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Internationalisierung des Studiums – Ausländische Studierende in Deutschland

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Internationalisierung des Studiums – Ausländische Studierende in Deutschland
Titel_A3_Internationalisierung.FH8 Mon Feb 21 15:44:06 2005
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Internationalisierung des Studiums
– Ausländische Studierende in Deutschland
– Deutsche Studierende im Ausland
Ergebnisse der 17. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW)
durchgeführt durch HIS Hochschul-Informations-System
Probedruck
Titel_A3_Internationalisierung.FH8 Mon Feb 21 15:44:06 2005
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Der vorliegende Bericht wurde im Auftrag
des Deutschen Studentenwerks (DSW) und mit Förderung des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
von HIS Hochschul-Informations-System GmbH, Hannover, erstellt.
Die Verantwortung für den Inhalt trägt HIS.
Impressum
Herausgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Referat Publikationen; Internetredaktion
11055 Berlin
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schriftlich an den Herausgeber
Postfach 30 02 35
53182 Bonn
oder per
Tel.: 01805 - 262 302
Fax: 01805 - 262 303
(0,12 Euro/Min.)
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.bmbf.de
Druckerei
poppdruck, Langenhagen
Bonn, Berlin 2005
Gedruckt auf Recyclingpapier
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Titel_A3_Internationalisierung.FH8 Mon Feb 21 15:50:10 2005
Schmutztitel
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Internationalisierung des Studiums
– Ausländische Studierende in Deutschland
– Deutsche Studierende im Ausland
Ergebnisse der 17. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW)
durchgeführt durch HIS Hochschul-Informations-System
Wolfgang Isserstedt
Klaus Schnitzer
Probedruck
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VORWORT
III
Vorwort
Kaum irgendwo sonst ist der Austausch über Grenzen hinweg so
rege und so selbstverständlich wie in der Wissenschaft. Die „scientific community“ ist eine „global community“ und Deutschland
ist als Drehscheibe der Wissenschaft ein aktiver Teil dieser community. Viele junge Studierende, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen kommen wieder in unser Land, um hier zu lernen
und zu forschen, zu lehren und zu leben. Dies wurde möglich
durch neue und attraktive Angebote, moderne Gesetzesreformen, internationales Hochschulmarketing und neue Karrierewege.
An deutschen Hochschulen studierten 2003 rund 227.000 Studierende aus dem Ausland, das sind neunmal so viel wie im Jahr 1970.
Dabei übertrifft Deutschland beispielsweise mit einer Importquote von 10,1 % - gemessen an den Studienplätzen - die USA mit 3,7 %
sehr deutlich.
Die Mehrheit der ausländischen Studierenden befindet sich im
Erststudium und will in Deutschland einen Studienabschluss erwerben. Die Gründe für ein Studium in Deutschland sind vielfältig. Sie reichen von der Vertiefung der Sprachkenntnisse, dem Interesse, spezielle Fachkenntnissse zu erwerben bis hin zu der Erwartung, durch das Studium in Deutschland die eigenen Berufschancen zu verbessern. Insbesondere sind junge Menschen aus
den Entwicklungs- und Schwellenländern sowie den osteuropäischen Ländern an einem Studium in Deutschland interessiert.
Ausgehend von den Erfahrungen, die während des Studienaufenthalts gemacht wurden, würden fast zwei Drittel der ausländischen Studierenden Freunden und Bekannten im Heimatland ein
Studium in Deutschland empfehlen.
Im Gegenzug sind unsere deutschen Studierenden anteilsmäßig
wesentlich mobiler als Studierende anderer vergleichbarer Industrieländer. So studieren mit 2,6 % wesenlich mehr deutsche
Studierende im Ausland als z. B. in Australien mit 0,5 % und in den
USA mit 0,2 %. Gemessen an den Studierenden in höheren Semestern hat sich die Auslandsmobilität deutscher Studierender seit
1991 bei einem studienbezogenen Auslandsaufenthalt von 16 %
auf 27 % sowie bei einem zeitweisen Auslandsstudium von 6 % auf
13 % erheblich erhöht.
Die Ergebnisse zeigen jedoch auch, dass die Auslandsmobilität
der deutschen Studierenden unter anderem erheblich von der sozialen Herkunft der Studierenden beeinflusst wird. Um so erfreulicher ist, dass 22 % derjenigen, die im Ausland studiert haben,
BAföG-Empfänger sind.
In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass die persönliche
Einstellung zu einem Auslandsaufenthalt am häufigsten von der
erwarteten finanziellen Mehrbelastung durch einen Auslandsaufenthalt beeinflusst wird. Hier zeigt sich, welch bedeutsame Rolle
die Förderung nach dem BAföG bei der Finanzierung von Auslandsaufenthalten dabei spielt, auch Studierenden aus finanziell
schwächeren Familien einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt bzw. ein Auslandsstudium zu ermöglichen, und dass es wichtig und richtig war, die Fördermöglichkeiten für ein Auslandsstudium mit dem BAföG weiter auszubauen und zu verbessern.
Insgesamt machen die Ergebnisse der Studie deutlich, dass der
weitere Ausbau einer sozialen Infrastruktur sowie die qualitative
Verbesserung der Beratungs- und Serviceleistungen künftig wesentliche Erfolgsfaktoren für ein Studium in Deutschland aber
auch für ein Studium im Ausland darstellen werden.
Edelgard Bulmahn
Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens
Bundesministerin für
Bildung und Forschung
Präsident des
Deutschen Studentenwerks
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INHALTSVERZEICHNIS
V
Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Zusammenfassung ...............................................................................................................................
2. Internationalisierung der Hochschulbildung....................................................................
4
2.1 Formen der Internationalisierung ...........................................................................................................
4
2.2 Ziele des Ausländerstudiums ...................................................................................................................
5
2.2.1 Zielwandel im Zeitalter der Globalisierung .................................................................................
5
2.2.2 Soziale Dimension der Mobilität ...................................................................................................
5
2.3 Maßnahmen zur Förderung des Ausländerstudium in Deutschland ....................................................
6
2.3.1 Steigerung der Attraktivität des Studienangebots .....................................................................
6
2.3.2 Soziale Rahmenbedingungen .......................................................................................................
6
2.3.3 Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der Zielgruppen ...............................................
7
2.4 Ziele des Auslandsstudiums deutscher Studierender ............................................................................
7
2.4.1 Steigerung der Mobilität ...............................................................................................................
7
2.4.2 Maßnahmen zur Verbesserungen der Rahmenbedingungen .....................................................
7
3. Statistischer Überblick über Umfang und Entwicklung
der Internationalisierung ...............................................................................................................
9
3.1 Weltmobilität ............................................................................................................................................
9
3.2 Ausländerstudiums an deutschen Hochschulen ....................................................................................
12
3.2.1 Gesamtentwicklung ......................................................................................................................
12
3.2.2 Herkunftsregionen und Länder .....................................................................................................
13
3.2.3 Europäische Herkunftsländer.........................................................................................................
15
3.2.4 Ausgewählte Herkunftsländer .......................................................................................................
15
3.2.5 Bildungsinländer und -ausländer ..................................................................................................
18
3.2.6 Herkunftsregionen der Bildungsausländer ..................................................................................
20
3.3 Auslandsstudium deutscher Studierender .............................................................................................
22
3.3.1 Mobilitätsentwicklung deutscher Studierender .........................................................................
22
3.3.2 Zielländer des Auslandsstudiums ..................................................................................................
22
4. Studium in Deutschland – Bildungsausländer .................................................................
26
4.1 Datenquelle Sozialerhebung ...................................................................................................................
26
4.1.1 Aufbau des Fragebogens ...............................................................................................................
26
4.1.2 Durchführung der Untersuchung .................................................................................................
26
1
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VI
INHALTSVERZEICHNIS
4.1.3 Begriffsbestimmungen, Definitionen............................................................................................
26
4.2 Strukturmerkmale des Auslanderstudiums ............................................................................................
27
4.2.1 Art des Studiums – Studienrichtung .............................................................................................
27
4.2.2 Zeitaufwand ....................................................................................................................................
32
4.2.3 Stipendiaten – Programmstudierende – free movers ..................................................................
34
4.3 Biographische Merkmale .........................................................................................................................
36
4.4 Vorbildung und Motive für ein Studium in Deutschland .......................................................................
38
4.4.1 Vorbildung und deren Anerkennung in Deutschland .................................................................
38
4.4.2 Deutschkenntnisse .........................................................................................................................
41
4.4.3 Gründe für ein Studium in Deutschland ........................................................................................
43
4.5 Lebenssituation in Deutschland ..............................................................................................................
45
4.5.1 Finanzierung des Lebensunterhalts .............................................................................................
45
4.5.2 Erwerbstätigkeit neben dem Studium ..........................................................................................
49
4.5.3 Wohnformen und Wohnsituation .................................................................................................
51
4.5.4 Mittagessen in der Mensa ..............................................................................................................
55
4.6 Deutschland als Studienland ...................................................................................................................
56
4.7 Ergänzende Anmerkungen der Befragten zu ihrer Situation in Deutschland .....................................
60
5. Deutsche Studierende im Ausland ...........................................................................................
61
5.1 Auslandserfahrungen vor dem Studium .................................................................................................
61
5.2 Studienbezogene Auslandsaufenthalte .................................................................................................
62
5.2.1 Art und Umfang ..............................................................................................................................
62
5.2.2 Beeinflussende Faktoren ................................................................................................................
63
5.2.3 Zielländer und Organisation ..........................................................................................................
66
5.2.4 Finanzierung und Dauer ................................................................................................................
66
5.2.5 Hindernisse auf dem Weg zum Auslandsstudium ........................................................................
67
5.2.6 Absichten ........................................................................................................................................
68
Anhang ................................................................................................................................................................
71
Fragebogen und Begleitschreiben .................................................................................................................
72
Literaturverzeichnis .........................................................................................................................................
89
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ZUSAMMENFASSUNG
1
1. Zusammenfassung
Anlage der Untersuchung
Ergebnisse der Untersuchung
Die Untersuchung zur Internationalisierung der Hochschulbildung verfolgt drei Ziele:
Die folgende Übersicht der Ergebnisse soll für den schnellen Leser
einen kurzen Überblick über die Untersuchung vermitteln.
1. In einem knappen Überblick sollen die strukturbestimmenden hochschulpolitischen Rahmenbedingungen der Internationalisierung und deren Veränderungen aufgezeigt werden. Die
handlungsrelevanten Konzepte und Strategien sollen aus globaler, europäischer und nationaler Sicht beleuchtet werden und
Hintergrund für eine vertiefende Betrachtung der Ziele und Maßnahmen sowohl für das Ausländerstudium in Deutschland als
auch für das Auslandsstudium deutscher Studierender liefern.
Internationalisierungsstrategien
2. Als Auswirkung der verschiedenen Internationalisierungsstrategien soll der Umfang der grenzüberschreitenden Bildungsmobilität von Studierenden hinsichtlich seiner Entwicklung und
regionalen Ausprägung untersucht werden. Ausgehend vom Umfang der Weltmobilität sollen die auf Deutschland gerichteten
und von Deutschland ausgehenden Mobilitätsströme genauer
quantifiziert werden.
3. Sowohl für die ausländischen Studierenden in Deutschland
als auch für die deutschen Studierenden, die sich studienbedingt
im Ausland aufgehalten haben, soll im Hauptteil der Untersuchung die Studien- und Lebenssituation im Gastland genauer dargestellt werden. Die Aussagen der ausländischen Studiengäste
und der deutschen Studierenden im Ausland sollen auch Aufschluss geben, in welcher Weise internationale Mobilität gefördert werden kann.
Die Untersuchung gründet sich auf verschiedene Informationsquellen: Der Einleitungsteil über die hochschulpolitischen Konzepte der Internationalisierung fußt auf einer Analyse der relevanten Sekundärliteratur, der statistische Überblick über Umfang
der Mobilität nutzt die verschiedenen Datenquellen der amtlichen Statistik und der vertiefende Hauptteil zur Studien- und Lebenssituation ausländischer Studierender in Deutschland bzw.
deutscher Studierender im Ausland beruht auf sozialempirischen
Ergebnissen der Umfrage der 17. Sozialerhebung unter deutschen
und ausländischen Studierenden.
Der vorliegende Bericht gliedert sich somit im Anschluss an die
Zusammenfassung in einen konzeptionellen Einleitungsteil (Kapitel 2), einen statistischen Überblick über Umfang und Entwicklung der Internationalisierung (Kapitel 3) und einen empirisch
fundierten Teil, welcher die Sicht der international mobilen Studierenden deutlich macht. Dieser empirische Teil ist in zwei Kapitel aufgeteilt und behandelt in Kapitel 4 die Aussagen zu Studienund Lebenssituationen der ausländischen Studierenden in
Deutschland und in Kapitel 5 die entsprechenden Aussagen deutscher Studierender, die studienbedingt im Ausland waren.
(1) Die Internationalisierung im Hochschulwesen wird getragen
vom Gedanken der akademischen Universalität, von humanitären Zielen gesellschaftlicher Entwicklung und wirtschaftlicher
Standortsicherung. Unter dem Vorzeichen der Globalisierung
wird internationale Mobilität zunehmend in den Dienst der Wettbewerbsausrichtung des Studienstandortes Deutschland gestellt.
(2) Marktausrichtung der Internationalisierung und soziale Dimension der internationalen Mobilität von Studierenden stehen
in einem Spannungsverhältnis, das einer Ausgleichssteuerung
bedarf.
(3) In Deutschland ist die Steigerung der Attraktivität des Studienstandorts Deutschland verbunden mit Reformen hinsichtlich der
Studienstruktur und mit Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen. Die Marktorientierung des Ausländerstudiums wird durch Zielgruppenorientierung unterstützt.
(4) Das Auslandsstudium deutscher Studierender hat vor allem
durch die Ziele des Bologna-Prozesses einen starken Anschub bekommen. Neben direkten Mobilitätsprogrammen wirkt sich die
Harmonisierung institutioneller und curricularer Rahmenbedingungen des Studiums positiv aus. Die mit dem Auslandsstudium
verbundene Kompetenzerweiterung wird allerdings noch zu wenig im heimischen Kontext benutzt.
Umfang der Internationalisierung
(5) Die Weltmobilität von Studierenden hat mit hohen jährlichen
Steigerungsraten einen Umfang von 2,7 Mio. Studierenden erreicht. Die wichtigsten Entsendeländer sind China, Indien und
Korea. Die entwickelten Industrieländer sind Ziel dieser Mobilitätsströme.
(6) Die USA, die in absoluten Größen der größte Studierendenimporteur sind, kommen gemessen an den Studienplätzen auf eine
Importquote von 3,7 %. Deutschland übertrifft mit einer Importquote von 10,1 % die USA und ist damit genauso attraktiv wie das
Vereinigte Königreich. Deutsche Studenten erweisen sich anteilsmäßig als wesentlich mobiler als Studierende in Australien und
den USA. Die Exportquote liegt in Deutschland bei 2,6 %, in Australien bei 0,5 % und in den USA bei 0,2 %.
(7) Als Gastland stellt Deutschland ein Zehntel seiner Studienplätze für ausländische Studiengäste zur Verfügung. Allein für die
chinesischen Studierenden (14.000) werden Studienplätze im Umfang einer voll ausgebauten Universität bereitgestellt.
(8) Im Umfang hat sich das Ausländerstudium an deutschen
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2
Hochschulen seit 1970 mehr als verneunfacht. Ein besonders großer Sprung ist zwischen 2002 und 2003 (von 206.000 auf 227.000)
erfolgt.
(9) Die Mehrheit ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen kommt weiterhin aus europäischen Staaten (136.000).
44.000 ausländische Studierende stammen aus den alten EU-Mitgliedsstaaten, 23.000 aus den neuen Mitgliedsstaaten. 37.000 Studierende stammen aus den Bewerberländern. Während die Mobilität aus westeuropäischen Ländern stagniert, weisen osteuropäische Länder große Zuwachsraten auf. Bulgarien hat inzwischen
einen Anteil von 4,4 % am Ausländerstudium in Deutschland, wobei sich der Zuwachs seit 1990 mehr als verzwanzigfacht hat.
(10) Von außereuropäischen Entsendeländern erweist sich China
als wichtigstes Entsendeland. Der Anteil von 8,9 % an allen ausländischen Studierenden im Jahr stellt eine Verdoppelung gegenüber dem bereits hohen Anteilswert von 4,2 % Anfang der 90-er
Jahre dar.
(11) Die USA, eines der wichtigsten Zielländer der deutschen Studierenden, entsenden nur noch 1,5 % der ausländischen Studierenden in Deutschland. Die Quote lag in den 70-er Jahren bei
6,4 %.
(12) Insgesamt machen Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit 11,7 % aller Studierenden an deutschen Hochschulen
aus. Davon sind 8,4 % mobile ausländische Studierende (Bildungsausländer) und 3,3 % ausländische Studierende, die bereits vor
dem Studium in Deutschland lebten (Bildungsinländer). Der Anteil der Bildungsinländer nimmt kontinuierlich ab.
(13) Seit 1980 hat sich die Zahl deutscher Studierender im Ausland
verdreifacht. Von allen deutschen Studierenden befinden sich
3,3 % zum zeitweiligen Studium im Ausland.
(14) Die sieben wichtigsten Zielländer deutscher Auslandsstudien
waren 2002: Großbritannien, USA, Schweiz, Frankreich, Österreich, Spanien und Niederlande mit jeweils über 4.000 deutschen
Studierenden.
(15) Kapazitätsengpässe der stark nachgefragten englischsprachigen europäischen Zielländer stärkten die Attraktivität anderer
Zielländer. In Europa verzeichnen die Niederlande und Spanien
eine erhebliche Zunahme deutscher Studierender. Als außereuropäisches Zielland wird Australien zunehmend beliebter für deutsche Studierende. Innerhalb von 2 Jahren hat sich die Zahl verdreifacht. Das zweitwichtigste Zielland für deutsche Studierende,
die Vereinigten Staaten, weist seit dem Jahr 2000 rückläufige Besucherzahlen aus.
ZUSAMMENFASSUNG
Ausländische Studierende im Jahre 2003 in
Deutschland – Bildungsausländer
(18) 83 % der ausländischen Studierenden haben den Studienaufenthalt in Deutschland selbst organisiert. 17 % sind im Rahmen eines Mobilitäts-, Partnerschafts-, Kooperations- oder Austauschsprogramms nach Deutschland gekommen.
(19) Die Mehrheit der ausländischen Studierenden befindet sich
im Erststudium (67 %). Rund ein Fünftel kommen als Graduierte
und gut ein Zehntel hält sich zum vorübergehenden Teilstudium
in Deutschland auf.
(20) Bei den Studierenden aus Entwicklungsländern überwiegt
der Anteil der Männer (66 %), während aus Schwellen- und Industrieländern mehr Frauen als Männer nach Deutschland kommen
(Frauenanteil: 68 % bzw. 56 %).
(21) Von den Studierenden aus Entwicklungsländern ist der größte Teil in einem Studiengang der Ingenieurwissenschaften eingeschrieben (30 %), von den Studierenden aus Schwellen- und Industrieländern in einem Studiengang der Sprach- und Kulturwissenschaften (34 % bzw. 43 %).
(22) Die meisten Bildungsausländer wollen in Deutschland einen
Studienabschluss erwerben. Nur eine Minderheit von 12 % strebt
den Abschluss des Studiums im Heimatland oder einem Drittland
an – am häufigsten Studierende aus Industrieländern (31 %), deutlich seltener Studierende aus Schwellen- und Entwicklungsländern (12 % bzw. 4 %).
(23) Die meisten ausländischen Studierenden kommen nach
Deutschland, nach dem sie bereits im Heimatland Studienerfahrungen gesammelt hatten. Fast die Hälfte gab an, bereits ein Studium abgeschlossen zu haben. Mit der Anerkennung der Vorbildung ist jeder vierte Bildungsausländer (ohne Studierende im
Teilstudium) unzufrieden (vgl. Kap. 4.4.1).
(24) Unter bildungsbezogenen Aspekten wird das Studium in
Deutschland am häufigsten mit dem Wunsch begründet, die
Sprachkenntnisse zu vertiefen, der Erwartung, in Deutschland
bessere Studienbedingungen vorzufinden und dem Interesse,
spezielle Fachkenntnisse erwerben zu wollen. Daneben wird vor
allem die Erwartung geäußert, durch das Studium in Deutschland
die eigenen Berufschancen zu verbessern (vgl. Kap. 4.4.3).
(16) Motor der europäischen Mobilität ist u.a. das europäische Mobilitätsprogramm Erasmus. Im Jahr 2002 wurden 18.500 deutsche
Studierende aus diesem Programm gefördert.
(25) Ledige Bildungsausländer im Erst- oder Teilstudium bestreiten den Lebensunterhalt in Deutschland mit Einnahmen, die zu
gut einem Drittel von den Eltern bereitgestellt werden und zu einem weiteren Drittel durch eigene Erwerbstätigkeit neben dem
Studium erworben werden. Daneben sind Stipendien die wichtigste Einnahmequelle der ausländischen Studierenden: 16 % der
Einnahmen werden durch Stipendien bereitgestellt (vgl. Kap.
4.5.1).
(17) Die Zielmarke, dass mindestens 10 % der Studierenden in Europa im Laufe des Studiums ausländische Studienerfahrungen erwirbt, haben deutsche Studierende bereits bei weitem überschritten. Sie nähern sich der neuen Zielmarke von 20 %.
(26) Den ledigen Bildungsausländern im Erst- oder Teilstudium
stehen im Durchschnitt monatliche Einnahmen in Höhe von
633 € zur Verfügung. Die vergleichbaren deutschen Studierenden (Bezugsgruppe „Normalstudent“) verfügen über monatliche
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ZUSAMMENFASSUNG
Einnahmen, die mit 767 € im Durchschnitt um rund ein Fünftel
höher liegen (vgl. Kap. 4.5.1).
(27) Gut die Hälfte der ausländischen Studierenden war in der vorlesungsfreien Zeit des Jahres 2003 erwerbstätig. Während der
Vorlesungszeit ist die Erwerbstätigenquote nicht wesentlich geringer (vgl. Kap 4.5.2). Von den deutschen Studierenden waren
zum gleichen Zeitpunkt gut zwei Drittel erwerbstätig.
(28) Für Bildungsausländer ist das Studentenwohnheim mit Abstand die wichtigste Wohnform. 45 % wohnen im Wohnheim. Besonders häufig nutzen ausländische Studierende, die als Teilnehmer eines Mobilitäts- bzw. Kooperationsprogramms nach
Deutschland kommen, das Wohnheim (64 %; vgl. Kap. 4.5.3).
(29) Für nur knapp die Hälfte der ausländischen Studierenden
steht Deutschland auf der Liste der Länder, in denen sie den Studienaufenthalt am liebsten realisiert hätten, an erster Stelle (vgl.
Kap. 4.6).
(30) Danach gefragt, mit welchen Schwierigkeiten sie sich während des Studienaufenthalts in Deutschland konfrontiert sehen,
wurden am häufigsten die Finanzierung des Studiums und die
Kontakte mit deutschen Kommilitonen genannt. Jeweils 38 % der
Bildungsausländer haben diesbezüglich große Schwierigkeiten
(vgl. Kap. 4.6).
(31) Ausgehend von den Erfahrungen, die während des Studienaufenthalts gemacht wurden, würden fast zwei Drittel der ausländischen Studierenden Freunden und Bekannten im Heimatland
ein Studium in Deutschland empfehlen. Von den Studierenden
aus Entwicklungsländern würde nur die Hälfte eine solche Empfehlung geben, von den Studierenden aus Industrieländern drei
Viertel (vgl. Kap. 4.6).
Deutsche Studierende im Ausland
(32) Von den deutschen Studierenden, die im Sommersemester
2003 an einer hiesigen Hochschule im Erststudium immatrikuliert waren, hatten 16 % einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt (Studium, Praktikum, Sprachkurs u. a. m.) durchgeführt. Im
Ausland studiert hatten 7 % (vgl. Kap. 5.2.1).
(33) Bezogen auf Studierende in höheren Semestern (ab dem achten Semester an Universitäten und dem sechsten Semester an
Fachhochschulen), hatten 27 % einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt, 13 % ein zeitweises Auslandsstudium durchgeführt
(vgl. Kap. 5.2.1).
3
(34) Gemessen an den Studierenden in höheren Semestern hat
sich die Auslandsmobilität deutscher Studierender seit 1991 erheblich erhöht: Der Anteil mit studienbezogenem Auslandsaufenthalt ist von 16 % auf 27 % gestiegen, der Anteil, der vorübergehend im Ausland studierte von 6 % auf 13 % (vgl. Kap. 5.2.1).
(35) Die Auslandsmobilität der Studentinnen ist deutlich höher als
die der Studenten. Während 32 % der Studentinnen in höheren Semestern einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchgeführt haben, liegt der entsprechende Anteil der Studenten bei
24 %. Bezogen allein auf das Auslandsstudium waren 16 % der Studentinnen im Ausland und 11 % der Studenten (vgl. Kap. 5.2.2).
(36) Die Auslandsmobilität der Studierenden wird erheblich von
der sozialen Herkunft der Studierenden beeinflusst. Die Quote der
Studierenden mit studienbezogenen Auslandserfahrungen verdoppelt sich von der unteren bis zur oberen Herkunftsgruppe
(vgl. Kap. 5.2.2).
(37) Nach wie vor sind es vor allem Studierende der Sprach- und
Kulturwissenschaften, die für einen Studienabschnitt ins Ausland
gehen. Die Auslandsstudienquote der Studierenden der übrigen
Fächergruppen ist seit 1991 allerdings deutlich stärker angestiegen – sie hat sich bis 2003 mehr als verdoppelt, teilweise sogar vervierfacht (Kap. 5.2.2).
(38) Gut die Hälfte der Studierenden hat den durchgeführten Auslandsaufenthalt selbst organisiert, während die übrigen im Rahmen eines Programms, vor allem des ERASMUS-Programms, ins
Ausland gegangen sind (vgl. Kap. 5.2.3).
(39) Zur Finanzierung des Auslandsstudiums werden in der Regel
mehrere Finanzierungsquellen in Anspruch genommen. Der
weitaus größte Teil der Studierenden wird dabei finanziell durch
die Eltern unterstützt (77 %). Es folgen Stipendien, mit denen 63 %
der Studierenden ausgestattet sind. Fast die Hälfte der Studierenden finanziert das Auslandsstudium auch mit eigenem Verdienst,
der vorher in Deutschland erworben wurde. 22 % derjenigen, die
im Ausland studiert haben, erhielten dafür finanzielle Zuwendungen nach dem BAföG (vgl. Kap. 5.2.4).
(40) Die persönliche Einstellung zu einem Auslandsaufenthalt
wird am häufigsten von der erwarteten finanzielle Mehrbelastung durch einen Auslandsaufenthalt beeinflusst (vgl. Kap. 5.2.5).
Seite 4
4
I N T E R N AT I O N A L I S I E R U N G D E R H O C H S C H U L B I L D U N G
2. Internationalisierung der Hochschulbildung
2.1
Formen der Internationalisierung
Im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben ist der Aspekt der Internationalisierung nicht mehr wegzudenken. Von
dieser Durchdringung sind Hochschulen in ganz besonderem
Maße betroffen. Zum einen sind sie den internationalen Rahmenbedingungen besonders ausgesetzt, zum anderen gestalten sie
selbst die Internationalisierung von wichtigen Bereichen der Gesellschaft.
Die Internationalisierung der Hochschulbildung stellt die Hochschulen vor die Aufgabe, die „Wissensgesellschaft“ weltweit mitzugestalten (EUA, 2003, 1) und den wissenschaftlichen Austausch
zu fördern. Internationalisierung äußert sich in den Hochschulen
in verschiedener Weise. Zum einen in virtueller Weise: Wissensproduktion ist vom internationalen Austausch des Wissens abhängig, der weitgehend über etablierte Kommunikationsformen
abläuft. Ohne dass sich der Hochschulforscher oder -lehrer über
Grenzen hinweg begibt, schlägt sich Internationalität in guter
Forschung und Lehre nieder. Auch der Studierende erlebt durch
die Internationalisierung der Curricula andere Wissenskonzepte,
ohne dass er nationale Grenzen überschreiten muss. Allerdings
setzt die virtuelle Form der Internationalisierung im einheimischen Forschungs- und Lernprozess Fremdsprachenkompetenz
voraus. Ohne Englischkenntnisse ist die Wissenssuche im „World
Wide Web“, dem inzwischen wichtigsten Instrument dieser virtuellen Internationalisierung, kaum noch möglich.
Während sich die Form der virtuellen Internationalisierung eher
begleitend und wie selbstverständlich in den Wissensprozess einmischt, ist die andere Form der Internationalität mit „physischen“
grenzüberschreitenden Ortswechseln verbunden. Das gilt für
Austauschprogramme, bei denen das Konzept der Gegenseitigkeit tragend ist, für das Ausländerstudium und das Auslandsstudium, wo es um gezielte Studienerfahrungen ausländischer Studierender im Gastland bzw. einheimischer Studierender im Ausland
geht.
Vor allem die grenzüberschreitende Mobilität des Ausländerstudiums und Auslandsstudiums erfordert sowohl eine intensive
Auseinandersetzung mit den kulturellen Rahmenbedingungen
des Studiums in einem fremden Land als auch Veränderungen
der Lebensumstände in persönlicher, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht. Der soziale Aspekt der Internationalisierung wird
in seiner Wirkung bei Betrachtungen zur Internationalisierung
oft unterschätzt. Die vorliegende Untersuchung, nimmt dies zum
Anlass, das Thema Internationalisierung unter Beachtung sozialer Aspekte in besonderer Weise zu vertiefen. Nach dem statistischen Überblick über den Umfang des Ausländer- und Auslandsstudiums (Kap. 3) wird die soziale Dimension der Internationalisierung mit Hilfe der Befragungsergebnisse der 17. Sozialerhebung beleuchtet. Die Betrachtung der sozialen Bedingungen konzentriert sich dabei zum einen auf das Ausländerstudium (Kap. 4:
Ausländische Studierende in Deutschland) und zum anderen auf
das Auslandsstudium (Kap. 5: Deutsche Studierende im Ausland).
In beiden Fällen geht es um grenzüberschreitende Mobilität.
Beim Ausländerstudium wird Mobilität aus der Gastlandperspektive analysiert (Incoming-Mobilität) und beim Auslandsstudium
aus der Perspektive des Entsendelandes (Outgoing-Mobilität). In
Realität handelt es sich um denselben Prozess: jeder mobile Studierende ist immer gleichzeitig ein Fall der Incoming- und Outgoing-Mobilität.
2.2
Ziele des Ausländerstudiums
2.2.1 Zielwandel im Zeitalter der Globalisierung
So lange es Hochschulen gibt, hat es grenzüberschreitende Mobilität der Studierenden gegeben. Die Spannweite reicht vom wandernden Scholaren des Mittelalters bis zur Zukunftsvision des international vernetzten Studierenden (CHEPS 2004,31). Stellenwert
und Kontext der Internationalisierung der Hochschulen haben
sich im Laufe der Jahrhunderte einschneidend verändert (Hahn,
K., 2004, 13). Die Internationalisierung, die schon immer in
Deutschland „zum Wesen der Wissenschaft“ gehörte (Wissenschaftsrat, 1992, 2), wird in der Gegenwart von Entwicklungen der
Globalisierung mit geprägt. Im Unterschied zur Internationalisierung stellt die Globalisierung eine „Entgrenzung“ nationaler Systeme dar. Weltweit überspannende Informations- und Kommunikationstechnologien, Freihandel und Ubiquität der Standorte
und Fachkräfte sind Kennzeichen des globalen Handelns. Hochschulen als Global Player gestalten diesen Globalisierungsprozess
mit bzw. unterliegen ihm und müssen ihre Strukturen entsprechend verändern (s.a. Barrows,C.W. u.a., 2003; Eggins,H.
u.a.,2004; King,R.,Ed.,2004). Auslandsstudium und insbesondere
das Ausländerstudium werden mehr und mehr in den Dienst des
Globalisierungsprozesses gestellt. Der Wandel in den Rahmenbedingungen dieser beiden Formen der Mobilität macht deutlich,
wie tiefgreifend sich Konzepte der Internationalisierung der
Hochschulen verändert haben.
War die Internationalisierung der deutschen Hochschule über
Jahrhunderte fast allein geprägt durch das akademische Selbstverständnis des freien Austausches von Wissen in der Scientific
Community, so erfolgte in der Nachkriegszeit in Deutschland bereits ein erster Zielwandel unter dem Gesichtspunkt der Bildungshilfe. Das Fulbright-Programm zur Unterstützung des Auslandsstudiums deutscher Studierender stellte in ähnlicher Weise
eine Form der Bildungshilfe dar wie die in den 70er Jahren forcierten Ausbildungsangebote deutscher Hochschulen für Entwicklungsländer. Bildungshilfe sollte letztlich zum Ausbau der Hochschulsysteme in benachteiligten Ländern beitragen. Die Verhinderung eines Brain Drains und die Förderung der Re-Integration
waren daher ein wichtiges politisches Anliegen.
Diese humanitär begründeten Ziele der Mobilitätsprogramme
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I N T E R N AT I O N A L I S I E R U N G D E R H O C H S C H U L B I L D U N G
sind im letzten Jahrzehnt im Zuge der Diskussion um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland
stärker in den Hintergrund getreten. Die Stärkung des Wissenschafts- und Forschungsstandortes Deutschland wird immer stärker als Mittel des Wettbewerbs um Anteile am Weltmarkt gesehen. Der Brain Gain wird als positiver Effekt für das Gastland gewertet. Der damit verbundene Brain Drain in den Heimatländern
wird als Begleiterscheinung des Wettbewerbs hingenommen.
In Abwandlung des Kräftedreiecks von Burton Clark (1983, 143),
der die verschiedenen Hochschulsysteme in einem Kräftefeld von
drei Eckpunkten der Steuerung (akademische Oligarchie, Staat
und Markt) verortete, lässt sich der Zielwandel in der Internationalisierung der Hochschulen auf der Akteurs-, Strategie- und
Zweckebene nachvollziehen.
Auf der Akteursebene haben Gesetzmäßigkeiten des Marktes größeren Einfluss bekommen. Internationalisierung ist nicht mehr
marginal, sondern wird zunehmend systematisch mit dem Ziel
wirtschaftlichen Einflusses mit Marketingmitteln betrieben.
K räf te f e l d d e r Ste u e ru n g d e r i n te rn ati o n al e n Mo bi l i tät i m H o c h s chul w e s e n
Akademische Autonomie
universale Wissenschaft
Austausch
individuell/inkohärent/marginal
x
Markt
„brain gain“
globaler Wettbewerb
Rentabilität/Kommerzialisierung
Nationalstaat
humanitär/gesellschaftliche
Entwicklung
bilaterale Kooperation
Ausgleich/Kohäsion
x akademische Universialität
Partnerschaft/Bildungshilfe
Globalisierung im 20. Jh.
Diese stärkere Ausrichtung zur Erzielung wirtschaftlicher Vorteile verändert nicht nur die nationale Hochschulpolitik der Internationalisierung, sondern auch die supra-nationale. So hat sich unter dem Vorzeichen der Globalisierung auch die Europäisierung
der Hochschulen verändert. Standen z.B. die europäischen Mobilitätsprogramme zunächst ganz im Zeichen der Begegnung und
des reziproken Austausches mit dem Ziel der Kohäsion peripherer
Mitgliedsstaaten, so haben sich diese emanzipativen Ziele mit der
5
Lissabon-Erklärung deutlich gewandelt. Die Lissabon-Strategie
steht nunmehr ganz im Kontext der Globalisierung und umfasst
ein Bündel wirtschaftspolitischer Maßnahmen, mit deren Hilfe
die EU innerhalb einer Dekade (2000 bis 2010) „zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum“ gemacht werden soll (Keller, A., 2004, 24). Insbesondere die
Forschungsförderung, aber auch die Mobilitätsprogramme bzw.
deren Ausweitung auf strategisch wichtige Einflussgebiete (z.B.
Tempus Mundus) machen die zunehmende Dominanz der Ökonomie im europäischen Hochschulwesen deutlich. Sie stellen internationale Mobilität mehr in den Dienst dieser Ausrichtung, ohne
allerdings die traditionellen Ziele aufzugeben.
Der im Rahmen des Bolognaprozesses angestrebte Europäische
Hochschulraum ist insofern nicht nur eine regionale Variante der
Internationalisierung, sondern entwickelt sich mehr noch zur
Antwort auf die Herausforderung der Globalisierung.
2.2.2 Soziale Dimension der Mobilität
Die stärkere Ausrichtung der deutschen und europäischen Mobilitätspolitik unter dem Vorzeichen der Globalisierung bleibt nicht
ohne Auswirkungen auf die soziale Dimension. War Mobilität im
19. Jahrhundert eher ein individuelles Anliegen und in der Nachkriegszeit ein nationales Ziel der Förderung benachteiligter Zielgruppen, so wird Bildungsmobilität nunmehr u.a. zum Instrument der Überwindung von Fachkräftemangel und zur Sicherung
von Absatzmärkten.
