372
29,3%
31.12.2010
Personen
Anteil
1.495
30,6%
80
1,6%
1.415
28,9%
271
5,8%
286
5,9%
Akad. Mitarb.
davon unbefristet
davon befristet
1.445
235
1.210
30,8%
5,0%
25,8%
1.527
243
1.284
31,2%
5,0%
26,3%
Hilfskräfte
davon Wiss HK
davon Stud. HK
1.516
260
1.256
32,4%
5,6 %
26,8%
1.582
315
1.267
32,3%
6,4%
25,9%
Gesamt
4.684
4.890
Abb. 7: Personalstruktur der UdS für das Jahr 2010
A - 44
7.
Baubereich
Große Neubau- und Sanierungsmaßnahmen
Einen prominenten Platz unter den großen Bauprojekten nahmen auch 2010 wieder Umbau
und Erweiterung der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek ein. Im Rahmen des
dritten Bauabschnitts wurde nach dem Teilabriss und der Entkernung des Lesesaals mit den
Rohbauarbeiten sowie der technischen Vorinstallation und dem Einbau der Fassade begonnen.
Beim zweiten Großprojekt, Umbau und Sanierung des Gebäudes B4 1, wurde im vierten
Bauabschnitt das Gebäude unter anderem durch den Einbau einer Brandmeldeanlage
brandschutztechnisch ertüchtigt. Weiterhin wurden verschiedene Gebäudeteile erneuert
(Fassade, Oberflächen) und die Räumlichkeiten zum Teil neu strukturiert, so etwa im Bibliotheksbereich und im Bürobereich der Abteilung Rechtswissenschaft.
Nach der bemerkenswert kurzen Bauzeit von nur einem Jahr konnte im Berichtsjahr das
Campus Center fertiggestellt und mit einem großen Fest feierlich eingeweiht werden. Das
zentral gelegene Gebäude dient als Anlaufpunkt und Servicezentrum für alle Studierenden
und setzt einen neuen architektonischen Akzent im Herzen des Campus.
Schließlich wurden in den Bereichen Hauptzufahrt und Campus Center (einschließlich
Bushaltestelle) die Erneuerung der Infrastruktur (Versorgungsleitungen, Kanäle) sowie die
Gestaltung der Oberflächen entsprechend der Rahmenplanung durchgeführt.
Investitionsprogramm/ Konjunkturpaket II
Im Investitionsprogramm wurden folgende Maßnahmen fertiggestellt:
Campus Saarbrücken
- Gebäude A1 3 Etagensanierung für die klinische Psychologie
- Gebäude A1 5 Aufbau eines Isotopenlabors
- Gebäude C9 3 Fassaden- und Dachsanierung des Jägerheims
- Gebäude D4 1 Ausbau für eine KITA
- Gebäude E2 6 Schaffung eines weiteren Laserlabors für die Physik
-
Verschiedene Umbaumaßnahmen im Zusammenhang mit Berufungen
Campus Homburg
- Gebäude 45.1 Brandschutztechnische Ertüchtigung des Treppenhauses
- Gebäude 45.2 Fassaden-/Dachsanierung,
-
Erneuerung RLT-Geräte Kurssaal u. Labore
Gebäude 61 Brandschutztechnische Ertüchtigung der Treppenhäuser,
Audioanlage im Hörsaal
Gebäude 65 Fassaden- und Dachsanierung
Gebäude 76 Hörsaal Dachsanierung
Verschiedene Umbaumaßnahmen im Zusammenhang mit Berufungen
Im Konjunkturpaket II wurden folgende Projekte begonnen:
- Neubau Praktikumsgebäude der Anorganischen Chemie
- Neubau Verfügungsgebäude für angewandte Ingenieurwissenschaften
- Gebäude A2 2 Umbau und Sanierung des Dachgeschosses
A - 45
-
Gebäude D4 1 Sanierung der Lüftungsanlage
Gebäude E2 5 Fassaden- und Dachsanierung sowie Erneuerung der Lüftungsanlage
Planungen im Baubereich
Campus Saarbrücken
- Sanierung des Gebäudes C4 1 der Anorganischen Chemie
- Sanierung des Gebäudes C4 3 Hörsaalgebäude der Chemie
- Sanierung des Gebäudes C2 2 der Pharmazie mit Konzeption eines Neubaus für Praktika
und Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS)
- Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik ZEMA am Eschbergerweg
Campus Homburg
- Neubau für die Physiologie
- Neubau Hörsaalgebäude mit Bereichsbibliothek
- APR-Gebäude (Anatomie/Pathologie/Rechtsmedizin)
A - 46
8.
