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Lagebericht der Universität des Saarlandes

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Lagebericht der Universität des Saarlandes
Lagebericht
der
Universität des Saarlandes
2011
A-1
Inhalt
Einleitung ................................................................................................................................3
1.
Qualitätsbericht Lehre und Studium ...........................................................................4
1.1. Studienangebot.......................................................................................................4
1.2. Serviceangebote und flankierende Maßnahmen ....................................................7
1.3. Studierendenstatistik ..............................................................................................9
1.4. Qualitätsentwicklung.............................................................................................12
2.
Weiterbildung...............................................................................................................17
3.
Forschung ....................................................................................................................19
3.1. Schwerpunktbereiche der UdS .............................................................................19
3.2. Forschungsförderung aus Universitätsmitteln ......................................................19
3.3. Forschungsförderung aus Drittmitteln...................................................................21
3.3.1 Forschungsförderung mit nationalen Drittmitteln .........................................21
3.3.2 Forschungsförderung mit internationalen Drittmitteln ..................................23
3.3.3 Übersicht über die Drittmitteleinnahmen der Universität .............................25
3.4
Nachwuchsförderung............................................................................................28
3.4.1 Promovierende ............................................................................................28
3.4.2 Post-Docs ....................................................................................................30
3.4. Forschung und Wirtschaft.....................................................................................32
4.
Gleichstellung und Steigerung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ............36
5.
Wirtschaftsführung und Finanzen .............................................................................38
5.1. Vermögens- und Finanzlage.................................................................................38
5.2. Ertragslage ...........................................................................................................39
5.3. Inneruniversitäre Mittelverteilung..........................................................................43
6.
Personal .......................................................................................................................44
6.1. Stellenbewirtschaftung..........................................................................................44
6.2. Berufungen und Rufabwehrverhandlungen ..........................................................44
6.3. Beschäftigungsentwicklung ..................................................................................46
7.
Baubereich ...................................................................................................................47
8.
Ausblick: Chancen und Risiken.................................................................................48
8.1. Budgetunsicherheit und Finanzierungsrisiken ......................................................48
8.2. Anforderungen an die UdS aus der ZLV III...........................................................50
8.3. Politische Rahmenbedingungen ...........................................................................50
8.4. Weiterentwicklung der Schwerpunktbereiche an der UdS....................................51
8.5. UdS als Studienort................................................................................................52
8.6. Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ....................................................55
8.7. BMBF-Projektpauschale .......................................................................................55
8.8. Reorganisation der IT-Struktur .............................................................................55
A-2
8.9. Management-Informations-System, Campus-Management-System und
Forschungs-Informations-System.........................................................................56
8.10. Modifikation der nationalen Informationsinfrastruktur ...........................................57
8.11. UdS als Gründerhochschule.................................................................................58
8.12. Baubereich............................................................................................................58
8.13. Trennungsrechnung..............................................................................................59
A-3
Einleitung
Die Universität kann für das Jahr 2011 in Forschung und Lehre beachtliche Erfolge vorweisen, die erst vor dem Hintergrund der dafür gegebenen Rahmenbedingungen vollumfänglich
gewürdigt werden können. Unsicherheiten hinsichtlich der mittel- und langfristigen Finanzausstattung haben den Handlungsspielraum der Universität trotz abgeschlossener Ziel- und
Leistungsvereinbarung und verabschiedeter Universitätsentwicklungsplanung erheblich beschränkt und in vielen Bereichen lange Vakanzen verursacht, wodurch sowohl Lehr- als auch
Forschungsbetrieb stark belastet wurden. Dass trotz dieser erheblichen Beeinträchtigungen
das Jahr 2011 mit einer sehr positiven Bilanz abgeschlossen werden konnte, spricht für das
außergewöhnliche Engagement der Mitglieder der UdS.
Im Berichtsjahr konnte erneut eine Steigerung der Gesamtstudierendenzahl verzeichnet
werden, und zwar von gut 17.600 auf knapp 18.300 Studierende. Damit setzt sich der Aufwärtstrend der letzten Jahre fort – ein deutlicher Beleg für die Attraktivität der UdS als Studienort. Auch hat sich der Anteil der ausländischen Studierenden im Vergleich zum Vorjahr
von 15,8% auf 16,3% weiter erhöht, was für die ausgeprägte internationale Ausrichtung der
UdS und die Attraktivität über die nationalen Grenzen hinaus spricht. Besonders hervorzuheben ist, dass die UdS bei der Ausschreibung zum Qualitätspakt Lehre mit zwei Anträgen
erfolgreich war und somit zusätzliche Mittel zur Verfügung hat, um konkrete Maßnahmen zur
bedarfsorientierten Verbesserung der Studienbedingungen umzusetzen und ihr Qualitätsmanagementsystem Lehre und Studium weiterzuentwickeln.
Auch im Bereich Forschung sind die Entwicklungen erneut als sehr erfolgreich zu bewerten. Ein besonderer Erfolg im Jahr 2011 war die für die UdS erstmalige Einwerbung eines
ERC Advanced Grant, der höchstdotierten Forschungsförderung der Europäischen Union.
Zudem wurde 2011 an der UdS ein neues, vom BMBF gefördertes Kompetenzzentrum für
IT-Sicherheit – CISPA (Center for IT-Security, Privacy and Accountability) – eingerichtet.
Hervorzuheben ist auch, dass im Berichtsjahr die Zahl der abgeschlossenen Promotionen
erneut gestiegen ist (357 ggü. 339 im Jahr 2010), was die Bedeutung der Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses an der UdS eindrucksvoll belegt. Der Bereich Technologietransfer hat sich im Berichtsjahr ebenfalls weiterhin positiv entwickelt, was u.a. an der erneut
gestiegenen Zahl an Patentanmeldungen (52 ggü. 44 im Jahr 2010) abzulesen ist. Von besonderer Bedeutung ist schließlich die erneute Steigerung der Drittmitteleinnahmen der UdS,
die im Jahr 2011 bei insgesamt 63,8 Mio. € liegen und damit das Vorjahr (56,4 Mio. €) wiederum deutlich übertreffen. Diese positive Entwicklung wird grundsätzlich begrüßt; zugleich
stellt der enorme Anstieg des Drittmittelvolumens – v.a. aufgrund der zeitlichen Begrenztheit
der Mittel und der dadurch erschwerten mittel- und langfristigen Planung – auch enorme
Herausforderungen an die Antragsteller/innen sowie an die Administration. Angesichts der
weiter auseinandergehenden Schere zwischen zukünftig tendenziell abnehmender Landesfinanzierung und erhoffterweise weiterhin anwachsender externer Mitteleinwerbung müssen
neue Konzepte entwickelt, um die Universität planungs- und handlungsfähig zu halten.
A-4
1.
Qualitätsbericht Lehre und Studium
1.1. Studienangebot
Überblick
Das Studienangebot beinhaltet zum Wintersemester (WS) 2011/12 mit Einrichtung von vier
weiteren Master-Studiengängen insgesamt 116 Studienfächer (ohne das auslaufende Studienangebot), in denen die Studierenden auf Berufseinstieg und/oder wissenschaftliche Tätigkeit vorbereitet werden (vgl. Tabelle 1).
Tab. 1: Studienfächer zum WS 2011/12 (kursiv = neues Studienangebot)
BachelorStudienfächer
frz. Licence
B.A.
B.Sc.
B.A.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.A.
frz. Licence
B.Sc.
B.A.
B.A.
B.A.
B.A.
B.A.
B.A.
B.Sc.
B.A.
B.A.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
B.A.
B.A.
B.A.
B.A.
B.A.
B.Sc.
B.Sc.
B.A.
B.A.
B.A.
B.A.
B.A.
Allemand
Altertumswissenschaften
Betriebswirtschaftslehre
Bildwissenschaften der Künste
Bioinformatik
Biologie (Human- und Molekularbiologie)
Biophysik
Chemie
Computerlinguistik
Computer- und Kommunikationstechnik
Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende
Kommunikation und Kooperation
Droit
École Européenne d’Ingénieurs en Génie des Matériaux
English: Linguistics, Literatures, and Cultures
Evangelische Theologie
Französische Kulturwissenschaft und Interkulturelle
Kommunikation
Germanistik
Geschichte / Geschichtswissenschaften
Historisch orientierte Kulturwissenschaften
Informatik
Katholische Theologie
Lateinische Philologie
Materialwissenschaft und Maschinenbau
Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
Mathematik
Mechatronik
Medieninformatik
Mikrotechnologie und Nanostrukturen
Musikmanagement
Musikwissenschaft
Optionalbereich
Philosophie
Phonetik-Phonologie
Physik
Psychologie
Quellenkundliche Grundwissenschaften
Romanistik (Französisch / Italienisch / Spanisch)
Sportwissenschaft
Sprachkompetenz 2. Fremdsprache (2. FS)
Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft sowie
Translation
A-5
B.Sc.
B.Sc.
B.Sc.
M.A.
M.A.
M.A.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.A.
Konsekutiv
MasterStudienfächer
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.A.
M.A.
M.A.
M.A.
M.A.
M.Sc.
M.Sc.
M.A.
M.Sc.
M.A.
AufbauStudiengänge
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.A.
M.A.
M.Sc.
M.Sc.
M.A.
M.A.
M.A.
M.Sc.
M.A.
M.Sc.
M.Sc.
M.Sc.
M.A.
M.Sc.
LL.M.
MBA
LL.M.
Master of
Evaluation
LL.M. (Com.)
Wirtschaftsinformatik
Wirtschaftspädagogik
Wirtschaft und Recht
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Altertumswissenschaften
Angewandte Kulturwissenschaften
Angewandte Mathematik
Betriebswirtschaftslehre
Bioinformatik
Biotechnologie
Chemie
Computational Engineering of Technical Systems (COMET)
Computer- und Kommunikationstechnik
Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende
Kommunikation und Kooperation
École Européenne d’Ingénieurs en Génie des Matériaux
Economics, Finance, and Philosophy
Educational Technology
English, American, and Anglophone Studies
Germanistik
Geschichte
Geschichtswissenschaften in europäischer Perspektive
Historisch orientierte Kulturwissenschaften
Human- und Molekularbiologie
Informatik
Kunstgeschichte
Language Science and Technology
Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums (international)
Materialwissenschaft
Mathematische Grundlagenforschung
Mechatronik
Mikrotechnologie und Nanostrukturen
Musikwissenschaft
Philosophie
Physik
Psychologie
Religiöse Traditionen in Europa
Romanistik (Französisch / Italienisch / Spanisch)
Slavische Kulturen
Sportwissenschaft
Translationswissenschaft
Visual Computing
Werkstofftechnik
Wirtschaftsinformatik
Wirtschaft und Recht
Advanced Materials Science and Engineering AMASE
Europäische Integration
European Management
Magister/Magistra der Rechte
Master of Evaluation
Wirtschaftsrecht für die Unternehmenspraxis
(in Kooperation mit der TU Kaiserslautern)
A-6
Aufbau-Studiengänge (Zertifikat)
Deutsch als Fremdsprache
Griechisch
Biologie: LAG, LAR, LAH, LAB
Chemie: LAG, LAR, LAH, LAB
Deutsch: LAG, LAR, LAH, LAB
Englisch: LAG, LAR, LAH, LAB
Erdkunde: LAG, LAR, LAH
LehramtsstudienfäErziehungswissenschaft/Pädagogische Psychologie: LAG, LAR, LAH, LAB
cher (modularisiert)
Evangelische Religion: LAG, LAR, LAH, LAB
Französisch: LAG, LAR, LAH, LAB
[LAG = Lehramt an
Gymnasien und
Geschichte: LAG, LAR, LAH
Gesamtschulen,
Informatik: LAG, LAB
LAR = Lehramt an
Real- und GesamtItalienisch: LAG
schulen,
Katholische Religion: LAG, LAR, LAH, LAB
LAH = Lehramt an
Latein: LAG
Haupt- und Gesamtschulen,
Mathematik: LAG, LAR, LAH, LAB
LAB = Lehramt an berufMechatronik: LAB
lichen Schulen]
Musik (in Kooperation mit der Hochschule für Musik Saar): LAG, LAR, LAH
Philosophie/Ethik: LAG
Physik: LAG, LAR, LAH, LAB
Spanisch: LAG
Sport: LAG, LAR, LAH, LAB
Medizin
StaatsexamenStudiengänge (au- Pharmazie
Rechtswissenschaft
ßer Lehramt)
Zahnmedizin
Zukünftig ist im Wesentlichen mit einer weiteren Ausdifferenzierung des Studienangebots auf
Masterebene und im internationalen Bereich zu rechnen. Weiter ist die Einführung des
Grundschullehramts (Primar- und Sekundarstufe I) vorgesehen.
Internationales Studienangebot
Das internationale Studienangebot der UdS umfasst zum WS 2011/12 unverändert insgesamt 25 internationale Studienprogramme (davon 19 mit mind. Doppelabschluss), die das
besondere internationale Profil der Universität unterstreichen (vgl. Tabelle 2). Für das Folgejahr ist mit einem weiteren Ausbau des internationalen Studienangebots zu rechnen.
Tab. 2: Internationales Studienangebot zum WS 2011/12 (* = mindestens Doppelabschluss)
B.Sc. *
B.A. *
B.Sc.
BachelorStudienfächer
Licence
Licence
B.Sc. *
B.Sc. *
B.Sc. *
Chemie
Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende
Kommunikation und Kooperation
École Européenne d’Ingénieurs en Génie des Matériaux
Licence d'Allemand: Civilisation et langues, mention Langues
et cultures étrangères
Licence de Droit: Französische Rechtswissenschaft
Materialwissenschaft und Maschinenbau / Materials Science
and Mechanical Engineering
Molekularbiologie
Physik (Trinationales Studienprogramm)
A-7
Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende
Kommunikation und Kooperation
M.Sc.
École Européenne d’Ingénieurs en Génie des Matériaux
Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschM.A. *
sprachigen Raums
M.A. *
Musikwissenschaft (Kernbereich)
M.Sc. *
Physik (BinationalesStudienprogramm)
Advanced Materials Science and Engineering
M.Sc. *
(European Master AMASE)
LL.M. Europe Europäische Integration
MBA
European Management
Language and Communications Technology (European
M.Sc. *
Master’s Programme)
Diplom / M.Sc. * Betriebswirtschaftslehre (Management)
Diplom *
Mathematik
Diplom *
Mechatronik
Diplom *
Physik (Deutsch-Französischer Studiengang)
Diplom *
Werkstofftechnik
Bilinguales Lehramt Geographie (Gymnasium und
Zertifikat *
Gesamtschulen)
Bilinguales Lehramt Geschichte (Gymnasium und
Zertifikat *
Gesamtschulen)
M.A. *
konsekutiv
MasterStudienfächer
AufbauStudiengänge
DiplomStudiengänge
Lehramtsstudienfächer
StaatsexamenStudiengang
(außer Lehramt)
M.A.
Jura: Trilaterales Studienprogramm
1.2. Serviceangebote und flankierende Maßnahmen
Service für Studierende
Serviceeinrichtungen. Im Bereich der Serviceeinrichtungen für Studierende richtete die Universität im Berichtsjahr die Kontaktstelle Studium und Behinderung (vgl. auch Kap. 4) als
zentrale Anlaufstelle für Studieninteressierte und Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit neu ein. Zur bestmöglichen Unterstützung dieser Personengruppe arbeitet
die Kontaktstelle eng mit den Lehrenden und mit anderen zentralen Einrichtungen der UdS
zusammen.
Die Universität versorgt derzeit eine gegenüber den Vorjahren deutlich erhöhte Zahl an
Studierenden (vgl. auch Kap. 1.3) und setzt hierzu auch Mittel aus dem Hochschulpakt ein.
Neben direkt lehrbezogenen Maßnahmen werden hierbei auch flankierende Maßnahmen zur
Aufrechterhaltung des Studierendenservices realisiert. Insbesondere in den Prüfungssekretariaten, der zentralen Studienberatung, dem Studierendensekretariat und dem IT-Bereich
wurde das Personal entsprechend zur Bewältigung der erhöhten Nachfrage und zur Verbesserung der Abläufe verstärkt.
Schülerangebote und Bildungspartnerschaft. Die vielfältigen Initiativen für Studieninteressierte, das Self-Assessment-Portal "Studyfinder" sowie das Begabtenprogramm Juniorstudium fanden auch 2011 weiterhin reges Interesse. Die Schülerlabore im SaarLabVerbund wurden durch eine Verstetigung der verfügbaren Sachmittel weiter gestärkt; außerordentlich bewährt hat sich die Verschränkung der Arbeit in den Schülerlaboren mit dem
A-8
Schulunterricht durch die Teilabordnung von Lehrern / Lehrerinnen durch das Ministerium für
Bildung.
Stipendienangebote. Für Studieninteressierte und Studierende der UdS bietet die zentrale Studienberatung Informationen zu den Fördermöglichkeiten durch Stiftungen an. Die
Chancen auf Erhalt eines Stipendiums haben sich für die Studierenden der UdS mit dem Stipendienangebot der StudienstiftungSaar und dem im Berichtsjahr eingeführten Deutschlandstipendium merklich verbessert, der administrative Aufwand für die UdS hat sich allerdings
auch entsprechend deutlich erhöht.
Mobilität in der Großregion. Seit dem Wintersemester 2011/12 können Studierende und
Doktorand/inn/en der UdS über den im Rahmen des Projekts „Universität der Großregion UniGR“ eingerichteten Mobilitätsfonds Fahrtkostenzuschüsse für Kurzaufenthalte an den
Partneruniversitäten in der Großregion erhalten. Diese Kurzaufenthalte werden administrativ
durch den so genannten UniGR-Studierendenstatus erleichtert. Dieser ermöglicht Studierenden, die an einer der Partneruniversitäten eingeschrieben sind, einzelne Kurse an den anderen Universitäten zu besuchen, Prüfungen abzulegen und in den Bibliotheken kostenlos
Bücher auszuleihen.
Bildungstechnologien und technologiebasiertes Wissensmanagement
Im Berichtszeitraum wurde gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz der Auf- und Ausbau des Centre for e-Learning Technology (CeLTech) vorangebracht. Des Weiteren wurden Kooperationen auf Vertragsbasis mit der Hochschule für
Technik und Wirtschaft des Saarlandes, mit der Hochschule für Musik Saar und der Hochschule der Bildenden Künste Saar eingegangen. Weiterhin wurde die nationale und internationale Verzahnung u.a. mit der Carnegie Mellon University (USA), der Shanghai Jiao Tong
University (China), der Open University of the Netherlands (Niederlande) und der Hochschule Heilbronn initiiert, woraus verschiedene Forschungs- und Entwicklungsanträge zu Innovationsthemen im technologiebasierten Lehren und Lernen hervorgegangen sind.
Im Fokus standen dabei Fragen zu Lernsystemen auf Basis innovativer Technologien
der Künstlichen Intelligenz, zur „Emerging e-Learning Technology“ u.a. hinsichtlich 3D Lernumgebungen, zu mobilen Lerntechnologien und Virtual Reality Learning Environment sowie
zur Untersuchung innovativer Kommunikations- und Kollaborationstechnologien für heterogene Bildungsszenarien. Weiterhin wurden anwendungsnahe Entwicklungen realisiert, u.a.
zur Vermittlung mathematischer Kompetenzen im Rahmen eines europäischen Modellprojektes und zur Nutzung von e-Learning Technologien bei der Qualifizierung von Erzieher/inne/n.
Zudem wurde ein Projekt zum technologiebasierten Profiling und der Entwicklung mobiler
Technologien im Kontext differenziell-psychologischer Verfahren für Schüler/innen sowie
zum Einsatz in verschiedenen Arbeitsmarktsegmenten entwickelt. Entsprechende Forschungs- und Entwicklungsprojekte waren im Berichtszeitraum am Centre for e-Learning
Technology u.a: eCampus Saar, eChalk, EduCast, Math-Bridge, Weiterbildungsdatenbank
Saar.
Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte wurden gefördert vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Bertelsmann Stiftung,
dem Ministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz des Saarlandes, dem Ministerium
A-9
für Wirtschaft und Wissenschaft des Saarlandes, dem Ministerium für Bildung des Saarlandes, der Stiftung Europrofession, der Arbeitskammer des Saarlandes, der Universität des
Saarlandes, dem US Department of Education und der Europäischen Kommission.
Studierendenwerbung
Die Universität des Saarlandes bietet Studieninteressierten durch das starke Engagement
der Fakultäten und Fachrichtungen (insbesondere, aber nicht nur in den MINT-Fächern) und
durch die Serviceleistungen der Zentralen Studienberatung sowie des Bereichs Presse und
Kommunikation eine breite Palette an Informationsformaten an. Die Aktivitäten zielen darauf
ab, begabten Studieninteressierten aus dem Saarland Perspektiven für ein Studium im Land
zu eröffnen und zugleich gute Studierende aus anderen Bundesländern und Staaten für ein
Studium an der UdS zu gewinnen. Dass die Universität mit dieser doppelten Strategie erfolgreich aufgestellt ist, verdeutlicht die Tatsache, dass knapp 50% der Studierenden der UdS
ihre Hochschulzugangsberechtigung nicht im Saarland erworben haben (vgl. auch Kap. 1.3).