Bei der Betonung der Wettbewerbsrolle der Hochschulen wird
aber oft übersehen, dass auch die Nachfrager – inzwischen mehr
als zwei Millionen weltweit mobile Studierende – sich global orientieren und nach eigenen Strategien Zugang und Marktanteile
verschaffen. Für die nationale Politik und auch die Hochschulen
wird es immer schwieriger, die mobilisierte Nachfrage im Sinne
der Zielsetzung des Gastlandes zu steuern. Die sprunghafte Zunahme von ausländischen Studierenden aus Polen, Russland, Bulgarien (s. Kap. 3) macht zumindest deutlich, dass sich auf Seiten
der Nachfrager akademisches Interesse an einer besseren Ausbildung mit wirtschaftlichen Erwägungen, die sich nicht mit Interessen der Gastländer decken müssen, paart. Steht auf der einen
Seite das mit großem Aufwand ausgebaute Hochschulmarketing
deutscher Hochschulen im Ausland, so führt das Wirtschaftsgefälle auch zu unvorhergesehenen Mobilitätseffekten.
Schon jetzt gibt es Anzeichen, dass die Hochschulen und Studentenwerke der großen Nachfrage aus dem Ausland nur noch
schwer gerecht werden können, und zwar sowohl im Hinblick auf
die Betreuungsleistung als auch die soziale Absicherung.
So hat die jüngste HIS-Untersuchung zum „Studienverlauf im Ausländerstudium“ (Heublein, U., 2004) gezeigt, dass die Ausbildung
der Studierenden, die einen Abschluss in Deutschland anstreben,
mit hohem Schwund verbunden ist. In sozialer Hinsicht ist erkennbar, dass die Vorgabe, dass ausländische Studierende mit finanzieller Absicherung nach Deutschland kommen, in der Realität keineswegs gewährleistet ist. Vor allem bei den so genannten
Free Movers sind wirtschaftliche Probleme vorprogrammiert. Ne-
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6
I N T E R N AT I O N A L I S I E R U N G D E R H O C H S C H U L B I L D U N G
gative Folgen sowohl für die Lebensumstände (Wohnen, Jobben)
als auch für den Studienerfolg sind vor allem bei dieser Gruppe zu
befürchten (vgl. Kap. 4).
Die nachfragenden ausländischen Bewerber profitieren vom
Wettbewerb und den Attraktivitätsbemühungen, indem sie gezielter qualitative Auswahl sowohl hinsichtlich der Studienangebote als auch hinsichtlich der Rahmenbedingungen treffen.
Auch im Bereich der europäischen Mobilitätsprogramme ist zunehmend mit sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu
rechnen. Die Ausweitung des Bologna-Prozesses auf 40 europäische Länder mit einem extremen Gefälle in den nationalen Systemen der Studienförderung kann dazu führen, dass die mitgebrachte Förderung für die höheren Lebenshaltungskosten in einigen europäischen Gastländern nicht mehr ausreicht, um ein ordentliches Studium durchzuführen (Vossensteyn, H., 2004). Obwohl die soziale Dimension seit dem Ministertreffen in Berlin
2003 als Teil des Bologna-Prozesses erkannt und als Lösungsziel
festgeschrieben wurde, fehlt es in diesem Bereich – abgesehen
von berechtigten Bemühungen zur Vermeidung von Mitnahmeeffekten – noch weitgehend an Lösungsvorschlägen. Immerhin bestand beim Bologna-follow-up-Seminar zur Mobilität in
Noordwijk im Oktober 2004 breiter Konsens darüber, das Entsendestaatenprinzip zu verankern, ggf. in Kombination mit einer
aufstockenden Förderung von Seiten der EU.
Nicht nur für die vorliegende Untersuchung stellt sich die Frage,
ob es im Zuge der Globalisierung gelingt, wirtschaftliche Effizienz
im Sinne von Marktliberalisierung mit sozialer Gerechtigkeit zu
verbinden. Die Sicherung und der Ausbau der sozialen Infrastruktur rund um das Studium und die Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen international Studierender stellt einen zentralen Erfolgsfaktor für das Ausländer- und das Auslandsstudium
dar.
2.3
Maßnahmen zur Förderung des Ausländerstudiums in Deutschland
2.3.1 Steigerung der Attraktivität des Studienangebots
Die Internationalisierung der Hochschulen im Zeichen der Globalisierung hat sich am stärksten auf das Ausländerstudium in
Deutschland ausgewirkt. Das Ziel, Deutschland als Zielland der
weltweiten Mobilitätsströme für ausländische Studierende attraktiver zu machen, wird durch strategische Maßnahmen verfolgt. Je nach Hochschulprofil wird die Werbung um Studiengäste
auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtet. Ergebnis dieses Bemühens ist die Professionalisierung der Instrumente, des Angebots
und die Verbesserung der Rahmenbedingungen des Ausländerstudiums. Kennzeichen dieser Professionalisierung sind Marketing, Qualitätssicherung und Wettbewerb. Die stärkere Marktorientierung des Ausländerstudiums – konzipiert als win-win Strategie – hat Auswirkungen sowohl auf das Angebot als auch auf die
Nachfrage.
Die anbietenden Hochschulen treten sowohl untereinander in
stärkeren Wettbewerb mit profilierten Wettbewerbskonzepten
als auch gemeinsam in einer Interessenkooperation gegen ausländische Konkurrenz (siehe GATE Germany, Promotionsagentur
für den Hochschulstandort Deutschland).
Die Überalterung der Gesellschaft und die Befürchtung eines zukünftigen Fachkräftemangels hat die Bemühungen Deutschlands
um ausländische Studierende noch forciert. Die geringen Wirkungen der Green-Card-Maßnahme haben gezeigt, dass die direkte Anwerbung von hochqualifizierten Fachkräften schwieriger ist
als die Maßnahme, ausländische Führungskräfte in Deutschland
selbst auszubilden.
Die mit dem Ausländerstudium verbundenen neuen Ziele müssen nicht nur nach außen vermittelt werden, sondern setzen voraus, dass die Bedingungen für das Ausländerstudium selbst verbessert und marktgängig gemacht werden muss. Dazu zählt vor
allem die Reform der Studienstruktur: Gestufte Abschlussgrade,
Diploma-Supplement, ECTS-kompatible Leistungspunktsysteme
sowie englischsprachige Studienangebote sind die wichtigsten
Strukturelemente der Reform.
2.3.2 Soziale Rahmenbedingungen
Neben studienspezifischen Verbesserungen müssen auch entsprechende soziale und interkulturelle Rahmenbedingungen geschaffen werden, welche das alltägliche Leben der ausländischen
Studierenden erleichtern. Beide Ziele werden z.B. mit dem Wohnheimtutorenprogramm der Studentenwerke zutreffend unterstützt. Die Grundsicherung der Lebensbedürfnisse ist für den Erfolg des Ausländerstudiums oft sogar von entscheidenderer Bedeutung als die Schwierigkeiten im Studium selbst. In der „Studie
zum Studienverlauf ausländischer Studierender“ (Heublein,U.
u.a.,2004,106) zum Schwund im Studienverlauf wird vermutet,
dass nicht nur unzureichende Studienbetreuung, sondern auch
unzureichende soziale Rahmenbedingungen „abbruchevozierende Wirkung“ haben.
Wichtig ist auch die Reform des Ausländerrechts: Sie zielt auf eine
einerseits gastfreundlichere Gestaltung der rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für Einreise und Aufenthalt ausländischer Studierender, zum anderen versucht sie den Zuzug unqualifizierter Bewerber und Scheineinschreibungen zu vermeiden. Hinsichtlich Gesamtaufenthaltsdauer, Fachrichtungswechsel, Nachweis ausreichender Mittel, Kontingent-Arbeitserlaubnis
für Erwerbstätigkeit und Lockerung des Familiennachzugs sind
Änderungen eingetreten.
Zur wichtigsten Grundsicherung zählt die Finanzierung des Studiums. Hier gehen formale Regelungen und Realität noch am
weitesten auseinander (vgl. Kap. 4.7). Die oftmals gewünschte
weitergehende Liberalisierung der Erwerbstätigkeit hat allerdings ihre Grenzen, wenn sie sich nachteilig auf den Studienerfolg auswirkt. Schon jetzt beeinträchtigt der Umfang der Erwerbsarbeit den notwendigen Aufwand für ein erfolgreiches Studieren.
Genauso wichtig wie die finanzielle Grundsicherung sind soziale
Rahmenbedingungen, welche das alltägliche Leben der Studie-
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I N T E R N AT I O N A L I S I E R U N G D E R H O C H S C H U L B I L D U N G
renden erleichtert. Das vom Deutschen Studentenwerk entwickelte Servicepaket stellt ein wichtiges Serviceangebot aus einer
Hand dar. Es umfasst gegen einen Pauschalbetrag u.a. folgende
Module:
-
Wohnheimzimmer,
Verpflegung,
Tutorenprogramm,
kulturelle Betreuung,
Krankenversicherung und
Studentenwerksbeitrag/Semesterticket.
7
tet werden, ohne dass Studieninhalte ihre kulturelle Besonderheit
verlieren. Die Fokussierung auf Europa sollte allerdings die außereuropäischen Industrieländer (USA, Japan) nicht aus den Augen
verlieren. Zurzeit sind die Studierendenzahlen aus diesen Ländern eher rückläufig, und es bedarf besonderer Anstrengungen,
Studierende dieser Länder für ein Studium in Deutschland zu gewinnen.
Die drei aufgeführten Zielgruppen des deutschen Ausländerstudiums unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Ausbildungsinteressen, sondern auch hinsichtlich ihrer sozialen Ausgangsbedingungen. In Kapitel 4 wird deren soziale und wirtschaftliche Lage differenziert ausgewiesen.
Dieses Serviceangebot behebt vor allem die Schwierigkeiten in
der Eingangsphase und stellt ein wichtiges Maßnahmenbündel
vor allem für kurzfristige Studienaufenthalte dar.
2.4
2.3.3 Berücksichtigung der besonderen
Bedürfnisse der Zielgruppen
2.4.1 Steigerung der Mobilität
Die Marktorientierung des Ausländerstudiums hat auch den Blick
für die Zielgruppen geschärft. Beim Ausländerstudium müssen
drei wichtige Zielgruppen mit unterschiedlichen Ausbildungsbedürfnissen und spezifischen Ausgangslagen unterschieden werden:
-
Studierende aus Entwicklungsländern (EL),
Studierende aus Schwellenländern (SL) und
Studierende aus Industrieländern (IL).
Ausländische Studierende, die in Deutschland aufgewachsen sind
(Bildungsinländer), gehören nicht zur Zielgruppe des Ausländerstudiums.
Für Studierende aus Entwicklungsländern werden vor allem Studienangebote konzipiert, welche in den Heimatländern aufgrund
des Entwicklungsstandes noch nicht oder noch nicht in der Qualität aufgebaut sind. Die speziell geförderten entwicklungsländerorientierten, meist englischsprachigen Studienangebote stellen
ein gezieltes Angebot für diese Gruppe der ausländischen Studierenden dar. Zukünftig dürften aber auch die Masterstudienangebote stärker für diese Gruppe relevant werden und die Nachteile
der inkompatiblen langen Studiengänge überwinden.
Die Zielgruppe der Studierenden aus Schwellenländern wird von
den wichtigsten Anbieterländern USA, Großbritannien, Japan,
Frankreich, Deutschland und Australien verstärkt umworben. In
den Schwellenländern sind herkömmliche Studienangebote weitgehend ausgebaut, so dass nur mit exzellenten speziellen Ausbildungsangeboten meist auf Master- und Postgraduierten-Level erfolgreich geworben werden kann. Aus geschichtlichen und geopolitischen Gründen sind die osteuropäischen Länder und China
für Deutschland von besonderer Bedeutung.
Bei den Beziehungen zu den Industrieländern steht der Studierendenaustausch auf Zeit im Vordergrund. Mobilitätsprogramme
im Stile des europäischen SOKRATES-Programms sind dabei richtungsweisend. Durch Harmonisierungsmaßnahmen und einheitliche Anrechnungsvorgaben (ECTS, Diploma Supplements) soll
eine kompatible Anrechnung von Studienleistungen gewährleis-
Ziele des Auslandsstudiums deutscher
Studierender
Die Ziele, die mit dem Studium deutscher Studierender im Ausland verbunden sind, haben sich unter dem Vorzeichen der Globalisierung nicht so grundlegend gewandelt wie die Ziele für das
Ausländerstudium. Das Ziel, Auslandsaufenthalte für deutsche
Studierende zu ermöglichen, hat traditionell in Deutschland einen hohen Stellenwert. Deutsche Förderorganisationen (DAAD
u.a.) haben schon immer einen wichtigen Beitrag zur Steigerung
dieser Form der Mobilität geleistet. Die europäischen Mobilitätsprogramme haben zusätzlich in ganz besonders wirkungsvoller
Weise für einen weiteren Anschub gesorgt. Eine Veränderung der
Zielsetzung hat es vor allem in quantitativer Hinsicht gegeben.
Das 1992 von der damaligen Europäischen Gemeinschaft gesetzte
Ziel, dass mindestens 10% der nationalen Studierenden wenigstens ein halbes Jahr ihrer Studienzeit im Ausland verbringen sollen, haben die deutschen Studierenden bereits fünf Jahre später
(1997) eingelöst. Das quantitative Ziel ist für Deutschland bereits
weiter gesteckt: 20%.
2.4.2 Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen
Veränderungen in den Rahmenbedingungen des Auslandsstudiums haben sich vor allem durch die Erweiterung des nationalen
Bildungsraumes zum Europäischen Bildungs- und Hochschulraum ergeben. Die Bologna-Erklärung stellt die weitreichendste
Grundlage zur Harmonisierung des europäischen Hochschulwesens und damit der Förderung des Auslandsstudiums dar. Diese
Deklaration, von 30 Bildungsministerinnen und Bildungsministern aus 29 europäischen Ländern 1999 unterzeichnet, stellt eine
freiwillige Initiative europäischer Staaten dar.
Angesichts der begrenzten bildungspolitischen Zuständigkeit der
EU bezieht sich diese Initiative formal auf die Frage der Mobilität
unter Berufung auf das Subsidiaritätsprinzip des Maastrichter
Vertrages. Tatsächlich umfasst die Maßnahme zur Schaffung
eines „Europa des Wissens“ inzwischen mehr als die direkte
Förderung der Mobilität mit Hilfe von Aktionsprogrammen (z.B.
ERASMUS). Letztlich erfolgt europaweit eine Harmonisierung der
institutionellen, curricularen Rahmenbedingungen des Studi-
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I N T E R N AT I O N A L I S I E R U N G D E R H O C H S C H U L B I L D U N G
ums, begründet als Voraussetzung für größere Freizügigkeit.
raumes getan. Die nationale deutsche Ausbildungsförderungflankiert auf diese Weise die Mobilitätsprogramme der EU und
verdeutlich die Gemeinsamkeit der Ziele.
Der durch die Bologna-Deklaration eingeleitete Bologna-Prozess
hat auch in Deutschland einen umfassenden Prozess der nationalen Reform der Studiensysteme in Gang gesetzt mit dem Ziel,
kompatible Studienstrukturen bereitzustellen. Die bereits erwähnte Einführung von Bachelor-/Masterabschlüssen in Form gestufter Studiengänge, die einheitliche Beschreibung von Studienleistungen mit Diploma supplements und die kompatiblen Verrechnungseinheiten für Studienleistungen (ECTS) stellen Veränderungen dar, die Mobilität und Freizügigkeit der deutschen Studierenden in Europa verbessern. Die Harmonisierungsvorstellungen gehen z.T. schon so weit, dass man den ursprünglichen Anreiz
eines Auslandsstudiums, nämlich die Erfahrung fremder Studiensysteme und –inhalte, mit Hinweis auf die nach wie vor gegebene
Vielfalt wieder stärker betonen sollte.
Nicht nur in den institutionellen und curricularen Rahmenbedingungen wurden Veränderungen durch den Bologna-Prozess vorgenommen, sondern auch in der Förderungspolitik. In der Zieldiskussion um das Auslandsstudium wird zunehmend die Notwendigkeit gesehen, die direkte Förderung in Form europäischer
Sokrates-Mobilitätsprogramme durch die „Portabilität nationale
Förderungssysteme“ zu ergänzen. In dieser Hinsicht gehört
Deutschland mit den Niederlanden und neben den skandinavischen Ländern zu den Ländern mit der am weitesten gediehenen
Reform (Vossensteyn, H., 2004). Im Ausbildungsförderungsreformgesetz des Jahres 2001 wurde die Förderung des Auslandsstudiums erheblich erweitert. Bei einem Studium im europäischen
Ausland wurde die zeitliche Begrenzung – im Normalfall auf ein
Studienjahr – fallen gelassen. Den BAföG-Geförderten ist es nunmehr freigestellt, nach einer einjährigen Orientierungsphase an
einer deutschen Hochschule, ihr Studium an einer Ausbildungsstätte in einem Mitgliedsstaat der EU bis zum ersten Abschluss
fortzusetzen. Damit wird von deutscher Seite ein wichtiger Schritt
zur Verwirklichung eines gemeinsamen europäischen Bildungs-
Die Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen haben
auch eine Veränderung der Einstellung der deutschen Studierenden zum Auslandsstudium bewirkt. War das Auslandsstudium
primär eine Form der erweiterten Bildungserfahrung, so wird
jetzt eher eine berufliche Ausrichtung angestrebt. Unabhängig
vom Lernzuwachs eines Auslandsstudiums wird die Tatsache des
grenzüberschreitenden Hochschulwechsels als Ausweis besonderer social skills erachtet. Dadurch gewinnt das Auslandsstudium
auch für Studierende an Bedeutung, für die ein Studium im Ausland nicht direkt für die spätere Berufsausübung nützlich ist. „Die
Vorbereitung der Studierenden auf berufliche Tätigkeiten in einer internationalisierten und globalisierten Welt ist nicht mehr
nur das Ziel für wenige Programme und wenige Personen, sondern wird immer mehr zu einem integralen Bestandteil vieler Studiengänge“ (Teichler, U., 2001, 2).
So sehr auch alle Akteure inzwischen die Kompetenzerweiterung
als das wesentliche Ziel eines Auslandsstudiums hinstellen, wird
in der allgemeinen Mobilitätsdiskussion leicht übersehen, dass internationale Kompetenzerweiterung mehr ist als ein mobilitätstechnisches Problem. Sowohl die Vorbereitung, die Betreuung im
Gastland und auch die nachträgliche Nutzung dieser Kompetenzerweiterung im heimatlichen Kontext der Hochschulen bzw. des
Berufs setzen Offenheit und Unterstützung voraus. Ohne dieses
heimatliche „backstopping“ bleibt als Gewinn des Auslandsstudiums oft nicht viel mehr als ein touristisches Erlebnis. Gravierender als die Schwierigkeiten, sich im Ausländerstudium zurecht zu
finden, sind oft die Enttäuschungen, die von heimkehrenden Studierenden berichtet werden, wenn sie ihre Erfahrungen in die
Studien- und Berufswelt einbringen wollen. Die heimische Systemoffenheit scheint oft weniger entwickelt zu sein als die Weltoffenheit der deutschen Studierenden.
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S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
9
3. Statistischer Überblick über Umfang und Entwicklung der
Internationalisierung
Für den Überblick über den Umfang des Ausländerstudiums und
des Auslandsstudiums werden überwiegend die Daten der amtlichen Bildungsstatistik herangezogen. Als Merkmal für die Abgrenzung der „ausländischen Studierenden“ wird die Staatsangehörigkeit benutzt. Das Merkmal „Staatsangehörigkeit“ unterscheidet allerdings nicht zwischen den ausländischen Studierenden, die in Deutschland aufgewachsen sind (Bildungsinländer),
und den ausländischen Studierenden, die allein zum Zweck des
Studiums nach Deutschland gekommen sind (Bildungsausländer). Als Zusatzmerkmal zur Abgrenzung der Bildungsinländer
von den Bildungsausländern benutzt daher die amtliche Statistik
in Deutschland seit dem Wintersemester 1992/93 das Merkmal
„Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung“. Als allgemeine Konvention wird davon ausgegangen, dass alle Studierenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die in Deutschland ihre Hochschulreife erworben haben, auch in Deutschland
aufgewachsen sind. Bei den sog. Bildungsausländern geht man
von der Annahme aus, dass sie primär allein zum Zweck des Studiums nach Deutschland gekommen sind. Nur auf sie trifft der Begriff der Bildungsmobilität zu.
Das in Deutschland übliche Kennzeichen der Abgrenzung zwischen Bildungsinländern und Bildungsausländern ist in anderen
Ländern allerdings nicht üblich (Leidel,M., 2004). Die Unterscheidung zwischen mobilen Studierenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit und „residenten“ Studierenden mit ausländischer
Staatsangehörigkeit erfolgt dort über Merkmale wie „permanenter Aufenthalt im Gastland“ (Irland, Vereinigtes Königreich, Belgien, Spanien, Österreich), über das Merkmal „Teilnahme an einem
Austauschprogramm“ (Schweden) oder über das Merkmal „Einschreibung in das nationale Register“ (Schweden, Finnland). In
den Ländern Dänemark, Portugal, Griechenland und Italien gibt
es überhaupt kein Merkmal, um mobile und nicht mobile Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit voneinander abzugrenzen. Diese unterschiedliche Registrierung ausländischer Studierender in den Zielländern Europas, aber auch weltweit, erschwert den Vergleich zwischen den Ländern hinsichtlich der Mobilität „echter“ ausländischer Studierender. Das Europäische Parlament hat sich mit seiner Studie „Statistics on Students Mobility
within the European Union“ (Education and Culture Series, 2003)
dieser Harmonisierungsaufgabe angenommen. Die Anwendung
einer einheitlichen Definition für den „Bildungsausländer“ oder –
wie im „Atlas of Student Mobility“ definiert (Gallup-Black.A.,
2004) als „nonimmigrant, nonpermanent resident“, ist aber noch
in weiter Sicht.
Eine Analyse der Mobilitätsströme in globaler oder auch nur europäischer Perspektive kann daher vorerst nur auf der Grundlage
des kleinsten gemeinsamen Nenners, dem Abgrenzungsmerkmal
„ausländische Staatsangehörigkeit“ erfolgen. In der vorliegenden
Untersuchung wird daher der Überblick über den Umfang der
Weltmobilität anhand der Zahl der ausländischen Studierenden
ohne Unterscheidung zwischen mobilen und nicht mobilen Ausländern bzw. Bildungsinländern und Bildungsausländern geführt
(Kap. 3.1). Der Überblick über den Umfang des Ausländerstudiums
an deutschen Hochschulen (Kap. 3.2) und über den Umfang des
Auslandsstudiums deutscher Studierender (Kap.3.3) versucht – soweit möglich – zwischen formaler und „echter“ Mobilität zu unterscheiden.
3.1
Weltmobilität
Die Bedeutung eines Landes hinsichtlich der Internationalität des
Hochschulwesens lässt sich erst vor dem Hintergrund der weltweiten Bildungsströme erkennen. Über die Meldung der Herkunft ausländischer Studierender in den einzelnen Gastländern
an die von UNESCO, OECD und EUROSTAT gemeinsam betriebenen UOE-Datenbasis lässt sich eine Matrix zwischen Herkunftsund Zielländern erstellen, so dass Richtung und Größe der Mobilitätsströme von Studierenden weltweit erfasst werden können.
Abgrenzungsmerkmal eines ausländischen Studierenden ist die
ausländische Staatsangehörigkeit. Die Qualität der Daten hängt
darüber hinaus sehr stark davon ab, mit welcher Sorgfalt und Aktualität diese Daten in den Gastländern erhoben werden.
Auch wenn diese Statistik immer noch mit einigen Unsicherheiten behaftet ist, lässt sich zumindest die Größenordnung der
wichtigsten Mobilitätsströme genauer ablesen. Im Jahr 2002 waren weltweit etwa 1,89 Mio. Studierende außerhalb ihres Heimatlandes an einer Hochschule in einem Gastland eingeschrieben.
Im Jahr davor waren es 1,65 Mio. Studierende. Schreibt man die
jährlichen Zuwachsraten von 12% fort, so ist anzunehmen, dass im
Jahre 2004 die studentische Weltmobilität bei 2,7 Mio. Studierenden liegt (Bild 3.1).
Unterscheidet man die studentische Weltmobilität nach Sendern
und Empfängern, so erzeugen die Länder Asiens den Großteil dieser Mobilität, während die entwickelten Industrieländer Amerikas und Europas Ziel dieser Mobilitätsströme sind. Auch Japan,
besonders aber Australien, haben sich inzwischen eine bedeutende Position als Zielländer erarbeitet.
Die drei wichtigsten Entsendeländer China, Indien und Korea
spielen als Empfängerländer noch keine bedeutende Rolle, jedenfalls tauchen sie nicht in der Liste der 10 wichtigsten Gastländer
auf. Die Weltmobilität der Bildung entpuppt sich überwiegend
als Einbahnstraßen-Mobilität.
Eine Ausnahme machen die Länder Deutschland, Japan und
Frankreich. Deren Entsende-/Empfängerbilanz ist wesentlich ausgeglichener. Diese Länder stellen nicht nur in großem Umfang
Studienplätze für ausländische Studierende bereit, sondern ent-
Seite 10
10
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
Bi l d 3.1
G l o b a l e B i l d u n g s s t r ö m e i m t e r t i ä r e n B i l d u n g s b e r e i c h - M a t r i x d e r z e h n w i c h t i g s t e n G a s t - u n d H e r k u n f t s l ä n d e r , 2 0 0 2 1, 2
1. China
2. Indien
3. Südkorea
4. Japan
5. Deutschland
6. Marokko
7. Frankreich
8. Griechenland
9. Türkei
10. Italien
11. andere Länder
Ausl. im Inland insg.
5
6
3
andere Länder
Japan
4
Schweiz
Frankreich
3
Belgien
Australien
2
Spanien
Deutschland
1
Russ. Förderation
Vereinigtes
Königreich
Outgoing
Vereinigte Staaten
Incoming
7
8
9
10
11
Inländer
im
Ausland
insgesamt
63.211 17.483 14.070 17.343
5.477 41.180
0
215
815
478 21.408
181.680
66.836
6.016
309
199
2.196
9.539
0
53
137
162
2.540
87.987
49.046
2.322
1.785 18.899
5.153
3.935
0
61
63
132
2.553
83.949
46.810
5.741
2.317
3.271
1.483
0
0
102
174
224
2.639
62.761
9.613 12.530
0
2.049
5.276
263
0 4.499
478 6.071 15.830
56.610
2.102
132
6.960
13 29.504
45
0 3.263 5.146
361
3.111
50.637
7.401 12.135
6.625
610
0
216
0 5.340 11.509 3.086
3.697
50.619
2.599 25.228
7.993
80
2.326
16
0
379
628
258 10.515
50.022
12.091
1.444 27.131
277
2.200
107
0
9
403
616
3.108
47.386
3.333
5.631
7.782
288
3.813
75
0 5.733 2.935 4.292
7.500
41.382
319.950 138.611 138.812 142.214 113.264 13.892 70.735 25.206 18.066 13.621 182.585 1.176.956
582.992 227.273 219.039 179.619 165.437 74.892 70.735 44.860 40.354 29.301 255.487 1.889.989
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
1 Grundlage für die Erhebung und Aufbereitung der Daten der OECD ist die „International Standard Classification of Education - ISCED 1997“. Mit Hilfe dieser Schlüsselsystematik wird die internationale Vergleichbarkeit der nationalen Daten hergestellt. Sie weicht von den Schlüsselsystematiken der nationalen Statistiken mehr oder weniger ab. Die Angaben aus nationalen Statistiken
stimmen deshalb nicht überein mit denen der OECD-Statistiken, auch wenn gleiche Bezeichnungen wie z.B. Studierende verwendet werden.
2 Die Rangpositionen von Herkunfts- und Gastländern können sich nur auf die Staaten
beziehen, die entsprechende Daten für die OECD bereitgestellt haben. So stellt z.B. China keine Daten
über die an chinesischen Hochschulen studierenden ausländischen Studierenden bereit, so dass es keine Hinweise auf seine Position als Gastland gibt.
3 Aufgrund der seit kurzem erfolgten Bereitstellung von Daten zu Auslandsstudierenden in der Russischen Förderation rangiert diese mit 70. 735 ausländischen Studierenden an der 6. Stelle der
Rangreihe der Gastländer. Die ausländischen Studierenden stammen fast ausschließlich aus den unabhängig gewordenen Staaten der früheren Sowjetunion.
Quelle : OECD education online Database
senden auch in großem Maße eigene Studierende. Im Unterschied
zu den USA, dem Vereinigten Königreich und Australien, die nur
als Empfängerländer erste Rangplätze in der Weltmobilität einnehmen, nimmt Deutschland sowohl in der Reihe der entsendenden Länder wie der aufnehmenden Länder einen vorderen Rangplatz ein. Während in Deutschland der Wert der Internationalisierung von der Vorstellung des Austausches getragen ist, sehen
die Englisch sprechenden und gebührenerhebenden Gastländer
USA, Vereinigtes Königreich und Australien dies eher als einseitiges Leistungsangebot für die Entsendeländer, wobei mit Blick auf
Gebühreneinnahme und Brain Gain das Eigeninteresse nicht verleugnet wird. Unzweifelhaft ist auch Deutschland als Gastland auf
dem Wege, den eigenen Marktwert als Zielland zu erhöhen. Die
Zahl der aufgenommenen Studierenden ist bereits fast viermal so
hoch wie die der entsendeten.
Allerdings ist für Deutschland zu beachten, dass z.B. die wichtigste Ausländergruppe mit mehr als 27.000 türkischen Studierenden
überwiegend Bildungsinländer beinhaltet. Für die Einschätzung
des Stellenwertes Deutschlands am globalen Bildungsmarkt sind
daher eher die Anteile von Bedeutung, die aus den weltweit wich-
tigsten Entsendeländern kommen, aber keine ehemaligen Anwerbeländer sind. Von dem weltweiten Aufkommen von 182.000
mobilen chinesischen Studierenden hat Deutschland mit mehr
als 14.000 Gaststudenten aus China einen erheblichen Anteil gewonnen. Die Zahl wird nur knapp überboten durch das Vereinigte Königreich und bei weitem unterboten durch Frankreich. Dass
die Vereinigten Staaten mehr als 63.000 Studierende aus China an
sich binden, muss in seiner Bedeutung durch das wesentlich größere Studienplatzangebot relativiert werden. In den USA machen
chinesische Studierende 0,39 % der Studienplätze aus, in Deutschland 0,64 %. Deutschland hat auch gegenüber dem drittwichtigsten Entsendeland, nämlich Südkorea, eine ähnlich gute Position
erarbeitet. Wesentlich schwächer ist der Marktanteil Deutschlands als Zielland an der Weltmobilität, die von Indien, dem inzwischen zweitstärksten Entsendeland, erzeugt wird. Während
von den fast 90.000 indischen Studierenden über 66.000 in die
USA gegangen sind, konnte Deutschland nur etwas mehr als
2.000 für sich gewinnen.
Der bisher weitgehend in absoluten Größen dargestellte Umfang
der studentischen Mobilitätsströme lässt erkennen, welchen Teil
Seite 11
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
11
des internationalen Bildungsmarktes sich die wichtigsten Zielländer sichern. Anhand relativer Werte lässt sich allerdings noch genauer beurteilen, wie attraktiv die wichtigsten Zielländer tatsächlich sind bzw. welche Potentiale in den Herkunftsländern im
Wettbewerb um den globalen Bildungsmarkt mobilisiert werden.
Indem die Zahl der mobilen Studierenden im Verhältnis zur Zahl
der einheimischen Studierenden gestellt werden, wird die Attraktivität unabhängig von der Größe des Ziel- und Herkunftslandes
gemessen.
Bild 3.2 bezieht die jeweilige Zahl ausländischer Studierender
bzw. der im Ausland studierenden Inländer auf die Gesamtzahl
der Studierenden des jeweils betrachteten Gast- bzw. Herkunftslandes. Vergleicht man die wichtigsten Gastländer der Weltmobilität, so wird die herausragende Rolle Australiens deutlich. Die
aus dem Ausland kommenden Studierenden machen fast 18 % der
gesamten Studentenschaft Australiens aus. Die USA, die in absoluten Zahlen der größte Studierendenimporteur ist, kommt in relativen Größen nur auf eine Importquote von 3,7 %. Die drei wichtigsten Importländer Europas, Frankreich (8,2 %), Deutschland
(10,1 %) und Vereinigtes Königreich (10,1 %) erreichen gegenüber
den USA doppelt bis dreifach höhere Importquoten. Deutschland
erweist sich inzwischen genauso attraktiv wie das Vereinigte KöBi l d 3.2
B i l an z d e r i n c o m i n g u n d o u tgo i n g S tu d i e re n d e n f ü r w i c h ti gs te G as t- u n d H e rk u n f ts l än d e r 2 0 0 2
i n % d e r S tu d i e re n d e n j e G as tl an d bz w . j e H e rk u n f ts l an d
wichtigste Gastländer
(nach Zahl der incoming)
Outgoing
0,5
Incoming
AustralienUS
17,8
2,5
Frankreich F
2,6
DeutschlandD
10,1
Großbritannien
UK
10,1
1,2
0,2
USA
8,2
SA
3,7
wichtigste Herkunftsländer
(nach Zahl der outgoing)
Outgoing
Incoming
Griechenland
GR
9,5
1,6
2,6
Japan an
oSüdkorea
ea
0,8
Indien en
1,4
China na
k.
2,4
1,9
0,2
0,1
k.
keine Angabe
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Quelle : OECD education online Database
nigreich. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass in den Quoten die
Bildungsinländer enthalten sind. Das gleiche gilt aber auch für
das Vereinigte Königreich, nur lässt sich der Anteil nicht nach
gleichen Kriterien abgrenzen (s.w.u.).
Wenn auch die „Wanderungsbilanz“ der hereinkommenden und
herausgehenden Studierenden längst nicht mehr ausgeglichen
ist, so weist Deutschland den größten Anteil an einheimischen
Studierenden im Ausland auf. 2,6 % der deutschen Studierenden
studieren demnach im Ausland. Die entsprechenden Quoten für
Australien (0,5 %) und USA (0,2 %) sind hingegen verschwindend
gering. Wichtige Zielländer für US-Amerikaner sind Großbritannien mit gut 12.000 Studierenden und Australien mit rd. 9.000
Studierenden. Mit weitem Abstand steht Deutschland (3.400) vor
Frankreich (2470) an dritter Stelle. Begreift man die wechselseitige Begegnung und Auseinandersetzung als Ziel der Internationalisierung, so ist Deutschland am erfolgreichsten.
Vergleicht man die relativen Werte der Herkunftsländer mit den
meisten Outgoing-Studierenden, so wird der alles übertreffende
Mobilisierungsgrad Griechenlands sichtbar. Die hohen Exportquoten werden aber schon seit Jahrzehnten durch eine Politik
knapper Studienplätze künstlich forciert. Hier scheint der pushFaktor des Heimatlandes stärker ausgeprägt zu sein als der pullFaktor der Zielländer. Dagegen sind die Potentiale Südkoreas
(2,6 %), Chinas (1,4 %) und Indiens (0,8 %) noch längst nicht ausgeschöpft. Bis auf Japan sind die wichtigsten Herkunftsländer als
Zielländer noch völlig unbedeutend.
Der Überblick über die weltweiten Mobilitätsströme macht deutlich, dass sich Deutschland inzwischen äußerst erfolgreich am
globalen Bildungsmarkt platziert hat. Hervorzuheben ist auch die
große Mobilität der einheimischen Studierenden, die in den drei
anderen konkurrierenden Zielländern USA, Vereinigtes Königreich und Australien kaum entwickelt ist. Als Gastland stellt
Deutschland mehr als ein Zehntel seiner Studienplätze zur Verfügung. Welchen Beitrag deutsche Hochschulen leisten, kann daran deutlich gemacht werden, dass allein für die chinesischen
Studierenden so viel Studienplätze bereitgestellt werden, wie
eine voll ausgebaute Universität i.d.R. aufweist.
Seite 12
12
3.2
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
Bi l d 3.4
Ausländerstudium an deutschen
Hochschulen
A n t e i l d e r a u s l ä n d i s c h e n S t u d i e n a n f ä n g e r u n d S t u d i e re n d e n i m W i n t e rs e m e s t e r 1 9 7 0 / 1 9 7 1 b i s 2 0 0 2 / 2 0 0 3
B i l d u n g s i n l ä n d e r u n d - a u s l ä n d e r, i n %
3.2.1 Gesamtentwicklung
3
00
/2
02
1
2
00
/2
01
20
20
0
00
00
9
/2
00
20
/2
99
19
8
/9
98
19
1
/9
/9
97
90
19
19
1
6
/8
/8
85
19
1
6
/7
80
19
/7
in Tsd.