8.1.
Ausblick: Chancen und Risiken
Budgetunsicherheit und Finanzierungsrisiken
Bedingt durch den langwierigen Verhandlungsprozess der Ziel- und Leistungsvereinbarung
III war das Jahr 2010 für die UdS durch eine erhebliche Budgetunsicherheit geprägt. Sowohl
hinsichtlich des Globalhaushaltes als auch in Bezug auf die Kompensationsmittel und die
Mittel aus der Programmphase II des Hochschulpaktes bestand bis Mitte des Jahres und bezogen auf den Hochschulpakt auch darüber hinaus Unklarheit über die Höhe und z.T. auch
über die Verwendungsmodalitäten der verfügbaren Beträge. Diese lange Phase der Planungsunsicherheit wirkt sich weit über den Zeitpunkt des Abschlusses der Ziel- und Leistungsvereinbarung aus: Zum einen wird die Aufarbeitung der bis zur Bekanntgabe der
globalen Haushaltsmittel ausgesetzten Entscheidungen und der damit verbundenen organisatorischen Beanspruchungen noch bis in das Jahr 2011 reichen und sich auf den laufenden
Lehr- und Forschungsbetrieb auswirken. Zum anderen wurden mit dem Abschluss der Zielund Leistungsvereinbarung III die Rahmenbedingungen für die Universitätsentwicklungsplanung neu definiert, was erhebliche Anpassungen der ursprünglichen Planungen erfordert.
Mit der bis zum Jahr 2013 als verhalten positiv einzuschätzenden Finanzausstattung der
Universität ist die Chance verbunden, die Strukturen der UdS dahingehend weiterzuentwickeln, dass eine erfolgreiche Positionierung in Forschung und Lehre mittel- und langfristig
auch bei geringerem bzw. ausbleibendem Aufwuchs des Globalhaushaltes möglich sein
kann, wobei dies jedoch z.T. erhebliche Einschnitte in allen Bereichen der Universität nach
sich ziehen wird. Aufgrund der zu erwartenden Auswirkungen der Sparpläne der Landesregierung auf den Globalhaushalt ist zudem von einer weiteren Begrenzung der Handlungsspielräume der Universität auszugehen, zumal die strukturelle Unterfinanzierung der UdS
auch mit Abschluss der neuen Ziel- und Leistungsvereinbarung nicht wesentlich entschärft
wurde und die daraus resultierenden strukturellen und infrastrukturbezogenen Lücken somit
auch zukünftig Lehre und Forschung an der UdS beeinträchtigen werden.
Dies wird noch verstärkt durch folgende weitere Finanzierungsrisiken:
Leistungsorientierte Mittelzuweisung im Rahmen der ZLV III. In der dritten Ziel- und Leistungsvereinbarung wurde ein Betrag von 10 Mio. € an die Erfüllung von Leistungskriterien
geknüpft. Erstmalig wurde dabei ein dynamisches Modell der Mittelzuweisung vereinbart, bei
dem der Universität abhängig vom erreichten Zielerreichungsgrad der Leistungskriterien ein
bestimmter Betrag zugewiesen wird. Damit entfällt zwar die bisherige binär kodierte Malusregelung, bei der nur zwischen erreichten und nicht erreichten Zielen unterschieden wurde.
Allerdings ist das Set der Leistungsindikatoren der Ziel- und Leistungsvereinbarung wesentlich umfangreicher und anspruchsvoller als bisher, so dass ab 2011 in allen wesentlichen Bereichen der UdS ein Teil der Mittelzuweisung von der Erfüllung von Leistungskriterien
abhängt. Zwar sieht die UdS vor dem Hintergrund der derzeit bekannten Rahmenbedingungen die Erfüllung der definierten Ziele als grundsätzlich realisierbar an. Dennoch bleibt das
Risiko der Nichterfüllung oder teilweisen Nichterfüllung der vereinbarten Leistungsziele bestehen.