Die Universität ist damit ein entscheidender Standortfaktor, wenn es darum geht, intelligente
und künftig gut ausgebildete Nachwuchskräfte ins Land zu führen.
Bewährt haben sich bei der Studierendenwerbung die Aktivitäten der Zentralen Studienberatung speziell für Schüler/innen (Schnupperstudium, Orientierungsworkshops, Schulbesuche, Besuch überregionaler Abi-Messen, Hochschulinformationsbesuche, individuelle
Beratung). Durch eine weitere Bündelung der Hochschulinformationsbesuche stieg die positive Resonanz bei den Schüler/inne/n im Jahr 2011 weiter an. Die bereits laufenden Initiativen der MINT-Fächer wurden auch 2011 weiter entwickelt, hervorzuheben ist dabei
insbesondere die Stärkung der Angebote durch die Schüler-Labore. Bewährt hat sich darüber hinaus die Beilage der UdS in der Saarbrücker Zeitung („Campus extra“) mit der die
Universität eine außerordentliche Reichweite erzielt. Aber auch etablierte Veranstaltungen
wie der Tag der offenen Tür, die Night of the Profs, der Tag der Technik oder die Nacht der
Wissenschaften in Homburg stärken die Verankerung der Universität im Saarland.
Zu beobachten ist landesweit eine Zunahme von Veranstaltungen externer Anbieter an
der Schnittstelle von Schule und Hochschule (wie z.B. das Lernfest im Deutschfranzösischen Garten oder ab 2012 die Messe Vocatium). Diese Veranstaltungen binden erhebliche Mittel in Schulen und Hochschulen. Es ist sorgfältig zu prüfen, ob die erwünschten
Ziele hiermit neben den bewährten und etablierten Angeboten der Hochschulen erreicht
werden. Als besondere Herausforderung sieht die Universität künftig die Studierendenwerbung für Master-Studienangebote an. Die UdS muss sich hier in einem neuen, internationalen Wettbewerb positionieren.
1.3. Studierendenstatistik
Studierende insgesamt
Insgesamt waren im Wintersemester 2011/12 18.278 Studierende1 eingeschrieben. Gegenüber dem Wintersemester 2010/11 mit 17.639 Studierenden setzt sich der Aufwärtstrend der
1
Alle Mitglieder der Universität mit Rechtsstatus „Studierende/r“ entsprechend § 11 Abs. 1 UG,
Artikel 4 Grundordnung der UdS sowie § 7 Immatrikulationsordnung
A - 10
letzten Jahre damit weiter fort. Der Frauenanteil ist gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil mit
51,8% gegenüber 52,4%; rund die Hälfte der Studierenden (50,2%) kommt aus dem Saarland. Zusätzlich zur Gesamtstudierendenzahl sind insgesamt 547 Gasthörer/innen eingeschrieben, auch diese Zahl konnte im Vergleich zum Vorjahr (478) deutlich gesteigert
werden.
20.000
Studierende insgesam t
15.454 15.352 15.532 15.465 15.419 15.373 16.396 17.639 18.278
18.000
16.000
HZB Ausland
14.000
Andere Bundesländer
12.000
Rheinland Pfalz
10.000
Saarland
8.000
6.000
4.000
2.000
0
WS WS WS WS WS WS WS WS WS
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Einführung
Studiengebühren
Aufhebung
Studiengebühren
Abb. 1: Studierende nach Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung (HZB) von
Wintersemester WS 2003/04 – WS 2011/12
Neuzugänge
Im Gegensatz zur Gesamtstudierendenzahl ist nach den hohen Zuwachsraten der letzten
Jahre (vgl. doppelter Abiturjahrgang 2009 im Saarland) bei den Neuzugängen erwartungsgemäß ein leichter Rückgang zu beobachten (3.971 ggü. 4.111 Studierenden im Vorjahr),
der insbesondere auf die Studienanfänger/innen zurückzuführen ist (2.844 ggü. 3.018 Studienanfänger/inne/n im Vorjahr). Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die
Zahl der Studienanfänger/innen dennoch deutlich über dem Niveau der Jahre vor 2009 liegt,
was ein Anzeichen für eine, dem demographisch bedingten Rückgang der Zahl der Studienberechtigten entgegenwirkende, steigende Studierneigung und die Attraktivität der UdS ist.
Die Zahl der Studienortwechsler in höheren Fachsemestern bleibt mit 988 im Vergleich
zu 986 im Vorjahr nahezu unverändert.
A - 11
3.500
Studienanfänger
2.343
2.066
2.246
2.263
2.122
2.229
2.814
3.018
2.844
3.000
HZB Ausland
2.500
Andere Bundesländer
Rheinland Pfalz
2.000
Saarland
1.500
1.000
500
0
WS WS WS WS WS WS WS WS WS
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Einführung
Studiengebühren
Aufhebung
Studiengebühren
Abb. 2: Studienanfänger/innen nach Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung
(HZB) von Wintersemester WS 2003/04 – WS 2011/12
Ausländische Studierende
Die Zahl der ausländischen Studierenden hat sich im Vergleich zum Vorjahr nochmals von
2.780 auf 2.973 erhöht, was einem Anteil von 16,3% (Vorjahr: 15,8%) an der Gesamtstudierendenzahl entspricht. Die Zahl der Bildungsinländer/innen ist leicht von 409 im Vorjahr auf
431 gestiegen, dies entspricht einem Anteil von 14,5%. Die Zahl der internationalen Studienanfänger/innen hat sich von 652 auf 664 erhöht, dies entspricht einer Steigerung von 2% gegenüber dem Vorjahr.
Studierende nach Fakultäten
Die hinsichtlich der Studierendenzahl größten Fakultäten der Universität sind die Rechtsund Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (2.696 Vollzeitäquivalente in der Regelstudienzeit
(VZÄ) bzw. 25% im WS 2011/12), die Medizinische Fakultät (1.641 VZÄ bzw. 15,2%) sowie
die Philosophische Fakultät II: Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften (1.556 VZÄ bzw.
14,5%). Danach folgen die Philosophische Fakultät III: Empirische Humanwissenschaften
(1.135 VZÄ bzw. 10,6%), die Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät I: Mathematik und
Informatik (976 VZÄ bzw. 9,1%), die Philosophische Fakultät I: Geschichts- und Kulturwissenschaften (829 VZÄ bzw. 7,7%), die Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät III: Chemie, Pharmazie, Bio- und Werkstoffwissenschaften (692 VZÄ bzw. 6,4%) und die
Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät II: Physik und Mechatronik (490 VZÄ bzw. 4,6%).
In den fakultätsübergreifenden Zentren sind im Zentrum für Human- und Molekularbiologie
(ZHMB) 239 VZÄ bzw. 2,2% der Studierenden immatrikuliert, im Zentrum für Bioinformatik
(ZBI) 145 VZÄ bzw. 1,4%. In weiteren fakultätsübergreifenden Studienangeboten sind 370
VZÄ bzw. 3,4% der Studierenden immatrikuliert.
A - 12
Absolvent/inn/en
Bereits im Lagebericht 2009 wurde auf die Änderung des Universitätsgesetzes im selben
Jahr hingewiesen, das seitdem die Übermittlung von Daten der Prüfungen der Studierenden
in den Staatsexamen-Studiengängen (Lehramt, Medizin, Pharmazie, Rechtswissenschaft,
Zahnmedizin) der Universität des Saarlandes durch die Staatlichen Prüfungsämter vorsieht.
Zumindest im Bereich des modularisierten Lehramts konnte hierzu auf Initiative der Universität ein Verfahren zur elektronischen Datenübermittlung in Abstimmung mit dem zuständigen
Prüfungsamt entwickelt werden, dessen Etablierung in 2011 begonnen wurde; ein Abschluss
ist für 2012 vorgesehen.
Entsprechend ist die Universität in Bezug auf die Absolventenzahlen weiterhin auf den Datenstand des Statistischen Landesamtes angewiesen. Der aktuellste veröffentlichte Datenstand ist der des Prüfungsjahres 2010, der in nachfolgender Tabelle dargestellt ist.
Im Prüfungsjahr 2010 lag die Anzahl der bestandenen Abschlussprüfungen bei 1.608,
davon 237 Promotionen (2009: 1.728, davon 238 Promotionen). Der Frauenanteil insgesamt
lag bei 50% (2009: 52,3%).
Tab. 3: Universitäre Studienabschlussprüfungen im Prüfungsjahr 2010 nach Abschlussarten
Diplom
Staats- Staatsexamen examen
Bachelor
Magister
(nur
(ohne
Lehramt) Lehramt)
Master
AufbauPromotiStudienon
gang
Gesamt
314
95
309
184
196
183
237
90
Frauenanteil
47,8%
77,9%
61,2%
66,3%
39,3%
27,9%
36,3%
61,1%
1.4. Qualitätsentwicklung
Qualitätsmanagementsystem und Akkreditierung
Bezogen auf das Qualitätsmanagementsystem der UdS im Bereich von Lehre und Studium
sowie das laufende Verfahren zur Systemakkreditierung standen im Berichtsjahr folgende
Aspekte im Vordergrund:
Qualitätssicherung bei der Einrichtung, Änderung und Aufhebung von Studiengängen.
Die Einrichtung der vier konsekutiven Master-Studienfächer Altertumswissenschaften, Educational Technology, Human- und Molekularbiologie sowie Psychologie erfolgte nach dem
etablierten Verfahren zur qualitätsorientierten Konzeption von Studiengängen. An Studienfächern vorgenommene Änderungen bezogen sich insbesondere auf die Reduktion von Prüfungsleistungen und Zulassungsvoraussetzungen zur Verbesserung der Studierbarkeit sowie
die Einführung von weiteren Vertiefungsbereichen. Insgesamt wurde die Internationalisierung
des Studienangebots der UdS im Jahre 2011 insbesondere im Rahmen des Projekts „Universität der Großregion“ (UniGR) weiter vorangetrieben. So enthalten viele der neu eingerichteten Studienfächer sogenannte „Mobilitätsfenster“, die es erlauben, einen
Studienaufenthalt an einer Partneruniversität problemlos in das Studium zu integrieren.
Regelmäßige Qualitätsverfahren. Mit dem Ziel, universitätsweite Standards für die Lehrveranstaltungsevaluationen und den Umgang mit den Evaluationsergebnissen festzusetzen,
A - 13
wurden im Juli 2011 vom Studienausschuss entsprechende Empfehlungen verabschiedet.
Im Sommersemester 2011 führte das Qualitätsbüro das bereits etablierte Kritische Studierendenfeedback in den Fächern Europäische Integration, Bildwissenschaften der Künste,
Chemie und AMASE durch; dabei wurden insgesamt 140 Studierende befragt. Bei der Kontaktstelle Studienqualität wurden im Berichtsjahr 48 studentische Anfragen bearbeitet. Die
UdS hat sich erneut am CHE-Hochschulranking beteiligt und mit dem Fach Anglistik / Amerikanistik am Forschungsrating des Wissenschaftsrats teilgenommen. Darüber hinaus wurde
die Konzeption einer Absolventenstudie, deren Durchführung für 2012 vorgesehen ist, vorbereitet.
Strategische Qualitätsentwicklung. Im Berichtsjahr beteiligte sich die UdS an mehreren
großen Ausschreibungen, wodurch einige Kapazität mit den diversen Antragstellungen gebunden wurde. Konkret handelt es sich hierbei um: Einzel- und Verbundantragsstellungen im
Rahmen des gemeinsamen Programms des Bundes und der Länder für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre (vgl. nachfolgender Abschnitt), die Einreichung einer Projektskizze der UdS zum BMBF-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene
Hochschulen“, die Beteiligung an der Ausschreibung des Stifterverbands für die Deutsche
Wissenschaft und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) für den "Ars legendi-Preis für exzellente Hochschullehre" in den Sozialwissenschaften, die Einreichung eines Vorschlags für
„Fellowship für Innovationen in der Hochschullehre“ der kombinierten Ausschreibung der Baden-Württemberg Stiftung, der Joachim Herz Stiftung und des Deutschen Stifterverbandes
für die Deutsche Wissenschaft. Der Landespreis Hochschullehre, mit dem herausragende
Leistungen im Bereich der Lehre an Hochschulen im Saarland gewürdigt werden, ging im
Jahr 2011 u.a. an ein Mitglied der UdS.
Im Rahmen des Verfahrens zur Systemakkreditierung, welche der UdS die Einhaltung
der Qualitätsstandards und -vorgaben der Kultusministerkonferenz und des Akkreditierungsrates sowie die Gewährleistung der Qualifikationsziele und Qualitätsstandards ihrer Studiengänge attestieren soll, fanden im Berichtszeitraum zwei Vor-Ort-Begehungen der externen
Gutachter statt. Diese Begehungen waren von umfangreichen Vor- und Nacharbeiten für die
Erstellung von Berichten und das Zusammenstellen von Materialien begleitet. Drei weitere
Begehungen im Rahmen der stichprobenartig durchgeführten Programmakkreditierungen
einzelner Studiengänge werden derzeit vorbereitet. Mit einem Abschluss des Verfahrens zur
Systemakkreditierung wird im September 2012 gerechnet.
Campus-Management-System
Zur Vorbereitung des Auswahlprozesses für ein integriertes Campus-Management-System
(CMS), welches die jetzigen HIS-GX Module ablösen wird, wurden weitere Ist-Prozessanalysen durchgeführt und in Soll-Konzepte überführt, beispielsweise bezogen auf das Immatrikulationsverfahren oder auch auf dezentrale Vorgänge in den Prüfungssekretariaten.
Die aufgenommenen und erstellten Prozessabläufe spiegeln die Anforderungen an das
zukünftige CMS wider. Zur Vorbereitung der entsprechenden Ausschreibung wurde eine
Marktanalyse unter Einbeziehung verschiedenster Bereiche der UdS durchgeführt. Kernstück dieser Marktanalyse waren jeweils zweitägige Workshops von vier anhand technologischer Kriterien vorab ausgewählten Anbietern. Neben allgemeinen und technologisch
A - 14
geprägten Vorträgen wurden konkrete – an der UdS durchgeführte – Prozesse am angebotenen System vorgeführt. An diesen Workshops nahmen auch interessierte Mitarbeiter/innen
und Studierende als zukünftige Systemnutzer teil. Das hieraus gewonnene Feedback fließt
mit anderen Hintergrundinformationen in die Vorbereitung der konkreten Ausschreibung und
den folgenden Implementierungsprozess ein.
Qualitätsverbesserung im Rahmen des Qualitätspakts Lehre
Die Bundesregierung und die Regierungen der Bundesländer haben den Hochschulpakt
2020 um ein Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre erweitert, das die Hochschulen darin unterstützen soll, die Betreuung der Studierenden und die
Lehrqualität zu verbessern sowie die Erfolge der Studienreform zu sichern. Die UdS hat sich
im Berichtsjahr an dem Programm mit zwei Anträgen (einem Einzel- und einem Verbundantrag) für die erste Förderperiode bis 2016 beteiligt und war mit beiden Anträgen erfolgreich.
Mit den beantragten Mitteln für den Einzelantrag „Studieren mit Profil: Kompetenz in Forschung & Praxis“ hat die UdS nun die Möglichkeit, konkrete Maßnahmen (vorgezogene Berufungen, Junior-Professuren und Pilotprojekte) in den Schwerpunkten „Forschungsorientierte Lehre“ und „Praxisorientierte Lehre“ umzusetzen. Ziel der Maßnahmen ist die
bedarfsgerechte Verbesserung der Lehr- und Betreuungsangebote insbesondere in der Abschlussphase des Studiums (sowohl in der Abschlussphase der Bachelor- als auch der Masterausbildung), um den Studierenden vielfältigere Möglichkeiten zur Entwicklung individueller
Kompetenzprofile bereitzustellen.
Die UdS ist zudem am Verbundvorhaben „Netzwerk Quality Audit“ beteiligt. Gegenstand
des Vorhabens ist die Weiterentwicklung von Qualitätsmanagementsystemen für Lehre und
Studium an Universitäten durch das Modell eines netzwerkorientierten Quality-AuditVerfahrens. Das Verfahren soll durch die vier Verbundpartner (Universität Potsdam, Universität des Saarlandes, Leuphana Universität Lüneburg und Technische Universität Kaiserslautern) ausgearbeitet und mit assoziierten Hochschulen bis Ende 2016 erprobt und evaluiert
werden.
Qualitätsverbesserung durch Kompensationsmittel
In der Ziel- und Leistungsvereinbarung III wurde beschlossen, dass das Saarland die
UdS in ihrer Zielsetzung einer qualitätsorientierten Lehre durch die über die Legislaturperiode hinaus zugesagten Kompensationsmittel unterstützt. Diese wurden für die Jahre 2011 bis
2013 mit einem Festbetrag von 10 Mio. € pro Jahr angesetzt. Das Verfahren der Kompensationsmittelvergabe entwickelt das vorher praktizierte Verfahren zur Vergabe der Studiengebühren gezielt weiter, indem die sich in der Praxis bewährten Bestandteile soweit möglich
übernommen wurden bzw. eine Anpassung der Regelungen an die Besonderheiten der
Kompensationsmittel vorgenommen wurde. Hierzu wurden nach Diskussion in den universitären Gremien vom Präsidium Eckpunkte zum Antrags- und Vergabeverfahren sowie zur
Verwendung der Kompensationsmittel beschlossen.
Im WS 2010/2011 wurden Kompensationsmittel in Höhe von 3.800.000 Euro verteilt. Da
es zu diesem Zeitpunkt noch keine Informationen über den endgültigen vom Land bewilligten
Betrag gab, wurde für dieses Semester letztmalig eine konservative Mittelberechnung vorge-
A - 15
nommen, für welche die UdS in Vorlage treten musste. Im SS 2011 standen laut Ziel- und
Leistungsvereinbarung III hingegen 5.000.000 Euro zur Verfügung. Von diesen wurden
150.000 Euro (und damit nur 3%) zur Realisierung der Verwaltung der Kompensationsmittel
auf zentraler und dezentraler Ebene benötigt. Für Kernprojekte, d.h. stabile Projekte von
übergeordneter Bedeutung, wurden 1.000.000 Euro eingeplant, so dass – unter Einbeziehung von 500.000 Euro Restmitteln aus Kompensationsmittel – im SS 2011 ein Verfügungsbetrag von 4.350.000 für zentrale und dezentrale Ebene zur Verfügung stand.
Die generelle Zielsetzung – die Verbesserung der Qualität von Lehre und Studium – wird
durch übergreifende Projektkategorien (Verstärkung des Lehrpersonals, Vermittlung von
fachlichen und außerfachlichen Qualifikationen, Betreuung und Beratung der Studierenden,
berufsvorbereitende Qualifikationsangebote, Stärkung der internationalen Kompetenzen der
Studierenden, Gestaltung der Studienbedingungen wie z.B. Literaturversorgung, Gestaltung
der Rahmenbedingungen des Studiums wie z.B. Hochschulsport) konkretisiert. Auch für
2011 lässt sich zur Verwendung der Kompensationsmittel erneut eine positive Bilanz ziehen.
Es konnte neben der Förderung neuer befristeter Projekte insbesondere die Förderung von
langfristigen Projekten, wie die Unterstützung des Zentrums für Schlüsselkompetenzen, des
Sprachenzentrums oder die Förderung kultureller Angebote für Studierende forciert werden.
Insgesamt bewilligten die jeweiligen Kommissionen ca. 1.150 Projekte, die zusammengefasst nach Verwendungskategorien in Tabelle 4 dargestellt sind.
Tab. 4: Verwendung der Kompensationsmittel im WS 2010/2011 im SS 2011
Verwendungskategorien
Verbesserung der Lehre (Neue Stellen wie
Tutoren, Mentoren und Gastprofessuren)
Wintersemester
2010/2011
Sommersemester
2011
ca. 1.180.000 EUR
(ca. 32%)
ca. 1.829.000 EUR
(ca. 35%)
Berufsvorbereitung der Studierenden
(z.B. erheblicher Ausbau der Schlüsselkompetenzveranstaltungen)
ca. 165.000 EUR
(ca. 5%)
ca. 251.000 EUR
(ca. 6%)
Verbesserung der Infrastruktur
(Ausstattungen inkl. eLearning-Angebote)
ca. 740.000 EUR
(ca. 20%)
ca. 720.000 EUR
(ca. 17%)
Ausbau des Services für Studierende
(z.B. Exkursionen, Betreuungsangebote)
ca. 938.000 EUR
(ca. 26%)
ca. 1.630.000 EUR
(ca. 21%)
Stärkung der Bibliotheken (z.B. erhebliche
Aufstockung der Lehrbuchsammlungen)
ca. 530.000 EUR
(ca. 14%)
ca. 800.300 EUR
(ca. 18%)
Stärkung der Internationalität
(z.B. Sprachkurse)
ca. 115.000 EUR
(ca. 3%)
ca. 140.550 EUR
(ca. 3%)
Bei den oben stehenden Daten handelt es sich um planerische Mittel, die für die Projekte
bewilligt wurden und jeweils für ein Studienjahr betrachtet werden. Der Mittelabfluss lässt
sich über die Ausgaben im Haushaltsjahr (also das Kalenderjahr 2011) kontrollieren, die in
2011 insg. 6.913.144 Euro betrugen. Hiervon lassen sich 4.557.856 Euro den Personalkosten und 2.355.289 Euro den Sachkosten zuordnen. Darüber hinaus waren 2.543 Euro im Obligo gebunden. Eine Differenz zwischen den verausgabten Mitteln und den planerischen
ergibt sich einerseits durch den unterschiedlichen Betrachtungszeitraum, auf der anderen
Seite durch Verzögerungen bei Verträgen und Rechnungseingängen. Die Restmittel werden
im Folgejahr verausgabt.