%
2
in Tsd.
%
2
25
6
-
-
25
6
40
48
6
6
7
10
5
5
47
58
6
6
1985/1986
61
6
14
5
75
6
1990/1991
82
7
18
5
100
6
89
7
19
5
108
7
1992/1993
103
7
22
5
125
7
1993/1994
111
8
23
5
134
7
1994/1995
116
8
25
6
142
8
1995/1996
120
9
27
6
147
8
1996/1997
124
9
29
7
152
8
1998/1999
128
9
30
6
158
9
1999/2000
141
11
35
8
175
10
2000/2001
150
11
37
9
187
10
2001/2002
164
12
42
10
206
11
2002/2003
180
13
47
12
227
12
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
1 mit Verwaltungsfachhochschulen
2 an allen (deutschen und ausländischen) Studierenden
3 jeweils Wintersemester
4 ab 1992 einschließlich neue Länder
Quelle: StBA, 2003
75
%2
1975/1976
1980/1981
4
Wintersemester
Studienanfänger
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
1970/71
1991/1992
0
Ausländische Studierende
FH 1
insgesamt
Uni
in Tsd.
5
Studierende
B i l d u n gs i n l än d e r u n d - au s l än d e r
Jahr 3
10
70
A u s l ä n d i s c h e S t u d i e re n d e 1 9 7 0 b i s 2 0 0 3 a n d e u t s c h e n
H o c h s c h u l e n n ac h H o c h s c h u l art
15
19
Bi l d 3.3
20
19
Da die Zahl der deutschen Studierenden in den letzten zwei Jahren wieder leicht ansteigend ist, schlägt sich die Erhöhung der absoluten Zahlen der ausländischen Studierenden nur in leichten
Zuwächsen der Anteilswerte nieder. Immerhin konnte der um die
Jahrhundertwende herum stagnierende Anteilswert von 10 % ausländischer Studierenden an deutschen Studierenden auf insgesamt 12% erhöht werden (Bild 3.4). Damit hat sich der Anteilswert
gegenüber 1970 mehr als verdoppelt. Berücksichtigt man, dass
25
Anteil in %
Werden alle ausländischen Studierenden (Bildungsinländer und
Bildungsausländer) berücksichtigt, so zeigt sich in den letzten
drei Jahrzehnten in absoluten Zahlen ein durchgehender Anstieg
(Bild 3.3). Im Wintersemester 2002/03 waren 227.000 ausländische Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Gegenüber 1970 hat sich damit die Zahl mehr als verneunfacht. Seit
1996 ist eine besonders starke Zunahme zu verzeichnen. Ein besonders großer Sprung ist zwischen 2002 und 2003 von 206.000
auf 227.000 erfolgt. Dies bedeutet eine Zunahme um 10%, wobei
der Zuwachs in den Fachhochschulen sogar noch etwas stärker
ausfällt als in den Universitäten.
DSW/HIS
der Anteilswert von 6 % im Jahre 1970/71 bis zum Studienjahr
1990/91 auf gleichem Niveau verharrte, so wird die dynamische
Entwicklung im letzten Jahrzehnt erst besonders deutlich.
Legt man nicht die Gesamtzahlen der ausländischen Studierenden zugrunde (Bild 3.5), sondern die Studienanfängerzahlen
(Bild 3.6), so wird die gestiegene Anziehungskraft Deutschlands
als Studienstandort noch sichtbarer. Die besonders steile Zunahme Anfang der 90er Jahre wiederholt sich gegenwärtig mit noch
größerer Zunahme. Zum Wintersemester 2002/03 waren mehr als
20% aller Studienanfänger an deutschen Hochschulen ausländische Studienanfänger. Eine gewisse Überhöhung der Anfängerquoten tritt allerdings dadurch ein, dass auch ausländische Studierenden, die nur für ein vorübergehendes Teilstudium nach
Deutschland kommen und i.d.R. bereits einige Semester im Heimatland studiert haben, als Studierende im ersten Hochschulsemester registriert werden. Dadurch erhöhen sich im ersten Studienjahr künstlich die Anteile der ausländischen Studierenden an
der Gesamtzahl.
Seite 13
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
13
3.2.2 Herkunftsregionen und Länder
Afrika (22.000 Studierende) und Amerika (10.000 Studierende).
Die Mehrheit der ausländischen Studierenden an deutschen
Hochschulen kommt weiterhin aus europäischen Staaten. Von
den 227.000 ausländischen Studierenden im Wintersemester
2002/03 sind über 136.000 Europäer (Bild 3.5; die entsprechenden
Zahlen für Studienanfänger finden sich in Bild 3.6). Aus Westeuropa kommen mit ca. 71.000 Studierenden knapp ein Drittel der
europäischen Ausländer, mit inzwischen über 65.000 Studierenden erweist sich Osteuropa als fast genauso wichtiger Einzugsbereich deutscher Hochschulen. Zu beachten ist allerdings, dass ein
großer Teil sowohl der Studierenden Osteuropas als auch Westeuropas Bildungsinländer sind (zum Anteil der Bildungsausländer
s.w.h.). Mit inzwischen 56.000 Studierenden bilden Asiaten die
zweitgrößte Gruppe ausländischer Studierender an deutschen
Hochschulen. Danach folgen in weitem Abstand die Kontinente
Die Rangfolge der Bedeutung der einzelnen Kontinente ist unverändert im letzten Jahrzehnt. Allerdings haben sich erhebliche
Verschiebungen in den jeweiligen Anteilen ergeben. Nach wie
vor dominiert das Aufkommen aus europäischen Ländern, doch
stagniert die Zunahme aus Westeuropa auf hohem Niveau. Gegenwärtig stellt die erhebliche Zunahme aus Osteuropa den hohen Anteil europäischer Studierender an allen ausländischen Studierenden sicher.
Bi l d 3.5
Die Mobilität von Asien nach Deutschland weist eine wesentlich
größere Dynamik auf. Vor allem die Zuwachsraten aus Ostasien
übertreffen alle anderen Zuwachsraten, so dass der Anteilswert
asiatischer Studierender an allen ausländischen Studierenden
kontinuierlich zunimmt (in den letzten fünf Jahren von 21,9 % auf
24,9 %), während im gleichen Zeitraum der Anteil der europäi-
A u s l ä n d i s c h e S t u d i e r e n d e i n De u t s c h l a n d n a c h H e r k u n f t s k o n t i n e n t / - s u b k o n t i n e n t
En tw i c k l u n g 19 9 6/ 9 7 bi s 2 0 0 2 / 0 3
Wintersemester
Kontinente/Subkontinente
1996/97
2000/01
2002/03
abs.
%
abs.
%
abs.
%
Europa
92.773
61,1
117.372
62,8
136.289
60,0
Osteuropa
25.375
16,7
47.220
25,2
65.142
28,7
Westeuropa
67.359
44,4
70.146
37,5
71.142
31,3
Amerika
9.026
5,9
9.356
5,0
10.428
4,6
Nordamerika
4.421
2,9
3.897
2,1
3.884
1,7
Mittelamerika
Südamerika
767
3.826
0,5
2,5
1.016
4.440
0,5
2,4
1.290
5.244
0,6
2,3
14.462
9,5
18.852
10,1
22.024
9,7
Nordafrika
7.832
5,2
9.824
5,3
11.800
5,2
Ostafrika
1.659
1,1
1.466
0,8
1498
0,7
Westafrika
2.147
1,4
2.546
1,4
2.969
1,3
250
0,2
300
0,2
302
0,1
2.574
1,7
4.716
2,5
5.455
2,4
33.324
21,9
39.683
21,2
56.441
24,9
Afrika
Südafrika
Zentralafrika
Asien
Zentralasien
609
0,4
1.910
1,0
2.770
1,2
13.116
8,6
17.760
9,5
29.464
13,0
Südostasien
4.202
2,8
4.546
2,4
5.413
2,4
Südasien
1.947
1,3
3.080
1,6
5.584
2,5
13.383
8,8
12.135
6,5
12.906
5,7
289
0,2
313
0,2
360
0,2
1.996
1,3
1.451
0,8
1.484
0,7
151.870
100
187.027
100
227.026
100
Ostasien
Vorderasien
Australien/Ozeanien
ungeklärt/staatenlos
Länder insgesamt
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Quelle: StBA; Auswertung ICE-HIS/DAAD
Seite 14
14
Bi l d 3.6
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
A u s l än d i s c h e Stu d i e n an f än ge r i n De u ts c h l an d n ac h H e rk u n f ts k o n ti n e n t/ - s u bk o n ti n e n t
En tw i c k l u n g 19 9 7 b i s 2 0 0 2
Studienjahr
Kontinent/Subkontinent
Europa
Osteuropa
1997
2000
2001
2002
abs.
%
abs.
%
abs.
%
abs.
%
28.533
71,1
36.567
66,6
40.613
64,0
42.146
61,5
8.383
20,9
15.343
28,0
18.551
29,2
20.228
29,5
20.145
50,2
21.223
38,7
22.062
34,7
21.916
32,0
Amerika
3.381
8,4
4.102
7,5
4.473
7,0
4.817
7,0
Nordamerika
2.370
5,9
2.567
4,7
2.710
4,3
2.716
4,0
236
772
0,6
1,9
320
1.215
0,6
2,2
385
1.377
0,6
2,2
495
1.602
0,7
2,3
Afrika
2.560
6,4
3.742
6,8
3.853
6,1
4.481
6,5
Nordafrika
1.124
2,8
1.843
3,4
1.951
3,1
2.302
3,4
Ostafrika
277
0,7
256
0,5
282
0,4
317
0,5
Westafrika
433
1,1
508
0,9
628
1,0
726
1,1
Südafrika
67
0,2
106
0,2
90
0,1
130
0,2
659
1,6
1.029
1,9
902
1,4
1.006
1,5
5.280
13,2
10.048
18,3
14.047
22,1
16.656
24,3
Westeuropa
Mittelamerika
Südamerika
Zentralafrika
Asien
Zentralasien
339
0,8
651
1,2
689
1,1
858
1,3
2.396
6,0
5.453
9,9
8.442
13,3
9.559
13,9
Südostasien
623
1,6
1.006
1,8
1.162
1,8
1.371
2,0
Südasien
472
1,2
1.032
1,9
1.577
2,5
2.293
3,3
1.404
3,5
1.864
3,4
2.125
3,3
2.523
3,7
Australien/Ozeanien
105
0,3
163
0,3
232
0,4
216
0,3
ungeklärt/staatenlos
274
0,7
266
0,5
289
0,5
250
0,4
Ostasien
Vorderasien
Länder insgesamt
40.133
100
54.888
100
63.507
100
68.566
100
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Quelle: StBA; Auswertung ICE-HIS/DAAD
schen Studierenden zurückgeht (von 61,1 % auf 60 %).
Die langfristige Entwicklung seit 1975 lässt sich anhand der IndexEntwicklung in Bild 3.7 nachvollziehen. Obwohl sich die Zahl ausländischer Studierender aus den Kontinenten Amerika und Afrika
leicht erhöht, so bleibt sie doch weit hinter den Zuwachsraten Asiens zurück und verharren dadurch anteilsmäßig auf niedrigem
Niveau (Amerika 4,9 %; Afrika 9,0 %). Geht man von den ausländischen Studienanfängern aus, da sie die aktuellere Entwicklung
widerspiegeln, so zeigt sich, dass Afrika anteilsmäßig leicht zunimmt – hauptsächlich aufgrund des Aufkommens aus Nordafrika – und der Kontinent Amerika eher stagniert, wobei Nordamerika eine abnehmende Tendenz aufweist (Bild 3.6).
Seite 15
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
Bi l d 3.7
15
A u s l än d i s c h e S tu d i e re n d e n ac h d e m H e rk u n f ts k o n ti n e n t
– W i n t e rs e m e s t e r 1 9 7 5 / 7 6 b i s 2 0 0 2 / 0 3
B i l d u n gs i n l än d e r u n d - au s l än d e r, i n %
70
60
60,0
50
40
30
24,9
20
10
9,0
4,9
0
1975 1980 1985 1990 1995 2000 2001 2002 2003
Wintersemester
Europa
Amerika
Afrika
Asien
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Quelle: StBA, 2003, nach 1990 einschl. neue Länder
3.2.3 Europäische Herkunftsländer
Angesichts der politischen Ziele, die Freizügigkeit europäischer
Bürger zu erhöhen und dabei den Studierenden durch besondere
Mobilitätsförderung eine Vorreiterrolle zuzuweisen, ist es von Interesse, die Mobilitätsströme europäischer Studierender nach
Deutschland nach den wichtigsten politischen Regionen zu differenzieren. Bilder 3.8 und 3.9 weisen aus, dass nur ein Drittel der
ausländischen Studierenden aus Europa in Deutschland aus den
alten EU-Mitgliedsstaaten stammen, wobei nunmehr Griechenland statt Österreich das größte Kontingent stellt. Die Zahlen der
Studierenden aus den alten EU-Mitgliedsstaaten stagnieren bei
ca. 44.000. Mit 23.000 Studierenden bleibt die Zahl der neuen EUMitgliedsstaaten weit hinter dem Kontingent der drei Bewerberländer Bulgarien, Rumänien und Türkei zurück sowie hinter den
weiteren europäischen Staaten mit 31.000 Studierenden. Anzumerken ist allerdings der enorme Zuwachs der Studierenden aus
den neuen EU-Mitgliedsstaaten von fast 10.000 Studierenden im
Jahre 1996/97 auf 23.000 im Jahre 2002/03.
Das Aufkommen aus den Bewerberländern wird dominiert durch
die Türkei, wobei es sich hier mehrheitlich um Bildungsinländer
handelt. Nur ein Fünftel der Studierenden mit türkischer Staatsangehörigkeit sind echte Bildungsausländer. Unter den Bewerberländern fällt vor allem Bulgarien auf mit einer starken Zunah-
me von 1.434 Studierenden im Jahre 1996/97 auf inzwischen 9.897
im Wintersemester 2002/03. Unter den weiteren europäischen
Staaten ragen als wichtige Herkunftsländer vor allem zum einen
die ehemaligen Anwerberstaaten Bosnien-Herzegowina, Jugoslawien und Kroatien hervor und zum anderen die Russische Föderation (9.601 Studierende) und die Ukraine (6.071 Studierende) mit
ähnlichen starken Zuwachsraten, wie sie für Bulgarien festzustellen sind. Wie weiter hinten ausgewiesen, stellen die sog. Anwerbeländer hauptsächlich Bildungsinländer, während aus den osteuropäischen Staaten, Bulgarien, Rumänien, Russische Föderation und Ukraine überwiegend „echte“ Bildungsausländer kommen.
3.2.4 Ausgewählte Herkunftsländer
Zeigen schon die Entwicklungsströme innerhalb Europas, wie abhängig diese von politischen Konstellationen sind, so lassen sich
in speziellen bilateralen Beziehungen zwischen Ziel- und Entsendeländern auch noch historische und geo-politische Bindungen
erkennen, die von anderen Zielländern, die über diese Beziehungen nicht verfügen, nur schwer durchbrochen werden können.
Vor allem die Industrieländer mit starker kolonialer Vergangenheit profitieren beim Ausländerstudium immer noch von dem
tradierten Beziehungsgeflecht mit ihren ehemaligen Kolonien.
Für Deutschland sind geografische Nachbarschaftslagen, traditionelle Hochschulpartnerschaften, aber auch die Positionierung
in politischen Konflikten, welche Deutschland zum präferierten
Studienland machen (Emigration aus dem Iran, chinesische Minderheiten aus Indonesien, frühere Austauschbeziehungen der
DDR) von Bedeutung. In Bild 3.10 sind die Anteils-werte der Studierenden ausgewählter typischer Entsendeländer an allen ausländischen Studierenden in Deutschland und deren zeitliche Veränderung im Zeitrahmen 1975 bis 2003 dargestellt. Die in der oberen Reihe von Bild 3.10 aufgeführten Herkunftsländer Großbritannien, Spanien und Türkei präsentieren drei typische Entwicklungsrichtungen in der Austauschbeziehung Deutschlands mit
dem alten Europa. Großbritannien zeichnet sich durch geringe
und nach wie vor rückläufige Anteile bei der Entsendung von europäischen Studierenden nach Deutschland aus, Spanien, das sich
seit Anfang der 80er Jahre immer stärker an der europäischen
Mobilität beteiligt hat und immer mehr Studierende nach
Deutschland entsendete, zeigt inzwischen zumindest in relativen
Größen eine rückläufige Tendenz (Rückgang von 3 % 1997 auf 2,5 %
im Jahre 2003) und auch die Türkei, die als typisches Anwerbeland
im Zuge der Arbeitsimmigration auch als Herkunftsland für ausländische Studierende bei weitem den größten Anteil im Ausländerstudium ausmachte (1997 14,4 %), hat inzwischen leicht an Bedeutung verloren (2003 10,6 %). Bei der Türkei macht sich bemerkbar, dass die türkische Arbeitsimmigrantion erheblich nachgelassen hat und dass die mehrheitlich in Deutschland aufgewachsenen Studierenden mit türkischer Nationalität zunehmend stärker
von der Einbürgerungsmöglichkeit Gebrauch machen.
In der zweiten Reihe von Bild 3.10 sind mit Polen, Bulgarien und
Russland die drei Länder Osteuropas aufgeführt, welche das Aufkommen des Ost-West-gerichteten einseitigen neuen Mobilitäts-
Seite 16
16
Bi l d 3.8
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
A u s l ä n d i s c h e S t u d i e re n d e a u s e u r o p ä i s c h e n H e rk u n f t s l ä n d e rn an d e u ts c h e n H o c h s c h u l e n
Herkunftsland
im Wintersemester
1996/97 2000/01 2001/02 2002/03
43.418
923
649
998
6.246
7.516
536
6.771
1.605
1.770
6.127
1.527
881
5.588
2.281
17.477
1.640
436
180
600
959
2.779
53
9.328
510
992
30.887
5.015
2.232
23.640
25.558
407
1.889
160
3.570
4.614
523
297
906
6.987
1.763
3.688
754
44.011
949
674
1.022
6.356
7.451
518
6.879
1.782
1.726
6.422
1.612
816
5.665
2.139
20.435
1.984
582
186
749
1.214
2.914
54
10.936
547
1.269
34.222
7.321
2.860
24.041
28.743
453
2.015
158
3.453
4.734
617
393
851
8.383
1.762
4.917
1.007
44.017
971
640
929
6.245
7.254
506
7.074
1.915
1.755
6.389
1.667
817
5.773
2.082
23.186
2.243
617
197
839
1.465
3.129
53
12.601
561
1.481
37.460
9.897
3.449
24.114
31.596
491
2.206
149
3.310
4.730
660
464
821
9.601
1.766
6.071
1.327
Alte EU-Staaten
Belgien
Dänemark
Finnland
Frankreich
Griechenland
Irland
Italien
Luxemburg
Niederlande
Österreich
Portugal
Schweden
Spanien
Vereinigtes Königreich
Neue EU-Staaten
Tschechische Republik
Estland
Zypern
Lettland
Litauen
Ungarn
Malta
Polen
Slowenien
Slowakei
Bewerberländer
Bulgarien
Rumänien
Türkei
weitere europ. Staaten
Albanien
Bosnien-Herzegowina
Island
Serbien/Montenegro
Kroatien
Mazedonien
Moldau, Republik
Norwegen
Russische Förderation
Schweiz
Ukraine
Weißrußland
42.211
951
646
1.058
5.894
7.945
568
5.784
1.197
2.233
6.187
1.303
1.000
4.578
2.867
9.744
912
191
204
218
311
1.846
30
5.271
387
374
24.288
1.434
998
21.856
16.449
84
922
284
3.780
3.258
227
62
1.008
3.622
1.724
1.145
233
insgesamt
92.692 117.340 127.411 136.259
Bi l d 3.9
B i l d u n g s a u s l ä n d e r a u s e u r o p ä - i s c h e n H e rk u n f t s l ä n d e rn
an d e u ts c h e n H o c h s c h u l e n
Herkunftsland
im Wintersemester
1996/97 2000/01 2001/02 2002/03
Alte EU-Mitgliedsstaaten
Belgien
Dänemark
Finnland
Frankreich
Griechenland
Irland
Italien
Luxemburg
Niederlande
Österreich
Portugal
Schweden
Spanien
Vereinigtes Königreich
Neue EU-Mitgliedsst.
Tschechische Republik
Estland
Zypern
Lettland
Litauen
Ungarn
Malta
Polen
Slowenien
Slowakei
EU-Bewerberländer
Bulgarien
Rumänien
Türkei
weitere europ. Staaten
Albanien
Bosnien-Herzegowina
Island
Jugoslawien (Serbien/M.)
Kroatien
Mazedonien
Moldau, Republik
Norwegen
Russische Förderation
Schweiz
Ukraine
Weißrußland
26.534
728
478
953
5.269
4.271
491
3.058
1.058
952
3.153
408
811
2.859
2.045
8.043
713
183
184
179
284
1.559
15
4.483
110
333
8.471
1.263
774
6.434
9.971
161
617
258
1.454
788
85
61
915
3.292
1.075
1.053
212
27.663
679
489
864
5.523
3.457
466
3.700
1.485
741
3.761
455
684
3.889
1.470
14.363
1.397
406
165
514
879
2.334
24
7.586
166
892
11.649
4.699
1.846
5.104
15.378
329
822
133
1.116
763
184
238
841
5.955
1.245
3.067
685
28.367
702
514
887
5.612
3.391
443
3.724
1.664
737
4.182
504
638
4.015
1.354
16.854
1.735
537
175
648
1.105
2.455
19
8.827
197
1.156
14.593
6.954
2.451
5.188
17.845
357
806
135
1.108
767
224
309
791
7.098
1.285
4.049
916
28.609
740
488
818
5.495
3.292
417
3.827
1.779
816
4.231
554
646
4.179
1.327
19.339
1.986
572
184
719
1.338
2.667
22
10.284
211
1.356
18.251
9.499
3.024
5.728
20.208
389
845
122
1.104
795
262
364
753
8.113
1.280
4.975
1.206
insgesamt
53.019
69.053
77.659
86.407
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Quelle: StBA.; Auswertung ICE-HIS/DAAD
Quelle: StBA.; Auswertung ICE-HIS/DAAD
stroms in ganz besonderer Weise tragen. Polen stellt inzwischen
mit 5,6 % der ausländischen Studierenden die drittgrößte Gruppe
ausländischer Studierender dar, wobei sich der Anteil seit Anfang
der 90er Jahre mehr als verdoppelt hat. Das wesentlich kleinere
Bulgarien hat inzwischen einen Anteil von 4,4 % am deutschen
Ausländerstudium, wobei sich hier der Zuwachs seit Anfang der
90er Jahre mehr als verzwanzigfachte. Aus der Russischen Föderation kommen inzwischen 4,2 % aller ausländischen Studierenden
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 17
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
B i l d 3 . 10
17
A u s l ä n d i s c h e S t u d i e re n d e i n De u t s c h l a n d n a c h a u s g e w ä h l t e n H e i m a t l ä n d e rn , W i n t e r s e m e s t e r 1 9 7 5 / 7 6 - 2 0 0 2 / 2 0 0 3 1
i n % al l e r au s l än d i s c h e n Stu d i e re n d e n
Großbritannien
Spanien
12
12
8
8
4
4
0
0
Türkei
16
12
8
4
0
/7
6
6
Russ. Föderation
(ab 1995, vorher UdSSR)
Bulgarien
12
12
12
8
8
8
4
4
4
0
0
0
/7
6
6
Indonesien
Japan
12
12
12
8
8
8
4
4
4
0
0
0
/7
6
6
Vietnam
Ägypten
12
12
12
8
8
8
4
4
4
0
0
0
/7
6
6
Marokko
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
75
/7
6
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
75
/7
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
75
Kamerun
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
75
/7
6
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
75
/7
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
75
Republik Korea
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
75
/7
6
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
75
/7
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
75
China
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
75
/7
6
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
75
/7
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
75
Polen
USA
12
12
12
8
8
8
4
4
4
0
0
0
/7
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
6
75
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
6
/7
75
3
/0
02
1
/0
00
7
/9
96
1
/9
90
6
/8
85
1
/8
80
6
/7
75
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
1 Bis einschl. WS 1990/91 früheres Bundesgebiet, seit WS 1992/93 Deutschland
Quelle: StBA; Auswertung ICE-HIS/DAAD
Seite 18
18
in Deutschland. Auch hier ist es zu einer sprunghaften Entwicklung von 0,4 % im Jahre 1991 auf das Zehnfache gekommen.
Von den außereuropäischen Entsendeländern, die in den unteren
Reihen des Bildes 3.10 dargestellt sind, fällt China als wichtigstes
Entsendeland ins Gewicht. Der Anteil von 8,9 % im Jahre 2003
stellt eine Verdopplung gegenüber dem bereits relativ hohen Anteilswert von 4,2 % Anfang der 90er Jahre dar. Gegenüber China
nehmen die anderen Entsendeländer nur untergeordnete Positionen im deutschen Auslandsstudium ein. Bedenklich muss erscheinen, dass andere besonders wichtige Zielländer des Ausländerstudiums deutscher Hochschulen meist rückläufige bzw. stagnierende Anteilswerte aufweisen. Angesichts eines Anteils von 7 % im
Jahre 1975/76 hat die relative Bedeutung Indonesiens stark abgenommen. Indonesien – ein Land, das früher an zweiter Stelle der
außereuropäischen Herkunftsländer für Deutschland stand und
über die besten Beziehungen zu deutschen Hochschulen verfügte
– ist mit stagnierenden 1,1 % im Jahre 2003 kaum noch von Bedeutung. Auf noch niedrigerem Niveau ist ein ähnlicher Rückgang
für Japan zu verzeichnen. Auch der in der Mitte der 90er Jahre zu
beobachtende starke Zugang aus Vietnam hat sich inzwischen
abgeschwächt und macht im Jahr 2003 nur noch 0,8 % aus. Mit Kamerun und Marokko sind zwei afrikanische Herkunftsländer mit
kontinuierlich wachsenden Anteilen am Ausländerstudium zu
verzeichnen. Immerhin machen die marokkanischen Studierenden 3,3 % aller ausländischen Studierenden in Deutschland aus.
Die USA, die immerhin eines der wichtigsten Zielländer der deutschen Studierenden sind, schwindet immer mehr in der Bedeutung als Herkunftsland für das Ausländerstudium. Machten
1975/76 Studierende aus den USA noch 6,4 % aller ausländischen
Studierenden in Deutschland aus, so liegt dieser Anteil inzwischen nach einem stetigen Rückgang bei nur noch 1,5 %. Die
jüngste Meldung zunehmender Mobilität schlägt sich in den
deutschen Statistiken noch nicht nieder.
Die prototypischen Entwicklungsrichtungen des Ausländerstudiums an deutschen Hochschulen machen die Stärken und Schwächen deutlich. Gegenüber den hoch entwickelten Industrieländern zeigt sich eine deutlich abnehmende Attraktivität. Große
Anziehungskraft für Länder an der Schwelle der Industrialisierung lässt sich nur punktuell für China ausmachen. Einschränkend ist zu bemerken, dass weitaus die meisten chinesischen Studierenden in die USA gehen.
Die größte Dynamik geht von der Ost-West-Mobilität der östlichen Nachbarländer Deutschlands aus. Die sprunghafte Zunahme scheint nicht nur von der Attraktivität deutscher Hochschulen
getragen zu sein, sondern auch vom wirtschaftlichen Ost-WestGefälle.
Insgesamt wird aus der höchst unterschiedlichen Stärke der Mobilitätsströme deutlich, dass stärker noch als bisher Maßnahmen
zur Mobilisierung ausländischer Studierender strategisch gezielt
anzusetzen sind. In einigen Zielländern des deutschen Ausländerstudiums sind besondere Marketingmaßnahmen unabdingbar
(z.B. USA, Vietnam, Indien). In anderen Regionen sind keine gro-
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
ßen Anreize notwendig. Hierbei bewirkt das wirtschaftliche Gefälle Push-Effekte, die eher einer qualitativen Steuerung als einer
quantitativen Förderung bedürfen.
3.2.5 Bildungsinländer und -ausländer
Bei allen Tendenzaussagen zur strukturellen Entwicklung des
Ausländerstudiums in Deutschland ist zu beachten, dass in den
Zeitreihen des Ausländerstudiums die Bildungsinländer enthalten sind. Erst in den letzten Jahren lassen sich Bildungsinländer
von Bildungsausländern abgrenzen. Der Anteil der Bildungsinländer unter allen ausländischen Studierenden beläuft sich im
Jahre 2002/03 auf 28,1 % (Bild 3.11). Der seit 1998 zu beobachtende
Rückgang (34,1 %) hat sich in den letzten beiden Jahren noch beschleunigt.
Unter den Studienanfängern liegt der Anteil der Bildungsinländer sogar nur noch bei 16,7 %. Zum einen ist der Rückgang darauf
zurückzuführen, dass zunehmend von der Möglichkeit der Annahme der deutschen Staatsangehörigkeit Gebrauch gemacht
wird. Andererseits ist davon auszugehen, dass die traditionelle Arbeitsimmigration aus den südeuropäischen Ländern erheblich an
Bedeutung verloren hat. Für die Zukunft ist nicht auszuschließen,
dass die neue Arbeitsimmigration aus Osteuropa langfristig wieder zu einem Anstieg des Anteils der Bildungsinländer führen
wird.
Wählt man den Anteil ausländischer Studierender an allen Studierenden, so ergibt sich für Bildungsinländer und -ausländer folgende Aufteilung (siehe auch Bild 3.12):
Anteil ausländischer Studierender an allen Studierenden im
Wintersemester, in %
1997/98
2000/01
2002/03
Alle ausländischen
Studierenden
- Bildungsinländer
- Bildungsausländer
8,3
2,8
5,5
10,4
3,4
7,0
11,7
3,3
8,4
Anteil aus Industrieländern
2,1
1,2
1,9
Anteil aus EL/SL
Entwicklungsländer
Schwellenländer
3,4
.
.
5,8
.
.
6,5
3,8
2,7
Die verminderte Ausländerquote beträgt demnach nach Abzug
von 3,3 % Bildungsinländern 8,4 %. Diese Quote weist den realen
Umfang des Ausländerstudiums in Deutschland aus. Die Quote
liegt zwar wesentlich höher als noch vor zwei Jahren, doch ist sie
noch entfernt von der 10-Prozentzielmarke der Internationalisierung an deutschen Hochschulen. Der Abzug der Bildungsinländer wirkt sich gleichermaßen auf den Anteil der Studierenden aus
Industrieländern und aus Entwicklungsländern aus, da z.B. die
Türkei nach dem DAC-Schlüssel der OECD noch zu den Entwicklungsländern gerechnet wird, während andere ehemalige Anwerbestaaten wie Spanien, Italien zu den Industrieländern zählen.
Geht man nur von den Studienanfängern aus, so sinkt der Anteil
Seite 19
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
B i l d 3 . 11
19
En tw i c k l u n g d e r Qu o te d e r B i l d u n gs au s l än d e r u n d B i l d u n gs i n l än d e r u n te r au s l än d i s c h e n Stu d i e re n d e n u n d
S t u d i e n a n f ä n g e rn 1 9 9 2 - 2 0 0 3
in %
Studienjahr
1992/93
1997/98 2000/01 2002/03
Bildungsausländer
Studierende
66,1
65,9
67,2
71,9
Studienanfänger
64,9
76,9
80,0*
83,3
Studierende
33,9
34,1
32,8
28,1
Studienanfänger
35,2
23,2
20,0
16,7
Bildungsinländer
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
* Der starke Anstieg bei den Studienanfängern liegt an der Zunahme der
ERASMUS-Studierenden, die´als 1. Hochschulsemester erfasst werden.
Quelle: StBA, 2003
der Bildungsinländer unter 2,7 %, der Anteil echter ausländischer
Studienanfänger wächst auf 13,8 % an und liegt somit weit über
der 10-Prozentmarke (Bild 3.12).
B i l d 3 . 12
A u s l ä n d i s c h e u n d d e u t s c h e S t u d i e re n d e i m W i n t e r s e m e s te r 2 0 0 2 / 2 0 0 3 – A n te i l d e r au s l än d i s c h e n S tu d i e re n d e n
19 9 7/ 9 8 bi s 2 0 0 0 / 0 3
ab s o l u t u n d i n %
Wintersemester 2002/03
Männer
Frauen
insges.
Studierende insgesamt
in Tsd. 1.020,4
ausländische Stud.
in Tsd.
117,2
- Bildungsinländer
in Tsd.
36,2
- Bildungsausländer
in Tsd.
81,0
Anteil von allen ausländischen Studierenden
- Bildungsinländer
in %
30,9
- Bildungsausländer
in %
69,1
918,4
109,8
27,6
82,2
1.938,9
227,0
63,8
163,2
25,1
74,9
28,1
71,9
Anteil ausländischer Studierender an allen Studierenden
alle ausländischen
Studierenden
- Bildungsinländer
- Bildungsausländer
in %
in %
in %
Anteil ausländischer Studienanfänger an allen Studienanfängern
alle ausländischen
Studienanfänger
- Bildungsinländer
- Bildungsausländer
in %
in %
in %
WS
1997/
1998
8,3
2,8
5,5
WS
1997/
1998
13,7
2,9
10,8
WS
2000/
2001
10,4
3,4
7,0
WS
2000/
2001
15,2
3,0
12,2
WS
2002/
2003
11,7
3,3
8,4
WS
2002/
2003
16,5
2,7
13,8
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Quelle: StBA, 2003
Seite 20
20
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
Bei den außereuropäischen Herkunftsländern wirkt sich der Abzug der Bildungsinländer nicht gravierend aus. Mit fast 12 % aller
Bildungsausländer steht China unangefochten an erster Stelle
und übertrifft das an zweiter Stelle stehende Polen nach der Zahl
der Bildungsausländer fast um das Doppelte.
3.2.6 Herkunftsregionen der Bildungsausländer
Lässt man bei den Zahlen der ausländischen Studierenden die Bildungsinländer unberücksichtigt, so verändern sich die Anteilswerte für Subkontinente nur unwesentlich (vgl. Bild 3.13 mit Bild
3.5). Aus der Türkei kamen im Jahre 2003 z. B. statt 24.114 Ausländer nur 5.728 Bildungsausländer (vgl. Bild 3.8 mit Bild 3.9).
Geht man vom Entwicklungsstand der Herkunftsländer der Bildungsausländer aus (Bild 3.15), so wird deutlich, wie stark das Ausländerstudium in Deutschland noch immer vom Entwicklungsgedanken getragen ist. Fast die Hälfte der Herkunftsländer der Bildungsausländer zählen zu den Entwicklungsländern, ein Drittel
zu den Schwellenländern. Hier handelt es sich i.d.R. um eine einseitige Austauschbeziehung. Welche immense Bedeutung der
neue Einzug aus den osteuropäischen Ländern hat, lässt sich an
dem hohen Anteilswert für Schwellenländer am europäischen
Aufkommen (88 %) ablesen.
Wie die Rangfolge der wichtigsten Herkunftsländer des Ausländerstudiums in Deutschland in Bild 3.14 zeigt, verlieren die typischen Anwerbeländer durch den Abzug der Bildungsinländer
nicht völlig an Bedeutung. Mit seinen 5.700 Bildungsausländern
gehört die Türkei noch immer zu den 10 wichtigsten Herkunftsländern des „echten“ Ausländerstudiums in Deutschland. Vor die
Türkei haben sich von den europäischen Herkunftsländern Polen,
Bulgarien und die Russische Föderation geschoben. Bemerkenswert ist, dass sich Bulgarien von der fünften Stelle an die dritte
Stelle vorbewegt hat.
B i l d 3 . 13
B i l d u n gs au s l än d e r n ac h H e rk u n f ts k o n ti n e n t/ - s u bk o n ti n e n t – Stu d i e n an f än ge r
En tw i c k l u n g 19 9 7 bi s 2 0 0 2
Studienanfänger
Kontinent/Subkontinent
1997
2000
2001
2002
abs.
%
abs.
%
abs.
%
abs.
