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Saarbrücker Religionspädagogische Hefte 4

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Saarbrücker Religionspädagogische Hefte 4
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte 4
Fachrichtung Evangelische Theologie
UNIVERSITÄT
DES
SAARLANDES
Konfessionen und Religionsgemeinschaften
im Saarland – Selbstdarstellungen
1
EINLEITUNG ZUM SAARBRÜCKER RELIGIONSPÄDAGOGISCHEN HEFT 4 – 2007
Seit Jahrzehnten sind andere christliche Konfessionen, nicht-christliche
Religionen, Sekten und Weltanschauungen ein Thema evangelischen wie
katholischen
Religionsunterrichts,
dessen Bedeutung stetig wächst.
Didaktische Konzeptionen stellen
Kriterien und Anregungen für guten
Unterricht zum Thema bereit; Schulbücher und andere Unterrichtsmaterialien bieten zum Teil hervorragend
aufbereitete Informationen und Anschauungsmaterialien, die freilich ungleich öfter die sog. Weltreligionen
betreffen als christliche Konfessionen
oder Sekten.
Oft genug aber ist es noch immer ein
sehr großer Schritt von der unterrichtlichen Beschäftigung mit einer
Religionsgemeinschaft im Allgemeinen hin zum Besuch oder zur Begegnung mit der entsprechenden Gemeinde vor Ort. Begegnung konkret
lässt (nicht nur) bei Religionslehrerinnen und -lehrern Skrupel und Fragen aufbrechen: Wen kann ich ansprechen? Wo finde ich überhaupt
Einrichtungen dieser oder jener Religionsgemeinschaft? Gibt es dort etwas zu sehen? Wann kann ich kommen, um mich selbst oder eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern zu
informieren? Was muss ich unbedingt wissen? Auf Fragen wie diese
will dieses Heft Auskunft geben. Es
will Konfessionen, Religionsgemeinschaften und anderen – z.T. vielfach
als „Sekten“ charakterisierten – religiösen Gruppen Raum geben, sich
selbst vorzustellen. Dabei kam es uns
darauf an, dass in den einzelnen Beiträgen
- die offizielle Bezeichnung der
jeweiligen
Religionsgemeinschaft ebenso benannt wird
wie Ansprechpartner/innen,
- ein knapper Einblick in die Geschichte der jeweiligen Religionsgemeinschaft im Saarland
geboten wird und dazu eine
kurze Benennung dessen, was
im Mittelpunkt ihres Glaubens
und Handelns steht,
- ein Blick auf die Formen religiöser Erziehung in der jeweiligen Gemeinschaft geworfen wird, um so einen möglichen Anknüpfungspunkt für
das Gespräch zwischen Schüler/innen verschiedener Religionszugehörigkeit zu bieten.
- Nicht zuletzt sollten Möglichkeiten der Kontaktaufnahme
bzw. Begegnung benannt und
weitere
Informationsquellen
angegeben werden, die vertiefenden Zugang zur „authentischen“ Selbstsicht der Religionsgemeinschaften eröffnen.
Auf die Hinzufügung konfessionskundlicher bzw. religionswissenschaftlicher Literatur zu den einzelnen Religionsgemeinschaften wurde
mit Bedacht verzichtet. In diesem
Heft geht es nicht um einen Beschreibung oder Analyse der Konfession
oder Religion Anderer auf wissenschaftlichem Niveau, sondern um
deren Selbstdarstellung im Blick auf
die saarländischen Verhältnisse. Ei-
Heft 4 - 2007
2
nige Lesehinweise zu jener gründlicheren und umfassenderen Erschließung von Konfessionen und Religionen seien hier gleichwohl im Anhang
zusammengestellt.
Wer das Inhaltsverzeichnis dieses
Heftes aufschlägt wird die eine oder
andere Religionsgemeinschaft vermissen. Uns geht es selbst so. Wir
bedauern das – und möchten die
Gründe dafür benennen:
- Etliche zahlenmäßig im Saarland nur schwach vertretene
Konfessionen und Religionen,
international-fremdsprachige
Gemeinden, weltanschauliche
Gruppierungen waren und
sind nur sehr mühsam ausfindig zu machen.
- Bisweilen misslingt eine Kontaktaufnahme.
- Unter denjenigen, die angeschrieben wurden, fanden und
finden nicht wenige aus vielerlei verständlichen Gründen
keine Zeit oder Gelegenheit,
einen Beitrag zu verfassen.
So erwies sich die Zusammenstellung
eines solchen Heftes als schwieriger
als angenommen. Um das Erscheinen
des Heftes nicht unverhältnismäßig
zu verzögern und vor allem auch diejenigen, die ihren Beitrag rechtzeitig
und umsichtig formuliert haben,
nicht zu verärgern, haben wir uns
entschlossen, nun ein unvollständiges
Heft zu publizieren- allerdings nicht
ohne den Wunsch zum Ausdruck zu
bringen, dass spätere Auflagen vollständiger werden mögen.
Deshalb bitte ich jede Leserin und
jeder Leser, uns Adressen und An-
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
sprechpartner von Konfessionen und
Religionsgemeinschaften, die hier
(noch) nicht vertreten sind, aber vertreten sein sollten, mitzuteilen. Ebenso freuen wir uns über die Zusendung mehr oder weniger ausführlicher Selbstdarstellungen (entlang der
oben und in den einzelnen Beiträgen
genannten sieben Leitfragen) aus
dem Kreis der im Saarland vertretenen Religionsgemeinschaften!
Rückmeldungen und Beiträge dieser
Art bitten wir an den auf der Rückseite des Heftes genannten Herausgeber zu senden; sie sind jederzeit
willkommen und werden nach Möglichkeit in die jeweils nächste Auflage
aufgenommen!
Schon an diesem Heft haben viele
mitgewirkt – und bei ihnen möchte
ich mich bedanken: zunächst bei den
Autorinnen und Autoren der Beiträge, dann bei Mareike Weidner, die
als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Religionspädagogik die Redaktion betreute, nicht zuletzt aber
auch bei der Arbeitsgemeinschaft
christlicher Kirchen Saarbrücken
(ACK), vertreten durch Herrn Christian Tobisch, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Bübingen,
und Frau Christiane Schall, Pastoralreferentin des römisch-katholischen
Dekanats Saarbrücken, sowie bei
Pfarrer Hans Jürgen Gärtner vom
(evangelischen) Gemeindedienst für
Ökumene und Weltmission (GMÖ).
Saarbrücken, Januar 2007
Bernd Schröder
3
Inhalt
Einleitung
Seite 1
A. Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen (ACK)
Seite 5
1. Katholisches Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland
Seite 5
2. Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten)
Seite 10
3. „Evangelische Kirche im Saarland“ – rheinischer Teil:
Evangelische Kirche im Rheinland
Seite 12
4. „Evangelische Kirche im Saarland“ – pfälzischer Teil:
Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)
Seite 18
5. Die Evangelisch-methodistische Kirche
Seite 23
6. Römisch-katholische Kirche
Seite 26
7. Russisch-Orthodoxe Kirche (Auslandskirche)
Seite 29
8. Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche
Seite 33
9. Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland
Seite 37
10. Evangelische Stadtmission Saarbrücken
Seite 42
B. Nicht-christliche Religionen
Seite 46
11. Bahai
Seite 46
12. Buddhistisches Zentrum Saarbrücken
Seite 50
13. Türkisch-islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB)
Seite 52
14. Islamische Gemeinde Saarland e.V.
Seite 57
Heft 4 - 2007
4
15. Synagogengemeinde Saar (Judentum)
Seite 60
C. Auslandsgemeinden christlicher Kirchen und Gemeinschaften
N.N.
Seite 65
D. Weitere religiöse Gemeinschaften
Seite 66
16. Die Christengemeinschaft
Seite 66
17. Liberal-Katholische Kirche
Seite 68
18. Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (Mormonen)
Seite 73
19. Neuapostolische Kirche
Seite 76
20. Zeugen Jehovas
Seite 78
E. Arbeitsgemeinschaften zur Förderung ökumenischer
bzw. interreligiöser Verständigung
Seite 84
21. Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)
Seite 84
22. Christlich-jüdische Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes e.V. (CJAS)
Seite 86
23. Arbeitskreis Interreligiöser Dialog
Seite 91
F. Anhang: Literaturhinweise
Seite 93
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
5
A. MITGLIEDSKIRCHEN DER ARBEITSGEMEINSCHAFT CHRISTLICHER KIRCHEN (ACK)
1. KATHOLISCHES BISTUM DER ALT-KATHOLIKEN IN DEUTSCHLAND (ALTKATHOLIKEN)
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Das »Katholische Bistum der AltKatholiken in Deutschland« ist eine
• autonome,
• bischöflich-synodal verfasste,
• katholische
Kirche, die sich zur Vielfalt und zu
den wesentlichen Lehren und Institutionen der alten, ungeteilten Kirche
des 1. Jahrtausends bekennt. Sie hat
ihren Ursprung in verschiedenen innerkatholischen Reformbewegungen.
Frauengemeinschaft
Frau Lucie Frymann
Im Sauerbrod 51
66123 Saarbrücken
Familienkreise
Frau Sigrid Hoeller
Im Sauerbrod 8
66123 Saarbrücken
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER
ALTKATHOLIKEN IM SAARLAND, DIE
BESUCHER UND INTERESSENTINNEN
KENNEN SOLLTEN
Die Katholische Gemeinde der
Altkatholiken an der Saar ist zu
erreichen über
Pfarrer Oliver van Meeren
Schenkelbergstasse 16
66119 Saarbrücken
Tel.: 0681/9850909
www.saarbrücken.alt-katholisch.de
e-mail:saarbrü[email protected]
Jugend
Herr René van Meeren
Schenkelbergstrasse 16
66119 Saarbrücken
Diakonie
Herr Michael Bastian
Am Rastpfuhl 10
66113 Saarbrücken
Nach dem Ersten Vatikanischen
Konzil
entstanden
überall
im
deutschsprachigen Raum Kirchengemeinden derjenigen katholischen
Christen, die die neuen Glaubenssätze (Dogmen) von der Unfehlbarkeit des Papstes und seinem Jurisdiktionsprimat aus ihrem Gewissen heraus nicht annehmen konnten, sondern beim alten Glauben blieben.
In kritischer Auseinandersetzung mit
den historischen Zeugnissen der frühen Christenheit entwickelten die Väter der altkatholischen Bewegung
eine bischöflich-synodale Kirchenverfassung, die das historische Bischofsund Priesteramt auf allen Ebenen
kombiniert mit demokratischen Elementen.
Heft 4 - 2007
6
Von Anfang an wurde das Gespräch
mit anderen Kirchen gesucht. Diese
Gespräche führten
•
im Jahre 1889 zur Gründung
der Utrechter Union,
•
im Jahre 1931 zu voller Kirchengemeinschaft mit den
anglikanischen Kirchen und
• 1985 zu einer Vereinbarung
mit der Evangelischen Kirche
in Deutschland (EKD) über eine gegenseitige Einladung zur
Teilnahme an der Feier des
Herrenmahles
(Eucharistiefeier).
Für die Geistlichen gibt es keine
Verpflichtung zur Ehelosigkeit. Die
meisten Geistlichen sind verheiratet
und haben Kinder (auch der Bischof).
Seit 1994 sind Frauen zu allen ordinierten Ämtern zugelassen. Die erste Weihe von Priesterinnen fand am
Pfingstmontag 1996 statt.
Das Katholische Bistum der AltKatholiken in Deutschland zählt etwa
25.000 Mitglieder (Tendenz steigend),
und ist eine Körperschaft öffentlichen
Rechts.
Für die Ausbildung von Theologiestudierenden gibt es an der Universität Bonn ein Alt-Katholisches Seminar
und als Einrichtung des Bistums das
Bischöfliche Seminar "Johanneum".
Am 31. Januar 1874 ist eine Anzahl
Katholiken aus dem Saargebiet zu St.
Johann zusammengetreten, um eine
eigene Altkatholische Gemeinde zu
gründen. Weitere 77 Katholiken
schlossen sich dieser Gemeinschaft an
und erklärten, im alten Glauben zu
verharren. Auf einer für den 4.
Februar 1874 einberufenen Versammlung wurde die Gründung einer
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Gemeinde beschlossen. Es folgten
weitere Beitritte, und am 10. Februar
1874 zählte die Gemeinschaft bereits
152 Gläubige. Am 19. Februar 1874
erhielt die Gemeinde vom Presbyterium der evangelischen Pfarrei in
Saarbrücken die Genehmigung, in
der Ludwigskirche ihre Gottesdienste
abzuhalten. Der erste Gottesdienst
fand dort am 1. März 1874 statt. Am
29. März 1874 nahm der Vertreter der
Regierung in einer Versammlung die
Unterschriften der Alt-Katholiken zur
Errichtung einer Pfarrei entgegen. Es
unterzeichneten über 189 Frauen und
Männer. Durch die Bezirksregierung
in Trier und den alt-katholischen
Bischof Dr. Reinkens wurde im
darauffolgenden Jahre die "AltKatholische Gemeinde an der Saar"
offiziell errichtet.
Gottesdienste der Gemeinde werden
heute in der Friedenskirche gefeiert.
Dieser Kirchraum wurde ursprünglich auf Initiative des großen NassauSaarbrücker Landesherrn, Fürst Willhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken, für Reformierte errichtet.
1820 säkularisiert wurde sie dem
Ludwigsgymnasium zur Verfügung
gestellt. Nach dessen Übersiedlung in
ein neues Gebäude in der Hohenzollernstrasse wurde die Friedenskirche abermals frei und auf Antrag
des Kirchenvorstandes der altkatholischen Gemeinde bzw. ihres Pfarrers
Jaskowiski zu einem Gotteshaus der
altkatholischen Gemeinde umgebaut.
Seit dem 1. Juni 1893 steht sie als Gotteshaus unserer Gemeinde zur
Verfügung.
Im Zweiten Weltkrieg sank die
Friedenskirche im Bombenhagel in
7
Trümmern; die Gemeinde unter
Leitung von Pfr. Josef Kaufmann fand
einen Zufluchtsort in der evangelischen Stadtmission in der Bismarckstraße, wo sie bis zum heutigen
Tage Gastrecht genießt.
Nach dem Krieg wurde indes der
Wiederaufbau der Friedenskirche
planmäßig und mit Beharrlichkeit
betrieben; heute wird sie von der
altkatholischen Gemeinde und der
russisch-orthodoxen Kirchengemeinde im Saarland gemeinsam genutzt.
Bei Kriegsende war die Zahl der
Gemeindeglieder auf etwa 100 zusammengeschrumpft. Heute hat die
Altkatholische Gemeinde an der Saar
knapp 800 Gemeindemitglieder, die
im ganzen Saarland zerstreut leben.
Seit 1998 ist Pfarrer van Meeren Seelsorger der Gemeinde an der Saar.
Gottesdienste werden in der Altkatholischen Friedenskirche in Saarbrücken und in Hausgemeinschaften
gefeiert. Treffen der Gemeinde und
Gruppen finden auch im Altkatholischen Gemeindezentrum in der Saarbrücker Schenkelbergstasse 16 statt.
3. WORAN WIR GLAUBEN – WAS WIR
TUN – WARUM ES UNS (IMMER NOCH)
GIBT
Nicht wenige katholische Christen
konnten die Annahme der neuen
Dogmen des 1. Vatikanischen Konzils
nicht mit ihrem Gewissen und mit
ihrer Kenntnis der Kirchengeschichte
vereinbaren. Alle, die den neuen
Glaubenssätzen widersprachen, wurden exkommuniziert, aus der sakraentalen Gemeinschaft der Kirche
ausgeschlossen. Das empfanden sie
als ungerechtfertigt. So bildeten nach
1870 die Alt-Katholiken, wie sie sich
wegen ihrer Berufung auf die alte
Kirche nannten, eigene Gemeinden
und Bistümer. Sie erweckten dabei
Lebensformen der frühen Kirche
wieder, die im Laufe der Zeit
verloren gegangen waren, vor allem
die Mitverantwortung aller Getauften, also auch der sogenannten Laien
in der Kirche. Sie entsandten Abgeordnete in Synoden, die für die
einzelnen Bistümer Verantwortung
tragen und auch den jeweiligen
Bischof
wählen
sollten.
Die
Landessprache wurde wieder in den
Gottesdienst eingeführt. Bischöfen
und Priestern wurde die Eheschließung freigestellt, Geschiedene wurden
nicht mehr von den Sakramenten
ausgeschlossen. Das Bußsakrament
sollte sowohl in der Einzelbeichte wie
in der allgemeinen Feier der
Gemeinde empfangen werden können. Die Gewissensfreiheit wurde
von neuem betont.
Wie wichtig diese Charakteristika der
altkatholischen Kirche bis heute sind,
wird erkennbar, wenn wir etwa an
manche heftig umstrittene Bischofsernennung (in der römisch-katholischen Kirche) gegen den Willen der
betreffenden Diözesen denken, an die
feierliche Bekräftigung des Verbots
der Geburtenregelung, an den Ausschluss verheirateter Priester, an die
Zurückweisung von Reformbeschlüssen von Synoden (z.B. zur Zulassung
von Geschiedenen zu den Sakramenten, zur Weihe von Frauen) durch
Rom, bisweilen bereits durch den
eigenen Bischof. Viele kritische
Heft 4 - 2007
8
Katholiken protestieren und fordern
die Erneuerung. Weil dieser Protest
wenig nützt, resignieren nicht wenige
und ziehen schweigend aus der
katholischen Kirche aus.
Demgegenüber sucht unsere Kirche
dem in ihrer Ordnung zu entsprechen. Beispielsweise werden bei uns seit
einigen Jahren Frauen zu Diakoninnen geweiht. Die Synode in Deutschland hat 1994 beschlossen, Frauen
auch zum Priester- und Bischofsamt
zuzulassen.
Auch im Blick auf die Ökumene
unterscheiden sich altkatholische und
römisch-katholische Kirche erheblich.
Wir üben eucharistische Gastfreundschaft, laden ein und lassen uns einladen, weil der Herr selbst einlädt.
Ein erster Schritt zur Einheit wurde
mit der gegenseitigen Einladung zur
Teilnahme an der Feier der Eucharistie unseres Bistums und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
gemacht. Auch hier können wir
durch unsere selbstverständliche Praxis zeigen, wie dies möglich ist.
Unsere kleine Kirchengruppe hat auf
dieser Grundlage bereits im Jahre
1931 zur vollen Kirchengemeinschaft
mit den Anglikanern in aller Welt
gefunden. Der Dialog mit der orthodoxen Kirche des Ostens führt hoffentlich über die letzten Hürden zur
Einheit. Wir wollen nicht nur über
Kirchenerneuerung reden, nicht nur
ökumenische Dokumente verfassen –
wir suchen das einfach zu leben.
Am weitesten gediehen ist die ökumenische Annäherung zwischen Altkatholiken und Anglikanern. Wir leben in voller Kirchengemeinschaft
mit der Anglikanischen Kirchenge-
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
meinschaft! Schon 1867 hatte die
anglikanische Gemeinschaft den internationalen Zusammenschluss der
Konfessionen im Sinne von Konfessionsfamilien befürwortet. 1883
beschloss die Synode der deutschen
alt-katholischen Kirche, Anglikaner
zur Kommunion bei alt-katholischen
Eucharistiefeiern einzuladen. Der
weitere Weg führte 1925 zur Anerkennung der anglikanischen Weihen
durch die Kirche von Utrecht und
durch die Internationale Bischofskonferenz sowie 1931 zum »Bonner
Abkommen« (Bonn Agreement) zwischen den Kirchen der anglikanschen
Gemeinschaft und allen altkatholischen Kirchen der Utrechter Union.
Als Ergebnis vorangehender theologischer Gespräche wurde die Übereinstimmung in allen wesentlichen
Glaubensfragen festgestellt. Entscheidend waren die vier Punkte des
»Lambeth-Quadrilateral« von 1888:
die Heilige Schrift, Taufe und Eucharistie als Hauptsakramente, das Glaubensbekenntnis und das historische
Bischofsamt.
Die altkatholischen Kirchen der Utrechter Union stehen heute mit einer
Ausnahme in voller Kirchen- und Sakramentsgemeinschaft mit den Anglikanern – bis hin zum Pfarrertausch.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
-
UND
DER
BEGEGNUNG
–
5.
ORTE
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
9
Gottesdienste: jeden Sonntag um
10.30 Uhr in der Friedenskirche
Saarbrücken (Ecke Eisenbahnstrasse/
Wilhelm-Heinrich-Str.).
6. WAS
WIR
SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN ...
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
Alt-Katholische Diakonie
in Deutschland e. V
Pfr. Klaus Rudershausen
e-mail:[email protected]
Bund Alt-Katholischer
Frauen Deutschland (baf)
www.baf-im-netz.de
e-mail:[email protected]
WEITER
INFORMIEREN?
Katholisches
Bistum
der
Altkatholiken in Deutschland
Bischof Joachim Vobbe
Gregor-Mendel-Str. 28
53115 Bonn
e-mail:[email protected]
Bund Alt-Katholischer Jugend (baj)
www.baj-deutschland.de
[email protected]
Generalvikar
Pfr. Werner Luttermann
Schaumburg-Lippe-Str. 2
53113 Bonn
Alt-Katholisches
Seminar
der
Universität Bonn
Direktor Professor Dr. Günter Esser
Adenauerallee 33
53113 Bonn
Tel.: 0228/737341
www.uni-bonn.de/alt-kath
Alt-Katholische Kirchenzeitung
„Christen heute“
Pfr. Mathias Ring
e-mail:[email protected]
Heft 4 - 2007
10
2.
EVANGELISCH-FREIKIRCHLICHE
1.
OFFIZIELLER
NAME
ANSPRECHPARTNER
UND
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde
Saarbrücken (Baptisten)
Schmollerstraße 18
66111 Saarbrücken
Kontakt über Hans-Joachim Krause
Tel.: 06893/3029
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER
BAPTISTEN
IM
SAARLAND,
DIE
BESUCHER UND INTERESSENTINNEN
KENNEN SOLLTEN
Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Saarbrücken wurde 1984
gegründet. Heute finden alle Veranstaltungen im Gebäudekomplex der
Schmollerstraße statt. Wir sind
Mitglied des Bundes EvangelischFreikirchlicher
Gemeinden
in
Deutschland (KdöR); die Gemeinde
an sich ist aber autonom. In
Deutschland
wurde
die
erste
Baptistengemeinde 1834 gegründet.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde ist derzeit die größte Freikirche in Deutschland.
Kennzeichen einer evangelischen
Freikirche ist die freie Glaubensentscheidung des Einzelnen. Für Lehre,
Leben und Ordnung der Evangelisch-
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
GEMEINDE
SAARBRÜCKEN
(BAPTISTEN)
Freikirchlichen Gemeinde ist die
Bibel die alleinige Grundlage.
Wir vertreten den Grundsatz der
Unabhängigkeit von Staat, besitzen
jedoch den Status einer „Körperschaft
des öffentlichen Rechts“ (KdöR) und
sind vom Staat als Freikirche anerkannt. Baptist heißt Täufer und dieser
Name wurde der Gemeinde gegeben,
weil hier bis zum heutigen Tag nur
Menschen getauft werden, die bewusst an Gott glauben, also keine
Säuglinge. Kennzeichen dieser Gemeinde ist die freie persönliche Entscheidung über die
Mitgliedschaft. Wir sind keine Staatskirche sondern eine Freikirche, unabhängig vom Staat; es müssen keine
Kirchensteuer gezahlt werden. Als
Freikirche sind wir als Evangelische
Kirchengemeinde anerkannt, also keine Sekte. Wir pflegen mit allen Evangelischen Kirchen Gemeinschaft und
sind Mitglied in der ACK.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Die Schwerpunkte der Gemeindearbeit in Saarbrücken sind u.a. die
Gottesdienste am Sonntag, dazu Kinder-, Jugend- und Frauenarbeit sowie
verschiedene Hauskreise mit Gesprächen über aktuelle Lebens- und
Glaubensfragen.
DER
BEGEGNUNG
–
5.
ORTE
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
11
Wir laden Sie ein uns kennen zu lernen. Besuchen Sie uns! Kommen Sie
einfach in unseren Gottesdienst –
jeden Sonntag um 10.00 Uhr in der
Schmollerstraße!
6. WAS
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN ...
Die einzelnen Gemeinden innerhalb
Deutschlands sind über den „Bund
Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland“ zusammengeschlossen. Dieser Bund ist u.a. Mitglied in der „Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen“ (ACK) und in
der „Evangelischen Allianz Deutschland“. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit waren wir als EFG Saarbrücken
auch bei bisher allen ProChrist-Aktionen dabei – seit 1993!
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
www.efg-sb.de
www.baptisten-suedwest.de
www.baptisten.org
Broschüre
„Die
evangelischfreikirchlichen Gemeinden“, hg. vom
Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, Bad Homburg 72001.
Autor: Hans-Joachim Krause
Heft 4 - 2007
12
3. EVANGELISCHE KIRCHE IM SAARLAND – RHEINISCHER TEIL:
EVANGELISCHE KIRCHE IM RHEINLAND
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Eine eigenständige „Evangelische
Kirche im Saarland“ gibt es nicht.
Vielmehr gehören die evangelischlandeskirchlichen Gemeinden im
Bereich des Saarlandes aus historischen Gründen zu zwei verschiedenen Landeskirchen.
Das Gebiet des heutigen Landkreises
Homburg gehörte früher politisch zur
bayerischen Rheinpfalz und damit
zur Evangelisch-Christlich-Protestantischen Kirche der Pfalz, heute
„Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)“. Es sind
zwei Dekanate dieser Kirche, die
teilweise ins Saarland hineinragen,
nämlich das Dekanat Homburg und
das Dekanat Zweibrücken.
Der größte Teil des heutigen Saarlandes war durch den Wiener Kongress (1815) an Preußen gefallen und
gehörte fortan zur preußischen
Rheinprovinz. Bis heute gehört dieser
Teil deswegen zur „Evangelischen
Kirche im Rheinland“ (EKiR); sie hat
ihren Sitz in der
Hans-Böckler-Str.7
40476 Düsseldorf
www.ekir.de.
Drei Kirchenkreise der rheinischen
Kirche – Ottweiler, Saarbrücken und
Völklingen – liegen ganz im Saarland;
sie haben sich zu einem Verbund
zusammengeschlossen, um ihre gemeinsamen Aufgaben zu bewältigen.
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Die Kirchenkreise St. Wendel, Birkenfeld und Trier liegen größtenteils auf
rheinland-pfälzischem Gebiet, ragen
aber ins Saarland hinein. Rheinische
und pfälzische Kirche werden durch
einen gemeinsamen Beauftragten bei
der Landesregierung vertreten (seit
November 2006 Kirchenrat FrankMatthias Hofmann).
Evangelischer Kirchenkreis Ottweiler:
Superintendent Wolfgang Struß
Bliesstraße 2, 66564 Ottweiler
Tel.: 06824/91803; Fax 06824/91810;
e-mail: [email protected]
www.kirchen-kreis-ottweiler.de
Evangelischer
Kirchenkreis Saarbrücken:
Superintendent Christian Weyer
Sauerwiesweg 1, 66117 Saarbrücken
Tel.: 0681/3870013; Fax 0681/3870017
e-mail: [email protected]
Homepage:
www.kirchenkreissaarbruecken.de
Evangelischer
Kirchenkreis Völklingen:
Superintendent Hartmut Richter
Moltkestraße 35, 66333 Völklingen
Tel.: 06898/24533, Fax: 06898/294366;
e-mail: Ev.Kirchenkreis_Voelklingen
@t-online.de
Homepage:
www.kirchenkreisvoelklingen.de
13
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DES RHEINISCHEN TEILS DER EVANGELISCHEN
KIRCHE IM SAARLAND, DIE BESUCHER
INTERESSENTINNEN
KENNEN
UND
SOLLTEN
Das heutige Saarland bestand vor der
Französischen Revolution aus zahllosen Herrschaften, von denen vier
große durch ihre Symbole im
heutigen Landeswappen vertreten
sind: das Herzogtum Lothringen,
Kur-Trier, das Herzogtum PfalzZweibrücken und die Grafschaft Nassau-Saarbrücken. Zweibrücken und
Saarbrücken traten zu Beginn der
zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
zum Luthertum über; Pfalz-Zweibrücken wechselte – wie die Kurpfalz
– später zum Calvinismus.
Geistliches Zentrum der Grafschaft
Nassau-Saarbrücken war das Chorherrenstift St. Arnual. Von hier sollten erste Impulse zur Einführung der
Reformation an der Saar ausgehen.
Graf Johann IV. von Nassau-Saarbrücken, der letzte Vertreter der
katholischen Linie, starb am 23. September 1574 und wurde von seinen
lutherischen Vettern, den Grafen
Philipp III. und Albrecht von NassauWeilburg, beerbt. Vom Weilburger
Superintendenten Caspar Goltwurm
erzogen und dem durch Martin Bucer
vermittelten gemäßigten Luthertum
verpflichtet, führten sie zum 1. Januar
1575 das Augsburger Bekenntnis ein.
Der 30-jährige Krieg brachte einen
tiefen Einschnitt in das Leben der
Nassau-Saarbrückischen Landeskirche. Da fast alle am Krieg beteiligten
Truppen die Grafschaft verwüsteten
und zudem der Krieg nach dem
Westfälischen Frieden durch den
Herzog von Lothringen bis zum Vertrag von Vincennes 1661 fortgesetzt
wurde, war an ein geregeltes Gemeindeleben kaum zu denken. Die
wenigen verbliebenen Pfarrer betreuten Gemeinden, die in alle Himmelsrichtungen verstreut lagen.
Auf der Grundlage des 1697 geschlossenen Vertrages von Schloss
Rijswijk wurden vielerorts wieder
katholische Gemeinden gegründet –
in Saarbrücken etwa wurde die alte
Johanneskapelle der katholischen Gemeinde übergeben, während die
Schlosskirche evangelisch blieb. In
zahllosen Dörfern wurden die Kirchen vielfach simultan genutzt; das
Simultanverhältnis endete zumeist
erst im 19. Jahrhundert.
Nachdem die Französische Revolution die alten Strukturen und mit ihr
die nassau-saarbrückische Landeskirche zerschlagen hatte, wurde das
Departement de la Sarre gegründet
mit dem Verwaltungssitz in Trier. Die
evangelischen Gemeinden des Departements wurden gemäß der Organischen Artikel vom 8. April 1802
verwaltungsmäßig in vier Lokalkonsistorien zusammengefasst, nämlich
in drei lutherische (Saarbrücken, St.
Johann und Ottweiler) und in ein
reformiertes (Saarbrücken).
Mit dem Wiener Kongress 1815 fiel
die Saarregion an das Königreich
Preußen. Die evangelischen Bewohner gehörten fortan zur preußischen
Kirche, die Saarregion unterstand
dem Königlichen Konsistorium in
Koblenz. Die lutherischen Lokalkonsistorien im neuen Landkreis Saarbrücken wurden am 25. Februar zu
Heft 4 - 2007
14
einer Kreissynode zusammengefasst,
während die beiden reformierten
Gemeinden „mit Stillschweigen“
übergangen wurden; die bisherigen
Konsistorialpräsidenten wurden zu
Superintendenten ernannt.
Am 27. August 1817 erging in
Saarbrücken der Aufruf zur Saarbrücker Union; erst einen Monat
später forderte König Friedrich
Wilhelm III. die gesamte preußische
Kirche durch Allerhöchste Kabinettsordre zur Union auf.
Die Größe der alten Kreissynode
Saarbrücken brachte es mit sich, dass
zunächst (1838) die Einrichtung dreier, alsbald (1841) aber zweier Regionalkonvente beschlossen wurde.
Einer wurde aus den Gemeinden der
ehemaligen Grafschaft Ottweiler und
einer aus der ehemaligen Grafschaft
Saarbrücken gebildet – unter Hinzuziehung der neu gegründeten Gemeinde Saarlouis. 1897 wurde die
Kreissynode Saarbrücken entlang
dieser Grenzen offiziell zweigeteilt.
Während des Dritten Reiches – das
Saargebiet stand von 1919 bis 1935
unter Völkerbundsmandat – war es
der Alt-Saarbrücker Pfarrer Otto
Wehr, der an der Barmer Bekenntnissynode teilgenommen und eine
eigene Bekenntnissynode in der
Saarbrücker Schlosskirche abhielt.
Ihm fiel die Führungsrolle nach dem
Krieg zu. 1945 wurde die Gründung
der drei bis heute bestehenden
Synoden Saarbrücken, Völklingen
und Ottweiler beschlossen.
Zurzeit gibt es ca. 170.000 evangelische Christen im Saarland, die zur
Rheinischen Landeskirche gehören.
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Die evangelischen Gemeinden an der
Saar sind in ihrer Geschichte
verschieden geprägt worden. Die
Gemeinden der Grafschaft Saarbrücken waren einem gemäßigten
Luthertum verpflichtet. In Ludweiler
waren 1604, in Saarbrücken Mitte des
18. Jahrhunderts Reformierte (Hugenotten) angesiedelt worden. Doch
nach der Französischen Revolution
wurden die Unterschiede als nicht
mehr kirchentrennend empfunden, so
dass mit der Union eine Gleichheit
unter den Gemeinden hergestellt
wurde.