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Das Spektrum der durch Kompensationsmittel ermöglichten Projekte ist sehr groß und
betrifft insbesondere die Verbesserung der Lehre und der Serviceangebote für Studierende.
Insgesamt lässt sich vor allem durch die in den Projekten durchgeführten Evaluationen eine
enorme Verbesserung der Studienqualität und damit der Zufriedenheit der Studierenden
feststellen, die ohne den Einsatz der Kompensationsmittel so nicht möglich wäre, jedoch insbesondere im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der UdS notwendig ist. Es lässt sich zudem feststellen, dass die Projekte von hoher Bedeutung weiterhin gefördert werden konnten
und auch zukünftig im Angebot der UdS nicht fehlen dürfen.
In 2011 erfolgte die Prüfung der Kompensationsmittel durch den Rechnungshof. Die
Prüfung bestätigte, dass die Mittel zielgerecht genutzt werden und zu einer höheren Qualität
von Lehre und Studium beitragen.
A - 17
2.
Weiterbildung
Das Spektrum von Weiterbildungsmöglichkeiten stellt sich an der UdS generell wie folgt dar
(vgl. Abb. 3).
Studierende
Graduierte
Postgraduierte
Beschäftigte
allgemein
Externe
IuK-Technik (u.a.
HIZ)
SULB
Sprachenzentrum
Frankreichzentrum
International Office
Gleichstellungsbüro
Kooperationsstelle
Wissenschaft und
Arbeitswelt (KoWA)
Existenzgründung
(KWT)
Career Service
(Zentrum für Schlüsselkompetenzen)
Zentrum für Lehrerbildung (ZfL)
Future: Consulting
AufbauStudiengänge
Weiterbildende Veranstaltungen
Existenzgründung
(KWT)
Graduiertenprogramm GradUS
Gleichstellungsbüro
International Office
HochschuldidaktikProgramm (Zentrum
für Schlüsselkompetenzen)
Future: Consulting
Juniorprofessuren
Habilitationsmöglichkeit
Akademische
Ratsstellen
Nachwuchsleitung
in Forschungsprogrammen
Teach-the-Teacher
(Medizinische Fakultät)
HochschuldidaktikProgramm (Zentrum für Schlüsselkompetenzen)
IuK-Technik
(HIZ, ZelL u.a.)
SULB
Kooperationsstelle Wissenschaft und
Arbeitswelt
(KoWA)
Audit familiengerechte Hochschule
Personalabteilung
Externe Kooperationen
Kooperationsstelle
Wissenschaft und
Arbeitswelt (KoWA)
Zentrum für Lebenslanges Lernen
Existenzgründung
(KWT)
Fakultäten
Professuren
Zentrum für Lehrerbildung (ZfL)
Abb. 3: 5-Säulen-Modell der Weiterbildung an der UdS
Das Studienangebot „Existenzgründung“ der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT) richtet sich an Studierende, Graduierte sowie externe Interessierte. In
Workshops und Vorträgen werden für Gründer relevante Kenntnisse in kompakter Form
vermittelt. Starterfirmen erhalten ein umfassendes Beratungs- und Unterstützungsprogramm.
Das internetbasierte Portal „Future: Consulting“ des Competence Center „Virtuelle Saar
Universität“ in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und der Fachrichtung Psychologie der UdS zielt darauf ab, die Eingliederung von Studierenden in den Beruf systematisch zu unterstützen. Den Ausbau der Beschäftigungsfähigkeit verfolgt auch der vom Zentrum für Schlüsselkompetenzen angebotene „Career
Service“, der allen Studierenden offen steht und die Weiterentwicklung sozialer, persönlicher
und methodischer Kompetenzen zum Ziel hat.
Die Weiterbildungsangebote des Zentrums für Schlüsselkompetenzen im Bereich der
Hochschuldidaktik können von den Dozent/inn/en der UdS kostenfrei wahrgenommen werden. Eine Erweiterung bietet das Angebot der Partnerhochschulen im Hochschulevaluierungsverbund Südwest, das den Dozent/inn/en der UdS ebenfalls kostenfrei zur Verfügung
steht. Qualifikationsmöglichkeiten speziell für Doktorand/inn/en bietet das Graduiertenprogramm GradUS der UdS, dessen Programm das Ziel verfolgt, Doktorand/innen ergänzende
Qualifikationsmöglichkeiten zu bieten und im Dialog mit den Fachrichtungen zu einer transdisziplinär und international orientierten Promotionskultur beizutragen (vgl. Kap. 3.4.1).
Die UdS nimmt am Gemeinschaftsprojekt Interuniversitäre Weiterbildung (IUW) teil, das
von insgesamt neun Universitäten in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland getragen
wird. Im Rahmen der interuniversitären Weiterbildung werden Veranstaltungen vornehmlich
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für Führungskräfte der beteiligten Universitäten zu Themen und Inhalten durchgeführt, die
von den kooperierenden Universitäten eingebracht werden und sich somit am aktuellen Weiterbildungsbedarf orientieren. Im Jahr 2011 fanden Veranstaltungen u.a. zu folgenden Themen statt: Projektmanagement, Immobilienmanagement, integriertes Qualitätsmanagement,
Hochschulrecht, Fachbereichsmanagement. Daneben wurden an der UdS interne Weiterbildungsveranstaltungen für Mitarbeiter/innen der UdS durchgeführt, u.a. zum Allgemeinen
Gleichbehandlungsgesetz und zum Befristungsrecht.
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3.
Forschung
3.1. Schwerpunktbereiche der UdS
Um optimale Rahmenbedingungen für national und international beachtete Forschung zu
schaffen, bündelt die UdS ihre Ressourcen in ausgewählten zukunftsträchtigen Bereichen.
So stärkt und fördert sie Schwerpunktbereiche, in denen sie national und international eine
vordere Stellung in Forschung und Ausbildung einnimmt oder in denen sie das Potenzial besitzt, dies zukünftig erreichen zu können. Die Schwerpunktbereiche der UdS sind:
- Informatikwissenschaften mit Informatik, Wirtschaftsinformatik, Rechtsinformatik, Bioinformatik, Computerlinguistik, anwendungs- und computerorientierter Mathematik
und Kognitiver Psychologie. Für den Forschungsbereich sind bezogen auf das Jahr
2011 folgende Entwicklungen in diesem Schwerpunktbereich hervorzuheben: ERC
Advanced Grant für Prof. Andreas Zeller, Erfolg in der BMBF-Ausschreibung Kompetenzzentren für die IT-Sicherheitsforschung und erfolgreiche Verlängerung des
SFB/TR 14.
-
NanoBioMed – Leben und Materie mit den entsprechenden Arbeitsgebieten in Medizin, Physik, Biologie, Chemie, Pharmazie und Werkstoffwissenschaften. Aus diesbezüglichen Forschungaktivitäten ist im lebenswissenschaftlichen Schwerpunktbereich
innerhalb des Berichtszeitraums insbesondere auf den Start des SFB 894, die Bewilligung des IRTG 1830 sowie auf den zur Vollantragstellung empfohlenen SFB 1027
hinzuweisen.
-
Europakompetenz und Internationalität mit Europäischem Recht, Europäischer Wirtschaft und zahlreichen Forschungsprogrammen und Studienangeboten in den Philosophischen Fakultäten zu Geschichte, Sprache und Kultur in Europa. Für den
Berichtszeitraum ist aus diesem Schwerpunktbereich besonders der positive Bescheid über die Verlängerung des Projekts „Universität der Großregion“ hervorzuheben. Darüber hinaus wurden zwei Verbundprojekte im Rahmen der kompetitiven
gemeinsamen Ausschreibung von DFG und ANR bewilligt.
3.2. Forschungsförderung aus Universitätsmitteln
Die Grundausstattung der Professuren und Einrichtungen ist die finanzielle Basis aller Forschungsaktivitäten. Darüber hinaus stellt die Universität gezielt zentrale Forschungsmittel zur
Verfügung. Diese Mittel werden jährlich auf Vorschlag des Forschungsausschusses projektund leistungsbezogen in drei Kategorien vergeben: (1) Großgeräte, (2) das Investitionsprogramm für Lehre und Forschung und (3) die Anschubfinanzierung von Forschungsprojekten.
Innerhalb dieser Kategorien erfolgt die Antragsförderung im Rahmen des verfügbaren Budgets auf der Grundlage der Qualität der eingereichten Anträge.
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Tab. 5: Übersicht zur Forschungsförderung aus Universitätsmitteln
Förderkategorie
Fördervolumen
2011
Großgeräte
Forschungsgroßgeräte gem. Art. 91b GG
Geräte, die ausschließlich in der Forschung eingesetzt werden und deren Anschaffungskosten den Betrag von 200.000 € übersteigen. Bei
einer positiven Begutachtung durch die DFG werden von DFG und
Land jeweils 50% der Anschaffungskosten bereitgestellt.
Beispiele:
- 3-D Drucker für Rapid Prototyping-Anwendungen (260.003 €)
- Hochauflösendes Massenspektrometer mit nano-LC und micro-LC
Kopplung (820.140 €)
3.135.269 €
(8 Anträge;
7 Bewilligungen)
inkl. 50%Finanzierung
durch die
Deutsche
Forschungsgemeinschaft
Großgeräte der Länder gem. Art. 143c GG
- Geräte für Lehre und Forschung, deren Anschaffungskosten den
Betrag von 125.000 € übersteigen;
- Geräte für reine Forschungszwecke, deren Anschaffungskosten
zwischen 125.000 € und 200.000 € liegen.
Die Gerätebeschaffung erfolgt aus Landesmitteln, ist aber von einer
positiven Begutachtung durch die DFG abhängig.
Beispiele:
- CIP-Pool für FR Wirtschaftswissenschaft und WAP-Cluster für FR
Mathematik (je 150.000 €)
- 3-Achs-CNC-Fräsmaschine (147.000 €))
682.650€
(5 Anträge;
4 Bewilligungen)
Investitionsprogramm
Mittel für die Neu- und Ersatzbeschaffung sowie die außergewöhnliche
Instandsetzung von wissenschaftlichen Ausstattungsgegenständen für
Forschung und Lehre.
Vorausgesetzt wird, dass die Finanzierung aus Grundausstattungsoder Drittmitteln nicht möglich ist und die Beschaffungskosten deutlich
unter der Grenze für die Beschaffung von Großgeräten liegen.
864.082 €
(83 Anträge;
42 Bewilligungen)
Anschubfinanzierung von Forschungsprojekten
Unterstützung der Vorbereitung von Drittmittelanträgen durch die Universität. Angesprochen sind insbesondere junge Wissenschaftler/innen, die über keine eigenen Mittel verfügen. Die Förderdauer
beträgt ein Jahr.
Bewertet werden die Anträge nach dem Niveau der wissenschaftlichen
Fragestellung, der Erreichbarkeit des angestrebten Ergebnisses und
den Chancen einer erfolgreichen Antragstellung für ein darauf aufbauendes Drittmittelprojekt.
214.368 €
(46 Anträge;
23 Bewilligungen)
A - 21
3.3. Forschungsförderung aus Drittmitteln
Drittmittel spielen im nationalen und internationalen Wettbewerb der Universitäten untereinander eine entscheidende Rolle. Exzellente Forschung bedarf exzellenter Forschungsbedingungen, die u.a. durch extern eingeworbene Mittel gefördert werden. Es lassen sich im
Bereich der Forschungsförderung Drittmittelgeber aus dem nationalen, dem europäischen
und dem internationalen Bereich unterscheiden.
3.3.1 Forschungsförderung mit nationalen Drittmitteln
Der Fokus der Drittmitteleinnahmen der UdS liegt im nationalen Bereich. Zwar ist der in
Punkt 3.3.2 näher ausgeführte unbestreitbare Erfolg im Bereich der europäischen Drittmittel
ein besonderes Qualitätsmerkmal der UdS, doch bieten sich im diversifizierten nationalen
Drittmittelbereich mit seinen zahlreichen Fördergebern für alle Disziplinen vielfältigere Möglichkeiten, auch kleinere Projekte zu realisieren, die im Gesamten zu einer hervorragenden
Bilanz im Jahr 2011 führten. So konnte die UdS 2011 bei einer Gesamtsumme von
63,8 Mio. € (Vorjahr: 56,4 Mio. €) im Bereich der nationalen Drittmittelgeber eine Summe
von 42,7 Mio. € (Vorjahr: 36,7 Mio. €) verbuchen (vgl. Tab. 6). Größter Drittmittelgeber ist
dabei eindeutig die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit 24,7 (Vorjahr: 19,2 Mio. €), gefolgt von den Bundesministerien mit insgesamt 18,0 Mio. € (Vorjahr: 17,5 Mio. €).
Forschungsförderung mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Die im bundesweiten Vergleich der Drittmitteleinnahmen sehr gute Platzierung der UdS
gründet zum einen auf einer hohen Anzahl von Einzelanträgen, zum anderen auf der Leitung
von oder Teilnahme an koordinierten Programmen der DFG, wie den Sonderforschungsbereichen, Graduiertenkollegs und Forschergruppen.
a) Sonderforschungsbereiche
Sonderforschungsbereiche sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen der Universität, in denen die Wissenschaftler/innen der UdS im Rahmen eines fächerübergreifenden
Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sonderforschungsbereiche, die mehrere universitäre Standorte verbinden, werden als „Transregio (SFB/TR)“ bezeichnet. Ziel der Sonderforschungsbereiche ist die Förderung einer Schwerpunktbildung an der Hochschule durch
die langfristige Förderung von Verbünden, die Förderung interdisziplinärer Kooperationen
und auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Sonderforschungsbereiche / Beteiligungen an Sonderforschungsbereichen im Jahr 2011:
-
-
-
-
SFB/TR 14: „Automatische Verifikation und Analyse komplexer Systeme“; unter Beteiligung der Universitäten Oldenburg, Freiburg und Saarbrücken sowie des MPI für
Informatik (Saarbrücken)
SFB/TR 57: „Organfibrose: Von den Mechanismen der Schädigung zur Beeinflussung der Erkrankung“; unter Beteiligung der RWTH Aachen (Leitung), der Universität
Bonn und der UdS
SFB 530: „Räumlich-zeitliche Interaktionen zellulärer Signalmoleküle“; unter Beteiligung der Fachrichtungen Pharmakologie & Toxikologie, Physiologie, Biophysik, Anatomie, Medizinische Biochemie & Molekularbiologie, Zellbiologie (2011 mit positiver
Bewertung der DFG abgeschlossen)
SFB 894: „Ca2+-Signale: Molekulare Mechanismen und Integrative Funktionen“
A - 22
b) Graduiertenkollegs
Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkollegs (GK) bieten
Doktorand/inn/en die Möglichkeit, ihr Forschungsvorhaben im Rahmen eines koordinierten,
von mehreren Hochschullehrern getragenen Forschungsprogramms durchzuführen, das
durch ein systematisch angelegtes Studienprogramm ergänzt wird. Internationale Graduiertenkollegs (IGK) eröffnen den Promovierenden die Möglichkeit, durch die Kooperation mit universitären Partnern im Ausland ihre Promotion in einem internationalen Umfeld
durchzuführen.
Laufende Graduiertenkollegs im Jahr 2011:
-
GK 845: „Molekulare, physiologische und pharmakologische Analyse von zellulärem
Membrantransport“; gemeinsam mit der TU Kaiserslautern
-
IGK 1457: „Adaptive Minds: Neural and Environmental Constraints on Learning and
Memory“; in Kooperation mit der Universität Beijing
-
GK 1326: „Calciumsignale und zelluläre Nanodomänen“
c) Forschergruppen (FOR), Klinische Forschergruppen (KFO)
Die dritte Förderlinie der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Förderung koordinierter
Forschungsverbünde ist die Forschergruppe. Eine Forschergruppe ist ein enges Arbeitsbündnis mehrerer herausragender Wissenschaftler/innen, die gemeinsam eine Forschungsaufgabe bearbeiten. Ausschlaggebend für die Bewilligung ist die wissenschaftliche Qualität
und Originalität des Forschungsvorhabens auf internationalem Niveau. Daneben finanziert
die Deutsche Forschungsgemeinschaft auch Klinische Forschergruppen (KFO), die sich der
Grundlagenforschung im medizinischen Bereich widmen.
Beteiligungen an Forschergruppen im Jahr 2011 (aufgeführt sind nur Forschergruppen, bei
denen die UdS die Sprecherfunktion inne hat):
-
FOR 967: „Funktionen und Mechanismen von Liganden des ribosomalen Tunnelausgangs“ (Medizinische Biochemie)
-
KFO 196: „Signaltransduktion bei adaptiven und maladaptiven kardialen RemodelingProzessen“ (Medizinische Fakultät)
Bundesmittel inklusive Exzellenzinitiative
Die Drittmittel der Bundesministerien machen neben den Geldern der DFG ebenfalls einen
erheblichen Anteil der Drittmitteleinnahmen der UdS aus.
Zum einen wird an der UdS eine Vielzahl von Projekten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, aber auch die Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie, für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und das Bundesministeriums des
Innern finanzieren Forschungsprojekte.
Zum anderen schlägt sich die besondere Profilbildung der UdS im Bereich Informatik vor
allem in der erfolgreichen Antragstellung im Rahmen der ersten Phase der Exzellenzinitiative
nieder. Die Bewilligung eines Exzellenzclusters in Verbindung mit einer Graduiertenschule im
Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes im Jahr 2007 stellt für die UdS eine Förderung in
Höhe von 40 Mio. € für 5 Jahre sicher.
A - 23
-
EXC 284: Das Exzellenzcluster 284 „Multimodal Computing and Interaction” vereint
die Kompetenzen der Fachrichtung Informatik mit denen der außeruniversitären Institute MPI für Informatik, MPI for Software Systems und DFKI.
-
GSC 209: Die Graduate School of Computer Science betreut momentan über 200
Doktorand/inn/en.
Im Rahmen der zweiten Phase der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder stellte die
UdS die Verlängerungsanträge für die bestehenden Initiativen.
Zu erwähnen ist auch die über das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
geleitete Förderung durch die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen
(AiF). Mit dem dortigen Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) wird die Kooperation von Kleinen und Mittleren Unternehmen mit Forschungseinrichtungen gefördert. Gerade
zur Stärkung der regionalen Vernetzung wird dieses Programm von den Wissenschaftlern
der UdS rege genutzt, was im Jahr 2011 in drei erfolgreichen Anträgen mündete.
Mittel aus Stiftungen
Die Förderung durch Stiftungen findet einerseits einen Niederschlag in der Finanzierung von
Stiftungsprofessuren, wie zum Beispiel die seit dem Dezember 2011 besetzte Stiftungsprofessur für Experimentelle Pneumologie.
Daneben ist – insbesondere für Geisteswissenschaften – die Finanzierung von Forschungsprojekten durch öffentliche Stiftungen ein wichtiger Bereich der Drittmitteleinnahmen
der UdS. Hier sind insbesondere die Volkswagenstiftung, die Fritz-Thyssen-Stiftung, die Robert-Bosch-Stiftung und die Gerda-Henkel-Stiftung zu nennen.
3.3.2 Forschungsförderung mit internationalen Drittmitteln
Europäische Förderprogramme
Im Berichtsjahr weist die Beteiligung der UdS an europäischen Förderprogrammen erneut
eine sehr positive Bilanz auf: Die Zahl der europäischen Forschungs- und Innovationsprojekte an der UdS beläuft sich im Jahr 2011 auf insgesamt 74 Initiativen mit einem EUFördervolumen in Höhe von rd. 27,4 Mio Euro. Die in 2011 eingegangen EU-Mittel betragen
rund 5 Mio €. Wie in den vergangenen Jahren stellt der Bereich „Lebenswissenschaften“ mit
insgesamt 28 geförderten Projekten und rund 40% der eingeworbenen EU-Mittel dabei erneut den thematischen Schwerpunkt dar. An zweiter Stelle folgen die Informations- und
Kommunikationswissenschaften bzw. -technologien (vgl. Abb. 4, folgende Seite).
Besondere Erwähnung verdient im Jahr 2011 die erstmalige Einwerbung des begehrten
ERC Advanced Grant an der UdS. Die Fördersumme wird bis zu 2,3 Millionen Euro für die
kommenden fünf Jahre betragen. Das geförderte Projekt SPECMATE hat zum Ziel, die
grundlegenden Prinzipien großer Softwaresysteme zu erforschen. Mithilfe der erwarteten Erkenntnisse soll es künftig möglich sein, automatisch fehlerfreie Computersysteme zu entwickeln, um etwa den Geldverkehr, soziale Netzwerke oder die Flugüberwachung sicherer zu
gestalten. In diesem Jahr hatten sich über 2.000 Wissenschaftler für die Förderung beworben, nur etwa 12 Prozent der Anträge wurden bewilligt.