%
21.260
68,3
28.880
64,0
32.575
61,3
34.451
58,9
6.308
20,3
12.596
27,9
15.583
29,3
17.343
29,7
14.952
48,0
16.284
36,1
16.992
32,0
17.108
29,3
Amerika
3.197
10,3
3.898
8,6
4.272
8,0
4.633
7,9
Nordamerika
2.258
7,3
2.450
5,4
2.608
4,9
2.627
4,5
220
716
0,7
2,3
300
1.148
0,7
2,5
368
1.295
0,7
2,4
478
1.526
0,8
2,6
2.248
7,2
3.414
7,6
3.501
6,6
4.099
7,0
Nordafrika
930
3,0
1.643
3,6
1.721
3,2
2.042
3,5
Ostafrika
224
0,7
209
0,5
234
0,4
271
0,5
Westafrika
397
1,3
467
1,0
590
1,1
690
1,2
Südafrika
57
0,2
96
0,2
79
0,1
124
0,2
640
2,1
999
2,2
877
1,6
972
1,7
4.193
13,5
8.728
19,3
12.553
23,6
15.019
25,7
Europa
Osteuropa
Westeuropa
Mittelamerika
Südamerika
Afrika
Zentralafrika
Asien
Zentralasien
326
1,0
600
1,3
619
1,2
780
1,3
2.064
6,6
4.997
11,1
7.849
14,8
8.871
15,2
Südostasien
440
1,4
857
1,9
984
1,9
1.169
2,0
Südasien
320
1,0
809
1,8
1.327
2,5
2.033
3,5
Vorderasien
999
3,2
1.429
3,2
1.731
3,3
2.117
3,6
Australien/Ozeanien
93
0,3
153
0,3
212
0,4
198
0,3
ungeklärt/staatenlos
134
0,4
76
0,2
62
0,1
80
0,1
Ostasien
Länder insgesamt
31.125
100
45.149
100
53.175
100
58.480
100
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Quelle: StBA, 2003
Seite 21
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
B i l d 3 . 14
21
R a n g f o l g e d e r w i c h t i g s t e n H e r k u n f t s l ä n d e r a u s l ä n d i s c h e r S t u d i e r e n d e r i m Ja h re 2 0 0 3
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, a b s o l u t u n d i n % a l l e r a u s l ä n d i s c h e r S t u d i e re n d e r i n D e u t s c h l a n d
Volksrep.
China
einschl.
Volksrep.
China
Tibet
19.374
Polen
10.284
11,9
Polen
6,3
BulgarienBulgarien
9.499
5,8
Russische
Förderation
Russische
Föderation
8.113
5
Marokko Marokko
6.159
Türkei
5.728
5.495
3,8
Türkei
3,5
Frankreich
Frankreich
3,4
4.975
Ukraine Ukraine
3
4.709
KamerunKamerun
2,9
4.231
Österreich
Österreich
2,6
4.179
Spanien Spanien
2,6
3.899
SüdkoreaRepublik
Südkorea,
2,4
Italien
3.827
Italien
2,3
3.292
Griechenland
Griechenland
2
3.024
Rumänien
Rumänien
1,9
2.920
Indien
Indien
1,8
2.810
Iran Republik
Iran, Islamische
1,7
2.796
Vereinigte Staaten von
USA
Amerika
1,7
2.667
Ungarn Ungarn
1,6
2.490
GeorgienGeorgien
1,5
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Quelle: StBA; Auswertung ICE-HIS-DAAD
B i l d 3 . 15
A u s l än d i s c h e Stu d i e re n d e n ac h d e m En tw i c k l u n gs s tan d d e s H e i m atl an d e s
B i l d u n gs au s l än d e r, i n %
davon aus:
Entwicklungsstand
1
Entwicklungsländer
Schwellenländer
Industrieländer
Staat nicht angegeben
insgesamt
Anteil unter allen
Studierenden in
insg.
45,3
31,9
22,2
0,5
100
Deutschland 2
Europa
Afrika
Asien
13,1
88,1
85,0
*
25,8
0,4
*
*
53,1
11,5
5,4
*
8,0
*
8,9
*
*
*
0,7
*
*
*
*
*
3,8
2,7
1,9
*
53,0
11,8
28,9
5,6
0,2
0,5
8,4
1 Zuordnung nach OECD-Development Report 2002
2 Zugrunde gelegt der Anteil der Bildungsausländer nach der amtlichen Statistik im Wintersemester 2002/2003
* Werte unter 0,5
Amerika
Australien/
nicht
Ozeanien zuordenbar
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 22
22
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
3.3
Auslandsstudium deutscher Studierender
Im Kapitel 3.1 zum Umfang der Weltmobilität wurde bereits ausgewiesen, dass 56.600 deutsche Studierende weltweit im Ausland
studieren (vgl. Bild 3.1). Der im Auftrag des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung vom Statistischen Bundesamt für den
gleichen Zeitpunkt wiedergegebene statistische Überblick „Deutsche Studierende im Ausland“ ermittelt nur 55.900 deutsche Studierende (BMBF,2004). Andere Statistiken, die zur Beschreibung
des Umfangs des Auslandsstudiums üblicherweise benutzt werden, weisen noch größere Spannweiten auf, je nach dem ob abwesende deutsche Studierende im Ausland oder aber deutsche Studierende, die im Ausland waren, in Deutschland gezählt werden.
Zur Einschätzung der Validität und Aussagekraft der Daten wird
auf die Info-Box „Datenlage“ und „Aussagekraft der Indikatoren“
verwiesen.
scher Studierender im Ausland ständig zugenommen. In den Jahren 2000/2001 schien sich die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung zwar einer Sättigungsgrenze zu nähern, doch hat sich die
Zahl 2002 wieder sprunghaft um fast 3.000 Studierende erhöht
und einen neuen Höchststand erreicht. Gemessen an der Zahl
deutscher Studierender im Heimatland befinden sich damit 3,3 %
aller deutschen Studierenden jährlich zum Studium im Ausland
1
(Bild 3.17). Diese Querschnittsquote drückt die Bereitschaft aus,
im Ausland zu studieren. Anfang der 90er Jahre lag dieser Indikatorwert bei 2,0 %. Dies bedeutet, dass die Erhöhung der Zahlen
deutscher Studierender im Ausland nicht nur auf das Anwachsen
der Studierendenzahlen insgesamt zurückzuführen ist, sondern
dass auch die relative Bereitschaft zum Auslandsstudium erheblich zugenommen hat.
B i l d 3 . 17
3.3.1 Mobilitätsentwicklung deutscher
Studierender
Der nachfolgende statistische Überblick über das Auslandsstudium deutscher Studierender fußt vordringlich auf der „Jährlichen
Umfrage des Statistischen Bundesamtes bei den mit der Bildungsstatistik befassten Institutionen ausgewählter Länder“ (BMBF,
2004), da sie die einzige Vollerhebung ist, die differenzierte, in
Zeitreihen verfügbare und für die einzelnen Entsendeländer zutreffende Daten enthält. Die Statistik weist aus, wie viele deutsche
Studierende sich jährlich zu einem Studienaufenthalt im Ausland
befinden (Abwesenheit im jeweiligen Stichjahr). In diesen Zahlen
sind auch deutsche Studierende enthalten, die sich nicht nur zu
einem zwischenzeitlichen Studienaufenthalt entschieden haben,
sondern dort ihren Studienabschluss anstreben.
2002 studierten fast 56.000 deutsche Studierende im Ausland –
dreimal mehr als 1980 (Bild 3.16). Seit 1991 haben die Zahlen deut-
De u t s c h e S t u d i e r e n d e i m A u s l a n d 1 9 9 1 - 2 0 0 2 u n d Q u e rs c h n i tts qu o te 1
Jahr
Deutsche
Studierende
im Ausland
Deutsche
Studierende
insgesamt
Dt. Studierende im
Ausland je 100 dt.
Stud. insgesamt
1991
1992
34.000
36.800
1.662.791
1.709.732
2,0
2,2
1993
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
40.200
42.600
43.100
44.400
44.300
49.000
52.200
52.800
55.900
1.732.873
1.711.434
1.685.863
1.665.633
1.635.239
1.598.816
1.612.311
1.602.525
1.711.785
2,3
2,5
2,6
2,7
2,8
3,1
3,2
3,2
3,3
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2004
B i l d 3 . 16
De u t s c h e S t u d i e r e n d e i m A u s l a n d
1
abs o l u t
60000
50000
Bei der Berechnung der Querschnittsquote wird die Zahl der deutschen
Studierenden, die im Berichtsjahr im Ausland sind, auf die Zahl der deutschen Studierenden bezogen, die im gleichen Jahr an den Hochschulen
im Inland eingeschrieben sind. Die Auslandsstudienquote der Sozialerhebung vermittelt hingegen, welcher Anteil der zu einem bestimmten Zeitpunkt im Inland eingeschriebenen deutschen Studierenden bereits ein
Auslandsstudium durchgeführt hat (vgl. Kap. 5.2).
40000
3.3.2 Zielländer des Auslandsstudiums
30000
Die starke Erhöhung der Zahl deutscher Studierender im Ausland
im Jahre 2002 ist umso bemerkenswerter, weil es zwischenzeitlich
in wichtigen Zielländern Großbritannien, USA und vor allem
Österreich zu erheblichen Einbrüchen der Zahlen deutscher Studierender gekommen ist (Bild 3.18). So ging nach Einführung der
Studiengebühren die Zahl deutscher Studierender in Österreich
im Jahre 2001 um mehr als 900 zurück. Dieser Rückgang ist inzwischen fast wieder wettgemacht. Auch in Großbritannien ist der
zeitweilige geringe Rückgang mehr als wettgemacht. Nur die
USA zeigen seit dem Spitzenwert im Jahre 1999 nach wie vor eine
leicht rückläufige Tendenz.
20000
10000
0
1980
1985
1990
1995
1997
1999
2002
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Quelle: Deutsche Studierende im Ausland. Ein statistischer Überblick 1980 - 1997 und 1991
- 2001; Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2001 und 2004, sowie unveröffentlichte Vorab-Auswertung
Seite 23
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
B i l d 3 . 18
23
De u t s c h e S t u d i e r e n d e i m A u s l a n d 1 9 9 2 - 2 0 0 2 j e S t u d i e n l a n d *
ab s o l u t
Studienland
Großbritannien und Nordirland
Vereinigte Staaten
Schweiz
Frankreich
Österreich
Spanien
1
1994
1996
1998
2000
2001
2002
4.978
7.880
4.485
5.563
5.567
5.950 s
8.500
4.638
5.343
5.793
8.608
8.990
4.607
5.258
6.011
9.565
9.568
4.548
5.162
5.679
10.115
10.128
5.142
5.378
5.889
9.770
9.613
5.444
5.412
4.979
10.495
9.302
6.131
5.792
5.486
1.060
1.300 s
3.226 s
4.111
4.411
4.400 s
200 s
Niederlande
Schweden
Australien
Italien
1992
2
3
4
Kanada
Ungarn
Dänemark
Norwegen
Belgien
Neuseeland
Portugal
Japan
Irland
Finnland
Vatikanstadt
Chile
Polen
Rumänien
Türkei
746
790
920
1.399
3.176
4.194
4.200 s
470 s
1.483
700 s
1.246
700 s
222
1.099
695
278
706
2.033
471
764
2.234
569
870
2.230 s
1.330
870 s
1.303
564
600 s
356
329
180
350 s
-
1.347
503
504
300
360
210
370
230
151
469
-
680 s
470
521
284
343
115
244
245
173
244
90
128
345
-
769
504
421
296
340
135
258
244
245
154
180
190
140
300
62
s
s
s
s
s
s
s
s
s
770 s
520 s
524
439
375
237
296
255
240
190
180
154
154
170
96
770
518
548
439
371
321
300
262
240
195
194
133
133
139
96
s
s
s
s
770
640
550
443
372
320
306
300
289
292
190
148
148
124
100
Insgesamt
35.054
38.464
41.507
44.974
51.743
52.198
55.250
Deutsche Studierende im Ausland –
hochgerechnet auf alle Länder
36.800
40.000
40.200
46.200
52.200
52.800
55.900
s
s
s
s
s
s
s
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
* Es werden nur diejenigen Staaten gesondert nachgewiesen, in denen in der Regel 125 Studierende und mehr aus Deutschland studieren
1 Geänderte Abgrenzung der deutschen Studierenden ab Berichtsjahr 1996
2 Ab dem Berichtsjahr 2000 einschl. der den deutschen Fachhochschulen vergleichbaren Einrichtungen
3 Geänderte Abgrenzung der deutschen Studierenden ab Berichtsjahr 1999
4 Geänderte Abgrenzung der deutschen Studierenden ab Berichtsjahr 1995
s = Schätzung
Quelle: BMBF, Deutsche Studierende im Ausland – Statistischer Überblick 1991 bis 2002, 2004
Die sieben wichtigsten Zielländer deutscher Auslandsstudien waren 2002: Großbritannien, USA, Schweiz, Frankreich, Österreich,
Spanien und Niederlande (Bild 3.18). In diesen sieben Top-Zielländern studierten jeweils über 4.000 deutsche Studierende. Insgesamt machen diese Zielländer über vier Fünftel der im Ausland
studierenden Deutschen aus. Allein in den USA und Großbritannien studierten 2002 35 % der deutschen Auslandsstudierenden
(Bild 3.19). 1999 waren es allerdings noch 44 %.
Wie Bild 3.18 ausweist, nimmt die Zahl deutscher Gaststudierender seit dem Jahr 2000 in den beliebtesten Zielländern Großbritannien einschl. Nordirland und USA allerdings nicht mehr stark
zu. In den USA ist sogar eine rückläufige Entwicklung zu beobachten. Das gleiche gilt zeitweilig für Österreich nach Einführung der
Studiengebühren. Die Zahl deutscher Studierender in Frankreich
verharrt seit Jahren auf einem hohen Niveau von über 5.000 Studierenden. Spürbare Zuwächse verzeichnen die Niederlande und
Spanien als Zielland deutscher Studierender im Ausland. Der
sprunghafte Anstieg in diesen beiden Ländern ist allerdings auch
auf eine verbesserte Zählung zurückzuführen. Wenn auch noch
auf etwas niedrigem Niveau erweist sich Australien zunehmend
als beliebtes Zielland deutscher Studierender. Zwischen 2000 und
2002 haben sich die Zahlen verdreifacht. Stand Australien 1998
noch an 16. Stelle der Zielländer deutscher Studierender, so
nimmt es jetzt bereits die 9. Position ein (Bild 3.18). Hier zeitigen
die intensiven Werbemaßnahmen Australiens Wirkung. Zum anderen führen Kapazitätsengpässe der überlaufenen englischsprachigen traditionellen Zielländer zum Ausweichen auf fern liegende englischsprachige Gastländer. Hatte 1998 noch knapp die Hälfte der deutschen Auslandsstudierenden in englischsprachigen
Seite 24
24
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
B i l d 3 . 19
De u t s c h e S t u d i e r e n d e i m A u s l a n d 2 0 0 2
Info-Box „Datenlage zum Auslandsstudium“
i n % al l e r d e u ts c h e n S tu d i e re n d e n i m A u s l an d
sonstige
Australien
Schweden
Niederlande
Großbritannien
11,6
2,4
4
18,8
7,5
55900
Spanien
16,6
7,9
9,8
10,4
Österreich
USA
11
Die Informations- und Datenlage zum Themenbereich „Deutsche Studierende im Ausland“ ist insgesamt ungünstiger als die
zu dem bisher erörterten Themenbereich „Ausländerstudium“,
obwohl es mehrere Informationsquellen gibt. Die unsichere
Datenlage hat sich nur wenig in den letzten 10 Jahren verbessert. Auch im jüngsten statistischen Bericht der Bundesregierung „Deutsche Studierende im Ausland“ wird darauf hingewiesen, dass die „Ergebnisse … mit Vorsicht zu kommentieren
sind“ (BMBF, 2004, 3).
Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Informationsquellen:
Schweiz
-
Informationsquelle: Studenten- und Prüfungsstatistik der
amtlichen Hochschulstatistik, Vollerhebung
-
Informationsquelle: UOE – vereinheitlichte Erhebung der
UNESCO, OECD und EUROSTAT nach UNESCO-Taxonomie,
Vollerhebung
-
Informationsquelle: Jährliche Länderumfrage des Statistischen Bundesamtes zu im Ausland studierenden Deutschen, Vollerhebung in ausgewählten Zielländern
-
Informationsquelle: Sozialerhebung des DSW, Stichprobenerhebung unter deutschen Studierenden
Frankreich
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Quelle: BMBF, Deutsche Studierende im Ausland – Statistischer
Überblick 1991 bis 2002, 2004
Staaten eine Hochschule besucht, liegt dieser Anteil nunmehr bei
40 %. Zugenommen hat der Anteil Studierender, die deutschsprachige Angebote im Ausland nutzen. Gingen 1998 10.200 Studierende nach Österreich und in die Schweiz, sind es 2002 bereits
11.600 (20,1 %). Nach wie vor werden nicht-englischsprechende außereuropäische Länder selten als Studienland für den Auslandsaufenthalt gewählt. Von den asiatischen Ländern taucht nur Japan als 18. Zielland in der Rangliste der Zielländer auf (Bild 3.18).
Mit Ausnahme der englischsprechenden außereuropäischen Länder (USA, Australien, Kanada, Neuseeland) handelt es sich bei der
Mobilität deutscher Studierender hauptsächlich um eine europäische Binnenmobilität, wobei Osteuropa noch wenig zum Studium
besucht wird. Motor der europäischen Mobilität ist u.a. das europäische Mobilitätsprogramm ERASMUS. Von 1999 erhöhte sich
die Zahl der deutschen ERASMUS-Geförderten von 16.600 auf
18.500 im Jahre 2002.
Insgesamt gesehen machen die Zahlen der deutschen Studierenden, die sich jährlich an ausländischen Hochschulen eingeschrieben haben, eine dynamische Entwicklung des Auslandsstudiums
deutlich. Wichtig ist auch, den kumulierten Effekt dieser Mobilität zu sehen. Die jährliche Abwesenheit von 3,3 % der deutschen
Studierenden führt dazu, dass nach Abschluss des Studiums 15 %
der deutschen Absolventen über Studienerfahrungen an einer
ausländischen Hochschule verfügen. Dieser Wert wird belegt
durch die Sozialerhebung (weitere Ausführungen in Kap. 5.2.1).
Deutschland hat damit die alte Zielmarke von 10 % bei weitem
überschritten und nähert sich schon deutlich der neuen Zielmarke von 20 %.
Die Quellen unterscheiden sich dahingehend grundlegend, ob
sie das Auslandsstudium im Gastland oder im Heimatland erfassen. Je nach Ort der Zählung Studierender mit Auslandserfahrung ergeben sich unterschiedliche Werte. Beide Zahlenangaben sind mit Unsicherheiten behaftet.
Zum einen entstehen systematische Unterschiede. So werden
bei einer Erhebung im Gastland Studierende mit ständigem
Wohnsitz in dem jeweiligen Land, die ein ganzes Studium in
diesem Land absolvieren, mit erfasst, während bei einer Zählung der Studierenden mit Auslandsstudium in Deutschland
diese immer wichtiger werdende Gruppe nicht erfasst werden
kann.
Größere Abweichungen in den Gesamtzahlen deutscher Studierender in den verschiedenen Gastländern können aber auch
durch Unterschiede im Verwaltungsvorgang der Datenerhebung entstehen. Erfahrungsgemäß wird die Erfassung der Studierenden in den einzelnen Ländern nach unterschiedlichen
Kriterien gehandhabt. So wird u.a. der Status ausländischer Studierender von Land zu Land unterschiedlich aufgefasst. In einigen Ländern werden z.T. ausländische Studierende nicht als ordentlich Studierende, sondern als Gaststudierende gewertet
und fehlen in der Statistik. ERASMUS-Stipendiaten werden
mancherorts getrennt in Spezialstatistiken erfasst, nicht aber
in der allgemeinen Studentenstatistik. Auch können die Zeitpunkte der Erhebung in den einzelnen Gastländern unterschiedlich liegen. Darüber hinaus wird in den verschiedenen
Nationalstatistiken der Hochschulbereich anders abgegrenzt
als in Deutschland. So wird in der UOE-Statistik der Hochschul-
Seite 25
S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K
bereich weiter gefasst. In wichtigen Gastländern (Niederland,
Spanien) wurden bis vor wenigen Jahren Studierende in fachhochschulähnlichen Einrichtungen lange nicht mitgezählt.
Unsicherheiten im Verwaltungsvorgang der Zählung treten
aber auch dann auf, wenn die Zählung in Deutschland stattfindet. Grundsätzlich sollten zwar laut Hochschulstatistikgesetz
Informationen über studienbezogene Auslandsaufenthalte für
die amtliche Hochschulstatistik erhoben werden, doch wird
sehr oft weder der Beurlaubungsgrund „Auslandsstudium“ genau geprüft noch werden Beurlaubungen wegen Auslandssemester umfassend im Studentenregister vermerkt und in die
Prüfungsstatistik übertragen. Durch diese Ungenauigkeiten im
Erhebungsvorgang in den Hochschulen sind die Daten der
amtlichen Hochschulstatistik nicht geeignet, um Auskunft darüber zu geben, wie viele deutsche Studenten während des laufenden Semesters oder während ihres bisherigen Studiums an
einer ausländischen Hochschule eingeschrieben waren. Es ist
anzunehmen, dass sich die Situation durch eine leistungsabhängige Finanzierung oder Gebührenerhebung verbessern
wird, da zu dem Zweck eine genaue Anrechnung auch von Auslandssemestern notwendig ist. Bis zur gründlichen Verbesserung dieser Datengrundlage muss auf diese Daten leider verzichtet werden.
Ersatzweise führt daher das Statistische Bundesamt jährlich
eine Befragung bei mit Bildungsstatistik befassten Institutionen ausgewählter Zielländer deutscher Auslandsstudierender
durch, um die Zahl der dort Studierenden zu ermitteln. Unter
der Annahme, dass in den ausgewählten Zielländern 99% des
deutschen Auslandsstudiums erfasst wird, erfolgt eine Hochrechnung. Gegenwärtig wird diese Informationsquelle als
grundlegend angesehen, auch wenn sie sich von der UOE-Statistik unterscheidet und keinen internationalen Vergleich erlaubt. Hingegen ermöglicht sie die Aufstellung von Zeitreihen
und die Differenzierung nach Fächergruppen.
Ähnlich grundlegend sind die Daten der Sozialerhebung des
Deutschen Studentenwerks. Sie sind valide hinreichend der Gesamtzahl deutscher Studierender im Ausland. Allerdings erlaubt die Stichprobenerhebung keine verlässliche Differenzierung nach allen Gastländern.
In der vorliegenden Untersuchung wird die jährliche Länderumfrage des Statistischen Bundesamtes für den statistischen
Überblick und die Ergebnisse der Stichprobe der Sozialerhebung für die Analyse der sozialen Grundlagen des Auslandsstudiums genutzt.
25
Info-Box „Aussagekraft der Indikatoren zum Auslandsstudium“
Unabhängig von der Datenqualität stellt sich grundsätzlich die
Frage, wie der Umfang des Auslandsstudiums gemessen werden kann. Soll der Umfang anhand der Zahlen der Studierenden, die sich in einem bestimmten Stichjahr zum Studium im
Ausland aufhalten (Querschnittsquote) beschrieben werden
oder geht es eher darum festzustellen, wie viele deutsche Studierende im Laufe ihres Studiums einen ausländischen Studienaufenthalt durchgeführt haben (Längsschnittquote)? Obwohl nicht genau definiert, ist davon auszugehen, dass die europäische Zielzahl für das Auslandsstudium, wonach nämlich
10% der nationalen Studierenden wenigstens ein halbes Jahr im
Ausland verbringen sollten, sich sinngemäß an der Längsschnittquote orientiert. Der Indikator, der am Ende eines Studiums alle Auslandsaufenthalte erfasst und diese Zahl auf alle
Absolventen bezieht, wäre sicherlich am aussagekräftigsten
und würde die politische Zielzahl des Auslandsstudiums dem
Sinne nach am besten abbilden. Leider ist dieser Indikator aufgrund der besonderen Datenunsicherheit der Prüfungsstatistik, die diese Angaben liefert, besonders invalide.
Unter diesen Umständen wird weiterhin meist auf Querschnittsquoten zurückgegriffen, obwohl sie den Sachverhalt des Auslandsstudiums unvollständig abbilden. Von der Datenlage her
erweist sich die „Jährliche Umfrage des Statistischen Bundesamtes bei den mit der Bildungsstatistik befassten Institutionen
ausgewählter Länder“ beruht, am tragfähigsten. Der dort ausgewiesene Anteil „deutscher Studierender im Ausland je 100
deutschen Studierenden an Hochschulen in Deutschland“ ist
eine Abwesenheitsquote für das jeweilige Querschnittsjahr.
Diese Quote hat sich bewährt für Zeitreihenvergleiche, ist allerdings ungeeignet zur Kontrolle der Zielerreichung der europäischen Zielvorgabe.
Als Ersatzlösung für eine Zielkontrolle hat sich eine Längsschnittquote eingebürgert, welche Studierende in höheren Semestern im Sinne von quasi Absolventen zugrunde legt. Dieses
Näherungsverfahren lässt sich bisher nur mit den Stichprobendaten der Sozialerhebung verwirklichen, nicht aber mit den
Umfragedaten des Statistischen Bundesamtes. Die Umfrage
enthält nicht die Semesterzahl.
Unter den gegebenen Umständen wird unter Berücksichtigung der Datenlage und Aussagekraft empfohlen, mit folgenden Indikatoren zu operieren:
-
Querschnittsquote: jährlich abwesende einheimische Studierende an allen Studierenden im Heimatland
(Quelle: Umfrage StBA oder UOE-Statistik der OECD)
-
quasi-Absolventenquote: Anteil Studierender in höheren Semestern mit Auslandssemestern an allen Studierenden im
Heimatland
(Quelle: 17. Sozialerhebung)
Seite 26
26
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
4. Studium in Deutschland – Bildungsausländer
4.1
Datenquelle Sozialerhebung
Die Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) ist eine
Untersuchungsreihe, mit der seit 1951 die wirtschaftliche und soziale Situation der deutschen Studierenden im 3-Jahres-Rhythmus
ermittelt wird. Seit der 15. Sozialerhebung (1997) werden regelmäßig auch die ausländischen Studierenden in die Untersuchung
einbezogen.
Die Durchführung der schriftlichen Befragung, die Auswertung
der Daten und die Darstellung der Ergebnisse liegen seit 1982 in
den Händen von HIS Hochschul-Informations-System.
Auch die 17. Sozialerhebung wurde wieder mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Mit dem vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse der Befragung der so genannten Bildungsausländer, also der ausländischen Studierenden, die ihre Hochschulreife im Heimatland erworben haben und zum Zwecke des Studiums nach Deutschland
gekommen sind, präsentiert.
Die Ergebnisse zur Befragung der deutschen Studierenden und
der so genannten Bildungsinländer, also der ausländischen Studierenden, die in Deutschland aufgewachsen sind und im hiesigen Schulsystem ihre Hochschulreife erworben haben, wurden
bereits im Juni 2004 unter dem Titel „Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland“
veröffentlicht.
4.1.1 Aufbau des Fragebogens
Erstmals im Rahmen der 17. Sozialerhebung wurde die Befragung
der Bildungsausländer nicht mit dem gleichen Fragebogen
durchgeführt wie die Befragung der deutschen Studierenden. Die
im Jahr 2000 festzustellende rückläufige Beteiligungsquote sowohl der ausländischen wie auch der deutschen Studierenden
war Anlass, das Erhebungskonzepts der Sozialerhebung einer kritische Überprüfung und Überarbeitung zu unterziehen (17. Sozialerhebung, 2004, S. 31f).
Eine Konsequenz war die Entwicklung eines zielgruppenspezifischen Fragebogens für die Befragung der Bildungsausländer. Der
eingesetzte Fragebogen enthält in deutscher und englischer Sprache Fragen zu folgenden Themenbereichen:
-
Angaben zum Studium
Angaben zur Vorbildung
Angaben zur Wohnsituation
Mensa und Ernährung
Monatliche Einnahmen im Sommersemester 2003
Geld verdienen während des Studiums
Angaben zur Person
Angaben über die Eltern
Studienland Deutschland
Weitere Details sind dem im Anhang enthaltenen Fragebogen zu
entnehmen.
4.1.2 Durchführung der Untersuchung
Die Hochschulen in Deutschland, ausgenommen Verwaltungsfachhochschulen, Universitäten der Bundeswehr sowie Hochschulen für das Fernstudium, wurden gebeten, neben der obligatorischen Stichprobe für die Sozialerhebung eine zweite Stichprobe zu ziehen, in die jeder 15. Bildungsausländer nach dem Zufallsprinzip einzubeziehen war. Die Befragungsunterlagen wurden
Ende April 2003 an die Hochschulen ausgeliefert und von diesen
in der Regel in der Woche vom 12. bis 16. Mai 2003 an die Studierenden versandt. Zwei Wochen später erfolgte eine Erinnerungsaktion, in dem die Hochschulen an alle Stichprobenteilnehmer
eine Erinnerungs- bzw. Danksagungskarte versandten.
Nach den Meldungen der Hochschulen wurde der Fragebogen an
9.652 Bildungsausländer zugestellt. An HIS zurückgesandt wurden bis einschließlich September 2003 knapp 2.300 Fragebögen.
Verwertet werden konnten aber schließlich nur 2.152 ausgefüllte
Fragebogen, was einer Nettorücklaufquote von 22,3 % entspricht
(2000 lag der verwertbare Rücklauf bei 1.377 ausgefüllten Fragebogen, Rücklaufquote: 12 %). Allerdings dürfte die tatsächliche
Rücklaufquote höher liegen. Die Fragebogen, die nicht verwertet
werden konnten, stammten zum größten Teil von deutschen Studierenden, zu einem kleineren Teil auch von Bildungsinländern,
was darauf schließen lässt, dass die Zahl der in die Stichprobe einbezogenen Personen um eine unbekannte Größe reduziert werden muss, um zu der Zahl der tatsächlich erreichten Bildungsausländer zu gelangen.
Repräsentativität der Stichprobe
Die realisierte Stichprobe umfasst die Angaben von 2.152 Bildungsausländern. Werden die Angaben dieser Studierenden
nach den Strukturmerkmalen Geschlecht und Fächergruppe mit
den Daten der amtlichen Statistik verglichen, ist erkennbar, dass
in der Stichprobe Studenten unterrepräsentiert und Studentinnen überrepräsentiert sind. Auch die Zusammensetzung nach Fächergruppen zeigt Differenzen (Bild 4.1). Diese Abweichungen
werden durch Gewichtung ausgeglichen.
Die Verteilung der Bildungsausländer nach den Ländern des Studienortes entspricht in der realisierten Stichprobe weitgehend
der entsprechenden Verteilung nach den Daten der amtlichen
Statistik (Bild 4.1).
Die gewichtete Stichprobe erlaubt repräsentative Aussagen zur Situation der in Deutschland studierenden Bildungsausländer.
4.1.3 Begriffsbestimmungen, Definitionen
Im Rahmen der Untersuchung wird immer wieder als ein entscheidendes Unterscheidungskriterium der wirtschaftliche Ent-
Seite 27
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
Bi l d 4.1
27
V e r g l e i c h d e r re a l i s i e r t e n S t i c h p r o b e d e r A u s l ä n d e rb e f r a gu n g 2 0 0 3 m i t d e r am tl i c h e n S tu d i e re n d e n s tati s ti k
wicklungsstand der Herkunftsländer herangezogen. Dabei wird
unterschieden nach Entwicklungs- Schwellen- und Industrieländern (In der Folge häufig abgekürzt als EL, SL und IL). Basis für die
Zuordnung der einzelnen Länder ist die DAC List of Aid Recipients
as at 1 January 2003 der OECD.
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n %
Ausgewählte Merkmale
Stichprobe
Differenz
49,6
50,4
40,4
59,6
-9,2
9,2
25,6
0,6
25,4
17,8
4,2
0,2
1,8
19,6
4,9
28,6
0,8
29,1
14,8
4,8
0,2
2,3
14,2
5,2
3,0
0,2
3,7
-3,0
0,6
0,0
0,5
-5,4
0,3
15,5
12,5
9,0
2,6
1,8
3,5
9,1
0,9
7,7
22,1
4,9
1,5
4,2
1,7
1,6
1,3
15,9
13,8
9,9
2,6
2,0
3,9
7,4
0,5
8,0
20,3
5,8
1,4
4,5
0,7
1,8
1,6
0,4
1,3
0,9
0,0
0,2
0,4
-1,7
-0,4
0,3
-1,8
0,9
-0,1
0,3
-1,0
0,2
0,3
amtliche
1
Statistik
Geschlecht
- männlich
- weiblich
Fächergruppen
- Sprach- und Kulturwiss.
- Sport
- Rechts-, Wirtschafts- u. Sozialw.
- Math./Naturwissenschaften
- Humanmedizin
- Veterinärmedizin
- Agrar-, Forst- u. Ernährungswiss.
- Ingenieurwissenschaften
- Kunst
Länder
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Berlin
- Brandenburg
- Bremen
- Hamburg
- Hessen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
Des weiteren werden die Bildungsausländer durchgängig danach
unterschieden ob sie in Deutschland ein Erst-, Zweit- oder Teilstudium betreiben. Die Zuordnung zu den Teilgruppen wurde danach entschieden, inwieweit die mitgebrachte Vorbildung in
Deutschland anerkannt wurde.
4.2
4.2.1 Art des Studiums – Studienrichtung
Studienstatus bei Aufnahme des Studiums
Etwa zwei Drittel der im Sommersemester 2003 an einer deutschen Hochschule immatrikulierten Bildungsausländer, befanden sich, entsprechend der anerkannten Vorbildung (vgl. Kap
4.4.1), im Erststudium. Rund ein Fünftel kamen als Graduierte
nach Deutschland und gut ein Zehntel der ausländischen Studierenden erklärten, dass sie sich nur vorübergehend zum Teilstudium in Deutschland aufhielten.
Unterschieden nach dem Entwicklungsstand der Herkunftsländer ist der Anteil der Studierenden im Erststudium bei den Studierenden aus Schwellenländern am höchsten, der Anteil Studierender im Zweitstudium bei den Studierenden aus Entwicklungsländern und der Anteil Studierender im Teilstudium bei den Studierenden aus Industrieländern (Bild 4.2).
Hochschulart
Die ausländischen Studierenden verteilen sich auf Universitäten
und Fachhochschulen im Verhältnis 86 % zu 14 %. Studierende aus
Entwicklungsländern sind etwas häufiger an Fachhochschulen
eingeschrieben (18 %) als Studierende aus Industrie- und Schwellenländern (11 % bzw. 10 %). Das Studium an einer Fachhochschule
wird folglich von Bildungsausländern deutlich seltener gewählt
als von deutschen Studierenden (26 %).
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
1
Quelle: StBA, WS 2002/2003 – Studierende ohne Verwaltungsfachhochschulen, Universitäten der Bundeswehr und Hochschulen für das Fernstudium
Bi l d 4.2
Strukturmerkmale des Ausländerstudiums
S t u d i e r e n d e n a c h E n t w i c k l u n g s s t a n d d e s H e r k u n f t s l a n d e s u n d S t u d i e n s t a t u s b e i A u f n a h m e d e s S t u d i u m s i n De u t s c h l a n d
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n %
Entwicklungsstand
des Herkunftslandes
2003
min.
davon:
max.*
im Erststudium
nach Studienstatus
im Zweitim Teilstudium
studium
keine
Angabe
Entwicklungsland
44
46
62
25
5
8
Schwellenland
33
34
69
14
11
7
Industrieland
19
20
54
14
27
4
keine Angabe
5
-
61
23
8
8
100
100
min.
63
19
11
7
max.*
67
21
12
-
insgesamt
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
* Wenn unterstellt wird, dass die Studierenden, die zu dem jeweiligen Sachverhalt keine Angabe machten, sich so verteilen, wie die Studierenden mit Angaben.
Seite 28
28
Bi l d 4.3
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
Stu d i e re n d e n ac h H o c h s c h u l art
Bi l d 4.4
S t u d i e r e n d e n a c h F ä c h e rg r u p p e n – F ä c h e r s t ru k t u r
B i l d u n gs au s l än d e r, i n %
Entwicklungsstand
des Herkunftslandes
B i l d u n gs au s l än d e r, i n %
Hochschulart
Jahr
Uni
Entwicklungsland
2003
2000
82
82
18
18
Schwellenland
2003
2000
90
91
10
9
Industrieland
2003
2000
89
92
11
8
- darunter: EU-Staaten*
insgesamt
2003
2000
2003
2000
88
90
86
87
Bildungsausländer aus:
Deutsche
FH
EL
SL
IL
9
insg.
14
16
19
30
34
12
10
14
13
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
* nach Stand 2003
Verglichen mit dem Ergebnis aus dem Jahre 2000 hat es bei der
Verteilung auf die Hochschularten nur geringfügige Veränderungen gegeben (Bild 4.3). Bei den Studierenden aus den Industrieländern fällt die etwas stärkere Orientierung auf die Fachhochschule auf (11 % vs. 8 %).
21
28
43
16
20
14
26
19
4
6
13
5
4
7
28
22
20
13
18
6
11
11
9
15
Ingenieurwissenschaften
Medizin
Fächerstruktur
Sprach- und Kulturwiss.
Rechts- und Wirtschaftswiss.