Uniert, lutherisch, reformiert – auf
den ersten Blick ist das eine verwirrende Vielfalt. Die beiden konfessionellen Traditionen klingen in
der Tat bis heute in manchem nach,
etwa in den Kirchbauten und gemeindlichen Gepflogenheiten, doch
in den landeskirchlichen Gemeinden
wird heute kein Konfessionalismus
mehr gepflegt. Die Union als Verbindung war und ist ein großer ökumenischer Schritt. Seit 1973 (Leuenberger Konkordie) besteht zwischen
fast allen Lutheranern, Reformierten
und Unierten in Europa volle
Kirchengemeinschaft. Dies war in
vergangenen Jahrhunderten vor allem am unterschiedlichen Abendmahlsverständnis gescheitert.
Das Gemeindeleben wird meistenteils
von den sonntäglichen Gottesdiensten geprägt. Sie wollen ebenso
wie Kasualien (Taufe, Konfirmation,
Trauung und Bestattung), die lebensgeschichtliche Bedeutung haben, wie
15
besondere Gottesdienste für verschiedene Zielgruppen (Einschulung,
Schulabschluss, Jubiläen etc.) und
andere Gottesdienste in der Woche
(etwa Passions- oder Adventsandachten) im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe bestärken, die
sich im Alltag bewähren sollen.
Das Kirchenjahr beginnt mit der Advents- und Weihnachtszeit, setzt sich
fort im Passions- und Osterfestkreis
und lässt auf das Pfingst- und das
Trinitatisfest die festlose Zeit folgen.
Die Adventszeit ist eine Zeit der
Vorbereitung auf die Geburt und die
Wiederkunft des Herrn. Adventskranz und -kalender sind dafür in
den letzten 160 Jahren in evangelischem Milieu entstanden. Weihnachten, Ostern und Erntedank sind
stark vom Brauchtum bestimmt. Die
Passionszeit gedenkt des Leidensweges Christi und bietet mit der
Aktion „Sieben Wochen ohne“ die
Möglichkeit, durch Verzicht zur
Besinnung zu kommen. Für uns
Protestanten ist der Karfreitag ein
wichtiger Feiertag. Weil die Auferstehung nicht ohne das stellvertretende Leiden Christi für uns zu haben
ist, darum ist die Osterfreude auch
nicht ohne den Ernst des Karfreitags
zu denken. Am 31. Oktober begehen
wir den Reformationstag, der an die
Veröffentlichung der 95 Thesen für
eine Kirchenreform durch Martin
Luther (1517) erinnert.
Für viele Mitglieder der Gemeinden
ist der Kirchturm am Ort Identifikationszeichen; die Gemeindearbeit in
ihren Angeboten und Kreisen ist
dagegen sehr personenabhängig. Das
Bild evangelischer Gemeinden ist
bunt. Fast überall gibt es enge
ökumenische Kontakte zu katholischen Gemeinden, manchmal auch
zu Gemeinden hinter der französischen Grenze. Den Aktiven in den
evangelischen Gemeinden ist die
presbyterial-synodale Ordnung wichtig. Sie besagt, dass Laien und Theologen in enger Zusammenarbeit für
das Leben vor Ort und in Kirchenkreis bzw. Landeskirche gemeinsam verantwortlich sind.
Unsere evangelischen Kirchen engagieren sich – wie die katholische
Schwesterkirche – nicht zuletzt im
diakonischen und sozialen Bereich.
Kindergärten
und
Kinderheime,
Krankenhäuser und Schwesternstationen, Senioreneinrichtungen und
soziale Integrationsmaßnahmen lässt
der Staat (im Sinne des sog.
Subsidiaritätsprinzips) dankbar von
uns betreiben. Zum Dienst der Kirche
gehören eben nicht nur Predigt,
Unterricht und Seelsorge, sondern
auch die praktizierte Nächstenliebe
und die prophetische Stimme, die
gegen Unrecht und Krieg, für die
Schwachen und Benachteiligten erhoben wird. Wie Dietrich Bonhoeffer es
in schwieriger Zeit ausdrückte: „Kirche ist nur Kirche, wenn sie für
andere da ist.“
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Die Kindertaufe hat nach einer Phase
der Infragestellung nach 1968 eine
Renaissance erlebt Mit ihr ist der
Auftrag zur christlichen Erziehung
des Kindes verbunden. Diesem Auf-
Heft 4 - 2007
16
trag wird die evangelische Kirche
durch Eltern-Kind-Gruppen und
Krippen, durch Kindertagesstätten
und
Kindergottesdienst,
durch
Konfirmandenunterricht und später
Erwachsenenbildung gerecht.
Der Konfirmandenunterricht hat in
den verschiedenen Gemeinden verschiedene Formen angenommen. Es
gibt Kurssysteme über mehrere Jahre,
Blockunterricht an Wochenenden,
Unterricht in Gestalt mehrtägiger
Rüstzeiten und den klassischen
Wochenunterricht. Dabei wird die
Antwort des Religionsmündigen auf
Gottes in der Taufe gesprochenes unbedingtes Ja vorbereitet. Die Zulassung zum Abendmahl ist nicht an die
Konfirmation, sondern an eine meist
schon früher geschehene inhaltliche
Heranführung und an die Taufe
gebunden.
Neben der Kinder- hat sich die
Erwachsenentaufe (nach entsprechendem Unterricht) eingebürgert – nicht
zuletzt durch die Ankunft der Menschen aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion.
Die evangelische Kirche ist sich mit
der römisch-katholischen Kirche über
die große Bedeutung des schulischen
Religionsunterrichts einig. Dazu werden zum Religionsunterricht befähigte Lehrkräfte berufen (Vokation).
Pfarrer und Gemeindepädagogen unterstützen und halten den Religionsunterricht, wo dafür Bedarf und
Möglichkeit besteht.
Das evangelische Jugendwerk an der
Saar und viele Gemeinden bieten
eigene oder mit z.B. der katholischen
Schwestergemeinde
veranstaltete
Freizeitmaßnahmen für Kinder und
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Jugendliche an. In aller Regel stehen
die Angebote auch Nichtmitgliedern
offen. Hauptamtliche und Ehrenamtliche, Pädagog/inn/en und Pfarrer/
innen sind darin engagiert.
DER
BEGEGNUNG
–
5.
ORTE
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
In den meisten Gemeinden finden am
Sonntagvormittag in den Kirchen
Gottesdienste statt. Auf die Anfangszeiten verweisen am Ortseingang der
meisten Dörfer Straßenschilder mit
einem violetten Symbol. Viele Gemeinden haben außerdem einen
Schaukasten vor der Kirche, verfügen
über ausliegende Gemeindebriefe
und publizieren ihre Angebote in der
Regionalpresse und in der Saarbrücker Zeitung. Für die Gemeinden
verbindlich ist die Bibelübersetzung
Martin Luthers (Revision von 1984)
und das Evangelische Gesangbuch
(Ausgabe Rheinland-Westfalen-Lippe
bzw. Pfalz).
Weitere Angebote wie etwa Konzerte
und große Aktionen finden sich auf
der Homepage der drei Kirchenkreise
(s.u.). Jugendarbeit und viele andere
Angebote sind offen für jedermann.
Gemeindefeste und Gottesdienste bei
Vereins- und Ortsveranstaltungen
sind eine gute Gelegenheit, Gemeinde
und Pfarrer/in unverbindlich kennen
zu lernen. Die Evangelische Kirchengemeinde Eschberg in Saarbrücken
hat mit GoAlive eine Gottesdienstform begonnen, die besonders geeignet ist, Kirche (einmal anders) kennen
zu lernen und mit anderen vielleicht
auch ins Gespräch zu kommen.
17
Gespräche in Krisensituationen bietet
auch die Telefonseelsorge an unter
0800/1110111 bzw. 1110222.
Wahlschied-Holz.
Es
sind
22
Gemeinden mit 36 Pfarrstellen und
58.127 Evangelischen.
6. WAS
7.
WIR SONST NOCH MITTEILEN
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
MÖCHTEN ...
INFORMIEREN?
Der Kirchenkreis Ottweiler umfasst
die Kirchengemeinden Altenwald,
Dirmingen, Dudweiler, Elversberg,
Fischbach, Friedrichsthal, Heiligenwald,
Herrensohr,
LandsweilerSchiffweiler, Neunkirchen, Neuweiler, Ottweiler, Scheib-Furpach, Sulzbach, Uchtelfangen, Wellesweiler,
Wiebelskirchen. Es sind 17 Gemeinden mit 37 Pfarrstellen und 59.973
Evangelischen.
Der Kirchenkreis Saarbrücken umfasst folgende Kirchengemeinden:
Alt-Saarbrücken, Brebach-Fechingen,
Bübingen, Burbach, St. Johann-Eschberg, Gersweiler, Güdingen, Jägersfreude, Malstatt, Rodenhof, St. Arnual, Sitterswald. Es sind 13 Gemeinden mit 40 Pfarrstellen (davon 22,5
Gemeindepfarrstellen) und 40.828
Evangelischen.
Der Kirchenkreis Völklingen umfasst
folgende Kirchengemeinden: Altenkessel, Bischmisheim, Dillingen, Riegelsberg, Güchenbach, Heusweiler,
Karlsbrunn, Klarenthal, Kölln, Lebach, Ludweiler, Merzig, Mettlach,
Perl, Saarlouis, Schafbrücke, Schaffhausen, Scheidt, Schwalbach, Völklingen-Auferstehung,
VölklingenVersöhnung,
Wadern-Losheim,
Die Homepage der drei Kirchenkreise
an
der
Saar
ist
unter
www.evangelische-kirche-saar.de zu
finden; dort finden sich auch Links zu
den wichtigen Einrichtungen wie
dem Diakonischen Werk, dem Jugendwerk, der Telefonseelsorge, dem
Frauenreferat u.a. mehr.
Die Seiten der Kirchenkreise verweisen auf die Seiten der Kirchengemeinden.
Zu aktuellen Ereignissen vgl. die
Monatszeitschrift Chrismon plus
Rheinland (die seit dem 1. Januar
2007 an Stelle des traditionsreichen
„Sonntagsgruß“ erscheint).
Zu historischen Aspekten vgl. „Die
evangelische Kirche an der Saar
gestern und heute“, hg. von den
Kirchenkreisen Ottweiler, Saarbrücken, Völklingen (Hg.): Saarbrücken
1975, sowie Joachim Conrad / Stefan
Flesch / N. Kuropka / Thomas Schneider: Evangelisch am Rhein, Düsseldorf 2007.
Autoren: Pfr. Christian Tobisch / Pfr.
PD Dr. Joachim Conrad
Heft 4 - 2007
18
4. EVANGELISCHE KIRCHE IM SAARLAND – PFÄLZISCHER TEIL:
EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (PROTESTANTISCHE LANDESKIRCHE)
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Evangelische Kirche der Pfalz
(Protestantische Landeskirche) – Sitz
des Landeskirchenrats: Domplatz 5,
67346 Speyer, www.evpfalz.de
Ansprechpartner im Bereich des
Saarlandes:
Protestantischer Kirchenbezirk Homburg, Dekan Fritz Höhn, Protestantisches Dekanat, Kirchenstraße 8,
66424 Homburg, Tel.: 06841/660311,
Fax: 06841/660320
e-mail:[email protected],
Homepage:www.kirchehomburg.de/prot-dekanat.htm
Protestantischer Kirchenbezirk Zweibrücken, Dekan Dieter Oberkircher,
Protestantisches Dekanat, JohannSchwebel-Straße 18, 66482 Zweibrücken, Tel.: 06332/73543,
Fax: 06332/903670
e-mail:[email protected]
GESCHICHTE DES
PFÄZLISCHEN TEILS DER EVANGELISCHEN KIRCHE IM SAARLAND, DIE BESUCHER UND INTERESSENTINNEN KEN2.
ASPEKTE
DER
NEN SOLLTEN
Etwa jeder vierte saarländische
Protestant ist „Pfälzer“. Das liegt
daran, dass die Landeskirchen die
Grenzziehungen des Wiener Kongresses von 1815 abbilden – und 1815
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
war an ein Saarland noch lange nicht
zu denken. Das Gebiet des heutigen
Saarlandes gehörte über-wiegend zur
preußischen Rheinprovinz (kirchlich
heute: Evangelische Kirche im
Rheinland), im östlichen Teil aber
zum bayerischen Rheinkreis, der
linksrheinischen Pfalz.
Die pfälzische Landeskirche hat heute
etwa 650.000 Mitglieder, damit ist sie
unter den „kleinen“ Gliedkirchen der
EKD eine der größeren. Im Saarland
leben davon etwa 45.000. Von den
340 Gemeindepfarrstellen der Landeskirche liegen 23 westlich der Landesgrenze.
Sitz der Kirchenleitung ist Speyer.
Oberstes Leitungsorgan der Landeskirche ist die zweimal im Jahr tagende Landessynode, ihr ständiger Arbeitsausschuss nennt sich Kirchenregierung. Ihr gehören der Kirchenpräsident (derzeit Eberhard Cherdron), drei Oberkirchenräte (zwei
Theologen, ein Jurist), vier in die
Landessynode entsandte Pfarrer sowie fünf „Laien“ aus dem Kreis der
Synode an. Die Gemeindeglieder
wählen alle sechs Jahre die örtlichen
Presbyterien („Gemeindeparlamente“), die im Delegationsverfahren
Bezirkssynoden und Landessynode
bestellen.
Das Kirchengebiet gliedert sich in 20
Kirchenbezirke, die jeweils von einem
Dekan oder einer Dekanin repräsentiert und im Einvernehmen mit der
Bezirkssynode und deren ständigem
Ausschuss, dem Bezirkskirchenrat,
19
geleitet werden. Die Pfalz hat 1958 als
erste EKD-Kirche die reguläre
Ordination von Frauen zum Pfarrdienst eingeführt.
Da sich die Landeskirche, anders als
das Bistum Speyer, den politischen
Grenzen des 20. Jahrhunderts nicht
angepasst hat, berühren drei Kirchenbezirke das Saarland: Homburg – als
einziger saarländischer Sitz eines Dekans –, Zweibrücken und Kusel. Der
Kirchenbezirk Kusel ragt nur mit der
Pfarrei Niederkirchen im Ostertal
(Stadt St. Wendel) ins Saarland hinein, zum Kirchenbezirk Zweibrücken
zählen u. a. St. Ingbert, Blieskastel
und der Saarbrücker Stadtteil Ensheim; der Kirchenbezirk Homburg
erstreckt sich von Hassel bis Kindsbach an der Stadtgrenze von Kaiserslautern. Er entspricht dem Königlichbayerischen
Land
Commissariat
Homburg (wo 1818 bis 1832 der als
Initiator des Hambacher Festes bekannte Reformer Philipp Jakob
Siebenpfeiffer als Landrat wirkte)
und liegt zu fast gleichen Teilen im
Saarland und Rheinland-Pfalz.
Das Gebiet der heutigen Saarpfalz
wurde im 16. Jahrhundert recht früh
von der Reformation erreicht. So
führte das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, zu dem die meisten der
Homburg umgebenden Orte gehörten, bereits 1533 das lutherische Bekenntnis ein, um 1588, beeinflusst
durch die Kurpfalz, zur reformierten
Lehre überzugehen. Nassau-Saarbrücken mit der Stadt Homburg
selbst nahm 1576 die lutherische Konfession an. Nach den Verheerungen
des Dreißigjährigen Krieges begründete in der Reunionszeit ab 1679 die
Religionspolitik des französischen
„Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. die
katholische Vorherrschaft. So wurde
die Saarpfalz zur protestantischen
Diaspora, wiewohl sich Orte mit
evangelischer Mehrheit erhielten (u.
a. Homburg, Limbach, Kirkel, Bexbach, Einöd, Breitfurt).
Nach der politischen Reorganisation
unseres Raumes zum bayerischen
Rheinkreis kam es 1818 auch zur
Neugliederung des protestantischen
Kirchenlebens. Die Union des reformierten und lutherischen Bekenntnisses weist in der Pfalz einige von
der preußischen Union abweichende
Merkmale auf. So wurde die Zusammenführung
beider
evangelischen Konfessionen nicht vom
Landesherrn angeordnet, sondern
von kirchlichen Protagonisten selbst
betrieben. Eine Urabstimmung unter
den erwachsenen männlichen Protestanten, bei der 40.167 Ja- und nur 539
Neinstimmen zur Union abgegeben
wurden, bestätigte den „basisdemokratischen“ Charakter der Kirchenvereinigung. Ferner versteht sich
die pfälzische Kirche als „konsensuniert“: Es bilden nicht Gemeinden unterschiedlichen Bekenntnisses
eine verwaltungstechnische Einheit,
sondern es wurde ein gemeinsames
Bekenntnis geschaffen.
Der Charakter dieses pfälzischen
Unionsbekenntnisses ist stark vom
aufklärerisch-liberalen Geist des frühen 19. Jahrhunderts geprägt. Das
schlägt sich in der Urfassung der Unionsurkunde darin nieder, dass die
Bekenntnisse der Alten Kirche und
der Reformation ausdrücklich für
„abgeschafft“ erklärt werden. Die
Heft 4 - 2007
20
Bestimmung des Neuen Testaments
zur alleinigen Lehr- und Glaubensnorm verrät einen – für die Zeit nicht
untypischen – antijudaistischen Zug
der Unionsväter. Die Intervention des
Münchner Oberkonsistoriums beim
bayerischen König bewahrt die
Pfälzer vor den Folgen dieser leichtfertigen Festlegungen. Nach heftigen
Kontroversen beschließt die zweite
pfälzische Generalsynode 1821 eine
Revision der Unionsurkunde, die die
Bekenntnisse „in gebührender Achtung“ halten möchte und die ganze
Heilige Schrift zur Lehrnorm erklärt.
1995 hat die Landessynode, 15 Jahre
nach dem bahnbrechenden rheinischen Synodalbeschluss „Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen
und Juden“, aller Judenfeindschaft
abgesagt – eine Verpflichtung, die
alltäglich eingelöst sein will!
Auf der Barmer Bekenntnissynode
1934 ist die pfälzische Landeskirche
nicht vertreten. Eine Affinität zum
politischen Zeitgeist drückt sich nach
dem Anschluss des Saargebiets an
Hitlerdeutschland in den Namen von
Kirchbauten aus. In Beeden entsteht
die „Saarbefreiungskirche“, in Rohrbach die „Saardankkirche“.
Liturgisch ist die pfälzische Landeskirche von der schlichten Form
des oberdeutschen Predigtgottesdienstes geprägt, wie man sie in reformierten Gemeinden, aber auch in der
lutherischen Kirche Württembergs
antreffen kann. Die 2006 in Kraft
gesetzte neue pfälzische Agende
versucht, der in der Unions-urkunde
zur
Norm
erklärten
„edlen
Simplizität“ gerecht zu bleiben und
neue liturgische Strömungen zu in-
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
tegrieren. Beim Abendmahl wird die
aus der reformierten Liturgie stammende Symbolik des Brotbrechens
gepflegt.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Der
ursprüngliche
Name
der
Landeskirche lautete: „Vereinigte
protestantisch-evangelisch-christliche
Kirche der Pfalz“. Seit den 1960erJahren gab es Versuche, die Landeskirche semantisch den Gepflogenheiten der EKD zu assimilieren. Die
Variante „Evangelische Kirche der
Pfalz“ konnte zwar „edle Simplizität“
für sich beanspruchen, verfehlte nach
Meinung vieler Pfälzer aber den eigentümlichen Charakter ihrer Landeskirche. Das Attribut „protestantisch“ wurde nicht nur mit der 1529
in Speyer stattgefundenen Protestaktion der evangelischen Reichsstände als wichtigem Datum der Kirchengeschichte verbunden, sondern
auch als Ausdruck der modernautoritätskritischen Linie der Pfälzer
Glaubenstradition geschätzt. So kam
1978 der „Klammerkompromiss“ für
den Namen der Landeskirche zu
Stande. Die Gemeinden und Pfarrämter sind – singulär in der EKD –
gehalten, sich „protestantisch“ zu
nennen.
Entgegen der liberalen, die individuelle Glaubensautonomie betonenden
theologischen
Grundstimmung der Pfalz zeigt der rechtliche Aufbau der Landeskirche –
zumindest im Gegenüber zur Rheinischen Kirche – eine gewisse Tendenz
21
zum Zentralismus. Der Einfluss der
Kirchenleitung auf die Besetzung von
Pfarrstellen ist größer als beim
westlichen Nachbarn, auch wird die
Kirchensteuer zentral an die Landeskirche abgeführt und von dort nach
einheitlichem
Schlüssel
den
Gemeinden zugewiesen. Dies ermöglicht eine von der Finanzkraft der örtlichen Mitgliedschaft unabhängige
ökonomische Grundausstattung der
Gemeinden, was angesichts der extremen Strukturunterschiede im pfälzischen Kirchengebiet als nützlich betrachtet werden kann. Nach 1945
scheiterten die wenigen entschiedenen Vertreter einer bekenntniskirchlichen Haltung mit dem Versuch, die
Selbständigkeit der Gemeinden zu
stärken.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Die Kirchenaufnahme erfolgt durch
die Taufe, im statistisch überwiegenden Fall im Säuglingsalter auf
Wunsch der Eltern. Vor allem bei
Menschen, die aus der früheren
Sowjetunion oder der DDR zugezogen sind, nimmt aber die Erwachsenentaufe zu, der ein Unterricht vorausgeht. Wer unmündig getauft wurde, ist im 14. Lebensjahr zur Konfirmation eingeladen. Der vorbereitende
Unterricht dauert in der Regel zwei
Jahre. Etwa 90 Prozent der Jugendlichen nehmen dieses Angebot wahr
und erwerben damit die Befähigung
zum Patenamt.
DER
BEGEGNUNG
–
5.
ORTE
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Wichtigste
Lebensäußerung
der
Kirchengemeinden und erster Anlaufpunkt für Suchende ist der
Gottesdienst – in der Regel als kleines
Osterfest am Sonntagmorgen. Im
Sinne der Reformation kommt der
den Menschen aus Schuld und der
Verkrümmung in Sorge befreiende
Glaube aus der Predigt; dabei liegt
der „Erfolg“ des Predigtgeschehens
nicht in der Macht des Predigers,
sondern in der freien Wirkung des
Heiligen Geistes. Parallel findet in
vielen Gemeinden Kindergottesdienst
statt, der die „Kleinen“ in biblische
Geschichte(n) einführt.
In der Woche öffnen sich die
Gemeinden unterschiedlichen Altersund Interessengruppen, wobei Projekte für Jugendliche und (weibliche)
Senioren die Schwerpunkte bilden.
Im Religionsunterricht sind die
Gemeindepfarrer mit ihrem Pflichtdeputat in der Regel an den Grundschulen zugegen; an Gymnasien in
Homburg, St. Ingbert, Blieskastel
sowie am Homburger Berufsbildungszentrum sind Pfarrer im Gestellungsvertrag mit voller Stundenzahl als Lehrkräfte eingesetzt. Hilfestellung leistet das Religionspädagogische Zentrum in St. Ingbert.
Das ökumenische Gespräch in der
Saarpfalz ist lebendig. Die von
mehreren landeskirchlichen Gemeinden mitgetragene Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen für Homburg und Umgebung lädt regelmäßig zu Studientagen mit ökumenischen Themen ein. Mit dem Gottes-
Heft 4 - 2007
22
dienst am 9. November erinnert sie
an das Versagen der Kirchen angesichts mörderischen Judenhasses,
schärft das Bewusstsein für die biblische Gesamtdimension des Gottesvolkes aus Juden und Christen und
arbeitet so auch eine belastete Tradition der pfälzischen Landeskirche auf.
6. WAS
Saarpfalz hinaus beachtetes Bildungsprojekt.
7. WIE
KANN MAN SICH WEITER INFOR-
MIEREN?
Internetseite
der
Landeskirche:
www.evpfalz.de (mit Links zu den
Gemeinden und Kirchenbezirken)
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN...
Diakonisch ist die pfälzische Kirche
auf mehreren Feldern im Saarland
tätig: In der Lebens- und Eheberatung
ebenso wie mit dem großen Seniorenheim „Haus am Schlossberg“ in
Homburg. Unterstützt durch die
Fachberatung des Diakonischen Werkes der Landeskirche, sind die Kirchengemeinden Träger vieler Kindertagesstätten. Am Universitätsklinikum Homburg arbeitet die Klinikseelsorge mit vier Pfarrstellen. Die
Kirchengemeinden engagieren sich
vielfältig mit Bildungsangeboten zu
religiösen wie zu gesellschaftlichen
Themen. Seit 2002 präsentiert das
Protestantische Forum Saar-Pfalz mit
prominent besetzten Vorträgen und
Podiumsgesprächen ein über die
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Wöchentlich erscheint der „Evangelische Kirchenbote. Sonntagsblatt für
die Pfalz“ (zu bestellen über das
örtliche Pfarramt).
Über die Geschichte unserer Kirche
berichtet anschaulich Bernhard H.
Bonkhoff: Bild-Atlas zur Pfälzischen
Kirchengeschichte, Speyer 2000.
Autor: Pfr. Dr. Klaus Beckmann
23
5. EVANGELISCH-METHODISTISCHE KIRCHE
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Der
offizielle
Name
lautet
„Evangelisch-methodistische Kirche
(EmK) – Bezirk Saar“.
Der Bezirk besteht aus den zwei
Gemeinden
Neunkirchen
und
Saarbrücken; zuständig ist Pastor
Roland Stephan. Pastorat und Kirche
sind zu finden in: Jägerstr. 32, 66538
Neunkirchen, Tel.: 06821/177472,
e-mail: [email protected]
Eine weitere Kirche steht in
Gutenbergstr. 2 , 66117 Saarbrücken.
Die EmK im Saarland gehört zur
EmK in Deutschland. Diese hat ihren
Bischofssitz in Frankfurt/M und ist
eine Körperschaft d.ö.R.
Im Bischofsamt für Deutschland ist
zurzeit Rosemarie Wenner.
2. ASPEKTE
GESCHICHTE DER MESAARLAND, DIE BESU-
DER
THODISTEN IM
CHER UND INTERESSENTINNEN KENNEN
SOLLTEN
Der Ursprung der weltweiten
methodistischen Kirchenfamilie liegt
in England, im 18. Jahrhundert. John
Wesley (anglikanischer Pfarrer) löste
eine geistliche Erweckungsbewegung
aus, indem er einerseits die Botschaft
von der Liebe Gottes dort predigte,
wo die Menschen waren, nicht in den
Kirchen, sondern auf den Marktplätzen und in den Gaststätten, andererseits legte er Wert darauf, dass
„Christsein“ eine Konsequenz im
Leben jedes einzelnen hat. So wurde
z.B. aus manchem Alkoholiker ein
zuverlässiger Familienvater. Es entstanden nicht nur Gemeindegruppen, in denen die Menschen die Bibel
lasen und sich gegenseitig in den
alltäglichen Problemen Hilfe waren,
sondern auch eine umfassende Sozialarbeit: Schulung für Analphabeten,
Gefängnisseelsorge, Aktionen gegen
Kinderarbeit, Ausbeutung und Sklaverei und vieles mehr.
1784 wurde in Amerika aus der methodistischen Bewegung eine eigenständige Kirche, die über verschiedene Wege auch nach Deutschland kam
und schon bald in die ganze Welt. Sie
ist weltweit eine der größten
evangelischen Kirchenfamilien.
Die ersten methodistischen Gemeinden im Saarland entstanden Ende des
19. Jahrhunderts. In den 80er Jahren
des 20. Jh. mussten einige davon aus
wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden.
Zur Gemeinde in SB gehören ca. 50
Personen, die allerdings über das
ganze Saarland verstreut wohnen
und daher nie alle im Gottesdienst
sind. Die Gemeinde NK ist weitgehend eine Seniorengemeinde geworden, die aus ca. 20 Personen
besteht.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Die EmK steht auf dem Boden der
Reformation. Sie hat keine Sonder-
Heft 4 - 2007
24
lehre. Ihre Grundlage ist allein die
ganze Bibel. Ihre Kirchenglieder
(weltweit ca. 80 Mio.) wissen sich
dem Evangelium von Jesus Christus
verpflichtet und wollen verbindliches
Christsein leben. Die EmK dient
damit Menschen aller Alterstufen
und Nation in den Gemeinden, Krankenhäusern (Diakoniewerken), Altenheimen, Kindergärten, Sozialwerken
und in der Weltmission.
Sie arbeitet in der Regel aktiv in der
Evangelischen Allianz und der
Ökumene (ACK) mit.
Die EmK versteht sich als Freikirche,
d.h. der Anschluss an die Kirche erfolgt nur aufgrund einer persönlichen Entscheidung für Jesus Christus.
Die Freiwilligkeit dieser Entscheidung setzt sich fort in der Gemeinschaft, der Mitarbeit und in den finanziellen Beiträgen. Die EmK erhebt
keine Kirchensteuer und hat keinerlei
Bindung an den Staat außer den
Rechten und Pflichten einer Körperschaft d.ö.R.
Auch wenn die Verwaltung der beiden Sakramente, Taufe und Abendmahl, an die Pastoren und Pastorinnen gebunden bleibt, ist die EmK
nicht denkbar, ohne die Mitarbeit
ihrer Kirchenglieder. So wird der
Kindergottesdienst in der Regel von
Laien gehalten, und auch jeder
„normale“ Sonntagsgottesdienst kann
eigenständig von einem Laien
gehalten werden. Die Leitung der
Kirche ist bis ins höchste Gremium
paritätisch mit Pastoren und Laien
besetzt. Alle Gemeindebezirke sind in
Konferenzen (Synode) zusammengefasst und sich in dieser Gemeinschaft gegenseitig verantwortlich.
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Je nach dem kulturellen Umfeld ist
bei uns die Kindertaufe üblich, aber
nicht verpflichtend. Wer Glied der
Kirche werden will, muss christlich
getauft sein, ggf. erst als religionsmündiger Mensch. Wir erkennen
die Taufe der anderen christlichen
Kirchen an. Auch die Kindertaufe
erfolgt mit dem Ziel, dass die/der
Getaufte zu einer persönlichen
Glaubensentscheidung findet und
Glied der Kirche wird. Daher ist eine
Taufe nur im Gottesdienst möglich,
zusammen mit der ganzen Gemeinde, die dann auch das eigentliche Patenamt übernimmt.
Die Teilnahme am Abendmahl ist
frei, jede und jeder kann teilnehmen,
Gott lädt die anwesende Gemeinde
ein zur Gemeinschaft an seinen Tisch.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Kinder werden bei uns nur getauft,
wenn die Eltern zur Gemeinde gehören. Daneben gibt es die Möglichkeit
Kinder im Gottesdienst segnen zu
lassen. Kinder aus der EmK nehmen
i.d.R. in der Schule am evangelischen
Religionsunterricht teil. Wenn die
evangelischen (d.h. die der Landeskirche angehörenden) Klassenkameraden zum Konfirmandenunterricht
gehen, kommen unsere Kinder zum
„Kirchlichen Unterricht (KU)“ zusammen, in dem christlicher Glaube,
christliche Ethik, Bibelkunde, Kirchengeschichte, Religionskunde usw.
altersgemäß unterrichtet werden. Zur
Teilnahme am KU gibt es keine
Voraussetzung. Der KU ist „Taufun-
25
terricht“, für die einen im Nachhinein, für die anderen als Entscheidungshilfe. Den Abschluss des KU
bildet die persönliche Segnung in
einem Festgottesdienst. Der KU soll
den jungen Menschen eine eigene
Entscheidung zu einem Leben als
Christ und der Gliedschaft in einer
Kirche ermöglichen.
Leider gibt es im Saarland zurzeit
keine weiteren Angebote für Kinder
und Jugendliche, einfach, weil wir zu
wenige sind und zu zerstreut wohnen. Andere Gemeinden haben Sonntagsschule (Kindergottesdienst i.d.R.
parallel zum GD der Erwachsenen),
Jungschar (Christliche Pfadfinderarbeit), Kinderwochenstunden, Teenieund Jugendkreise u.v.m. Zudem gibt
es auch immer wieder überregionale
Treffen und Veranstaltungen.
DER
BEGEGNUNG
–
5.
ORTE
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Anschriften siehe oben. Vgl. daneben
die Angaben auf der Homepage
www.emk.de
Unsere
Sonntagsgottesdienstzeiten
sind in Neunkirchen 9.00 Uhr und in
Saarbrücken
10.15
Uhr.
In
Neunkirchen gibt es darüber hinaus
mittwochs um 15.00 Uhr das
Bibelgespräch und einmal im Monat
montags den Seniorenkreis.
Kennen lernen kann man uns am besten, wenn man einfach mal kommt
und dabei ist. Gäste sind immer
willkommen, auch an den Festgottesdiensten oder sonstigen Veranstaltungen.
Auf eine spezielle Bibelausgabe sind
wir nicht verpflichtet. Im Gottesdienst verwenden wir unser eigenes
Gesangbuch der EmK.
6. WAS
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN...
Wir
haben
keine
bestimmte
„Methode“ unser Christsein zu leben,
auch wenn ganz am Anfang dieser
Verdacht zu dem Spottnamen
„Methodisten“ geführt hat. Wir
freuen uns, dass das anfängliche
Misstrauen der etablierten Kirchen
gewichen ist und inzwischen, wo
immer das sinnvoll ist, ein gutes und
vertrauensvolles Zusammenarbeiten
der christlichen Kirchen stattfindet.
Wir wollen keiner anderen Kirche
ihre Glieder abwerben, aber sind
gerne da, für die, die suchen und mit
uns zusammen das Leben mit Gott
immer wieder neu entdecken wollen.
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
In unseren Gemeinden erscheint alle
zwei Monate ein Gemeindebrief mit
Terminen und Nachrichten, an den
Kirchen finden sich Schaukästen mit
den Terminen. Darüber hinaus sind
Informationen im Internet zu finden
(www.emk.de), auch in englischer
Sprache (www.unitedmethodist.org).