Wettbewerbsnachteile bei Neuberufungen und Rufabwehrverhandlungen. Die Erfolge im
Bereich der Forschung und die Qualität der Lehre hängen in entscheidendem Maße von den
A - 47
Leistungsträgern in Forschung und Lehre – den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
der UdS – ab. In dem inzwischen globalen Wettbewerb um die besten Köpfe ist eine attraktive Ausstattung der Professuren eine entscheidende Größe. Aufgrund der vergleichsweise
schwachen finanziellen Ressourcenlage der UdS sind Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Hochschulen zu erwarten, die sich nachhaltig negativ auswirken können.
Beihilfen für Versorgungsempfänger. In der Ziel- und Leistungsvereinbarung ZV III wurde der UdS zur Auszahlung der Beihilfen für Versorgungsempfänger/innen ein Pauschalbetrag in Höhe von 240.000 € im Rahmen der Globalhaushaltsmittel zur Verfügung gestellt.
Wie die Entwicklung der Jahre 2007 bis 2010 zeigt, ist dieser Betrag bei weitem nicht ausreichend. Die zusätzlichen Ausgaben in diesem Bereich müssen daher zu Lasten des Lehrund Forschungsetats aus den Globalmitteln der UdS bestritten werden, sofern die erforderliche Differenzsumme nicht durch das Land bereit gestellt wird.
Personalkostensteigerungen. Personalkostensteigerungen werden nach der derzeit geltenden Regelung der Ziel- und Leistungsvereinbarung nur zu 50% vom Land für das Vorjahr
erstattet und stellen daher eine erhebliche Belastung des Universitätshaushaltes dar. Im Folgejahr sind die Tarifsteigerungen des Vorjahres vollständig durch die Universität zu tragen,
so dass die 50%-Übernahme der Tarifsteigerung nur jeweils einen Teil der tatsächlichen Tarifsteigerung auffängt. Die Belastung des Universitätshaushaltes steigt daher kontinuierlich
an.
8.2.
Anforderungen an die UdS aus der ZLV III
Die dritte Ziel- und Leistungsvereinbarung zwischen Universität und Land stellt die UdS für
die Jahre 2011 bis 2013 vor erhebliche Herausforderungen und ist zugleich richtungsweisend für die langfristige Entwicklung der Universität. Neben den o.g. finanziellen Rahmenbedingungen stellt insbesondere die von Seiten des Landes geforderten Erweiterungen des
Ausbildungsangebots der UdS eine besondere Anforderung dar: Bis 2012 soll an der UdS
ein Studiengang für das Lehramt für die Primar- und Sekundarstufe I angeboten werden,
darüber hinaus soll ein Ausbildungsangebot im Bereich Allgemeinmedizin und im Bereich
Management des Gesundheitswesens eingerichtet werden. Die dadurch geschaffenen zusätzlichen Studienoptionen an der UdS können zwar zur Steigerung der Attraktivität der UdS
als Studienort und zur Gewinnung zusätzlicher Studierender beitragen. Allerdings sind die
zur Erfüllung der neu übertragenen Aufgaben veranschlagten finanziellen Mittel, und im Fall
des Lehramtsstudiengangs „Primar- und Sekundarstufe I“ zudem noch der zeitliche Rahmen,
als äußerst eng zu bewerten. Auch die mit der Einführung der zusätzlichen Studienangebote
verbundenen mittel- und langfristig anfallenden zusätzlichen Kosten sind derzeit noch nicht
absehbar, so dass auf die UdS diesbezüglich weitere Finanzierungsrisiken zukommen. Darüber hinaus ist nicht abzusehen, wie sich die Diversifizierung des Ausbildungsangebots in
Hinblick auf die Bestrebungen einer konsistenten Außendarstellung der Universität anhand
der etablierten Schwerpunkte auswirken wird.
A - 48
8.3.
Weiterentwicklung der Schwerpunktebereiche an der UdS
Die UdS wird ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre im Rahmen ihrer Möglichkeiten
weiter stärken und ausbauen, um optimale Rahmenbedingungen für eine national und international beachtete Forschung zu schaffen und ihr Studienprofil weiter zu schärfen.