Ausländische Studierende, die zum Studium nach Deutschland
kommen, sind am häufigsten in einem Studiengang der Fächergruppe „Sprach- und Kulturwissenschaften“ eingeschrieben
(28 %, davon studieren ein Drittel Germanistik). Danach folgt die
Fächergruppe „Wirtschafts- und Rechtswissenschaften“, deren
Studiengänge von 20 % der ausländischen Studierenden gewählt
wurden.2 Mit jeweils 19 % ist der Anteil der Bildungsausländer, der
sich in einem Studiengang der Fächergruppen „Mathematik, Naturwissenschaften“ und „Ingenieurwissenschaften“ eingeschrieben hat, nur etwas geringer. Vergleichsweise gering sind dagegen die Anteile der ausländischen Studierenden, die sich für einen Studiengang der Fächergruppe „Sozialwissenschaften, Psychologie, Pädagogik“ (9 %) bzw. der Fächergruppe „Medizin“ (5 %)
entschieden haben.
Mathematik, Naturwiss.
Sozwiss./Pädagogik/Psychologie
Die Verteilung der ausländischen Studierenden auf die einzelnen
Fächergruppen unterscheidet sich erheblich, je nachdem ob die
Studierenden aus einem Entwicklungs- Schwellen- oder Industrieland nach Deutschland gekommen sind (Bild 4.4). Während
von den Studierenden aus Entwicklungsländern der größte Teil
(30 %) einen Studiengang der Ingenieurwissenschaften gewählt
hat, ist von den Studierenden aus Schwellen- und Industrieländern der größte Teil in einem Studiengang der Sprach- und Kulturwissenschaften eingeschrieben (34 % bzw. 43 %).
2
Anzumerken ist, dass von den 20 % der ausländischen Studierenden, die
sich für die Fächergruppe Rechts- und Wirtschaftswissenschaften entschieden, lediglich ein Fünftel Rechtswissenschaften studiert (EL: 10 %,
SL: 20 %, IL: 32 %)
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Diese Unterschiede sind zum Teil damit zu erklären, dass zum einen auch bei den Bildungsausländern, unabhängig vom Herkunftsland, die Fächerwahl der Frauen und Männer sehr unterschiedlich ausfällt (Bild 4.5) und eher den traditionellen Mustern
folgt (Männer wählen Ingenieurwissenschaften, Frauen Sprachund Kulturwissenschaften). Zum anderen überwiegt bei den Studierenden aus Entwicklungsländern der Anteil der Männer deutlich, während bei den Studierenden aus Schwellen- und Industrieländern mehr Frauen als Männer nach Deutschland kommen (vgl.
Kap. 4.3).
Verglichen mit der Situation im Jahre 2000 hat 2003 ein größerer
Anteil der Bildungsausländer einen Studiengang im Bereich Ingenieurwissenschaften (19 % vs. 16 %) und im Bereich Mathematik,
Naturwissenschaften (19 % vs. 15 %) gewählt. Insbesondere Studierende aus Entwicklungsländern entschieden sich im Jahr 2003
häufiger für Ingenieurwissenschaften (30 % vs. 24 %) und Naturwissenschaften (26 % vs. 19 %). Aber auch Studierende aus Industrieländern studieren häufiger als im Jahr 2000 Naturwissenschaften (13 % vs. 9 %). Spürbar zurückgegangen ist von 2000 nach 2003
der Anteil der Bildungsausländer, der sich für Sprach- und Kulturwissenschaften entschieden hat (von 33 % auf 28 %). Dieser Rückgang ist bei Studierenden aus allen Ländergruppen zu verzeichnen (EL: von 20 % auf 16 %, SL: von 40 % auf 34 %, IL: von 49 % auf
Seite 29
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
Bi l d 4.5
29
F äc h e rs tru k tu r n ac h S tu d i e n s tatu s u n d G e s c h l e c h t
Bi l d 4.6
B i l d u n gs au s l än d e r, i n %
S t u d i e r e n d e n a c h d e m L a n d , i n d e m d e r d e r z e i t a n g e s t re b t e A b s c h l u s s e rw o rb e n w e rd e n s o l l
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n %
19
31
38
28
34
21
EL
SL
IL
insgesamt
9
16
23
Studierende aus
Land des angestrebten Abschlusses
17
Deutschland
92
84
64
84
Heimatland
3
11
30
11
anderes Land
1
1
1
1
Deutschland und Heimatland (Doppelabschluss)
5
5
6
5
100
100
100
100
15
16
30
20
25
4
5
5
1
23
17
17
9
4
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
22
18
8
8
insgesamt
12
5
h
ic
um
h
di
ic
nl
tu
bl
än
ls
um
di
tu
m
iu
ud
ts
st
ei
ei
w
m
i
Te
Zw
st
Er
knapp 1 % wollen weder in Deutschland noch im Heimatland, sondern in einem dritten Land den angestrebten Abschluss erlangen.
Jeder zwanzigste Bildungsausländer (5 %) strebt einen Doppelabschluss an, also einen Abschluss sowohl in Deutschland als auch
im Heimatland.
Ingenieurwissenschaften
Medizin
Sprach- und Kulturwiss.
Rechts- und Wirtschaftswiss.
Mathematik, Naturwiss.
Sozwiss./Pädagogik/Psychologie
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Einen Abschluss in Deutschland wollen 92 % der Studierenden aus
Entwicklungsländern, 84 % der Studierenden aus Schwellenländern, aber nur 64 % der Studierenden aus Industrieländern erwerben (Bild 4.6). Der vergleichsweise geringe Anteil aus Industrieländern, der in Deutschland einen Abschluss erlangen will, erBi l d 4.7
S t u d i e r e n d e n a c h d e m d e r z e i t a n g e s t re b t e n A b s c h l u s s
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n %
43 %). Bei den Studierenden aus Schwellenländern führte der
Rückgang des Anteils, der sich für Sprach- und Kulturwissenschaften entschied, zu einer gleichförmigen Erhöhung des Anteils der
anderen Fächergruppen.
Im Vergleich zu den deutschen Studierenden wählen Bildungsausländer deutlich häufiger Studiengänge der Sprach- und Kulturwissenschaften sowie der Ingenieurwissenschaften und deutlich seltener Studiengänge der Fächergruppe „Sozialwissenschaften, Psychologie, Pädagogik“ (Bild 4.4).
Ausländische Studierende, die in Deutschland das Studium als
Graduierte aufnehmen (Status „Zweitstudium“), weisen eine zum
Teil erheblich andere Fächerstruktur auf als Studierende mit dem
Status „Erststudium“ oder „Teilstudium“ (Bild 4.5). So ist von den
Graduierten der größte Teil in der Fächergruppe „Mathematik,
Naturwissenschaften“ eingeschrieben, von den Studierenden im
Erststudium und im Teilstudium studiert hingegen jeweils der
größte Teil Sprach- und Kulturwissenschaften.
Angestrebter Abschluss
Von den im Sommersemester 2003 an einer deutschen Hochschule studierenden Bildungsausländern beabsichtigen 84 % einen
Studienabschluss in Deutschland zu erwerben. Knapp 11 % erklären, den Abschluss im Heimatland erwerben zu wollen, und
angestrebter
Abschluss
insgesamt
davon wollen den Abschluss
erwerben...
in
im
als DopDeutsch- Heimat- pelabland
land
schluss
Uni-Diplom*
34
84
11
4
Magister
17
85
11
4
Promotion*
12
88
9
2
FH-Diplom*
11
90
4
5
Master*
9
80
8
11
Bachelor*
Staatsexamen
(außer Lehramt)*
zunächst Bachelor
dann Master
6
65
28
6
5
90
4
5
2
71
18
11
Lehramt
2
79
11
10
anderer Abschluss
1
61
28
11
keinen Abschluss
2
-
-
-
insgesamt*
100
84
11
5
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
* Jeweils rd. 1 % der Studierenden mit dieser Abschlussart, wollen den Abschluss in einem
anderen Land erwerben.
Seite 30
30
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
klärt sich durch den relativ hohen Anteil, der nur zu einem Teilstudium nach Deutschland kommt (vgl. Bild 4.2).
Bi l d 4.8
Welche Abschlüsse von den Bildungsausländern angestrebt werden, ist – sortiert nach der Häufigkeit – in Bild 4.7 dargestellt. Danach wollen Bildungsausländer am häufigsten ein Uni-Diplom erwerben – gut ein Drittel. Mit deutlichem Abstand folgen der Magister-Abschluss (17 %), die Promotion (12 %), das FH-Diplom (11 %)
und der Master-Abschluss (9 %).
Auffällig ist, dass von den Studierenden, die einen Bachelor-Abschluss anstreben (6 % aller Bildungsausländer), relativ viele (28 %)
diesen Abschluss im Heimatland erwerben wollen. Eine Erklärung dafür dürfte sein, dass der Bachelor-Abschluss im Vergleich
zu den übrigen Abschlüssen überdurchschnittlich oft von Studierenden angestrebt wird, die nur zum Teilstudium nach Deutschland gekommen sind – von den Studierenden im Teilstudium streben 12 % einen Bachelor an, von den übrigen Studierenden 4 %.
Bisherige Studienzeiten
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n %
38
in Deutschland
einschl. im Heimatland / drittem Land
23
20
22
18
15
16
10
12
12
7
1/2
3/4
5/6
7/8
9/10
7
11 u. mehr
Semester
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
36 % der Bildungsausländer hatten bereits vor Aufnahme des Studiums in Deutschland im Durchschnitt 6,9 Semester das Fach in
ihrem Heimatland studiert, welches sie auch in Deutschland studieren. Knapp 3 % hatten in diesem Studienfach im Durchschnitt
3,4 Semester bereits in einem anderen Ausland studiert.
Studierende
aus
S t u d i e r e n d e n a c h d e r A n z a h l d e r S e m e s t e r, d i e d a s d e rz e i ti ge Stu d i e n f ac h bi s h e r s tu d i e rt w u rd e
studiert
im Heimatland
Anteil
Ø
in % Semester
in einem dritten Land
Anteil
Ø
in % Semester
- EL
- SL
- IL
31
37
47
7,1
7,3
6,3
1,8
2,4
5,3
insgesamt
36
6,9
2,8
3,4
enzeiten berücksichtigt, verringert sich dieser Anteil auf 20 %.
Auch am anderen Ende der Verteilung sind die Unterschiede bemerkenswert: 7 % der Bildungsausländer haben in Deutschland 11
Semester und mehr studiert, unter Einschluss der Studienzeiten
im Heimatland bzw. einem dritten Land sind aber 22 % der Bildungsausländer bereits 11 und mehr Semester im Studium.
Wie bereits erwähnt, beläuft sich die bisherige Studienzeit in
Deutschland auf durchschnittlich 4,7 Semester. Unter Berücksichtigung der Studienzeiten im Heimatland bzw. einem dritten Land
steigt die bisherige Gesamtstudienzeit der Bildungsausländer auf
durchschnittlich 7,3 Semester.
Geplante Dauer des Studienaufenthalts
In Deutschland wird dieses Studienfach im Durchschnitt seit 4,7
Semestern studiert. Studierende aus Entwicklungs-, Schwellenund Industrieländern unterscheiden sich dabei nicht. Ihre Studienzeiten differieren allerdings, wird der Studienstatus in Deutschland als Unterscheidungskriterium beachtet.
Die Frage, ob sie eine Vorstellung darüber haben, wie viele Semester sie in Deutschland studieren wollen, bejahten 79 % der Bildungsausländer – etwas häufiger Studierende aus Entwicklungsländern (82%) etwas seltener Studierende aus Schwellenländern
(77 %).
Studierende
aus
Die Studierenden, die Auskunft über ihre geplante Studienzeit in
Deutschland erteilten, nennen im Durchschnitt einen Zeithorizont von rund 8 Semestern. Studierende aus Entwicklungsländern und aus Schwellenländern liegen mit 8,9 bzw. 8,3 Semestern
etwas über dem Durchschnittswert, Studierende aus Industrieländern mit 6,3 Semestern deutlich unter dem Durchschnittswert
für alle Bildungsausländer (8,1 Semester).
bisherige Studienzeiten in Deutschland
nach Studienstatus (Ø Semesterzahl)
ErstZweitTeilinsgestudium
studium
studium samt
- EL
- SL
- IL
5,3
5,4
6,2
3,7
3,9
3,9
3,8
2,2
2,2
4,7
4,7
4,7
insgesamt
5,5
3,8
2,5
4,7
In Bild 4.8 ist die Verteilung der Studierenden nach der in
Deutschland studierten Semesterzahl und der Gesamtsemesterzahl, also einschließlich der Semester im Heimatland und einem
dritten Land, dargestellt. Nach den Studienerfahrungen in
Deutschland sind 38 % der Bildungsausländer im ersten bzw. zweiten Semester. Werden hingegen auch die vorhergehenden Studi-
Studierende aus Entwicklungsländern planen relativ selten nur
einen Kurzaufenthalt von ein bis zwei Semestern in Deutschland
(2%). Bei den Studierenden aus Schwellenländern kommen solche
Planungen schon deutlich häufiger vor (12 %). Am häufigsten planen Studierende aus Industrieländern einen zeitlich knapp bemessenen Studienaufenthalt (35 %).
Jeweils mehr als die Hälfte der Studierenden aus Entwicklungs-
Seite 31
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
Bi l d 4.9
31
S t u d i e r e n d e n a c h d e r g e p l a n t e n Da u e r d e s S t u d i e n a u f e n t h a l t s i n D e u t s c h l a n d
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n %
35
32
32
29
25
18
12
12
10
10
6
13
9
12
15
12
9
17
16
23
23
18
11
2
1/2
3/4
5/6
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Entwicklungsländer
7/8
9/10
11 u. mehr
Semester
Schwellenländer
Industrieländer
insgesamt
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
und Schwellenländern plant einen Studienaufenthalt in Deutschland, der über acht Semester hinaus geht (Bild 4.9). Von den Studierenden aus Industrieländern haben gut ein Drittel entsprechende zeitliche Vorstellungen.
Die beschriebenen Unterschiede zwischen den Studierenden der
verschiedenen Ländergruppen sind zum Teil auch dadurch bedingt, dass die Studierenden der Ländergruppen sich bezüglich
des Studienstatus, mit dem sie nach Deutschland kommen, erheblich unterscheiden (vgl. Bild 4.2).
Differenziert nach dem Studienstatus gehen Bildungsausländer
im Erststudium von einem Studienaufenthalt in Deutschland aus,
der im Durchschnitt 9,5 Semester dauert. Studierende im Zweitstudium planen dafür 6,4 Semester ein und Studierende im Teilstudium durchschnittlich 3,5 Semester.
Bei der Einschätzung der Dauer des Teilstudiums in Deutschland
unterscheiden sich Studierende aus Entwicklungsländern erheblich von den übrigen Bildungsausländern: Während Studierende
aus Schwellen- und Industrieländern hier einen mittleren Planungshorizont von 3,0 bzw. 2,2 Semestern haben, geben die relativ wenigen Studierenden aus Entwicklungsländern, die ihren
Studienaufenthalt als Teilstudium einordnen (5 % der Studierenden aus EL), dafür eine durchschnittliche Dauer von 8,3 Semestern an. Dies legt die Vermutung nahe, dass von den wenigen Studierenden aus Entwicklungsländern, die ihr Studium selbst als
Teilstudium einordneten, häufig die entsprechende Fragestellung missverstanden wurde.
Studienplatzzusage
Rund 60 % der Bildungsausländer beantworteten die Frage danach, wie viele Wochen vor Studienaufnahme die Studienplatzzusage aus Deutschland eingetroffen sei, mit einer entsprechenden Zeitangabe (36 % konnten sich daran nicht mehr erinnern,
der Rest beantwortete diese Frage nicht). Das Antwortverhalten
der Studierenden der drei Ländergruppen unterscheidet sich dabei nur geringfügig.
Von denjenigen Befragten, die sich noch erinnern konnten, erklärten 31 %, die Zusage erst in den letzten vier Wochen vor Studienbeginn erhalten zu haben (eine Woche vor Studienbeginn: 5 %,
zwei Wochen: 7 %, drei Wochen: 5 %, vier Wochen: 14 %).
Fünf bis acht Wochen vor Studienbeginn wurden weitere 31 % der
Ausländer über die Studienplatzzusage informiert, und 19 % erhielten die Zusage neun bis zwölf Wochen vorher. Nur 19 % konnten sich dreizehn und mehr Wochen auf den Studienbeginn in
Deutschland vorbereiten.
Hochschulwechsel
Von den im Sommersemester immatrikulierten ausländischen
Studierenden haben 14 % innerhalb Deutschlands die Hochschule
gewechselt, Studierende aus den Entwicklungsländern etwas
häufiger (16 %) als Studierende aus den Schwellen- und Industrieländern (jeweils 13 %).
Studierende, die aktuell an einer Fachhochschule eingeschrieben
sind, haben deutlich häufiger als diejenigen, die an einer Universität eingeschrieben sind, die Hochschule innerhalb Deutschlands gewechselt (23 % vs. 13 %).
Die wenigsten Hochschulwechsler sind unter den ausländischen
Studierenden der Fächergruppe „Ingenieurwissenschaften“ (11 %),
die meisten in der Fächergruppe „Rechts- und Wirtschaftswissenschaften“ (15 %) sowie der Fächergruppe „Sozialwissenschaften,
Pädagogik, Psychologie“ (17 %) zu finden.
Regionale Verteilung
Wie sich die Bildungsausländer innerhalb Deutschlands auf die
einzelnen Länder verteilen, ist in Bild 4.10 dargestellt. Es liegt
nahe, dass diese Verteilung hauptsächlich von der fachspezifischen Bildungsnachfrage der ausländischen Studierenden und
Seite 32
32
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
B i l d 4 . 10
V e rt e i l u n g d e r a u s l ä n d i s c h e n S t u d i e r e n d e n n a c h L ä n d e r n
B i l d 4 . 11
Ze i tau f w an d f ü r d as S tu d i u m n ac h d e m Stu d i e n s tatu s u n d
n a c h E rw e r b s t ä t i g k e i t
B i l d u n gs au s l än d e r, i n %
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, A ri t h m . M i t t e l w e r t e i n S t u n d e n / W o c h e
Land
Nordrhein-Westfalen
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Niedersachsen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Sachsen
Hamburg
Brandenburg
Bremen
Schleswig-Holstein
Thüringen
Saarland
Sachsen-Anhalt
Mecklenburg-Vorpommern
alte Länder**
neue Länder
insgesamt
Bildungsausländer aus:
EL
SL
IL
insg.*
24
15
10
10
8
8
6
4
4
1
3
1
2
2
0,7
18
14
18
9
9
7
5
5
3
5
2
2
1
1
0,5
19
21
17
11
5
6
7
5
3
1
1
2
1
1
0,2
21
16
14
10
8
7
6
5
4
2
2
2
2
1
1
0,8
0,5
0,0
1
91
9
100
88
12
93
7
90
10
100
100
100
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
*
**
einschl. Studierende ohne Angabe des Herkunftsstaates
einschl. Berlin
dem Bildungsangebot in den Ländern bestimmt wird.
4.2.2 Zeitaufwand
Die Frage nach dem wöchentlichen Zeitaufwand für Lehrveranstaltungen, Selbststudium und Erwerbstätigkeit, wurde von 90 %
der befragten ausländischen Studierenden beantwortet (Studierende aus EL: 88 %, aus SL: 92 %, aus IL: 96 %).
Auf der Basis dieser Angaben ergibt sich: Bildungsausländer besuchen mit einem durchschnittlichen Zeitaufwand von 15,2 h pro
Woche Lehrveranstaltungen und investieren 14,7 h pro Woche für
das Selbststudium – insgesamt wird folglich dem Studium mit einem wöchentlichen Zeitaufwand von 29,9 Stunden nachgegangen. Aufgrund der unterschiedlichen Fächerstruktur wird ein Vergleich mit dem Zeitaufwand der deutschen Studierenden erst im
Abschnitt „Studienaufwand nach Fächergruppen und Hochschulart“ vorgenommen.
Der zeitliche Aufwand für das Studium wird zum einen durch den
Studienstatus beeinflusst und zum anderen dadurch, ob neben
dem Studium auch noch Zeit zum Geld verdienen investiert wird
(Bild 4.11).
Graduierte betreiben das Studium mit dem höchsten zeitlichen
Aufwand (32,2 h pro Woche). Ein Grund ist, dass sie mit wöchentlich 18,8 h deutlich mehr Zeit für das Selbststudium aufwenden als
Studierende im Erststudium (14,0 h pro Woche) und solche im
Studienstatus
Erwerbstätigkeit
32,2
30,0
31,6
28,2
26,1
14,0
16,0
18,8
12,6
16,0
13,4
13,5
im Erst- im Zweit- im Teilstudium studium studium
Lehrveranstaltungen
13,4
15,6
14,8
ohne
mit
Selbststudium
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Teilstudium (12,6 h pro Woche). Für den Besuch von Lehrveranstaltungen hingegen investieren Studierende im Erststudium mit
durchschnittlich 16 h pro Woche rund 2,5 h mehr als die übrigen
Teilgruppen.
Wer ohne Erwerbstätigkeit das Studium betreibt, investiert dafür
wöchentlich 31,6 h, wer neben dem Studium auch noch Geld verB i l d 4 . 12
Z e i t a u f w a n d f ü r S t u d i u m u n d g g f . E rw e rb s t ä t i g k e i t n a c h
d e m Stu d i e n s tatu s
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, A ri t h m . M i t t e l w e rt e i n S t u n d e n / W o c h e
Erststudium
Zweitstudium
Teilstudium
41,2
40,4
35,4
32,3
11,4
14,6
33,8
13,9
27,5
10,0
15,4
14,8
8,8
11,6
12,7
15,0
ja
nein
ja
20,8
13,6
17,7
nein
15,4
14,6
ja
nein
Zeitaufwand für Erwerbstätigkeit
Lehrveranstaltungen
Selbststudium
Erwerbstätigkeit
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 33
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
33
dient, studiert in einem zeitlichen Umfang von durchschnittlich
28,2 h pro Woche (zum Umfang der Erwerbstätigkeit der Bildungsausländer s. Kap. 4.5.2).
Auch nach dem Studienstatus unterscheidet sich der zeitliche
Aufwand für das Studium erheblich, je nachdem, ob neben dem
Studium auch noch Zeit zum Geld verdienen investiert wird oder
nicht (Bild 4.12). Am deutlichsten ist dieser Unterschied bei den
Graduierten: Erwerbstätige investieren in das Studium wöchentlich im Durchschnitt 7,4 h weniger als Nicht-Erwerbstätige. Allerdings liegt der zeitliche Aufwand der erwerbstätigen Graduierten
für das Geld verdienen mit durchschnittlich 13,9 h pro Woche
auch deutlich höher als der entsprechende Aufwand der erwerbstätigen Studierenden im Erststudium (11,4 h) oder im Teilstudium
(10,0 h).
Studienaufwand nach Fächergruppen und Hochschulart
Es ist nahe liegend, dass auch in Abhängigkeit vom Studienfach
der zeitliche Aufwand für das Studium variiert (Bild 4.13). Zusammengefasst auf der Ebene der Fächergruppen, investieren Studierende der Fächergruppe „Medizin“ (Status „Erststudium“) mit
durchschnittlich 38,9 h pro Woche die meiste Zeit in das Studium.
Studierende der Fächergruppe „Sozialwissenschaften, Psychologie, Pädagogik“ betreiben hingegen ihr Studium mit dem geringsten zeitlichen Aufwand (26,5 h pro Woche).
Studierende an Fachhochschulen kommen auf eine durchschnittB i l d 4 . 13
liche Studienwoche von 32,0 h, diejenigen an Universitäten von
29,6 h. Während die Studierenden der Fachhochschulen deutlich
mehr Zeit für den Besuch von Lehrveranstaltungen investieren
(19,6 h vs. 15,3 h), ist das zeitliche Engagement Studierender der
Universitäten beim Selbststudium größer (14,3 h vs. 12,4 h).
Verglichen mit dem Zeitbudget der deutschen Studierenden im
Erststudium ist der zeitliche Aufwand, den Bildungsausländer in
das Studium investieren, geringer – an Universitäten durchschnittlich 4,2 h, an Fachhochschulen 2,4 h.
Für die Studierenden an Universitäten ist in Bild 4.14 vergleichend
dargestellt, mit welchem Zeitaufwand deutsche und ausländische Studierende der verschiedenen Fächergruppen dem Studium nachgehen. Danach wird für den Besuch von Lehrveranstaltungen von ausländischen und deutschen Studierenden der Fächergruppen „Ingenieurwissenschaften“ und „Rechts- und Wirtschaftswissenschaften praktisch die gleiche Zeit aufgewandt. Bei
den übrigen Fächergruppen hingegen investieren ausländische
Studierende in der Tendenz weniger Zeit in den Besuch von Lehrveranstaltungen als deutsche Studierende. Auch der zeitliche Aufwand der Bildungsausländer für das Selbststudium fällt bei jeder
Fächergruppe geringer aus.
Der im Durchschnitt geringere Zeitaufwand der Bildungsausländer für Studienaktivitäten lässt sich nicht durch eine höhere zeitliche Inanspruchnahme durch Erwerbstätigkeit erklären. Unab-
Ze i tau f w an d f ü r d as S tu d i u m n ac h F äc h e rgru p p e n
Ze i tau f w an d f ü r d as S tu d i u m an U n i v e rs i täte n n ac h
F äc h e rgru p p e n
B i l d u n gs au s l än d e r – Statu s „Ers ts tu d i u m " , A ri th m . Mi tte l w e rte i n Stu n d e n /
W och e
B i l d u n g s a u s l ä n d e r u n d D e u t s c h e i m E r s t s t u d i u m , A ri t h m . M i t t e l w e r t e i n
Stu n d e n / W o c h e
Medizin
20,3
18,6
Ingenieurwiss.
18,1
Mathematik,
Naturwiss.
17,1
13,8
Rechts- und
Wirtschaftswiss.
16,8
13,2
Sprach- und
Kulturwiss.
Sozialwiss.
Psychologie,
Pädagogik
13,2
14,0
Lehrveranstaltungen
38,9
14,9
14,5
12,5
33,0
30,9
30,0
27,7
26,5
Selbststudium
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
B i l d 4 . 14
Medizin
Ausländer
Deutsche
20,3
23,5
Ausländer
16,7
Deutsche
16,3
Mathematik, Ausländer
Naturwiss.
Deutsche
16,5
Rechts- und Ausländer
Wirtschaftswiss.
Deutsche
16,2
Ingenieurwiss.
Sprach- und Ausländer
Kulturwiss.
Deutsche
Sozialwiss.
Ausländer
Psychologie,
Pädagogik Deutsche
Lehrveranstaltungen
13,2
15,9
13,4
14,9
43,0
19,5
31,7
15,0
34,8
18,5
30,3
13,8
19,7
16,2
38,9
18,6
36,3
16,6
13,9
30,1
33,8
17,6
14,6
15,5
13,0
14,3
27,8
31,4
26,4
29,2
Selbststudium
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 34
34
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
hängig von der Fächergruppe liegt der wöchentliche Zeitaufwand, den Studierende im Erststudium an Universitäten durchschnittlich für das Geld verdienen investieren, bei den Deutschen
mit 7,3 h etwas höher als bei den Ausländern mit 6,8 h. Lediglich
die ausländischen Studierenden der Fächergruppen „Mathematik, Naturwissenschaften“ und „Medizin“ wenden tendenziell etwas mehr Zeit für das Geld verdienen auf als die deutschen Studierenden (6,9 h vs. 6,3 h bzw. 5,6 h vs. 5,2 h).
B i l d 4 . 15
A n t e i l d e r S t i p e n d i a t e n n a c h A rt d e s H e rk u n f t s l a n d e s u n d
n ac h Stu d i e n s tatu s
B i l d u n gs au s l än d e r i n %
66
41
22
16
12
m
iu
ud
um
di
B i l d 4 . 16
tu
Unterschieden nach dem Studienstatus sind es vor allem Studierende im Teilstudium und Graduierte, die über ein Stipendium
verfügen (Bild 4.15).
t
ils
Te
Während von den Studierenden aus Entwicklungsländern lediglich 16 % über ein Stipendium verfügen (2000: 13 %), sind unter denen aus Schwellenländern bereits 22 % Stipendiaten (2000: 22 %)
und unter denen aus Industrieländern sogar 41 % (2000: 24 %).
ts
ei
r
de
r
de
r
de
n
lä
Der Anteil der Bildungsausländer, die ihren Studienaufenthalt
ganz oder teilweise mit einem Stipendium finanzieren (zur Finanzierung des Lebensunterhalts s. Kap. 2.5.1), liegt nach den Ergebnissen der jüngsten Sozialerhebung bei 23 %. Im Jahr 2000 lag dieser Anteil noch bei 19 %.
um
di
n
lä
n
lä
gs
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
4.2.3 Stipendiaten – Programmstudierende – free
movers
Stipendiaten
Zw
tu
rie
n
le
el
st
ts
du
s
Er
In
Sc
un
kl
ic
tw
En
hw
Auch wenn bei diesen Studierenden (Erststudium an Universitäten) unterschieden wird zwischen solchen mit und ohne Zeitaufwand für Erwerbstätigkeit, fällt der zeitliche Aufwand der Bildungsausländer für das Studium in beiden Teilgruppen geringer
aus: Ausländische Studierende ohne Erwerbstätigkeit investieren
30,8 h pro Woche in das Studium, vergleichbare deutsche Studierende 37,9 h pro Woche. Ausländische Studierende mit Erwerbstätigkeit wenden für das Studium 28,8 h pro Woche auf (und
11,3 h für Erwerbstätigkeit), vergleichbare deutsche Studierende
31,1 h pro Woche (und 12,3 h für Erwerbstätigkeit).
40
Der Anteil der ausländischen Studenten, die über ein Stipendium
verfügen, liegt etwas höher als der entsprechende Anteil der ausländischen Studentinnen (25 % vs. 22 %). Statistisch signifikant ist
dieser Unterschied allerdings nicht.
Art des Stipendiums
Rund 35 % der Stipendiaten werden durch ein Stipendium des Heimatlandes unterstützt – vor allem Stipendiaten aus Industrieländern, deutlich seltener solche aus Entwicklungs- und Schwellenländern (Bild 4.16). Gut 40 % der Stipendiaten erhalten ein deutsches Stipendium – hier vor allem Studierende aus Entwicklungsund Schwellenländern, vergleichsweise selten Studierende aus
Industrieländern. Über ein europäisches Stipendium verfügen
13 % der Stipendiaten – 20 % derjenigen aus Schwellenländern und
18 % derjenigen aus Industrieländern. Die übrigen Stipendiaten
Sti p e n d i ate n n ac h A rt d e s Sti p e n d i u m s
B i l d u n gs au s l än d e r m i t Sti p e n d i u m , i n %
Entwicklungsländer
Schwellenländer
3
3
3
14
7
20
insgesamt
Industrieländer
3
9
6
22
14
60
40
48
63
Stipendium des Heimatlandes
35
13
18
20
deutsches Stipendium
Stipendium einer internationalen Organisation
europäisches Stipendium
sonstiges Stipendium
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 35
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
B i l d 4 . 17
35
H ö h e d e r S t i p e n d i e n u n d V e r t e i l u n g d e r S t i p e n d i a t e n n a c h A r t d e r H e r k u n f t s l a n d e s u n d S t u d i e n s t a t u s i n De u t s c h l a n d
B i l d u n g s a u s l ä n d e r m i t S t i p e n d i u m , A r i t h m . M i t t e l w e rt e i n € , % v o n a l l e n S t i p e n d i a t e n
Art des Herkunftslandes
Studienstatus
Zweitstudium
€
%
Erststudium
€
%
Teilstudium
€
%
Insgesamt
€
%
Entwicklungsland
Schwellenland
Industrieland
665
426
401
11
11
12
738
771
863
19
10
4
*
461
335
2
12
18
714
544
426
32
33
35
insgesamt
489
34
771
33
414
33
561
100
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
* Fallzahl zu gering, um einen aussagefähigen Mittelwert zu berechnen
erhalten ihr Stipendium von einer internationalen Organisation
(3 %) und nicht näher bezeichneten Sponsoren (9 %).
Höhe der Stipendien
Im Durchschnitt belaufen sich die Stipendien auf monatlich 561 €.
Das erste Viertel der Stipendiaten erhält Beträge in der Größenordnung bis 256 €, das zweite Viertel über 256 € bis 500 €, das
dritte Viertel über 500 € bis 800 € und das letzte Viertel kann sogar über 800 € hinausgehende Beträge verfügen.
Jeweils annähernd ein Drittel der Stipendiaten kommt aus Entwicklungs-, Schwellen- oder Industrieländern und ist nach dem
Studienstatus im Erst-, Zweit- oder Teilstudium (Bild 4.17).
Stipendiaten aus Entwicklungsländern verfügen, verglichen mit
denen aus Schwellen- und Industrieländern über die höchsten Stipendien (Ø 714 € vs. 544 € bzw. 426 €). Unabhängig von der Art des
Herkunftslandes sind es die graduierten Stipendiaten, die vergleichsweise am besten ausgestattet sind (Bild 4.17).
Nach der Art des Stipendiums sind die Stipendiaten am besten
B i l d 4 . 18
H ö h e d e r Sti p e n d i e n n ac h d e r A rt d e s S ti p e n d i u m s , A n te i l
d e r B i l d u n gs au s l än d e r m i t e n ts p re c h e n d e m Sti p e n d i u m
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, A r i t h m . M i t t e l w e rt i n € , S t i p e n d i a t e n i n %
Art des Stipendiums
Anteil davon im ...
der
Höhe
Erst- Zweit Teilin € Stipen- studi- studi- studidiaten um
um
um
Stipendium desHeimatlandes
480
8
42
17
41
deutsches Stipendium
705
9
31
55
14
europäisches Stipendium
354
3
24
7
69
Stipendium einer intern.
Organisation*
455
1
24
29
47
sonstige Stipendien
554
2
35
47
18
insgesamt
561
23
34
33
33
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
* aufgrund geringer Fallzahlen nur als Tendenzaussage zu interpretieren
ausgestattet, die über ein deutsches Stipendium verfügen
(Ø 705 €). Ein deutsches Stipendium erhalten vor allem Graduierte (Bild 4.18). Wer mit einem Stipendium des Heimatlandes nach
Deutschland kommt, verfügt im Durchschnitt über 480 €. Diese
Stipendiaten befinden sich größtenteils im Erst- oder Teilstudium.
Stipendiaten, die ein europäisches Stipendium erhalten (Ø 354 €),
sind weit überwiegend zum Teilstudium in Deutschland.
Programmstudierende
Knapp 17 % der Bildungsausländer geben an, Teilnehmer eines
Mobilitäts-, Partnerschafts-, Kooperations- oder Austauschprogramms zu sein (2000: 16 %). Verglichen mit den Ergebnissen aus
dem Jahre 2000 ist dieser Anteil unter den Studierenden aus Entwicklungs- und Schwellenländern rückläufig (EL: 2003 10 %, 2000
12 %; SL: 2003 15 %, 2000 17 %), während von den Studierenden aus
Industrieländern ein deutlich gestiegener Anteil Teilnehmer eines solchen Programms ist (2003: 35 %, 2000: 22 %).
Differenziert nach dem Studienstatus sind 7 % der Bildungsausländer im Erststudium Teilnehmer eines Programms, 20 % der Graduierten und 75 % der Studierenden, die erklärten für ein Teilstudium in Deutschland zu sein.
Der größte Teil der Programmstudierenden nimmt am ERASMUSProgramm teil (39%) – davon stammen: gut die Hälfte aus Staaten
der Europäischen Union nach dem Stand des Jahres 2003, gut ein
Drittel aus den 2004 hinzu gekommenen Erweiterungsstaaten
und die übrigen aus andern europäischen Staaten.
Gut ein Fünftel der Programmstudierenden sind Teilnehmer eines deutschen Programms (Bild 4.19) – überwiegend Studierende
aus Entwicklungsländern –, und exakt ein Fünftel Teilnehmer eines Kooperationsprogramms zwischen der Heimathochschule
und der deutschen Hochschule – hier größtenteils Studierende
aus Industrieländern.
Der weitaus größte Teil der Programmstudierenden erhält ein Stipendium (80 %). Überdurchschnittlich oft sind Teilnehmer eines
deutschen Programms und Teilnehmer des ERASMUS-Programms
auch Stipendiaten (95 % bzw. 88 %).