Handt, Hartmut (Hrsg.): Gesangbuch
der
Evangelisch-methodistischen
Kirche, Stuttgart 2003.
Autor: Pastor Roland Stephan
Heft 4 - 2007
26
6. RÖMISCH-KATHOLISCHE KIRCHE (DEKANAT SAARBRÜCKEN)
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Dekanat Saarbrücken im Bistum Trier
Dechant Michael Becker
Ursulinenstraße 67
66111 Saarbrücken
Tel.: 0681/9068-211
Fax: 0681/9068-219
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DES
KATHOLISCHEN
DEKANATS
SAARBRÜCKEN, DIE BESUCHER UND
INTERESSENTINNEN KENNEN SOLLTEN
Das Katholische Dekanat Saarbrücken umfasst einen Großteil der katholischen Kirchengemeinden der
Landeshauptstadt Saarbrücken, der
Gemeinde Kleinblittersdorf sowie die
katholische Kirchengemeinde von
Rentrisch. Insgesamt leben in diesen
26 Kirchengemeinden, die in 13
Pfarreiengemeinschaften zusammen
arbeiten, 76.130 Katholikinnen und
Katholiken. Regelmäßige Gottesdienste werden in 34 Kirchen gefeiert.
Das Dekanat Saarbrücken ist eines
von 35 Dekanaten des Bistums Trier,
zu dem fast alle Katholiken des Saarlandes gehören. Es wurde im 3. Jahrhundert n. Chr. gegründet und gehört somit zu den ältesten Bistümern
in Deutschland (dazu www.bistumtrier.de). Ein kleiner Teil der katholischen Kirche im Saarland gehört zum
Dekanat Saarpfalz und damit zum
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Bistum Speyer (dazu www.bistumspeyer.de).
Die Anfänge des Christentums an der
Saar gehen wohl zurück bis ins 6.
Jahrhundert. Erste Erwähnungen des
Kollegiatstiftes St. Arnual gehen bis
in diese Zeit zurück und bis zur Reformation wurde die gesamte Seelsorge in Saarbrücken auch weitgehend vom Stift in St. Arnual aus erbracht. Erst 1680 wurde auf der anderen Saarseite die Pfarrei St. Johann
gegründet, die als die eigentliche
Mutterkirche der heutigen katholischen
Kirchengemeinden
gelten
kann. Ein Großteil der heute bestehenden 26 Pfarreien ist durch Abtrennungen seit 1885 aus der Pfarrei
St. Johann hervorgegangen. Die letzte
Neugründung einer Pfarrei, die
durch eine Abtrennung aus einer anderen Pfarrei hervorging, war die
Gründung der Pfarrei Heilig Kreuz
auf der Folsterhöhe im Jahr 1968.
Seit ungefähr drei Jahren verläuft die
Entwicklung jedoch geradezu umgekehrt und es entstehen Neugründungen von Pfarreien durch Zusammenlegungen ursprünglich selbständiger
Pfarreien. In Burbach, Malstatt, AltSaarbrücken und St. Johann sind derartige
Neugründungen
bereits
durchgeführt worden und in den
nächsten Jahren werden weitere
Neugründungen durch Zusammenlegungen folgen. Die derzeitigen Planungen sehen vor, dass im Jahr 2020
im Dekanat Saarbrücken die Seelsorge in 7-8 Pfarreien oder Pfarreiengemeinschaften organisiert wird.
27
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Gemeinsame Aufgabe aller Katholischen Kirchengemeinden und aller
überpfarreilichen Angebote der katholischen Kirche im Dekanat Saarbrücken ist es, die Frohe Botschaft
Jesu Christi vom bereits angebrochenen Reich Gottes in Wort und Tat zu
verkündigen, in Gottesdiensten zu
feiern und in den Sakramenten zu
vergegenwärtigen.
Diesem Ziel dienen alle Angebote der
katholischen Kirchengemeinden auf
ihre je eigene Art und Weise.
Ein unverzichtbarer Aspekt bei der
Verkündigung des Reiches Gottes ist
für alle Gemeinden der Dienst an den
Armen. Mit Angeboten wie Krankenbesuchsdiensten,
Sozialstationen,
Wärmestube für Obdachlose, Hospizarbeit, Eine-Welt-Projekten, Bolivien-Kleidersammlung,
Beratung
und Unterstützung von Migranten
sowie besonderen Angeboten in sozialen Brennpunkten leisten Pfarrgemeinden, Caritas und Dekanat einen
Beitrag für mehr Humanität im Zusammenleben und geben gleichzeitig
ein Zeugnis für die Einheit von Gottes- und Nächstenliebe.
Gottesdienste spielen eine zentrale
Rolle im Leben der katholischen Kirchengemeinden. Sie dienen der Zusammenkunft, der kritischen Vergewisserung und Stärkung der Gläubigen, dem gemeinsamen Gebet, dem
gemeinsamen Hören auf die Texte
der heiligen Schriften und der Vergegenwärtigung des Heilshandelns
Gottes in Tod und Auferstehung Jesu
Christi. Zentraler Gottesdienst jeder
katholischen Kirchengemeinde ist die
Eucharistiefeier am Sonntag, dem Tag
der Auferstehung Jesu. Sie wird in
Verbundenheit mit der ganzen Kirche
in allen katholischen Gemeinden der
Erde gefeiert und bezeugt auf diese
Weise Gottes Heilswillen für alle
Menschen.
Die katholische Kirche bietet im Dekanat Saarbrücken für bestimmte
Personengruppen eigene Seelsorgedienste an. So werden Strafgefangene
in der Justizvollzugsanstalt Lerchesflur von Gefängnisseelsorgern
begleitet, in den Kliniken der Stadt
und des Stadtverbandes betreuen
Klinikseelsorger Kranke, Angehörigen und Pflegepersonal, an vielen
Schulen gibt es eigene Angebote der
Schulseelsorge und an den Hochschulen bietet die Katholische Hochschulgemeinde für Lernende und
Lehrende ein umfangreiches Seelsorgeprogramm. Weitere spezielle seelsorgliche Angebote gibt es für ausländische Gemeinden, für Polizei, für
Jugendliche (Café Exodus) und für
Familien (Familienbildungsstätte).
Für die Kirchengemeinden und das
Dekanat Saarbrücken spielt die Ökumene in Saarbrücken eine besondere
Rolle. Nicht nur beim Katholikentag
2006 in Saarbrücken gab es vielfältige
ökumenische Aktionen, Werkstätten,
Gottesdienste und Veranstaltungen.
Besonders aber in den einzelnen Gemeinden vor Ort gibt es viele kontinuierliche, gute und freundschaftliche ökumenische Kontakte, ökumenische Veranstaltungen und Aktionen
und gemeinsame Gottesdienste und
Andachten. Schließlich sind die ver-
Heft 4 - 2007
28
schiedenen ökumenischen Trägerschaften bei Sozialstationen, Wärmestube,
Telefonseelsorge,
HeiligAbend-Aktion, Notfallseelsorge und
vielem mehr Ausdruck der Verbundenheit zwischen den christlichen
Kirchen.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
In den katholischen Kindergärten,
den Kinder- und Jugendgruppen,
sowie in den Vorbereitungsgruppen
auf die Sakramente von Kommunion
und Firmung werden Kindern und
Jugendlichen Möglichkeiten eröffnet,
sich zu eigenverantwortlichen und
sozial handelnden Personen zu entwickeln. Der Glauben an Jesus Christus wird dabei als eine bereichernde
Dimension menschlichen Lebens angeboten.
Besondere Bedeutung für diese Seelsorge (Pastoral) der katholischen Kirche haben auch die Angebote von
heiligen Zeichen (Sakramenten) für
Menschen an existentiellen Lebenswenden. Die Spendung der Taufe ist
für viele Menschen ein wichtiges Zeichen für die Verbundenheit Gottes
mit dem neuen Leben, die Feier der
ersten heiligen Kommunion ist für
Kinder in der Schulzeit eine erste
wichtige Auseinandersetzung mit
dem Glauben und die Spendung der
Firmung gibt Jugendlichen die Zusage, bei der Suche nach ihrem Lebensweg auf den Geist Gottes vertrauen zu dürfen. Auch die Feier der
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
kirchlichen Eheschließung ist für viele Paare ein wichtiges Symbol, das
gemeinsame Leben und Lieben der
Liebe und dem Segen Gottes anzuvertrauen. Die Erfahrungen der
Grenzen des menschlichen Lebens
sowie die Hoffnung auf Gottes heilendes Handeln spielen eine besondere Rollen bei den verschiedenen
Riten für Kranke, Sterbende und Tote.
DER
BEGEGNUNG
–
5.
ORTE
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Um Kontakt mit der römisch—katholischen Kirche und ihren Gemeinden aufzunehmen, stehen die Gemeindebüros als Ansprechpartner
zur Verfügung. Die Kirchen stehen
tagsüber in der Regel offen für Besuch und Gebet.
6. WAS
WIR
SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN...
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
Weitere Informationen bieten die
angegebenen Homepages (www.bistum-trier.de
und
www.bistumspeyer.de) sowie die Gemeindebriefe
der Kirchgemeinden und „Paulinus.
Wochenzeitung für das Bistum
Trier“.
Autor: Stephan Manstein
29
7. RUSSISCH-ORTHODOXE GEMEINDE (AUSLANDSKIRCHE)
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Wir sind eine Russisch-Orthodoxe
Gemeinde der Auslandskirche, deren
Ersthierarch Metropolit Laurus mit
Sitz in New York ist. Wir unterstehen
der Diözese des Orthodoxen Bischofs
von Berlin und Deutschland der
Russischen-Orthodoxen Kirche im
Ausland. Oberhaupt unserer Diözese
ist Seine Eminenz Erzbischof Mark
mit Sitz in München.
Folgende
Ansprechpartner
der
Gemeinde der Hl. Eugenia stehen zur
Verfügung:
Gemeindepriester Dimitrij Svistov:
Tel.: 0681/9473389,
Mobil: 0152/02910565
Kirchenältester Dr. A. Kravchenko
(Auskünfte in Russisch)
Tel.: 0681/399017
e-mail: [email protected]
Stellv. Kirchenältester Roman Braga
(Auskünfte in Deutsch)
Tel.: 06897/ 728897
e-mail: [email protected]
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER
IM
RUSSISCH-ORTHODOXEN KIRCHE
SAARLAND, DIE BESUCHER UND
INTERESSENTINNEN KENNEN SOLLTEN
Unsere Gemeinde wurde bereits in
den 50er Jahren in Saarbrücken von
einer kleinen Anzahl russischer
Emigranten gegründet, die fern der
Heimat ihren christlichen Glauben
praktizieren wollten. Die ersten
Gemeindemitglieder bestanden nur
aus etwa drei bis vier Familien, die
beträchtliche Anfangsschwierigkeiten
zu überwinden hatten. So fanden in
den Anfangsjahren die Gottesdienste
stets in behelfsmäßigen Räumlichkeiten statt, z.B. in der Wartburg
in Saarbrücken, wo auch zeitweise
der Saarländische Rundfunk beheimatet war.
Obwohl die Gemeinde zur Jurisdiktion der Russisch-Orthodoxen Auslandskirche gehört, war sie von Beginn an auch Anlaufstelle von orthodoxen Christen anderer Nationen. So
zählten neben Russen unter anderem
auch Griechen, Bulgaren, Serben und
Rumänen zu den ersten Gemeindemitgliedern, da das Herkunftsland
der Gläubigen keine Rolle spielt.
Die folgenden Jahre waren geprägt
von den Anstrengungen um den Wiederaufbau der von dem bekannten
Baumeister F. J. Stengel erbauten und
im Krieg stark zerstörten Friedenskirche
(Wilhelm-Heinrich-Straße,
Saarbrücken). Stadt, Land und Bund
gaben dazu die Mittel, und nach
langen Verhandlungen schloss unsere
Gemeinde 1967 unter Beteiligung des
Kultusministeriums einen Benutzungsvertrag mit der Alt-Katholischen Gemeinde als Eigentümerin
des Gebäudes, das nunmehr von
beiden Konfessionen benutzt wird –
mit einem alt-katholischen Altar auf
einer
und
einem
orthodoxen
Ikonostas auf der anderen Seite.
Heft 4 - 2007
30
Im Februar 1970 fand schließlich die
feierliche Einweihung unserer Ikonenwand statt. Sie wurde von Nikolai
Schelechow – einem der bedeutendsten Ikonenmaler des 20. Jahrhunderts – im Stil des 16. Jahrhunderts
gemalt.
Sie
muss
schon
als
Geheimtipp in der Region bezeichnet
werden, da selbst Einheimischen
unbekannt
ist,
welch
einen
Kunstschatz die Kirche beherbergt.
Seit über 35 Jahren nun hat unsere
Gemeinde ihren festen Sitz in der
Friedenskirche Saarbrücken.
Nachdem die Anzahl unserer Gemeindemitglieder in den 80er Jahren
stark geschrumpft war, ist unsere
Gemeinde seit der Öffnung des
Ostblocks beständig am Wachsen, so
dass sich das Gemeindeleben erfolgreich weiterentwickeln kann.
Die Anzahl der Gemeindemitglieder
beläuft sich derzeit etwa auf 150,
wobei unser Einzugsgebiet über die
Landesgrenzen hinausreicht und
auch Familien aus Rheinland-Pfalz
und Frankreich anreisen. Zu unseren
Gottesdiensten kommen in der Regel
50 bis 60 Personen, an hohen
Festtagen wie etwa zu Ostern bis zu
300 Gläubige. Neben Russen sind
uns stets auch orthodoxe Christen aus
anderen
Herkunftsländern
willkommen. Die Gottesdienste werden
hauptsächlich in kirchenslawisch, z.T.
auch in deutscher Sprache gehalten.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Die orthodoxe Kirche ist genau wie
etwa die römisch-katholische oder
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
die evangelische Kirche eine christliche Kirche, obwohl es natürlich
Unterschiede in der dogmatischen
Lehre gibt.
Im Jahre 1054 kam es zur Spaltung
der christlichen Kirche, was auf den
jahrhunderte langen Streit um das so
genannte Filioque zurückzuführen
war. Hierbei ging es um den Satz im
Glaubensbekenntnis, dass der Heilige
Geist vom Vater und vom Sohn
ausgeht. Die Ostkirchen hielten an
dem Standpunkt fest, dass der
Heilige Geist nur vom Vater ausgeht.
Zudem wird der Papst in Rom nur als
Erster unter Gleichen („primus inter
pares“) angesehen und infolgedessen
wird auch die Unfehlbarkeit des
Papstes nicht anerkannt. Die auf
dieser Basis vom Papst verkündeten
Dogmen, z.B. das Dogma der
unbefleckten Empfängnis (gemeint
ist, dass die Jungfrau Maria angeblich
keinen Anteil an der Erbsünde hatte,
da sie von ihren Eltern auf eine
wunderbare Weise geboren wurde),
kennt die orthodoxe Kirche daher
nicht.
Weitere Unterschiede zu anderen
christlichen
Konfessionen
sind
natürlich auch in unseren Traditionen
und Riten zu sehen. So nimmt die
Ikonenverehrung in der orthodoxen
Welt einen breiten Raum ein. Schon
das Malen der Ikonen ist ein sakraler
Akt. Holz, Farben und Pinsel werden
vorher geweiht, und der Maler muss
sich durch Fasten und Beten, Buße
und Sakramentsempfang innerlich
reinigen. Beim Entstehen des heiligen
Bildes verleugnet sich der Ikonograph (d.i. der Ikonenmaler) bis
zum Äußersten; bis zu einem
31
gewissen Grad verleugnet er sogar
sein Beteiligtsein am Prozess des
Malens. Er ist sozusagen nur das
Werkzeug einer höheren Macht,
weshalb es auch keine mit Namen
gezeichneten Ikonen geben darf. Die
fertige und geweihte Ikone selbst ist
mehr als ein menschliches Kunstwerk
und etwas anderes als ein Andachtsbild, das im Betrachter eine Stimmung erzeugen soll. Sie ist ein Brücke
zur anderen Dimension des Seins
und ein Symbol göttlicher Gegenwart bzw. ein Fenster, durch das hindurch wir das Göttliche sehen können. Daher verhalten wir uns vor Ikonen stets ehrfürchtig, bekreuzigen,
verbeugen uns und küssen sie. Mit
anderen Worten Verehrung ja, Anbeung des Bildes als Gegenstand nein.
Ein anderer bemerkenswerter Punkt
im Vergleich zwischen Orthodoxie
und anderen christlichen Konfessionen ist die zeitliche Verschiebung der
Kirchenfeiertage. Als Papst Gregor
XIII im Jahr 1582 den Julianischen Kalender durch den Gregorianischen
ersetzte, schloss sich die Orthodoxe
Kirche der neuen Zeitrechnung nicht
an, so dass noch heute die Feste, die
an ein bestimmtes Datum gebunden
sind, 13 Tage später gefeiert werden,
so zum Beispiel Weihnachten am 7./8.
Januar. Zwischenzeitlich gibt es einige orthodoxe Landeskirchen, die den
Gregorianischen Kalender angenommen haben.
Das Osterfest feiert unsere Kirche
nach dem ersten Frühlingsvollmond,
der im Gegensatz zur Katholischen
Kirche nach dem jüdischen PassahFest liegen muss, so dass in manchen
Jahren das Osterfest am gleichen Tag
begangen wird, aber auch ein
zeitlicher Unterschied von mehreren
Wochen möglich ist. Das Osterfest
hat in unserer Kirche eine zentrale
Bedeutung als das heilbringende
Ereignis und ist Höhepunkt des
Kirchenjahres.
Sehr große Bedeutung für unser
alltägliches
Leben
haben
die
Fastenzeiten, die von den Gläubigen
streng eingehalten werden. Dabei
sehen wir die Fastenzeit nicht als eine
Art Selbstgeißelung an, sondern als
ein Mittel, um uns innerlich zu
reinigen und uns auf bevorstehende
Kirchenfeste vorzubereiten. Es ist
eine Zeit, in der wir dem biologischen
Imperativ bewusst eine Absage
erteilen und eine Hilfe, die dem
Gebet zugute kommen soll.
Innerhalb der Russisch-Orthodoxen
Kirche ist bemerkenswert, dass es
eine Russisch-Orthodoxe Kirche im
heutigen
Russland
mit
dem
Moskauer Patriarchen als Oberhaupt
gibt und daneben die RussischOrthodoxe Kirche im Ausland, der
auch unsere Saarbrücker Gemeinde
angehört.
Diese
Tatsache
hat
historische Wurzeln und ist auf die
Christenverfolgung in der ehemaligen
Sowjetunion
durch
die
atheistische Staatsmacht zurückzuführen. Die Exilkirche betrachtete
sich in der Vergangenheit als den
freien Teil der russischen Kirche und
das Moskauer Patriarchat als den
unfreien Teil ein und derselben
Kirche. Seit der Öffnung des Ostblocks ist gerade die deutsche
Diözese der Auslandskirche in ständigem Kontakt und Dialog mit dem
Heft 4 - 2007
32
Moskauer Patriarchat. Das Idealziel
wäre eine Art „Wiedervereinigung“.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Unsere Kinder werden wie bei
anderen christlichen Konfessionen
durch die Taufe, die möglichst früh
im Alter von ca. 3 Monaten stattfindet, in die Kirche aufgenommen.
Das Sakrament der Taufe und der
Firmung werden übrigens gleichzeitig gespendet. Nach der Taufe
können bereits die Kleinkinder an der
Hl. Kommunion teilnehmen, wobei je
nach geistiger Reife ab einem Alter
von etwa sechs Jahren vor jeder Kommunion gebeichtet werden muss. Die
Heilige Kommunion wird in beiderlei Gestalt, Brot und Wein, gespendet.
Da im Saarland an den Schulen leider
kein orthodoxer Religionsunterricht
angeboten wird, ist die Gemeindearbeit unseres Geistlichen und
unserer freiwilligen Helfer bei der
religiösen Erziehung ganz besonders
wichtig, ganz zu schweigen von der
religiösen Einstellung im Elternhaus.
Die Saarbrücker Gemeinde bietet
regelmäßig im Anschluss an die
Gottesdienste einen Religionsunterricht für Kinder an, der neben dem
eigentlichen Unterricht auch andere
Aktivitäten wie Malen, Singen und
Spiele mit einschließt. Zudem werden
von unseren Kindern und Jugendlichen kleine Theaterstücke einstudiert, die zu allen denkbaren
Anlässen vorgetragen werden; so
etwa zu unserer alljährlichen, fast
schon traditionellen Weihnachtsfeier
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
für Kinder in den Räumen der VHS
Saarbrücken.
Darüber hinaus organisiert unsere
Diözese regelmäßig orthodoxe Jugendtreffen und in den Sommermonaten ein orthodoxes Pfadfindertreffen.
DER
BEGEGNUNG
–
5.
ORTE
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Zentrum unserer Gemeinde ist die
Friedenkirche in der WilhelmHeinrich-Straße, Saarbrücken (gegenüber der Ludwigskirche). Hier finden
unsere Gottesdienste statt, die wir zur
Zeit zumindest an jedem 2. Samstag
des Monats um 17 Uhr, an jedem 2.
Sonntag um 10 Uhr, sowie an jedem
4. Freitag des Monats um 18 Uhr und
an jedem 4. Samstag um 10 Uhr
feiern. Weitere Termine können aus
dem samstäglichen Gottesdienstkalender der Saarbrücker Zeitung
und aus dem Aushang im Glaskasten
vor der Friedenskirche entnommen
werden. Im Übrigen stehen oben
genannte Kontaktpersonen gerne
auch telefonisch zur Verfügung.
6. WAS
WIR
SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN...
7.
WIE
KANN
MAN
INFORMIEREN?
Autor: Roman Braga
SICH
WEITER
33
8. SELBSTÄNDIGE EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE
1.
OFFIZIELLER
NAME
ANSPRECHPARTNER
UND
Die
Selbständige
EvangelischLutherische Kirche (SELK) ist eine
Körperschaft des Öffentlichen Rechts,
die in allen Bundesländern mit Gemeinden vertreten ist. Zu ihr gehören
bundesweit ca. 38.000 Gemeindeglieder. Die Gesamtkirche wird unter
Vorsitz eines Bischofs durch die Kirchenleitung geleitet. Regional gliedert
sich die SELK in elf Kirchenbezirke,
denen jeweils ein Superintendent
vorsteht. Als Verfassungsorgane
bestehen sowohl in der Gesamtkirche
als auch in den Kirchenbezirken
Synoden, die mit Pfarrern und Laien
besetzt sind.
Die SELK beteiligt sich nicht am
Kirchensteuereinzugsverfahren. Sie
finanziert sich durch freiwillige Beiträge, Kollekten und Spenden ihrer
Gemeindeglieder. Die vier saarländischen Gemeinden (Körperschaften
des öffentlichen Rechts) in OttweilerFürth, Saarbrücken, Spiesen-Elversberg und Walpershofen gehören zum
Kirchenbezirk Süddeutschland. Sie
haben eine relativ große Selbständigkeit durch das Recht, eigene Gemeindeordnungen zu erlassen und ihren
Pfarrer zu wählen. Wichtige Entscheidungen werden von der Gemeindeversammlung getroffen. Die
rechtliche Vertretung der Gemeinde
erfolgt durch den Pfarrer und den
durch die Gemeindeversammlung
gewählten Kirchenvorstand.
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER SELK
IM SAARLAND, DIE BESUCHER UND
INTERESSENTINNEN KENNEN SOLLTEN
Durch Einführung der Reformation
in der Grafschaft Saarbrücken im
Jahre 1575 wurde der überwiegende
Teil der dortigen Bevölkerung
lutherisch. 1817 erfolgte die zwangsweise Zusammenlegung der reformierten und der lutherischen Kirchen
in Preußen zur „Unierten Kirche“.
Teile der Lutheraner setzten sich
gegen diese Zwangsvereinigung zur
Wehr und bildeten ab 1845 von den
Staatskirchen unabhängige, selbständige evangelisch-lutherische Gemeinden und Kirchen. Aus dem
Zusammenschluss von drei dieser
lutherischen Freikirchen im Jahre
1972 ging die SELK hervor. 1976
schlossen sich ihr die EvangelischLutherische Bekenntniskirche und
1991 die Evangelisch-lutherische
(altlutherische)
Kirche
in
der
ehemaligen DDR an.
Da man bis 1845 keine von der
Unierten Kirche unabhängige evangelisch-lutherische Gemeinden gründen durfte, trafen sich die Lutheraner
im Saarland bis zu diesem Zeitpunkt
heimlich zu Gebets- und Bibelstunden. Im November 1845 gründete der Erfurter Pfarrer Wermelskirch in Walpershofen die erste
unionsfreie evangelisch-lutherische
Gemeinde. Es folgten die Gemeinden
Saarbrücken (1852) und Fürth (1866).
Im Jahr 1952 wurde die Gemeinde in
Heft 4 - 2007
34
Spiesen-Elversberg gegründet und in
die damalige Evangelisch-lutherische
(altlutherische) Kirche aufgenommen.
Die Anzahl der Gemeindeglieder
beläuft sich in der St. MarkusGemeinde in Fürth auf 318, in der
Immanuel-Gemeinde in Saarbrücken
auf 172, in der St. Martin-Kirchengemeinde in Spiesen-Elversberg auf
539 und in der Immanuel-Gemeinde
in Walpershofen auf 257.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Die Frage nach unserem Glauben
wird am besten mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis beantwortet, das in jedem unserer Gottesdienste gesprochen wird:
„Ich glaube an Gott den Vater, den
Allmächtigen, Schöpfer Himmels und
der Erden. Und an Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn, unseren
Herrn, der empfangen ist vom
Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius
Pilatus, gekreuzigt, gestorben und
begraben, niedergefahren zur Hölle,
am dritten Tage auferstanden von
den Toten, aufgefahren gen Himmel,
sitzend zur Rechten Gottes, des
allmächtigen Vaters, von dannen er
kommen wird, zu richten die
Lebendigen und die Toten. Ich glaube
an den Heiligen Geist, eine heilige
christliche Kirche, die Gemeinde der
Heiligen, Vergebung der Sünden,
Auferstehung des Fleisches und ein
ewiges Leben.“
Damit sind auch die wichtigsten
Unterschiede zu allen nichtchrist-
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
lichen Religionen oder Gemeinschaften deutlich markiert.
Die SELK fühlt sich gebunden an die
Heilige Schrift (Bibel) „als an das
unfehlbare Wort Gottes“ und die
lutherischen
Bekenntnisschriften,
„weil in ihnen die schriftgemäße
Lehre bezeugt ist“ (Grundordnung
der SELK). Im Mittelpunkt des
Gemeindelebens steht die sonntägliche Feier des Gottesdienstes, dessen
liturgische Ordnung auf Martin
Luthers „Deutsche Messe“ zurückgeht. Lutherische Kirche ist „singende Kirche“. In den Gottesdiensten
wird viel und gerne gesungen, nicht
nur Lieder aus dem EvangelischLutherischen
Kirchengesangbuch
(ELKG), sondern auch eine reichhaltige Liturgie. Für die gottesdienstlichen Lesungen steht die Bibel
in der Übersetzung von Dr. Martin
Luther in Gebrauch. Das Heilige
Abendmahl wird zumeist alle zwei
Wochen gefeiert. Die christlichen
Fest- und Gedenktage, wie z.B. Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Pfingsten, Reformationstag und Buß- und
Bettag, werden gesondert begangen.
Die Gemeinden versuchen auf vielfältige Weise unserem Glauben Ausdruck zu geben, so u. a. durch seelsorgerlichen Beistand, Haus- und
Krankenbesuche, Kinder- und Jugendarbeit, Frauenkreise, Bibelgesprächskreise, kirchenmusikalische
(Kirchen- und Posaunenchöre) und
missionarische Arbeit.
Die Kontakte zu Nachbargemeinden
anderer Konfessionen sind freundschaftlich. Unsere Mitgliedschaft in
der Arbeitsgemeinschaft christlicher
Kirchen (AcK Saar-brücken und AcK
35
Region-Südwest) gestaltet sich problemlos.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Grundsätzlich gehört zu unserer
Kirche, wer in einer unserer
Gemeinden getauft wird. Dabei hat
die Kindertaufe einen hohen Stellenwert. Durch den Zuzug von Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion
werden in einigen Gemeinden in den
letzten Jahren verstärkt auch Erwachsene
nach
entsprechender
christlicher Unterweisung getauft.
Christliche Unterweisung von Kindern und Jugendlichen findet in den
Gemeinden auf vielfältige Weise statt:
Bei der Taufe ihrer Kinder versprechen die Eltern und die Paten, für
eine christliche Erziehung zu sorgen.
Hierbei soll die Gemeinde der
Familie hilfreich zur Seite stehen, z.B.
durch den Kindergottesdienst, der in
aller Regel von Eltern aus der
Gemeinde gestaltet wird. Die Kinder
sind gerne dabei, besondere Gottesdienste durch Spiele oder musikalische Darbietungen zu bereichern.
Die grundlegende Einweisung in den
christlichen Glauben erfolgt als Vorbereitung auf die Konfirmation im
zweijährigen Katechumenen- und
Konfirmandenunterricht.
Die kirchliche Jugendarbeit soll auch
einer weiterführenden und vertiefenden Unterweisung dienen. Sie baut
dabei auf dem Konfirmandenunterricht auf. Es soll aber nicht
verschwiegen werden, dass Jugendliche nach der Konfirmation nur
schwer für eine regelmäßige Jugendarbeit zu gewinnen sind. Für die
Jugendarbeit im Kirchenbezirk sind
Jugendpastor und Jugendmitarbeitergremium zuständig. Darüber hinaus
bietet das Jugendwerk der SELK ein
breit gefächertes Angebot an Freizeiten und Ferienmaßnahmen für
Kinder, Jugendliche, junge Menschen
und Familien (www.freizeitfieber.de).
DER
BEGEGNUNG
–
5.
ORTE
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Die beste Möglichkeit, in Kontakt mit
unseren Gemeinden zu kommen, ist
der sonntägliche Gottesdienst –
Fürth: 10.00 Uhr, Saarbrücken: 10.30
Uhr oder 10.45 Uhr, SpiesenElversberg: 9.30Uhr, Walpershofen:
9.00 Uhr (Änderungen möglich).
Über eine Kontaktaufnahme würden
wir uns freuen.
6. WAS
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN...
Adressen der Pfarrämter:
St. Markus-Gemeinde Fürth, Pfarrer
Wolfgang Gratz, Superintendent Kirchenbezirk Süddeutschland, Melanchthonstr. la, 66564 Ottweiler Tel.:
06858/230, e-mail: [email protected]
Immanuel-Gemeinden Saarbrücken
und Walpershofen Pfarrer KurtGünter Tiedemann, Gärtnerstr. 38,
66117 Saarbrücken, Tel.:0681/5959586,
e-mail: [email protected]
Kirchengemeinde
St.
Martin
Pfarrer Klaus-Peter Czwikla, Propst
Sprengel Süd, Elversberger Str. 47,
Heft 4 - 2007
36
66583 Spiesen-Elversberg, Tel.: 06821/
973573, e-mail: [email protected]
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
In den Pfarrämtern steht Literatur
über die SELK – Zeitschriften, Festschriften, Gemeindebriefe – zur Verfügung, die gerne angefordert werden kann.
Die Gemeinde in Fürth ist im Internet
zu finden: www.selk-fuerth.de
Die Kirchenleitung der SELK ist zu
erreichen: Selbständige EvangelischLutherische Kirche, Schopenhauerstr.
7, 30625 Hannover
Tel.:0511/557808
e-mail:[email protected]
www.selk.de
Autor: Pfarrer Wolfgang Gratz
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
37
9. GEMEINSCHAFT DER SIEBENTEN-TAGS-ADVENTISTEN IM SAARLAND
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Saarland – Körperschaft
des öffentlichen Rechts
Pastor Joachim Glanz,
Hauptstraße 50, 66127 Saarbrücken
Tel.:06898/370029
e-mail:[email protected]
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER
ADVENTISTEN IM SAARLAND, DIE
BESUCHER UND INTERESSENTINNEN
KENNEN SOLLTEN
Im Frühjahr 1907 kam der Adventist
Falemann nach Saarbrücken. Hier
mietete er ein Zimmer in einem
Hotel, ging tagsüber von Haus zu
Haus und redete mit den Menschen
über die Bibel. Auch verteilte er
Flugblätter. Wer sich für die Heilige
Schrift interessierte, wurde von ihm
in sein Hotelzimmer eingeladen. Hier
legte er die Bibel aus. Später mietete
Falemann einen Raum in diesem
Hotel und begann mit öffentlichen
Vorträgen über die Heilige Schrift.
Dieselben Vorträge hielt er auch in
Sulzbach
und
Völklingen.
In
Saarbrücken scharte sich bald eine
kleine Gruppe interessierter Menschen um ihn. In Völklingen stieß
Falemann dagegen auf harten
Widerstand. Fanatiker bewarfen ihn
mit Steinen und steckten das Zelt, in
dem er Vorträge hielt, in Brand. Trotz
Widerstände von Seiten der Kirche,
Familienmitgliedern und Freunden
baten dennoch 1907 etliche Personen
aus Saarbrücken, Sulzbach, Bierbach
und Völklingen um die Glaubenstaufe.