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25
UdS ist Projektpartner
20
20
UdS ist Projektkoordinator
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Abb.4: Europäische Förderprojekte nach Themenbereichen
In dem Interreg-Projekt „Universität der Großregion - UniGR“ wurden im Forschungsmodul
im Jahr 2011 mehrere Veranstaltungen organisiert, die zur Vernetzung von Arbeitsgruppen
und Professoren (UniGR-Workshop Mathematik; UniGR-Workshop Softmatters etc.) sowie
von Nachwuchswissenschaftler/inne/n (UniGR European Doctoriales 2011) der UniGRPartneruniversitäten geführt haben. Des Weiteren haben die Partner der UniGRPilotaktivitäten auch im Bereich der Forschung ihre grenzüberschreitende Arbeit fortgeführt
und neben den Arbeitstreffen zwischen den Wissenschaftler/inen/n auch mehrere Konferenzen und Doktorandenseminare organisiert. Darüber hinaus wurden im Jahr 2011 die Forschungsgroßgeräte aller Partneruniversitäten erfasst. Diese Übersicht soll es den
Wissenschaftler/inne/n der UniGR-Partneruniversitäten ermöglichen, sich über Bestand und
Eigenschaften der Forschungsausstattungen an ihren Instituten auszutauschen und eventuell freie Kapazitäten im Rahmen von Kooperationen zwischen den Arbeitsgruppen zu nutzen.
Weitere internationale Drittmittelgeber zur Forschungsförderung
Seit 2009 ist die Universität des Saarlandes auf Initiative der Koordinationsstelle Nationale
Forschungsförderung im amerikanischen Fördersystem akkreditiert. Seither ist es den Wissenschaftler/inne/n der UdS möglich, sich an Ausschreibungen der National Institutes zu
beteiligen, je nach Ausschreibung teilweise in Kooperation mit amerikanischen Partnern,
teilweise als vollwertige Antragsteller.
Daneben wurden von den Wissenschaftler/inne/n der UdS auch weitere internationale
Drittmittelgeber für die Finanzierung von Forschungsvorhaben genutzt, z.B. die GermanIsraeli-Foundation oder das australische National and International Research Alliance Program (NIRAP).
A - 25
3.3.3 Übersicht über die Drittmitteleinnahmen der Universität
Die Drittmitteleinnahmen der Universität konnten im Jahr 2011 um 13,1% auf 63,8 Mio. €
(Vorjahr: 56,4 Mio. €) gesteigert werden. Aus Tabelle 6 ist die Untergliederung nach Mittelherkunft und Fakultät ersichtlich.
Über diese Einnahmen hinaus haben Wissenschaftler/innen der Universität erhebliche
Drittmittel eingeworben, die nicht über die Universitätsbücher vereinnahmt werden und damit
nicht in die Drittmittelstatistik eingehen. Es handelt sich hierbei u.a. um Mittel der Akademien
der Wissenschaften, die von diesen selbst verwaltet werden, sowie um Preise, die an Wissenschaftler/innen persönlich vergeben wurden. Außerdem werben Professor/inn/en der
Universität, die zugleich Forschungseinrichtungen im Umfeld der UdS leiten, umfangreiche
Drittmittel über diese Einrichtungen ein. Diese Mittel werden bei den Forschungseinrichtungen und nicht bei der Universität verbucht.
Tab. 6: Drittmitteleinnahmen nach Geldgeber und Fakultät 2011 (ohne Max-Planck-Institute)*
Universitätseinrichtungen
Fakultät 1:
Rechtsund
Wirtschaftswissenschaften
Fakultät 2:
Medizin
Fakultät 3:
Geschichts- und
Kulturwissenschaften
Fakultät 4:
Sprach-,
Literaturund
Kulturwissenschaften
Geldgeber
absolut €
1.257.036
DFG:Einzelprojekte/
absolut €
Nachwuchsf./GK/Excellen
in %
zinitiative
Bund/Länder/
Stiftungen
absolut €
in %
absolut €
Industrie/Verwahr
in %
absolut €
EU
DAAD-Stipendien/
Studiengebühren
absolut €
Gesamt
Univ.-Mitglieder
absolut €
in %
in %
Fakultät 8:
Chemie,
Pharmazie,
Bio- und
Werkstoffwissenschaften
Zentrale
Einrichtungen
193.909
Summe
%-Anteil
an
Gesamteinheiten
-108.991
1.341.954
94%
0%
0%
0%
14%
0%
0%
-8%
100%
30.320
2.916.167
290.050
2.011.041
1.105.613
8.353.803
1.465.231
2.254.935
4.952.519
23.379.679
0%
12%
1%
9%
5%
36%
6%
10%
21%
100%
315.165
7.191.782
161.726
379.047
1.075.865
844.509
1.763.680
3.995.939
2.255.595
17.983.308
2%
40%
1%
2%
6%
5%
10%
22%
13%
100%
1.340.483
4.594.361
63.314
30.884
628.266
316.858
319.394
1.763.858
4.498.812
13.556.230
10%
34%
0%
0%
5%
2%
2%
13%
33%
100%
-18.177
1.249.059
180.292
886.498
84.169
1.157.838
455.541
1.231.364
39.330
5.265.914
0%
24%
3%
17%
2%
22%
9%
23%
1%
100%
559.686
0
0
162.497
111.841
90.246
38.293
159.107
1.118.228
2.239.898
25%
0%
0%
7%
5%
4%
2%
7%
50%
100%
2.227.477
17.208.405
695.382
3.469.967
3.005.754
10.957.163
4.042.139
9.405.203
12.755.493
63.766.983
3%
27%
1%
5%
5%
17%
6%
15%
20%
100%
2%
37%
28%
21%
8%
4%
100%
Universitätsnahe Forschungseinrichtungen
Univ.-Professoren
über DFKI
absolut €
in %
Univ.-Professoren
über INM
absolut €
Univ.-Professoren
über IZFP
absolut €
Univ.-Professoren
über IBMT
absolut €
1.566.321
4.815.939
9.191.594
10%
31%
59%
15.573.854
100%
2.577.000
in %
in %
in %
100%
100%
11.800.000
11.800.000
100%
100%
18.000.000
18.000.000
100%
100%
Univ.-Professoren über
universitätsnahe Forschungseinrichtungen
absolut €
1.566.321
18.000.000
Insgesamt
absolut €
in %
3.793.798
3%
35.208.405
32%
4.815.939
695.382
1%
8.285.906
7%
9.191.594
3.005.754
3%
20.148.757
18%
14.377.000
4.042.139
4%
23.782.203
21%
32%
2.577.000
47.950.854
12.755.493
11%
* Die Direktoren der Max-Planck-Institute werden nicht von der Universität bezahlt und deshalb in dieser Tabelle auch nicht berücksichtigt.
DFG: Deutsche Forschungsgemeinschaft SFB: Sonderforschungsbereich GK: Graduiertenkolleg EU: Europäische Union DAAD: Deutsches Akademisches Auslandsamt DFKI: Deutsches Zentrum für
Künstliche Intelligenz GmbH INM: Leibniz-Institut für Neue Materialien gem. GmbH IZFP: Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IBMT: Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik
111.717.837
100%
5%
25%
38%
A - 26
in %
Fakultät 7:
Physik
und
Mechatronik
0%
DFG: SFB
in %
Fakultät 6:
Mathematik
und
Informatik
Fakultät 5:
Empirische
Humanwissenschaften
Tabelle 7: Drittmittelerträge nach Geldgeber und Fakultäten 2011
Fakultät 2:
Medizin
Fakultät 1:
Rechts-/
Wirtschaftswissenschaften
Universitätseinrichtungen 
Zentrale
Einrichtungen
Fakultät 8:
Chemie,
Pharmazie und
Werkstoffwissenschaften
Fakultät 7:
Fakultät 4: Sprach- Fakultät 5:
Fakultät 6:
Fakultät 3:
GeschichtsEmpirische Mathematik und Physik und
, Literatur- und
Mechatronik
Informatik
und KulturHumanKulturwissenschaften wissenschaften wissenschaften
%-Anteil an
Gesamteinheiten
Summe
 Geldgeber
absolut in €
-
2.786.514
-
-
-
169.598
-
0
0
2.956.113
in %
-
94
-
-
-
6
-
0
0
100
DFG: SFB
absolut in €
35.298
3.556.852
530.699
578.171
1.191.087
10.241.121
1.762.206
2.625.970
3.100.501
23.621.904
0
15
2
2
5
43
7
11
13
100
398.894
5.013.600
113.645
175.885
1.064.232
682.241
2.141.660
6.401.646
1.953.418
17.945.220
2
28
1
1
6
4
12
36
11
100
1.373.873
8.260.028
86.842
253.202
1.104.650
483.269
748.616
2.987.016
5.650.325
20.947.821
7
39
0
1
5
2
4
14
27
100
125.215
1.714.995
30.623
1.109.303
139.350
607.782
714.423
2.270.864
1.474.834
8.187.388
2
21
0
14
2
7
9
28
18
100
4.777
143.428
132.341
10.276
43.814
137.725
1.308.584
2.358.062
4
DFG: Einzelprojekte / Nachwuchsförderung / GK
in %
absolut in €
31
Bund / Länder / Stiftungen
in %
absolut in €
24
Industrie / Verwahr
in %
absolut in €
28
EU
in %
absolut in €
577.119
-
11
DAAD-Stipendien
in %
24
0
6
6
0
2
6
55
100
2.510.398
21.331.989
-
766.585
2.259.990
3.631.660
12.194.287
5.410.719
14.423.219
13.487.660
76.016.508
3
28
1
3
5
16
7
19
18
100
3
Summe
in %
Fakultät 2:
Medizin
Fakultät 1:
Rechts-/
Wirtschaftswissenschaften
Universitätseinrichtungen 
Fakultät 4: Sprach- Fakultät 5:
Fakultät 3:
Fakultät 7:
Fakultät 6:
GeschichtsEmpirische Mathematik und Physik und
, Literatur- und
und KulturMechatronik
Informatik
HumanKulturwissenschaften wissenschaften wissenschaften
 Position in der Gewinn- und Verlustrechnung
1. Erträge Zuw. u. Zusch lfd. Aufwendungen
d) von anderen Zuschussgebern
2. Erträge Zuw. zur Finanz. von Investitionen
c) von anderen Zuschussgebern
absolut in €
Zentrale
Einrichtungen
Fakultät 8:
Chemie,
Pharmazie und
Werkstoffwissenschaften
688.051
18.231.226
751.651
1.986.526
2.435.697
12.060.521
4.505.684
15.571.240
5.394.469
61.625.067
1
30
1
3
4
20
7
25
9
100
absolut in €
-
-
-
-
-
-
-
-
3.044.919
3.044.919
in %
-
-
-
-
-
-
-
-
100
100
12.640.995
4.090.430
3.483.556
16.805
104.080
2.359.661
704.380
423.220
1.417.062
41.802
32
28
0
1
19
6
3
11
0
3.043.220
450.064
%-Anteil an
Gesamteinheiten
Summe
in %
absolut in €
100
81
4
3. Erträge aus Entgelten
in %
4. Erhöhung/Verminderung des Bestandes an
unfertigen Leistungen
absolut in €
in %
absolut in €
-
3.017.265
-
3.494.095
-
9.597
-
81.142
-
2.026.536
-
954.947
-
24.595
-
25
29
0
1
17
8
0
25
749.182
3.111.303
7.725
250.526
862.837
384.333
506.410
478.138
-
17
100
-
12.201.333
4
100
4.556.406
10.906.861
-
16
6. Sonstige betriebliche Erträge
in %
absolut in €
7
29
0
2
8
4
5
4
42
100
2.510.398
21.331.989
766.585
2.259.990
3.631.660
12.194.287
5.410.719
14.423.219
13.487.660
76.016.508
3
28
1
3
5
16
7
19
18
100
14
Summe
in %
DFG: Deutsche Forschungsgemeinschaft SFB: Sonderforschungsbereich GK: Graduiertenkolleg EU: Europäische Union DAAD: Deutsches Akademisches Auslandsamt DFKI: Deutsches Zentrum für
100
A - 27
absolut in €
A - 28
Nachwuchsförderung
3.4.1 Promovierende
Die Promotionsphase, die im Sinne der Bologna-Reform als dritte Phase der akademischen
Ausbildung verstanden wird, stellt einen Schlüsselbereich sowohl für die Qualifizierung des
wissenschaftlichen Nachwuchses als auch für die Ausschöpfung von Forschungspotentialen
an der Universität dar. Auf dieser Grundlage unterstützt das Präsidium den gezielten Ausbau
der Angebote für Promovierende und die stärkere Strukturierung der Promotionsphase an
der UdS, um auch im internationalen Kontext weiterhin attraktive Forschungs- und Ausbildungsbedingungen für Doktorand/inn/en bieten zu können. Eingebettet in die aktuelle Reformierung der Promotion an deutschen Universitäten findet das Modell der strukturierten
Doktorandenausbildung zunehmend Einzug in die Nachwuchsförderung der UdS: Zahlreiche
Promovierende werden inzwischen in meistens international ausgerichteten strukturierten
Promotionsprogrammen von Hochschullehrer/inne/n der UdS kooperativ betreut und gefördert (z.B. Graduiertenschule Informatik, DFG-geförderte Graduiertenkollegs, EU-geförderte
Marie Curie Initial Training Networks und Erasmus-Mundus-Doktorandenprogramme). Auch
künftig wird die Unterstützung der Einwerbung bzw. Einrichtung weiterer strukturierter Doktorandenprogramme in den Fächern/Fakultäten der UdS einen hohen Stellenwert haben.
Graduiertenprogramm an der UdS (GradUS)
Die Promotionsphase an der UdS wird nicht nur durch die Fächer und Fakultäten im Rahmen
der fachnahen Doktorandenausbildung ausgestaltet, sie wird auch auf universitärer Ebene
gezielt unterstützt: Mit ihrem fakultätsübergreifenden Graduiertenprogramm GradUS will die
UdS den Promovierenden optimale Betreuungs- und Forschungsbedingungen bieten sowie
ihre Attraktivität für exzellenzorientierte und internationale Nachwuchswissenschaftler/innen
weiter erhöhen. Das Programm verfolgt u.a. folgende Ziele:
- Stärkere Strukturierung der Promotionsphase
-
Gewährleistung von Transparenz und Verlässlichkeit der Prozeduren und Verantwortlichkeiten im Promotionsverfahren (Auswahl, Betreuung, Bewertung etc.)
-
Etablierung und Intensivierung von Kooperations- und Austauschstrukturen
-
Förderung der Nachwuchswissenschaftler/innen und wissenschaftlicher Spitzenleistungen
-
Förderung des Erwerbs von über das Spezialgebiet einer Promotion hinausreichenden Kompetenzen und Qualifikationsprofilen
-
Internationalisierung des Promotionswesens
Zur Weiterqualifizierung der Doktorand/inn/en im Bereich wissenschaftlicher, wissenschaftsnaher und allgemeiner Kompetenzen bietet das Graduiertenprogramm in jedem Semester
ein Veranstaltungsprogramm mit speziellen Kursen und Informationsveranstaltungen für
Promovierende, das jeweils zum Wintersemester mit einer Auftaktveranstaltung des Universitätspräsidenten eröffnet wird. Dabei werden auch die Dr.-Eduard-Martin-Preise für herausragende Promotionen durch die Vereinigung der Freunde der UdS verliehen. Die
Doktorandenveranstaltungen stoßen seit ihrer Einführung auf große Resonanz; die Kurse
A - 29
werden durchweg gut besucht und ganz überwiegend positiv beurteilt. Darüber hinaus stellt
GradUS den Promovierenden eine Reihe weiterer Angebote und Dienstleistungen bereit, die
zu deren
-
Information (zentrale Anlauf- und Informationsstelle für Promotionsinteressierte und
Doktorand/inn/en für Fragen zum Thema „Promotion“, Newsletter und Mailinglisten
speziell für Promovierende),
-
Vernetzung (Promovierenden-Veranstaltungen, -Arbeitsgruppen und -Stammtische),
-
Selbstorganisation (finanzielle Förderung selbstorganisierter Doktorandenaktivitäten, Unterstützung von Doktorandenveranstaltungen und -tagen)
-
und Ausstattung (IT-Benutzerkennung, UdS-Visitenkarten) dienen.
Die Angebote und Fördermöglichkeiten für Promovierende, die qualitätssichernde Funktion
des Graduiertenprogramms sowie dessen Institutionalisierung sollen weiter ausgebaut werden. Beispielsweise wird derzeit die Einrichtung eines universitätsweiten Promotionsregisters
vorangetrieben. Längerfristig ist die Einrichtung eines Graduate Centre im ehemaligen Jägerheim als zusätzliche Infrastruktur im Bereich der Doktorandenforschung und -ausbildung
geplant. Eine stärkere Strukturierung und Institutionalisierung ist aktuell auch im Zusammenhang mit der hochschulübergreifenden Betreuung von Doktorand/inn/en vorgesehen, beispielsweise im Rahmen der gemeinsamen Promotion mit anderen Universitäten innerhalb
oder außerhalb Deutschlands (z.B. in der Großregion) oder mit Kunst- bzw. Fachhochschulen. Innerhalb des Saarlandes tauscht sich die UdS derzeit intensiv mit den anderen Hochschulen aus, um Möglichkeiten der kooperativ betreuten und durchgeführten Promotion zu
diskutieren bzw. derartige Promotionsvorhaben stärker zu unterstützen.
Neben der Förderung der Promovierenden durch die o.g. zentralen Angebote unterstützt
das Graduiertenprogramm auch gezielt die Einrichtung von strukturierten Doktorandenprogrammen in den Fächern bzw. Fakultäten: Seit 2010/11 werden bzw. wurden insgesamt 14
fachnahe Doktorandenprogramme verschiedener Fakultäten aus dem Zentralen Forschungsfonds (Overhead aus Drittmittelprojekten) gefördert. Die Ausschreibung dieser Mittel zur Initiierung strukturierter Promotionsprogramme wird an der UdS als wichtiges neues Instrument
im Rahmen der Förderung der Doktorand/inn/en sowie der Promotionsphase durch das Graduiertenprogramm GradUS gesehen und ist auch für weitere Förderphasen vorgesehen.
Graduiertenförderung der Universität des Saarlandes
Stipendien der Graduiertenförderung der Universität werden derzeit zweimal jährlich vergeben. Voraussetzung für die Aufnahme in die Graduiertenförderung ist ein abgeschlossenes
Hochschulstudium, das die Zulassung zur Promotion ermöglicht, und ein Promotionsvorhaben, das einen wichtigen Beitrag zur Forschung erwarten lässt. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt nach Maßgabe von persönlicher Eignung und fachwissenschaftlicher Gutachten
im Wege der Bestenauslese.
Die Stipendiat/inn/en der Graduiertenförderung werden auch in die strukturierte Doktorandenausbildung der UdS eingegliedert, z.B. durch eine speziell geförderte Beteiligung am
Graduiertenprogramm GradUS und nach Möglichkeit an fachnahen Promotionsprogrammen.
Im Jahr 2011 fand darüber hinaus erstmalig ein Gesamtkolloquium aller Stipendiat/inn/en der
Graduiertenförderung der UdS statt, das künftig alljährlich organisiert wird und als ein be-
A - 30
deutsames Element im Rahmen der Qualitätssicherung der Promotionen sowie der Vernetzung der geförderten Doktorand/inn/en erachtet wird.
Mit der durch die Neukonzeption im Jahr 2009 gesteigerten Attraktivität der Graduiertenförderung (vgl. insbesondere die verlängerte Förderdauer und die erhöhte Stipendiumsrate)
konnte eine deutlich höhere Bewerberzahl von guten und sehr guten Kandidaten generiert
werden. Allerdings können durch die Anhebung der Stipendiumsrate weniger Stipendiat/inn/en als früher gefördert werden. Unter Berücksichtigung dieses Umstands und der
gleichzeitig zunehmenden Nachfrage nach den Stipendien der Graduiertenförderung erscheint es als unverzichtbar, dass das derzeit vom Land zur Verfügung gestellte Budget der
Graduiertenförderung in naher Zukunft um ca. 30-40% aufgestockt wird.
Promotionen an der UdS
Die Zahl der Promotionen an der UdS ist im Berichtsjahr gegenüber den Vorjahren deutlich
gestiegen.