Seite 36
36
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
B i l d 4 . 19
P r o g r a m m s t u d i e re n d e n a c h A r t d e s P ro g r a m m s
B i l d 4 . 2 0 S t u d i e r e n d e n a c h A rt d e s H e rk u n f t s l a n d e s s o w i e S t u d i e n s t a t u s i n De u t s c h l a n d u n d G e s c h l e c h t
B i l d u n g s a u s l ä n d e r - n u r T e i l n e h m e r e i n e s P ro g r a m m s , i n %
B i l d u n gs au s l än d e r, i n %
Programmart
KooperationsprogrammHeimathochschule - deutsche Hochschule
Programmstud.
insg. Anteil *
davon aus:
EL
SL
IL
- Studienstatus
20
3
27
16
57
5
1
55
15
30
22
39
4
7
58
-
36
39
3
0
-
Programm einer internationalen Organisation
2
0
sonstiges Programm
(einschl. keine Angabe zur
Art)
9
2
Programm des
Heimatlandes
deutsches Programm
ERASMUS-Programm
anderes europäisches
Progamm
insgesamt
Art des Herkunftslandes
100
17
Entwicklungsland
Geschlecht
männlich
weiblich
66
34
- Erststudium
66
34
- Zweitstudium
67
33
6
61
- Teilstudium
69
31
50
50
- Erststudium
30
70
66
14
20
- Zweitstudium
40
60
- Teilstudium
42
58
48
33
19
27
32
41
Schwellenland
Industrieland
32
68
44
56
- Erststudium
43
57
- Zweitstudium
40
60
- Teilstudium
45
55
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
* von allen Bildungsausländern
„Free Movers“
Ausländische Studierende, die ihren Studienaufenthalt in
Deutschland selbst organisiert haben (83 %), werden im Gegensatz zu den Programmstudierenden häufig als „free movers“ bezeichnet.
Während Programmstudierende größtenteils aus Industrieländern (41 %) und zum kleinsten Teil aus Entwicklungsländern (27 %)
kommen, sind bei den free movers die Verhältnisse umgekehrt:
der größte Teil stammt aus Entwicklungsländern (48 %) und der
kleinste aus Industrieländern (16 %).
Auch der Anteil der Stipendiaten ist unter den free movers mit 11 %
deutlich geringer als unter den Programmstudierenden mit 80 %.
Das Verhältnis von free movers zu Programmstudierenden liegt
unter den ausländischen Stipendiaten in Deutschland bei 40 zu
60. Mit anderen Worten: 40 % der Stipendiaten kommen nach
Deutschland, ohne durch ein Mobilitätsprogramm gefördert zu
sein. Allerdings erhält die Hälfte dieser Stipendiaten ein deutsches Stipendium.
Die Fächerstruktur der free movers und der Programmstudierenden unterscheidet sich nicht nennenswert. Schließlich ist noch
darauf hinzuweisen, dass free movers sich etwas häufiger für einen Studiengang an einer Fachhochschule entscheiden als Programmstudierende (15 % vs. 11 %).
4.3
Biographische Merkmale
Geschlecht
Der Anteil, der in Deutschland studierenden ausländischen Männer und Frauen, fällt, differenziert nach dem Entwicklungsstand
der Herkunftsländer, unterschiedlich aus (Bild 4.20): Insbesonde-
insgesamt
50
50
- Erststudium
48
52
- Zweitstudium
56
44
- Teilstudium
49
51
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
re aus den Schwellenländern kommen deutlich mehr Frauen als
Männer nach Deutschland (2003: 68 %, 2000: 71 %). Auch der Frauenanteil aus den Industrieländern fällt höher aus (56 %). Allerdings kamen im Jahr 2000 noch deutlich mehr Frauen als Männer
aus den Industrieländern nach Deutschland (69 % vs. 31 %). Bei den
Studierenden aus Entwicklungsländern hingegen sind die Frauen
mit 34 % in der Minderheit (2000: 36 %).
Studierende im Erst- oder Teilstudium sind etwas häufiger Frauen
als Männer, während unter den Graduierten (Status „Zweitstudium“) der Männeranteil deutlich überwiegt. Unterschieden nach
der Art des Herkunftslandes zeigen sich hierbei allerdings Unterschiede (Bild 4.20): Aus Entwicklungsländern kommen, gleich
welcher Studienstatus betrachtet wird, stets mehr Männer, während aus Schwellen- und Industrieländern bei jedem Studienstatus der Frauenanteil überwiegt.
Alter
Das durchschnittliche Alter der Bildungsausländer beläuft sich
auf 26,3 Jahre (Männer: Ø 26,6 Jahre, Frauen: Ø 25,9 Jahre). Deutlich jünger sind die Studierenden, die zu einem Teilstudium nach
Deutschland gekommen sind (Ø 23,9 Jahre), deutlich älter die Studierenden im Zweitstudium (Ø 28,3 Jahre). Bildungsausländer im
Erststudium sind im Durchschnitt 1,7 Jahre älter als die vergleichbaren deutschen Kommilitonen (26,1 Jahre vs. 24,4 Jahre). Studierende aus Entwicklungsländern sind erheblich älter als die Studierenden aus den übrigen Ländergruppen (Bild 4.21).
Seite 37
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
Bi l d 4.2 1
37
Stu d i e re n d e n ac h A l te r u n d A rt d e s H e rk u n f ts l an d e s
Während von den Studierenden aus Entwicklungsländern ein
Viertel bereits verheiratet ist (2000: 31 %), liegt die Verheiratetenquote bei den jüngeren Studierenden aus Schwellenländern und
Industrieländern bei 19 % (2000: 23 %) bzw. 11 % (2000: 12 %). Ohne
feste Partnerbeziehung leben 47 % der Bildungsausländer – Studierende aus Industrieländern etwas häufiger, aus Schwellenländern etwas seltener (Bild 4.22).
B i l d u n gs au s l än d e r, i n %
Art des Herkunftslandes
Alter
EL
SL
IL
Insgesamt*
bis 21 Jahre
6
15
21
12
22-23 Jahre
13
22
20
17
24-25 Jahre
19
25
20
21
26-27 Jahre
22
18
15
19
28-29 Jahre
13
10
10
12
30 Jahre und älter
27
11
14
19
100
100
100
100
insgesamt
Auch der Anteil der Bildungsausländer, die bereits ein eigenes
Kind haben, ist mit 9 % (2000: 14 %) höher als unter den deutschen
Studierenden (6 %). Allerdings ist das allein auf den deutlich höheren Anteil der Studierenden mit Kind(ern) aus Entwicklungsländern zurückzuführen (12 %). Unter den Studierenden aus Schwellen- und Industrieländern liegt der Anteil mit Kind(ern) auf dem
gleichen Niveau wie bei den deutschen Studierenden (Bild 4.22).
Ø Alter in Jahren
Studierende:
- insgesamt**
27,5
25,0
25,6
26,3
- im Erststudium
27,2
24,8
26,1
26,1
- im Zweitstudium
28,7
27,5
28,0
28,3
- im Teilstudium
26,3
23,6
23,3
23,9
Unterschieden nach dem Geschlecht der Bildungsausländer sind
gut 9 % der Männer bereits Väter und knapp 8 % der Frauen sind
Mütter.
Höchster Bildungsabschluss im Elternhaus
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
* einschl. Studierende ohne Angabe des Herkunftslandes
** einschl. Studierende ohne Angaben zum Studienstatus
Familienstand – eigene Kinder
Ein Fünftel der Bildungsausländer ist verheiratet. Gegenüber dem
Jahr 2000 ist der Anteil der verheirateten ausländischen Studierenden zurückgegangen (von 24 % auf 20 %). Dennoch ist die Verheiratetenquote unter ausländischen Studierenden 2003 fast
dreimal so hoch als unter den deutschen Studierenden (7 %).
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n %
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n %
Studierende aus:
EL
SL
Insg.
IL
20
Familienstand
- verheiratet
Weitere 17 % der ausländischen Studierenden stammen aus ElB i l d 4 . 2 3 Stu d i e re n d e n ac h d e m h ö c h s te n B i l d u n gs abs c h l u s s
d e r El te rn
B i l d 4 . 2 2 Stu d i e re n d e n ac h F am i l i e n s tan d u n d e i ge n e m K i n d
Merkmal
Die Mehrheit der in Deutschland studierenden Bildungsausländer (61 %) stammt aus einem Elternhaus, in dem mindestens ein Elternteil ein Hochschulstudium absolviert hat. Überdurchschnittlich oft haben Studierende aus Schwellenländern einen entsprechenden Bildungshintergrund (68 %), unterdurchschnittlich oft
solche aus Entwicklungsländern (55 %). Verglichen mit den deutschen Studierenden, von denen lediglich 46 % aus einem entsprechenden Elternhaus stammen, ist das Niveau der Bildungsherkunft der ausländischen Studierenden höher einzuschätzen.
25
19
11
20
- im Erststudium
22
20
13
20
- im Zweitstudium
35
25
20
31
- im Teilstudium
11
6
2
5
- feste Partnerbeziehung
28
39
38
34
- ohne Partnerbeziehung
47
42
51
46
- nein
88
94
94
91
- ja
- im Erststudium
12
10
55
5
8
8
- im Zweitstudium
15
9
10
13
- im Teilstudium
17
2
1
4
100
100
sonstige Schulbildung
8
8
mittlere Reife (10. Klasse)
18
17
Hochschulreife
(mindestens 12. Klasse)
62
61
Hochschulabschluss
IL
insgesamt
9
6
9
100
14
21
68
6
13
15
eigenes Kind
insgesamt
5
6
100
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
EL
SL
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 38
38
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
ternhäusern, in denen zumindest ein Elternteil über die Hochschulreife als höchsten Bildungsabschluss verfügt (Bild 4.23). Lediglich 22 % der Bildungsausländer stammen aus Elternhäusern
mit einem niedrigeren Bildungsniveau (aus EL: 30 %, SL: 11 %, IL:
20 %).
B i l d 4 . 2 4 Stu d i e re n d e n ac h i h re r V o rbi l d u n g be i B e gi n n d e s A u f e n th a l t e s i n De u t s c h l a n d u n d d e r A rt d e s H e i m a t l a n d e s
4.4
Vorbildung und Motive für ein Studium in
Deutschland
4.4.1 Vorbildung und deren Anerkennung in
Deutschland
Ausländische Studienbewerber, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Heimatland erworben haben, müssen für die Zulassung zum Studium in Deutschland bestimmte Zugangsvor-aussetzungen erfüllen. Zum einen ist ein Nachweis über ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache vorzulegen; zum anderen
ist die Zulassung im wesentlichen davon abhängig, wie die ausländische Hochschulzugangsberechtigung oder der vergleichbare ausländische Abschluss in der Bundesrepublik bewertet wird.
Die Richtlinien zur Bewertung der ausländischen Abschlüsse sind
in den Rahmenordnungen für ausländische Studierende der KMK
festgelegt. Danach werden alle ausländischen Studienbewerber
in drei Gruppen eingeteilt.
Die erste Bewertungsgruppe umfasst diejenigen, deren ausländischer Vorbildungsnachweis mit der deutschen Hochschulzugangsberechtigung gleichzusetzen ist. Dies gilt hauptsächlich für
Studienbewerber aus europäischen Ländern oder aus den USA.
Vorbehaltlich eventueller Zulassungsbeschränkungen werden
diese direkt zum Fachstudium in Deutschland zugelassen. Sind
die Abschlüsse der ausländischen Studienbewerber nur bedingt
mit der deutschen Hochschulreife zu vergleichen, werden sie der
zweiten Bewertungsgruppe zugeordnet, sind sie überhaupt nicht
vergleichbar der dritten Bewertungsgruppe. Für die zweite und
dritte Gruppe gilt, dass Bewerber sich vor Aufnahme des Hochschulstudiums in Deutschland einer Prüfung für die Feststellung
ihrer Eignung unterziehen müssen.
Im Folgenden wird dargestellt, mit welcher Vorbildung die im
Sommersemester 2003 an einer deutschen Hochschule eingeschriebenen Bildungsausländer nach Deutschland kamen, welche Anerkennung diese Vorbildung erfuhr, und wie zufrieden die
Studierenden, nach ihrer subjektiven Einschätzung, mit der Anerkennung ihrer Vorbildung durch die deutschen Hochschulen
sind.
Vorbildung bei Beginn des Aufenthaltes
Rund ein Drittel der zum Studium nach Deutschland gekommenen Ausländer hatte bereits bei Beginn des Aufenthaltes einen
ersten Studienabschluss vorzuweisen. Am häufigsten gaben dies
Studierende aus Entwicklungsländern an (42 %), weniger häufig
solche aus Schwellen- und Industrieländern (24 % bzw. 26 %). Weitere 16 % der Bildungsausländer kamen mit einem Abschluss auf
postgradualer Ebene (Bild 4.24).
Ein Fünftel hatte bereits Studienerfahrungen im Heimatland oder
einem anderen Land gesammelt, aber noch keinen Abschluss. Mit
B i l d u n gs au s l än d e r, i n %
Vorbildung
- Abitur oder sonstige
Hochschulreife
- Hochschulstudium ohne Abschluss
- Hochschulstudium mit erstem
Abschluss
- Hochschulstudium mit zweitem
Abschluss auf postgradualer
Ebene
- Promotion
keine Angabe
insgesamt
Studierende aus ...
EL
SL
IL
Insgesamt
17
29
29
23
18
20
22
20
42
24
26
33
15
18
10
15
1
7
0
9
1
12
1
8
100
100
100
100
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
einem Schulabschluss der Sekundarstufe, Abitur oder sonstiger
Hochschulreife sind 23 % der Bildungsausländer nach Deutschland gekommen.
Anerkennung der Vorbildung
Mit Ausnahme der Studierenden, die erklärten, nur vorübergehend zum Teilstudium in Deutschland zu sein, wurden die Bildungsausländer auch danach gefragt, in welchem Umfang die
Vorbildung in Deutschland anerkannt wurde und wie zufrieden
sie mit der Anerkennung ihrer Vorbildung waren.
Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass die rd. 89 % der Bildungsausländer, deren Vorbildung anzuerkennen war, sich nach der
Art der Vorbildung geringfügig anders aufteilen als die Gesamtheit der Bildungsausländer, also einschließlich derjenigen im Teilstudium (vgl. Bild 4.25 mit Bild 4.24).
B i l d 4 . 2 5 S t u d i e r e n d e , d e r e n V o rb i l d u n g a n z u e rk e n n e n w a r, n a c h
A rt d e r V o rbi l d u n g
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, d i e n i c h t z u m v o r ü b e r g e h e n d e n T e i l s t u d i u m k a m e n , i n %
Vorbildung
- Abitur oder sonstige
Hochschulreife
- Hochschulstudium ohne Abschluss
- Hochschulstudium mit erstem
Abschluss
- Hochschulstudium mit zweitem
Abschluss auf postgradualer
Ebene
keine Angabe
insgesamt
Stud.
davon aus:
EL
SL
IL
25
32
42
26
18
48
38
14
34
61
25
14
17
47
39
14
6
53
39
8
100
49
35
16
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 39
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
39
In Bild 4.26 ist nach den Angaben der Studierenden dargestellt,
welches Anerkennungsverfahren sie mit einer bestimmten Vorbildung zu durchlaufen hatten bzw. wie ihre Vorbildung eingestuft wurde. Dabei ist nicht auszuschließen, dass einige wenige
Befragte die entsprechende Fragestellung missverstanden haben.
Anders sind vereinzelte Angaben, wie beispielsweise Vorbildung
Hochschulreife, anerkannt als Diplom, Magister oder Master,
nicht einzuordnen.
Nach den in Bild 4.26 dargestellten Ergebnissen wurde die Vorbildung der Bildungsausländer, die mit dem Abitur oder einer sonstigen Hochschulreife nach Deutschland kamen, in der Mehrheit
der Fälle (55 %) direkt als Studienberechtigung anerkannt. Ein erheblicher Teil dieser Bildungsausländer (39 %) wurde nach einer
Feststellungsprüfung am Studienkolleg und ein geringer Teil (5 %)
nach einer Eignungsprüfung zum Studium zugelassen.
Differenziert nach der Art des Herkunftslandes wird das mitgebrachte Abitur bzw. die sonstige Hochschulreife sehr unterschiedlich anerkannt (Bild 4.27): Bildungsausländer aus Entwicklungsländern mussten mehrheitlich (62 %) eine Feststellungsprüfung
ablegen. Kommen sie aus Schwellenländern, wurde in den meisten Fällen (55 %) die Hochschulreife als Studienberechtigung anerkannt; bei solchen aus Industrieländern ist dies fast die Regel
(81 %).
Von den Bildungsausländern, die bereits mit Studienerfahrungen, aber ohne Abschluss, nach Deutschland kamen (Bild 4.26),
erhielten 25 % die Studienzulassung erst nach einer Feststellungsprüfung am Studienkolleg und 5 % nach einer Eignungsprüfung.
Bei 39 % wurde die Vorbildung direkt als Studienberechtigung anerkannt. Einem nicht unerheblichen Teil (23 %) wurden einzelne
Studienleistungen anerkannt, und ein relativ kleiner Teil erhielt
die Anerkennung der mitgebrachten Studienleistungen als Vordiplom (7 %) bzw. Bachelor (1 %).
Auch hier sind wieder deutliche Unterschiede zu konstatieren, je
nachdem ob die Ausländer aus Entwicklungs-, Schwellen- oder Industrieländern stammen (Bild 4.27). Insbesondere Studierenden
aus Entwicklungsländern wurde zu einem erheblichen Teil eine
Feststellungsprüfung abverlangt.
Bei Bildungsausländern, die bereits mit einem ersten Hochschulabschluss nach Deutschland kamen, führte diese Vorbildung nur
in gut einem Drittel der Fälle zu einer Anerkennung als Bachelor
oder einem höherwertigen Abschluss (Bild 4.26). Für knapp ein
Viertel reichte der im Ausland erworbene Hochschulabschluss
lediglich dazu, die Studienberechtigung zu erlangen. Auch hier
gibt es Unterschiede in der Anerkennungspraxis, differenziert
nach der Art des Herkunftslandes (Bild 4.27).
Für Bildungsausländer, die mit einem Hochschulabschluss auf
postgradualer Ebene nach Deutschland kamen, reichte dieser
Abschluss häufig nur, um die Zulassung zum Studium zu erhalten
(14 %). Einem kleinen Teil dieser Ausländer (6 %) wurde die Hochschulzugangsberechtigung erst nach Feststellungs- oder Eignungsprüfung erteilt (Bild 4.26). Von dieser Anerkennungspraxis
betroffen sind vor allem Bildungsausländer aus Schwellenländern, deutlich seltener solche aus Entwicklungs- oder Industrieländern (Bild 4.27).
Für 30 % der Bildungsausländer, die nach eigenem Verständnis
mit einem ersten Hochschulabschluss nach Deutschland kamen,
und für 20 % derjenigen, die mit einem postgradualen Hochschulabschluss kamen, wurde diese Vorbildung lediglich als Studienberechtigung, teilweise sogar erst nach einer Feststellungsprüfung, anerkannt. Größenordnungsmäßig handelt es sich dabei
um rd. 21.000 ausländische Studierende bzw. 13 % aller Bildungsausländer.
Erwartungsgemäß fällt die subjektive Bewertung der Anerkennungspraxis durch die betroffenen Bildungsausländer relativ kritisch aus. 26 % der Studierenden sind mit der Anerkennung ihrer
Vorbildung unzufrieden bis sehr unzufrieden (bewertet nach ei-
B i l d 4 . 2 6 A r t d e r V o r b i l d u n g u n d d e r e n A n e rk e n n u n g i n De u t s c h l a n d
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, d i e n i c h t z u m v o r ü b e rg e h e n d e n T e i l s t u d i u m k a m e n , i n % j e A r t d e r V o r b i l d u n g
Art der Vorbildung
Die Vorbildung wurde anerkannt nach
nach
direkt als
FeststelEignungsStudienbelungsprüprüfung*
rechtigung
fung*
als
Vordiplom
als
Bachelor
als Diplom,
Magister, nur zum Teil
Master
Abitur, sonstige
Hochschulreife
39
5
55
0
-
1
0
Hochschulstudium ohne Abschluss
25
5
39
7
1
1
23
5
2
23
15
29
7
19
5
1
14
8
3
56
13
18
3
33
8
11
13
14
Hochschulstudium mit erstem Abschluss
Hochschulstudium mit Abschluss auf
postgradualer Ebene
insgesamt**
* als Hochschulzugangsberechtigung
** einschließlich Studierende ohne Angabe der Vorbildung
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 40
40
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
B i l d 4 . 2 7 V o r b i l d u n g u n d d e r e n A n e rk e n n u n g u n t e r s c h i e d e n n a c h A r t d e s H e rk u n f t s l a n d e s
B i l d u n g s a u s l ä n d e r , d i e n i c h t z u m v o r ü b e r g e h e n d e n T e i l s t u d i u m k a m e n , i n % j e A rt d e r V o r b i l d u n g
Vorbildung
Art des Herkunftslandes
Die Vorbildung wurde anerkannt nach
nach
direkt als
FeststelEignungsStudienbelungsprüprüfung*
rechtigung
fung*
Abitur, sonstige Hochschulreife
Entwicklungsland
62
3
Schwellenland
38
7
Industrieland
14
3
Hochschulstudium ohne Abschluss
Entwicklungsland
36
3
Schwellenland
16
8
Industrieland**
9
3
Hochschulstudium mit erstem Abschluss
Entwicklungsland
5
2
Schwellenland
5
2
7
5
Industrieland
Hochschulstudium mit Abschluss auf postgradualer Ebene
Entwicklungsland
7
Schwellenland
5
2
Industrieland**
2
als
Vordiplom
als
Bachelor
als Diplom,
Magister,
Master
zum Teil
33
55
81
-
-
1
1
1
1
35
38
54
4
10
10
2
-
2
-
22
25
24
21
23
25
12
21
14
36
19
23
4
12
11
20
18
15
8
21
8
9
10
6
2
5
2
64
40
69
10
18
12
24
36
50
8
10
7
17
6
7
13
11
14
15
14
10
insgesamt***
Entwicklungsland
Schwellenland
Industrieland
21
18
9
2
5
3
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
* als Hochschulzugangsberechtigung
** aufgrund zu geringer Fallzahlen lediglich als Tendenz interpretierbar
*** einschließlich Studierende ohne Angabe der Vorbildung
B i l d 4 . 2 8 Stu d i e re n d e n ac h d e r Zu f ri e d e n h e i t m i t d e r A n e rk e n n u n g
i h re r V o rbi l d u n g
B i l d u n gs au s l än d e r, d i e n i c h t z u m v o rü be rge h e n d e n T e i l s tu d i u m k am e n , i n %
Abitur, sonstige
Hochschulreife
57
22
Hochschulstudium
ohne Abschluss
43
29
Hochschulstudium
mit erstem Abschluss
Hochschulstudium
mit Abschluss auf
postgradualer Ebene
(sehr) zufrieden
44
29
54
24
(sehr) unzufrieden
nach Bewertung auf einer Fünferskala von sehr unzufrieden bis sehr zufrieden
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
ner Skala von 1 = sehr unzufrieden bis 5 = sehr zufrieden). Insbesondere bei den Studierenden, die über Studienerfahrungen
ohne oder mit einen ersten Abschluss verfügen, ist der Anteil, der
mit der anerkannten Vorbildung zufrieden oder sehr zufrieden
ist, relativ gering (Bild 4.28)
Werden die Studierenden, die mit einem Hochschulabschluss
nach Deutschland kamen, differenziert nach der Art des Herkunftslandes, ist folgendes festzustellen: Studierende aus Entwicklungsländern mit einem ersten Abschluss sind mit dem, was
anerkannt wurde, weniger zufrieden als entsprechende Studierende aus Schwellen- und Industrieländern (Bild 4.29). Bei denen,
die mit einem postgradualen Abschluss kamen, ist auffällig, dass
solche aus Schwellenländern erheblich seltener mit dem Anerkannten einverstanden sind als die vergleichbaren Studierenden
der beiden anderen Ländergruppen.
Wer mit einem ersten oder postgradualen Hochschulabschluss
zum Weiterstudium in die Bundesrepublik gekommen ist, beurteilt die Anerkennung seiner Vorleistungen entschieden positiver, wenn er sein Studium als Graduierter fortsetzen kann (Bild
4.30).
Seite 41
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
41
B i l d 4 . 2 9 Stu d i e re n d e m i t au s ge w äh l te r V o r- bi l d u n g n ac h d e r
Z u f ri e d e n h e i t m i t d e r A n e r k e n n u n g
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, d i e n i c h t z u m v o r ü b e r g e h e n d e n T e i l s t u d i u m k a m e n , i n %
B i l d 4 . 3 0 S t u d i e r e n d e m i t a u s g e w ä h l t e r V o rb i l d u n g u n d i h re Z u f ri e d e n h e i t m i t d e r A n e rk e n n u n g n a c h d e r E i n s t u f u n g i n
De u t s c h l a n d
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, d i e n i c h t z u m v o rü b e r g e h e n d e n T e i l s t u d i u m k a m e n , i n %
Vorbildung: Hochschulstudium mit erstem Abschluss
Vorbildung: Hochschulstudium mit erstem Abschluss
Studierende aus:
42
Entwicklungsländern
eingestuft in
Deutschland:
30
47
Schwellenländern
27
als Graduierte(r)
Vorbildung: Hochschulstudium mit Abschluss auf post-
61
20
44
Schwellenländern
(sehr) zufrieden
64
12
Vorbildung: Hochschulstudium mit Abschluss auf post-
gradualer Ebene
Studierende aus:
Industrieländern
39
49
Industrieländern
Entwicklungsländern
33
im Erststudium
29
gradualer Ebene
eingestuft in
Deutschland:
28
im Erststudium
31
39
64
23
als Graduierte(r)
73
13
(sehr) unzufrieden
nach Bewertung auf einer Fünferskala von sehr unzufrieden bis sehr zufrieden
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
(sehr) zufrieden
(sehr) unzufrieden
nach Bewertung auf einer Fünferskala von sehr unzufrieden bis sehr zufrieden
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
4.4.2 Deutschkenntnisse
In der Regel wird von ausländischen Studierenden erwartet, dass
sie über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, wenn sie zu
einem Studienaufenthalt nach Deutschland kommen. Allerdings
werden mittlerweile in Deutschland auch Studiengänge in englischer Sprache angeboten, so dass deutsche Sprachkenntnisse
nicht immer unabdingbare Vorraussetzung für ein Studium in
Deutschland sind. Danach gefragt, wo sie die deutsche Sprache
gelernt haben, bevor sie mit dem Studium in Deutschland begannen, erklärten 80 % der Bildungsausländer, die Kenntnisse im Heimatland erworben zu haben. Für Studierende aus Entwicklungsländern gilt dies etwas seltener (74 %), für Studierende aus Industrie- und Schwellenländern etwas häufiger (83 % bzw. 88 %).
Knapp zwei Fünftel der Bildungsausländer haben bereits in der
Schule erste Deutschkenntnisse erworben – mehr als die Hälfte
der Studierenden aus Schwellen- und Industrieländern, aber nur
jeder siebte aus Entwicklungsländern (Bild 4.31). An einer Hochschule des Heimatlandes haben 29 % der Bildungsausländer die
deutsche Sprache erlernt, 19 % am Goethe-Institut oder einer anderen deutschen Einrichtung. Welche Möglichkeiten darüber
hinaus im Heimatland genutzt wurden, um die deutsche Sprache
zu erlernen, ist in Bild 4.31 dargestellt.
60 % der Studierenden gaben an, die deutsche Sprache in
Deutschland – vor Studienaufnahme – erlernt zu haben. Weit
überdurchschnittlich oft taten dies Studierende aus Entwicklungsländern (74 %), deutlich seltener Studierende aus Schwellenund noch seltener Studierende aus Industrieländern (53 % bzw.
40 %). Hier dürfte sich der Vorteil des frühen Beginns des Sprachunterrichts bereits während der Schulzeit im Heimatland niederschlagen.
Von allen Bildungsausländern haben zum Erlernen der deutschen Sprache in Deutschland 13 % das Studienkolleg, 23 % Sprachkurse an der Hochschule und 34 % Kurse außerhalb der Hochschule besucht (Bild 4.31).
Immerhin jeder zwanzigste Bildungsausländer gab an, vor Studienbeginn kein Deutsch gelernt zu haben. Überdurchschnittlich
oft wird dies von Studierenden aus Entwicklungsländern behauptet (Bild 4.31).
Vertiefende Sprachkurse
Während des Studiums in Deutschland haben sich 48 % der Bildungsausländer bemüht, durch Sprachkurse ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen. Häufiger nahmen Studierende aus Entwicklungsländern diese Möglichkeit in Anspruch (53 %), seltener Studierende aus Schwellen- und Industrieländern (jeweils 44 %.). Eini-
Seite 42
42
Bi l d 4.31
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
E rl e r n u n g d e r d e u t s c h e n S p r a c h e
Sprachprüfung
B i l d u n gs au s l än d e r, i n % , Me h rf ac h n e n n u n ge n
Sprachkenntnisse
erworben
im Heimatland
- in der Schule
- an der Hochschule
- am Goethe-Institut,
anderer deutscher
Einrichtung
- durch Sprachkurs außerhalb der Hochschule
Studierende aus ...
EL
SL
IL
insgesamt
14
21
60
36
58
34
38
29
25
14
13
19
22
18
11
19
4
11
4
6
17
11
27
20
7
15
13
23
39
33
24
34
auf andere Weise
7
16
21
13
habe vor Studienbeginn
kein Deutsch gelernt
7
2
4
5
- per Fernunterricht bzw.
im Selbststudium
in Deutschland
- am Studienkolleg
- an der Hochschule
- durch Sprachkurs außerhalb der Hochschule
Rund 80 % der Bildungsausländer haben ihre Deutschkenntnisse
durch eine Sprachprüfung nachgewiesen. Größtenteils wurde
diese Prüfung an der Hochschule bzw. dem Studienkolleg abgelegt (Bild 4.33). Mehr als die Hälfte der Studierenden aus Entwicklungsländern, etwas weniger als die Hälfte aus Schwellenländern
und lediglich ein Fünftel aus Industrieländern hat sich an der
Hochschule bzw. dem Studienkolleg einer Sprachprüfung unterzogen. Der zweithäufigste Ort für eine Sprachprüfung war das
Goethe-Institut im Heimatland (17 %). Diese Möglichkeit nutzten
die Studierenden der drei Ländergruppen zu etwa gleichen Anteilen.
Ein Fünftel der Bildungsausländer hat keine Sprachprüfung abgelegt – vor allem Studierende aus Industrieländern (47 %). Unterschieden nach dem Studienstatus hat fast die Hälfte der Studierenden im Teilstudium (47 %), nahezu ein Drittel der Graduierten
(32 %) und rund ein Achtel der Studierenden im Erststudium (13 %)
die Deutschkenntnisse bisher nicht durch eine Sprachprüfung attestiert bekommen.
B i l d 4 . 3 3 S p ra c h p r ü f u n g f ü r De u t s c h a l s F re m d s p r a c h e
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n %
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Sprachprüfung
ge dieser Studierenden haben sowohl einen Sprachkurs an der
Hochschule als auch außerhalb der Hochschule besucht (Bild
4.32).
Der weitaus größte Teil der Teilnehmer an Sprachkursen in
Deutschland hat einen Kurs an der Hochschule absolviert (80 %).
Insbesondere Studierende, die zum Teilstudium in Deutschland
weilen, nehmen an Sprachkursen teil (67 %). Deutlich seltener vertiefen Studierende im Erststudium ihre Deutschkenntnisse durch
Teilnahme an einem Sprachkurs (41 %), Graduierte hingegen weit
häufiger (58 %).
- am Goethe-Institut
- in einer anderen Einrichtung im Heimatland
- an einer Hochschule/am
Studienkolleg (Deutsche
Sprachprüfung DSH)
- Test Deutsch als Fremdsprache (Test DaF)
- sonstige
- keine
insgesamt
B i l d 4 . 3 2 De u t s c h k e n n t n i s s e w ä h re n d d e s S t u d i u m s i n De u t s c h l a n d
d u r c h S p r a c h k u rs e v e r t i e f t
B i l d u n g s a u s l ä n d e r , i n % , M e h rf a c h n e n n u n g e n
Sprachkurs
- ja, an der Hochschule
- ja, außerhalb der Hochschule
- nein, es gab keine angemessene Kurse
- nein, die Kurse waren zu
teuer
- nein, ich hatte keine
Zeit dafür
- nein, es war nicht nötig
Studierende aus
EL
SL
IL
insgesamt
43
35
34
39
16
16
15
16
8
5
3
6
9
4
3
6
18
14
13
16
20
39
43
31
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Studierende aus ...
EL
SL
IL
insgesamt
17
18
17
17
4
11
5
7
53
47
20
44
3
4
5
4
8
15
9
11
6
47
8
20
100
100
100
100
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Selbsteinschätzung der Deutschkenntnisse
Wie die Bildungsausländer ihre Kenntnisse der deutschen Sprache zum Zeitpunkt der Befragung im Sommer 2003 selbst einschätzen, ist in Bild 4.34 dargestellt. Zu beurteilen war die Beherrschung der deutschen Sprache auf einer Skala von sehr schlecht
(=1) bis sehr gut (= 5).
Es fällt auf, dass die Studierenden aus Entwicklungsländern in allen abgefragten Bereichen die Beherrschung der deutschen Sprache kritischer beurteilen als die Studierenden aus Schwellen- und
Industrieländern.
Generell wird die eigene Sprachkompetenz im Bereich „Schreiben“ von den Bildungsausländern im Vergleich mit der Kompetenz in den Bereichen „Sprechen/Kommunizieren“, „Hören und
Verstehen“ sowie „Lesen und Verstehen“ deutlich schlechter be-
Seite 43
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
43
B i l d 4 . 3 4 B e h e rrs c h u n g d e r d e u ts c h e n Sp rac h e i n au s ge w äh l te n B e re i c h e n .
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, S k a l e n m i t t e l w e rt e e i n e r S k a l a v o n s e h r s c h l e c h t ( = 1 ) b i s
s e h r gu t ( = 5 )
Lesen und Verstehen
von
3,7
- wissenschaftlichen
Texten zu Themen des
Studienfachs
4,2
4,2
3,7
- Materialien zur Studienorganisation
4,3
4,1
3,4
- wissenschaftlichen
Texten zu fächerübergreifenden Themen
4,0
3,9
Hören und Verstehen
von
- wissenschaftlichen
Vorträgen/Gesprächen
zu Themen des Studienfachs
3,5
- Vorträgen/Gesprächen
zur Studienorganisation
3,5
4,2
4,1
4,3
4,1
3,2
- Vorträgen/Gesprächen
zu fächerübergreifenden Themen
4,0
3,9
Schreiben von
3,2
- Hausarbeiten, Abschlussarbeiten
3,1
3,6
3,6
3,2
- Berichten über den
Studienverlauf
3,7
3,7
Sprechen/
Kommunizieren in
3,2
- Gesprächen/Diskussionen zu wiss. Themen
des Studienfachs
Entwicklungsländer
4,4
4,2
3,2
3,8
3,8
Schwellenländer
Nach dem Skalenmittelwert über alle Bereiche beurteilen die Studierenden aus den Entwicklungsländern ihren Kenntnisstand der
deutschen Sprache deutlich geringer (Ø 3,4) als die Studierenden
aus den Schwellen- und Industrieländern (Ø 4,0 bzw. 3,9). Ausländische Studentinnen beherrschen danach die deutsche Sprache
besser als ausländische Studenten (Ø 3,8 vs. Ø 3,6)
Erheblich unterscheiden sich die Deutschkenntnisse auch, werden die Studierenden nach dem Studienstatus differenziert: Während Studierende im Erststudium nach eigener Einschätzung
über die besten Deutschkenntnisse verfügen (Ø 3,9), beurteilen
die Graduierten ihre Kenntnisse am schlechtesten (Ø 3,3). Aber
auch die Deutschkenntnisse der Studierenden im Teilstudium
sind nach diesem Maßstab nicht wesentlich besser (Ø 3,4).
Es ist nahe liegend, dass die Sprachkompetenz mit der Dauer des
Aufenthalts in Deutschland zunimmt: So beurteilen Studierende,
die erst ein bis vier Semester in Deutschland sind, ihre Sprachkenntnisse wesentlich schlechter (Ø 3,5) als die Studierenden, die
bereits länger hier sind (5-8 Semester: Ø 3,9; 9 und mehr Semester: Ø 4,2).
Bildungsbezogene Gründe
3,7
- Gesprächen/Diskussionen zu fächerübergreifenden Themen
Skalenmittelwert
3,4
3,7
3,8
3,9
3,7
4.4.3 Gründe für ein Studium in Deutschland
3,7
3,8
- studienbezogenen Alltagssituationen
Sprachbereich
- Schreiben
- Sprechen/Kommunizieren
- Hören und Verstehen
- Lesen und Verstehen
über alle Bereiche
Ausländischen Studierenden, die in einem Studiengang der Fächergruppe „Sprach- und Kulturwissenschaften“ oder der Fächergruppe „Medizin“ eingeschrieben sind, beurteilen ihre Deutschkenntnisse am besten (Ø 4,0). Nicht wesentlich schlechter urteilen
die Studierenden der Fächergruppe „Sozialwissenschaften, Psychologie, Pädagogik“ (Ø 3,9) und der Fächergruppe „Rechts- und
Wirtschaftswissenschaften (Ø 3,8). Verglichen damit haben die
Studierenden der Fächergruppen „Mathematik, Naturwissenschaften“ und „Ingenieurwissenschaften“ nach eigenem Urteil
erheblich geringere Deutschkenntnisse (Skalenmittelwert jeweils
3,4).