Noch im Jahr 1907 gründete die
Freikirchenleitung in Frankfurt am
Main in Saarbrücken die erste
Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten im Saarland. Die Gottesdienste, welche jeden Samstag
stattfanden, wurden wiederholt gestört. So warfen z. B. während eines
Gottesdienstes Randalierer die Fensterscheiben des gemieteten Saales in
Saarbrücken-Burbach ein. Die kleine,
aber stets wachsende Adventgemeinde war immer wieder Attacken
ausgesetzt. Trotz mancher Anfeindungen hielten die Gemeindeglieder
zusammen und verbreiteten ihre
Glaubensüberzeu-gungen im Saarland. 1914 zählte die Adventgemeinde in Saarbrücken 20 getaufte
Mitglieder.
Heute gibt es im Saarland insgesamt
vier Adventgemeinden, jeweils eine
in Saarbrücken, Völklingen, Neunkirchen und Einöd. 250 getaufte
Mitglieder und 50 Kinder gehören
zur Freikirche der Siebenten-TagsAdventisten in diesem Bundesland.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Der
Name
„Siebenten-Tags-Adventisten“ hebt hervor, dass es sich
um Christen handelt, die den Sabbat
Heft 4 - 2007
38
heiligen und die baldige Wiederkunft
Jesu erwarten. Adventisten wissen
nicht, wann Christus kommt, aber sie
beachten die Aufforderung Jesu,
allezeit auf ihn zu warten (Matthäus
24,42). Die Wurzeln der Freikirche
liegen in den Erweckungsbewegungen, die um 1800 in Europa und
den Vereinigten Staaten Christen von
formaler Kirchenzugehörigkeit zum
lebendigen Glauben an Jesus führen
wollten.
Adventisten teilen mit allen Christen
den Glauben an Jesus. Er ist für sie
Mitte ihres Lebens. Sie erwarten ihn
als den bald wiederkommenden
Herrn und freuen sich auf die
Auferstehung der Toten und ein
ewiges Leben auf der „neuen Erde“.
Mit der gesamten Christenheit
glauben Adventisten an den dreieinigen Gott. Sie stimmen mit den
drei altkirchlichen Bekenntnissen
überein. Mit den evangelischen Kirchen wissen sie sich darüber hinaus
vor allem darin eins, dass die Bibel
die einzige Grundlage des Glaubens
ist und dass die Erlösung nicht durch
Werke geschieht. Gottes Gnade
schenkt durch Christi Opfer am
Kreuz allein die Gerechtigkeit, die
vor dem Herrn gilt. Mit den
Methodisten verbindet Adventisten
zusätzlich die Überzeugung, dass
Gott die persönliche Entscheidung
des Menschen für Jesus und ein
Leben das sich an der Bibel orientiert
(Heiligung) fordert. Mit Mennonieten, Baptisten und anderen üben sie
die Glaubenstaufe, der das Bekenntnis des Täuflings zu Christus
vorausgeht. Beim Abendmahl, das in
der Regel vierteljährlich gefeiert wird,
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
teilen Adventisten das Verständnis
der reformierten Kirchen. Dieser
Feier geht die Fußwaschung voraus,
welche die Teilnehmer – nach Geschlechtern getrennt – aneinander
vornehmen.
Adventisten erheben keinen Ausschließlichkeitsanspruch, als sei nur
bei ihnen das Heil zu finden. Sie
verstehen sich als reformatorische
Endzeitgemeinde, dazu berufen Gottes Auftrag zu erfüllen, alle Menschen zu ungeteiltem Glauben an
Jesus sowie zu uneingeschränktem
Gehorsam allen seinen Geboten
gegenüber aufzurufen (Offenbarung
12,17; 14,12). Sie sehen sich auch als
Mahner der Christenheit, insofern
sich diese vom Glauben an Jesus und
von der Treue zu seinem offenbarten
Willen abgewandt hat.
Am Sabbat (nach der Bibel der
siebente Tag der Woche = Samstag)
findet regelmäßig der Gottesdienst
statt, wobei vor der Predigt die
Bibelschule durchgeführt wird, ein
Gespräch, meist in Kleingruppen,
über ein vorgegebenes biblisches
Thema. Der Sabbat ist für Adventisten ein Gottesgeschenk, um zur
Ruhe zu kommen, Einkehr zu halten
und Zeit für den Mitmenschen zu
haben. Da Christus der „Herr des
Sabbat“ (Matthäus 12,8) ist, sind
Adventisten davon überzeugt, dass
Christus diesen Tag zwar von den
zahlreichen Vorschriften der damaligen Pharisäer befreit, aber nicht
auf den ersten Tag der Woche
(Sonntag) verlegt hat. Als Ausdruck
des
Gehorsams
ihrem
Erlöser
gegenüber feiern Adventisten den
Sabbat aus Freude über ihre
39
Geborgenheit in Jesus, ihrem Herrn,
und ehren mit diesem Gedenktag der
Schöpfung
(2.
Mose
20,8-11)
gleichzeitig Christus als Schöpfer.
Während des Bibelgesprächs der
Erwachsenen findet für Kinder, ihren
Altersgruppen entsprechend, ein
eigener Gottesdienst statt. Anschließend folgt die Predigt, in der
durch den Pastor oder ein Laienmitglied die Heilige Schrift zeitgemäß
und praxisnah ausgelegt wird. In
manchen Adventgemeinden gibt es
nach dem Gottesdienst ein gemeinsames Mittagessen. Mitgebrachte
Speisen und Getränke werden für alle
zur Verfügung gestellt. Nachmittags
oder abends treffen sich die
Jugendlichen. Während der Woche
können Hausbibelkreise oder Gebetsversammlungen besucht werden.
Außerdem werden Wanderungen,
Radtouren, Gemeindewochenenden,
Mitsingen im Chor, vegetarische
Koch- und Vollwertkurse sowie
Gewichtsreduzierungsseminare angeboten.
Das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW)
der Siebenten-Tags-Adventisten ist
Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV) und hat in
den einzelnen Adventgemeinden
Ortsgruppen. Daher sammeln und
sortieren seit Jahrzehnten auch die
Adventgemeinden im Saarland gut
erhaltene Kleidung. Sie wird an
Hilfsbedürftige im Saarland aber
auch zentral in Katastrophengebiete
weitergeleitet. Einmal im Jahr findet
die Landessammlung der Adventmission statt. Die dafür gespendeten
Gelder werden weltweit für humanitäre Zwecke eingesetzt. Seit
mehreren Jahren beteiligen sich die
Adventgemeinden im Saarland auch
an der Weihnachtsaktion „Kinder
helfen Kindern“ der Adventistischen
Entwicklungs- und Katastrophenhilfe
ADRA Deutschland. Außer Spielsachen, welche die Kinder gern
abgeben, kommen in die Pakete u. a.
Socken, Schal, Mütze, Buntstifte und
Süßigkeiten. Auf diese Weise werden
jährlich etwa 150 Pakete aus dem
Saarland verschickt, um Waisenkindern in Osteuropa eine Freude zu
bereiten. Traditionell finden auch
Basare statt; u. a. einer in der
Vorweihnachtszeit. Dabei werden
Handarbeiten sowie Kaffee und
Kuchen zugunsten sozialer Einrichtungen im Saarland (z. B. für
Obdachlose
oder
misshandelte
Kinder) verkauft.
Seit fast 20 Jahren nimmt die
Adventgemeinde Saarbrücken an der
Gebetswoche der Evangelischen Allianz teil, die jeweils im Januar
stattfindet. Zur „Evangelischen Allianz im Saarland“ (EAS) gehören
Einzelpersonen, Gruppen sowie evangelische Kirchen und Freikirchen.
Es ist ihr ein Anliegen, den
biblischen, christlichen Glauben zu
fördern. In den Allianzsitzungen
(dreimal im Jahr) werden, wenn
möglich, gemeinsame Projekte, wie
Allianzgebetswoche,
Frauenfrühstück, Kanzeltausch, Kollegengebet
und sozial-diakonische Aufgaben,
geplant. Auch wenn die in der EAS
Beteiligten in manchen Lehrfragen
unterschiedliche Anschauungen haben, hat dennoch jeder Achtung vor
dem Glaubensgut des anderen. Die
Siebenten-Tags-Adventisten
Heft 4 - 2007
40
praktizieren die Glaubens- bzw.
Erwachsenentaufe und haben daher
in den Adventgemeinden Saarbrücken und Einöd ein Taufbecken.
Wiederholt wurde unsere Kirche in
Saarbrücken von anderen Freikirchen, die über kein eigenes Taufbecken verfügen, genutzt, um dort
ihre Tauffeier durchzuführen.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Die Freikirche der Siebenten-TagsAdventisten tauft zwar keine Babys
und Kinder, Kinder werden aber
nach der Geburt der Gemeinde vorgestellt und vom Pastor mit einem
Dank- und Fürbittegebet für das Neugeborene und die Eltern gesegnet.
Die Eltern erziehen ihre Kinder
religiös.
Kinder aus adventistischen Familien
nehmen im Allgemeinen am evangelischen Religionsunterricht in der
Schule teil. Die Freikirche erteilt
ihnen auf freiwilliger Basis außerdem
einen 14-tägigen Religionsunterricht.
Er findet in der Kirche oder in
Privatwohnungen statt und wird
vom Gemeindepastor oder von einer
Person, die dafür eine Ausbildung
von der adventistischen Theologischen Hochschule in Friedensau bei
Magdeburg erhielt, durchgeführt.
Alle 14 Tage finden Pfadfindertreffen
für verschiedene Altersgruppen statt.
Neben der Unterweisung in der Natur, dem Kennenlernen verschie-dener Lager- und Kochfeuer, Knotenkunde und Orientierung im Gelände gibt
es auch Events, z.B. Winterlager wäh-
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
rend der Faschingszeit, länderübergreifende Camp-meetings während
des Himmelfahrtwochenendes, Bachexkursionen,
Biberwanderungen,
Radtouren und Grillfeste.
Ab dem 14. Lebensjahr wird den
Jugendlichen Bibelkunde (vergleichbar mit dem Konfirmandenunterricht)
angeboten.
Auch
dieser
Unterricht ist freiwillig. Wer sich
während dieser Zeit oder später
dafür entscheidet, wie Jesus durch
Untertauchen getauft zu werden,
wird vom Pastor getauft und in die
Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten aufgenommen. Ab dem 15.
Lebensjahr ist jeder, ob getauft oder
nicht, in der Jugendgruppe willkommen und wird, wenn er es will,
dort aufgenommen. Auch für Jugendliche gibt es eigene Treffen, Veranstaltungen und Freizeiten.
DER
BEGEGNUNG
–
5.
ORTE
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Alle Veranstaltungen sind offene
Veranstaltungen. Ob Gottesdienst,
Pfadfinder- und Jugendtreffen, Religionsunterricht, Basar oder Seniorennachmittag – jeder ist herzlich willkommen. In den vier Adventgemeinden finden samstags wie folgt Gottesdienste statt:
Saarbrücken, Rückertstr. 12, 09.30 bis
11.30 Uhr, Gottesdienst für Ghanaer
dort 14.00 bis 17.00 Uhr,
Völklingen, Püttlingerstr. 68, 10.00
bis 12.00 Uhr,
Neunkirchen, Willi-Graf-Str. 12, 09.30
bis 11.30 Uhr,
41
Einöd, Brühlstr. 6, 09.30 bis 11.30 Uhr,
dort 14.00 bis 15.00 Uhr in russischer
Sprache.
Die Gemeindezentren können nach
vorheriger Vereinbarung gern besichtigt werden. Weitere Informationen
sind im Internet unter www.adventisten.de/saarbruecken zu finden.
6. WAS
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN...
Die Siebenten-Tags-Adventisten bilden eine weltweit organisierte evangelische Freikirche mit fast 15
Millionen erwachsen getauften Mitgliedern in 204 Ländern (in Deutschland 36.100 in 576 Gemeinden). Die
Kirchenleitung ist demokratischrepräsentativ. Danach beruht die
Autorität der Freikirche auf ihren
Mitgliedern. Die Mitglieder einer
Ortsgemeinde, die von ehrenamtlichen Gemeindeleitern und einem
Kirchenvorstand geleitet werden,
wählen jährlich ihre Verantwortungsträger – außer dem Pastor, der meist
für mehrere Adventgemeinden zuständig ist.
Mehrere Ortsgemeinden bilden einen
Bezirk, mehrere Bezirke bilden eine
Vereinigung (neun Vereinigungen in
Deutschland), deren Verantwortungsträger (Vorsteher, Sekretär,
Schatzmeister, Abteilungsleiter und
Vereinigungsausschuss) von Abgeordneten aus den Gemeinden alle
vier Jahre gewählt werden. Mehrere
Vereinigungen bilden einen Verband
(Norddeutscher Verband, Hannover;
Süddeutscher Verband, OstfildernRuit bei Stuttgart). Die Verbände
vereinigen sich weltweit in der
Generalkonferenz (Sitz Silver Spring,
Maryland/USA) als oberste Kirchenleitung, die für bestimmte geographische Gebiete Abteilungen (Divisionen) unterhält (z. B. Euro-Afrika
Division in Bern). Verantwortungsträger der Verbände und der
Generalkonferenz werden alle fünf
Jahre von den Abgeordneten aus
ihrem Zuständigkeitsbereich gewählt.
Adventisten hoffen nicht nur auf eine
neue Erde, sie kennen auch ihre
soziale Verantwortung. Weltweit
unterhalten sie 6.845 Schulen, von der
Grundschule bis zur Universität,
sowie 574 Krankenhäuser und
Kliniken. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe
(ADRA) ist in 125 Ländern tätig. Ihre
Projekte kamen 2004 fast 24 Millionen
Menschen zugute.
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
Informationen gibt es im Internet
unter www.adventisten.de, in dem
Faltblatt „Siebenten-Tags-Adventisten – Auf einen Blick“ und in dem
Bildband „Chronik der SiebentenTags-Adventisten in Deutschland.
Vom Beginn in Deutschland bis zur
Gegen-wart. 1874-2004“, hg. von der
Gemeinschaft der Siebenten-TagsAdventisten, Hamburg 2004.
Autor: Pastor Joachim Glanz
Heft 4 - 2007
42
10. EVANGELISCHE STADTMISSION SAARBRÜCKEN
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Der offizielle Name lautet „Evangelische Stadtmission – Chrischona Gemeinde“.
Ansprechpartner:
Prediger Dieter W. Jähne
Bismarckstraße 20
66111 Saarbrücken
Tel.: 06 81/63254
e-mail: [email protected]
www.stadtmission-saarbrücken.de
Die evangelische Stadtmission Saarbrücken ist eine selbständige Gemeinde innerhalb der evangelischen
Landeskirche. Organisatorisch gehört
sie zum Chrischona-Gemeinschaftswerk e.V. Dadurch sind wir verbunden mit der Pilgermission St. Chrischona in Bettingen bei Basel
(Schweiz).
Die Pilgermission St. Chrischona ist
ein internationales Werk, dem Gemeinden wie diakonische und theologische Einrichtungen in Deutschland, der Schweiz, Luxemburg und
dem südlichen Afrika angehören.
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER
STADTMISSION IM SAARLAND, DIE BESUCHER UND INTERESSENTINNEN
KENNEN SOLLTEN
Das Werk der Pilgermission St. Chrischona wurde im Jahr 1840 von
Christian Friedrich Spittler in der
ehemaligen Wahlfahrtskirche „St.
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Chrischona“ gegründet. Der Leitgedanke Spittlers hieß: „Wenn wir dafür sorgen, dass Heiden Christen
werden, dann müssen wir auch darauf bedacht sein, dass Christen keine
Heiden werden“. Darum schulte er
junge Männer, um sie als „Pilgermissionare“ in die Welt zu schicken.
Spittlers Nachfolger, Carl Heinrich
Rappard, gab der Ausbildungsstätte
ab 1868 ihr eigenes Gepräge. Er gestaltete sie zur ersten Evangelistenschule im deutschsprachigen Raum.
1909 entstand in einem geradezu
progressiven Schritt auch die „Bibelschule für Töchter“. Auf St. Chrischona haben inzwischen rund 3600
Männer und über 2100 Frauen eine
fundierte theologische Ausbildung
erhalten.
Nach 1850 wuchs in Westeuropa der
Eifer für die Sache Gottes. Davon
wurden auch manche ChrischonaLeute gepackt. So entstanden Chrischona-Gemeinschaften
in
der
Schweiz (1869), in Deutschland (1875)
und später in Frankreich (1913), im
südlichen Afrika (1966) und in Luxemburg (1992). Der Gemeindearbeit
wurden mit der Zeit auch Ferien-,
Jugend- und Altenheime und eine
breite Literaturarbeit angegliedert.
Und heute stehen den Gemeinden
selbstverständlich auch zeitgemäße
Dienste im Bereich der Jugendarbeit,
der Seelsorge und der Lebensberatung oder Medien zur Verfügung.
1925 wurde das Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona gegründet. Die
mehr als 210 Diakonissen verstehen
43
sich als eine Großfamilie. Sie leben in
einer verbindlichen Glaubens-, Lebens- und Dienstgemeinschaft. Den
Lebensunterhalt bestreiten sie mit
dem Erlös ihrer täglichen Arbeit.
Damit verhelfen sie dem Mutterhaus
zur wirtschaftlichen Selbstständigkeit.
Die Diakonissen nehmen ihren Auftrag wahr in der Alten- und Krankenpflege, in der Suchtarbeit, in
Hauswirtschaftsschulen und einer
Altenpflegeschule.
Die Anfänge de Stadtmission Saarbrücken liegen am Ende der achtziger
Jahre des 19. Jahrhunderts. Einige
Familien aus Saarbrücken und Umgebung gründeten einen Verein mit
dem Namen: „Evangelischer Verein
für Innere Mission“. Diese Familien
und andere Personen hatten „einen
Hunger nach dem Worte Gottes“ und
„rechter Schriftauslegung“. Dieser
Kreis wandte sich sehr bald an Inspektor Carl Heinrich Rappard in St.
Chrischona mit der Bitte, ob dieser
für die wachsende Gemeinschaft einen „Predigerbruder“ als Seelsorger
senden könnte. Aus mehreren Briefen
nach St. Chrischona ist zu lesen: „Uns
jammert des Volkes, kommt herab
von St. Chrischona und helft uns“.
Oder: „Wir wollen die Verlorenen
suchen, damit sie von Jesus hören.
Wir wollen die Gefundenen pflegen
durch Gottes Wort und Gebet“.
Inspektor Rappard erhörte die Bitte
der Saarbrücker Freunde und sandte
zum 1. April 1894 Prediger Friedrich
Grau. Der erste Versammelungsraum
befand sich in der Viktoriastrasse 23.
Später, im November 1907 konnte
das jetzige Stadtmissionshaus in der
Bismarckstraße 20 bezogen werden,
dass 196 Jahre um eine neue Kapelle
ergänzt wurde.
Zur Stadtmission gehören heute etwa
38 Mitglieder und ca. 50 Freunde
(Stand 11/2006). Finanziert werden
die Aufgaben der Gemeindearbeit
ausschließlich aus freiwilligen Spenden der Mitglieder und Freunde.
3. WORAN WIR GLAUBEN – WAS WIR
TUN
Verbindlich für Glauben, Lehre und
Leben ist die Heilige Schrift Alten
und Neuen Testamentes als das vom
Heiligen Geist inspirierte Wort Gottes
(2Tim 3,16ff; 2Petr 1,21). Die reformatorischen Bekenntnisse sind uns
wichtig und wegweisend.
Wir glauben an Gott, den Vater, den
allein Wahren und Ewigen (5Mo 6,4;
Joh 17,3; Ps 90,1.2) der sich in seiner
Schöpfung (Röm 1,19.20), in seinem
Wort und besonders in seinem Sohn
Jesus Christus und Menschen offenbart (Joh 14,7; Hebr 1,1-3).
Wir glauben an Jesus Christus, den
Sohn Gottes (Joh 1,18), und bekennen
seine Geburt aus der Jungfrau Maria
(Lk 1,26-38), sein sündloses Leben
(Hebr 4,15-16), seine Wunder als Zeichen seiner göttlichen Vollmacht (Joh
2,11; 20,30-31), seinen stellvertretenden Tod am Kreuz zur Versöhnung
der Welt (2Kor 5,19), seine leibhaftige
Auferstehung (1Kor 15,3.4.20), seine
Erhöhung zur Rechten Gottes als
Haupt der Gemeinde und als Herr
der Welt (Eph 1,20-23), seine sichtbare Wiederkunft in Macht und Herrlichkeit zur Sammelung seiner welt-
Heft 4 - 2007
44
weiten Gemeinde, zum Gericht und
zur Vollendung seines Reiches (Apg
1,9-11; 1Th 4,15-17; Apg 17,31; 1Kor
15,20-28).
Wir glauben an den Heiligen Geist,
durch den Gott die Gemeinde Jesu
Christi beruft, heiligt und eint (1Th
2,12.13; 2Th 2,13.14; Eph 4,1-6), auf
dem Grund der Apostel und Propheten erbaut (Eph 2,20), zum Dienst
befähigt und mit seinen Gaben beschenkt (1Kor 12,4; Eph 4,11ff).
Ziel der Gemeindearbeit ist, Menschen aller Altersgruppen und Herkunft an dne dreieinigen Gott so zugänglich zu machen, dass sie ihm mit
ihrem ganzen Leben dienen wollen.
Weiter ist es Ziel der Gemeindearbeit,
Menschen, die an Jesus Christus
glauben, zusammenzuführen, um sie
im geistlichen Leben durch Verkündigung und Seelsorge zu fördern
(Apg 2,42), für verschiedene Dienste
zuzurüsten (zu schulen) und entsprechend ihren natürlichen und geistlichen Gaben einzusetzen (Eph 4,12).
In allem soll der lebendige Gott durch
Anbetung, Lob und Dank gepriesen
und durch Vertrauen und Gehorsam
geehrt werden.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT UND
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
In der Stadtmission Saarbrücken wird
es voraussichtlich ab 2007 einen
Hauskreis junger Erwachsener geben,
wo sich junge Leute zwischen 17 – 21
Jahren 14tägig treffen.
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Weiterhin besteht die Möglichkeit am
„Biblischen Unterricht“ teilzunehmen.
Der Biblische Unterricht dient der
Einführung in die biblische Lehre
und das Leben der Gemeinde. Am
biblischen Unterricht nehmen in der
Regel Jugendliche ab dem 13. Lebensjahr teil. Sie werden von den Erziehungsberechtigten angemeldet.
Der Biblischer Unterricht endet mit
einer gottesdienstlichen Feier. Für
Kinder, die nicht getauft sind, kann
der Biblische Unterricht als Taufunterweisung gelten. Für Kinder, die
getauft sind, kann der Biblische Unterricht als Konfirmandenunterricht
gelten.
Unterricht erteilt in der Regel der örtliche Prediger gemeinsam mit Laien.
Ich könnte mir Religionsunterricht an
Schulen sehr gut vorstellen.
5. ORTE DER BEGEGNUNG –
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Grundsätzlich sind alle Veranstaltungen der Stadtmission Saarbrücken
offen. Wir treffen uns jeden Sonntag
um 10:00 Uhr zum Gottesdienst, der
Mittelpunkt unseres Gemeindelebens
ist, in unserer Kappelle im Hintergebäude in der Bismarckstraße 20.
Am Mittwochnachmittag, 17:00 Uhr
in der Bismarckstrasse 20, 66111
Saarbrücken und am Donnerstag um
16:00 Uhr im Ellernsteg in 66125
Dudweiler zum Bibelgesprächskreis
zusammen.
Aktuelle Termine und Veranstaltungen können unserem Schaukasten,
Gemeindebrief
oder
Homepage
45
(www.stadtmission-saarbrücken.de)
entnommen werden oder auch direkt
bei Prediger Jähne (Tel.: 0681/63254).
Besondere Kenntnisse, Rituale oder
Schriften sind nicht Vorbedingung.
6. WAS WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN ...
In einer Zeit und Gesellschaft wo
wieder verstärkt die Suche nach Werten und Maßstäbe vorhanden ist, sollten wir wieder die Werte unseres
christlichen Glaubens bekannter machen. Lehre und Perspektiven eines
lebendigen
Glaubens
aufzeigen.
Menschen in ihrem Leben weiterhelfen und auf der Suche nach Lebenssinn behilflich sein – darin sehe ich
eine wichtige Aufgabe.
7. WIE KANN MAN SICH WEITER
INFORMIEREN?
Weitere Informationen erhalten Sie
unter:
www.Chrischona.org
www.stadtmission-saarbrücken.de
oder direkt über das Büro der Stadtmission Saarbrücken, Bismarckstraße
20, 66111 Saarbrücken,
Tel.: 0681/63254
e-mail: [email protected].
Autor: Dieter Jähne
Heft 4 - 2007
46
B. NICHT-CHRISTLICHE RELIGIONEN
11. BAHAI – DER GEISTIGE RAT DER BAHAI IN SAARBRÜCKEN E.V.
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Der Geistige Rat der Bahai
Saarbrücken e.V.
Postfach 200545
66046 Saarbrücken
Tel.: 0170/5533809
e-mail: [email protected]
in
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER
BAHAI IM SAARLAND, DIE BESUCHER
INTERESSENTINNEN
KENNEN
UND
SOLLTEN
Unsere Bahá’í - Gemeinde besteht seit
über 20 Jahren. Umliegende Bahá’í –
Gruppen werden ebenfalls in die Gemeindearbeit einbezogen. Im Saarland gibt es derzeit etwa 100 Bahais.
Die Bahá’í-Religion geht zurück auf
das Jahr 1844, als der Vorläufer
Bahá'u'lláhs, der Bab ("Das Tor") in
Persien seine Sendung erklärte. Kurz
darauf wurde der Bab hingerichtet.
Bahá'u'lláh selbst ("Herrlichkeit Gottes", 1817 bis 1892) verkündete 1863
in Bagdad, der Gottesoffenbarer für
unser Zeitalter zu sein. Damit begründete er die Bahá’í-Religion. Bis
zum Hinscheiden im Jahre 1892 wirkte er für den Glauben, die meiste Zeit
in Gefangenschaft und Verbannung.
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Grausame Verfolgungen durch die
politische und geistliche Führung
hatten zur Folge, dass in der Frühzeit
des Glaubens 20.000 Bahá’í-Märtyrer
ihr Leben lassen mussten. Diese Verfolgungen flammten in der Folgezeit
immer wieder auf, zuletzt in der Islamischen Republik Iran, z.T. wieder
massiv unter dem neuen Regime im
Iran.
Bahá'u'lláhs
Sohn,
'Abdu'l-Bahá
("Diener Gottes", 1844 bis 1921), war
zu Lebzeiten seines Vaters dessen
rechte Hand. Danach wurde er zum
legitimierten Ausleger der Schriften
und zum Vorbild für das Leben jedes
Bahá’í. 1911 bis 1913 machte er durch
seine Reisen die Bahá’í-Religion auch
im Westen bekannt. Unter anderem
kam er dabei auch nach Deutschland.
1921 bis 1957 leitete Shoghi Effendi
die Geschicke des Glaubens, der sich
in dieser Zeit über viele Länder
verbreitete. Seit 1963 steht das
"Universale Haus der Gerechtigkeit"
an der Spitze der Bahá’í-WeltGemeinde, die heute mehr als 6
Millionen Anhänger weltweit hat.
Dieses Gremium aus neun gewählten
Personen hat seinen Sitz in Haifa.
3. WORAN
TUN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
47
Einige der Bahá’í - Lehren betreffen
• die Errichtung des Weltfriedens,
• die Einheit Gottes und seiner
Boten, der Religionsstifter,
• die Einheit aller Offenbarungsreligionen in ihrem
geistigen Kern,
• die Einheit der Menschheit in
ihrer Vielfalt,
• Harmonie zwischen Wissenschaft und Religion,
• das Ablegen von Vorurteilen
jeglicher Art,
• das selbständige Suchen nach
Wahrheit,
• gemeinsame Beratung als Weg
zur Entscheidungsfindung,
• Einführung einer Welthilfssprache,
• die Gleichberechtigung und
die Gleichwertigkeit von Mann
und Frau.
Wir beziehen uns auf alle heiligen
Schriften der Offenbarungsreligionen
und natürlich auf das umfassende,
authentisch vorliegende Schriftwerk
Baha´u´llah´s.
Alle 19 Tage, also am Ende eines
Monats werden so genannte 19
Tagefeste gefeiert, die aus einem
Andachts-, einem Beratungs- und
einem Festteil bestehen.
Natürlich gibt es auch diverse Feierund Festtage, die gemeinsam begangen werden.
Durch die Teilnahme und Mitarbeit
im Interreligiösen Dialog hat die
Gemeinde gute Kontakte zu allen
großen Religionsgemeinschaften im
Saarland.
Zu unseren Aktivitäten gehören:
•
•
•
•
•
•
•
•
regelmäßige Vorträge und
Vortragsreihen an der Volkshochschule Saarbrücken,
Vertiefungen und Meditationen,
Bahá’í-Stammtisch zum Austausch mit anderen Bahai,
Freunden, Bekannten und Interessenten,
überregionale Kinderklassen,
gemeinsame Ausflüge und
Wanderungen,
gemeinsames
Feiern
der
Bahá’í-Feiertage,
gemeinsame Beratungen über
die Belange der Gemeinde an
Neunzehntagefesten,
regelmäßige Gesprächs- und
Infoabende bei denen sich an
der Bahá’í-Religion Interessierte informieren können.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Die Kinder von Bahai-Eltern werden
in allen Religionen erzogen. In der
Gemeinde finden zu diesem Zweck
regelmäßig so genannte Kinderklassen statt. Hierbei werden Kinder aus
Bahá’í-Familien des gesamten Saarlandes, aber auch Kinder von
Freunden und Bekannten und Kinder
von Angehörigen anderer Religionen
mit den anerkannten Weltreligionen
bekannt gemacht, bis sie sich dann ab
dem 14. Lebensjahr entscheiden
können, welcher Religion sie angehören wollen.
Falls sie Bahai werden möchten, gibt
es keine Taufe oder ein ähnliches
Zeremoniell, vielmehr erklären die
Heft 4 - 2007
48
Kinder
schriftlich,
dass
sie
Baha´u´llah als den Gottesoffenbarer
für dieses Zeitalter anerkennen.
Den Unterricht in den Kinder- und
Jugendlichenklassen geben in der
Regel Eltern und Freunde. Ein
Religionsunterricht in Schulen hat
noch nicht stattgefunden, wohl aber
diverse Informationsveranstaltungen
in den regulären Religionsunterrichten.
5.
ORTE
DER
BEGEGNUNG
–
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Es
gibt
regelmäßige
offene
Gottesdienste, die einmal im Monat
in den Räumen der Sprachschule
Lektor, Großherzog-Friedrich-Straße
35, 66111 Saarbrücken (Innenstadt,
gegenüber Landwehrplatz/Alte Feuerwache), stattfinden.
An jedem ersten Montag im Monat
gibt es einen offenen Stammtisch in
der Gaststätte Stuhlsatzenhaus im
Unigelände.
Natürlich kann auch über die
Homepage
der
Gemeinde
[email protected]
oder
die
nationale Adresse: www.bahai.de
oder per Telefon Kontakt aufgenommen werden.
6. WAS
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN...
sind einige religionswissenschaftliche
Bewertungen und Stellungnahmen
zur Bahá’í-Religion:
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Prof. Dr. Carl Friedrich von
Weizsäcker, 1983:
"Die religiöse Gemeinschaft der
Bahá’í verdient unsere Hochachtung.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts in
Persien gegründet, ist sie heute dort
die größte religiöse Minderheit. In
der übrigen Welt hat sie heute
mehrere Millionen Anhänger. Sie
lehren nicht nur, wie manche
Religionen, den Frieden zwischen
den Menschen und fordern die
Überwindung des Kampfs zwischen
den Mächtigen, sondern sie lehren
und praktizieren auch den Frieden
zwischen den Religionen."
Bundesverfassungsgericht
vom
05.02.1991 ( 2BvR 263/86 = BVerfGE
83,341):
"... (Der) Charakter des Bahá’íGlaubens als Religion und der Bahá’íGemeinschaft als Religionsgemeinschaft (ist) nach aktueller Lebenswirklichkeit, Kulturtradition und
allgemeinem wie auch religionswissenschaftlichem Verständnis offenkundig ..."
Prof. Dr. Friedrich Heiler, 1961:
„Der Bahá'ísmus steht somit als
geschichtliche
Erscheinung
den
anderen Universalreligionen dem
Hinduismus, dem Buddhismus, dem
Judentum,
dem
Islam,
dem
Sikhismus und dem Christentum
ebenbürtig zur Seite."
Prof. Dr. Helmuth von Glasenapp,
1957:
„Die Bahá’í-Religion ist unzweifelhaft
eine Religion, die genauso zu
bewerten und zu behandeln ist wie
49
Christentum,
Judentum,
Buddhismus usw."
Islam,
Prof. Dr. Helmuth von Glasenapp,
1961:
„Die Religion der Bahá’í ist zwar aus
dem Islam hervorgegangen, stellt
aber eine selbständige Glaubensform
und keine islamische Sekte dar. Man
müsste ja sonst das Christentum, weil
es aus dem Judentum erwachsen ist,
als eine jüdische Sekte auffassen. In
meinem Buche "Die nichtchristlichen
Religionen" habe ich auf Seite 60f die
Bahá’í - Religion dargestellt und
betont, dass sie eine neue, alle
früheren Glaubensformen umfassende und erhöhende Weltreligion sein
will."
entstandene jüngste Offenbarungsreligion. Angesichts der Tatsache,
dass der Bahá'ísmus sich an die
gesamte Menschheit wendet und
bereits in den meisten Ländern der
Erde Fuß gefasst hat, kann er schon
heute den Weltreligionen zugerechnet werden."