Die Informatikwissenschaften werden sich insbesondere in großen nationalen und internationalen Verbundprojekten sowie in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses
engagieren, um die Attraktivität des Saarbrücker Informatikstandorts für Spitzenwissenschaftler/innen weiter zu steigern. Zugleich soll der regionale Informatikstandort durch die Intensivierung der Vernetzung mit der Wirtschaft im unmittelbaren Umfeld der Universität
gestärkt werden. Das exzellente Niveau der Wissenschaftler, das durch die zahlreichen Preise und Auszeichnungen, sowie die Erfolge in kompetitiven Drittmittelverfahren untermauert
wird, soll im Jahr 2011 gehalten und weiter gesteigert werden. Universitätsintern soll die Etablierung der Informatikwissenschaft als Querschnittswissenschaft weiter vorangetrieben
werden.
Im Schwerpunkt NanoBioMed – Leben und Materie wird der Aufbau von Kompetenzen
in der interdisziplinären Zusammenarbeit weiter im Vordergrund stehen und sich in neuen
Forschungsprojekten niederschlagen. Die Initiative des vormaligen SFB 818 wird im Jahr
2011 nach umfangreichen Überarbeitungen und einer Neuausrichtung der Forschungsfragestellung erneut eingereicht. Mit der Bewilligung des beantragten SFB würde die in Einzelprojekten bereits etablierte Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Fachrichtungen (Physik,
Biophysik, Biologie, Theoretische Medizin und Zahnmedizin) auf beiden Campi der UdS erheblich unterstützt und sichtbarer werden. Den wissenschaftlichen Nachwuchs von den Forschungsarbeiten der bereits bestehenden Forschungsverbünde und An-Institute profitieren
zu lassen und dieses Forschungsgebiet weiter auszubauen, ist erklärtes Ziel der Wissenschaftler/innen des NanoBioMed-Schwerpunkts.
Der Schwerpunkt Europakompetenz und Internationalität wird weiterhin deutlich durch
das Projekt „Universität der Großregion“ gestärkt; ein Verlängerungsantrag um ein Jahr zur
weiteren systematischen Vernetzung der Partneruniversitäten in den Bereichen Forschung
und Lehre wird 2011 eingereicht werden. Zudem werden die in den Einzelfächern vorhandenen Forschungspotenziale durch die Beantragung von Verbundprojekten zu Forschung und
Nachwuchsförderung zusammengeführt und verstärkt werden. Die Erfolgsbilanz der Akquisition von EU-geförderten Forschungsprojekten soll auch im Jahr 2011 fortgeschrieben und
nach Möglichkeit weiter verbessert werden.
8.4.
UdS als Studienort
Studierendenzahlen
Obwohl die Studierendenzahlen bereits im Jahr 2009 erheblich angestiegen waren, hat sich
die Zahl der Studierenden im Jahr 2010 noch einmal deutlich erhöht. Dies ist, auch vor dem
Hintergrund des doppelten Abiturjahrgangs 2009 im Saarland, ein deutliches Zeichen für die
Attraktivität der UdS als Studienort. Hinsichtlich der Gewährleistung eines qualitativ hochwertigen Lehrangebots sowie hinsichtlich organisatorischer Aspekte (z.B. Abwicklung des Zulassungs- und Immatrikulationsverfahrens, Prüfungsverwaltung, Sicherung der Studierbarkeit,
A - 49
Verfügbarkeit hinreichend großer Veranstaltungsräume) ergeben sich daraus allerdings erhebliche Herausforderungen. Zudem ist aufgrund der doppelten Abiturjahrgänge in den großen westlichen Bundesländern und in Brandenburg sowie in Folge der Aussetzung der
Wehrpflicht ab 2011 mit einer deutlich steigenden Studiennachfrage zu rechnen. Ein Übriges
tut die sich offenkundig fortsetzende Zunahme der Studierneigung unter den Studienberechtigten. Insgesamt wird die UdS zur qualitätsorientierten Bewältigung ihrer Studierendenzahlen und der weiteren Nachfrage stark auf die Mittel aus Programmphase II des
Hochschulpaktes angewiesen sein. Von zentraler Bedeutung ist hierbei die frühzeitige Information über die Höhe der verfügbaren Mittel.
Wenn auch in den nächsten Jahren von steigenden Studierendenzahlen auszugehen ist,
muss mittelfristig mit einer zunehmenden Verschärfung des Wettbewerbs um qualifizierte
Studierende einschließlich der entsprechenden Konsequenzen für die hierbei aufzuwendenden Ressourcen (vgl. z.B. Studierendenwerbung) gerechnet werden.