3,7
3,6
- Protokollen, Thesenpapieren
urteilt. Der Unterschied zwischen dem Skalenmittelwert für den
Bereich „Schreiben“ und den übrigen Bereichen ist statistisch signifikant:
Industrieländer
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Kaum jemand wird nur aus einem Grund zum Studium ins Ausland gehen. In der Regel wird diese Entscheidung durch mehrere
Gründe beeinflusst. Auch aus den Antworten der Bildungsausländer auf die Frage, welche bildungsbezogenen Gründe bei der Entscheidung für Deutschland eine Rolle spielten, wird deutlich, dass
es für die meisten Studierenden mehrere Gründe gab.
Der Wunsch, durch den Studienaufenthalt in Deutschland die eigenen Kenntnisse der deutschen Sprache zu vertiefen, spielte für
den größten Teil der Bildungsausländer (72 %) eine wesentliche
Seite 44
44
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
Rolle. Als zweitwichtigster Grund folgt, die Erwartung, dass in
Deutschland die Studienbedingungen und die Ausstattung der
Hochschulen besser sind als im Heimatland (67 %). Kaum geringer
ist der Anteil, für den es darum geht, spezielle Fachkenntnisse zu
erwerben (66 %). Ebenso spielte noch für mehr als die Hälfte der
Bildungsausländer eine Rolle, andere Lehr- und Lernformen kennen lernen (58 %) oder einen deutschen Abschluss erwerben zu
wollen (57 %).
B i l d 4 . 3 5 B i l d u n gs be z o ge n e G rü n d e f ü r e i n S tu d i u m i n De u ts c h l an d
B i l d u n gs au s l än d e r – d e r A n te i l , d e r au f e i n e r 5 e r- Sk al a v o n „tri f f t gar n i c h t
z u ” ( = 1 ) b i s „ t ri f f t v ö l l i g z u ” ( = 5 ) d i e W e rt e 4 o d e r 5 a n k re u z t e , i n %
Gründe:
80
bessere
Studienbedingungen
68
32
Verglichen mit den entsprechenden Ergebnissen aus dem Jahre
2000 sind keine bemerkenswerten Veränderungen festzustellen.
56
Je nachdem, zu welcher Gruppe der Herkunftsländer die Studierenden gehören, fallen die Antworten unterschiedlich aus (Bild
4.35). Am deutlichsten ist der Unterschied bei den erwarteten besseren Studienbedingungen: Dieser Grund spielte für 80 % der Studierenden aus Entwicklungsländern eine wesentliche Rolle. Von
den Studierenden aus Industrieländern teilen hingegen nur 32 %
diese Erwartung.
Auch differenziert nach dem Studienstatus gibt es einige interessante Abweichungen: So hat bei Graduierten das Sammeln von
Forschungserfahrungen erwartungsgemäß wesentlich häufiger
eine Rolle gespielt (67 %). Für Studierende, die für ein Teilstudium
in Deutschland sind, ist der dominierende Grund, die Deutschkenntnisse vertiefen zu wollen (86 %). Die übrigen Gründe spielen
nur für jeweils deutlich weniger als die Hälfte der Studierenden
im Teilstudium eine Rolle – ausgenommen die Erwartung, andere
Lehr- und Lernformen kennen lernen zu wollen (58 %).
Differenziert nach dem Geschlecht gibt es drei Gründe, bei denen
sich das Urteil der Männer und Frauen deutlich unterscheidet:
Der Anteil derjenigen, für die das Vertiefen der Deutschkenntnisse eine wesentliche Rolle spielt, liegt unter den Frauen bei 78 %
und unter den Männern bei 66 %. Höher hingegen ist der Anteil
der Männer, wenn es um bessere Studienbedingungen geht (72 %
vs. 61 %) oder um das Sammeln von Forschungserfahrungen (47 %
vs. 37 %).
Einfluss verschiedener Überlegungen
Bei den Ergebnissen auf die Frage, wie stark einige vorgegebene
Überlegungen die Entscheidung, in Deutschland zu studieren,
beeinflusst haben, wird der Erwartung am häufigsten zugestimmt: Mit einem Studium in Deutschland verbessern sich meine
Berufschancen. 79 % der Bildungsausländer haben sich von dieser
Überlegung (sehr)stark beeinflussen lassen. An zweiter Stelle folgt
die Überlegung, einmal in einer fremden Situation/Kultur zurecht
kommen zu wollen (62 %). Für 59 % war eine stark beeinflussende
Überlegung, dass Deutschland ein hochtechnisiertes Land ist,
und für 56 %, dass die deutschen Hochschulen einen besonders
guten Ruf haben. Immerhin 54 % der Bildungsausländer räumen
ein, dass ihre Entscheidung von der Studiengebührenfreiheit in
Deutschland stark beeinflusst wurde.
Nach den in Bild 4.36 dargestellten Ergebnissen ist der Einfluss
der verschiedenen Überlegungen unterschiedlich, je nachdem zu
welcher Ländergruppe die Studierenden gehören. Evident ist der
größere akademische
Freiheit
42
29
68
deutsche Sprachkenntnisse vertiefen
80
68
47
andere Lehr- und Lernformen kennenlernen
48
54
71
spezielle Fachkenntnisse erwerben
69
51
56
Forschungserfahrung
sammeln
34
27
54
größeres
Studienangebot
48
40
66
ausländischen
Abschluss erwerben
61
31
9
Programm ließ keine
andere Wahl
9
9
Entwicklungsländer
Schwellenländer
Industrieländer
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 45
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
unterschiedliche Einfluss der Studiengebührenfreiheit: 68 % der
Studierenden aus Entwicklungsländern haben dies in ihr Kalkül
einbezogen und immerhin die knappe Mehrheit der Studierenden aus Schwellenländern (51 %). Lediglich unter den Studierenden aus Industrieländern spielt die Studiengebührenfreiheit nur
bei einer Minderheit eine Rolle (29 %).
Differenziert nach dem Studienstatus schätzen die Studierende
im Erst-, Zweit- und im Teilstudium die vorgegebenen Überlegungen ähnlich ein. Lediglich bei den Graduierten ist bei einer Überlegung eine deutliche Abweichung festzustellen. Graduierte lassen sich bei ihrer Entscheidung für Deutschland zu einem größeren Teil von der Überlegung beeinflussen, dass die deutschen
Hochschulen einen besonders guten Ruf haben (66 % vs. 54 % im
Erststudium bzw. 45 % im Teilstudium).
Die meisten der abgefragten Überlegungen beeinflussen Männer
und Frauen in ähnlicher Weise. Lediglich bei zwei Aspekten unterscheiden sich die Geschlechter deutlich: Von der Überlegung,
dass Deutschland ein hochtechnisiertes Land ist, lassen sich weit
mehr Männer stark beeinflussen als Frauen (70 % vs. 48 %); ebenso
von der Überlegung, dass deutsche Hochschulen einen besonders
guten Ruf haben (64 % vs. 48 %).
4.5
Lebenssituation in Deutschland
4.5.1 Finanzierung des Lebensunterhalts
45
B i l d 4 . 3 6 E i n f l u s s v e rs c h i e d e n e r Ü b e rl e g u n g e n a u f d i e E n t s c h e i d u n g
f ü r De u ts c h l an d
B i l d u n g s a u s l ä n d e r – d e r A n t e i l , d e r a u f e i n e r 5 e r- S k a l a v o n „ ü b e rh a u p t n i c h t ”
( = 1 ) b i s „ s e h r s t a rk ” ( = 5 ) d i e W e r t e 4 o d e r 5 a n k re u z t e , i n %
Überlegung:
65
Ich wollte einmal in einer fremden Situation/
Kultur zurechtkommen
61
61
68
In Deutschland gibt es
keine Studiengebühren
51
29
33
Ich wollte vor allem aus
der Situation in meinem
Heimatland herauskommen
39
22
In Deutschland kann
man sein Studium
durch Jobben zumindest teilweise finanzieren
49
51
16
Finanzierungsquellen
Ähnlich wie den deutschen Studierenden stehen auch den Bildungsausländern häufig mehrere Einnahmequellen zur Bestreitung des Lebensunterhalts zur Verfügung. Allerdings fällt der Anteil der Bildungsausländer, der mehr als eine Finanzierungsquelle
in Anspruch nimmt, deutlich geringer aus als unter den deutschen Studierenden (52 % vs. 80 %).
Bildungsausländer bestreiten ihren Lebensunterhalt während des
Studienaufenthalts in Deutschland hauptsächlich mit eigenem
Verdienst aus Tätigkeiten neben dem Studium und durch die finanzielle Unterstützung des Elternhauses. 55 % der Bildungsausländer setzen monatlich eigenen Verdienst in durchschnittlicher
Höhe von 407 € zur Finanzierung der Lebenshaltungskosten ein.
Die 17 %, die den Lebensunterhalt während des Studienaufenthalts
ausschließlich mit eigenem Verdienst finanzieren, verfügen im
Durchschnitt über 619 € pro Monat aus dieser Quelle. Von den Eltern werden 45 % der Bildungsausländer mit durchschnittlich
397 € pro Monat unterstützt. Die 13 %, die ausschließlich von der
finanziellen Zuwendung des Elternhauses leben, erhalten im
Durchschnitt monatlich 574 € von den Eltern.
Anders als bei den Bildungsausländern sind bei den deutschen
Studierenden die Eltern aufgrund des hiesigen Unterhaltsrechts
die mit Abstand wichtigste Finanzierungsquelle, und es folgt an
zweiter Stelle der eigene Verdienst. Während bei den deutschen
Studierenden an dritter Stelle die staatliche Förderung nach dem
BAföG steht, sind für Bildungsausländer die drittwichtigste Finanzierungsquelle Stipendien. 23 % der Bildungsausländer erhalten
ein Stipendium (s. auch Kap. 4.2.3) in durchschnittlicher Höhe von
82
Mit einem Studium in
Deutschland verbessern sich meine Berufschancen
86
60
69
Die deutschen Hochschulen haben einen
besonders guten Ruf
37
41
77
Deutschland ist ein
hochtechnisiertes Land
51
29
Mein Heimatland/meine Familie hat zu
Deutschland eine besonders enge Beziehung
Freunde/Bekannte haben bereits in Deutschland studiert
27
24
25
38
33
29
Entwicklungsländer
Schwellenländer
Industrieländer
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 46
46
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
B i l d 4 . 3 7 F i n a n z i e ru n g s q u e l l e n d e r B i l d u n g s a u s l ä n d e r
i n % , Me h rf ac h n e n n u n ge n
nach Herkunftsland
eigener Verdienst
Eltern
Stipendium
Ersparnisse1
Partner/Partnerin
Verwandte, Bekannte
Darlehen von einer Bank o.a.
BAföG
sonstigeQuellen
insgesamt
nach Studienstatus
Finanzierungsquelle
EL
SL
IL
Erststudium
Zweitstudium
Teilstudium
2003
2000
56
46
16
11
9
9
6
2
4
60
38
23
11
13
9
2
5
6
45
58
42
16
7
5
8
2
8
63
46
12
14
12
9
4
4
6
41
32
39
18
7
4
4
1
8
32
59
68
5
2
9
8
2
4
55
45
23
12
10
8
5
3
5
56
40
19
13
11
8
4
3
9
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
1 Ersparnisse, die vor dem Studium angesammelt wurden
574 € pro Monat. Das Zehntel der Bildungsausländer, welches den
Lebensunterhalt ausschließlich mit einem Stipendium bestreitet,
hat im Durchschnitt 801 € pro Monat zur Verfügung.
renden aus Industrieländern sind in einer ähnlichen Situation.
Unabhängig davon, zu welcher Gruppe der Herkunftsländer die
Studierenden gehören, werden praktisch gleich hohe Beträge
hinzuverdient (Bild 4.38).
Welche Finanzierungsquellen Bildungsausländer darüber hinaus
noch in Anspruch nehmen, ist in Bild 4.37 dargestellt. Ebenso ist
Bild 4.37 zu entnehmen, dass die Inanspruchnahme der verschiedenen Finanzierungsquellen sich deutlich unterscheidet, je nachdem ob die Studierenden aus Entwicklungs-, Schwellen- oder Industrieländern kommen, und ebenfalls danach, ob die ausländischen Studierenden sich in Deutschland im Erst-, Zweit- oder Teilstudium befinden.
Im Hinblick auf die Unterstützung durch das Elternhaus fällt auf,
dass Studierende aus Schwellenländern nicht nur weniger häufig
von den Eltern finanziell unterstützt werden als die aus Entwicklungs- und Industrieländern (Bild 4.37), sondern auch der Betrag,
den diese Studierenden von den Eltern erhalten, ist deutlich geringer (Bild 4.38).
Auf die Unterschiede bezüglich der Stipendien wurde bereits in
Kapitel 4.2.3 hingewiesen. Geringfügige Abweichungen gegenüber den dort dargestellten Ergebnissen sind damit zu erklären,
dass dort alle Studierenden einbezogen wurden, hier aber nur
diejenigen, die Angaben zur Höhe des Stipendiums machten.
Danach sind es insbesondere Studierende aus Schwellenländern,
die ihren Studienaufenthalt mit eigenem Verdienst finanzieren
(60 %). Aber auch mehr als die Hälfte der Studierenden aus Entwicklungsländern (56 %) verdient hinzu, um den Lebensunterhalt
in Deutschland finanzieren zu können. Immerhin 45 % der StudieB i l d 4 . 3 8 H ö h e d e r Ei n n ah m e n j e F i n an z i e ru n gs qu e l l e
B i l d u n g s a u s l ä n d e r , A ri t h m . M i t t e l i n € p ro M o n a t b e z o g e n a u f d i e S t u d i e re n d e n , d i e E i n n a h m e n a u s d e r Q u e l l e re a l i s i e re n ( v g l . B i l d 4 . 3 7 )
nach Herkunftsland
eigener Verdienst
Eltern
Stipendium
Ersparnisse1
Partner/Partnerin
Verwandte, Bekannte
Darlehen von einer Bank o.a.
BAföG
sonstige Quellen
insgesamt
nach Studienstatus
Finanzierungsquelle
EL
SL
IL
Erststudium
Zweitstudium
Teilstudium
2003
2000
407
418
736
325
391
257
365
400
364
402
348
558
233
427
244
218
495
273
401
422
435
280
480
178
395
299
477
402
394
504
252
421
261
345
460
328
523
457
790
392
507
188
381
194
467
258
351
421
269
266
139
338
329
339
407
397
574
286
417
240
354
432
359
385
359
508
255
346
217
372
*
414
1 Ersparnisse, die vor dem Studium angesammelt wurden
* zu geringe Fallzahl um einen aussagefähigen Mittelwert zu berechnen
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 47
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
Verglichen mit den Ergebnissen aus dem Jahre 2000 ist festzustellen, dass der Anteil der Bildungsausländer, der den Lebensunterhalt mit Einnahmen aus Erwerbstätigkeit neben dem Studium finanziert, sich praktisch nicht verändert hat (55 % vs. 56 %). Erhöht
hat sich hingegen der Anteil der Bildungsausländer, der von den
Eltern finanziell unterstützt wird (45 % vs. 40 %), und der Anteil,
der ein Stipendium erhält (23 % vs. 19 %).
Höhe und Zusammensetzung der monatlichen
Einnahmen
47
B i l d 4 . 3 9 H ö h e u n d Zu s am m e n s e tz u n g d e r m o n atl i c h e n Ei n n ah m e n l e d i g e r S t u d i e re n d e r m i t e i g e n e m H a u s h a l t
B i l d u n g s a u s l ä n d e r – B e z u g s g ru p p e „ N o r m a l s t u d e n t “
Höhe in €
2003
2000
727
721
607
596
601
635
633
624
Die Höhe der monatlichen Einnahmen und die Herkunft der Einnahmen unterscheidet sich erheblich, je nachdem ob die ausländischen Studierenden sich hier im Erst-, Zweit- oder Teilstudium
aufhalten, und auch danach, ob sie ledig oder verheiratet sind.
Ledige Studierende mit eigenem Haushalt
Die größte Gruppe der ausländischen Studierenden, nämlich diejenigen, die ledig sind, sich im Erststudium befinden oder sich vorübergehend zum Teilstudium in Deutschland aufhalten (64 % der
Bildungsausländer), verfügen über monatliche Einnahmen in
durchschnittlicher Höhe von 633 €. Diese Studierenden entsprechen der Mehrheit der deutschen Studierenden, deren finanzielle
Situation im Rahmen der Sozialerhebung unter der Bezeichnung
Bezugsgruppe „Normalstudent“ ausführlich dargestellt wird und
die mit durchschnittlich 767 € pro Monat über Einnahmen verfügen, die um gut ein Fünftel höher liegen als die der Bildungsausländer.
Unterschieden nach der Gruppe der Herkunftsländer, sind es vor
allem die entsprechenden Studierenden aus Entwicklungs- und
Schwellenländern (Bild 4.39), die mit deutlich geringeren Einnahmen den Alltag bestreiten, während die Höhe der monatlichen
Einnahmen der Studierenden aus den Industrieländern eher in
der Größenordnung der deutschen Studierenden liegt.
EL
SL
IL
insgesamt
Zusammensetzung 2003 nach Quellen, Anteil in %
17
16
35
42
17
19
19
33
24
9
16
16
39
EL
Finanzierungsquelle:
Eltern
Stipendien
26
SL
38
34
IL
insgesamt
Verdienst
übrige Quellen
Verglichen mit dem Jahre 2000 hat sich die Höhe der monatlichen Einnahmen dieser Gruppe der Bildungsausländer praktisch
kaum verändert (Bild 4.39), während die deutschen Studierenden
von 2000 nach 2003 ihre monatlichen Einnahmen nominal um
9,1 % erhöhten.
Allein der Beitrag der übrigen Finanzierungsquellen ist deutlich
zurückgegangen – von 26 % auf 17 %.
Insgesamt gesehen, werden gut ein Drittel der monatlichen Einnahmen der Bezugsgruppe „Normalstudent“ von den Eltern bereitgestellt (Bild 4.39, untere Grafik). Mit rd. einem Drittel der Einnahmen tragen diese Studierenden selbst zur Finanzierung ihres
Lebensunterhalts bei, 16 % der Einnahmen werden durch Stipendiengeber aufgebracht und 17 % durch weitere Finanzierungsquellen.
Auch 2003 sind die Unterschiede bei der Zusammensetzung der
monatlichen Einnahmen der Studierenden aus den drei Ländergruppen erheblich (Bild 4.39, untere Grafik). Während bei den
Studierenden aus Schwellenländern der eigene Verdienst mit Abstand die wichtigste Einnahmequelle ist, stellen bei den Studierende aus Entwicklungs- und Industrieländern die Eltern den
größten Teil der monatlichen Einnahmen zur Verfügung.
Der 2003 festzustellende größere Anteil elternfinanzierter Bildungsausländer und Stipendiaten hat sich auch auf die durchschnittliche Zusammensetzung der monatlichen Einnahmen der
Studierenden des Typs „Normalstudent“ ausgewirkt. Der Beitrag
der Eltern an den monatlichen Einnahmen ist von 31 % auf 34 %
gestiegen, der Beitrag der Stipendiengeber von 11 % auf 16 %. Allerdings hat dies nicht dazu geführt, dass der Selbstfinanzierungsanteil durch eigenen Verdienst gesunken ist (2000: 32 %, 2003: 33 %).
Werden die Studierenden des Typs „Normalstudent“ differenziert
nach dem Studienstatus in Deutschland, lässt sich feststellen, dass
Studierende, die vorübergehend zum Teilstudium nach Deutschland gekommen sind, finanziell deutlich besser gestellt sind als
die Studierenden im Erststudium. Erstere verfügen über durchschnittlich 697 € pro Monat, Letztere über 620 € pro Monat. Wie
Bild 4.40 zu entnehmen ist, sind Stipendien für Studierende im
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 48
48
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
B i l d 4 . 4 0 H ö h e u n d Zu s am m e n s e tz u n g d e r m o n atl i c h e n
E i n n a h m e n l e d i g e r S t u d i e re n d e r m i t e i g e n e m H a u s h a l t
n ac h Stu d i e n s tatu s
gen finanzieren den größten Teil ihrer monatlichen Einnahmen
mit eigenem Verdienst.
B i l d u n gs au s l än d e r – B e z u gs gru p p e „No rm al s tu d e n t“
Höhe in €
697
620
Zusammensetzung nach Quellen,
Anteil in %
17
18
12
39
39
10
ErstTeilstudium studium
34
31
Erststudium
Teilstudium
Finanzierungsquelle:
Eltern
Verdienst
Stipendien
Deutlich günstiger gestaltet sich die Einnahmen-situation der
Graduierten. Ledige Graduierte verfügen im Durchschnitt über
757 € pro Monat, verheiratete Graduierte über 941 € pro Monat.
Allerdings ist bei den verheirateten Graduierten, von denen gut
die Hälfte mit dem Ehepartner/der Ehepartnerin in Deutschland
zusammenwohnt, unklar, ob diese Einnahmen für beide Partner
oder nur dem studierenden Partner zur Verfügung stehen.
Auch die Zusammensetzung der monatlichen Einnahmen der
Graduierten unterscheidet sich deutlich von der des Studierendentyps „Normalstudent“. Graduierte realisieren den größten Teil
ihrer Einnahmen in Form von Stipendien (Bild 4.41) und sind im
geringeren Umfang auf eigenen Verdienst angewiesen (26 % der
Einnahmen). Der Beitrag des Elternhauses beläuft sich bei ledigen
auf 23 % und bei verheirateten Gradierten auf 8 %. Verheiratete
Graduierte erhalten allerdings eine erhebliche finanzielle Unterstützung durch den Partner/die Partnerin, die 11 % der monatlichen Einnahmen ausmacht.
Verheiratete Bildungsausländer
übrige Quellen
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Teilstudium die wichtigste Quelle zur Finanzierung des Studienaufenthalts in Deutschland. Studierende im Erststudium hingeBi l d 4.41
Graduierte
H ö h e u n d Zu s am m e n s e tz u n g d e r m o n atl i c h e n
E i n n a h m e n G r a d u i e rt e r m i t e i g e n e m H a u s h a l t n a c h
F am i l i e n s tan d
Nicht nur verheiratete Graduierte verfügen über höhere Einnahmen als die ledigen, sondern auch die Studierenden im Erststudium haben dann signifikant höhere Einnahmen, wenn sie verheiratet sind. Allerdings gilt auch hier die Einschränkung, dass nicht
geklärt werden kann, ob bei den verheirateten Studierenden im
B i l d 4 . 4 2 H ö h e u n d Zu s am m e n s e tz u n g d e r m o n atl i c h e n
E i n n a h m e n v e rh e i ra t e t e r B i l d u n g s a u s l ä n d e r n a c h d e m
Stu d i e n s tatu s
B i l d u n gs au s l än d e r – Stu d i e n s tatu s „Zw e i ts tu d i u m “
Höhe in €
941
757
B i l d u n g s a u s l ä n d e r – F a m i l i e n s t a n d : v e rh e i r a t e t
Zusammensetzung nach Quellen,
Anteil in %
14
13
26
26
Höhe in €
941
789
Zusammensetzung nach Quellen,
Anteil in %
13
17
26
41
36
42
1
ledig
verheiratet
Finanzierungsquelle:
Eltern
Partner(in)
8
ledig
Stipendien
26
11
23
42
10
verheiratet
Verdienst
übrige Quellen
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
ErstZweitstudium studium
Finanzierungsquelle:
Eltern
Partner(in)
11
6
8
Erststudium
Zweitstudium
Stipendien
Verdienst
übrige Quellen
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 49
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
Erststudium, von denen gut zwei Drittel mit dem Ehepartner/der
Ehepartnerin in Deutschland zusammen wohnen, die monatlichen Einnahmen allein dem/der studierenden Partner/Partnerin
oder beiden zur Verfügung stehen.
Nach der Darstellung in Bild 4.42 sind verheiratete Studierende
im Erststudium in besonders hohen Maße auf eigenen Verdienst
angewiesen. Durchschnittlich sind 41 % der monatlichen Einnahmen dieser Studierenden eigener Verdienst. Auch die finanzielle
Unterstützung durch den Partner/die Partnerin fällt wesentlich
höher aus als bei den verheirateten Graduierten.
4.5.2 Erwerbstätigkeit neben dem Studium
Mit welchem zeitlichen Aufwand ausländische Studierende einer
Erwerbstätigkeit nachgehen und welche Bedeutung dem Verdienst aus dieser Erwerbstätigkeit für die Finanzierung des Studienaufenthalts in Deutschland zukommt, wurde bereits in Kap.
4.2.2 bzw. 4.5.1 dargelegt. Im Folgenden werden Häufigkeit und
Art der Erwerbstätigkeit sowie die dafür genannten Gründe näher betrachtet.
Erwerbstätigenquote
Die Erwerbstätigenquote beschreibt den Anteil aller Studierenden, die nach eigener Einschätzung gelegentlich, häufig oder laufend gearbeitet haben. Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass die
Frage nach der Erwerbstätigkeit in der vorlesungsfreien Zeit (Ferien) und in der Vorlesungszeit (Semester) von 10 % bzw. 23 % der
ausländischen Studierenden nicht beantwortet wurde (bereits
2000 war die Ausfallquote bei diese Frage mit 8 % bzw. 14 % relativ
hoch). Studierende aus Entwicklungsländern haben häufiger als
diejenigen aus Schwellen- und Industrieländern diese Frage ohne
Antwort gelassen (Bild 4.43). Um dem unterschiedlichen Antwortverhalten angemessen zu begegnen, werden für die Ferien und
das Semester jeweils zwei Erwerbstätigenquoten ausgewiesen.
Die erste Quote gibt den minimalen Anteil der Erwerbstätigen an,
berechnet unter der Annahme, dass die Nicht-Antworter nicht erwerbstätig sind; die zweite Quote stellt den maximalen Anteil der
Erwerbstätigen dar, berechnet unter der Annahme, dass die
Nicht-Antworter sich gleich verteilen wie die Antworter.
Danach liegt der Anteil der erwerbstätigen Bildungsausländer in
den Ferien zwischen 52 % und 57 % und im Semester zwischen 43 %
und 56 %. Im Jahre 2000 lag die Erwerbstätigenquote in den Ferien zwischen 59 % und 64 % und im Semester zwischen 53 % und
61 %. In der Tendenz hat sich der Anteil der erwerbstägigen
Bildungsausländer folglich verringert.
Verglichen mit den deutschen Studierenden, von denen 2003 sowohl in den Ferien als auch im Semester gut zwei Drittel erwerbstätig waren, fällt die Erwerbstätigenquote der Bildungsausländer
deutlich geringer aus.
Werden die Angaben der Bildungsausländer zu beiden Perioden
zusammen betrachtet, reduziert sich der Anteil, der zur Erwerbstätigkeit keine Angaben machte, auf gut 3 %. So betrachtet, ergibt
sich eine Erwerbstätigenquote von 62 %, bezogen auf das Jahr
2003. Im Jahre 2000 lag die entsprechende Quote noch bei 69 %.
49
Sowohl in den Ferien als auch im Semester liegt die Erwerbstätigenquote der Studierenden aus Schwellenländern höher als die
der Studierenden aus Entwicklungs- und Industrieländern. Auch
der Anteil, der den Umfang der Erwerbstätigkeit mit „laufend gearbeitet“ einschätzt, ist unter den Studierenden aus Schwellenländern erheblich größer als unter den übrigen Bildungsausländern
(Bild 4.43).
15 % der Bildungsausländer gaben explizit an, dass es nicht erforderlich war, während der Ferien Geld zu verdienen. Während des
Semesters liegt dieser Anteil bei 12 %. Der Anteil der Studierenden
aus Industrieländern, der sich entsprechend äußerte, liegt doppelt so hoch wie unter denen aus Entwicklungs- und Schwellenländern (Bild 4.43).
B i l d 4 . 4 3 E r w e r b s t ä t i g k e i t i n d e n F e ri e n u n d i m S e m e s t e r
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n %
2003 erwerbstätig gewesen:
in den Ferien
(vorlesungsfreie Zeit)
keine Angabe
nein, nicht erforderlich
nein, wegen Studienbelastung
nicht möglich
nein, weil ich keine
Arbeitserlaubnis habe
nein, weil ich schon 90 Tage
gearbeitet habe
nein, ohne Erfolg Job gesucht
ja, gelegentlich gearbeitet
ja, häufig gearbeitet
ja, laufend gearbeitet
insgesamt
Erwerbstätigenquote
min.
max.
Bildungsausländer aus:
insg.
EL
SL
IL
11
10
9
15
7
28
10
15
12
9
12
11
5
4
2
4
1
1
0
1
11
23
11
18
5
17
11
29
5
11
11
23
8
19
10
22
100
100
100
100
51
57
56
62
46
49
52
57
28
8
19
11
19
24
23
12
im Semester
(Vorlesungszeit)
keine Angabe
nein, nicht erforderlich
nein, wegen Studienbelastung
nicht möglich
15
12
14
14
nein, weil ich keine
Arbeitserlaubnis habe
3
3
2
3
nein, weil ich schon 90 Tage
gearbeitet habe
0,3
0,4
0
0,3
nein, ohne Erfolg Job gesucht
ja, gelegentlich gearbeitet
ja, häufig gearbeitet
ja, laufend gearbeitet
insgesamt
Erwerbstätigenquote
min.
max.
7
19
7
12
4
15
8
27
2
14
6
19
5
17
7
19
100
100
100
100
39
54
50
63
39
48
43
56
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 50
50
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
Die Quote der Studierenden, die erfolglos nach einem Job gesucht
haben, liegt in den Ferien bei 8 % und im Semester bei 5 % (unter
den deutschen Studierenden bei 5 % bzw. 3 %). Auffällig ist, dass
Studierende aus Entwicklungsländern doppelt so häufig erfolglos
nach einem Job suchten als die übrigen Bildungsausländer.
B i l d 4 . 4 4 S t u d i e r e n d e n a c h P h a s e n d e r E rw e rb s t ä t i g k e i t i m J a h r
2 0 0 3 bz w . 2 0 0 0
Nach den in Bild 4.44 dargestellten Ergebnissen ist der Anteil der
Bildungsausländer, der sowohl in den Ferien als auch im Semester
erwerbstätig ist, deutlich zurückgegangen (von 45 % auf 35 %). Dagegen hat sich der Anteil derjenigen, die nur in den Ferien Geld
verdienen, leicht erhöht (von 14 % auf 18 %).
Der Anteil der Bildungsausländer, der im Jahre 2003 in den Ferien
und/oder im Semester erwerbstätig war, unterscheidet sich nach
dem Studienstatus erheblich: Während von den Studierenden im
Erststudium 71 % erwerbstätig waren, liegt dieser Anteil unter den
Graduierten mit 46 % weit niedriger und fällt unter den Studierenden im Teilstudium mit 42 % am geringsten aus.
Nachfolgend werden die Erwerbstätigenquoten für einige ausgewählte Merkmale, im Vergleich mit dem entsprechenden Ergebnis des Jahres 2000, ausgewiesen:
Merkmal
Erwerbstätigenquote
in %
2003
2000
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n %
Bildungsausländer aus:
EL
SL
IL
Erwerbsphasen
- keine
2003
2000
38
30
33
27
46
35
38
31
2003
2000
22
17
15
13
14
12
18
14
2003
2000
- Ferien und Semester
2003
2000
9
11
9
9
7
9
9
10
31
42
43
52
33
44
35
45
100
100
100
100
- nur Ferien
- nur Semester
insgesamt
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
B i l d 4 . 4 5 E r w e rb s t ä t i g e S t u d i e re n d e n a c h d e r A rt d e r T ä t i g k e i t
Erw e rbs täti ge B i l d u n gs au s l än d e r, i n %
1. Stipendium
- ja
- nein
2. Organisationsart
34
72
- Programmstud.
- free-movers
3. Geschlecht
32
69
48
73
- männlich
- weiblich
4. Hochschulart
61
63
68
70
- Universität o. ä.
- Fachhochschule
5. Fächergruppe
62
64
68
78
50
56
62
64
66
67
54
63
73
68
70
80
- Medizin
- Math., Naturwiss.
- Ingenieurwissenschaften
- Rechts- u. Wirtschaftswiss
- Sprach- u. Kulturwiss.
- Sozwiss, Psychologie, Päd.
46
75
Art der Tätigkeit
Die Mehrheit der Bildungsausländer (58 %), die im Jahr 2003 neben dem Studium Geld verdienten, tat dies mit einer Aushilfstätigkeit – seltener Studierende aus Industrieländern, häufiger Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländern (Bild 4.45). Ein
Viertel der erwerbstätigen Studierenden war als studentische
Hilfskraft beschäftigt. Als studentische Hilfskraft fanden praktisch
gleich viele erwerbstätige Studierende der drei Ländergruppen
eine Beschäftigung.
insg.
Art der Erwerbstätigkeit*
Aushilfstätigkeit
Studentische Hilfskraft
Tutor/Tutorin
andere Tätigkeit
Bildungsausländer
EL
SL
IL
62
26
4
18
62
25
5
24
38
24
8
48
Insg.
58
25
5
25
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
*Mehrfachnennungen möglich
Bildungsausländer arbeiten für einen Netto-Stundenlohn von
durchschnittlich knapp 9 €, deutsche Studierende hingegen für
durchschnittlich 10 €. Während erwerbstätige Studierende aus Industrieländern ihren durchschnittlichen Stundenlohn mit rd. 11 €
beziffern, kommen Erwerbstätige aus Entwicklungs- und Schwellenländern auf einen durchschnittlichen Stundenlohn von rd.
8,50 €.
Begründung der Erwerbstätigkeit
Die Gründe für die Erwerbstätigkeit neben dem Studium wurden
anhand von sieben vorgegeben Statements ermittelt. Mit Hilfe einer Skala von „trifft gar nicht zu“ bis „trifft völlig zu“ sollten die erwerbstätigen Studierenden angeben, inwieweit jede der vorgegebenen Aussagen auf ihre persönliche Situation zutrifft.
Die Ergebnisse zu dieser Frage, einschließlich des vollständigen
Wortlauts der vorgegebenen Statements, sind in Bild 4.46 dargestellt.
Von der Mehrheit der erwerbstätigen Studierenden (62%) wurde
die Begründung „weil es zur Bestreitung meines Lebensunter-
Seite 51
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
51
B i l d 4 . 4 6 B e grü n d u n g d e r Erw e rbs täti gk e i t
I m Ja h r 2 0 0 3 e rw e rb s t ä t i g e B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n %
Begründung
Art des Herkunftslandes
Bewertungsskala
trifft gar
nicht zu
1
trifft völlig zu
3
4
5
- weil es zur Bestreitung meines Lebensunterhalts unbedingt notwendig ist
Entwicklungsland
5
5
Schwellenland
8
4
Industrieland
13
11
10
8
11
13
8
10
61
67
49
6
4
5
- damit ich mir etwas mehr leisten kann
Entwicklungsland
Schwellenland
Industrieland
11
9
8
10
11
6
18
18
19
20
18
27
23
30
31
18
16
8
- um praktische Erfahrungen zu sammeln
Entwicklungsland
Schwellenland
Industrieland
16
18
18
11
13
9
17
15
14
19
16
18
24
25
32
14
14
9
- um Kontakte für eine mögliche spätere Beschäftigung zu knüpfen
Entwicklungsland
23
13
Schwellenland
23
15
Industrieland
27
15
16
16
16
17
14
15
15
17
19
16
14
8
- um unabhängig von den Eltern zu sein
Entwicklungsland
Schwellenland
Industrieland
5
7
9
8
11
18
16
13
20
41
35
28
13
13
9
8
7
6
6
5
3
7
5
4
10
4
6
18
17
11
8
7
7
7
19
17
10
5
9
18
21
16
- weil ich andere mitfinanzieren muss (Partner, Kinder)
Entwicklungsland
52
Schwellenland
62
Industrieland
70
2
keine
Angabe
- damit ich später ggf. unabhängig vom Studienabschluss eine Beschäftigung habe
Entwicklungsland
42
11
14
Schwellenland
44
11
14
Industrieland
46
14
16
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
halts unbedingt nötig ist“ als völlig zutreffend angegeben. Etwas
häufiger nannten diesen Grund Erwerbstätige aus Schwellenländern (67 %), etwas weniger häufig solche aus Industrieländern
(49 %).
An zweiter Stelle folgt als Begründung „um unabhängig von den
Eltern zu sein“. Diese Aussage halten 37 % der erwerbstätigen Studierenden für völlig zutreffend, solche aus Entwicklungsländern
häufiger (41 %), seltener hingegen solche aus Industrieländern
(28 %).
