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Erfahrungsbericht Sydney Maurizio Miccich´e Universit¨at des Saarlandes

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Erfahrungsbericht Sydney Maurizio Miccich´e Universit¨at des Saarlandes
Erfahrungsbericht Sydney
Maurizio Micciché
Universität des Saarlandes
Nach einem halben Jahr in Sydney schreibe ich diesen Erfahrungsbericht. Dieser soll
eine kleine Anleitung geben, dass der Einstieg in euren Auslandsaufenthalt leichter
fällt.
Meine Planung nach Sydney zu reisen hat etwa 14 Monate vor eigentlichem Reiseantritt angefangen. Es war ein langer Weg, aber ich habe nach den ersten paar
Wochen hier in Australien schon gemerkt, dass es das wert war. Daher kann ich euch
nur empfehlen euch frühzeitig um einen Auslandsaufenthalt zu kümmern...es lohnt
sich!
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1 Vorbereitungen
Bevor es nach Down Under geht, muss erstmal vieles vorbereitet werden. Es gibt viele Formulare zu besorgen und auszufüllen. Jedoch ist das meiner Meinung nach der
leichteste Teil. Z.B. braucht der Englischtest nicht immer ein TOEFL oder IELTS
zu sein, sondern kann in manchen Fällen ein recht formloser Sprachtest im Sprachenzentrum der Heimatuni sein. Wichtig jedoch ist es vorher abzuklären, welche
Sprachtests anerkannt werden, da TOEFL oder IELTS mehr Organisation und Zeit
beanspruchen. Das Einschreiben an der Uni war bei mir recht einfach, da die Universität des Saarlandes eine Partner-uni der UTS ist, sodass ich meine Unterlagen dem
International Office geben konnte, die im direkten Kontakt mit der UTS stehen.
Ich habe vor allem in das Motivationsschreiben für das International Office an der
Universität des Saarlandes, in das Motivationsschreiben für den DAAD und in die
Vorbereitung auf das persönliche Gespräch beim DAAD viel Zeit investiert, da ich
optimal vorbereitet sein wollte. Zwar wurde beim DAAD versucht das persönliche
Gespräch so angenehm wie möglich zu gestalten, jedoch fühlte ich mich stark wie in
einer Prüfungssituation und dachte wie jeder andere auch sich nicht gut präsentiert
zu haben. Hier kann ich jedem nur empfehlen ruhig an die Sache heranzugehen,
genau zu wissen warum man diesen Auslandsaufenthalt macht und sich über Universitätsmodell, Politik und das Land selbst ein wenig zu informieren.
2 Ankommen in Sydney
Nachdem ich in Sydney gelandet bin, habe ich 2 Wochen lang in einem Hostel
gewohnt, was sehr zu empfehlen ist, da man von Deutschland aus sehr schwer eine
feste Unterkunft organisieren kann, falls man nicht im Studentenwohnheim wohnen
will. Das Hostel Billabong Gardens in Newtown kann ich nur empfehlen, da man die
UTS sehr gut mit Bus erreichen kann, gleichzeitig ist man in Newtown auch direkt
schon in einem der angesagten Viertel, das viele Möglichkeiten zum Ausgehen bietet.
In der Innenstadt befinden sich aber auch viele sehr gute Hostels. Ich würde für den
Anfang empfehlen in der Stadt in der Nähe der Universität zu leben, da man von
dort aus sehr gut überall hinkommt und sich Wohnungen anschauen kann.
3 Wohnen in Sydney
Als erstes sei gesagt: Wohnen in Sydney ist teuer! Wenn man in einer schönen WG
wohnen will und sich kein Zimmer mit jemandem teilen will, was hier sehr üblich ist,
muss man tief in die Tasche greifen. Mit $200 pro Woche muss man rechnen, je nach
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Suburb sogar noch mehr. Man findet auch Einzelzimmer für weniger. Dabei handelt es sich aber meistens um sehr kleine Zimmer, die sich das Bad mit 10 anderen
Personen teilen oder die Wohnung hat überhaupt keine Küche. Daher gilt bei der
Wohnungssuche geduldig und vor allem auch schnell zu sein. Sobald ihr ein gutes
Angebot auf www.gumtree.com.au, www.domain.com.au, www.flatmates.com.au
o.ä. gefunden habt, solltet ihr sofort anrufen und einen Termin ausmachen. Oftmals
werden die Zimmer noch am gleichen Tag weitervermietet. Wo man letztendlich
wohnen will, muss jeder für sich entscheiden. Ich habe mich für Surry Hills entschieden und hatte damit eine sehr zentrale Lage und alles wichtige außer den Strand in
der Nähe.