Prof. Dr. Johann Figl, " Die Mitte der
Religionen", Darmstadt 1993:
"Der Bahá'ísmus ist religionswissenschaftlich betrachtet eine eigenständige Religion; er ist die jüngste
Offenbarungsreligion in der Linie
Judentum, Christentum und Islam."
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
Prof. Dr. Gerhard Rosenkranz, 1961:
"Im Bahá'ítum bietet die neuere Religionsgeschichte ein Beispiel dafür,
wie aus einer Weltreligion, in diesem
Fall der Islam, eine Bewegung
entstehen kann, die nicht nur den Anspruch erhebt, selbst eine Weltreligion zu sein, sondern auch die
religionsphänomenologischen Merkmale einer solchen aufweist ...".
Theologische Realenzyklopädie, Band
V, Seite 131:
"Der Bahá'ísmus ist einzuordnen in
die Hochreligionen der Erde. Er ist
die im Lichte der Geschichte
www.bahai.org - Offizielle Seite der
internationalen
Bahá’í-Gemeinde
(zur Zeit in englischer, französischer
und spanischer Sprache )
www.1planet.de - Die Webseite mit
aktuellen Informationen rund um die
Bahá’í-Sache
www.onecountry.org
–
OneCountryOnline. Zeitschrift der
internationalen Bahá’í-Gemeinde
www.bahai-verlag.de - Bahá’í-Verlag
Deutschland
Autorin: Ferah Aksoy-Burkert
Heft 4 - 2007
50
12. BUDDHISTISCHE S ZENTRUM SAARBRÜCKEN
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Buddhistische Zentren – Mittelrhein
der Karma Kagyü Linie e.V.
Zentrum Saarbrücken
Geschäftsführung:
Dr. Peter Schmitt-Egner,
Stv. Thomas Krämer
Feldmannstr. 87 66119 Saarbrücken
Tel.: 0681-3907106
e-mail: [email protected]
www.buddhismus-saarbruecken.de
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DES
BUDDHISMUS IM SAARLAND, DIE
BESUCHER UND INTERESSENTINNEN
KENNEN SOLLTEN
Der Buddhismus gründet sich auf die
Lehren des historischen Buddha
Shakyamuni, der vor 2500 Jahren in
Nordindien lebte. 45 Jahre bis zu
seinem Lebensende verblieb für
Buddha hinreichend Zeit, das Ziel
und die Mittel seiner ErleuchtungsErfahrung in 84.000 Belehrungen an
seine Schüler weiter zu geben.
Das Zentrum Saarbrücken wurde im
Oktober 1993 als erstes und einziges
Zentrum des Diamantweg-Buddhismus im Saarland gegründet. Es zählt
heute 33 Kernmitglieder und ist Teil
eines weltweiten Netzes von ca. 500
Zentren, die Lama Ole Nydahl im
Auftrag des 16. Karmapa, des spirituellen Oberhauptes einer der vier
Hauptlinien des Tibetischen Bud-
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
dhismus, in den letzten 20 Jahren
gegründet hat.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Der Buddhismus ist im strengen Sinn
keine Glaubens- sondern eine Erfahrungsreligion. Buddha selbst begriff
sich nicht als Gott bzw. als sein
Abgesandter, sondern als Lehrer, der
seine Erleuchtungserfahrung weitergeben wollte und einen Weg beschrieb, den man aber selbst gehen
muss. Zur Erreichung des Ziels der
Befreiung von Leid und zur Erleuchtung lehrte er seine Schüler
wirkungsvolle Mittel und Methoden,
die er selbst erfolgreich angewendet
hatte. Eines diese wichtigsten Mittel
ist dabei die Meditation. Je nach
unterschiedlicher Begabung seiner
Schüler lehrte er den sog. „kleinen
Weg“ der „Selbstbefreiung“, den
„großen Weg“ der „Befreiung aller
Wesen vom Leid durch die
unzertrennliche Einheit von Mitgefühl und Weisheit, oder, darauf
aufbauend, den Diamantweg, der
von der „Buddha-Natur“ aller Wesen
ausgeht und besonders intensive
(Meditations-) Methoden zur schnellen Entwicklung aufzeigt.
Die Karma-Kagyü Linie eine der
großen Schule des Tibetischen
Buddhismus praktiziert den Diamantweg und gründet sich auf die
direkte mündliche Überlieferung
vom Lehrer zum Schüler. Vor dem
51
Ende des Buddhismus in Indien
wurde die Belehrungen in vollem
Umfang (d.h. Sutras und Tantras)
nach Tibet übertragen und ab dem 12.
Jahrhundert in einer ununterbrochenen Reihe ihrer Oberhäupter,
der Karmapas, bis heute lebendig
gehalten.
Im Gegensatz zum kösterlichen Weg
praktizieren wir einen Laien-Buddhismus. Auf der Basis von Freundschaft und Idealismus arbeiten wir
ehrenamtlich zusammen und nutzen
Alltag, Beruf und Partnerschaft als
Rohstoff für eine schnelle Entwicklung zum Besten aller Wesen.
Wir treffen uns wöchentlich donnerstags um 20 Uhr und sonntags um
18 Uhr zur Meditation. Ebenso finden
regelmäßige Vorträge zum Buddhismus sowohl öffentlich als auch
im Zentrum statt. (Unser Halbjahresprogramm ist dem Internet zu
entnehmen).
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Eine spezielle „religiöse Erziehung
für Kinder“ findet in den Zentren
nicht statt.
Dagegen wurde ein Curriculum
„Buddhismus“ für den Schulunterricht entwickelt, welches inzwischen
in vielen Schulen als Lehr- und
Lerngrundlage genutzt wird und im
Internet
unter
www.SchuleBuddhismus.de zu finden ist.
5.
ORTE
DER
BEGEGNUNG
–
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Eine Möglichkeit zur Begegnung ist
jederzeit im Zentrum gegeben. Eine
Teilnahme an der Meditation ist ohne
Vorbedingungen möglich. Ebenso
können auf Wunsch Einführungen
vermittelt werden.
6. WAS
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN...
-
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
Neben Informationen im Internet
geben wir
folgende LiteraturEmpfehlungen:
• Lama Ole Nydahl: Wie die
Dinge sind. Eine Einführung in
den Buddhismus, München
2004.
• Lama
Ole
Nydahl:
Der
Buddha und die Liebe,
•
•
•
München 22005.
Burkhard Scherer: Buddhismus, Gütersloh 2005.
Manfred Seegers: Wissen über
Meditation, Sulzberg 2003.
Manfred Seegers: Buddhistische Grundbegriffe, Sulzberg
1995.
Heft 4 - 2007
52
13. TÜRKISCH-ISLAMISCHE UNION DER ANSTALT FÜR RELIGION E.V. (DITIB)
1.
OFFIZIELLER
NAME
ANSPRECHPARTNER
UND
Die Türkisch-Islamische Union der
Anstalt für Religion e.V. (türkisch:
Diyanet İşleri Türk İslam Birliği),
genannt DITIB, ist ein nach dem
Deutschen
Gesetz
gegründeter
Dachverband mit der Zentrale in
Köln. Sie wird von einem in
Deutschland gewählten Vorstand
regiert. Arbeitsprogramme und Projekte werden von diesem Vorstand
festgelegt und in die Praxis
umgesetzt. Die Entscheidungen werden in Köln und vom Vorstand
beschlossen und umgesetzt.
DITIB ist bereit und wünscht sich, die
Repräsentanz
der
Muslime
in
Deutschland zu übernehmen, und
fühlt sich auch theologisch und organisatorisch dazu in der Lage. Deswegen hoffen wir darauf, bald als
Religionsgemeinschaft anerkannt zu
werden und den Status einer Körperschaft des Öffentlichen Rechts verliehen zu bekommen.
DITIB Zentral-Gemeinde
Hohenzollernstr.120, Abtsdell 4
66117 Saarbrücken
Tel.: 0681/9273298
Ansprechperson: Bilal Duram
DITIB
Türkisch-Islamischer Kulturverein
Mittelstr. 1
66333 Völklingen-Ludweiler
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Islamische Gemeinde St. Ingbert
Kaiserstraße 64
66386 St. Ingbert
Ansprechperson: Marem Özbay
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER DITIB
IM SAARLAND, DIE BESUCHER UND
INTERESSENTINNEN KENNEN SOLLTEN
DITIB ist die größte Dachorganisation
der Muslime und gleichzeitig die
größte Zivilorganisation der Migranten in Deutschland. Mit mehr als 878
Moscheegemeinden sowie Frauen-,
Jugend-, Kultur- und Sportvereinen
ist sie ein nach dem deutschen
Vereinsrecht gegründeter deutscher
Dachverband. So versteht sich die
DITIB.
Nach den aktuellen Erhebungen der
Stiftung des Zentrums für Türkeistudien vertritt sie 76,8 % der
türkischstämmigen
Muslime
in
Deutschland. Ein beachtlicher Teil
von ihnen ist deutscher Staatsangehörigkeit. In Zahlen: Allein im
Zentrum für soziale Unterstützung
der DITIB sind ca. 164.835 muslimische Familien Mitglied, dies entspricht etwa 423.667 Personen, die
meisten von ihnen sind türkischstämmig. Die Angebote werden
jedoch von weit mehr in Deutschland
lebenden Muslimen genutzt.
53
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Islam bedeutet zugleich Frieden,
Sicherheit und die freiwillige Hingabe an Gott. Die Religion Islam hat das
Ziel, die Menschen auf der Erde und
im Jenseits zum Glück und zur
inneren Ruhe zu führen. Der Islam
hat zu allen Lebenslagen der
Menschen Problemlösungen vorgeschlagen. Toleranz, Liebe und Gleichheit sind wichtige Elemente des
Islam.
Der Glaube im Islam ist auf 6
Glaubensgrundlagen
aufgebaut,
nämlich auf dem Glauben an…
• die Einheit Gottes,
• alle Propheten Gottes, diese
sind unter anderen: Adam,
Noah, Abraham, Jakob, Josef,
Moses, David, Salomon, Jesus,
Mohammed,
• die
offenbarten
(heiligen)
Bücher: Psalter, Thora (Altes
Testament),
Bibel
(Neues
Testament), Koran,
• die
Engel,
z.B.
Gabriel,
Michael, Israfil und Azrael,
• den Jüngsten Tag und die
Auferstehung,
• die
Vorherbestimmung
(Schicksal / Prädestination).
Wenn der Mensch sich zu diesen
Glaubensgrundlagen bekennt, werden ihm damit Aufgaben auferlegt,
die ein Muslim gegenüber Gott, den
Menschen und der Umwelt hat. Diese
sind zum Teil in den fünf
Säulen definiert. Dies sind:
• das Glaubensbekenntnis (Wort
des Bekenntnisses Schahada),
• das Gebet,
•
•
das Fasten,
die Armensteuer,
• die Wallfahrt.
Der Koran, die Heilige Schrift des
Islams, ist das Wort Gottes und das
größte Wunder des Propheten Mohammed für die Menschheit. Die
Muslime nennen ihn Al-Qur’an alkarim, d.h. den gnadenreichen Koran.
Die Sprache des Korans ist Hocharabisch. Koran, Qur’an, bedeutet
„Lesung“ oder „Rezitation“ und ist
für Muslime die Richtschnur allen
Handelns. Er enthält 114 Abschnitte,
im arabischen Sura genannt, die sich
aus rund 6300 Versen bilden. Nach
islamischer
Überzeugung
ist
der Koran so erhalten, wie er vor
etwa 1400 Jahren offenbart wurde.
Trotz zahlreicher Übersetzungen
bleibt für die gläubigen Muslime nur
der arabische Text verbindlich.
Die heiligen Worte des Korans, die in
23 Jahren offenbart wurden, enthalten
religiöse wie weltliche Gebote, Verbote und Weisungen für das tägliche
Leben der gläubigen Muslime.
Was die Kontakte zu anderen Religionsgemeinschaften angeht, so gibt
es mittlerweile in Deutschland gute
Ansätze des interreligiösen Dialogs,
wodurch immer mehr jüdische,
christliche und muslimische Religionsgemeinschaften
zusammen
kommen und sich in guten Projekten
und gemeinsamen Veranstaltungen
begegnen. Es gibt den EINEN Gott,
und alle Kinder der abrahamischmonotheistischen Tradition glauben
an denselben Gott, dies ist ein
Konsens. Dennoch gibt es sowohl
innerhalb der eigenen als auch bei
den
anderen
Religionsgemein-
Heft 4 - 2007
54
schaften verschiedene Religionsgrundsätze. Sie dürfen jedoch den
Dialog nicht blockieren, sondern
sollten ihn gerade interessanter,
reizvoller und wichtiger machen.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Die Kinder sind so zu erziehen, dass
sie gottgläubige und gute Menschen
werden. Ein „guter Mensch“ zu sein,
wird im Islam so definiert, dass er mit
seinen
Mitmenschen
gut
und
freundlich umgeht und er selbst so
unkompliziert und umgänglich ist,
dass auch seine Mitmenschen mit
ihm gut umgehen können. Durch
Bildung soll er dazu befähigt werden
in Gottergebenheit Frieden zu stiften,
so dass sich jeder Mensch vor seiner
Hand und Zunge, d. h. vor seinen
Taten und Worten sicher fühlen kann.
Er soll mit dieser Erziehung und
Bildung keine Last sondern ein
Gnade für seine Gemeinschaft sein;
jemand, der das Wohlergehen und
die Ruhe der Öffentlichkeit nicht
stört, sondern friedlich mit seinen
Mitmenschen zusammen lebt.
Wir motivieren die Jugendlichen, an
unserer Jugendarbeit teilzunehmen,
um sie gegen jede Entwicklung zu
immunisieren, die das friedliche Zusammenleben in Deutschland gefährden könnte. Ferner ermutigen wir
sie, aktiv an der demokratischen
Wahl
der
Vorstände
unserer
Ortsvereine teilzunehmen, damit ihre
Anzahl in der Vorstandsarbeit der
Moscheen zunimmt. Auch wird der
Sinn für Demokratiearbeit bei
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
unseren jugendlichen Gemeindemitgliedern gestärkt.
DITIB ist sich der Tatsache bewusst,
dass Sport und Musik bei der
seelischen und körperlichen Entwicklung gesunder Jugendlicher und ihrer
erfolgreichen Integration in die
Gesellschaft eine konstruktive Rolle
spielen. Neben Schaffung von
Ruhezonen
und
Rückzugsmöglichkeiten für die Jugendlichen gilt es
insbesondere Angebote zur Verfügung zu stellen, die diese Entwicklung fördern. Hierbei haben sich
die integrative Wirkung des Sports,
der Musik und gemeinsamer Spiele
besonders bewährt. Daher werden
die Jugendbegegnungsstätten und zentren von den Ortsvereinen gerne
angenommen und diese leisten
bundesweit sehr erfolgreich offene
Jugendarbeit.
Wir möchten im Rahmen der gesetzlichen Richtlinien und Rahmenbedingungen des Grundgesetzes der
BRD in der Schule den bekenntnisorientierten Islamischen Religionsunterricht anbieten, und zwar offen
für alle Schülerinnen und Schüler,
christlich wie muslimisch. Unsere
Absicht dabei ist, vor allem den
muslimischen
Schülerinnen
und
Schülern den Islam in einer Art und
Weise zu lehren, die dem Wesen der
Religion Islam entspricht. D. h. fern
von Volks- und Aberglauben. Dieser
Unterricht soll die Liebe zu den
Menschen
stärken,
in
einem
Religionsverständnis, das dem demokratischen
Staatssystem
dieses
Landes respektvoll gegenübersteht.
Wir möchten, dass dieser Religionsunterricht
von
muslimischen
55
Lehrkräften abgehalten wird, die
fachkundige Theologen sind, d. h.
dass sie theologisch und pädagogisch
geschulte Lehrerinnen und Lehrer
sind. Der Lehrplan müsste diesem
Religionsverständnis
entsprechen,
mit dem fachkundige Lehrerinnen
und Lehrer die Religion lehren.
5.
ORTE
DER
BEGEGNUNG
–
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
-
6. WAS
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN ...
Bei der Eingliederung des Islam in
Deutschland könnte DITIB eine
führende Rolle spielen, wenn sie als
Religionsgemeinschaft mit Körperschaft des öffentlichen Rechtes
anerkannt wird. Damit könnte DITIB,
die die Integration in Deutschland
fördert und sich loyal zur deutschen
Verfassung verhält, Vorbild für
andere muslimische Organisationen
werden. DITIB ist für jede Art
konstruktiver
Zusammenarbeit
bereit, etwa in Sachverhalten wie
dem Islamischen Religionsunterricht,
der Einrichtung theologischen Hochschulen um ein Deutschland adäquates Verständnis vom Islam zu
entwickeln, in dem auch die Gleichheit der Frau und des Mannes
ausdrücklich zu Wort kommt.
Die Funktion der Moscheen als
Gebetshäuser ist sekundär geworden,
primär sind sie Versammlungs-,
Begegnungs- und Integrationszentren
der Migranten. Dies verdeutlichen
folgende Aktivitäten und Angebote:
1.
Sie
bieten
Alphabetisierungs-,
Deutsch- und
Integrationskurse,
Hausaufgabenbetreuung sowie Erziehungs- und Bildungsarbeit an.
Kulturelle und soziale Aktivitäten
sowie
Beratungskurse
gehören
ebenfalls dazu. Es gibt gemeinsame
Kurse mit deutschen Ämtern zum
Erwerb von beruflichen Qualifikationen und Fortbildungen, um die
Mitglieder und Jugendlichen auf den
Arbeitsmarkt vorzubereiten. Besondere Aufmerksamkeit widmen wir
der Aufgabe, die deutschen Sprachkenntnisse unserer Imame weiter zu
fördern, zusammen mit der deutschen Botschaft und Konrad Adenauer
Stiftung in Ankara, Von 1986 bis
heute haben in unseren deutschlandweiten
Mitgliedsgemeinden
schätzungsweise
rund
120.000
Migrantinnen und Migranten diese
Kursangebote genutzt; allein in den
Abteilungen der DITIB-Zentrale in
Köln nahmen 59.970 Menschen an
diesen Kursen teil. Im letzten Jahr
förderten wir 408 Studentinnen und
Studenten an deutschen Hochschulen
mit Stipendien, dieses Jahr werden es
mehr als 500 sein. Deutschland- und
Weltweit haben wir als humanitäre
Hilfen und finanzielle Unterstützung
bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungsfällen in Ostdeutschland in Millionen Summen geleistet.
2.
Moscheen entwickeln sich zu
Zentren interreligiöser Begegnung
und interreligiösen Dialogs. Besonders zu erwähnen sind hier die
Heft 4 - 2007
56
Kooperationen mit den Evangelischen und Katholischen Kirchen
sowie ihren theologischen Hochschulen, mit der Bundeszentrale für
politische Bildung, mit dem Bundesamt für Migration und Integration,
mit dem Zentralrat der Juden in
Deutschland und dem Deutschen
Evangelischen Kirchentag sowie dem
Deutschen Katholikentag.
3.
Damit setzen wir die Reihe unserer
Beiträge zu Integration, sozialer
Entspannung sowie Bewahrung und
Förderung friedlicher Verhältnisse in
Deutschland fort. Durch Verurteilung und Ablehnung des Terrorismus und Extremismus in unseren
Predigten und Presseerklärungen
und der Veranstaltung von Friedensgebeten und einer Demonstration
mit bundesweiter Wirkung gegen
den Terror fördern wir die
Immunisierung der jungen Generationen gegen Radikalismus und
Extremismus und die Sensibilisierung für Demokratie und Liberalismus. Daher ist es kein Zufall,
wenn in unseren Einrichtungen
keine Ereignisse feststellbar sind, die
den inneren Frieden und die
öffentliche Ruhe stören würden und
als radikal oder kriminell bezeichnet
werden könnten.
4.
Des Weiteren sind unsere Moscheen
Zentren der Sozialtherapie. In ihnen
finden Seelsorge, psychologische
Beratung, ideelle Solidarität sowie
ehrenamtliches Engagement und
soziale wie religiöse Begegnungen
statt.
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
5.
Schwerpunkt Frauen- und Jugendarbeit: Wir ermutigen muslimische
Jugendliche und Frauen, aktiv an der
demokratischen Wahl der Vorstände
unserer Ortsvereine teilzunehmen,
damit ihre Anzahl in der Vorstandsarbeit der Moscheen zunimmt und
sie in der Demokratiearbeit geschult
werden. Wir verurteilen Zwangsverheiratung und Sippenmord und
setzen uns durch Aufklärungsinitiativen gegen ihre Praxis ein.
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
Bekir Alboga: Aufsatz in: "Islam
einbürgern - auf dem Weg zur Anerkennung muslimischer Vertretungen
in Deutschland" Dokumentation der
Fachtagung der Beauftragten der
Bundesregierung für
Migration,
Flüchtlinge und Integration, April
2005
DITIB-Broschüren: „Der Islam und
die Moschee“, „Das Leben und die
Botschaft des Propheten Muhammed“ – abrufbar unter www.ditib.de
„Kleines Handbuch für Vereine“,
Leitfaden für Moscheeführungen
sowie Basisinformationen zum Islam
Autor: Bekir Alboga
57
14. ISLAMISCHE GEMEINDE SAARLAND E.V.
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Islamische Gemeinde Saarland e.V.
(IGS)
1. Vorsitzender:
Mohamed El Kawash,
Im Malhofen 2-4, 66115 Saarbrücken
Tel.:0681/7616885
e-mail: [email protected]
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER
ISLAMISCHE GEMEINDE SAARLAND, DIE
BESUCHER UND INTERESSENTINNEN
KENNEN SOLLTEN
Die Anfänge dieser islamischen
Vereinigung liegen in den 70iger
Jahren. 1976 stellte die Universität
des Saarlandes auf Nachfrage muslimischer Studenten diesen einen
Gebetsraum zur Verfügung. Die
jungen Muslime gründeten eine
studentische Verbindung mit dem
Namen „Studenten Union“. Diese
Gruppe vergrößerte sich zusehends
und bekam regen Zuspruch auch
außerhalb der Universität. So wurde
am
06.11.1991
die
islamische
Gemeinde Saarland e.V. als gemeinnütziger Verein von Studenten,
Akademikern und Berufstätigen aller
Berufsgruppen in Saarbrücken gegründet und steht seitdem allen
Muslimen offen.
In unseren Räumen treffen sich
Muslime aus mehr als 35 Ländern. Zu
den Freitagsgebeten oder den
Festtagen des Ramadans finden sich
200-300 Gläubige ein. Ende Ramadan
und zum Opferfest sind es dann auch
über 1000 Gläubige, welche auch von
außerhalb des Saarlandes den Weg
zu uns finden.
In unserem Gemeindezentrum in
Burbach, im Malhofen 2-4, sind seit
September 2003 die Moschee, das
Gemeindezentrum, ein Kulturzentrum sowie unsere altbewährte
Jugend- und Kinderbetreuung und
ein neuer Jugendtreff unter einem
Dach vereint. Dort bieten wir auch
außerhalb des Gebetes eine Vielzahl
von Angeboten an.
Zu uns gehört auch die IHG
(Islamische Hochschulgruppe an der
Universität des Saarlandes), welche
sich vorwiegend um muslimische
Studenten an der UdS kümmert und
ihnen dort ein religiöses Zentrum
bietet.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Die 5 Säulen des Islam:
• Glaubensbekenntnis
(Schahada): „Ich bezeuge, dass
es keinen Gott gibt außer (dem
einzigen) Gott und Mohammed ist der Gesandte Gottes“,
• Gebet (Salāt), fünfmal am Tag.
Beginnend vor dem Sonnenaufgang bis nach Sonnenuntergang. Besondere Bedeutung hat das Gebet am Freitagnachmittag.
Heft 4 - 2007
58
•
•
•
Armensteuer (Zakāt) in Höhe
von etwa 2,5% des Ersparten
(kann nach eigenem Wunsch
auch mehr sein).
Fasten (Saum): Im Monat
Ramadan wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang
gefastet. Nach Sonnenuntergang findet das Fastenbrechen
statt. Durch den Mondkalender „wandert“ der Monat
Ramadan durch das Jahr.
Pilgerfahrt (Hadsch): Einmal
in seinem Leben soll der
Muslim die Pilgerfahrt nach
Mekka antreten, um dort u. a.
die heilige Kaaba siebenmal zu
umschreiten.
Die 6 Glaubensgrundsätze:
• Allah. Der einzige Gott.
• Engel. Die Mittler zwischen
Allah und den Menschen.
• Heilige Bücher (z.B. Thora,
Evangelien, Koran).
• Gesandte und Propheten von
Adam bis Mohammed.
• Tag des jüngsten Gerichtes
und das Leben nach dem Tod.
• Göttliche Vorsehung.
Die IGS sucht den Austausch und die
Verständigung mit anderen Religionen. Seit einigen Jahren sind wir
aktiver Bestandteil des „interreligiösen Dialogs“ von Ramesch und
dem Stadtverband Saarbrücken.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Unser Haus steht jedem Besucher
offen. Auf Wunsch kann nach telefonischer Vereinbarung auch Führungen in unserer Moschee stattfinden. Anschließende Gespräche in
gastlicher Atmosphäre sind ebenfalls
immer gerne gesehen.
Die wichtigsten Feste innerhalb
unserer Gemeinde sind das Fastenbrechen (am Ende des Ramadans),
das Opferfest (am 10. Tag des
Wallfahrtsmonats) und in unserem
Kreise den Tag der offenen Moschee
(immer am 3. Oktober).
Das Vereinslokal ist Treffpunkt für
Jung und Alt und heißt ausdrücklich
auch
unsere
nichtmuslimischen
Nachbarn willkommen.
Für Schüler, Jugendliche und Studenten bieten wir sichere Internetzugänge an und auf einer großen
Sportfläche finden selbst organisierte
Fußball-, Basketball- und Tischtennisspiele statt.
Daneben organisieren unsere Jugendund unsere Frauengruppe Treffen
und verschiedene Veranstaltungen,
zu denen jeder herzlichst willkommen ist.
Wir verstehen uns als einen Teil der
hiesigen Gesellschaft, an der wir uns
aktiv beteiligen wollen. Unsere Beiträge dazu sind u.a.:
• Vertretung der islamischen
Lehre und respektvoller Dialog mit unseren nichtmuslimischen Nachbarn, Organisationen
und
Kirchengemeinden,
• aktive Partizipation am gesellschaftlichen
Leben
im
Saarland,
59
•
•
•
•
regelmäßige Gottesdienste und
Seelsorgedienste für alle Muslime,
Beratung der Mitglieder in
Religionsfragen.
Integrationsarbeit, u.a. durch
Hausaufgabenhilfe für Schüler, Deutschkurse für Ausländer, etc.
Wir sind außerdem Mitinitiator des Arbeitskreises „islamischer Religionsunterricht an
deutschen Schulen“.
5.
ORTE
DER
BEGEGNUNG
–
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
-
6. WAS
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN ...
-
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
Im Internet finden sie unser Portal
unter www.igsaarland.de
Autor: Mohamed El Kawash
Heft 4 - 2007
60
15. SYNAGOGENGEMEINDE SAAR
1.
OFFIZIELLER
NAME
ANSPRECHPARTNER
UND
Die
Synagogengemeinde
Saar,
K.d.ö.R. (Körperschaft des öffentlichen Rechts), ist nach dem 2.
Weltkrieg die einzige jüdische
Gemeinde im Saarland. Sie hat ihren
Sitz in Saarbrücken, wo sich auch die
Synagoge befindet. Ihr Zuständigkeitsbereich erstreckt sich auf das
gesamte Saarland. Als Rechtsnachfolgerin der einzelnen autonomen
früheren jüdischen Gemeinden im
Saarland mit ihren 23 Synagogen bzw.
Bethäusern, gehören ihr auch heute
noch die 16 jüdischen Friedhöfe des
Saarlandes, die sie betreut.
Die ehrenamtlich arbeitende Gemeindeleitung besteht aus vier Vorstandsmitgliedern und zehn Repräsentanten
(Gemeinderat), die jeweils für eine
Amtsdauer von 6 Jahren gewählt
werden. Vorstandsvorsitzender ist
seit 1998 Richard Borg (Kontakt über
den Geschäftsführer Marcel Wainstock bzw. das Sekretariat
Tel.:0681/91038-0
email:Info@synagogengemeindesaar.
de).
Für die Gottesdienste und Synagogenführungen ist Kantor Benjamin
Chait zuständig (Tel.: 0681/91038-16
e-mail: [email protected]).
Hausanschrift: Synagogengemeinde
Saar,
Lortzingstr.
8,
66111
Saarbrücken.
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Postanschrift:
Synagogengemeinde
Saar, Postfach 10 28 38, 66028
Saarbrücken.
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DES
JUDENTUMS
IM
SAARLAND,
DIE
BESUCHER UND INTERESSENTINNEN
KENNEN SOLLTEN
Juden kamen mit den römischen
Soldaten schon sehr früh auch in
unsere Region. Nachweisbar werden
sie im Mittelalter. Im 17. und 18.
Jahrhundert wächst ihre Zahl, und es
entstehen 23 autonome jüdische
Gemeinden im Saarland, deren
Geschichte durch den Nationalsozialismus abrupt beendet wurde.
Zwischen Kriegsende und 1946
kehrten saarländische Juden, die
schon vor dem Holocaust im
Saarland ansässig waren und diesen
im Ausland überlebt hatten, in ihre
Heimat zurück. Diese gründeten im
Sommer 1946 die Synagogengemeinde Saar zusammen mit jüdischen
Menschen, die nach Kriegsende aus
verschiedenen Ländern des Ostens
(Polen, Ungarn, Tschechoslowakei,
usw.)
stammend
(„Displaced
Persons“), sich mehr oder weniger
zufällig im Saarland niederließen,
weil sie in ihre alten Heimatländer
nicht zurückkehren konnten oder
wollten. Die neu gegründete Gemeinde erhielt ihre rechtliche Grundlage
durch einen Erlass der Saarländischen
Regierung
vom
01.08.1946.
61
Im Laufe der nächsten Jahre kamen
noch weitere frühere Saarländer aus
der Emigration zurück ins Saarland,
so dass die Gemeinde anfänglich
wuchs und Ende 1959 über 400
Mitglieder zählte. Ein Großteil der
Kinder der Rückkehrer blieb jedoch
nicht im Saarland, nachdem sie ihre
Schulausbildung abgeschlossen hatten, weswegen unsere Gemeinde in
den 70er Jahren mit nur noch ca. 350
Mitgliedern stark überaltert war.
1991 begann die geregelte Zuwanderung von jüdischen Emigranten aus
den GUS-Staaten und die Mitgliederzahl wuchs wieder stark an.
Heute zählt die Gemeinde ca. 1.100
Seelen wobei ca. 90 % davon Zuwanderer und ca. 10 % alteingesessene
Mitglieder sind.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Das Judentum ist die älteste
monotheistische Religion. Im Mittelpunkt der jüdischen Religion steht
der Glaube an einen allgütigen und
allweisen, gerechten und heiligen
Gott und eine auf Selbstheiligung,
Reinheit des Herzens, soziale Gerechtigkeit und Menschenliebe gerichtete
Moral. Ihrem Ziel nach ist sie auf die
ganze Menschheit gerichtet. Von der
Zukunft wird die Bekehrung aller
Menschen zur reinen Gotteserkenntnis erwartet. Die jüdische Religion
verlangt vom Gläubigen Taten: drei
mal täglich Gebet (für Männer
Pflicht), Segenssprüche bei verschiedenen Gelegenheiten, Speisegesetze
einhalten, Wohltätigkeit üben, usw.
Religiöses
Grundbuch
ist
die
hebräische Bibel, die aus 24 Büchern
besteht, welche in drei Hauptteile
aufgeteilt sind: 1. die Tora (der
Pentateuch d.h. die „Fünf Bücher
Moses“) welche der Überlieferung
nach von Gott unmittelbar Moses
offenbart wurde, 2. die Prophetischen
Bücher „Newiim“ (Josua, Richter,
Samuel, Könige, Jesaja, Jeremija,
Ezechiel und das Buch der Kleinen
Propheten), 3. die übrigen Schriften
„Ketuwim“, Psalmen, Sprüche, Hiob,
Hohelied, Ruth, Klagelieder, Kohelet
(Ekklesiastes/Prediger), Esther, Daniel, Esra, Nehemia, Chronik.
Der Höchste Feiertag ist der
wöchentlich
wiederkehrende
„Schabbat“ von Freitagabend bis
Samstagabend, der ein absoluter
Ruhetag ist, an welchem keinerlei
Arbeit verrichtet werden darf. Da der
jüdische Kalender sich nach dem
Mond richtet, beginnt der Schabbat,
wie alle Tage und Feiertage im
Judentum, am Abend mit Sonnenuntergang.
Weitere Feiertage im Jahreszyklus
sind Rosch Haschana (Neujahr), Jom
Kippur („Versöhnungsfest“), Sukkot
(„Laubhüttenfest“, Gedenken an den
Aufenthalt in der Wüste nach dem
Auszug aus Ägypten), Simchat-Tora
(Tora-Freudenfest“), Chanukka (Gedenken an ein Wunder in der Zeit der
Makkabäer), Purim (Esther-Geschichte), Pessach (Osterfest, Gedenken an
den Auszug aus Ägypten), Schawuot
(Gedenken der Offenbarung am Berg
Sinai.)
Wichtige Gedenktage sind:
• „Tischa Be’Aw“, der 9. Aw (ca.
Anfang August) ein Fast- und
Heft 4 - 2007
62
Trauertag, an dem nach der
Tradition Jerusalem und der
Erste Tempel fielen und Jahre
später auch der Zweite Tempel
in Flammen aufging,
• der 9. November als Erinnerungstag an die Reichspogromnacht 1938.