Tab. 8: Promotionen nach Fakultäten und Geschlecht, 2009 bis 2011 (Kalenderjahr)
Promotionen
Fakultät
Promotionen 2011
2009
2010
2011
männlich
weiblich
Rechts- u. Wirtschaftswiss. Fakultät
37
40
34
19
15
Medizinische Fakultät
112
147
152
75
77
Philosophische Fakultät I
2
7
9
3
6
Philosophische Fakultät II
19
13
19
10
9
Philosophische Fakultät III
15
6
12
5
7
Naturwiss.-Technische Fakultät I
41
48
36
25
11
Naturwiss.-Technische Fakultät II
14
20
17
15
2
Naturwiss.-Technische Fakultät III
62
58
78
35
43
Summe
302
339
357
187
170
3.4.2 Post-Docs
Förderung durch Drittmittelprojekte
Die drittmittelgestützte Finanzierung der Post-Doc-Phase zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses für eine Karriere an Universitäten ist ein wichtiger Bestandteil der
strategischen Platzierung der UdS im Wettbewerb um die besten Wissenschaftler/innen. Die
UdS begrüßt daher die Bemühungen der Lehrstuhlinhaber/innen, besonders qualifizierte
junge Nachwuchswissenschaftler/innen bei der Beantragung eines Emmy-NoetherStipendiums zu unterstützen. Dieses Förderprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe für einen Zeitraum von fünf Jahren, an dessen Ende die Möglichkeit einer Berufung als Hochschullehrer/in
ohne Habilitation steht. Im Berichtszeitraum gab es an der UdS drei Emmy-NoetherStipendiat/inn/en.
A - 31
Juniorprofessuren
Die Zahl der Juniorprofessuren an der UdS ist stabil geblieben. Durch die Ordnung zur Änderung der Ordnung zur Evaluation von Juniorprofessoren an der Universität des Saarlandes
ist es nun möglich, Juniorprofessor/inn/en in der ersten Phase für die Dauer von bis zu vier
Jahren zu ernennen. Damit hat die Universität ihre Ordnung an die Regelungen anderer
Bundesländer angeglichen und zugleich auf die universitätsinterne Bewertung des Zeitpunkts zur Zwischenevaluation von Juniorprofessuren reagiert, der mit drei Jahren nach Berufung als zu früh eingeschätzt wird. Das Dienstverhältnis von Juniorprofessor/inn/en kann
bei positiver Beurteilung auf insgesamt sechs Jahre verlängert werden.
Tab. 9: Juniorprofessuren nach Fakultäten und Geschlecht, 2010 bis 2011 (Kalenderjahr)
Juniorprofessuren
Juniorprofessuren 2011
2010
2011
männlich
weiblich
Rechts- u. Wirtschaftswiss. Fakultät
0
0
0
0
Medizinische Fakultät / ZHMB
4
4
1
3
Philosophische Fakultät I
0
0
0
0
Philosophische Fakultät II
1
1
1
0
Philosophische Fakultät III
1
2
2
0
Naturwiss.-Technische Fakultät I
3
4
4
0
Naturwiss.-Technische Fakultät II
0
0
0
0
Naturwiss.-Technische Fakultät III
3
1
1
0
Summe
12
12
9
3
Fakultät
A - 32
Habilitationen
Die Zahl der Habilitationen ist im Berichtszeitraum gegenüber den Vorjahren zurückgegangen, was u.a. darauf zurückgeführt werden könnte, dass zunehmend andere Qualifikationswege (z.B. Juniorprofessur, Nachwuchsgruppenleitung) gewählt werden.
Tab. 10: Habilitationen nach Fakultäten und Geschlecht, 2009 bis 2011 (Kalenderjahr)
Habilitationen
Fakultät
Habilitationen 2011
2009
2010
2011
männlich
weiblich
Rechts- u. Wirtschaftswiss. Fakultät
3
2
0
0
0
Medizinische Fakultät
17
13
10
9
1
Philosophische Fakultät I
0
0
2
1
1
Philosophische Fakultät II
4
1
1
1
0
Philosophische Fakultät III
1
5
2
1
1
Naturwiss.-Technische Fakultät I
4
3
0
0
0
Naturwiss.-Technische Fakultät II
0
0
0
0
0
Naturwiss.-Technische Fakultät III
3
1
0
0
0
Summe
33
25
15
12
3
3.4. Forschung und Wirtschaft
Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der UdS (KWT)
Die Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der UdS (KWT) fördert und unterstützt den gezielten Informations- und Erfahrungsaustausch von Wissenschaftler/inne/n und
regionalen Unternehmen.
2011 wurden 41 Anfragen von Unternehmen beantwortet bzw. an andere Expert/inn/en
weitergeleitet. Darüber hinaus wurden 15 Informationsbesuche bei saarländischen Unternehmen durchgeführt. 12 regionale Unternehmen besuchten auf Einladung der KWT die Universität. Im Mittelpunkt dieser Besuche standen die Präsentation der Forschungsleistungen
und des Kooperationsangebotes der Universität sowie Fördermöglichkeiten. Auf Veranstaltungen von Wirtschafts- und Interessenverbänden sowie Kammern konnten zahlreiche neue
Kontakte mit regionalen Unternehmen hergestellt werden.
Kooperationsvorhaben von Wissenschaftler/inne/n der Universität und saarländischen
Unternehmen können von der KWT noch bis Ende 2013 im Rahmen von KOWI2 (Kooperation Wirtschaft-Wissenschaft) unterstützt werden. Mit diesem vom Ministerium für Wirtschaft
und Wissenschaft bewilligten EFRE-Projekt (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung)
soll die Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region gefördert werden. 2011 wurden sechs
Kooperationsprojekte mit einer Fördersumme von insgesamt 490.039 € genehmigt; seit dem
Start des Projektes 2009 wurden damit 16 Projekte mit einem Gesamtvolumen von
1.481.925 € gefördert.
A - 33
Neben der Vermittlung konkreter Anfragen aus der Wirtschaft an die Expert/inn/en aus
der Wissenschaft sowie der Betreuung von Kontakten zwischen Unternehmen und der Universität steht die zielgruppengerechte Information über das Forschungsspektrum und das
damit verbundene Kooperationsangebot der Universität im Mittelpunkt der Arbeit der KWT.
So werden den Fachinteressierten und einer breiten Öffentlichkeit Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Universität im Rahmen von Messepräsentationen, themenspezifischen
Kurzpräsentationen, wissenschaftlichen Kongressen und Tagungen sowie Veröffentlichungen vorgestellt. Im Berichtsjahr hat die KWT die Durchführung von 68 wissenschaftlichen
Kongressen und Tagungen unterstützt. Darüber hinaus hat sie wie in den Vorjahren die Forschungsstände auf der CeBIT und der Hannover Messe organisiert und betreut und somit
das an der Universität vorhandene Know-how international weiter bekannt gemacht.
Kooperation und Information
Im November 2010 initiierte und organisierte die KWT erstmals eine Veranstaltung unter
dem Motto „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ an der Universität des Saarlandes. 2011 wurde
diese Veranstaltungsreihe mit großem Erfolg weitergeführt: In Kooperation mit den anderen
Technologietransferstellen (ZPT und FITT GmbH) im Saarland fand sie am 20. Oktober 2011
unter der Überschrift „Energieeffizienz im Unternehmen“ statt. Drei Professoren der Universität stellten im Rahmen der Veranstaltungen ihre Forschungsschwerpunkte auf diesem Gebiet vor.
In der neuen Veranstaltungsreihe „Laborgespräche“ vermittelten Professoren der Fachrichtung Materialwissenschaft und Werkstofftechnik in Kurzvorträgen Einblick in ihre Forschungsarbeit und stellten ihre Labore vor.
Im September 2011 veranstaltete die KWT gemeinsam mit dem Institut für Existenzgründung und Mittelstand der Universität und unterstützt von der Ernst & Young GmbH, der
Sparkasse Saarbrücken sowie der Becker Mining Systems AG den neunten Unternehmertag
an der UdS. Im Rahmen des Unternehmertages diskutieren Wissenschaftler/innen der Universität, externe Gastdozent/inn/en und Vertreter/innen der Wirtschaft einmal jährlich aktuelle
Themen der betrieblichen Praxis. 2011 stand das Thema „Internationalisierungstendenzen
im saarländischen Mittelstand“ im Fokus.
Gemeinsam mit Projektpartnern aus Lüttich, Luxemburg, Kaiserslautern und Lothringen
beteiligt sich die KWT erfolgreich am Projekt TIGRE (Technologietransfer und Innovation in
der Großregion). Ziel des Projektes ist es, die Effizienz grenzübergreifenden Technologietransfers und der Patentverwertung zu erhöhen.
Im Berichtszeitraum wurden je zwei Ausgaben von „magazin forschung“ sowie des
Newsletters „inno.vision“ veröffentlicht, mit dem die KWT regionale Unternehmen über anwendungsnahe Forschungsprojekte der UdS informiert.
Starterzentrum
Im Starterzentrum der UdS haben Absolvent/inn/en und Mitarbeiter/innen die Möglichkeit,
drei Jahre lang ihre Geschäftsidee innerhalb der Universität zu realisieren. Moderate Mieten
und eine professionelle Infrastruktur machen eine Unternehmensgründung ohne großes finanzielles Risiko möglich. Die Zahl der Unternehmensgründungen im Starterzentrum ist kontinuierlich angewachsen. Seit der Gründung 1995 bis Ende 2011 sind im Starterzentrum der
A - 34
Universität 238 Unternehmensgründungen erfolgt (vgl. Abb. 6), davon 24 im Jahr 2011. Insgesamt erfolgten die Gründungen schwerpunktmäßig in den Bereichen IT, Sprachtechnologie, Medizintechnik, Biotechnologie und Dienstleistung.
Abb. 6: Zuwachs der Unternehmensgründungen im Starterzentrum bis 2011
Förderung von Unternehmensgründungen
Um die Zahl der Unternehmensgründungen weiter zu steigern, werden an der UdS vielfältige
Veranstaltungen für Studierende zum Themenbereich „unternehmerisches Denken und
Handeln“ angeboten (vgl. „Studienangebot Existenzgründung“ im Bachelor-Optionalbereich).
Zudem wurden 2011 zwei branchenorientierte Workshops und zehn Gründer-Cups – eine
Kombination aus Gründungstraining und computergestützten Planspielen – durchgeführt.
Darüber hinaus können sich Studierende als jUNIt (junge Unternehmer/innen im Training)
erproben, indem sie Aufträge, die von Unternehmen oder der Universität vergeben werden,
als Kleinunternehmer/in selbstständig bearbeiten.
Für junge Unternehmen, die bereits länger am Markt sind, wird eine Workshopreihe „Business Development“ angeboten. Diese Workshops sowie das Coaching-Programm für
Gründer/innen, das Beratungs- und Infocenter und weitere Unterstützungsangebote werden
durch das EFRE-Programm der EU kofinanziert.
Patente und Lizenzen
Als Geschäftsfeld der Wissens- und Technologietransfer GmbH der Universität übernimmt
die PatentVerwertungsAgentur der saarländischen Hochschulen (PVA) die Bewertung und
Vermarktung der Erfindungen, die von Wissenschaftler/inne/n der UdS und der HTW eingereicht werden. Bei einer Untersuchung der 16 bundesweit geförderten Patentverbünde hat
die PVA im Berichtsjahr wie auch in den Vorjahren hervorragend abgeschlossen: So gehörte
A - 35
sie sowohl bei der Zahl der Patentanmeldungen als auch bei der Höhe der Verwertungseinnahmen zum wiederholten Mal zu den besten deutschen Einrichtungen.
Tab. 11: Patente und Erfindungen 2010 und 2011 im Vergleich
2010
2011
Erfindungsmeldungen
44
52
In Anspruch genommene Erfindungen
21
41
Patentanmeldungen
26
42
284.916
98.048
Einnahmen in €
Die Zahlen zeigen, dass das Bewusstsein für die patentrechtliche Sicherung von Erfindungen an der UdS weiter gestiegen ist.
A - 36
4.
Gleichstellung und Steigerung der Vereinbarkeit von
Familie und Beruf
Die Universität des Saarlandes führt ihre familienfreundliche Hochschulpolitik, die bereits
dreimal mit dem Qualitätssiegel „Familiengerechte Hochschule“ auditiert wurde, fort und erweitert ihre Maßnahmen in diesem Bereich kontinuierlich. Zudem setzt sie sich konsequent
für die Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern ein und verfolgt eine
Diversity-Policy (Strategie der Vielfalt). Die Aktivitäten in diesen Bereichen werden durch die
Stabsstelle Chancengleichheit initiiert und durchgeführt bzw. unterstützt, zu der das „audit
familiengerechte hochschule (fam.hos)“, das Gleichstellungsbüro der Universität und seit
2011 die Kontaktstelle Studium und Behinderung gehören.
Familiengerechte Hochschule
2011 wurde die Universität des Saarlandes mit ihrer Kurzzeitbetreuung „FlexiMedKids“ als
Gewinnerprojekt beim Ideenwettbewerb „Unterstützungsnetzwerke für Berufstätige mit
Schulkindern“ des Bundesfamilienministeriums in Berlin ausgezeichnet. Bereits 2010 wurde
die UdS im Wettbewerb „Familienfreundliches Unternehmen“ der IHK-Saarland mit dem Innovationspreis für ihr Engagement gewürdigt. Zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie
und Beruf/Studium bietet die Universität des Saarlandes vielfältige Unterstützungsleistungen
an:
- Breites und flexibles Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten (u.a.: OnlineBabysitterbörse in Kooperation mit dem AStA, Betreuung in Randzeiten in einer Kooperationseinrichtung des Lokalen Bündnisses UniMedKids am Universitätsklinikum
des Saarlandes, Kurzzeitbetreuung „FlexiMedKids“ auf dem Campus Homburg,
Kindertagestätte für Bedienstete auf dem Campus Saarbrücken)
-
Möglichkeit zum Studieren in Teilzeit
-
Flexible und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle (z.B. alternierende Telearbeit)
-
Bereitstellung von speziellen Angeboten und Informationen über das Wissenschaftsportal Karriere-Wissenschaft-Familie (u.a.: Mentoring-Programm und Informationen zu Fördermöglichkeiten und Netzwerk-Initiativen mit besonderer
Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Karriere)
-
Angebote des „audit familiengerechte hochschule“ für männliche Studierende und
Beschäftigte (z.B. „Workshop für Väter/Männer“), 2011 Väter-Audit mit einer Webseite und der regelmäßigen Ehrung des „Vater des Monats“
Diversity-Policy
Seit Oktober 2011 hat die Universität des Saarlandes unter dem Dach der Stabsstelle Chancengleichheit die Kontaktstelle Studium und Behinderung installiert (vgl. auch Kap. 1.2).
Gleichstellung und Chancengleichheit
Die Universität des Saarlandes ist in Sachen Gleichstellung der Geschlechter auf dem besten Weg. Dies zeigt das 2011 veröffentlichte Ranking des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften („Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten 2011“), bei dem die UdS mit
A - 37
zehn von 14 möglichen Punkten im Gesamtranking unter den 67 untersuchten Universitäten
einen Spitzenplatz belegt. Besonders zügig verlief die Entwicklung bei der Besetzung von
Professuren. Zwischen 2004 und 2009 hat sich der Anteil der weiblichen Professoren nahezu verdoppelt (2004: 8,3 Prozent weibliche Professoren; 2009: 16,3 Prozent weibliche Professoren). Damit liegt die Saar-Uni zwar noch immer leicht unter dem Bundesschnitt (18,2
Prozent), zählt aber zu den Universitäten, an denen in letzter Zeit die meisten Professorinnen berufen wurden.
Auch in der Kategorie „Wissenschaftliches Personal“ ist die Frauenquote und der Zuwachs in den vergangenen Jahren bundesweit Spitze. 39,5 Prozent aller Wissenschaftler/innen an der UdS sind weiblich (Bundesschnitt: 35 Prozent).
Diese positiven Trends sollen durch vielfältige Maßnahmen des Gleichstellungsbüros
weiter fortgesetzt werden:
- Förderung der Gleichstellung in den Fakultäten durch die Berücksichtigung gleichstellungsbezogener Kriterien bei der leistungsorientierten Mittelvergabe
-
Beteiligung am Professorinnenprogramm des BMBF (Förderung der UdS mit
1,125 Mio. € über 5 Jahre)
-
Exzellenzprogramm speziell für Nachwuchswissenschaftlerinnen, die eine Professur
anstreben
-
Kooperationen mit dem Graduiertenprogramm der UdS - GradUS - (gemeinsame
Veranstaltungen speziell für Promovendinnen)
-
Stipendienförderung für den Master of Business Administration
-
Spezielle Angebote und Maßnahmen zur Steigerung des Frauen-Anteils in den
MINT-Fächern: Durchführung des Uni-Camps für Schülerinnen mit Interesse an einem naturwissenschaftlichen Studium, Einrichtung einer Koordinationsstelle Gender
and Equality MINT im Gleichstellungsbüro, Initiierung und Durchführung des Projekts MentoMint (Mentoring-Programm für Schülerinnen, die am UniCamp teilgenommen haben), aktive Beteiligung am Aus- und Weiterbildungsnetzwerk
mstIfemNet meets Nano and Optics) mit dem Projekt mäta (Mädchen TechnikTalente-Foren in MINT)
-
Symposien zum Themenfeld Frauen in Spitzenpositionen in Wissenschaft und Wirtschaft und im MINT-Bereich
-
Angebot spezieller Tutorien für Studentinnen im Bereich PC-Software-Anwendungen
-
Organisation einer jährlich wechselnden Gastprofessur Gender Studies
A - 38
5. Wirtschaftsführung und Finanzen
5.1. Vermögens- und Finanzlage
Das Bilanzvermögen der Universität des Saarlandes zum Bilanzstichtag 31.12.2011 beträgt
540,0 Mio. € (Vorjahr: 529,8 Mio. €).
Die Investitionen in das Anlagevermögen belaufen sich im Geschäftsjahr 2011 auf
36,6 Mio. € (Vorjahr: 21,7 Mio. €). Darin enthalten sind die fertig gestellten und der Universität übergebenen baulichen Investitionen in Höhe von 19,9 Mio. € (B4.1: 3,5 Mio. €, A2.2
Dachgeschoss: 1,5 Mio. €, C4.4 Praktikumsgebäude Chemie: 6,1 Mio. €, E2.5 Hörsaal Mathematik: 2,9 Mio. €, E2.9 Verfügungsgebäude Ingenieurswissenschaften: 5,9 Mio. €). Das
Anlagevermögen einschließlich der Immobilien beträgt insgesamt 433,1 Mio. € (Vorjahr:
421,2 Mio. €) bzw. 80,2 % (Vorjahr: 79,5 %) der Bilanzsumme.
Der Wert des Umlaufvermögens beträgt 103,4 Mio. € (Vorjahr: 105,0 Mio. €). Darin enthalten sind die Vorräte mit 14,1 Mio. € (Vorjahr: 26,3 Mio. €), die Forderungen und sonstigen
Vermögensgegenstände mit 36,4 Mio. € (Vorjahr: 27,7 Mio. €) und die liquiden Mittel mit 53,0
Mio. € (Vorjahr: 51,1 Mio. €). Die liquiden Mittel zeigen im Wesentlichen die Bestände der
Drittmittelkonten an; liquide Mittel aus dem Globalhaushalt werden aufgrund des mit dem
Land vereinbarten Kassenbestand-Verstärkungsverfahren nicht auf den Bankkonten der
Universität ausgewiesen, weil das entsprechende Konto täglich auf Null gestellt wird.
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten haben sich auf 3,5 Mio. € (Vorjahr:
3,6 Mio. €) verringert. Sie beinhalten im Wesentlichen Vorauszahlungen für Zeitschriften in
Höhe von 0,9 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €) und Zahlungen für Beamtenbezüge in Höhe von
2,1 Mio. € (Vorjahr: 2,1 Mio. €).
Das Eigenkapital der Universität beträgt zum 31.12.2011 49,8 Mio. € (Vorjahr:
36,6 Mio. €). Der Zugang von 13,2 Mio. € entspricht dem Jahresüberschuss 2011 (Vorjahr:
-0,3 Mio. €). Die Eigenkapitalquote beträgt 9,2% (Vorjahr: 6,8%).
Der Sonderposten für Investitionszuschüsse hat sich auf 401,3 Mio. € (Vorjahr:
389,7 Mio. €) erhöht, da der Wert der Neuanschaffungen den Wert der Abschreibungen auf
das bezuschusste Anlagevermögen überstieg.
Die Verbindlichkeiten betragen insgesamt 63,4 Mio. € (Vorjahr: 80,4 Mio. €). Darin enthalten sind erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen in Höhe von 20,4 Mio. € (Vorjahr:
35,3 Mio. €), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 5,1 Mio. € (Vorjahr: 6,3 Mio. €), Verbindlichkeiten gegenüber dem Land in Höhe von 9,1 Mio. € (Vorjahr: 9,8
Mio. €), Verbindlichkeiten gegenüber anderen Zuschussgebern (Drittmittelgebern) in Höhe
von 24,8 Mio. € (Vorjahr: 25,2 Mio. €) und sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von
4,0 Mio. € (Vorjahr: 3,8 Mio. €). Erstmals separat ausgewiesen wurden die Verbindlichkeiten
gegenüber verbundenen Unternehmen mit 0,0 Mio. EUR (Vorjahr: 0,02 Mio. €) und die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis bestand mit 0,1
Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €).