Übergang zwischen Bachelor- und Master-Phase
Mit Beginn des WS 2010/11 konnte die Konsekutivstruktur der Studiengänge durch die Einführung weiterer Master-Studiengänge nahezu komplettiert werden. Damit konnten die Strukturen geschaffen werden, den großflächig ab dem Wintersemester 2011/12 beginnenden
Übergang eigener Absolvent/inn/en von den Bachelor- in die Master-Studiengänge zu ermöglichen. Dabei ist festzuhalten, dass sich Aufnahmekapazitäten generell auf das grundständige wie auch das weiterführende Studium beziehen, wodurch sich die Frage der
Aufteilung der Kapazitäten auf beide Bereiche stellen wird. Die Universität strebt im Einverständnis mit dem Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft an, diese Aufteilung nicht auf
Basis festgelegter Übergangsquoten, sondern fachspezifisch und nachfrageorientiert zu gestalten. Dadurch ergibt sich die Chance flexibler Gestaltungsmöglichkeiten des BachelorMaster-Übergangs, wobei jedoch die begrenzten Ausbildungskapazitäten in stark nachgefragten Studienfächern das Risiko bergen, nicht in allen Fällen die Bewerberwünsche erfüllen
zu können.
Dialogorientiertes Serviceverfahren
Ab dem Wintersemester 2011/12 wird die Stiftung für Hochschulzulassung (Nachfolgeorganisation der ZVS) ein so genanntes ‚Dialogorientiertes Serviceverfahren’ anbieten, mit dem
durch die zentrale Koordination von Bewerbungen für lokal zulassungsbeschränkte Studiengänge an verschiedenen Universitäten das Problem von Mehrfachzulassungen eingeschränkt werden soll. Die Universität des Saarlandes beabsichtigt zunächst eine Teilnahme
mit ausgewählten Studiengängen im Sinne eines Testlaufes. Insgesamt besteht noch vielfältiger Klärungsbedarf bezüglich der technischen und organisatorischen Lauffähigkeit des Systems, der Bereitschaft der deutschen Hochschulen zur Beteiligung an dem Verfahren sowie
hinsichtlich der Verteilung der Kosten des Systems zwischen Bund, Ländern und Hochschulen, so dass die Konsequenzen aus der Implementierung des Dialogorientierten Serviceverfahrens im Allgemeinen und speziell für die UdS derzeit nicht abzusehen sind. Angesichts
dieser Risiken wird die Universität Vorkehrungen treffen, zu jedem Zeitpunkt des Bewerbungsverfahrens auf das bewährte jetzige Bewerbungssystem umsteigen zu können.
A - 50
8.5.
Neue außeruniversitäre Forschungseinrichtungen
Die Einrichtung des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung an der UdS sowie
die Gründung der PharmBioTec GmbH ergänzen in hervorragender Weise die Reihe der außeruniversitären Forschungsinstitute auf dem Saarbrücker Campus und eröffnen ausgezeichnete Entwicklungschancen für die Pharmazie und den NanoBioMed-Schwerpunkt der
Universität. Für die Errichtung des dafür benötigten, gezielt in unmittelbarer Nähe der universitären Pharmazie geplanten Neubaus sind seitens des Landes Fördermittel der Europäischen Union vorgesehen. Von Umfang und Zeitpunkt der beantragten Förderung ist die
Bauerstellung und damit auch die vollumfängliche Arbeitsaufnahme des neuen Instituts in
erheblichem Maße abhängig. Sollte das Land fehlende Mittel kompensieren müssen, dürfte
mit einer deutlichen Verzögerung des Projekts zu rechnen sein.
Das noch im Aufbau befindliche Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik
(ZeMA) ist mangels geeigneter Gebäude auf dem Campus zum großen Teil in angemieteten
provisorischen Räumlichkeiten am Eschberger Weg in Saarbrücken untergebracht. Die Herrichtung der dortigen Gebäude für den Bedarf der in Zusammenarbeit mit der Industrie verfolgten Forschungsprojekte erfordert einen wesentlich höheren Aufwand als ursprünglich
geplant. Sollte seitens des Landes keine Beteiligung an den Kosten erfolgen, ergeben sich
spürbare Risiken für Umfang und dauerhaften Bestand des Zentrums.
8.6.
Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder
Im Jahr 2010 beteiligte sich die UdS mit zwei Neu-Anträgen an der zweiten Phase der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder: Beantragt wurde eine Graduiertenschule im Bereich NanoBioMed („Modeling of Biomedical Systems“) sowie die Förderung eines
Zukunftskonzepts für den projektbezogenen Ausbau universitärer Spitzenforschung mit dem
Titel „Sciences and Humanities meet Informatics“ (vgl. auch Kapitel 3.3.1). Die Entscheidung
über die Zulassung zum Vollantrag fiel im März 2011 zu Ungunsten der Anträge der UdS.
Derzeit berät das Präsidium, in welchem Umfang sich die im Rahmen der Antragstellung erarbeiteten Konzepte gewinnbringend in die weitere Planung der UdS eingliedern lassen. In
Hinblick auf die weiteren Bemühungen in der zweiten Phase der Exzellenzinitiative steht nun
im Vordergrund, die Fortsetzungsanträge für die im Rahmen der ersten Phase der Exzellenzinitiative geförderten Projekte (Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction”, Graduate School of Computer Science) zum Erfolg zu führen und dadurch den national und
international beachteten Informatikstandort in Saarbrücken weiter auszubauen. Die Vollanträge müssen bis zum 1. September 2011 bei der DFG eingereicht sein, eine Entscheidung
über die weitere Förderung ist im Juni 2012 zu erwarten.
8.7.
Gemeinsames Programm des Bundes und der Länder für bessere
Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre
Die Bundesregierung und die Regierungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland haben den Hochschulpakt 2020 um ein Programm für bessere Studienbedingungen und mehr
Qualität in der Lehre erweitert, in dessen Rahmen 2011 erstmals Fördermittel beantragt wer-
A - 51
den können. Das Programm soll die Hochschulen darin unterstützen, die Betreuung der Studierenden und die Lehrqualität zu verbessern sowie die Erfolge der Studienreform zu sichern. Zentral dabei ist, dass das Programm Mittel für Lehre und Studium bereit stellt, ohne
dadurch die Aufnahmekapazität zu erhöhen. Das Programm erstreckt sich in zwei Förderperioden über die Jahre 2011 bis 2020 und umfasst ein Gesamtvolumen von bis zu 200 Mio. €
jährlich. Da die Mittel auf der Grundlage von Anträgen nach dem Königsteiner Schlüssel vergeben werden, kann bei erfolgreicher Beantragung für das Saarland mit einer Fördersumme
von insgesamt rd. 20 Mio. € für die gesamte Programmlaufzeit gerechnet werden. Die UdS
wird Anfang 2011 einen Antrag für die erste Förderperiode stellen und zudem an einem Verbundantrag beteiligt sein. Mit der Bewilligung des eigenen Antrags wären für die UdS vielfältige Chancen verbunden, die Lehr-, Beratungs- und Betreuungsangebote bedarfsgerecht zu
optimieren bzw. im Verbundantrag an der Weiterentwicklung des bundesweiten Begutachtungsverfahrens für Qualitätsmanagementsysteme mitzuwirken.
8.8.
BMBF-Projektpauschale
Ab 2011 erhalten die Hochschulen für vom BMBF geförderte Forschungsvorhaben eine Projektpauschale in Höhe von 10% der Fördersumme, ab 2012 wird die Projektpauschale auf
20% angehoben. Damit unterstützt das BMBF zukünftig die Hochschulen bei der Finanzierung der durch die Forschungsprojekte entstandenen indirekten Projektausgaben und hat
zum Ziel, „die Leistungsfähigkeit und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hochschulen
dauerhaft strukturell“ (BMBF 2010) zu stärken. Mit Blick auf die Entlastung des Globalhaushaltes ist diese Entwicklung als positiv zu beurteilen. Allerdings wurde der Forschungsetat
des BMBF insgesamt nicht angepasst, was erwarten lässt, dass sich die Fördermittel für
BMBF-finanzierte Forschungsvorhaben entsprechend reduzieren werden. Die entsprechenden Auswirkungen auf die Anzahl der Ausschreibungen, den Förderumfang und die Förderbedingungen des BMBF bleiben abzuwarten.
8.9.