Als Aufgabe obliegt es der Gemeinde,
die Einrichtungen zu schaffen und zu
unterhalten, die zur religiösen, sozialen und kulturellen Betreuung
ihrer Mitglieder und zur Erziehung
der Jugendlichen im Sinne des
Judentums erforderlich sind.
Die Synagogengemeinde Saar bietet
daher ihren Mitgliedern:
• eine Synagoge, in welcher die
Gottesdienste stattfinden,
• einen Friedhof,
• ein Gemeindehaus mit Verwaltung und einem Gemeindesaal, in welchem gesellige
und
kulturelle
Veranstaltungen stattfinden,
• eine soziale Beratungsstelle,
• eine Seniorentagesstätte,
• ein Jugendzentrum,
• einen Krankenbesuchsdienst,
• bei Bedarf seelsorgerische Betreuung von Strafgefangenen
jüdischen Glaubens.
Die Synagogengemeinde Saar beteiligt sich am Interreligiösen Arbeitskreis Neunkirchen und am Interreligiösen Dialog Saarbrücken.
Gottesdienste:
In der Synagoge in Saarbrücken,
Lortzingstrasse 8, finden jeden Freitagabend (während der Winterzeit
um 18 Uhr, während der Sommerzeit
um 19 Uhr) und jeden Samstagmorgen (ganzjährig um 10 Uhr)
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
sowie anlässlich der Feiertage und
Gedenktage Gottesdienste statt. Zu
diesen Gottesdiensten sind auch
nicht-jüdische
Gäste
zugelassen
(siehe unter Ziffer 5).
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Ein Kind, welches von einer
jüdischen Mutter abstammt, ist von
Geburt an jüdisch. Hat ein Kind nur
einen jüdischen Vater und keine
jüdische Mutter, ist das Kind nicht
jüdisch. Ein jüdischer Junge wird,
sofern er gesund ist, im Alter von 8
Tagen beschnitten. Mit dieser Zeremonie, welche durch einen speziell
dafür ausgebildeten „Mohel“ ausgeführt wird, wird seit Abraham
jeweils der Bund mit Gott erneuert.
Mit 13 Jahren wird ein Junge im
religiösen Sinne volljährig und von
nun an für seine Taten selbst
verantwortlich. Dies wird mit einer
besonderen Fest, der „Bar-Mitzwa“,
gefeiert. Es hat sich in den letzten
Jahren eingebürgert, auch für Mädchen eine ähnliche Feier zu
veranstalten, sie findet im Alter von
12 Jahren statt.
Jüdische Jungen und Mädchen im
schulpflichtigen Alter besuchen den
jüdischen Religionsunterricht, der im
Saarland
seit
dem
Schuljahr
2000/2001 staatlich anerkannt ist und
von einer speziell dafür ausgebildeten Lehrkraft erteilt wird.
Das Jugendzentrum der Gemeinde
bietet für die verschiedenen Altersgruppen spezifische Angebote an.
Darüber hinaus gibt es für die
63
jüdischen Kinder und Jugendlichen
die Möglichkeit, an Sommer- und
Winterferienlagern
teilzunehmen,
welche von der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland
organisiert werden.
5.
ORTE
DER
BEGEGNUNG
–
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Interessierte nicht-jüdische Bürger
können gerne als Gäste den Gottesdiensten in der Synagoge beiwohnen.
Hierzu ist folgendes zu beachten:
• Die Gottesdienste werden in
hebräischer Sprache abgehalten, es stehen jedoch Gebetbücher und Pentateuche mit
deutscher Übersetzung zur
Verfügung.
• Männliche Besucher bringen
bitte eine eigene Kopfbedeckung mit bzw. leihen sich
eines der im Vorraum der
Synagoge
zur
Verfügung
gestellten Käppchen aus.
• Wir bitten um Verständnis für
die Sicherheitskontrollen am
Eingang, denen sich auch unsere Mitglieder unterziehen
müssen sowie für die Sitzordnung, nach welcher Männer
(im Erdgeschoss) und Frauen
(auf der Empore) getrennt
sitzen.
• Einzelpersonen oder kleine
Gruppen unter zehn Personen
können ohne vorherige Anmeldung zu den Gottesdiensten kommen. Für Gruppen
über zehn Personen bitten wir
um vorherige Anmeldung im
Sekretariat.
• Während der Woche von
Montag bis Donnerstag gibt es
für Gruppen von Kindern und
Jugendlichen oder Erwachsenen die Möglichkeit, nach
besonderer Terminvereinbarung an einer Synagogenführung teilzunehmen, bei
welcher während ca. 1,5 Stunden das Innere der Synagoge
und die wesentlichen Aspekte
der jüdischen Religion erklärt
werden. Termine bitte über
das Sekretariat der Gemeinde
vereinbaren (Tel.:0681/91038-0
von 9 bis 12 und 14 bis 18 Uhr,
freitags nur von 9 bis 13.30
Uhr).
Am ersten Sonntag im September,
dem Europäischen Tag der jüdischen
Kultur, findet meistens eine öffentliche Synagogenführung oder eine
andere öffentliche Veranstaltung
statt, die vorher in der lokalen Presse
bekannt gegeben wird.
Die 1954 gegründete ChristlichJüdische Arbeitsgemeinschaft des
Saarlandes e.V. bietet ganzjährig Vorträge und Veranstaltungen zum Thema Judentum an. Anschrift: Postfach
10 24 34, 66024 Saarbrücken.
6. WAS
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN...
Gemäß ihrem Satzungsauftrag ist die
Synagogengemeinde Saar neben ihrer
Tätigkeit als Religionsgemeinschaft
auch Trägerin der freien Wohlfahrts-
Heft 4 - 2007
64
pflege und als solche auf dem Gebiet
der offenen und halboffenen Sozialhilfe, der Alten- sowie der Jugendhilfe und -pflege und der Sorge um
die im Saarland lebenden jüdischen
Menschen tätig. Daher arbeitet die
Synagogengemeinde Saar zusammen
mit der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas, dem Deutschen Paritätischen
Wohlfahrtsverband, dem Deutschen
Roten Kreuz und dem Diakonischen
Werk in der Liga der Wohlfahrtspflege Saar mit.
Der Freundeskreis zur Rettung
jüdischen Kulturgutes im Saarland
e.V. hat eine Wanderausstellung über
die jüdischen Friedhöfe im Saarland
zusammengestellt, die über den
Freundeskreis angefordert werden
kann. Anschrift: c/o 1. Vorsitzender
Pfarrer Georg M. Diening, Zum
Steinberg 5, 66352 Grossrosseln
e-mail: [email protected]
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
•
•
•
•
•
•
•
WEITER
INFORMIEREN?
•
Informationen über die Gemeinde
und ihre Veranstaltungen finden sich
auch
auf
unserer
Homepage:
www.Synagogengemeindesaar.de
Aus der sehr umfangreichen Literatur
zum Judentum seien nur einige
wenige Titel genannt:
• Encyclopedia Judaica, Jerusalem 1971 (in englischer Sprache, mittlerweile auch als CDROM erhältlich).
• Jüdisches Lexikon, Frankfurt
1987 ( Nachdruck der 1. Aufl.
Berlin 1927).
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Julius H. Schoeps (Hg.): Neues
Lexikon des Judentums, Gütersloh 1992.
Heinrich Simon: Leben im
Judentum, Teetz 2004.
Jüdische Friedhöfe im Saarland. Katalog zur Wanderausstellung des Freundeskreises
zur Rettung jüdischen Kulturgutes im Saarland e.V. und
über diesen zu beziehen (3 €).
Das Büchlein gibt auch kurze
historische Informationen über
die einzelnen ehemaligen jüdischen Gemeinden im Saarland und nennt Literatur.
Alfred J. Kollatsch: Jüdische
Welt verstehen, Wiesbaden
1996.
Chajim
Halevy
Donin:
Jüdisches Leben, Zürich 1987.
Israel M. Lau: Wie Juden
leben, Gütersloh 2 1990.
Albert Marx: Die Geschichte
der Juden im Saarland. vom
Ancien régime bis zum
Zweiten
Weltkrieg,
Saarbrücken 1992.
„... und dies ist die Pforte des
Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland, bearbeitet von Stefan Fischbach und
Ingrid Westerhoff, Mainz 2005.
Autor: Marcel Wainstock
65
C.
AUSLANDSGEMEINDEN
CHRISTLICHER
KIRCHEN
UND
GEMEINSCHAFTEN
Leider liegen noch keine Darstellungen vor.
Heft 4 - 2007
66
D. WEITERE RELIGIÖSE GEMEINSCHAFTEN
16. DIE CHRISTENGEMEINSCHAFT
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Die Christengemeinschaft
Bewegung für religiöse Erneuerung
Pfarrer Dr. Franz Dieter Stadler
Die Christengemeinschaft
Graf-Johann-Straße 22
66121 Saarbrücken
Tel.: 0681/62823
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER
CHRISTENGEMEINSCHAFT
IM
SAARLAND, DIE BESUCHER UND
INTERESSENTINNEN KENNEN SOLLTEN
Nach Begründung mit der ersten
Menschenweihehandlung am 16.
September 1922, die Friedrich
Rittelmeyer zelebrierte, breitete sich
die Bewegung aus in ganz Deutschland und darüber hinaus.
Die Christengemeinschaft begann im
Saarland 1932 zu wirken. 1941 wurde
sie durch die NS-Regierung verboten.
1947 wurde das Gemeinschaftsleben
fortgesetzt. Der Gemeindekreis inkl.
Kinder ist gegenwärtig etwa 300
Menschen groß.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Die Christengemeinschaft begründete
sich 1922 mit dem Impuls, das
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
religiöse Leben aus den Quellen der
Geisteswissenschaft Rudolf Steiners
zu erneuern.
Die drei Grundpfeiler sind:
Freie Gemeinden zu bilden, die, vom
Staat und einer der großen Kirchen
gleichermaßen unabhängig, religiöses
Leben suchen.
Einen zeitgemäßen Kultus zu pflegen,
in dessen Sakramenten der belebende
Strom aus der göttlich-geistigen Welt
neu erfahrbar wird.
Die Lehre, die keine Dogmen kennt,
allein aus dem Arbeiten aus diesem
göttlich-geistigen Strom heraus zu
rechtfertigen.
Im Kultus der Christengemeinschaft
leben die sieben Sakramente:
Taufe, Konfirmation, Menschenweihehandlung, Beichte, Priesterweihe, letzte Ölung, Trauung.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Durch die Taufe wird das Kind in die
Gemeinde
hereingetragen.
Zwei
Paten übernehmen aus einer Kraft,
die ihnen aus ihrer Verbundenheit
mit Leib und Blut Christi erwächst –
und nicht aus der leiblichen
Blutsgemeinschaft heraus – ihr Amt:
Zusammen mit den Eltern wollen sie,
stellvertretend für die ganze Gemeinde, das Kind innerhalb der sakramentalen Gemeinschaft so führen, dass es
67
später sein eigenes inneres Suchen
auf Christus richten kann. Das Kind
ist in Gemeinschaft geboren, ohne zu
einer Mitgliedschaft verpflichtet zu
sein.
Vom Schulalter an bis zur Konfirmation kann es, etwa so oft wie ein
Jahr Tage hat, in der „Sonntagshandlung für die Kinder“ in einen
seiner Entwicklung angemessenen
Kultusstrom eintauchen.
An der Schwelle zum Erwachsensein
stand von jeher ein Fest, an dem
jungen Menschen bewusst wird, dass
sie die Geborgenheit des Kinderlandes verlassen und ein unbekanntes Gebiet betreten: die Konfirmation. In monatelanger Unterweisung wird das Kind darauf vorbereitet, den besonderen Augenblick
des Empfangs des Sakramentes so
wach wie möglich zu erleben, in dem
seine Verbindung zu Christus neu
wird:
Es nimmt von nun an selber teil an
dem Leib und Blut, das die
Gemeinschaft bildet, und ist dadurch
selbständig in der Gemeinde. Dadurch wird die Segnung der Taufe
befestigt und auf eine neue Stufe
gehoben.
Die Menschweihehandlung (Gemeinde Saarbrücken): Sonntags 10.00 Uhr,
dienstags 9.00 Uhr, Freitags
7.30
Uhr.
Die Sonntagshandlung für
Kinder: Sonntags 9.30 Uhr.
6. WAS WIR
MÖCHTEN ...
-
7.
WIE
die
SONST NOCH MITTEILEN
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
-
Autor: Pfr. Dr. Franz Dieter Stadler
DER
BEGEGNUNG
–
5.
ORTE
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Heft 4 - 2007
68
17. LIBERALKATHOLISCHE KIRCHE IN DEUTSCHLAND
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Der offizielle Name der Kirche
lautet: Die Liberalkatholische Kirche
in Deutschland. Gebietsweise kann
sich die Gebietsbezeichnung auch
ändern. Deshalb darf man in unserer
Region auch sprechen von der Liberalkatholischen Kirche des Saarlandes, „St. Lucia-Gemeinde“.
Die
liberalkatholischen
Kirchen
unterstehen alle der Allgemeinen
Bischöflichen Synode (A.B.S.) mit
Hauptsitz in London/Großbritannien.
Die täglichen Geschäfte werden
geführt von einem gewählten Vorsitzenden Bischof.
Für das Saarland ist der episkopale
Vikar Rt. Rev. Evert Sundien zuständig, der seinen Wohnsitz in
Stockholm hat. Er wird hier vertreten
durch seinen General-Sekretär, Reverend Johannes van Driel, der
zugleich der amtierende Priester ist.
Rev. van Driel ist erreichbar unter
folgender Adresse: Sekretariat der Liberalkatholischen Kirche, Höchstener
Str. 8
66822 Lebach/Steinbach. Sie können
es
telefonisch
erreichen
unter
06888/5810488,
per
Telefax
06888/901416
oder per e-mail
[email protected]
Die Kirche ist in Deutschland in
Gemeinden organisiert, welche keine
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Rechtspersönlichkeit besitzen. Die
finanzielle Organisation wird getragen von einem Förderverein,
welcher als gemeinnützig anerkannt
wurde.
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER
LIBERALKATHOLISCHEN KIRCHE IM
SAARLAND, DIE BESUCHER UND
INTERESSENTINNEN KENNEN SOLLTEN
Die Liberalkatholische Kirche ist
entstanden aus der altkatholischen
Kirche der Niederlande. Einige
anglikanische Geistliche wurden in
dieser Kirche zum Bischof geweiht,
weshalb die apostolische Sukzession
nach dem römischen Recht gültig ist.
Nachdem die Liturgie erneuert
wurde und das theosophische
Gedankengut eine immer größere
Rolle zugeteilt bekam, änderte die
Kirche
ihren
Namen
in
„Liberalkatholisch“ Als Gründungsdatum wird der 13. Februar 1916
angenommen.
In Saarland entstand eine liberalkatholische Gebetsgruppe in 1985.
Seit 1987 werden hier regelmäßig
Messen gehalten und seit 1988 hat die
St. Lucia-Gemeinde auch einen
eigenen Priester.
Um am Gottesdienst teilzunehmen,
ist es nicht erforderlich, Mitglied der
Kirche zu sein. Deshalb kann eine
genaue Zahl der Mitglieder nicht
festgestellt werden.
Für Informationen bezüglich der
Gottesdiensttermine können Sie sich
69
mit der oben angegeben Adresse in
Verbindung setzen oder nachsehen
unter
http://members.aol.com/lkkgermany/
Termine.htm.
Da die Liberalkatholische Kirche von
den Nationalsozialisten verboten
wurde, verschwand sie in Deutschland fast komplett von der Bildfläche.
Nach dem zweiten Weltkrieg hatten
die Überlebenden aufgrund von
Verfolgung und Konzentrationslagern begreiflicherweise Angst wieder
an der Öffentlichkeit zu gehen.
Deshalb ist die Liberal-katholische
Kirche bis heute in diesem Staat fast
unbekannt geblie-ben.
In andere Länder wächst Sie aber
stetig. Vor allem in den Afrikanischen
Länder, wo bei Großveranstaltungen
mehrere Tausende Gläubige zusammen kommen. In Kamerun wurde
Anfang des Jahres eine solche Veranstaltung im Staatsfernsehen übertragen.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Die Liberalkatholische Kirche kennt
keine Dogmen und lässt jeden frei in
seinen Glauben. Nur die Bischöfe
müssen unterschreiben, dass sie an
die Dreieinigkeit und Dreifaltigkeit
von Gott glauben.
In der Formulierung ihrer Lehre und
Ethik nimmt die Liberalkatholische
Kirche in mancher Auffassung eine
besondere Stellung unter den Kirchen
der Christenheit ein. Sie erkennt die
Grundwahrheiten der christlichen
Religion an, versucht aber den hinter
den Lehrsätzen verborgenen tieferen
Sinn, dem Verständnis des Gegenwartsmenschen näher zu bringen.
Wenn sie auch solcherart ihren
Interessenten und Mitgliedern eine
vertiefte (esoterische) Seite des
Christentums zu vermitteln versucht,
verlangt sie jedoch nicht die Annahme dieser Auffassungen, da sie
die Ansicht vertritt, dass wahrer
Glaube das Ergebnis eigenen Nachdenkens und Erkennens sein muss.
Eine äußerliche Zustimmung kann
den Wert einer eigenen tieferen
Einsicht niemals ersetzen.
Deshalb verlangt die Liberal-katholische Kirche keine unbedingte
Zustim-mung von den Mitgliedern
zu ihrer Lehre. Es ist jedem
freigestellt diese anzunehmen oder
auch nicht anzunehmen.
Besonderen Wert legt die Liberalkatholische Kirche auf eine lebendige,
innerliche
mitempfundene
und
erhebende Liturgie. Sie erkennt an
und spendet die sieben Sakramente
der christlichen Kirche, nämlich:
Taufe,
Firmung,
Absolution,
Eucharistie, Ölung, Ehe und die
heiligen Weihen. Sie gebraucht bei
allen
kirchendienstlichen
Handlungen eine eigenständige Fassung
der Liturgie, welche aus Teilen der
tridentinischen römischen sowie der
altkatholischen und anglikanischen
Liturgie zusammengesetzt ist, wobei
die wesentliche Merkmale der
altüberlieferten sakramentalen Formen sorgfältig beibehalten worden
sind.
Die Zulassung zu den Gottesdiensten, welche in der jeweiligen
Landessprache abgehalten werden,
Heft 4 - 2007
70
wie auch die Spendung der Sakramente ist an keinerlei Verpflichtungen gebunden. Die Liberalkatholische Kirche heißt alle willkommen, die sich nach Glaubensfreiheit und sakramentalen Diensten
sehnen, auch ohne dass sie ihre
bisherige Religionsgemeinschaft verlassen müssen. Sie nimmt aber
natürlich gerne neue Mitglieder in
ihre Gemeinschaft auf.
Der Klerus der Kirche unterliegt
keinem Zölibat und wirkt ehrenamtlich. Da die Ausübung der priesterlichen Funktionen ehrenamtlich ist
und ohne Entgelt erfolgt, werden für
kirchendienstliche Handlungen im
Allgemeinen keine Bezahlungen gefordert.
Die zum Unterhalt der Kirche nötigen
Mittel werden bis auf weiteres durch
freiwillige Beiträge und Spenden der
Gemeindemitglieder wie auch des
Klerus aufgebracht.
Oberstes Organ der Liberalkatholischen Kirche ist die bischöfliche
Generalsynode, an deren Spitze der
Vorsitzende Bischof steht. Dieser
leitet die Kirche im Allgemeinen und
die bischöflichen Generalversammlungen, hat aber sonst keine
Vorrechte. Somit wird die Kirche
durch die einzelnen Bischöfe in deren
Bereich geleitet und die allgemein
verbindlichen Reglungen durch die
jeweiligen bischöflichen Generalsynoden bestimmt.
Träger aller weltlichen Einrichtungen
der Kirche sind die Pfarrgemeinden.
Jedes volljähriges Gemeindemitglied
besitzt ein Stimmrecht in der
Verwaltung dieser Gemeinde. Diese
Kirche will dem heutigen Menschen
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
helfen ein religiöses Leben in der
Gemeinschaft anzustreben, auch in
der Freiheit des Denkens und in
spiritueller Erhebung zu Gott. Jeder
ist eingeladen zu kommen, sie steht
allen offen!
Die
regelmäßigen
Gottesdienste
werden immer am Sonntag abgehalten. Weiterhin werden die große
christliche Feiertage eingehalten und
einige zusätzliche, wie das Gründungsdatum der LKK oder die
verschiedenen Engelfeste.
Zu den orthodoxen christlichen Kirchen besteht ein gutes Verhältnis. Bedingt durch die besondere Situation
in Deutschland fehlt es an Kontakten
zu den beiden großen Amtskirchen.
In anderen Ländern werden aber
regelmäßig Ökumenische Gottesdienste sowohl mit Katholiken als
auch mit Protestanten gefeiert.
3. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Die Kindertaufe wird bei uns
praktiziert, ist aber keine Voraussetzung. Kinder, die regelmäßig an
der Messe teilnehmen, können so
bald sie das Bedürfnis dazu haben, an
der Kommunion teilnehmen. Es wird
erwartet, dass die Eltern die Kinder
religiös erziehen, falls erwünscht
wird ein Geistlicher aber gerne dabei
behilflich sein.
Wir praktizieren die 7 Sakramente,
stellen dafür aber kaum Vorbedingungen. Sowohl die Taufe wie die
Firmung kann zu jedem Lebensalter
durchgeführt werden, sei es auf
71
Anfrage der Eltern oder nach
persönlichem Gespräch.
Der allgemeine Glaubensunterricht
findet in Gesprächsabenden oder bei
den halbjährlichen Kirchentagungen
statt. Die nächsten Tagungen sind
geplant Anfang Oktober und an
Christi Himmelfahrt des nächsten
Jahres. Auch hier sind Besucher
immer willkommen.
Wir glauben auch, dass die Weihen
eine große Hilfe sind bei der
geistlichen Entwicklung eines jeden
Menschen. Deshalb werden bei uns
alle fünf niederen Weihen noch
gespendet und zwar an jedem, der in
seiner Entwicklung soweit voran
geschritten ist, dass er das Bedürfnis
hat, diese Weihe anzunehmen.
Weiterhin existiert ein Institut der
Liberalkatholische Lehre. Im Moment
werden wegen Überfüllung keine
neue Studenten angenommen, doch
so bald wieder mehr Platz zur
Verfügung steht, kann jeder an
diesem Fernkurs teilnehmen.
Die Kurse dienen im Ansatz zur
Vorbereitung auf die geistlichen
Ämter, stehen aber jeden offen, ohne
Verpflichtung nachher die Weihen
anzunehmen.
Unterschiede zur Römisch-Katholischen Kirche: Obwohl in der Grundlehre gleich, unterscheidet sich die
Liberalkatholische Kirche vor allem
darin, dass sie es jedem frei stellt, sein
Glauben so zu leben, wie er möchte.
Es gibt weder Dogmen noch sonstige
verpflichtende Lehrsätze.
Das Zölibat wird nicht befürwortet
und die meisten Geistlichen sind
dann auch verheiratet oder leben in
einer Partnerschaft zusammen. Alle
Ämter werden ohne Bezahlung
ausgeübt, weshalb jeder auch zusätzlich einen profanen Beruf hat.
Gültig geschiedene Menschen dürfen
auch kirchlich wieder heiraten und
auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften werden akzeptiert.
Die Kommunion wird in beiderlei
Gestalten ausgeteilt an jeden der
„ehrerbietig zum Altare naht“. Eine
Zugehörigkeit weder zur Liberalkatholischen noch zu einer anderen
christlichen Gemeinschaft ist dabei
Vorbedingung. Weitere Unterschiede
können Sie in englischer Sprache
nachlesen bei
http://stfrancisliberalcatholicchurch.o
rg/Comparison.htm .
DER
BEGEGNUNG
–
5.
ORTE
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Sie können sich jederzeit an die
nächste Liberalkatholische Gemeinde
(hier:
[email protected]) wenden, um einen Termin
mit dem verantwortlichen Geistlichen
zu machen. Weiterhin sind Sie
selbstverständlich willkommen bei
allen Gottesdiensten. Wir empfehlen
aber vor allem die Kirchentage in
Deutschland oder im Ausland.
Im Internet finden Sie jede Menge
Information, wenn Sie nach „liberalkatholisch“ oder „liberal catholic“
suchen. Auch gibt es einige
Broschüren, welche wir auf Anfrage
gerne zukommen lassen. Eine
Ausgabe der Liturgie können Sie
Heft 4 - 2007
72
gegen Einsendung von 10 Euro per
Post erhalten.
6. WAS
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN...
Neueste Entwicklungen: Seit drei
Jahre hat sich eine weltweite
Bewegung in der Liberalkatholischen
Kirche gebildet, welche auch die
Weihen für Frauen offen stellt. Auch
die Kirche in Zentral-Europa gehört
zu dieser mehr reformierten Richtung. Wir versuchen aber von unserer
Seite aus, die Beziehung zu denjenigen aufrecht zu halten, die nur
Männer zum Altar zulassen und
hoffen in Zukunft auf einer Art
Union, wie es sie auch bei den AltKatholiken gibt.
Um Enttäuschungen gleich vorweg
zu nehmen: Von der ersten Weihe
(Klerk) bis zur siebten Weihe, die
eines Priesters, braucht es eine
bestimmte Entwicklung des Einzelnen. Ob Mann oder Frau dauert das
Studium bis zum Priesteramt ungefähr sieben Jahre.
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
In nächster Zukunft möchte die
Liberalkatholische Kirche auch in
Deutschland wieder mehr Öffentlichkeitsarbeit verrichten. Ein Anfang
wurde schon gemacht mit der neuen
Website
www.liberalkatholischekirche.de, welche immer weiter ausgebaut wird. Auch werden seit letztem Jahr zweimal jährlich Kirchentage organisiert, die internationale
Begegnungen ermöglichen. Im Oktober 2006 etwa erwarten wir Besucher
nicht nur aus Zentral-Europa, aber
auch aus Skandinavien, Belgien und
Amerika.
Wir hoffen Ihr Interesse geweckt zu
haben und freuen uns schon auf Ihre
weiteren Fragen.
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
Für weitere Informationen wird
verwiesen auf:
http://liberalkatholische-kirche.de
Autor: Rev. Johannes van Driel
73
18. KIRCHE JESU CHRISTI DER HEILIGEN DER LETZTEN TAGE (MORMONEN)
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Der Name der Kirche lautet offiziell
„Kirche Jesu Christi der Heiligen der
Letzten
Tage“.
Die
landläufig
gebräuchliche Bezeichnung „Mormonen“ ist lediglich als Spitzname zu
betrachten. Die Kirche in Deutschland gliedert sich in „Pfähle“ (Diözesen), die sich nicht nach den Grenzen
der Bundesländer richten. Dementsprechend bestehen keine „Landeskirchen“ im herkömmlichen Sinne. In
zwei Bundesländern (Hessen und
Berlin) ist die Kirche als Körperschaft
des öffentlichen Rechts anerkannt. Im
Saarland agiert die Kirche als
eingetragene Körperschaft.
Generell ist der Bischof der Gemeinde
verantwortlich und offizieller Ansprechpartner der Kirche innerhalb
der Gemeindegrenzen. Diese Grenze
umfasst das gesamte Saarland und
Teile der Pfalz. Bischof der Gemeinde
Saarbrücken ist Herr Michael Mücke,
Tel.: 06826/80665.
Zusätzlich stehen sämtlichen interessierten Mitmenschen zwei Missionarspaare zur Verfügung, die gerne
Fragen bezüglich des Evangeliums
und unserer Versammlungen beantworten. Die Missionare sind telefonisch unter der Nummer 0681/
5896055 erreichbar.
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER
KIRCHE JESU CHRISTI DER HEILIGEN DER
LETZTEN TAGE IM SAARLAND, DIE
BESUCHER
UND
INTERESSENTINNEN
KENNEN SOLLTEN
Die ersten Missionare kamen im Jahre
1890 aus den USA in unser Gebiet.
Anfangs ließen sie sich in Frankreich
nieder, gründeten dann im Jahre 1898
die Gemeinde Saarbrücken/Saargemünd. Schließlich bekam Saarbrücken dann 1901 eine eigene Gemeinde.
Nachdem die Versammlungen zunächst in Wohnungen der Mitglieder, in gewerblichen Räumen und
Schulen abgehalten wurde, konnte im
Jahre 1952 ein eigenes Haus bezogen
werden, das durch viel Eigenleistung
der Mitglieder entstanden war. Da
dieses Haus aber wegen der wachsenden Mitgliederzahl nicht mehr
ausreichte, wurde im Jahre 1988 der
Neubau des Gemeindehauses in der
Kálmánstr. 88 ausgeführt und bezogen. Seither ist dieses neue Haus,
auch vom äußeren her, eine ansprechende Visitenkarte der Kirche
Jesu Christi der Heiligen der Letzten
Tage, im Saarbrücker Stadtteil Rodenhof. Die Saarbrücker Gemeinde hat
rund 300 Mitglieder.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen
der Letzten Tage ist eine christliche
Glaubensgemeinschaft. Mittelpunkt
des Glaubens ist Jesus Christus, der
als der buchstäbliche Sohn Gottes
Heft 4 - 2007
74
und Erretter der Menschheit angesehen wird. Seinem Tod und seiner
Auferstehung ist es zu verdanken,
dass allen Menschen ewiges Leben
zuteil werden kann.
Neben dem Alten und dem Neuen
Testament erkennen die Mitglieder
der Kirche noch eine weitere Heilige
Schrift an: „Das Buch Mormon – ein
weiterer Zeuge für Jesus Christus“
(von dem sich auch die Bezeichnung
„Mormonen“ ableitet).
Eine weitere Glaubensgrundlage der
Kirche bilden neuzeitliche Offenbarungen – Ratschläge, die Gott den
Menschen durch heutige Propheten
gibt und die sich speziell mit den
Problemen unserer Zeit befassen.
Eine dieser neuzeitlichen Offenbarungen ist das so genannte „Wort
der Weisheit“, ein Gesundheitskodex,
der den Mitgliedern der Kirche zu
einem ausgeglichenen Leben rät und
sie anweist, schädliche Substanzen
wie Nikotin, Drogen, Alkohol und
Koffein zu meiden. Studien in den
USA zeigen, dass männliche Mitglieder der Kirche im Durchschnitt elf
Jahre und weibliche Mitglieder im
Durchschnitt acht Jahre länger leben
als Durchschnittsamerikaner.
Die Mitglieder der Kirche befolgen
das Gesetz des Zehnten, wie es aus
dem Alten Testament überliefert
wird. Zehn Prozent ihres Einkommens stellen sie freiwillig der Kirche
zur Verfügung. Diese Mittel werden
für den Bau von Tempeln und
Gemeindehäusern, für das Missionsprogramm und für die Erstellung von
Lehrmaterial verwendet.
Die Mitglieder der Kirche treffen sich
sonntäglich zu Gottesdiensten. Darü-
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
ber hinaus findet ein reges Gemeindeleben statt. Christliche Feiertage
werden in Einheit mit regionalen
Gebräuchen gefeiert. Einmal im
Monat, in der Regel am ersten
Sonntag des Monats, wird in der
Kirche weltweit gefastet. An diesem
Tag verzichten die Mitglieder der
Kirche auf zwei aufeinander folgende
Mahlzeiten. Das Geld, das hierdurch
eingespart wird (oder mehr), wird
gespendet und kommt Hilfsbedürftigen zugute. Die Kirche finanziert so ein gut organisiertes, weltumspannendes
Wohlfahrtsprogramm,
das Sofortmaßnahmen in Katastrophenfällen sowie langfristige Projekte
ermöglicht. Vorrangiges Ziel des
Programms ist es, die Betroffenen zu
lehren, sich selbst zu helfen („Hilfe
zur Selbsthilfe“), so dass deren
Situation auf Dauer verbessert
werden kann. Die Kirche beteiligt
sich am interreligiösen Dialog zur
Förderung von Verständnis und
Frieden.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
UND
Eine Kleinkindtaufe wird nicht
praktiziert. Gläubige werden ab
einem Mindestalter von acht Jahren
durch die Taufe in die Kirche
aufgenommen. Kinder und Jugendliche erfahren vor allem in ihren
Familien religiöse Erziehung. Unterstützt wird dies durch wöchentlichen
Religionsunterricht am Sonntag und
regelmäßige soziale Aktivitäten mit
Altersgenossen. Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren nehmen
freiwillig an einer täglichen Unter-
75
richtsstunde teil, die in der Regel vor
der Schule abgehalten wird. Alle
Lehraufgaben in der Kirche werden
von Laien ausgeübt. Von schulischem
Religionsunterricht
wird
derzeit
abgesehen.
5.
ORTE
DER
BEGEGNUNG
–
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Das Gemeindehaus in der Kálmánstr.
88 in Saarbrücken ist die zentrale
Anlaufstelle für Jedermann. Sonntäglich finden hier von 9:00 Uhr bis
12:00 Uhr die Versammlungen statt,
die mit dem Abendmahlsgottesdienst
enden. Besucher sind herzlich willkommen, und können gerne an den
Versammlungen teilnehmen und im
Gespräch mit den Mitgliedern mehr
über das Evangelium und unsere
Grundsätze erfahren.
6. WAS
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN ...