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten haben sich auf 10,6 Mio. € (Vorjahr:
7,2 Mio. €) erhöht. Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten im Wesentlichen
den abgegrenzten Anteil der Kompensationsmittel in Höhe von 7,8 Mio. € (Vorjahr: 4,7 Mio.
A - 39
€) und die anteiligen Mittel für kleinere Baumaßnahmen in Höhe von 1,9 Mio. € (Vorjahr: 1,8
Mio. €).
5.2. Ertragslage
Die Gesamterträge der Universität betragen im Jahr 2011 333,1 Mio. € (Vorjahr:
292,0 Mio. €). Die Gesamterträge setzen sich zusammen aus den betrieblichen Erträgen in
Höhe von 332,6 Mio. € (Vorjahr: 291,6 Mio. €), Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe von
0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €). Außerordentlichen Erträgen wurden im Berichtsjahr nicht erzielt (Vorjahr: 0,04 Mio. €).
Den Gesamterträgen stehen Gesamtaufwendungen in Höhe von 319,9 Mio. € (Vorjahr:
292,3 Mio. €) gegenüber. Die Gesamtaufwendungen setzen sich zusammen aus den betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 294,2 Mio. € (Vorjahr: 291,5 Mio. €), Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €), den außerordentlichen
Aufwendungen in Höhe von 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,06 Mio. €) sowie den Steuern in Höhe von
1,1 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €).
Die Gewinn- und Verlustrechnung weist für das Jahr 2011 einen Jahresüberschuss von
13,2 Mio. € aus (Vorjahr: Jahresfehlbetrag von 0,3 Mio. €).
Die betrieblichen Erträge betragen insgesamt 332,6 Mio. € (Vorjahr: 291,6 Mio. €).
Die Ertragslage der Universität wird in erster Linie durch Zuwendungen des Landes bestimmt. Die Erträge aus Mitteln des Erfolgsplans zur Deckung der laufenden Aufwendungen
betragen 142,9 Mio. € (Vorjahr: 145,2 Mio. €). Hinzu kommen Erträge zur Deckung des Versorgungsaufwands für Beamte in Höhe von 9,8 Mio. € (Vorjahr: 9,6 Mio. €). Die Sondermittel
zur Deckung des laufenden Aufwands (Kompensationsmittel, Zukunftsinitiative III, Hochschulpaktmittel, Beihilfe Landesbedienstete) betragen 24,1 Mio. € (Vorjahr: 9,3 Mio. €). Zur
Finanzierung der Investitionen stellt das Land aus Mitteln des Finanzplans 5,6 Mio. (Vorjahr:
5,6 Mio. €) und aus Sondermitteln 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) zur Verfügung.
Drittmittelerträge wurden in Höhe von 61,6 Mio. € (Vorjahr 43,6 Mio. €) erzielt. Darüber
hinaus wies die DFG der UdS 3,0 Mio. € (Vorjahr: 0,0 €) für Investitionen zu.
Aus Entgelten für die Auftragsforschung erzielte die Universität des Saarlandes Erlöse in
Höhe von 12,6 Mio. € (Vorjahr: 6,5 Mio. €).
Der Bestand an unfertigen Leistungen verringerte sich in 2011 um 12,2 Mio. € (Vorjahr:
1,4 Mio. €), weil die Universität des Saarlandes eine Reihe von Projekten erfolgreich abgeschlossen hat.
In den Gesamterträgen sind des Weiteren sonstige betriebliche Erträge in Höhe von
84,4 Mio. € (Vorjahr: 72,7 Mio. €) enthalten. Die größte Einzelposition stellen darin die Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionen in Höhe von 24,5 Mio. € (Vorjahr:
27,3 Mio. €) dar. Durch diese Erträge werden die Aufwendungen für Abschreibungen, soweit
sie aus bezuschussten Investitionen stammen, neutralisiert. Weitere 18,7 Mio. € (Vorjahr:
18,7 Mio. €) wurden vom Land für Investitionen und laufenden Aufwendungen für Forschung
und Lehre der Medizinischen Fakultät im Bereich des Universitätsklinikums direkt zugeführt.
Weitaus höher als im Vorjahr war der Wert der vom Land fertig gestellten und der Universität
übergebenen baulichen Investitionen in Höhe von 20,0 Mio. € (Vorjahr: 2,4 Mio. €).
A - 40
Die betrieblichen Aufwendungen betragen insgesamt 318,7 Mio. € (Vorjahr:
291,5 Mio. €). Sie setzen sich aus folgenden Positionen zusammen:
- Sachaufwendungen für den Lehr- und Forschungsbetrieb 28,8 Mio. € (Vorjahr:
28,7 Mio. €),
-
Personalaufwendungen 167,6 Mio. € (Vorjahr: 161,7 Mio. €),
-
Abschreibungen 24,4 Mio. € (Vorjahr: 24,6 Mio. €),
-
Sonstige betriebliche Aufwendungen 97,9 Mio. € (Vorjahr: 76,5 Mio. €).
Die Sachaufwendungen für den Lehr und Forschungsbetrieb sind gegenüber dem Vorjahr
um 0,3% auf 28,8 Mio. € (Vorjahr: 28,7 Mio. €) gestiegen. Darin enthalten sind die Erstattungen an das Universitätsklinikum des Saarlandes für Leistungen in Forschung und Lehre mit
10,5 Mio. € (Vorjahr: 10,5 Mio. €).
Den größten Kostenblock stellen die Personalaufwendungen mit 167,6 Mio. € (Vorjahr:
161,7 Mio. €) dar. Dies entspricht 50 % (Vorjahr 56 %) der betrieblichen Erträge. Die in den
Personalaufwendungen enthaltenen Aufwendungen für Altersversorgung und die soziale Sicherung (inkl. Versorgungsaufwand Beamte) betragen 37,4 Mio. € (Vorjahr: 36,5 Mio. €).
Die Aufwendungen aus den Abschreibungen betragen 24,4 Mio. € (Vorjahr: 24,6 Mio. €).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen im Berichtsjahr 97,9 Mio. € (Vorjahr:
76,5 Mio. €). Darin enthalten sind folgende Aufwandspositionen
- für Energie, Wasser und Abwasser 11,1 Mio. € (Vorjahr: 9,9 Mio. €),
-
für Instandhaltung und Wartung 7,3 Mio. € (Vorjahr: 6,0 Mio. €),
-
für sonstige Personalaufwendungen 2,8 Mio. € (Vorjahr: 2,4 Mio. €),
-
für Mieten und Pachten 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €),
-
für Entsorgung 0,5 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €),
-
für externe Gebäudedienste 2,0 Mio. € (Vorjahr: 1,8 Mio. €),
-
für externe Prüfung und Beratung 0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €),
-
für Kommunikation, Dokumentation 3,5 Mio. € (Vorjahr: 3,3 Mio. €),
-
für Reisen, Bewirtung, Repräsentation 4,4 Mio. € (Vorjahr: 4,0 Mio. €),
-
für Beiträge und sonstige Gebühren 6,8 Mio. € (Vorjahr: 5,8 Mio. €),
-
für Wertkorrekturen und periodenfremde Aufwendungen 3,4 Mio. €
(Vorjahr:3,6 Mio. €).
-
Aufwand aus der Zuführung zum Sonderposten für Anlagevermögen 36,2 Mio. €
(Vorjahr: 19,6 Mio. €),
-
für weiterzuleitende Zuschüsse an das Universitätsklinikum 18,7 Mio. € (Vorjahr:
18,7 Mio. €),
Das Finanzergebnis als Saldo der Zinserträge und -aufwendungen beträgt 0,36 Mio. € (Vorjahr: 0,24 Mio. €). Das außerordentliche Ergebnis beträgt 0,00 Mio. € (Vorjahr: 0,01 Mio. €).
Die Steuern betreffen mit 1,07 Mio. € (Vorjahr: 0,60 Mio. €) im Wesentlichen die Rückstellung für die Körperschaftsteuer.
A - 41
Die Ertragslage der UdS ist geprägt durch einen Jahresüberschuss in Höhe von 13,2 Mio. €.
Positiv ausgewirkt haben sich insbesondere Erträge aus Mitteln der Zukunftsinitiative III in
Höhe von 9,5 Mio. €, eine Spende in Höhe von 1,0 Mio. € und Erträgen aus der Endabrechnung von Auftragsforschungsprojekten in Höhe von 2,7 Mio. €.
A - 42
Ein Vergleich der Zahlen des Wirtschaftsplans 2011 mit der Gewinn- und Verlustrechnung
zeigt folgendes Ergebnis:
Tab. 12: Vergleich des Wirtschaftsplans 2011 mit der Gewinn- und Verlustrechnung 2011
(Wirt.-Plan = Wirtschaftsplan, GuV = Gewinn- und Verlustrechnung,
Abw. = Abweichung, Erf. % = Erfüllungsgrad)
Vergleich des Wirtschaftsplans 2011 zur GuV 2011
Wirt.-Plan
T€
GuV
T€
Abw.
T€
Erf. %
T€
147.307
9.600
28.886
32.968
218.761
142.963
9.796
24.135
61.625
238.519
-4.344
196
-4.751
28.657
19.758
97,05
102,04
83,55
186,92
109,03
Erträge aus Zuweisungen und Erstatt. zur Fin. von Invest.
a) des Landes aus Mitteln des Finanzplanes
b) des Landes aus Sondermitteln
c) von anderen Zuschussgebern
Summe
5.570
4.000
0
9.570
5.570
648
3.045
9.263
0
-3.352
100,00
16,20
-307
96,79
3.
Erträge aus Entgelten für Auftragsforschung
5.762
12.641
6.879
219,39
4.
Bestandsveränderungen
0
-12.201
-12.201
***
5.
Andere aktivierte Eigenleistungen
0
0
0
6.
Sonstige betriebliche Erträge
davon Auflösung SoPo für Investitionszuschüsse
95.092
28.000
84.350
24.367
-10.742
-3.633
88,70
87,03
329.185
332.572
3.387
101,03
-13.985
-10.482
-6.596
-31.063
-11.770
-10.481
-6.539
-28.790
2.215
1
57
2.273
84,16
99,99
99,14
92,68
-126.267
-25.885
-9.600
-161.752
-130.212
-27.551
-9.796
-167.559
-3.945
-1.666
-196
-5.807
103,12
106,44
102,04
103,59
-28.000
-24.369
3.631
87,03
-109.030
-51.500
-97.895
-36.212
11.135
15.288
89,79
70,31
1.000
560
-440
56,00
-220
-205
15
93,18
120
14.314
14. Außerordentliche Erträge
0
0
0
***
15. Außerordentliche Aufwendungen
0
0
0
***
16. Außerordentliches Ergebnis
0
0
0
***
-100
-774
-674
***
-20
-296
-276
1.480,00
0
13.244
13.244
***
1.
2.
Erträge aus Zuweisungen und Zuschüssen für lfd. Aufw.
a) des Landes aus Mitteln des Erfolgsplans
b) des Landes aus Erstattungen für den Versorgungsaufw.
c) des Landes aus Sondermitteln
d) von anderen Zuschussgebern
Summe
Zur Aufwandsdeckung verfügbarer Betrag
7.
8.
9.
Sachaufwand für den Lehr- und Forschungsbetrieb
a) Aufw. für Schrifttum, Lehr- u. Lernmittel, Mat., bez. W aren
b) Mittel für W eiterleitung an UKS
c) Aufw. für bezogene Leistungen
Summe
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwand für Altersversorgung
c) Versorgungsaufwand Beamte
Summe
Abschreibungen
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen
davon Aufwand Zuführung SoPo Investitionen
11. Zinsen und ähnliche Erträge
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
17. Steuern vom Einkommen und Ertrag
18. Sonstige Steuern
19. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag
14.194 11.928,33
A - 43
5.3. Inneruniversitäre Mittelverteilung
Die leistungsorientierte Mittelvergabe erfolgte auch in 2011 auf der Basis des in 2008 entwickelten Modells. Es beruht auf einem Vergleich zwischen den Leistungsdaten der an der
Universität des Saarlandes angebotenen Fächerstruktur und dem jeweiligen fachbezogenen
Bundesdurchschnitt und deckt die Leistungsbereiche Forschung und Lehre (zuzüglich
Gleichstellung) gleichwertig ab.
In 2011 wurden die bisherigen Instrumentarien zur leistungsorientierten Mittelverteilung
in großen Teilen beibehalten: Neben der Anschubfinanzierung für Investitionen durch den
Forschungsausschuss in Höhe von 1,2 Mio. € sind weitere 0,5 Mio. € aus dem universitätsinternen Literaturprogramm sowie Mittel im Rahmen der Anreizorientierung für den Bereich der
Lehre im Umfang von 0,15 Mio. € aufzuführen. Damit wurden – neben der jeweiligen Grundausstattung der Professuren und den erbrachten Einsparungen auf Fakultätsebene – im Jahr
2011 gegenüber dem Vorjahr insgesamt 1,65 Mio. € zusätzlich leistungsorientiert vergeben.
Insgesamt hat die Universität im Berichtsjahr somit 14% der nicht durch die Grundausstattung und durch hoheitliche Aufgaben gebundenen Mittel leistungsorientiert verteilt. Dies
bedeutet – bezogen auf die absoluten Größen – die Beibehaltung der leistungsorientiert verteilten Mittel gegenüber dem Vorjahr. Wird der Anteil für die Erstattung des Klinikums für
Aufgaben in Forschung und Lehre (10,5 Mio. €) mit berücksichtigt, so liegt der Anteil der leistungsorientiert durch die Universität verteilten Mittel bei 31,5 % (Vorjahr: 32,3%).
Bei Hinzurechnung des Sondervermögens III, ergibt sich, dass 50,8 % der Mittel leistungsorientiert vergeben werden.
Auf mittlere Sicht verspricht sich die UdS von der Anwendung des Modells deutliche leistungssteigernde Effekte. Die Summe der indikatorenbasiert verteilten Mittel lag im Haushaltsjahr 2011 bei 1 Mio. €, eine Erhöhung wird entsprechend der Ziel- und Leistungsvereinbarung III für den Zeitraum von 2011 bis 2013 auf 10 Mio. € p. a. angestrebt.
A - 44
6.
Personal
6.1. Stellenbewirtschaftung
Die UdS verfügt neben der Finanzautonomie durch die Einführung des Globalhaushalts auch
über die Ressourcenautonomie.
Im Rahmen der weiteren internen Umsetzung des Globalhaushalts beschloss das Präsidium ein Budgetierungsverfahren, das zunächst noch auf der Stellenzuweisungstabelle basiert und mittels universitätsspezifischer Durchschnittssätze das Personalbudget der
Fakultäten, Fachrichtungen und sonstigen Einrichtungen der UdS ermittelt. Hinzu kommt ein
je nach Professur individuell ausgehandelter Sachmittelzuschlag – wie bisher gekürzt um
10 %. Die so einbehaltenen Mittel werden einerseits im Rahmen der internen leistungsorientierten Mittelverteilung umverteilt und stärken andererseits die Ressourcen für Berufungsund Rufabwehrverhandlungen. Darüber hinaus weist das Präsidium dem Budget der vorgenannten Einrichtungen die zuvor zentral bewirtschafteten Mittel für Gastvorträge und Lehraufträge einschließlich der hierfür anfallenden Reisekosten sowie die sogenannten
Verfügungsmittel zu. Das Verfahren wird jährlich angepasst und weiter optimiert.
Durch die schrittweise interne Umsetzung des Globalhaushalts gewinnt die Universität
Flexibilität und Gestaltungsspielraum; mit der Ausweitung der dezentralen Ressourcenverantwortung setzt sie gleichzeitig bei ihren Gliederungen weitere Anreize für einen eigenverantwortlichen und sparsamen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln.
6.2. Berufungen und Rufabwehrverhandlungen
Im Berichtsjahr standen 317 C4/W3/C3/W2-Stellen zur Verfügung. Es wurden 25 Berufungsverhandlungen im Rahmen von Besetzungsverfahren geführt, die in 2011 in 17 Fällen zu Berufungen an die UdS geführt haben. 8 Verfahren führten nicht zu einer Berufung. 9
Professor/innen haben einen Ruf an andere Universitäten erhalten. Im Jahr 2011 haben 3
Professor/inn/en im Wege der Rufabwehr Rufe an andere Institutionen abgelehnt. In 6 Fällen
konnten keine erfolgreichen Abwehrverhandlungen geführt werden. 4 Professor/inn/en traten
in den Ruhestand. Im Verlauf des Jahres waren 12 Juniorprofessuren an der UdS besetzt.
Im Rahmen von Berufungs- und Rufabwehrverhandlungen wird neben der laufenden
Ausstattung mit Personal- und Sachmitteln auch über den Bedarf an einmaligen Mitteln zur
Beschaffung von Literatur, Hard- und Software, wissenschaftlichen Geräten und sonstiger
wissenschaftlicher Ausstattung sowie Mobiliar verhandelt. Seit 2005 kann die Universität zudem über die persönlichen Bezüge ihrer Professor/inn/en verhandeln.
A - 45
Tab. 13: Entwicklung der Verpflichtungen aus Berufungs- und Bleibeverhandlungen
Zusage
zum
01.01.2011
Neue Zusage
in 2011
Abgerufen
in 2011
Verfallen
in 2011
Zusagen
zum
31.12.2011
in €
in €
in €
in €
in €
Fakultät 1
275.666
150.000
53.989
2.323
369.354
Fakultät 2
5.307.210
670.000
1.431.213
11.305
4.534.692
Fakultät 3
144.853
0
10.046
50.972
83.835
Fakultät 4
275.031
120.000
83.433
1.068
310.530
Fakultät 5
340.823
55.000
56.704
37.452
301.668
Fakultät 6
1.112.414
68.000
102.972
6.900
1.070.542
Fakultät 7
3.884.358
30.000
275.296
0
3.639.062
Fakultät 8
2.439.627
250.000
1.248.258
0
1.441.369
591.991
207.550
501.649
0
297.892
14.371.973
1.550.550
3.763.561
110.019
12.048.943
Zentrale Mittel
Gesamtergebnis
In der Bilanz hat die Universität des Saarlandes eine zweckgebundene Rücklage für Zusagen aus Berufungs- und Bleibeverhandlungen in Höhe von 12,1 Mio. € gebildet.
A - 46
6.3. Beschäftigungsentwicklung
Tab. 14: Personalentwicklung 2010-2011
V&T-Personal
davon Beamte/Beamtinnen
nicht beamtet
Professor/innen inkl. JP, LV, H'Doz
31.12.2010
Personen
Anteil
1495
30,60%
80
1,60%
1415 28,90%
31.12.2011
Personen
Anteil
1544
31,19%
78
1,58%
1466
29,62%
286
5,90%
268
5,41%
Akad. Mitarb.
davon unbefristet
davon befristet
1527
243
1284
31,20%
5,00%
26,30%
1611
258
1353
32,55%
5,21%
27,33%
Hilfskräfte
davon Wiss HK
davon Stud. HK
1582
315
1267
32,30%
6,40%
25,90%
1527
389
1138
30,85%
7,86%
22,99%
Gesamt
4890
4950
Abb. 7: Personalstruktur der UdS für das Jahr 2011
A - 47
7.
Baubereich
Im Jahr 2011 konnte neben den Baumaßnahmen aus dem Konjunkturpaket II
- Neubau Praktikumsgebäude der Anorganischen Chemie (Gebäude C4 4)
-
Neubau Verfügungsgebäude für angewandte Ingenieurwissenschaften (Gebäude
E2 9)
-
Gebäude A2 2 - Umbau und Sanierung Dachgeschoss
-
Gebäude D4 1 - Mensa - Sanierung der Lüftungsanlage
-
Gebäude E2 5 - Fassaden- und Dachsanierung sowie Erneuerung der Lüftungsanlage
auch das in mehrere Bauabschnitte unterteilte Großprojekt „Umbau und Sanierung der
Rechts- und Wirtschaftswissenschaften - Audimax - Gebäude B4 1“ abschließend fertig gestellt werden. Im Rahmen der Maßnahme wurde das Gebäude brandschutztechnisch ertüchtigt (Einbau einer Brandmeldeanlage, Sprinkleranlage etc.), technische Installationen
erneuert (z. B. Lüftungsanlage der Hörsäle), die Gebäudehülle saniert (Austausch der Fenster, Betonsanierung) und die vorhandenen Räumlichkeiten neustrukturiert. Hierbei wurden
beispielsweise die Bibliotheken der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften modernisiert und
dadurch hochwertige Arbeits- und Lesebereiche für die Studierenden geschaffen. Außerdem
wurden im Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZEMA) am Eschberger
Weg durch die Universität zwei Lehrstühle eingerichtet (Labore, Reinraum etc.), deren Inbetriebnahme im Herbst 2011 erfolgte.