Nationales Stipendienprogramm („Deutschlandstipendien“)
2010 hat die Bundesregierung das Nationale Stipendienprogramm beschlossen, in dessen
Rahmen ab dem Sommersemester 2011 erstmals Studierende mit einem „Deutschlandstipendium“ gefördert werden sollen. Das Programm sieht ein monatliches Stipendium in Höhe
von 300 € vor, wobei sich der Bund mit 150 € pro Stipendium und Monat an der Finanzierung
beteiligt, wenn die jeweilige Hochschule mindestens den gleichen Beitrag von privater Seite
einwirbt. Aus Sicht der Studierenden werden somit zusätzliche Mittel zur Unterstützung der
Studienfinanzierung für begabte Studierende freigesetzt. Aus Sicht der Hochschulen kann
das Programm dazu beitragen, den Kontakt zu privaten Geldgebern zu intensivieren. Allerdings stehen die Hochschulen in der Einwerbung privater Fördermittel miteinander in Konkurrenz; es ist zu erwarten, dass Hochschulen in einem strukturschwachen Umfeld
benachteiligt sind. Für die Universität des Saarlandes bleibt abzuwarten, inwiefern ausreichend private Fördermittel eingeworben werden können, um hinsichtlich der Anzahl der verfügbaren Stipendien in Relation zur Studierendenzahl mit anderen Hochschulen mithalten zu
können. Diesbezüglich birgt das Programm die Gefahr, Wanderungseffekte bei den Studie-
A - 52
renden zu erzeugen, die vorrangig monetär statt orientiert am Studienprogramm geleitet
sind. Darüber hinaus stellt das Programm erhebliche Anforderungen an die inneruniversitäre
Organisation. So muss das Bewerbungs- und Auswahlmanagement an der UdS, zu dessen
Finanzierung das Programm keinen Beitrag leistet, sachgerecht organisiert werden. Während die UdS bei der Akquisition privater Fördermittel durch die Zusammenarbeit mit der
StudienstiftungSaar Unterstützung erfahren kann, bestehen hinsichtlich der Spendenbereitschaft im Umfeld der UdS, der Nachfrage von Seiten potenzieller Stipendiat/inn/en, der organisatorischen Einbindung des Stipendienmanagements in die Struktur der UdS und auch
hinsichtlich der langfristigen Entwicklung des Programms vielfältige Unsicherheiten.
8.10. Reorganisation der IT-Struktur und des Campusmanagements
Die Zusammenführung der Verwaltungs-IT, des Rechenzentrums und von Teilen des Medienzentrums zum IT-Servicezentrum (ITS) sowie die Neustrukturierung der Abteilungen, die
im Rahmen einer umfassenden IuK-Strategie angestoßen wurde, ist in weiten Teilen erfolgreich abgeschlossen. Vorhandene Redundanzen wurden abgebaut und in vielen Bereichen
konnten die Serviceangebote optimiert und erweitert werden. Mit den neuen Supportangeboten sind Effizienzsteigerungen verbunden; für die Studierenden und Mitarbeiter/innen ergibt
sich eine Verbesserung der allgemeinen Studien- und Servicebedingungen. So wird der Prozess der Rezentralisierung der dezentralen Serversysteme und der Servervirtualisierung im
ITS von den dezentralen Stellen begrüßt und bereits stark nachgefragt. Für Studierende bietet der IT-Service-Desk im Campuscenter eine zentrale Anlaufstelle für IT-technische Fragestellungen.
Die nachhaltige Sicherung dieser positiven Effekte wird allerdings auch davon abhängen, inwiefern in Anbetracht der angespannten Haushaltslage der Universität die angestoßenen neuen Supportangebote durch Investitionen in das systemische Leistungsvermögen
sowie in die personellen Ressourcen des ITS zur Betreuung des erweiterten Supportangebots systematisch und bedarfsorientiert ausgebaut werden können.
Speziell im Bereich Lehre und Studium wird derzeit auf der Basis einer umfassenden
Prozessanalyse die Anschaffung und Implementierung eines modernen IT-gestützten und
integrierten Systems für die Studien- und Prüfungsorganisation (Campusmanagementsystem) vorbereitet. Dies wird erforderlich, da die Betreuung der bisher eingesetzten HISSoftware von der HIS GmbH Ende 2013 eingestellt wird. Sowohl die von Prozessanalysen
begleitete Anschaffung als auch die Einführung, die aufwendige Datenübernahme aus dem
Altsystem sowie der anschließende Betrieb stellen, auch aufgrund der gestiegenen Studierendenzahlen, finanziell und personell eine große Herausforderung dar.