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen
der Letzten Tage unterhält über 4.000
Genealogie-Forschungsstellen in über
88 Ländern. Die Genealogie-Website
der Kirche www.familysearch.org ist
seit dem 24. Mai 1999 im Netz. Dort
sind die Daten von über einer
Milliarde (verstorbener) Personen
einsehbar. Derzeit verzeichnet die
Seite täglich ca. 10 Millionen Zugriffe.
Die erste Genealogie-Forschungsstelle in Deutschland wurde 1978 in
Kaiserslautern eröffnet. Heute finden
sich solche Einrichtungen in 100
deutschen Städten. Eine voll-ständige
Auflistung
ist
auf
www.familysearch.org
einsehbar.
Jeden Monat statten interessierte
Familienforscher den Forschungsstellen in Deutschland ca. 9.000
Besuche ab. In Deutschland lagern in
Forschungsstellen sowie im Mikrofilmbestellzentrum derzeit insgesamt
zwischen 200.000 und 250.000
Mikrofilmrollen, die Daten aus aller
Welt enthalten. Alle Forschungsstellen in Deutschland werden durch
die Hilfe ehrenamtlicher Mitarbeiter –
deutschlandweit ca. 400 – betrieben.
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
Neben dem persönlichen Kontakt mit
den Mitgliedern, besteht auch die
Möglichkeit sich im Internet unter
der
Adresse:
www.kirche-jesuchristi.org zu informieren. Dort werden häufig gestellte Fragen beantwortet, Kontaktadressen benannt und
es wird von aktuellen Gegebenheiten
berichtet.
Ebenso freuen sich auch die
Missionare, sowie alle Mitglieder, im
Dialog mit Interessierten über ihre
Erfahrungen und Glaubensgrundsätze berichten zu können.
Autor: N.N.
Heft 4 - 2007
76
19. NEUAPOSTOLISCHE KIRCHE
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Die Neuapostolische Kirche ist eine
christliche Kirche, deren Glaubensgrundlage die Heilige Schrift ist. Sie
wird - wie die ersten Christengemeinden auch - von Aposteln geführt. Es
gibt ein Haupt der Apostel, Stammapostel genannt. Dieses Amt bekleidet zurzeit Dr. Wilhelm Leber (58).
Der internationale Sitz der Kirche ist
Zürich (Schweiz).
Ansprechpartner in Saarbrücken ist
Wilfried Sommer, Alter Stadtweg 76,
66125 Saarbrücken.
Der Gottesdienst findet statt in der
Scheidter Straße 22, 66125 Saarbrücken.
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER
NEUAPOSTOLISCHEN
KIRCHE
IM
SAARLAND, DIE BESUCHER UND
INTERESSENTINNEN KENNEN SOLLTEN
In der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts sehnten sich gläubige
Christen nach den Gaben des
Heiligen Geistes. Durch prophetische
Worte wurde angekündigt, dass Gott
wieder Apostel senden werde mit
den gleichen Aufgaben und Vollmachten, wie sie die ersten Apostel
besaßen. Ab 1832 wurden durch
Offenbarungen des Heiligen Geistes
zunächst 12 Apostel in England
berufen. Ihr Auftrag war, wie in der
ersten
apostolischen
Zeit,
das
Evangelium Jesu bis zu seiner
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Wiederkunft zu verkündigen, die
Gabe des Heiligen Geistes Gläubigen
zu spenden und die Menschen mit
Gott zu versöhnen. Durch weitere
Berufungen von Aposteln außerhalb
Englands entwickelte sich die Neuapostolische Kirche.
Die Neuapostolische Kirche hat heute
rund 11 Millionen Mitglieder und ist
in fast allen Ländern der Erde
vertreten. Sie ist aufgeteilt in derzeit
21 Gebietskirchen, die von Bezirksaposteln geleitet werden. Sie werden
von Aposteln unterstützt, die wiederum in den Bezirken und Gemeinden
Bischöfe, Älteste, Hirten, Evangelisten, Priester und Diakone als
Mitarbeiter haben. Die Amtsträger
sind Laien, ein Theologiestudium ist
nicht erforderlich. Sie üben - von wenigen Ausnahmen abgesehen - ihre
Seelsorgertätigkeiten
ehrenamtlich
aus.
1903 kommen die ersten neuapostolischen Christen mit Johannes
Sommer und Friedrich Walter nach
Saarbrücken.
Mit zehn Personen aus diesen Familien wird die Gemeinde gegründet
und erhält in Priester Johannes
Sommer ihren ersten Vorsteher. 1910
wird die erste Kirche in der Reuterstraße eingeweiht. 1923-1929 machen wachsende Mitgliedszahlen die
Gründung neuer Gemeinden im
direkten Umfeld von Saarbrücken
erforderlich. So entstehen 1923 Gemeinden in Klarenthal und Bre-bach-
77
Fechingen, 1924 in Bischmis-heim,
1925 in Riegelsberg und Ludweiler.
Der 2. Weltkrieg hinterlässt auch in
der Gemeinde Saarbrücken seine
Spuren. Viele Gemeindemitglieder
werden evakuiert. Die Nachkriegsjahre sind durch Hunger, Not und
Entbehrung geprägt. Mit der Rückkehr der Amtsträger aus dem Krieg
und der Kriegsgefangenschaft beginnt sich das Gemeindeleben zu normalisieren. Aufgrund der besonderen
politischen Lage und dem völkerrechtlichen Status der Saarregion
kann der Stammapostel in der Zeit
von 1949-1951 im Saarland keine
Gottesdienste durchführen.
Am 20.07.2003 feierte die Gemeinde
Saarbrücken ihr 100-jähriges Bestehen.
In den meisten Ländern ist die
Neuapostolische Kirche als juristische
Person anerkannt. In Deutschland
haben die Gebietskirchen in den
Bundesländern jeweils den Status
einer Körperschaft des öffentlichen
Rechts.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
-
UND
5.
ORTE
DER
BEGEGNUNG
–
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
-
6. WAS
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN...
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
7.
Die Neuapostolische Kirche kennt
drei
Sakramente:
Heilige
Wassertaufe, Heilige Versiegelung
(Spendung des Heiligen Geistes) und
das Heilige Abendmahl. Wie die
ersten Gemeinden bereiten sich die
Gläubigen auf die Wiederkunft
Christi vor.
Staatliche Unterstützung wird von
der Kirche nicht beansprucht.
Kirchensteuern
werden
nicht
erhoben. Sämtliche Ausgaben werden
aus freiwilligen Spenden finanziert.
Alle Segnungen und kirchlichen
Handlungen werden unentgeltlich
ausgeführt.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
Weitere Informationen können im Sie
im Internet unter: www.nak.org
sowie www.nak-mitte.de abrufen.
Neuapostolische Kirche International
(Hrsg.): Fragen und Antworten über
den
neuapostolischen
Glauben.
Zürich 1992.
Johanning, P.: Die Neuapostolische
Kirche heute und morgen – ein
Selbstportrait. Halle/Saale 1999.
Autor: N.N.
Heft 4 - 2007
78
20. JEHOVAS ZEUGEN IN DEUTSCHLAND
1.
OFFIZIELLER
ANSPRECHPARTNER
NAME
UND
Der deutsche Zweig der weltweiten
Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas trägt den Namen Jehovas Zeugen in Deutschland, Körperschaft des
öffentlichen Rechts. Die deutsch- und
fremdsprachigen
örtlichen
Gliederungen der Religionsgemeinschaft
werden „Versammlungen“ genannt.
Sie sind religionsrechtlich selbständige Gliederungen des öffentlichen
Rechts. Geistlich Aufsicht führendes
Organ der Religionsgemeinschaft ist
das aus mindestens drei ihrer Ältesten bestehende Zweigkomitee.
Ansprechpartner: Wolfram Slupina,
Informationsbüro der Zeugen Jehovas, Am Steinfels, 65618 Selters
Tel.:06483/413110
e-mail: [email protected]
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER
ZEUGEN JEHOVAS IM SAARLAND, DIE
BESUCHER UND INTERESSENTINNEN
KENNEN SOLLTEN
Jehovas
Zeugen
hatten
ihren
neuzeitlichen Anfang in den frühen
1870er-Jahren durch Charles Taze
Russell. Als aufrichtig an Gott und
die Bibel Glaubender verglich er die
Heilig Schrift mit den Lehren der
bedeutenden Kirchen. Er war enttäuscht herauszufinden, dass die
Lehren in vielen Kirchen nicht klar
durch die Bibel begründet werden.
Daher gründete Russell eine kleine
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Gruppe von Bibellesern (bald als
Bibelforscher bekannt), die alle den
Wunsch hatten, herauszufinden, was
die Bibel wirklich lehrt. Sie hatten
keine vorgefasste Meinung über Dieen und Dogmen, sondern hatten
vielmehr den Wunsch, herauszufinden, was die wahre und ursprüngliche Botschaft der Bibel ist – und sie
wollten nach dieser Botschaft leben.
Dazu dienten ihnen die ersten
Christen als Beispiel, indem sie deren
Eifer, Glaubenstreue und Versammlungsstrukturen nach und nach
übernahmen.
1884 gründeten sie die Watch Tower
Society (jetzt die Watch Tower Bibel
and Tract Society of Pennsylvania) als
eine religiöse, nichtkommerzielle
Körperschaft, um ihrem Missionswerk eine rechtliche Grundlage zu
geben. Sie wurde zum Zweck der
Verbreitung von Bibeln und bibelerklärenden Veröffentlichungen (wie
die Zeitschrift Der Wachtturm)
gebraucht. Diese Gesellschaft gibt es
bis heute, und sie hat seitdem
Millionen von Bibeln und ein breites
Spektrum an bibelerklärender Literatur hergestellt.
In Deutschland wurde 1902 in Elberfeld (später in Barmen, Magdeburg
und Wiesbaden; heute in Selters/Taunus) ein deutsches Zweigbüro eröffnet.
Während des Ersten Weltkriegs
begannen
einige
Personen
in
Saarbrücken, Fürstenhausen und in
Sulzbach/S. die religiöse Literatur der
Internationalen
Bibelforscher-Ver-
79
einigung (ab 1931 „Jehovas Zeugen“)
und ihrer Wachtturm-Gesellschaft in
Bern (Schweiz) zu studieren und zu
verbreiteten. Die freien Vorführungen des Photodramas der Schöpfung (die biblische Geschichte in
Lichtbildern begleitet von einem
Orchester) erregten 1920 in Saarbrücken, Völklingen und Straßburg
die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und waren stets überfüllt. Im
Frühjahr 1925 beteiligten sich die
Bibelforscher im Saarland an der
weltweiten Flugblattaktion „Anklage
gegen
die
Geistlichkeit“,
die
besonders in kirchlichen Kreisen die
Gemüter erregte. Allein die 35
Bibelforscher von Saarbrücken gaben
bei dieser Aktion insgesamt 85 000
Resolutionen an die Bevölkerung ab.
Die Feindseligkeiten gegen missionierende Bibelforscher nahmen zu.
Elisabeth Kuhl aus Völklingen wurde
am 9. September 1932 erstmals
verhaftet. Im April 1933 kamen im
Saargebiet (800 000 Einwohner) 185
Zeugen Jehovas und Mitverbundene
zum
jährlichen
Gedächtnismahl
(Abendmahl des Herrn) zusammen,
während es im Deutschen Reich
insgesamt 24 843 Personen waren.
Die vier Ortsgemeinden Saarbrücken
(135 Personen), Fürstenhausen, Sulzbach (Saar) und Steinberg (es gab
auch interessierte Personengruppen
in Merzig, St. Ingbert, Neunkirchen
und in anderen Ortschaften) konnten
noch gottesdienstliche Zusammenkünfte frei durchführen, an denen
wahrscheinlich über 200 Personen
teilnahmen, während ab Juni 1933
alle Aktivitäten der Zeugen Jehovas
im Deutschen Reich verboten waren.
Den Kern bildeten 189 Mitglieder im
Saarland, von denen sich 135 aktiv
am Missionsdienst beteiligten. Sechs
Monate nach dem Anschluss an das
Deutsche Reich erfolgte das Verbot
für das Saargebiet am 3. September
1935. Die Nationalsozialisten verfolgten Zeugen Jehovas, weil sie den
Nationalsozialismus und seine Organisationen nicht unterstützen, Führerkult und Rassenwahn ablehnten und
fortfuhren, das Tausendjährige Reich
Christi zu verkündigen. Ab Frühjahr
1936 wurden einige Zeugen Jehovas
von der Gestapo vernommen. Nach
der Rückkehr der Zeugen Jehovas
vom
Bibelforscher-Kongress
in
Zürich im Sommer 1936 wurden ab
September 1936 insgesamt etwa 100
Zeugen Jehovas verhaftet, allein 95 in
Saarbrücken. Die Saarbrücker Zeitung
vom 27. November 1936 berichtet
über eine der Verhandlungen vor
dem Sondergericht Saarbrücken.
Elisabeth Kuhls zweite Verhaftung
erfolgte am 12. Dezember 1936, zuvor
war ihr Geschäft boykottiert und das
Firmenschild mit „Volksverräter“
übermalt worden. Das Sondergericht
Saarbrücken verurteilte sie zu 3
Monaten und 10 Tagen Gefängnis.
Von den Verhafteten bzw. Verurteilten kamen später acht in ein
Konzentrationslager, eine Zeugin
Jehovas starb auf dem Transport
dorthin. Nach Verbüßung seiner
Gefängnisstrafe kam zum Beispiel
Ernst Hassel am 21. August 1937 in
das KZ Buchenwald, am 13. März
1943 in das KZ Natzweiler und am 5.
September 1944 in das KZ Dachau
(am 3. Juni 1945 befreit). Mindestens
sechs Zeugen Jehovas aus dem
Heft 4 - 2007
80
Saarland gingen für ihre religiöse
Überzeugung in den Tod. Nach der
Reorganisation waren Jehovas Zeugen 1949 in 14 Versammlungen oder
Gemeinden organisiert.
Heute gibt es 27 Versammlungen
(Gemeinden) im Saarland, mit denen
etwa 1 930 Personen verbunden sind.
Davon sind 7 fremdsprachig (Englisch, Polnisch, Italienisch [2], Türkisch und Russisch [2]).
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Grundsätzlich gilt, dass sich Lehre
und Glaubenspraxis von Jehovas
Zeugen auf die Heilige Schrift
stützen. Die Bibel ist als Basisdokument ihres Glaubens allen Gläubigen zugänglich. Jehovas Zeugen
richten ihr Leben nach den Grundsätzen der Heiligen Schrift aus, die
sie als das inspirierte Wort Gottes
betrachten. Insofern bestimmt sie den
Glauben und die Lebenspraxis der
Zeugen Jehovas. Meist wird die
Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen
Schrift gebraucht (soweit in der
Sprache vorhanden); andere Übersetzungen werden ebenfalls verwendet.
Die Königreichsherrschaft ist die
Hauptlehre der Bibel. Jesus lehrte
seine Nachfolger, um diese neue
Herrschaft für die Erde zu beten, als
er sagte: „Dein Königreich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel
so auch auf der Erde“ (Bibelbuch
Matthäus 6,10). Das ist die neue
Regierung für die Menschheit – die
himmlische Herrschaft Gottes durch
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
sein Königreich in den Händen
Christi. Auf der Erde werden treue
Diener Gottes nach Gottes Anleitung
handeln (Bibelbuch Jesaja 32,1).
Gottes Wort versichert uns, dass
durch diese Regierung, die Welt von
Krieg, Kriminalität, Armut und
Ungerechtigkeit befreit sein wird.
Krankheit und Tod zufolge der
Erbsünde werden darin unbekannt
sein. Nie mehr wird es die uneinigen
Regierungen, die uneinigen Religionen oder die uneinigen Wirtschaftssysteme geben, die sich als sehr
unzulänglich erwiesen haben. Statt
Tränen des Kummers fließen Freudentränen, da es dann keine Bosheit
und kein Leid mehr gibt (Bibelbuch
Offenbarung 21,3. 4).
Wie in der Urchristengemeinde gibt
es unter Jehovas Zeugen keine
Einteilung in Geistliche und Laien.
Jeder Einzelne arbeitet als Prediger
oder Verkündiger mit, diese biblische
Botschaft von einer friedlichen, neuen
Welt zu verbreiten. Die Gemeinde
oder Versammlung wird von einem
Gremium von Männern geleitet, einer
„Ältestenschaft“, deren vorrangige
Aufgabe darin besteht, die einzelnen
Gläubigen im christlichen Lebensweg
zu unterstützen, sie geistlich zu
ermuntern und ihnen, sofern gewünscht, bei der Bewältigung von
Problemen beizustehen (Bibelbuch
1. Timotheus 3,1).
Jeder Zeuge Jehovas führt ein eigenes
regelmäßiges Gebetsleben. Weiterhin
gibt es öffentliche Gottesdienste, und
jeder, der es wünscht, kann sie
besuchen. Kollekten werden nicht
durchgeführt. Im Mittelpunkt dieser
Gottesdienste steht biblische Bildung,
81
auch
Gebiete
wie
Geschichte,
Chronologie und die Geographie der
Länder der Bibel, um Anwesenden zu
einem
umfassenderen
Bibelverständnis zu verhelfen. Gesang und
Gebet gehören ebenfalls dazu. Auch
Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse
sind Bestandteil unseres Gottesdienstes. In manchen Gottesdiensten
werden die Anwesenden ermuntert,
sich durch Kommentare zu beteiligen. Diese Gottesdienste werden in
der Regel zweimal wöchentlich in der
Ortsversammlung durchgeführt, zumeist am Sonntag und an einem
Abend unter der Woche. Darüber
hinaus richten die Versammlungen
einmal wöchentlich ein Treffen
kleinerer Bibelstudiengruppen zu
einem für die Gruppe passenden
Zeitpunkt aus.
Dreimal im Jahr finden Kongresse
statt, zu denen mehrere Versammlungen an einem zentralen Ort zusammenkommen. Zu den Kongressen
haben die Zeugen und die Öffentlichkeit freien Zugang. Das Programm setzt sich zusammen aus
biblischen Referaten, Berichten über
das gottesdienstliche Werk in anderen Ländern, Theateraufführungen
biblischen Inhalts, Taufzeremonien
sowie Liedern und Gebeten.
Wie wird die Lehre verbreitet? Als
Jesus im ersten Jahrhundert von
seinen Jüngern Abschied nahm, gebot
er ihnen, zu predigen, zu lehren und
Jünger
zu
machen
(Bibelbuch
Matthäus 28,19. 20). Jehovas Zeugen
nehmen das Gebot Jesu Christi ernst,
das Evangelium zu predigen. Dabei
stellt die Religionsgemeinschaft Bibeln und Veröffentlichungen kosten-
frei zur Verfügung, um diese
Tätigkeit zu erleichtern; der Einzelne
entscheidet aber, ob er diese
Veröffentlichungen verwendet, und,
wenn ja, wie, wann und wo. Als
Einzelne verbreiten Jehovas Zeugen
das Evangelium aus eigenem Antrieb
in ihrem öffentlichen Predigtdienst
von Haus zu Haus, mitunter auch
durch beiläufige Gespräche mit
anderen
Menschen,
denen
sie
begegnen. Solche informellen Unterhaltungen führen gelegentlich dazu,
dass jemand um einen Bibelstudienkurs bittet. Der Bibelkurs wird
in der Regel wöchentlich für die
Dauer einer Stunde durchgeführt und
findet gewöhnlich in der Wohnung
der Person statt, die mehr über die
Bibel wissen möchte; er kann
natürlich auch an jedem anderen
passenden Ort stattfinden.
Es bleibt stets der persönlichen
Entscheidung überlassen, ob jemand
mit Jehovas Zeugen die Bibel studiert
oder nicht. Ebenso bleibt es die
persönliche Entscheidung, ob jemand, mit dem die Bibel studiert
wird, ein Zeuge Jehovas werden will
oder nicht. Zu Kindern siehe Punkt 4.
Die einzige religiöse Feier für Jehovas
Zeugen ist die jährliche Gedenkfeier
an den Tod Jesu, das Abendmahl
(Lukasevangelium 22,19. 20), an dem
im Jahr 2005 über 16 Millionen
Personen teilnahmen. Darüber hinaus
gibt es viele Anlässe für private
Feiern und Feste wie Hochzeiten,
Schulabschlüsse,
Wohnungseinweihungen, Gartenfeste
und andere.
Heft 4 - 2007
82
Kontakte zu anderen religiösen/weltanschaulichen Organisationen bestehen nicht. Jehovas Zeugen sind in
keine ökumenischen Bestrebungen
eingebunden.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
und tolerant sind. Da sie bereits zu
Hause lernen, im Sinne christlicher
Nächstenliebe Konflikte friedlich und
gewaltfrei zu lösen, sind sie in der
Lage, an den Schulen zu einem guten
Klima beizutragen.“
UND
Kinder von Jehovas Zeugen werden
gewöhnlich mit den Glaubensgrundsätzen ihrer Eltern vertraut
gemacht (wie das in den meisten
Familien der Fall ist, in denen die
Religion ernst genommen wird), aber
die Kinder müssen ihre eigene
Entscheidung in Bezug auf die
Religion treffen, wenn sie heranwachsen. Jehovas Zeugen praktizieren keine Kindtaufe. Daher wird
niemand als ein Zeuge Jehovas
„geboren“. Sie können aber von klein
auf in das Gemeindeleben mit
eingebunden werden. Auch gibt es
spezielle
Veröffentlichungen
für
Kinder und Jugendliche.
Den in der Öffentlichkeit immer
wieder
diskutierten
Religionsunterricht durch Religionsgemeinschaften an öffentlichen Schulen
kommentierte Werner Rudtke (Sprecher des Präsidiums von Jehovas
Zeugen in Deutschland): „Religiöse
Erziehung ist die Aufgabe der Eltern.
Die Vermittlung christlicher Werte im
Elternhaus wird von uns gefördert
und durch Publikationen und
passende
Themen
in
unseren
gottesdienstlichen Zusammenkünften
unterstützt. Dadurch tragen wir dazu
bei, dass in den Familien Kinder und
Jugendliche initiativ, gesprächsbereit
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
DER
BEGEGNUNG
–
5.
ORTE
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Örtliche Versammlungen der Zeugen
Jehovas kann man wie folgt
begegnen:
Blieskastel:
Pfalzstr.
16,
66440
Blieskastel; So 9.30 – 11.30 Uhr, Do 19
– 20.40 Uhr
Friedrichsthal: Zum Grühlingsstollen
4-6, 66299 Friedrichsthal; So 9.30 Uhr,
Do 19.00 Uhr, Italienisch: So 15 Uhr,
Fr 19 Uhr; Türkisch: So 12.30 Uhr, Di
19.15 Uhr
Homburg: Pirminiusstr. 16, 66424
Homburg; So 9.30 Uhr; Fr 19.30 Uhr;
Polnisch: So 17 Uhr; Do 19 Uhr
Illingen: In der Gaß 3, 66557 Illingen;
So 9.30 Uhr, Do 19 Uhr
Merzig: Zum Schlachthof 2
66663 Merzig; So 9.30 Uhr, Do 19 Uhr
Neunkirchen: Schillerstr. 44, 66540
Neunkirchen; So 9.15 und 17.30 Uhr,
Do, Fr: 18.45 Uhr
Saarbrücken: Theodor-Heuss-Str. 8,
66130 Saarbrücken; So 9.30 Uhr, Do
19 Uhr, Englisch So 12.30 Uhr, Fr 19
Uhr
Trillerweg 6, 66117 Saarbrücken; So
9.30 und 16 Uhr, Do 18.45 Uhr, Fr 19
Uhr
Ludwigstr. 59, 66115 Saarbrücken; So
9.30
Uhr,
Fr
19
Uhr
Russisch: So 15 Uhr, Do 19 Uhr
83
Saarlouis: Albert-Einstein-Str. 1 A,
66740 Saarlouis; So 9.30 und 13.30
Uhr, Do, Fr 19 Uhr, Italienisch: So
9.30 Uhr, Mi 18.30 Uhr; Russisch: So
17 Uhr, Fr 19 Uhr
St. Ingbert: Seyenstr. 8, 66386 St.
Ingbert; So 9.30 Uhr, Do 19 Uhr
St. Wendel: Auf dem Stumpf 8, 66606
St. Wendel; So 9.15 Uhr, Do 18.45 Uhr
Völklingen: Gerhardstr. 54, 66333
Völklingen; So 9.30 und 17.30 Uhr,
Do, Fr 19 Uhr
Wadern:
Klosterstr.
25,
66687
Wadern; So 9.30 Uhr, Fr 19 Uhr
Bibeln und Gesangbücher sind jeweils im Königreichssaal erhältlich.
6. WAS
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
Der Wachtturm (am 1. und 15. jeden
Monats; erscheint in 154 Sprachen)
Erwachet! (erscheint monatlich in 56
Sprachen)
Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen
Schrift (1989, ganz oder teilweise in
57 Sprachen erhältlich)
Was lehrt die Bibel wirklich? (2005, in
über 140 Sprachen erhältlich)
Jehovas Zeugen – Wer sind sie? Was
glauben sie? (2001, Broschüre)
Internet: www.watchtower.org und
www.jehovaszeugen.de
e-mail: [email protected]
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN...
Autor: Wolfram Slupina
Das religiöse Werk von Jehovas
Zeugen wird weltweit ausschließlich
durch freiwillige Spenden finanziert.
Das entspricht dem christlichen
Grundsatz des Gebens nach eigenem
Ermessen: „Jeder tue so, wie er es in
seinem Herzen beschlossen hat, nicht
widerwillig oder aus Zwang, denn
Gott liebt einen fröhlichen Geber“ (2.
Korintherbrief 9, 7).
Heft 4 - 2007
84
E. ARBEITSGEMEINSCHAFTEN
SER VERSTÄNDIGUNG
ZUR
FÖRDERUNG
ÖKUMENISCHER BZW. INTERRELIGIÖ-
21. ARBEITSGEMEINSCHAFT CHRISTLICHER KIRCHEN (ACK)
1.
OFFIZIELLER
NAME
ANSPRECHPARTNER
UND
Die „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland“
(ACK) wurde 1948 als eingetragener
Verein gegründet. Im Laufe der Zeit
haben sich vielerorts regionale ACKs
gebildet. Im Saarland gibt es zwei:
Erstens die „Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen und Gemeinden
in Stadt und Stadtverband Saarbrücken“ (ACK Saarbrücken).
Sie hat ihren Geschäftssitz abwechselnd beim Haus der Kirche als dem
evangelischen Verwaltungsamt in
Saarbrücken (Haus der Kirche,
Sauerwiesweg 1, 66117 Saarbrücken,
Telefon 0681 / 3870012, [email protected]) oder beim
katholischen Dekanat Saarbrücken
(Ursulinenstraße 67, 66111 Saarbrücken, Telefon 0681/9068-101).
Der alle drei Jahre (zuletzt 2003) gewählte Vorstand besteht derzeit aus
Pfarrer Christian Tobisch, Ev. Kirche,
Rebenstraße 5, 66129 SaarbrückenBübingen([email protected];
Tel.:
06805/1015), Pfarrer Kurt-G. Tiedemann, SELK, Gärtnerstraße 38, 66117
Saarbrücken (Tel.: 0681/ 56857),
Pastoralreferentin Christiane Schall,
Röm.-kath. Kirche, Bahnstraße 9,
66121 Saarbrücken-Schafbrücke (Tel.:
0681/8319452). Ansprechpartner sind
dauerhaft auch der/die Superinten-
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
dent/in des Kirchenkreises Saarbrücken (s. e-mail-Adresse der Superintendentur) und der Dechant von
Saarbrücken (s. e-mail-Adresse des
Dekanats).
Zweitens die „Arbeitsgemeinschaft
christlicher Kirchen für Homburg
und Umgebung“ (ACK Homburg).
Sie ist erreichbar über ihren
derzeitigen Vorsitzenden:
Pfarrer Dr. Klaus Beckmann
Bodelschwinghstraße 2
66424 Homburg-Erbach
Tel.: 06841 / 7 88 60
e-mail: [email protected]
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER ACK
IM SAARLAND, DIE BESUCHER UND
INTERESSENTINNEN KENNEN SOLLTEN
Die ACK Saarbrücken besteht seit
1991 als lokale ACK innerhalb der
ACK-Region
Südwest
(Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in
Rheinland-Pfalz und im Saarland).
Während dort insgesamt elf christliche Kirchen als Mitglieder und vier
Gäste ständig vertreten sind, sind bei
uns die Alt-katholische, die Evangelisch-Methodistische, die Selbständige Evangelisch-Lutherische sowie die römisch-katholischen Dekanate des Bistums Trier und die
Kirchenkreise der Evangelischen Kirche im Rheinland vertreten, sofern sie
85
im Gebiet von Stadt und Stadtverband liegen.
Auch die ACK Homburg gehört zur
ACK-Region Südwest. Ihr gehören
die meisten katholischen und landeskirchlich-protestantischen
Gemeinden sowie die Evangelische Stadtmission Homburg als Mitglieder an.
Gaststatus besitzt die Freie evangelische Gemeinde. Außer Gemeinden können auch interessierte Einzelpersonen Mitglied werden.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
meinschaften (z.B. Islam) und Themen der Zeit (z.B. Sterbebegleitung)
an.
Die ACK Homburg versteht sich als
Gesprächsplattform für ökumenische
Themen und auch als Interessenvertretung gemeinsamer christlicher Anliegen gegenüber der Öffentlichkeit.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
ERZIEHUNG – JUGENDARBEIT
-
UND
WAS WIR
TUN
Die ACK ist als solche keine Kirche
bzw. keine Religionsgemeinschaft,
sondern eben eine Arbeitsgemeinschaft verschiedener christlicher Kirchen. Sie achtet deren Bekenntnisse
und fördert die Zusammenarbeit
untereinander.
Eine Saarbrücker Besonderheit ist der
ständige Gaststatus der jüdischen
Synagogengemeinde Saar, Lortzingstraße 8, 66111 Saarbrücken. Diese
über die christliche Gemeinschaft
hinaus gehende Partnerschaft ist aus
dem Bewusstsein entstanden, dass
die christlichen Kirchen im Judentum
wurzeln und mit ihm eine gemeinsame Hoffnung haben.
Die ACK Saarbrücken gestaltet Gottesdienste und Großereignisse im
Saarbrücker Raum mit (Stadtjubiläum
1999, Katholikentag 2006) und achtet
darauf, dass Zeugnis und Wahrnehmung der kleineren Kirchen nicht zu
kurz kommen. Sie schlägt Brücken
und regt zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit anderen Glaubensge-
5.
ORTE
DER
BEGEGNUNG
–
MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS
Die ACK Saarbrücken ist eine Delegiertenversammlung verschiedener
christlicher Kirchen. Sie tagt drei- bis
viermal im Jahr, jeweils eingeladen
von einer Mitgliedsgemeinde. Gäste
können auf Wunsch zugelassen
werden. Gottesdienste und Diskussionsabende sind sowieso öffentlich.
6. WAS
WIR SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN ...
7.
WIE
KANN
MAN
SICH
WEITER
INFORMIEREN?
Vgl. www.ack.de und Wilhelm
Hüffmeier:
Art.:
Arbeitsgemeinschaft
Christlicher
Kirchen
in
Deutschland, in: RGG 1 (1998), 697.
Heft 4 - 2007
86
Autoren: (für die ACK Saarbrücken)
Pfr. Christian Tobisch, (für die ACK
Homburg) Pfr. Dr. Klaus Beckmann
22. CHRISTLICH-JÜDISCHE ARBEITSGEMEINSCHAFT
1. OFFIZIELLER NAME
UND
ANSPRECH-
PARTNER
In der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes (CJAS)
haben sich Christen verschiedener
Bekenntnisse und Juden unterschiedlicher Tradition in der Rechtsform
des „eingetragenen Vereins“ zusammengeschlossen. Der Verein ist als
gemeinnützig anerkannt. Gemäß der
Vereinssatzung gibt es drei gleichberechtigte Vorsitzende, einen katholischen, einen evangelischen und einen
jüdischen. Geschäftsführender Vorstand ist der katholische Vorsitzende,
Prof. Herbert Jochum.
Die Geschäftsstelle befindet sich im
„Haus der Bildung und Begegnung“
(ehem. Kolpinghaus) in 66111 Saarbrücken, Ursulinenstr. 67, Tel.: 0681/
9068 – 141. Für Informationen und
Gesprächskontakte steht auch der
geschäftsführende Vorsitzende unter
Tel.: 06897/924656, Fax 06897/924 666,
auch per e-mail: [email protected] zur Verfügung.
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DER
CHRISTLICH-JÜDISCHE ARBEITSGEMEINSCHAFT DES SAARLANDES, DIE BESUCHER UND INTERESSENTINNEN KENNEN
SOLLTEN
Die Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit sind in der
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
DES
SAARLANDES
(CJAS)
Bundesrepublik Deutschland nach
der Befreiung vom nationalsozialistischen Unrechtsstaat entstanden.
In Anlehnung an die bestehenden
Nationalen Räte für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in den USA,
Großbritannien, Frankreich und der
Schweiz sind in der Bundesrepublik
und nach 1989 auch in den neuen
Bundesländern mehr als 80 lokale
und regionale
Gesellschaften gegründet worden. Sie sind zusammengefasst im Deutschen Koordinierungsrat (DKR) mit Sitz in Bad Nauheim, der die Gesellschaften auf nationaler und internationaler Ebene vertritt. Der DKR ist größtes Einzelmitglied im International Council of
Christians and Jews (ICCJ), in dem 32
nationale Vereinigungen für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit vertreten sind. Sitz des ICCJ ist das Martin-Buber-Haus in Heppenheim. Im
Saarland wurde die Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft (CJAS) im
Jahre 1954 gegründet. Der Verein
zählt heute 220 Mitglieder und etwa
200 Freunde und Interessenten. Vierteljährlich erscheint ein Rundbrief mit
Kurzinformationen, einem Veranstaltungskalender mit Hinweisen auch
auf interessierende Veranstaltungen
befreundeter Bildungseinrichtungen
und anderer Institutionen. Die CJAS
finanziert ihre Arbeit aus den Beiträgen der Mitglieder und einigen weni-
87
gen Spenden von Freunden und Förderern.