Neben den vorgenannten abgeschlossenen Maßnahmen befinden sich verschiedene
Projekte in der Ausführungs- bzw. Planungsphase. Aktuell werden die letzten Umbauarbeiten im Lesesaal der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek durchgeführt. Die
Gesamt-Baumaßnahme soll im Frühjahr 2012 abgeschlossen sein. Die Ausführungsplanungen für den Neubau der Physiologie (CIPMM) wurden weiter fortgeschrieben, so dass im
Frühjahr 2012 die konkreten Bauarbeiten beginnen können. Im Vorgriff hierauf fanden bereits die Rodungen des Baufeldes statt. Nach Schließung der Anorganischen Chemie (Gebäude C4 1) im Januar 2011 wurden zeitnah die notwendigen Planungsarbeiten beauftragt.
Aufgrund der Haushaltssituation des Landes mussten diese aber bereits kurze Zeit später
eingestellt werden. Die Arbeiten sollen Anfang 2012 fortgesetzt werden. Des Weiteren wurden die Planungen für die Sanierung der Fassade des Physik-Hochhauses (Gebäude C6 3)
sowie die Sanierung einer Etage in der Anatomie (Laborbereich - Gebäude 61) fortgeführt.
Im Jahr 2012 wird mit der Umsetzung der beiden Maßnahmen begonnen.
Folgende Konzeptionen wurden im Jahr 2011 erarbeitet:
Campus Saarbrücken
- Raumbedarfsplanung Center for IT-Security, Privacy and Accountablity (CISPA)
-
Raumbedarfsplanung Studentenwohnheim D
-
Bebauungsplan für den Campus Saarbrücken
Campus Homburg
- Überarbeitung Raumbedarfsplanung Neubau Hörsaal- und Bibliotheksgebäude
A - 48
8.
8.1.
Ausblick: Chancen und Risiken
Budgetunsicherheit und Finanzierungsrisiken
Trotz abgeschlossener Ziel- und Leistungsvereinbarung III und der Verabschiedung der Universitätsentwicklungsplanung für die Jahre 2011-13 war der Handlungsspielraum der Universität im Jahr 2011 maßgeblich durch die anhaltende Unsicherheit bezüglich der mittel- und
langfristigen Finanzausstattung und damit einhergehend durch eine instabile Planungsgrundlage geprägt. Dadurch wurde insbesondere die Umsetzung von Maßnahmen mit langfristiger
Mittelbindung, nicht zuletzt etwa die Besetzung von Professuren, erheblich gehemmt. Somit
konnten die aus dem Jahr 2010 noch verbliebenen Auswirkungen der langen Phase der Planungsunsicherheit bis zum Abschluss der Ziel- und Leistungsvereinbarung nicht vollständig
aufgearbeitet werden. Zudem musste die Umsetzung neuer, im Universitätsentwicklungsplan
festgehaltener Maßnahmen verzögert oder ausgesetzt werden. Durch die dadurch bedingten
langen Vakanzen wurde der Lehr- und Forschungsbetrieb in vielen Bereichen empfindlich
belastet. Die Auswirkungen werden sich bis zur vollständigen Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit in Forschung und Lehre in den betroffenen Bereichen noch weit bis in das
Jahr 2012, vereinzelt auch darüber hinaus, niederschlagen.
Die nach derzeitigem Kenntnisstand real vermutlich deutlich rückläufige Entwicklung des
Globalhaushaltes der Universität wird außerdem erhebliche Einschnitte in allen Bereichen
der Universität erforderlich machen und sich langfristig und strukturell auf Forschung und
Lehre auswirken. Unter den gegebenen und zu erwartenden finanziellen Bedingungen, in
Erwartung eines steigenden Wettbewerbsdruck um leistungsstarke Studierende und Wissenschaftler/innen sowie unter der gleichzeitigen Berücksichtigung der politischen Erwartungen an die UdS als einzige Landesuniversität steht die Universität in den folgenden Jahren
vor erheblichen Herausforderungen.
Die Situation wird zusätzlich durch folgende weitere Finanzierungsrisiken verschärft:
Leistungsorientierte Mittelzuweisung im Rahmen der ZLV III. Die dritte Ziel- und Leistungsvereinbarung sieht die Zuweisung eines Betrags von jährlich 10 Mio. € für die Erfüllung von
Leistungskriterien vor. Durch die Einführung des Modells der dynamischen Mittelzuweisung,
bei dem der Universität abhängig vom erreichten Zielerreichungsgrad ein bestimmter Betrag
zugewiesen wird, entfällt die zuvor praktizierte Malusregelung, bei der nur zwischen erreichten und nicht erreichten Zielen unterschieden wurde. Allerdings sind die Leistungsindikatoren
ab 2011 umfangreicher und betreffen erstmals alle wesentlichen Bereiche der UdS. Eine erste Bilanz für das Jahr 2011 zeigt, dass die Leistungskriterien weitestgehend (mit mind. 95%)
erfüllt werden konnten. Auch für die kommenden Jahre sieht die UdS unter den derzeit bekannten Rahmenbedingungen die Erfüllung der definierten Ziele als grundsätzlich realisierbar an, wenngleich das Risiko der Nichterfüllung oder teilweisen Nichterfüllung der
vereinbarten Leistungsziele bestehen bleibt.
Hochschulpakt. Mit den Mitteln aus dem Hochschulpakt wurde die Universität in die Lage versetzt, den erhöhten Studienanfängerzahlen bisher adäquat zu begegnen. Die Universität rechnet damit, dass die Studienanfängerzahlen bis in das Jahr 2020 nicht merklich unter
das aktuell hohe Niveau absinken werden, eine Entwicklung, die sich auch bundesweit abzeichnet und durch die neuste Prognose der KMK über die Entwicklung der Studienanfän-
A - 49
gerzahlen (Veröffentlichung Februar 2012) bestätigt wird. Die momentan laufende, im Jahr
2009 von Bund und Ländern beschlossene Programmphase II des Hochschulpaktes ging
zum Zeitpunkt der Beschlussfassung allerdings noch von deutlich niedrigeren Erwartungen
hinsichtlich der Entwicklung der Studienanfängerzahlen aus. Dadurch ergeben sich für die
Universität erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Mittelverfügbarkeit. So ist unsicher, ob die im Rahmen der Programmphase II verfügbaren Mittel bis zum Laufzeitende
2015 ausreichen und ob sich eine Programmphase III bis zum Jahr 2020 anschließen wird.
Darüber hinaus erschweren die derzeitigen Abrechnungsmodalitäten auch die aktuellen Planungen für die Universität. Durch die nachträgliche, auf Basis von Ist-Studierendenzahlen
meist sehr kurzfristig erfolgende Zuweisung der Hochschulpaktmittel ist die Universität gezwungen, Personalmaßnahmen nur mit kurzer Laufzeit auszustatten, obwohl Personal längerfristig benötigt wird. Durch diese Unsicherheiten ist sowohl die Gewinnung von neuem
qualifiziertem Lehrpersonal als auch das Halten von bestehendem hochschulpaktfinanziertem Personal deutlich erschwert.
Wettbewerbsnachteile bei Neuberufungen und Rufabwehrverhandlungen. Die vergleichsweise schwache finanzielle Ressourcenlage der UdS beschränkt den Handlungsspielraum bei Neuberufungen und Rufabwehrverhandlungen und senkt die Chancen, sehr gute
Wissenschaftler/innen für die Universität gewinnen und an der Universität halten zu können.
Da die Erfolge in der Forschung und die Qualität der Lehre in entscheidendem Maße von
den Wissenschaftler/inne/n der UdS abhängen und im Wettbewerb um die besten Wissenschaftler/innen eine attraktive Ausstattung der Professuren eine entscheidende Größe ist,
sind aufgrund der finanziellen Möglichkeiten der UdS Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Hochschulen zu erwarten, die sich nachhaltig negativ auswirken können.
Beihilfen für Versorgungsempfänger. In der Ziel- und Leistungsvereinbarung ZLV III wurde der UdS zur Auszahlung der Beihilfen für Versorgungsempfänger/innen ein Pauschalbetrag in Höhe von 240.000 € im Rahmen der Globalhaushaltsmittel zur Verfügung gestellt.
Wie die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt, ist dieser Betrag bei weitem nicht ausreichend, sodass die zusätzlichen Ausgaben in diesem Bereich zu Lasten des Lehr- und Forschungsetats aus den Globalmitteln der UdS bestritten werden müssen, sofern die
erforderliche Differenzsumme nicht durch das Land bereit gestellt wird.
Personalkostensteigerungen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Personalkosten
durch Tarifsteigerungen jährlich erhöhen und sich dadurch kumulierte Mehrbelastungen ergeben, da sich die jeweils jährlichen Steigerungen zu den Steigerungen der Vorjahre hinzuaddieren. Bis zum Jahr 2010 hat sich das Land mit 50% an den durch Tarifsteigerungen
entstandenen, über die Jahre hinweg kumulierten Kosten beteiligt. Während bereits die Finanzierung der Hälfte der tarifbedingten Mehraufwendungen den Haushalt der Universität
empfindlich belastete, hat sich die Situation mit dem Abschluss der Ziel- und Leistungsvereinbarung III noch weiter verschärft. Denn die neue Regelung sieht vor, dass das Land nur
noch die Hälfte der jeweils jährlichen Tarifsteigerungen übernimmt, während sich die tatsächlichen Mehrkosten der Universität mit jeder weiteren Tarifsteigerung kumulieren. Somit wird
der tatsächliche Anteil des Landeszuschusses mit jeder Tarifsteigerung geringer und die Belastung des Universitätshaushalts steigt kontinuierlich an.
A - 50
Durch die genannten finanziellen Belastungen der Universität und die Erwartung eines rückläufigen Globalhaushalts muss sich die Universität verstärkt auf die Einwerbung von Mitteln
öffentlicher Förderprogramme (z.B. BMBF, DFG) und privater Spender ausrichten. Zunehmend ist eine Gewichtsverlagerung von der institutionellen Grundfinanzierung durch das
Land hin zu einer projektorientierten Programm- und Zweckfinanzierung durch öffentliche
und private Mittelgeber zu beobachten. Projektmittel und private Zuwendungen tragen inzwischen wesentlich zu den Forschungsleistungen und der Qualität der Lehre an der UdS bei.
Allerdings erfolgt über diese Mittel durch die in der Regel festen Vorgaben zur Mittelverwendung auch eine Steuerung der Universität durch den jeweiligen Mittelgeber. Ein deutliches
Übergewicht projektorientierter Mittel gegenüber einer institutionellen Grundfinanzierung birgt
somit die Gefahr einer an Finanzierungsquellen orientierten Ausdifferenzierung in Forschung
und Lehre zu Lasten einer profilstarken Universität, die ihre Hauptentwicklungslinien mittelund langfristig auf der Basis einer soliden Grundfinanzierung festigen kann.
8.2.
Anforderungen an die UdS aus der ZLV III
Die dritte Ziel- und Leistungsvereinbarung zwischen Universität und Land stellt die UdS vor
erhebliche Herausforderungen, insbesondere durch die von Seiten des Landes geforderten
Erweiterungen des Ausbildungsangebots der UdS: Bis 2012 soll an der UdS ein Studiengang
für das Lehramt für die Primar- und Sekundarstufe I angeboten werden. Die entsprechenden
Planungen unter Berücksichtigung des engen Zeitrahmens haben im Jahr 2011 in Hochschulleitung, Fakultäten und Verwaltung bereits erhebliche Ressourcen gebunden und es ist
davon auszugehen, dass bis zur Einrichtung des Lehrangebots weitere nennenswerte Aufwendungen erfolgen müssen, die allerdings in den zur Erfüllung der neu übertragenen Aufgaben veranschlagten Mittel nicht berücksichtigt sind. Darüber hinaus soll ein
Ausbildungsangebot im Bereich Allgemeinmedizin und im Bereich Management des Gesundheitswesens eingerichtet werden. Die dadurch geschaffenen zusätzlichen Studienoptionen an der UdS können zwar zur Steigerung der Attraktivität der UdS als Studienort und zur
Gewinnung zusätzlicher Studierender beitragen. Allerdings ist die finanzielle Kompensation
der zusätzlichen Aufgaben im Verhältnis zu den notwendigen Aufwendungen als äußerst
knapp zu bewerten. Zudem sind die mit der Einführung der zusätzlichen Studienangebote
verbundenen mittel- und langfristig anfallenden zusätzlichen Kosten derzeit noch nicht absehbar, so dass auf die UdS diesbezüglich weitere Finanzierungsrisiken zukommen. Darüber
hinaus ist nicht abzusehen, wie sich eine solche Diversifizierung des Ausbildungsangebots
im Hinblick auf die Bemühungen um eine konsistente, auf die Schwerpunktbereiche der UdS
konzentrierte Außendarstellung der Universität auswirken wird.
8.3.
Politische Rahmenbedingungen
Das Jahr 2011 war durch intensive öffentliche Debatten über die Zukunft der Universität des
Saarlandes geprägt, die in Zusammenhang mit der Einführung der Schuldenbremse und den
sich hieraus ergebenden Konsequenzen für den Landeshaushalt stehen. Die Universitätsleitung begrüßt grundsätzlich das öffentliche Interesse an der Zukunftsentwicklung der saarländischen Hochschullandschaft, im Hinblick auf eine zukunftsorientierte Hochschulstrategie
A - 51
wird allerdings dringender Bedarf nach geordneten Gesprächen zur weiteren Hochschulentwicklung gesehen. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der regionalen Verantwortung
der Universität als Innovationsmotor, Wirtschaftsfaktor und Ausbildungsstätte zu. Die Universität kann ihrer regionalen Verantwortung allerdings nur gerecht werden, wenn sie weiterhin
durch exzellente Leistungen in Forschung und Lehre insbesondere in den Schwerpunktbereichen überregional Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit erzielt.
Im Rahmen der im Jahr 2011 durch die Landesregierung angestoßenen Landeshochschulentwicklungsplanung sind insbesondere Kooperationspotenziale mit den anderen saarländischen Hochschulen zu prüfen; darüber hinaus steht bei der weiteren Institutionalisierung
der Universität der Großregion zugleich eine Vertiefung der Zusammenarbeit mit den Universitäten im Raum Saar-Lor-Lux-Wal-Rheinland-Pfalz und eine Stärkung der Alleinstellungsmerkmale der Forschungsleistungen und Lehrangebote in der Großregion im Fokus. Einige
konkrete Eckpunkte der Landeshochschulentwicklungsplanung sind aus Sicht der Universität
allerdings noch nicht hinreichend geklärt, insbesondere, weil Vorgaben zu zentralen Rahmenbedingungen der anstehenden Planungen, etwa zur Gesamtzahl der gewünschten Studienplätze im Saarland, zum geforderten Leistungsprogramm und der beabsichtigten
Aufteilung von Aufgaben auf die saarländischen Hochschulen sowie zur finanziellen Mindestausstattung der Hochschulen, bislang noch ausstehen. Die Universitätsleitung begrüßt
nachdrücklich das Bekenntnis aller saarländischen Parteien zur Universität und weist darauf
hin, dass die angemessene Finanzierung der Universität durch das Land nachweislich eine
ertragreiche Investition in die Innovations- und Wirtschaftskraft des Saarlandes darstellt.
8.4.
Weiterentwicklung der Schwerpunktbereiche an der UdS
Die UdS wird ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre im Rahmen ihrer Möglichkeiten
weiter stärken und ausbauen, um optimale Rahmenbedingungen für eine national und international beachtete Forschung zu schaffen und ihr Studienprofil weiter zu schärfen.
Die Informatikwissenschaften werden sich insbesondere in großen nationalen und internationalen Verbundprojekten sowie in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses
engagieren, um die Attraktivität des Saarbrücker Informatikstandorts für Spitzenwissenschaftler/innen weiter zu steigern. Hierbei steht für das Jahr 2012 das Ziel der Fortführung
der Förderung des Informatik-Exzellenzclusters „Multimodal Computing and Interaction“ und
der internationalen Graduiertenschule für Informatik im Rahmen der Exzellenzinitiative von
Bund und Ländern im Vordergrund. Die Schwerpunktentwicklung soll zudem universitätsintern durch die Etablierung der Informatikwissenschaft als Querschnittswissenschaft vorangetrieben werden. Zugleich soll der regionale Informatikstandort durch die Intensivierung der
Vernetzung mit der Wirtschaft im unmittelbaren Umfeld der Universität gestärkt werden.
Im Schwerpunkt NanoBioMed – Leben und Materie stehen weiterhin die Profilschärfung
des Schwerpunkts und die Etablierung interdisziplinärer Forschungsprojekte im Vordergrund.
Hierzu werden die Verknüpfungen mit den Instituten im Umfeld der Universität, insbesondere
mit dem Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) und dem Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung (HIPS) weiter verstärkt und die Gründung weiterer Forschungseinrichtungen im Umfeld der UdS, vor allem im medizinischen Bereich, angestrebt.
A - 52
Der Schwerpunkt Europakompetenz und Internationalität wird weiterhin deutlich durch
das Projekt „Universität der Großregion“ (UniGR) gestärkt. Ein Verlängerungsantrag um ein
Jahr zur weiteren systematischen Vernetzung der Partneruniversitäten in den Bereichen
Forschung und Lehre wurde 2011 eingereicht und durch das Interreg-Programm genehmigt,
mit dem Ziel, die im Projekt erzielten Ergebnisse in eine nachhaltige Kooperationsstruktur zu
überführen. Speziell mit Blick auf die Europakompetenz steht das Ziel im Vordergrund, die in
den Einzelfächern vorhandenen europabezogenen Forschungspotenziale durch die Beantragung von Verbundprojekten zu Forschung und Nachwuchsförderung stärker zusammenzuführen. Darüber hinaus wird die internationale Ausrichtung der UdS durch den weiteren
Ausbau grenzüberschreitender Kooperationen in Forschung und Lehre ausgebaut.
8.5.
UdS als Studienort
Die Universität des Saarlandes steht vor Herausforderungen, die sich durch den Wandel der
Studiergewohnheiten im Saarland und bundesweit ergeben, so dass momentan Unsicherheiten hinsichtlich der zu erwartenden Nachfrage nach Studienangeboten der UdS bestehen.
Einerseits führt der demographische Wandel zu einem Rückgang der Altersgruppe, die
prinzipiell für ein Studium in Frage kommt, andererseits ist aber bereits jetzt ersichtlich, dass
die Studierneigung der Studienberechtigten bundesweit deutlich ansteigt, insbesondere auch
bei Studienberechtigten aus ‚hochschulfernen’ Elternhäusern. In der Statistik der Studienanfängerzahlen der Universität des Saarlandes (vgl. Kap. 1.3) ist diese Entwicklung bereits
sichtbar, denn trotz abgearbeitetem doppeltem Abiturjahrgang im Saarland ist die Zahl der
Studienanfänger/innen im Jahr 2011 mit 2.844 Studienanfänger/inne/n im Vergleich zum
Vorjahr nur unwesentlich (WS 2010/11: 3.018 Studienanfänger/innen) gesunken und liegt
noch deutlich über dem Niveau der letzten 10 Jahre. Im WS 2006/07, vor Einführung der
Studiengebühren, begannen 2.263 Studierende ihr Studium in Saarbrücken, im WS 2008/09,
vor dem doppelten Abiturjahrgang im Saarland, lag die Zahl der Studienanfänger/innen noch
bei 2.229. Es ist daher zu erwarten, dass die erhöhte Studierneigung den demographisch
bedingten Rückgang der potenziellen Studienberechtigten zumindest teilweise kompensieren
kann. Aufgrund der doppelten Abiturjahrgänge in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2012 und 2013 ist wegen der geographischen Nähe zum
Saarland zumindest kurzfristig nicht mit einem deutlichen Rückgang der Studienanfängerzahlen an der UdS zu rechnen.
Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass sich die Studiennachfrage weiter diversifizieren
wird. Die Universität des Saarlandes stellt seit dem WS 2010/11 ein flächendeckendes Angebot an Masterstudienfächern zur Verfügung, so dass einem möglichen Rückgang der Studienanfängerzahlen mit zahlreichen attraktiven konsekutiven Studienangeboten begegnet
werden kann. Die Universität stellt sich dem zu erwartenden Wettbewerb um leistungsbereite
(Master-)Studierende durch kontinuierliche Fortentwicklung des bestehenden Angebots, insbesondere unter dem Aspekt der überregionalen Attraktivität. Eine Chance ergibt sich durch
den bereits jetzt hohen Ausländeranteil in der Studierendenschaft, so dass auch für die weiterführenden Studiengänge eine weitere Zielgruppe zur Verfügung steht.
Neben dem ‚klassischen’ Studierenden ergeben sich für die Universität des Saarlandes
weitere Potenziale durch die bereits vollzogene Öffnung der Hochschulen für das Studium
A - 53
nach einer Berufsausbildung. Zwar haben sich zum jetzigen Zeitpunkt erst wenige Karrierewege etabliert, die solche Zielgruppen zum Hochschulstudium führen, die UdS rechnet aber
auch hier mit einer deutlich steigenden Nachfrage. Dabei stehen sowohl Überlegungen der
Gestaltung für ein reguläres Studium mit durch Berufsausbildung erworbener Hochschulzugangsberechtigung als auch die Schaffung von neuen Angeboten im Kontext der beruflichen
Fort- und Weiterbildung im Fokus.