4 Transport in Sydney
Das Transportsystem in Sydney ist gut ausgebaut und man kommt überall recht
schnell hin, wobei durch die Form der Stadt und der natürliche Hafen manche Punkte
ein wenig schwer zu erreichen sind. Zum Beispiel fährt man nach Manly mit der
Fähre schon alleine eine halbe Stunde fährt, jedoch ist es jedes mal schön diese
Überfahrt zu machen. Ich persönlich habe mich für ein Fahrrad entschieden und
konnte damit nach Darling Harbour in 6 Minuten, zum Opera House in 9 Minuten
und einfach überall in der Stadt sehr schnell sein, was zwar am Anfang erstmal
gewöhnungsbedürftig war aufgrund des Linksverkehrs, jedoch gewöhnt man sich
schnell daran und entwickelt auch recht schnell einen guten Orientierungssinn, was
einem das Gefühl vermittelt nicht nur Tourist in der Stadt zu sein, sondern dort
wirklich zu leben und daheim zu sein.
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Abbildung 1: Manly Ferry
5 Finanzen
Bevor ich nach Australien geflogen bin, habe ich bei der comdirect Bank ein kostenloses Konto eröffnet. Mit der Visakarte, die man erhält, kann man kostenlos an
fast allen Bankautomaten (ATM) abheben, was sich als sehr nützlich erweist. Bei
jedem Bezahlen mit der Karte muss man jedoch Gebühren bezahlen. Die Deutsche
Kreditbank (DKB) bietet ein ähnliches System, nur das man dort jedes Mal seine
Kreditkarte aufladen muss, während bei der comdirect Bank dies automatisch geschieht. In Australien ist es durchaus üblich auch kleine Geldbeträge mit Karte zu
zahlen. Da ich nicht jedes mal, wenn ich mit Karte zahle, Gebühren zahlen wollte,
habe ich ein australisches Konto eröffnet. Mit der Karte, die man bekommt, kann
man Beträge bis 100 Dollar auch einfach dadurch bezahlen, indem man seine Karte
kurz an das Kartenlesegerät hält.
6 Studium
Das Studium in Australien unterscheidet sich meiner Meinung nach stark von dem
in Deutschland. Ich finde, dass die Art an der Universität zu studieren mehr an
Schule erinnert. Z.B. bekommt man das Wissen hier mehr ”hinterher getragen”. Ich
kannte es aus meiner Studienzeit in Deutschland nicht, dass Sachverhalten so oft
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wiederholt und erklärt werden. Ein weiterer Unterschied ist, dass man hier mehr
auf spezielle Probleme eingeht, die man dann sehr ausführlich behandelt wobei man
in Deutschland eher ein breit gefächertes Wissen mitbekommt. Auch die Art der
Benotung unterscheidet sich stark. In Australien gibt es während dem Semester
immer Assignments zu tun, die die Endnote stark beeinflussen. Die Klausur am
Ende des Semester ist im Gegensatz zu Deutschland mit weniger als 50% gewichtet.
Daher fällt es sehr leicht die Kurse zu bestehen. Um eine sehr gute Note zu erreichen,
muss man sich jedoch das ganze Semester anstrengen.
7 Universität
Die University of Technology in Sydney liegt mitten in Sydney am Broadway, nur 5
Minuten von Central Station entfernt. Da die Uni jedoch so zentral gelegen ist, gibt
es nur ganz wenig Grünfläche und die Universität ist auf mehrere Gebäude verteilt,
die alle in 10 Minuten zu Fuß zu erreichen sind. Man merkt schon beim Betreten der
Gebäude, dass die Universität sehr auf das Image achtet und darauf, dass sich die
Studierenden wohl fühlen. Es wird sehr viel Geld in das Aussehen der Uni gesteckt,
aber auch in zusätzliches Personal. In der Bibliothek z.B. gibt es mindestens 20 Personen, die nur dazu da sind Angelegenheiten rund um das Bücher ausleihen, drucken
und Räume buchen zu klären. Leider gibt es auch Schattenseiten. So gibt es hier
keine Mensa, in der man jeden Tag zwischen mehreren Menüs zu Studentenpreisen
wählen kann, sondern eine Food-Court in der sich Fast Food Anbieter einmieten. So
gibt es dort einen Sushi-, einen Kebab- und zwei Thai-Läden, die mit stolzen Preisen
Essen anbieten (ungefähr $9). Daher koche ich mir immer eine doppelte Portion zu
Abend, sodass ich am nächsten Tag auch ein günstiges Mittagessen habe. Falls ich
jedoch kein Mittagessen dabei habe, gehe ich lieber nach Chinatown, was nur 5 Minuten zu Fuß entfernt ist und kaufe mir dort ein Gericht beim Lieblings-Thailänder
(Satang Thai), das ein wenig günstiger und um Längen besser ist, als die Gerichte
aus der Food Court.