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Wesentliche Aufgabe der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit war und ist die Versöhnung von Christen und Juden.
Aus der lebendigen Erinnerung an
die in Deutschland und Europa von
Deutschen und in deutschem Namen
betriebene Vernichtung jüdischen
Lebens stellen sie sich der bleibenden
Verantwortung und wehren sich gemeinsam gegen jede Form der Wiederkehr des Ungeistes. Begründet in
der biblischen Tradition folgen sie
der Überzeugung, dass im politischen
und religiösen Leben eine Orientierung nötig ist, die Ernst macht mit
der Verwirklichung der Rechte aller
Menschen auf Leben und Freiheit
ohne Unterschied des Glaubens, der
Herkunft oder des Geschlechts. Im
Laufe der mehr als 50-jährigen Geschichte der Christlich-Jüdischen Gesellschaften standen den gesellschaftlichen Erfordernissen entsprechend
einmal erzieherische, dann theologische oder politische Aufgaben im
Vordergrund. Mit Erfolg arbeiteten
die Gesellschaften an der Revision
des christlichen Religionsunterrichtes
und der Religionsbücher, an der Überwindung des Antijudaismus in
Theologie und Kirche, traten ein für
die Anerkennung Israels, die Aussetzung der Verjährung von NS-Verbrechen und für eine angemessene
„Wiedergutmachung“ an den Über-
lebenden des Holocaust. Die Christlich-Jüdische
Arbeitsgemeinschaft
des Saarlandes (CJAS) setzt sich für
folgende Ziele ein:
• Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Juden und
Christen,
• Aufarbeitung
unterschiedlicher Formen von Judenfeindschaft,
• Bewahrung der noch erhaltenen vielfältigen Zeugnisse jüdischer Geschichte,
• Suche nach einer lebendigen
Erinnerungskultur der Geschichte von Juden und Christen,
• Entfaltung freien, ungehinderten jüdischen Lebens in
Deutschland,
• Solidarität mit dem Staat Israel
als jüdischer Heimstätte,
• Wahrung der Menschenrechte,
mutiges Eintreten gegen Intoleranz, Fanatismus, Fundamentalismus und Diskriminierung aus religiösen, weltanschaulichen, politischen, sozialen, ethnischen und kulturellen Gründen.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
HUNG – JUGENDARBEIT
UND
ERZIE-
Ihre Ziele sucht die CJAS auf unterschiedlichen Wegen zu erreichen. Da
das Judentum unter Christen immer
noch wenig bekannt ist, stehen die
Vorträge zu Themen des Judentums,
der jüdischen Religion, der jüdischen
Geschichte, des jüdischen Denkens
sowie Themen der christlich-jüdi-
Heft 4 - 2007
88
schen Geschichte und des christlichjüdischen Dialogs
im Vordergrund. Die gegenwärtige
Krisensituation unserer Gesellschaft
lässt es als dringend notwendig erscheinen, sich verstärkt mit dem anwachsenden Rechtsextremismus, Neonazismus, Antisemitismus, aber
auch religiösem Fundamentalismus
zu befassen und zur Stärkung freiheitlichen,
demokratischen
und
rechtsstaatlichen Bewusstseins, Denkens und Handelns beizutragen. Zum
tragenden Gerüst unseres Vereinslebens gehören die jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen, die unserer
Gesellschaft das besondere Gepräge
geben. Da ist zuerst die sogenannte
„Woche der Brüderlichkeit“ zu nennen, die Anfang März bundesweit
begangen wird, deren Höhepunkt,
die Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille, im Wechsel der
Fernsehanstalten übertragen wird. Im
Rahmen dieser Woche verleiht die
Christlich-Jüdische
Arbeitsgemeinschaft ihrerseits die FriedrichSchlomo-Rülf-Medaille an Personen,
Institutionen oder Initiativen, die sich
im Sinne der Ziele unserer Gesellschaft verdient gemacht haben. Die
Medaille wird in Erinnerung an den
früheren Saarbrücker Rabbiner Dr.
Friedrich Schlomo Rülf seit 1997 im
Festsaal des Rathauses St. Johann in
Saarbrücken verliehen. Die Christlich-Jüdische
Arbeitsgemeinschaft
des Saarlandes hat es sich zur Aufgabe gemacht, den seit 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman
Herzog initiierten Nationalen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar öffentlich zu
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
begehen. An der Monstrosität der zu
gedenkenden Ereignisse scheitern
alle traditionellen Formen unserer
Gedenkkultur. Es musste ein neues
Ritual der Erinnerung gefunden werden, das unkonventioneller, weniger
verbraucht, auch schmerzhafter und
verstörender sein musste und dadurch auch angemessener war und
Wirkung zeigen konnte. Die CJAS hat
nach einer Idee von Ulrich Voss eine
solche neue Form eines Erinnerungsrituals „Eine Klangstele für das Hören und gegen das Aufhören“ oder
„Der Gesang vom Zyklon B“ gewagt
und bisher wiederholt in der Saarbrücker Stadtgalerie und in einigen
weiteren saarländischen Städten aufgeführt: In einer 24-stündigen Veranstaltung wird in ununterbrochener
Lesung von Namen und Nummern
aus dem „Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz – Birkenau 1939 – 1945“ der
zahllosen Opfer gedacht. Synchron
vorgetragene literarische Texte zum
Holocaust und zyklisch einsetzende
verstörende Musik lassen die Veranstaltung zu einem schmerzenden
Gedenken werden. Jährlich bietet die
CJAS ihren Mitgliedern und Freunden wie auch anderen Interessenten
größere Reisen an. In den letzten
Jahrzehnten sind zahlreiche Studien-,
Pilger- und Begegnungsreisen nach
Israel organisiert und durchgeführt
worden. Ebenso gab es Reisen zu den
Zentren jüdischen Lebens in Spanien,
Tschechien, Frankreich und Ungarn.
Die CJAS hilft bei der Betreuung ehemaliger Ghetto- und KZ-Häftlinge
aus den osteuropäischen und baltischen Staaten, die regelmäßig seit
89
vielen Jahren in kleineren Gruppen
auf Einladung des Maximilian-KolbeWerkes für ungefähr 14 Tage ins
Saarland kommen. Aus der Begegnung mit diesen christlich-jüdischen
Gruppen haben sich bisher Besuchsreisen nach Tschechien, Slowakei,
Litauen und Weißrussland ergeben.
Die CJAS bietet regelmäßig Bus- oder
Bahnreisen zu Ausstellungen christlich-jüdischer Thematik an. Zu den
regelmäßig durchgeführten Veranstaltungen gehört das zweimal jährlich statt-findende Seminar „Juden
und Christen lesen gemeinsam die
Bibel“ und der im Herbst stattfindende Lesezirkel „Juden und Christen in der deutschen Literatur“. Für
Jugendliche bietet die CJAS Wochenend-Seminare in saarländischen Tagungshäusern zu religiösen, kulturellen und politischen Themen im
Rahmen ihrer Zielsetzung an. Die
CJAS beteiligt sich regelmäßig an den
interreligiösen Gebeten in Bous,
Neunkirchen und Forbach. Lesungen,
Konzerte und Theaterbesuche gehören weiterhin zum kulturellen Angebot der Arbeitsgemeinschaft. Die
Ausstellung „Ecclesia und Synagoga.
Das Judentum in der christlichen
Kunst“, die anhand der beiden allegorischen Frauenfiguren die konfliktreiche Geschichte von Juden und
Christen aufzeigt, ist in vielen Städten
und bislang in vier europäischen
Ländern auf große Resonanz gestoßen. Sie ist vom kath. Vorsitzenden
der CJAS konzipiert worden.
BEGEGNUNG – MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS.
5. ORTE
DER
Eine der vornehmsten Aufgaben der
Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft ist die
Bewahrung der noch erhaltenen
Zeugnisse früheren jüdischen Lebens
im Saarland.
So konnte die Ruine der Synagoge in
Homburg vor dem Abriss bewahrt,
erhalten und saniert werden. Leider
sind weitergehende Vorstellungen
einer adäquaten Nutzung an den finanziellen Möglichkeiten bislang gescheitert. Die CJAS hat im Jahre 1987
im Wissenschaftsministerium ein
Projekt zur Inventarisierung und Archivierung aller 16 jüdischen Friedhöfe im Saarland angestoßen. Die
Friedhöfe, die bedeutende religions-,
kulturund
sozialgeschichtliche
Denkmäler auch unserer eigenen Geschichte darstellen, sind von natürlicher Erosion und Vandalismus bedroht. Unter Federführung des Landesdenkmalamtes sind die über 2000
Grabdenkmale fotografisch erfasst
worden. Das Salomon Ludwig Steinheim-Institut an der Universität
Duisburg unter Prof. Dr. Michael
Brocke wird nun in einem zweiten
Abschnitt die hebräischen Inschriften
übersetzen und einer religions-, kultur- und sozialgeschichtlichen Analyse unterziehen und sie für eine entsprechende Dokumentation vorbereiten. Für dieses zeitlich andauernde
und finanziell aufwendige Projekt ist
vom damaligen Landeskonservatoramt und der CJAS ein neuer Verein
ins Leben gerufen worden, der sich
als „Freundeskreis zur Rettung jüdischen Kulturguts im Saarland“ eintragen ließ. Die CJAS, das Landes-
Heft 4 - 2007
90
denkmalamt und die Synagogengemeinde Saar sind geborene Mitglieder im Vorstand des „Freundeskreises“. Zur Förderung dieses Projekts
hat der „Freundeskreis“ unter tatkräftiger Mithilfe der CJAS eine Ausstellung „Jüdische Friedhöfe im Saarland“ konzipiert, die durch das Saarland wandert und für das Großprojekt wirbt.
6. WAS
WIR
SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN ...
Interessenten sind herzlich zu unseren Veranstaltungen im ehemaligen
Kolpinghaus
Saarbrücken eingeladen. Die Veranstaltungen sind der Tagespresse oder
unserem
Rundbrief zu entnehmen, den wir
gerne kostenlos zusenden. Unsere
Geschäftsstelle ist leider wegen fehlender Mittel nicht immer besetzt. Da
wir eine Vereinigung des ganzen
Landes sind, führen wir auch Veranstaltungen außerhalb Saarbrückens
durch. Dies geschieht meist in Kooperation mit anderen Bildungsträgern vor Ort. Die CJAS geht ihren
Aufgaben in guter Nachbarschaft mit
der Synagogengemeinde Saar nach.
7. WIE
KANN MAN SICH WEITER INFOR-
MIEREN?
Josef Foschepoth: Im Schatten der
Vergangenheit. Göttingen 1993
Christoph Münz: Wenn nicht ich,
wer? Wenn nicht jetzt, wann? Münster 2004
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
Autor: Prof. Herbert Jochum
91
23. INTERRELIGIÖSER DIALOG SAARBRÜCKEN
1. OFFIZIELLER NAME
UND
ANSPRECH-
PARTNER
Der "interreligiöse Dialog Saarbrücken" ist ein Gesprächsforum, das
im Jahr 2001 eingerichtet wurde. Seit
diesem
Zeitpunkt
treffen
sich
regelmäßig:
• Vertretern und Vertreterinnen
verschiedener
Religionsgemeinschaften,
• Vertretern und Vertreterinnen
der Stadtratsfraktionen im
Stadtrat der Landeshauptstadt
Saarbrücken,
• Vertretern und Vertreterinnen
der Verwaltungsspitze der
Stadt Saarbrücken,
• und Vertretern und Vertreterinnen interkultureller Organisationen.
Von den Religionsgemeinschaften
beteiligen sich regelmäßig am interreligiösen Dialog:
• Islamische Gemeinde Saar
e.V.,
• Evangelischer
Kirchenkreis
Saarbrücken,
• Synagogengemeinde Saar,
• Katholisches Dekanat Saarbrücken,
• Türkisch-Islamische Gemeinde,
• Alewitisch Türkisches Kulturzentrum,
• Bahá´i Gemeinde Saar.
Ansprechpartner für den Interreligiösen Dialog Saarbrücken:
Dekanat Saarbrücken
Stephan Manstein
Ursulinenstr. 67
66111 Saarbrücken,
Tel.: 0681/9068-212, Fax 9068-219
e-mail:[email protected]
2. ASPEKTE DER GESCHICHTE DES
INTERRELIGIÖSEN
DIALOGS
SAARBRÜCKEN, DIE BESUCHER UND
INTERESSENTINNEN KENNEN SOLLTEN
3. WORAN
WIR GLAUBEN
–
WAS WIR
TUN
Der "Interreligiöse Dialog Saarbrücken" praktiziert und fördert den
Dialog und die Begegnung der
Religionsgemeinschaften in Saarbrücken. Er trifft sich bis zu 6 Mal im
Jahr und ist jeweils zu Gast bei einer
der Religionsgemeinschaften. Bei den
Treffen stehen neben aktuellen für
die Religionsgemeinschaften bedeutsamen Themen auch vereinbarte
Schwerpunktthemen auf der Tagesordnung (religiöse Erziehung, religiöse Feste, Religionsunterricht an
Schulen, Religion und Gewalt…).
Entstanden ist der "Interreligiöse
Dialog Saarbrücken" im Kontext von
Überlegungen der Islamischen Gemeinde Saar e.V. in Saarbrücken eine
Heft 4 - 2007
92
Moschee zu bauen. Um diesen Prozess kritisch und konstruktiv zu
begleiten wurde ein Gesprächsforum
gebildet, an dem neben Verantwortlichen von Religionsgemeinschaften auch Politik und Stadtverwaltung einbezogen wurden.
4. RELIGIÖSER UNTERRICHT
HUNG – JUGENDARBEIT
5. ORTE
DER
6. WAS
WIR
UND
ERZIE-
BEGEGNUNG – MÖGLICHKEITEN DES KENNENLERNENS.
SONST NOCH MITTEILEN
MÖCHTEN ...
7. WIE
KANN MAN SICH WEITER INFOR-
MIEREN?
Dekanat
Saarbrücken,
Stephan
Manstein, Ursulinenstr. 67, 66111
Saarbrücken,Tel.: 0681/9068-212, Fax
9068-219, e-mail: stephan.manstein@
bistum-trier.de
Superintendent Christian Weyer,
Sauerwiesweg 1, 66117 Saarbrücken
Tel.: 0681/3870013; Fax 0681/3870017
e-mail: [email protected],
www.kirchenkreis-saarbruecken.de
Autor: Stephan Manstein
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
93
ANHANG:
LITERATURHINWEISE ZU DEN VORGESTELLTEN RELIGIONEN
In den vorangehenden Selbstvorstellungen der einzelnen Konfessionen und
Religionsgemeinschaften werden z.T. weiterführende Literaturhinweise gegeben,
z.T. fehlt es daran.
Deshalb bietet dieser Anhang eine kleine Auswahl an Lehrbüchern zur Konfessionskunde und zur Religionswissenschaft, die jeweils eine Vielzahl an Konfessionen bzw. Religionsgemeinschaften vorstellen. Darüber hinaus wird zu den einzelnen Religionsgemeinschaften bzw. Konfessionen auf Werke verwiesen, die einen
Einstieg in die vertiefte, z.T. kritische Beschäftigung mit ihnen ermöglichen.
Selbstredend ist diese Auswahl nicht erschöpfend – etliche der hier genannten
Konfessionen und Religionen sind Gegenstand zahlloser Publikationen oder gar
ganzer Wissenschaftszweige (man denke nur an „Judaistik“ und „Islamwissenschaft“); zu anderen wiederum sind nur mühsam einführende Darstellungen zu
finden.
Im Zweifel helfen neben spezielleren Lehr- und Handbüchern die neuesten Auflagen der großen theologischen Lexika weiter, also: die RGG (Religion in Geschichte
und Gegenwart. Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, hg.
von Hans Dieter Betz u.a., Tübingen, vierte, völlig neu bearbeitete A. 1998-2005)
und das LThK (Lexikon für Theologie und Kirche, hg. Walter Kasper, Freiburg
u.a., dritte, völlig neubearbeitete A. 1993-2001).
KONFESSIONSKUNDLICHE BZW. RELIGIONSWISSENSCHAFTLICHE LEHR- U. HANDBÜCHER
Frieling, Reinhard / Geldbach, Erich / Thöle, Reinhard: Konfessionskunde.
Orientierung im Zeichen der Ökumene, Stuttgart u.a. 1999 (Grundkurs Theologie:
Band 5/ 2)
Handbuch der Religionen. Kirchen und andere Glaubensgemeinschaften in
Deutschland, hg. von Michael Klöcker und Udo Tworuschka, Landsberg am Lech
1997 (Loseblattausgabe).
Handbuch Religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen, hg. von Hans
Krech, Gütersloh 6., überarbeitete und ergänzte Auflage 2006.
Henkel, Reinhard: Atlas der Kirchen und der anderen Religionsgemeinschaften in
Deutschland. Eine Religionsgeographie, Stuttgart 2004.
Johann-Adam-Möhler-Institut: Kleine Konfessionskunde, Paderborn 31999.
Heft 4 - 2007
94
Metzler Lexikon Religionen, hg. von Christoph Auffahrt u. a., 3 Bde., Stuttgart /
Weimar 2000.
Oxford-Lexikon der Weltreligionen, hg. von John Bowker, Düsseldorf 1997.
ÜBERSICHTEN ZU KONFESSIONEN UND RELIGIONSGEMEINSCHAFTEN MIT SCHWERPUNKT
AUF BESTIMMTEN REGIONEN
Lexikon der Hamburger Religionsgemeinschaften. Religionsvielfalt in der Stadt
von A-Z, hg. von Wolfgang Grünberg, Dennis L. Slabaugh und Ralf Meister-Karanikas, Hamburg 21995.
Religion in Berlin. Ein Handbuch, hg. von Nils Grübel und Stefan Rademacher,
Berlin 2003.
Die wichtigsten Religionen und Weltanschauungen. Ein Leitfaden für Mitarbeitende im Krankenhaus, in Einrichtungen der Altenhilfe und Hospiz, hg. von JörnErik Gutheil, Düsseldorf 2006.
LITERATURHINWEISE ZU EINZELNEN KONFESSIONEN BZW. RELIGIONSGEMEINSCHAFTEN
A. MITGLIEDSKIRCHEN DER ARBEITSGEMEINSCHAFT CHRISTLICHER KIRCHEN (ACK)
1. KATHOLISCHES BISTUM DER ALT-KATHOLIKEN IN DEUTSCHLAND
Katholische Kirchengemeinde für Alt-Katholiken an der Saar „Saarbrücken“: Festschrift zur Weihe der wiederaufgebauten Friedenskirche. Saarbrücken, am 11.
März 1967, Saarbrücken 1967.
Küry, Urs / Oeyen, Christian: Die altkatholische Kirche. Ihre Geschichte, ihre Lehre, ihr Anliegen, Stuttgart (1966) 2., ergänzte A. 1978.
2. EVANGELISCH-FREIKIRCHLICHE GEMEINDE (BAPTISTEN)
Balders, Günter (Hg.): Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984, Wuppertal 1984.
Hughey, John David (Hg.): Die Baptisten, Stuttgart 1964.
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
95
Lorenz, Günter: Die Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden. Geschichte und Gegenwart 1986.
Wardin, Albert W. (Ed.): Baptists around the World. A Comprehensive Handbook, Nashville 1995.
3. EVANGELISCHE KIRCHE IM SAARLAND – RHEINLAND:
EVANGELISCHE KIRCHE IM RHEINLAND
Kirchenkreise Ottweiler, Saarbrücken, Völklingen (Hg.): Die evangelische Kirche
an der Saar gestern und heute, Saarbrücken 1975.
Rosenkranz, Albert: Abriß einer Geschichte der Evangelischen Kirche im Rheinland, Düsseldorf 1960.
Verzeichnis der Kirchengemeinden, Kirchenkreise, Verbände, Ämter und Einrichtungen der Evangelischen Kirche im Rheinland und ihrer Amtsträger, Düsseldorf 2006.
Zur Mühlen, Karl-Heinz: Art. Rheinland, in: RGG VII (42004), 490-492.
Zur allgemeinen Charakterisierung evangelischen Christentums
Greschat, Martin: Protestantismus in Europa. Geschichte – Gegenwart – Zukunft,
Darmstadt 2005.
Nowak, Kurt: Geschichte des Christentums in Deutschland, München 1995.
4. EVANGELISCHE KIRCHE IM SAARLAND – PFÄLZISCHER TEIL:
EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (PROTESTANTISCHE LANDESKIRCHE)
Bonkhoff, Bernhard H.: Bild-Atlas zur Pfälzischen Kirchengeschichte, Speyer 2000.
Kirche zwischen Rhein und Saar. Die Evangelische Kirche der Pfalz in Geschichte
und Gegenwart, hg. vom Ev. Presseverband in der Pfalz , Speyer 1979.
Stiewe, Martin: Art. Unionen, Kirchliche IV.: Innerprotestantische Unionen … 1
Deutschland, TRE XXXIV (2002), 323-327.
Heft 4 - 2007
96
4. DIE EVANGELISCH-METHODISTISCHE KIRCHE
Klaiber, Walter / Marquardt, Manfred: Gelebte Gnade. Grundriss einer Theologie
der Evangelisch-methodistischen Kirche, Stuttgart 1993.
Sommer, C. Ernst (Hg.): Der Methodismus. Stuttgart 1968.
Steckel, Karl / Sommer, C. Ernst: Geschichte der Evangelisch-methodistischen Kirche. Weg, Wesen und Auftrag des Methodismus unter besonderer Berücksichtigung der deutschsprachigen Länder Europas, Stuttgart 1982.
6. RÖMISCH-KATHOLISCHE KIRCHE – BISTÜMER SPEYER UND TRIER
Persch, Martin / Schneider, Bernhard (Hg.): Geschichte des Bistums Trier, bisher 3
Bde., Trier 2000 (Bd. 4), 2003 (Bd. 1), 2004 (Bd. 5).
Sudbrack, Leo (Hg.): Das katholische Saarland. Heimat und Kirche, 5 Bände, Saarbrücken 1954-1956.
Zur allgemeinen Charakterisierung römisch-katholischen Christentums
Albert, Franz (Hrsg.): Was ist heute noch katholisch? Zum Streit um die innere
Einheit und Vielfalt der Kirche. Freiburg im Breisgau 2001.
Gabriel, Karl: Christentum zwischen Tradition und Postmoderne, Freiburg u.a.
1995.
4
Löser, Werner (Hg.): Die römisch-katholische Kirche, Frankfurt 1986.
Schatz, Klaus: Zwischen Säkularisation und Zweitem Vatikanum. Der Weg des
deutschen Katholizismus im 19. und 20. Jh. , Frankfurt 1986.
Schwendenwein, Hugo: Die Katholische Kirche. Aufbau und rechtliche Organisation. Essen 2003.
7. RUSSISCH-ORTHODOXE KIRCHE (MOSKAUER PATRIARCHAT UND AUSLANDSKIRCHE)
Felmy, Christian A. u.a. (Hg.): Tausend Jahre Christentum in Russland, Göttingen
1988.
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
97
Galinskij, Feofan / Rahr, Michail: Die Russisch Orthodoxe Kirche in Deutschland:
Der Schmerz der Spaltung und der Wille zur Gemeinschaft, in: Die Orthodoxe
Kirche. Eine Standortbestimmung an der Jahrtausendwende, hg. von Evmenios
von Lefka / Athanasios Basdekis / Nikolaus Thon, Frankfurt (1999) 22000, 310-320.
Grauvogel, Gerd: Die orthodoxe Kirche. Unterrichtseinheit für den Religionsunterricht in der Sek. I, Speyer 2005 (Religionspädagogische Hefte – Ausgabe A
II/2005).
Ilma Reißner u.a.: Das heilige Russland. 1000 Jahre Russisch-Orthodoxe Kirche,
Freiburg 1987.
Reinhard Thöle (Hg.): Zugänge zur Orthodoxie, Göttingen 3., neubearb. A. 1998.
8. SELBSTÄNDIGE EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE
Roensch, Manfred / Klän, Werner (Hg.): Quellen zur Entstehung und Entwicklung
selbständiger ev.-lutherischer Kirchen in Deutschland, Frankfurt/M. 1987.
www.selk.de bietet eine sorgfältige Zusammenstellung theologischer Stellungnahmen der SELK.
9. GEMEINSCHAFT DER SIEBENTEN-TAGS-ADVENTISTEN IN DEUTSCHLAND
Mager, Johannes (Hg.): Die Gemeinde und ihr Auftrag, Lüneburg 1994.
Bruck, Eberhard: Strukturen des adventistischen Selbstverständnisses. Eine Untersuchung zum Kausalnexus von Offenbarungsdenken, Hermeneutik und ekklesiologischer Identität im Adventismus, Halle-Wittenberg 1994.
Obst, Helmut: Apostel und Propheten der Neuzeit, Göttingen 4., stark erw. und
aktualisierte A. 2000, 351-408.
B. NICHT-CHRISTLICHE RELIGIONEN
11. BAHAI
Heft 4 - 2007
98
Grossmann, Hermann: Der Baha’i und die Baha’i-Gemeinde, Hofheim-Langenheim 31994 (aus Sicht des Baha’ismus).
Schäfer, Udo: Der Bahai in der modernen Welt. Strukturen eines neuen Glaubens.
Hofheim-Langenhain (1978) 2., erw. und verb. A. 1981 (aus Sicht des Baha’ismus).
Vahman, Fereydun: Art. Baha’ismus, in: Theologische Realenzyklopädie V (1980),
115-132.
12. BUDDHISMUS
Baumann, Christoph Peter: Buddhismus, Regensburg 1999.
Dehn, Ulrich: Buddhismus verstehen. Versuche eines Christen. Frankfurt/Main
2004.
Schneider, Ulrich: Buddhismus, Darmstadt (1980), 4. unveränd. A. 1997.
Schweer, Thomas: Buddhismus, Gütersloh 2000.
13 + 14. ISLAM: TÜRKISCH-ISLAMISCHE UNION DER ANSTALT FÜR RELIGION (DITIB)
UND ISLAMISCHE GEMEINDE SAARLAND E.V.
Deutscher Bundestag, 14. Wahlperiode, Drucksache 14/4530: Islam in Deutschland
– Antwort der Bundesregierung, Berlin 2000.
Ende, Werner/Steinbach, Udo (Hg.): Der Islam in der Gegenwart, München (1984)
5., aktualisierte und erw. A. 2005, bes. 587-597.
Huber, Barbara: Der Islam, Regensburg o.J.
Khoury, Adel Theodor / Heine, Peter / Oebbecke, Janbernd (Hg.): Handbuch Recht
und Kultur des Islams in der deutschen Gesellschaft, Gütersloh 2000.
Lemmen, Thomas: Islamische Vereine und Verbände in Deutschland, Bonn 2002,
34-40 u.a.
Spuler-Stegemann, Ursula: Muslime in Deutschland. Informationen und Klärungen, Freiburg u.a. 3. A. 2002, passim.
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
99
15. JUDENTUM
DeLange, Nicholas R.M.: Das Judentum. Eine Einführung, Köln 2005.
Marx, Albert: Die Geschichte der Juden im Saarland vom Ancien Régime bis zum
Zweiten Weltkrieg, Saarbrücken 1992.
Then, Reinhold: Das Judentum, Regensburg 2., veränd. A. 1994.
„... und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland,
bearbeitet von Stefan Fischbach und Ingrid Westerhoff, Mainz 2005.
C. AUSLANDSGEMEINDEN CHRISTLICHER KIRCHEN UND GEMEINSCHAFTEN
N.N.
D. WEITERE RELIGIONSGEMEINSCHAFTEN
16. DIE CHRISTENGEMEINSCHAFT
Obst, Helmut: Apostel und Propheten der Neuzeit, Göttingen 4., stark erw. und
aktualisierte A. 2000, 575-606.
Ringleben, Joachim: Über die Christlichkeit der heutigen Christengemeinschaft, in:
ZThK 93 (1996), 257-283.
Wehr, Gerhard: Friedrich Rittelmeyer – sein Leben. Religiöse Erneuerung als Brückenschlag, Stuttgart 1998.
17. LIBERAL-KATHOLISCHE KIRCHE
Schütte, Heinz: Art.: Liberalkatholische Kirche, in: Lexikon für Theologie und Kirche VI (1997), 892.
Verein zur Förderung der Grundsätze der Liberalkatholischen Kirche: Darlegung
der Grundsätze und Zusammenfassung der Lehre der Liberalkatholischen Kirche,
Wien 1964 (Selbstdarstellung).
Heft 4 - 2007
100
18. KIRCHE JESU CHRISTI DER HEILIGEN DER LETZTEN TAGE (MORMONEN)
Haack, Friedrich-Wilhelm: Mormonen, München (1978) 5. A. 1989.
Hauth, Rüdiger: Die Mormonen – Sekte oder neue Kirche Jesu Christi? ... 2. A.
1996.
Mullen, Robert: Die Mormonen. Geschichte einer Glaubensbewegung, Weilheim
1968 (aus mormonischer Sicht).
Obst, Helmut: Apostel und Propheten der Neuzeit, Göttingen 4., stark erw. und
aktualisierte A. 2000, 266-315.
19. NEUAPOSTOLISCHE KIRCHEN
Bautz, Friedrich Wilhelm: Die Neuapostolische Kirche. Worte der Aufklärung und
Abwehr, Gladbeck 1968.
Haack, Friedrich-Wilhelm: Neuapostolische Kirche, München 61992.
Obst, Helmut: Apostel und Propheten der Neuzeit, Göttingen 4., stark erw. und
aktualisierte A. 2000, 55-142.
20. ZEUGEN JEHOVAS
Besier, Gerhard/Besier, Renate-Marie: Kritik der ZJ an den Zentrallehren der
Kirchen der Christenheit und Gegenkritik, in: Zeugen Jehovas/WachtturmGesellschaft: Eine 'vormoderne' religiöse Gemeinschaft in der 'modernen'
Gesellschaft? Gutachterliche Stellungnahme, in: Gerhard Besier/Erwin K. Scheuch
(Hg.): Die neuen Inquisitoren. Religionsfreiheit und Glaubensneid, Teil II, Zürich /
Osnabrück 1999, 114-123.
Obst, Helmut: Apostel und Propheten der Neuzeit, Göttingen 4., stark erw. und
aktualisierte A. 2000, 409-454.
Rausch, Ulrich: Jehovas Zeugen. Dokumente, Daten, Hintergründe, Frankfurt am
Main 21998.
Schreiber, Matthias: Art. Zeugen Jehovas, in: TRE XXXVI (2004), 660-663.
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte
101
E. ARBEITSGEMEINSCHAFTEN ZUR FÖRDERUNG ÖKUMENISCHER BZW. INTERRELIGIÖSER
VERSTÄNDIGUNG
21. ARBEITSGEMEINSCHAFT CHRISTLICHER KIRCHEN
Keine Sekundärliteratur speziell zur ACK; vgl. aber www.ack.de und etwa
Reinhard Frieling: Der Weg des ökumenischen Gedankens, Göttingen 1992.
22. CHRISTLICH-JÜDISCHE ARBEITSGEMEINSCHAFT DES SAARLANDES E.V. (CJAS)
Foschepoth, Josef: Im Schatten der Vergangenheit. Die Anfänge der Gesellschaften
für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Göttingen 1993.
Heft 4 - 2007
Saarbrücker Religionspädagogische Hefte 4
UNIVERSITÄT
DES
SAARLANDES
Fachrichtung Evangelische Theologie
Zu den Saarbrücker Religionspädagogischen Heften
Seit dem Jahr 2006 gibt die Fachrichtung Evangelische Theologie der Universität
des Saarlandes die „Saarbrücker Religionspädagogischen Hefte“ heraus.
In lockerer Folge werden darin
z theologische bzw. religionspädagogische Vorträge oder Aufsätze,
z Dokumentationen,
z Unterrichtsentwürfe und -materialien für den evangelischen Religionsunterricht
veröffentlicht.
Es handelt sich um Beiträge, von denen wir meinen, dass sie für Religionslehrerinnen und -lehrer sowie alle Anderen, die insbesondere im Saarland an
Fragen evangelischer Bildungsverantwortung interessiert sind, aufschlussreich
und anregend sein können.
Um die Hefte zu einem anregenden Forum zu gestalten, laden wir Religionslehrerinnen und -lehrer aller Schulformen, Theologinnen und Theologen und
andere religionspädagogisch Aktive ein, uns eigene Arbeiten, die zur Wahrnehmung von Bildungsverantwortung aus evangelischer Perspektive beitragen
können, zur Veröffentlichung zuzusenden.
Vor der Veröffentlichung behalten wir uns allerdings eine Prüfung vor.
Die Hefte sind gegen eine Schutzgebühr (Selbstkostenpreis) im Sekretariat
unserer Fachrichtung (0681/302-4376 oder -2349) erhältlich; sie stehen unter
www.uni-saarland.de/EvangelischeTheologie zum kostenlosen Download zur
Verfügung.
Verantwortlich für die Herausgabe und im Sinne des Presserechts:
Professor Dr. Bernd Schröder
Universität des Saarlandes
Fachrichtung Evangelische Theologie
Postfach 15 11 50
66041 Saarbrücken
0681/ 302-2949
[email protected]
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