8.11. Baubereich
Funktionstüchtige, betriebssichere, zweckgemäße und ansprechende Gebäude stellen nicht
nur eine unabdingbare Voraussetzung für die Erbringung guter Leistungen in Forschung,
Lehre, Service und Verwaltung dar, sondern sind auch ein bedeutender Faktor im Wettbewerb um die besten Studierenden und Wissenschaftler/innen. Die attraktive Gestaltung der
A - 53
Campi sowie die auf Energieeffizienz ausgerichteten Bau- und Sanierungsmaßnahmen sind
daher von hohem Wert für die Universität.
Zwar konnten durch die finanziellen Mittel aus dem Konjunkturprogramm des Landes einige dringend erforderliche Sanierungsmaßnahmen und Neubauten umgesetzt werden. Allerdings besteht weiterhin hoher Bedarf in Bezug auf die Anpassung der Immobilien der UdS
an den aktuellen Stand der geforderten Technik und die modernen Bedingungen für Forschung und Lehre.
Im Hinblick auf die wachsende Überalterung der Gebäude (mitunter bedingt durch die
Gleichzeitigkeit der Errichtung in den 60er und 70er Jahren) und die Sparmaßnahmen des
Saarlandes wird sich die Schere zwischen den benötigten und vorhanden Mitteln in den
nächsten Jahren stetig weiter öffnen. Dies kann dazu führen, dass der Lehr- und Forschungsbetrieb an der Universität massiv eingeschränkt wird. Ein deutliches Beispiel dafür
ist das Gebäude der Anorganischen Chemie, dessen anstehende Sanierung seitens des
Landes unter Verweis auf fehlende Mittel über Jahre verschoben wurde. Aufgrund akuter Sicherheitsgefährdung in Folge von Winterschäden musste das Gebäude Anfang Januar 2011
geschlossen werden. Erst unter dem Druck dieser Notmaßnahme wurden die notwendigen
Planungskosten vom Land in den Haushalt eingestellt. Der Universität gelang es unter größten Anstrengungen die Lehre in der Anorganik aufrecht zu erhalten. Dies konnte vor allem
deshalb gelingen, weil innerhalb des Konjunkturprogramms mit dem Neubau für das Praktikumsgebäude Anorganische Chemie bereits begonnen wurde und mit einer Fertigstellung
Ende 2011 zu rechnen ist.
8.12. Trennungsrechnung
Bei der Trennungsrechnung handelt es sich um ein einzuführendes Verfahren zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen und zur Verhinderung von Quersubventionierungen
durch die öffentliche Hand. Gemäß EU-Regelungen müssen alle öffentlichen Einrichtungen
diejenigen ihrer Tätigkeiten, die auch von Wirtschaftsunternehmen angeboten werden können (so genannter wirtschaftlicher Bereich), künftig zu Vollkosten zuzüglich eines angemessenen Gewinnzuschlags kalkulieren oder zu einem Marktpreis anbieten. Diese
wirtschaftlichen Tätigkeiten sind zu separieren von hoheitlichen Tätigkeiten, wie z.B. der
Ausbildung von Studierenden oder der Grundlagenforschung (nicht-wirtschaftlicher Bereich).
Die Universität des Saarlandes erbringt Leistungen in den Bereichen wirtschaftlicher und
nicht-wirtschaftlicher Tätigkeit und muss daher die Kosten und die Finanzierung beider Tätigkeitsformen voneinander trennen.
Verzichten alle Hochschulen und Forschungseinrichtungen Europas auf eine Subventionierung von Leistungen im Bereich wirtschaftlicher Tätigkeit, setzen sich am Markt höhere
Preise durch, wodurch die Drittmitteleinnahmen der Universität des Saarlandes steigen
könnten. Werden Leistungen teuerer angeboten, verringert sich die Nachfrage nach diesen
Leistungen. Der Gesamteffekt aus höherem Preis und geringerer Nachfrage kann momentan
nicht abgeschätzt werden.
Sofern Drittmitteleinwerbende künftig verstärkt Leistungen im Rahmen einer Nebentätigkeit
kostengünstiger anbieten, würde dies zu einem Rückgang der Drittmitteleinnahmen an der
Universität des Saarlandes führen.
A - 54
Saarbrücken, 07.04.2011
Professor Dr. Volker Linneweber
Universitätspräsident
Martina Petermann
Vizepräsidentin für
Verwaltung und Wirtschaftsführung
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