8 What to do in Sydney?
Sydney bietet einfach unendlich viele Möglichkeiten und für jeden ist was dabei. Mir
persönlich gefällt, dass die Stadt mit der Natur so nah verbunden ist. Es gibt überall
Nationalparks durch die man spazieren oder wandern kann, die Blue Mountains sind
nur zwei Stunden mit dem Zug entfernt, Strände gibt es jede Menge und es gibt einfach unendlich viele tolle Aussichtspunkte auf den Harbour. Ich kann natürlich nicht
alles aufzählen, was man in Sydney so alles machen kann, aber natürlich muss man
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das Opera House gesehen haben und sollte sich auch eine Oper oder ein anderes
Stück dort anschauen. Karten gibt es schon ab $50 für Studenten und manchmal sogar mit richtig guten Sitzplätzen. Ein weiteres Highlight der Stadt ist die imposante
Harbour Bridge, die sich über den Hafen erstreckt. Wie schon erwähnt ist die Manly
Fähre auch ein Highlight für sich. Die Überfahrt kann man gut mit dem Manly to
Spit Bridge Walk, ein 10 km langer Weg an der Küste des Harbours entlang, kombinieren. Neben Manly Beach gibt es noch den berühmtesten Strand in Sydney: Bondi
Beach. Hier kann man auf den hereinbrechenden Wellen sein Können auf dem Surfbrett zeigen, sich am Strand sonnen, grillen oder an der Küste spazieren gehen. Auch
die Blue Mountains sind ein must see. In nur zwei Stunden kann man mit dem Zug in
die bewaldeten Canyons fahren und dort schöne Touren machen, sogar über mehrere
Tage. Aber was man alles in Sydney machen kann findet man sehr schnell selbst raus
sobald man hier ankommt. Selbst wenn man nichts für den Tag geplant hat, kann
man einfach raus auf die Straße, durch die Suburbs fahren und man sieht immer
einen kleinen Markt, ein Festival oder eine andere Veranstaltung. Wer das ganze
jedoch ein klein wenig mehr planen will, kann auf www.weekendnotes.com/sydney/
schauen welche Veranstaltungen gerade stattfinden.
Abbildung 2: Opera House
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Abbildung 3: Harbour Bridge
Abbildung 4: Blue Mountains
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9 Fazit
Generell kann ich nur sagen, dass ich unglaublich froh bin eine solch tolle Möglichkeit
geboten zu bekommen in einer so vielfältigen Stadt leben zu können. Natürlich ist
man bei der Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt erstmal skeptisch, ob man
die Arbeit überhaupt in solch ein Projekt stecken soll, weil man nicht weiß, ob es
tatsächlich klappen wird. Ich kann von mir sagen, dass sich jeglicher Aufwand mehr
als gelohnt hat. Daher möchte ich hiermit auch all denjenigen danken, die diesen
Aufenthalt möglich gemacht haben. Vielen Dank an den DAAD und vor allem an
Frau Streier, die mir bei jeglichen Problemen und Fragen geholfen hat! Vielen Dank
an Wolfgang Heintz vom International Office an der Universität des Saarlandes,
der mir ebenfalls sehr bei der Organisation dieses Auslandsaufenthalts geholfen hat
und bei Fragen immer ein offenes Ohr hatte. Nicht zuletzt will ich meinen Eltern
und meiner Familie danken, die mich immer unterstützt haben und mir an mancher
Stelle eine andere Sichtweise auf Dinge zeigen konnten.
Ich hoffe mein Bericht hat ein wenig geholfen, euch auf diese tolle Erfahrung vorzubereiten und ich wünsche euch eine tolle Zeit!
Twenty years from now you will be more disappointed by the things that
you didn’t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines.
Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails.
Explore. Dream. Discover.
– Mark Twain
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Abbildung 5: 12 Apostel
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