All diese Aspekte der Änderung von Studiengewohnheiten veranlassen die Universität
zu der Annahme, dass zumindest mittelfristig nicht mit einem Absinken der Nachfrage nach
Studienplätzen zu rechnen ist. Dies führt bei unverminderter Annahme des Bildungsauftrags
zur Notwendigkeit, auch zukünftig eine gleich bleibend hohe Studierendenzahl sowohl mit
einem qualitativ hochwertigen Lehrangebot als auch hinsichtlich organisatorischer Aspekte
adäquat versorgen zu können. Im Fokus der organisatorischen Aspekte stehen hierbei die
Sicherstellung eines transparenten Zulassungs- und Immatrikulationsverfahrens sowie der
nach wie vor hohe Aufwand in der Studien- und Prüfungsverwaltung. Maßnahmen, die im
Zuge des doppelten Abiturjahrgangs erfolgreich etabliert, teilweise aber durch nur befristet
zur Verfügung stehende Mittel finanziert wurden, müssen verstetigt werden.
Übergang Bachelor-Master
Im Übergang vom Bachelor- zum Masterstudium hält die Universität an ihrem Bestreben fest,
die Aufteilung der Bachelor- und Masterstudienplätze nicht auf Basis von festgelegten Übergangsquoten zu gestalten, sondern durch eine bedarfs- und nachfrageorientierte Verteilung
der Bachelor- und Masterstudienplätze innerhalb der einzelnen Studienfächer möglichst vielen Bachelorabsolvent/inn/en ein anschließendes Masterstudium zu ermöglichen. Dadurch
ergibt sich die Chance flexibler Gestaltungsmöglichkeiten des Bachelor-Master-Übergangs,
wobei jedoch die begrenzten Ausbildungskapazitäten in stark nachgefragten Studienfächern
das Risiko bergen, nicht in allen Fällen die Bewerberwünsche erfüllen zu können.
Dialogorientiertes Serviceverfahren
Im Rahmen der Zulassung zum Studium teilt die Universität die Auffassung, dass das Freibleiben von Studienplätzen trotz hoher Nachfrage als Resultat von Mehrfachbewerbungen
und zahlreichen Nachrückverfahren vermieden werden muss. Die Universität steht deshalb
dem Dialogorientierten Serviceverfahren (DoSV) prinzipiell offen gegenüber, sieht aber im
aktuell eingeschlagenen Weg der Umsetzung enorme Risiken, insbesondere im technischen
Bereich sowie in der Konzeption. Unabdingbar ist aus Sicht der Universität eine funktionierende Einbeziehung von Mehrfachstudiengängen sowie die Berücksichtigung der bundesweit
zulassungsbeschränkten Fächer wie Medizin oder Zahnmedizin, da insbesondere zu den
stark nachgefragten lokal zulassungsbeschränkten Fächern Psychologie und Biologie vielfältige Wechselwirkungen bestehen, die im aktuellen DoSV-Konzept noch keine Berücksichtigung finden.
Systemakkreditierung
Die UdS hat derzeit gute Aussichten, ab September 2012 zu den ersten drei Universitäten
Deutschlands mit einer erfolgreich abgeschlossenen Systemakkreditierung zu gehören. Eine
erfolgreiche Systemakkreditierung gilt als ein Beleg für ein funktionierendes internes Quali-
A - 54
tätsmanagement einer Hochschule im Bereich Lehre und Studium: Sämtliche Studiengänge
der UdS, die bereits Gegenstand der internen Qualitätssicherung nach den Vorgaben des
akkreditierten Systems waren oder nach der Systemakkreditierung eingerichtet werden, gelten dann als akkreditiert und verfügen bundesweit über einen äquivalenten Status zu programmakkreditierten
Studiengängen.
Aufwändige
und
kostspielige
externe
Programmakkreditierungen sind damit nicht mehr notwendig. Es bedarf jedoch der konsequenten Fortführung der Maßnahmen im Bereich der Qualitätssicherung, um das hohe Niveau der Ausbildung und die nachhaltige Weiterentwicklung der Qualität in Lehre und
Studium mittel- und langfristig sicherstellen zu können.
Qualitätspakt Lehre
Mit dem erfolgreichen Einzelantrag „Studieren mit Profil: Kompetenz in Forschung & Praxis“
bieten sich der UdS zusätzliche Möglichkeiten zur bedarfsgerechten Optimierung der Lehr-,
Beratungs- und Betreuungsangebote. Die geförderten Maßnahmen sollen dazu beitragen,
eine stärkere Differenzierung des Studienprofils in der Abschlussphase zu ermöglichen und
somit die Realisierung individueller Kompetenzprofile zu erleichtern. Die Maßnahmen zielen
entsprechend der Ausschreibung des Programms auch auf eine verbesserte Betreuungsrelation in Fachrichtungen mit hohen Studierendenzahlen. Daher ist es notwendig, dass die bewilligten Mittel tatsächlich gemäß den Regelungen des Programms bereitgestellt werden,
ohne dadurch die Aufnahmekapazität zu erhöhen. Das Land steht hierbei noch in der Verantwortung, durch ein entsprechendes Gesetz die Kapazitätsneutralität der Maßnahmen sicherzustellen.
Das im Rahmen des erfolgreich mitbeantragten Verbundvorhabens „Netzwerk Quality
Audit“ zu entwickelnde Audit-Verfahren soll künftig als Modell eine Vorbildwirkung für andere
Hochschulen bei der Weiterentwicklung von Qualitätsmanagementsystemen im Bereich Lehre und Studium haben. Durch die Beteiligung an dem Vorhaben als Verbundpartner hat die
UdS die Chance, ihre aus dem laufenden Verfahren der Systemakkreditierung gewonnenen
Erfahrungen aktiv in die Projektgestaltung einzubringen und damit ihre Vorreiterrolle im Bereich der Qualitätssicherung auszubauen sowie den kontinuierlichen Austausch mit den Verbundpartnern gewinnbringend für die Weiterentwicklung des eigenen Qualitätsmanagementsystems zu nutzen.
Stipendienwesen
Im Jahr 2011 hat sich die Universität erstmalig an dem nationalen Stipendienprogramm
„Deutschlandstipendium“ beteiligt. Das Programm sieht für geförderte Studierende ein monatliches Stipendium in Höhe von 300 € vor, wobei sich der Bund mit 150 € pro Stipendium
und Monat an der Finanzierung beteiligt, wenn die Hochschule mindestens den gleichen Beitrag von privater Seite einwirbt. Zum Wintersemester 2011/12 konnten an der UdS mit Unterstützung durch Stipendienmittel der StudienstiftungSaar insgesamt 70 in der Regel
einjährige Stipendien vergeben und die zur Verfügung gestellte Bundesförderung vollständig
ausgeschöpft werden. Der damit verbundenen Chance einer positiven Öffentlichkeitsdarstellung der Universität steht allerdings ein erheblicher Aufwand bei der Einwerbung des privaten Anteils der Stipendien und der Organisation des Stipendienprogramms gegenüber, wobei
der Bund die organisatorischen Aufwendungen für die Umsetzung des Programms nicht
A - 55
kompensiert. Unter den gegebenen Bedingungen ist daher trotz der positiven Bilanz für das
Jahr 2011 die weitere Entwicklung des Programms an der Universität noch offen und abhängig insbesondere von der Spendenbereitschaft privater Stipendienstifter. Die weitere Entwicklung des Deutschlandstipendiums an der UdS wird vor allem auch davon abhängen, wie
das Programm und insbesondere die Maßnahmen zur Mitteleinwerbung in die Fundraisingstrategie der Universität und in die Aktivitäten der StudienstiftungSaar, die ebenfalls private Stipendienmittel einwirbt, eingebettet werden kann.
8.6.
Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder
Im Jahr 2011 reichte die UdS die Fortsetzungsanträge für die im Rahmen der ersten Phase
der Exzellenzinitiative geförderten Projekte (Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction”, Graduate School of Computer Science) ein. Die Entscheidung über die Weiterförderung bis 2017 wird im Juni 2012 verkündet. Der Erhalt der Exzellenzeinrichtungen ist ein
wichtiger Faktor, um den national und international beachteten Informatikstandort in Saarbrücken weiter auszubauen.
8.7.
BMBF-Projektpauschale
Ab 2012 erhalten die Hochschulen für vom BMBF neu geförderte Forschungsvorhaben eine
Projektpauschale in Höhe von 20 Prozent der Fördersumme, in 2011 betrug die Projektpauschale 10 Prozent. Damit intensiviert das BMBF zukünftig die Unterstützung von Hochschulen bei der Finanzierung der durch die Forschungsprojekte entstandenen indirekten
Projektausgaben und hat zum Ziel, „die Leistungsfähigkeit und die Wettbewerbsfähigkeit der
deutschen Hochschulen dauerhaft strukturell“ (BMBF 2010) zu stärken. Diese Entwicklung
ist grundsätzlich als positiv zu beurteilen. Allerdings wurde der Forschungsetat des BMBF
insgesamt nicht angepasst, was erwarten lässt, dass sich die Fördermittel für BMBFfinanzierte Forschungsvorhaben entsprechend reduzieren werden. Die entsprechenden
Auswirkungen auf die Anzahl der Ausschreibungen, den Förderumfang und die Förderbedingungen des BMBF bleiben abzuwarten.
8.8.
Reorganisation der IT-Struktur
Im Jahr 2011 haben die Universität und die Hochschule für Technik und Wirtschaft ihre zentralen IT-Einheiten zusammengeführt und das „Hochschul-IT-Zentrum“ (HIZ) gegründet. Damit existiert zum ersten Mal eine hochschulübergreifende Betriebseinheit, die die ITHerausforderungen zweier (und perspektivisch auch weiterer) Hochschulen aus einer Hand
und unter einer gemeinsamen Steuerung angeht.
Motivation zu dieser Zusammenarbeit sind die an beiden Hochschulen zu verzeichnenden ständig steigenden Anforderungen an die IT, denen nicht in gleichem Maße wachsende
personelle und materielle Möglichkeiten gegenüberstehen. Die IT-Zentren müssen einen
deutlich gewachsenen Anspruch an die Verfügbarkeit vergegenwärtigen, und dies sowohl
zeitlich als auch räumlich. Der IT-Betrieb entwickelt sich somit immer mehr zu einem Dienstleistungsbetrieb, dessen Ausfälle eine stetig größer werdende Flächenwirkung erreichen. Mit
dem HIZ können nun vorhandene Kapazitäten durch die zentral gesteuerte Nutzung der
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Ressourcen optimal ausgelastet und zugleich zur Erhöhung der Verfügbarkeit genutzt werden. Gleichzeitig werden Doppelstrukturen ohne Mehrwert verhindert. Investitionen in eine
moderne Infrastruktur mit leistungsfähiger Klima-, Strom- und Sicherheitstechnik werden für
beide Partner von Nutzen sein.
Beide Hochschulen verfügen über kompetente und motivierte Mitarbeiter/innen, wobei
die Spezialgebiete in der Regel nur durch eine/n Mitarbeiter/in je Hochschule repräsentiert
werden. Mit dem HIZ sollen bessere Vertretungsmöglichkeiten geschaffen werden, die eine
zuverlässigere Leistungserbringung der IT-Services garantieren. Zudem soll durch die Bündelung des Know-hows erreicht werden, neue Aufgaben effektiver und in standardisierter,
projektorientierter Vorgehensweise angehen zu können.
Das Hochschul-IT-Zentrum soll vom Grundsatz her alle übergreifenden personellen und
maschinellen IT-Leistungen der Hochschulen erbringen und darüber hinaus operativ ordnend
für dezentral verteilte kooperierende Systeme sein. Realisiert werden soll dies mit ITVersorgungskonzepten, die sowohl aus standardisierten Basisdiensten als auch aus nutzergruppenspezifischen Lösungen bestehen und deren Reichweite weit über die Hochschulgrenzen hinaus geht.
8.9.
Management-Informations-System, Campus-Management-System und
Forschungs-Informations-System
Die Entwicklung der Hochschulen zu mehr Autonomie und Wettbewerb stellt erhöhte Anforderungen an das Berichtswesen und das Planungssystem einer Universität. Die UdS beabsichtigt daher die Einführung eines webbasierten Management-Informations-Systems (MIS)
mit integriertem Planungs- und Risikomanagementsystem. Ziel ist es, die Entscheidungsträger der Universität auf allen Handlungsebenen (Universität, Fakultät, Fachrichtung) entsprechend ihren Anforderungen mit aktuellen, verlässlichen und konsistenten Informationen zu
versorgen. Das System soll nicht nur zur Erstellung vergangenheitsbezogener Berichte (z.B.
Budgetauskunft), sondern auch für die Planung, Hochrechnungen (z. B. Auswirkung von Berufungszusagen) und Simulationsrechnungen eingesetzt werden. Auf Basis der im Jahr 2011
eingeleiteten Beschaffung eines technischen Systems soll im Jahr 2012 die Ausgestaltung
eines Pilotsystems erfolgen. Dazu werden die zukünftigen Anwender/innen in die Entwicklung einbezogen, um sicherzustellen, dass die Anforderungen an Informationen und Funktionen im System abgebildet und die konkreten Berichte spezifiziert werden. Die Entwicklung
des Management-Informations-Systems erfolgt in enger Abstimmung mit dem CampusManagement-System und dem Forschungs-Informations-System, da diese beiden Systeme
eine wesentliche Datenquelle darstellen.
Die Implementierung eines einheitlichen Campus-Management-Systems (vgl. auch Kap.
1.4) wird die UdS noch die nächsten Jahre in Anspruch nehmen und – auf Grund der umfassenden Zielsetzung, möglichst alle Prozesse im Bereich von Lehre und Studium abzudecken
– weite Teile der Universität stark beanspruchen. Im Erfolgsfall kann das Projekt einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätsentwicklung und Effizienzsteigerung an der UdS leisten und
damit die Position der Universität im Wettbewerb stärken. Für das Jahr 2012 wird der Projekt-Fokus auf der Auswahl der zu verwendenden Software liegen. Diese Entscheidung ist
mit finanziellen Risiken im Hinblick auf Anschaffungs- und entstehende Folgekosten sowie
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mit organisatorischen Risiken verbunden, da die Software-Auswahl den für Migration und
Folgebetrieb erforderlichen Aufwand in der Universität wesentlich beeinflussen wird. Entsprechend wird auch die Vertragsgestaltung mit dem gewählten Software-Anbieter ein entscheidender Meilenstein in dem Projekt sein. Parallel hierzu wird im Jahr 2012 die
Herausforderung darin bestehen, die Organisationsentwicklung weiter voranzutreiben. Konkret wird insbesondere die Erarbeitung eines Rollenkonzeptes zur Etablierung des Rechtemanagements im Vordergrund stehen sowie – ausgehend von bereits durchgeführten
Prozessanalysen – die Festlegung von Standards für Strukturen und Prozesse insbesondere
im Bereich von Studierendenmanagement sowie Lehr- und Prüfungsmanagement.
Fokussiert das Campus-Management-System auf die Felder Lehre und Studium, so adressiert das zu etablierende Forschungs-Informations-System (FIS) vorrangig den Bereich
der Forschung. Das Forschungs-Informations-System ist ein Instrument, das den Wissenschaftler/inne/n der UdS die Erfüllung von administrativen Berichtspflichten – etwa im Kontext von drittmittelfinanzierten Forschungsvorhaben oder auch im Zuge von
Hochschulrankings – erleichtern soll. Zudem soll es die Forschenden dabei unterstützen, ihre Projekte, Publikationen, Patente und Preise ebenso wie ihre Aktivitäten zur Nachwuchsförderung noch sichtbarer gegenüber externen Interessengruppen aus Wissenschaft,
Wirtschaft und Gesellschaft zu präsentieren. Letztgenanntem Ziel dient auch die angestrebte
Integration des Forschungs-Informations-Systems in die lokale Infrastruktur für das elektronische Publizieren, wodurch die UdS zugleich einen Beitrag zur Steigerung der Akzeptanz des
Open-Access-Paradigmas leisten will. Nach einer umfassenden Marktsondierung im Jahr
2011 steht aktuell die Softwareauswahl im Vordergrund, die unter Beteiligung verschiedener
Anspruchsgruppen der Universität erfolgen wird, um bereits bei der Auswahl des Softwareanbieters die Interessen einer möglichst breiten Basis berücksichtigen zu können.
Die zeitlich eng zusammenliegende Einführung eines Management-InformationsSystems, eines Campus-Management-Systems und eines Forschungs-InformationsSystems eröffnet die Chance, die Systeme optimal aufeinander abzustimmen und die größtmöglichen Synergieeffekte zu generieren. Zugleich stellt die Abstimmung der Systeme erhebliche Anforderung an die Gesamtkoordination innerhalb der einzelnen Systeme wie auch
systemübergreifend.
8.10. Modifikation der nationalen Informationsinfrastruktur
Wie verschiedene Aktivitäten etwa der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz des Bundes
und der Länder oder des Wissenschaftsrats zeigen, steht in naher Zukunft eine grundlegende Neuordnung der nationalen (wie europäischen) Forschungsinfrastruktur zu erwarten, die
Bibliotheken, Fachinformationseinrichtungen und Großgeräte gleichermaßen einbeziehen
wird. Angesichts der bereits jetzt erkennbaren zentralen Leitprinzipien dieser Veränderung –
funktionale Differenzierung des wissenschaftlichen Informationssystems, Aufwertung von
Hochschulen als Träger von Informationsinfrastrukturen und Überwindung der Trennung von
Forschungs- und Infrastrukturförderung – ergeben sich aus diesem Prozess zahlreiche
Chancen für die Universität des Saarlandes. So könnten die absehbaren Fördermaßnahmen
sowohl den Impuls als auch die notwendigen Ressourcen dafür liefern, die lokale Forschungsinfrastruktur auf informationstechnologischer Grundlage neu zu organisieren und
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dadurch die existierenden Trennungen zwischen Einrichtungen und Standorten (gerade auch
etwa zwischen den Campusstandorten Homburg und Saarbrücken) durch den Betrieb von
virtuellen Forschungsumgebungen, zentralen Datenarchiven und Remote-Laboren zu überwinden. Hiervon würden einerseits die profilprägenden Forschungsschwerpunkte der UdS in
der Medizin und den Lebens- und Materialwissenschaften sowie die transdisziplinären Kooperationsfelder im Bereich der Kognitions- und Neurowissenschaften und der eHumanities
profitieren. Andererseits aber wäre damit zugleich eine informationstechnologische Plattform
für die Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Kontext des europäischen Vernetzungsprojekts „Universität der Großregion“ geschaffen.
Gleichzeitig sind die angesprochenen Entwicklungen jedoch durchaus mit Risiken für die
UdS verbunden, bereitet doch u.a. die DFG gegenwärtig die Straffung des von ihr unterhaltenen Systems der überregionalen wissenschaftlichen Literaturversorgung vor. Hiervon wäre
potentiell auch das seit 1965 an der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek angesiedelte Sondersammelgebiet Psychologie betroffen.
8.11. UdS als Gründerhochschule
Aufbauend auf den erfolgreich etablierten Angeboten zur Unterstützung von Existenzgründungen hat sich die Universität im Dezember 2011 mit einer Ideenskizze am Wettbewerb
„EXIST-Gründungskultur – Die Gründerhochschule“ des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Technologie beteiligt. Mit dem Antrag will sie sich ausdrücklich als „Gründerhochschule“
positionieren. Nach erfolgter positiver Begutachtung der Skizze wird die KWT in einer
sechsmonatigen Konzeptphase ein umfassendes Strategiepapier zur Gründungsprofilierung
erarbeiten, das auf eine nachhaltige campusweite Gründerkultur und die Erhöhung der Anzahl von High-Tech-Gründungen abzielt.
8.12. Baubereich
Funktionstüchtige, betriebssichere, zweckgemäße und ansprechende Gebäude stellen nicht
nur eine unabdingbare Voraussetzung für die Erbringung guter Leistungen in Forschung,
Lehre, Service und Verwaltung dar, sondern sind auch ein bedeutender Faktor im Wettbewerb um die besten Wissenschaftler/innen und Studierenden. Die attraktive Gestaltung der
Campi sowie die auf Energieeffizienz ausgerichteten Bau- und Sanierungsmaßnahmen sind
daher von hohem Wert für die Universität.
Im Hinblick auf die wachsende Überalterung der Gebäude (problematisch sind insbesondere die gleichzeitig errichteten Gebäude aus den 60er und 70er Jahren) und die Sparmaßnahmen des Saarlandes wird sich die Schere zwischen den benötigten und vorhanden
Mitteln in den nächsten Jahren stetig weiter öffnen. Dies kann dazu führen, dass der Lehrund Forschungsbetrieb an der Universität massiv eingeschränkt wird. Einige Beispiele dafür
sind u.a. im Chemiekomplex das Gebäude der Anorganischen Chemie sowie der Hörsaalund Werkstattbereich, das Gebäude der Pharmazie mit Praktikum und Lehrstühlen sowie
das Studentenwohnheim D.
Da das Gebäude der Anorganischen Chemie Anfang 2011 geschlossen werden musste,
hat das Land für die Sanierung zunächst eine Planungsrate im Bauhaushalt vorgesehen.
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