Mit der Erwerbstätigkeit soll auch das Bedürfnis nach einem höheren Lebensstandard befriedigt werden: 27 % der erwerbstätigen
Bildungsausländer gaben an, das dies völlig zutreffend sei. Überdurchschnittlich oft nennen dies Motiv Studierende aus Industrieund Schwellenländern (31 % bzw. 30 %), unterdurchschnittlich oft
Studierende aus Entwicklungsländern (23 %).
Auch Aspekte wie „praktische Erfahrung sammeln“ und „Kontakte für eine mögliche spätere Beschäftigung knüpfen“, werden von
26 % bzw. 17 % der erwerbstätigen Studierenden als völlig zutreffende Gründe angegeben. Die weiteren Begründungen spielen
daneben nur eine vergleichsweise geringe Rolle (Bild 4.46).
4.5.3 Wohnformen und Wohnsituation
Der weitaus größte Teil der Bildungsausländer lebt im Studentenwohnheim. Seit 1997 ist dieser Anteil von 38 % über 40 % im Jahre
2000 auf nunmehr 45 % gestiegen. Die zweithäufigste Wohnform
der Bildungsausländer ist die eigene Wohnung, die mit dem Partner bzw. der Partnerin geteilt wird. Allerdings ist hier von 2000
auf 2003 ein deutlicher Rückgang festzustellen (Bild 4.47). An dritter Stelle folgt die Wohngemeinschaft und danach die allein bewohnte Wohnung. Eine relativ geringe Rolle spielen für Bildungsausländer die Untermiete und das Wohnen bei den Eltern.
Seite 52
52
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
B i l d 4 . 4 7 S t u d i e r e n d e n a c h W o h n f o rm e n
B i l d u n gs au s l än d e r, i n %
1997
2003
2000
45
40
38
27
26
21
14
5
4
4
Elt
3
6
/ Ve
12
12
11
dte
nu
em
eim
Wo
h
Wo
h
ng
nh
ete
an
Wo
h
Wo
h
mi
rw
12
3
Un
ter
ern
16
ein
ng
sch
aft
nu
ng
all
ein
mi
tP
art
ne
r
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Unterschieden nach den drei Gruppen der Herkunftsländer, sind
es vor allem Studierende aus Entwicklungsländern, die ihren
Platz im Wohnheim gefunden haben. Mehr als die Hälfte der ELStudierenden lebt im Wohnheim. Aber auch von den Studierenden aus den Schwellen- und Industrieländern wohnt jeweils der
größte Teil im Wohnheim (42 % bzw. 37 %).
Wohnung mit dem Partner/der Partnerin teilen vor allen Studierende aus Schwellenländern (25 %), seltener Studierende aus Industrie- und Entwicklungsländern (20 % bzw. 18 %). Allein hingegen wird eine eigene Wohnung am häufigsten von Studierenden
aus Industrieländern (16 %), seltener aus Entwicklungs- und
Schwellenländern bewohnt (10% bzw. 9%).
Auch bei den anderen Wohnformen, ausgenommen die Untermiete und das Wohnen bei den Eltern oder anderen Verwandten,
gibt es zwischen den Studierenden der drei Ländergruppen zum
Teil erhebliche Unterschiede (Bild 4.48). Eine Wohngemeinschaft
bevorzugen mehr Studierende aus den Industrieländern (21 %) als
aus den Schwellen- und Entwicklungsländern (17 % bzw. 14 %). Eine
Besonders häufig nutzen solche Bildungsausländer das Studentenwohnheim, die als Teilnehmer eines Mobilitäts- bzw. Kooperationsprogramms nach Deutschland kommen (64 %, 2000: 68 %).
Aber auch Studierende, die ihren Studienaufenthalt in Deutschland selbst organisiert haben, leben größtenteils im Wohnheim
(41 %, 2000: 35 %).
B i l d 4 . 4 8 Stu d i e re n d e d e r v e rs c h i e d e n e n L än d e rgru p p e n n ac h d e r W o h n f o rm
B i l d u n gs au s l än d e r, i n %
Entwicklungsländer
Industrieländer
Schwellenländer
51
42
37
14
3
3
Elt
4
3
rw
Wo
h
mi
an
dte
17
16
10
20
18
9
3
Un
ter
ern
/ Ve
3
25
21
ete
Wo
h
nh
eim
ng
Wo
h
Wo
h
nu
em
ein
sch
aft
ng
nu
all
ein
ng
mi
tP
art
ne
r
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 53
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
53
Unterschieden nach dem Geschlecht der Bildungsausländer
wohnt die Hälfte der Studenten, aber nur 40 % der Studentinnen
im Wohnheim. Studentinnen teilen sich dagegen deutlich häufiger mit einem Partner die eigene Wohnung als Studenten mit einer Partnerin (26 % vs. 17 %).
Wohnzufriedenheit
Die Bewertung der derzeitigen Wohnsituation auf einer Fünferskala von sehr unzufrieden bis sehr zufrieden führt zu dem Ergebnis, dass die Hälfte der Bildungsausländer die Wohnsituation als
(sehr) zufrieden stellend beurteilt. 30 % nehmen eine unentschiedene Position ein und 20 % sind mit der Wohnsituation (sehr) unzufrieden.
Unterschieden nach den einzelnen Wohnformen (Bild 4.49), ist
der Anteil der (sehr)unzufriedenen Bewohner unter denen, die
mit dem Partner/der Partnerin die Wohnung teilen, und unter
den Wohnheimbewohnern am geringsten (18 % bzw. 19 %). Ambivalent ist das Urteil über die Wohngemeinschaft: Einerseits findet
diese Wohnform unter ihren Nutzern eine überdurchschnittliche
Zustimmung (zufrieden und sehr zufrieden: 54 %), andererseits
aber auch eine über dem Durchschnitt liegende Ablehnung (unzufrieden und sehr unzufrieden: 24 %). Dabei ist zu berücksichtigen, dass WG-Bewohner anscheinend relativ meinungsfreudig
sind. Bei ihnen ist der Anteil der sich unentschieden äußert am geringsten (22 %).
Studierende aus Industrieländern sind mit der Wohnsituation zu
einem deutlich größeren Anteil (sehr)zufrieden als Studierende
aus Schwellen- und Entwicklungsländern (65 % vs. 55 % bzw. 39 %).
Bevorzugte Wohnform
Auf die Frage, in welcher Wohnform sie am liebsten wohnen würden, gaben nur 78 % der befragten Bildungsausländer eine Auskunft. Für mehr als die Hälfte der Antwortenden ist das Wohnheim die bevorzugte Wohnform. In Bild 4.50 ist dargestellt, ausgehend von der tatsächlichen Wohnform, welcher Anteil der Studierenden, ginge es nach den Wohnwünschen, in dieser Wohnform verbleiben würde bzw. welche bevorzugte Wohnform gewählt würde. Danach stimmen bei dem größten Teil der Wohnheimbewohner (78 %) Wunsch und Wirklichkeit überein. Eine derart hohe Übereinstimmung von Wunsch und Wirklichkeit ist ansonsten nur noch bei den Studierenden festzustellen, die mit dem
Partner/der Partnerin eine Wohnung teilen. Nur für knapp die
Hälfte der Studierenden, die allein eine Wohnung nutzen, ist dies
auch die bevorzugte Wohnform – knapp ein Drittel würde es vorziehen in einem Wohnheim zu leben. Ähnlich sieht es auch bei
den Studierenden aus, die in einer Wohngemeinschaft leben: Lediglich für 40 % ist dies auch die bevorzugte Wohnform, ein Drittel würde ins Wohnheim ziehen.
B i l d 4 . 5 0 Ü b e r e i n s t i m m u n g z w i s c h e n re a l i s i e rt e r u n d b e v o r z u g t e r
W o h n f o rm
B i l d u n gs au s l än d e r i n %
B i l d 4 . 4 9 S tu d i e re n d e n ac h d e r Zu f ri e d e n h e i t m i t d e r W o h n s i t u a t i o n n a c h a u s g e w ä h l t e n M e rk m a l e n
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % , B e w e r t u n g a u f e i n e r S k a l a v o n 1 ( = s e h r u n z u f r i e d e n )
bi s 5 ( = s e h r z u f ri e d e n )
Wohnform
Wohnung allein
0
8
42
9
100
Wohnheim
0
78
0
8
6
8
100
Untermiete
0
55
11
16
13
5
WG
1
33
0
40
18
7
100
2
31
0
6
47
14
100
0
16
0
1
3
80
100
1
52
1
12
13
21
100
24
51
28
21
Wohnung allein
18
W. mit Partner/in
20
insgesamt
24
58
30
50
insgesamt
31
22
Wohnung mit Partner
Woh- W. mit insg.
Wohn- Unternung PartEltern heim miete WG allein ner/in
10
54
Wohngemeinschaft
bevorzugte Wohnform
Eltern
28
39
33
bei Freunden*
19
33
48
Wohnheim
28
40
32
Untermiete
realisierte
Wohnform
Art des Herkunftslandes
Entwicklungsland
Schwellenland
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
24
37
39
27
55
17
65
Industrieland
17
18
Organisationsform
Programmstud.
free movers
zufrieden (4+5)
100
22
60
31
48
unentschieden (3)
18
21
unzufrieden (1+2)
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
* 4 % der Bildungsausländer gaben an bei Freunden/Bekannten zu wohnen. Bei den
übrigen Darstellungen wurden diese unter Wohngemeinschaft subsummiert
Ausgaben für Miete
Bildungsausländer, die nicht im Elternhaus wohnen, geben monatlich für Miete und Nebenkosten durchschnittlich 237 € aus. Im
Vergleich dazu liegen die Mietausgaben der entsprechenden
deutschen Studierenden mit 270 € pro Monat deutlich höher.
Hauptsächlich liegt das daran, dass von den Bildungsausländern
ein weit höherer Anteil im Studentenwohnheim einen relativ kostengünstigen Platz gefunden hat als von den deutschen Studierenden (bezogen jeweils auf alle Bildungsausländer und deutschen Studierenden: 45 % vs. 12 %).
Seite 54
54
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
Wie die nachfolgende Übersicht vermittelt, unterscheiden sich
die Ausgaben der Bildungsausländer und der deutschen Studierenden für die unterschiedlichen Wohnformen nicht wesentlich.
Ein deutlicher Unterschied ist lediglich bei der Wohnung, die mit
dem Partner/der Partnerin genutzt wird, festzustellen. Hier liegen
die Ausgaben der Bildungsausländer im Durchschnitt um 12 %
bzw. 39 € höher.
Bi l d 4.51
Wohnform
Wohnheim
Untermiete
Wohngemeinschaft
Wohnung allein
Wohnung mit Partner(in)
Ausgaben für Miete
in € pro Monat
Ausländer
Deutsche
184
207
217
300
362
183
215
233
310
323
Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländern geben im
Durchschnitt gleich viel für Miete und Nebenkosten aus (228 €
bzw. 229 €), Studierende aus Industrieländern deutlich mehr
(270 €).
Wohnungssuche
Die Suche nach dem Zimmer/der Wohnung, welches/welche zum
Zeitpunkt der Befragung bewohnt wird, hat im Durchschnitt
knapp vier Monate gedauert. Studierende aus Entwicklungsländern suchten durchschnittlich 4,5 Monate, Studierende aus
Schwellenländern 3,7 Monate und bei den Studierenden aus Industrieländern hatte die Suche in der Regel bereits nach 2,7 Monaten Erfolg.
Unterschieden nach den Wohnformen dauerte die Suche nach
der Wohnung mit Partner(in) sowie nach dem Wohnheimplatz
am längsten, und am schnellsten ging es bei der Suche nach einem Platz zur Untermiete.
Wohnform
Wohnheim
Untermiete
Wohngemeinschaft
Wohnung allein
Wohnung mit Partner(in)
Dauer der Wohnungssuche in Monaten
4,3
2,4
3,0
3,5
4,4
Erfahrungen bei der Wohnungssuche
Die Erfahrungen der Bildungsausländer bei der Wohnungssuche
wurden ermittelt, in dem sechs vorgegebene Statements von den
Studierenden (mittels einer Fünferskala von trifft gar nicht zu bis
trifft völlig zu) bewertet werden sollten. Das Ergebnis und der
Wortlaut der Statements sind in Bild 4.51 dargestellt. Einschränkend ist anzumerken, dass die einzelnen Statements nicht von allen Studierenden beantwortet wurden. Die Ausfallrate variiert
zwischen 12 % und 14 %.
Mehrheitlich stimmen die Befragten dem Satz zu: „Für die Zim-
E r f a h r u n g e n b e i d e r W o h n u n g s s u c h e n a c h A rt d e s
H e rk u n f ts l an d e s
B i l d u n g s a u s l ä n d e r, d e r A n t e i l , d e r a u f e i n e r 5 e r - S k a l a v o n „ t r i f f t g a r n i c h t z u “
( = 1 ) b i s „ t r i f f t v ö l l i g z u “ ( = 5 ) d i e W e rt e 4 o d e r 5 a n k re u z t e , i n %
Erfahrungen:
37
Ich habe mich oft vergeblich um ein Zimmer/eine
Wohnung beworben.
27
19
Ich hatte häufig den Eindruck, dass ich das Zimmer/
die Wohnung nicht bekommen habe, weil ich Ausländer(in) bin.
35
29
10
62
Für die Zimmersuche/Wohnungssuche ist die Vermittlung durch Bekannte sehr
wichtig.
57
48
An meinem Hochschulstandort ist es für Studierende generell sehr schwierig, ein passendes Zimmer/
eine passende Wohnung zu
finden.
52
43
38
50
Ein Zimmer/eine Wohnung
zu einem angemessenen
Mietpreis zu finden, ist fast
aussichtlos.
45
31
36
Für die Zimmersuche/Wohnungssuche war die Vermittlung durch das Studentenwerk sehr hilfreich.
Entwicklungsländer
33
33
Schwellenländer
Industrieländer
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
mersuche/Wohnungssuche ist die Vermittlung durch Bekannte
sehr wichtig“. Für 57 % der Studierenden ist dies zutreffend, häufiger für Studierende aus Entwicklungsländern (62 %), seltener für
Studierende aus Industrieländern (48 %).
An zweiter Stelle folgt die Auffassung, dass es fast aussichtslos ist
zu einem angemessenen Mietpreis Wohnraum zu finden (45 %).
Gut ein Drittel der Studierenden (36 %) teilt die Ansicht, dass es für
Studierende generell schwierig ist, an diesem Hochschulstandort
eine passende Wohnung zu finden, einer Ansicht, der Studierende aus Entwicklungsländern besonders häufig zu-stimmen (52 %).
Ebenfalls gut ein Drittel (34 %) hält die Vermittlung von Wohnraum durch das Studentenwerk für sehr hilfreich.
Wohnheimbewohner, die insbesondere die Vermittlung des Studentenwerks nutzen, halten die Vermittlungstätigkeit deutlich
häufiger für sehr hilfreich (55 %). Überdurchschnittlich oft äußern
sich so Wohnheimbewohner aus Industrieländern (67 %), etwas
weniger häufig solche aus Entwicklungsländern (50 %).
Seite 55
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
55
Für 30 % der Bildungsausländer ist es eine zutreffende Erfahrung,
sich oft vergeblich um ein Zimmer/eine Wohnung beworben zu
haben. Diese Erfahrung äußern Studierende aus Entwicklungsländern deutlich häufiger (37 %) als Studierende aus Industrieländern (19 %).
Die wenigsten Befragten, aber immerhin noch 28 %, stimmen der
Aussage zu, dass sie oft den Eindruck hatten eine Wohnung deshalb nicht bekommen zu haben, weil sie Ausländer sind. Von den
Studierenden aus Entwicklungsländern musste jeder Dritte (35 %)
diese Erfahrung machen, von den Studierenden aus Industrieländern jeder Zehnte.
4.5.4 Mittagessen in der Mensa
Bildungsausländer nutzen ähnlich häufig zum Mittagessen die
Mensa oder Cafeteria wie deutsche Studierende:
Mittagessen in der
Mensa pro Woche
keinmal
einmal
zweimal
dreimal
viermal
fünfmal und häufiger
Studierende in %
Ausländer
Deutsche
22
16
17
19
11
15
23
17
18
18
13
11
Mensen und Cafeterien im Hochschulbereich sind Einrichtungen
der örtlichen Studentenwerke. Die Mensen und Cafeterien haben
die Aufgabe, hochschulnah für Studierende preiswerte Speisen
und Getränke unter Berücksichtigung moderner ernährungsphysiologischer Empfehlungen anzubieten.
Mensagäste, die ein bis zweimal pro Woche zum Mittagessen die
Mensa oder Cafeteria aufsuchen, werden als sporadische Nutzer
und solche, die dreimal und mehr dort zu Mittag essen, als
Stammgäste bezeichnet. Entsprechend dieser Definition sind 33 %
der Bildungsausländer sporadische Mensa-Nutzer und 45 %
Stammgäste.
B i l d 4 . 5 2 Mi ttage s s e n i n d e r Me n s a - Nu tz u n gs h äu f i gk e i t n ac h au s ge w äh l te n Me rk m al e n
Nach allen untersuchten Merkmalen (Bild 4.52) ist der größte Unterschied bei der Mensanutzung zwischen Studenten und Studen-
B i l d u n gs au s l än d e r i n %
B i l d 4 . 5 3 B e u rte i l u n g d e s Me n s aan ge bo ts n ac h G e s c h l e c h t
Merkmal
1. Geschlecht
- männlich
- weiblich
2. Art des Herkunftslandes
- Entwicklungsland
- Schwellenland
- Industrieland
Stammgäste
Sporadische
Nutzer
Nichtnutzer
51
39
28
37
21
24
49
41
45
30
35
33
21
24
22
3. Studienstatus
- Erststudium
- Zweitstudium
- Teilstudium
43
49
48
35
25
34
22
26
18
4. Alter in Jahren
- bis 21
- 22/23
- 24/25
- 26/27
- 28/29
- 30 und älter
44
43
44
47
45
47
36
35
36
32
28
28
20
22
20
21
27
25
B i l d u n g s a u s l ä n d e r , A n t e i l d e rj e n i g e n , d i e d a s A n g e b o t m i t g u t o d e r s e h r g u t
b e u rt e i l t e n , i n %
Aspekte der
Mensabeurteilung
Geschmack
29
29
30
36
Ernährungsqualität/
Gesundheitswert
40
33
42
Auswahl/Kombinationsmöglichkeiten
39
44
5. Wohnform
- Eltern
- Wohnheim
- Untermiete
- Wohngemeinschaft
- Wohnung allein
- Wohnung mit Partner(in)
47
45
37
48
47
41
34
33
33
31
33
32
19
22
30
21
20
27
insgesamt
45
33
22
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
46
Preis-LeistungsVerhältnis
44
49
46
Atmosphäre/
Raumgestaltung
48
44
Berücksichtigung
von Essensgewohnheiten verschiedener Religionen
insgesamt
35
36
34
männlich
weiblich
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 56
56
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
tinnen festzustellen. Männer sind deutlich häufiger Stammgäste
der Mensa (51 % vs. 39 %), Frauen hingegen deutlich häufiger sporadische Nutzer (37 % vs. 28 %). Auch diesbezüglich zeigen Bildungsausländer kein anderes Verhalten als deutsche Studentinnen und Studenten.
Unterschieden nach der Art der Herkunftsländer ergibt sich das
nachfolgende Bild:
Bei der Beurteilung des Mensaangebots werden von den Bildungsausländern zwei Aspekte an die erste Stelle gesetzt: Zunächst ist das Preis/Leistungs-Verhältnis zu nennen, welches von
46 % als gut bzw. sehr gut eingestuft wird (Bild 4.53). Ebenso häufig wird aber auch der Aspekt „Atmosphäre/Raumgestaltung“ mit
gut bzw. sehr gut beurteilt.
Schließlich ist noch anzumerken, dass – wie nicht anders zu erwarten – die Beurteilung des Mensaangebots durch Stammgäste
besser ausfällt als durch sporadische Nutzer und Nichtnutzer.
4.6
Deutschland als Studienland
Wie Bildungsausländer ihr Studienland subjektiv erfahren und
mit welchen Schwierigkeiten sie sich hier konfrontiert sehen, sollte durch vier Fragen an die ausländischen Studierenden ermittelt
werden.
Zunächst wurden die Bildungsausländer danach gefragt, welches
Studienland sie am liebsten aufgesucht hätten. Die Ergebnisse
dazu sind in Bild 4.54 dargestellt. Zusammengefasst ist festzuhalten, dass lediglich für 48 % der derzeit in Deutschland studierenden Bildungsausländer Deutschland das Studienland der ersten
Wahl ist (2000: 52 %). Von denen, die ihren Studienaufenthalt lieber in einem anderen Land durchgeführt hätten, war für rd. die
Hälfte Deutschland zumindest die nächste Wahl, so dass der Anteil der Bildungsausländer, für die Deutschland weder erste noch
zweite Wahl ist, sich auf 28 % beläuft.
B i l d 4 . 5 4 A u s l ä n d i s c h e S t u d i e re n d e n a c h d e m L a n d , i n d e m s i e b e i
f re i e r W ah l am l i e bs te n s tu d i e rt h ätte n
B i l d u n gs au s l än d e r, i n %
Bildungsausländer aus:
Wunschland
Insg.
EL
SL
IL
Deutschland
40
50
65
48
USA
31
14
8
21
Großbritannien
10
14
8
11
Frankreich
5
5
3
4
Australien
4
4
3
4
Italien
1
3
3
2
Niederlande
1
1
1
1
Japan
1
-
-
1
anderes Land
8
9
9
8
100
100
100
100
insgesamt
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Deutschland - Wunschland?
für Studierende aus
EL
SL
IL
- erste Wahl
- zweite Wahl
- kein Wunschland
40
29
31
50
21
29
65
16
19
für Studierende im
Erststudium
- erste Wahl
- zweite Wahl
- kein Wunschland
45
25
30
ZweitTeilstudium studium
48
23
29
67
16
17
Studierende, für die Deutschland weder erste noch zweite Wahl
ist, wären zum größten Teil lieber in die USA gegangen (35 %). Daneben stehen auf der Wunschliste die folgenden Staaten im Vordergrund: Großbritannien (20 %), Frankreich (10 %) und Australien
(9 %).
Bei den persönlichen Gründen, die die Entscheidung beeinflussen, unterscheiden sich diejenigen für die Deutschland erste oder
zweite Wahl darstellt, kaum von denen, die lieber in ein anderes
Land gegangen wären. Lediglich der gute Ruf deutscher Hochschulen spielte als Entscheidungskriterium für Letztere weit weniger oft eine Rolle (44 % vs. 63 % - erste Wahl bzw. 58 % - zweite
Wahl).
Bildungsausländer, für die Deutschland als Studienland weder
erste noch zweite Wahl ist, sehen sich hingegen häufiger als die
anderen mit Schwierigkeiten in Deutschland konfrontiert. Bei allen abgefragten Sachverhalten (vgl. die nachfolgenden Ausführungen) sieht sich ein größerer Anteil dieser Studierenden mit
großen Schwierigkeiten konfrontiert. Besonders deutlich wird
dies bei den Vorgaben: Kontakt mit der deutschen Bevölkerung
(41 % vs. 25 %), Kontakt mit deutschen Studierenden (48 % vs. 35 %)
aber auch der Zimmer- bzw. Wohnungssuche (43 % vs. 30 %).
Schwierigkeiten im Studium und Alltag
Um zu ermitteln, mit welchen Schwierigkeiten sich ausländische
Studierende anlässlich ihres Studienaufenthalts in Deutschland
konfrontiert sehen, wurden den Studierenden zwölf Statements
vorgegeben, die sie mittels einer Bewertungsskala von 1 (= sehr
große Schwierigkeiten) bis 5 (= überhaupt keine Schwierigkeiten)
beantworten sollten.
In Bild 4.55 sind die abgefragten Sachverhalte aufgeführt und
wird ausgewiesen, welcher Anteil der Bildungsausländer damit
große oder sehr große Schwierigkeiten hat. Danach hat ein erheblicher Teil der Bildungsausländer (38 %) Schwierigkeiten mit der
Finanzierung des Studienaufenthalts in Deutschland. Im Vergleich mit dem entsprechenden Ergebnis des Jahres 2000 hat sich
dieser Anteil praktisch nicht geändert.
Ebenso viele Ausländer berichten über Kontaktschwierigkeiten
mit deutschen Kommilitonen. Dieser Anteil ist gegenüber 2000
Seite 57
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
57
B i l d 4 . 5 5 Sc h w i e ri gk e i te n i n De u ts c h l an d
B i l d u n g s a u s l ä n d e r; A n t e i l , d e r a u f e i n e r S k a l a v o n „ s e h r g ro ß e S c h w i e ri g k e i t e n “ ( = 1 ) b i s „ ü b e rh a u p t k e i n e S c h w i e ri g k e i t e n “ ( = 5 ) d i e S k a l e n w e r t e 1 + 2 a n k re u z t e , i n %
Schwierigkeiten:
38
37
Finanzierung
38
Kontakt mit deutschen Studierenden
34
34
34
Orientierung im Studiensystem
33
Zimmer-/Wohnungssuche
26
29
Arbeitserlaubnis
43
29
28
Kontakt zur Bevölkerung
Beantragung des Visums/ der Aufenthaltsgenehmigung
27
37
25
26
Kontakt zu Hochschullehrern
Anerkennung meiner bisherigen Schul-/ Studienleistungen
21
28
19
Leistungsanforderungen im Studium
21
19
Verständigung in deutscher Sprache
Studienplatzzusage
24
2003
2000
14
16
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
von 34 % auf 38 % gestiegen.
An dritter Stelle der Schwierigkeiten steht die Orientierung im
deutschen Studiensystem. Wie schon 2000 wurde dieser Sachverhalt von 34 % der Bildungsausländer genannt.
Den vierten Platz nimmt die Zimmer- bzw. Wohnungssuche ein.
Hier fällt auf, dass der Anteil der ausländischen Studierenden, der
diesbezüglich über Schwierigkeiten klagt, von 2000 auf 2003
deutlich – von 26 % auf 33 % – gestiegen ist.
Eine Veränderung ist auch hinsichtlich der aufgetretenen Schwierigkeiten bei der Arbeitserlaubnis eingetreten. War dies 2000
noch mit Abstand die Schwierigkeit, die von den Ausländern am
häufigsten genannt wurde (43 %), fällt der entsprechende Anteil
mit 29 % im Jahre 2003 doch erheblich geringer aus.
Ebenso fällt der Anteil, der Schwierigkeiten mit der Beantragung
des Visums bzw. der Aufenthaltsgenehmigung hatte, 2003 deut-
lich geringer aus als noch im Jahre 2000 (27 % vs. 37 %). Ebenfalls
zurückgegangen ist der Anteil der ausländischen Studierenden,
der über Schwierigkeiten bei der Anerkennung der mitgebrachten Vorbildung klagt – von 28 % auf 21 % –, und der Anteil, der bei
der Verständigung in deutscher Sprache erhebliche Schwierigkeiten einräumt – von 24 % auf 19 %.
Unterschieden nach der Art der Herkunftsländer der Bildungsausländer fällt auf, dass in der Regel Studierende aus Entwicklungsländern sich am häufigsten mit den aufgeführten Schwierigkeiten konfrontiert sehen, etwas seltener Studierende aus
Schwellenländern und deutlich seltener Studierende aus Industrieländern (Bild 4.56). Als Ausnahmen von der Regel ist zu nennen, dass Studierende aus Schwellenländern einerseits am häufigsten Schwierigkeiten mit der Orientierung im deutschen Studiensystem haben andererseits seltener als die Studierenden aus
den übrigen Ländern über Schwierigkeiten bei der Verständigung in deutsche Sprache klagen.
Seite 58
58
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
B i l d 4 . 5 6 S c h w i e r i g k e i t e n i n De u t s c h l a n d n a c h A r t d e s H e r k u n f t s l a n d e s
B i l d u n g s a u s l ä n d e r ; A n t e i l , d e r a u f e i n e r S k a l a v o n „ s e h r g r o ß e S c h w i e r i g k e i t e n “ ( = 1 ) b i s „ ü b e rh a u p t k e i n e S c h w i e r i g k e i t e n “ ( = 5 ) d i e S k a l e n w e rt e 1 + 2 a n k r e u z t e , i n %
Schwierigkeiten:
46
39
Finanzierung
20
41
40
Kontakt mit deutschen Studierenden
28
34
38
Orientierung im Studiensystem
31
41
29
Zimmer-/ Wohnungssuche
21
34
30
Arbeitserlaubnis
11
35
26
Kontakt zur Bevölkerung
21
Beantragung des Visums/ der Aufenthaltsgenehmigung
32
29
11
27
22
Kontakt zu Hochschullehrern
24
27
Anerkennung meiner bisherigen Schul-/Studienleistungen
18
15
23
17
Leistungsanforderungen im Studium
15
27
12
Verständigung in deutscher Sprache
15
19
Studienplatzzusage
Entwicklungsländer
11
10
Schwellenländer
Industrieländer
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 59
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
59
Unterstützungsangebote
Studienberatung
Verbunden mit der Fragestellung: „Wie zufrieden sind Sie mit
den folgenden Hilfen an Ihrer Hochschule für ausländische Studierende?“, wurden den Bildungsausländern dreizehn unterschiedliche Angebote vorgestellt, die sie entweder mit „wurde
nicht angeboten“ oder anhand einer Skala von „überhaupt nicht
zufrieden“ (=1) bis „ sehr zufrieden“ (=5) beantworten sollten. Die
Antworten der Bildungsausländer werden im Folgenden für jede
der abgefragten Hilfestellungen in knapper, einheitlicher Form
dargestellt.
10 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde.
Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen
konnten, waren damit 38 % zufrieden, 28 % unzufrieden, und 34 %
konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Einführung in Lern- und Arbeitstechniken
35 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde.
Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen
konnten, waren damit 40 % zufrieden, 21 % unzufrieden, und 39 %
konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Welcome-Veranstaltungen/allgemeine Orientierungsangebote
12 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde.
Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen
konnten, waren damit 50 % zufrieden, 19 % unzufrieden, und 31 %
konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Fachliche Vorbereitungsangebote
36 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde.
Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen
konnten, waren damit 40 % zufrieden, 24 % unzufrieden, und 36 %
konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Studienbegleitende Tutorien
20 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde.
Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen
konnten, waren damit 41 % zufrieden, 24 % unzufrieden, und 35 %
konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Tutorien im Wohnheim
49 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde.
Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen
konnten, waren damit 30 % zufrieden, 29 % unzufrieden, und 41 %
konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Bezogen allein auf die Wohnheimbewohner gaben 45 % an, dass
es ein solches Angebot nicht gab. Von den Wohnheimbewohnern, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 34 % zufrieden, 28 % unzufrieden, und 38 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Deutschkurse
14 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde.
Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen
konnten, waren damit 50 % zufrieden, 18 % unzufrieden, und 32 %
konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Vermittlung von Wohnraum
16 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde.
Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen
konnten, waren damit 36 % zufrieden, 35 % unzufrieden, und 29 %
konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Hilfe im Umgang mit Behörden
27 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde.
Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen
konnten, waren damit 30 % zufrieden, 38 % unzufrieden, und 32 %
konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Kommunikationsmöglichkeiten mit deutschen Studierenden
13 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde.
Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen
konnten, waren damit 34 % zufrieden, 35 % unzufrieden, und 31 %
konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Informationen zur Finanzierung des Studiums
29 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde.
Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen
konnten, waren damit 18 % zufrieden, 49 % unzufrieden, und 33 %
konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Beratung zu Fragen der Arbeitserlaubnis
35 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde.
Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen
konnten, waren damit 23 % zufrieden, 42 % unzufrieden, und 35 %
konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Informationen zum Aufenthaltsrecht nach Studienabschluss
47 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde.
Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen
konnten, waren damit 17 % zufrieden, 53 % unzufrieden, und 31 %
konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden.
Deutschland empfehlen?
Auf die abschließende Frage, ob sie Deutschland in der Heimat
Freunden und Bekannten als Studienland empfehlen würden,
antworteten 14 % der ausländischen Studierenden, dass sie dies
noch nicht beurteilen könnten (EL: 19 %, SL: 12 %, IL: 7 %). Die große
Mehrheit hingegen sah sich in der Lage, diese Frage mittels einer
Skala von „nein, überhaupt nicht“ (=1) bis „ja, unbedingt“ (=5) zu
beantworten. Danach würden 26 % Deutschland uneingeschränkt und weitere 36 % eingeschränkt empfehlen. Unentschieden sind 24 % der Befragten, und 14 % würden ihren Freunden und
Bekannten Deutschland nicht empfehlen. Auch hier fällt das Urteil der Studierenden aus Entwicklungsländern deutlich kriti-
Seite 60
60
STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER
B i l d 4 . 5 7 A u s l ä n d i s c h e S t u d i e re n d e d a n a c h , o b s i e i m H e i m a t l a n d
De u t s c h l a n d a l s S t u d i e n l a n d e m p f e h l e n w ü r d e n
4.7
B i l d u n gs au s l än d e r, i n %
Deutschland empfehlen?
kann ich jetzt noch nicht
beurteilen
Bildungsausländer aus:
SL
IL
EL
19
12
7
Insg.
14
Diejenigen, die sich äußern wollten, gaben ihr Urteil mittels einer
Skala von „nein, überhaupt nicht“ (=1) bis „ja, unbedingt“ (=5)
nein, überhaupt nicht
9
4
3
6
Skalenwert 2
13
5
4
8
Skalenwert 3
27
23
19
24
Skalenwert 4
31
40
40
36
- ja, unbedingt
insgesamt
20
28
34
26
100
100
100
100
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
scher aus als das der Studierenden aus den übrigen Ländern (Bild
4.57).
Ausländer, die Deutschland nicht als Studienland empfehlen können, sehen sich deutlich stärker in Deutschland mit Schwierigkeiten konfrontiert als diejenigen, die Deutschland empfehlen würden. Wird über die einzelnen Sachverhalte, zu denen die Bildungsausländer auf der Skala von „sehr große Schwierigkeiten“
(= 1) bis „überhaupt keine Schwierigkeiten“ (= 5) ihr Urteil abgaben, ein Mittelwert gebildet, so liegt dieser bei denen, die
Deutschland nicht empfehlen, bei 2,9 (EL: 2,8, SL: 3,0, IL: 3,1), bei
denen, die Deutschland empfehlen, dagegen bei 3,6 (EL: 3,4,
SL: 3,6, IL: 3,9).
Bildungsausländer, für die Deutschland als Studienland erste
Wahl ist, haben nicht nur die Frage nach den Schwierigkeiten in
Deutschland im Durchschnitt relativ positiv (Mittelwert auf der
Skala von „sehr große Schwierigkeiten“ (= 1) bis „überhaupt keine
Schwierigkeiten“ (= 5): 3,5) beantwortet, von ihnen würden immerhin drei Viertel Deutschland auch als Studienland empfehlen
(EL: 69 %, SL: 79 %, IL: 80 %).
Bildungsausländer, für die Deutschland als Studienland zweite
Wahl ist, haben nicht nur mehr Schwierigkeiten in Deutschland
angegeben (Mittelwert: 3,3), von ihnen würden auch nur noch
59 % Deutschland als Studienland empfehlen (EL: 50 %, SL: 67 %,
IL: 66 %).
Die ausländischen Studierenden, für die Deutschland als Studienland weder erste noch zweite Wahl ist, haben relativ die meisten
Schwierigkeiten in/mit Deutschland (Mittelwert: 3,2). Dennoch
würden auch von diesen Studierenden noch 44 % Deutschland in
der Heimat Freunden und Bekannten als Studienland empfehlen
(EL: 33 %, SL: 45 %, IL: 62 %).
Ergänzende Anmerkungen der Befragten zu
ihrer Situation in Deutschland
Gut ein Viertel der ausländischen Studierenden nutzte die vorgegebene Möglichkeit, neben der Beantwortung der geschlossenen
Fragen auch Anmerkungen, Hinweise und Kritik zu formulieren.
Studentinnen machten davon häufiger Gebrauch als Studenten
(30 % vs. 22 %).
Die Anmerkungen des sich äußernden Viertels der Befragten beziehen sich auf folgende Themenfelder:
Thema
- Studiensystem
- Arbeitserlaubnis/Erwerbstätigkeit
- Behörden
- Befragungsaktion
- Finanzierung des Studiums
- Attraktivität Deutschlands
- Wohnen
- Kontakte
- Sprache
Anteil der
Anmerkungen,
in %
20
13
12
12
10
9
8
8
7
Die Mehrheit der Äußerungen (vier Fünftel) setzt sich äußerst kritisch mit der gegebenen Situation zu den einzelnen Themenfeldern ausein-ander; ausgenommen die Themen Befragungsaktion
– diese stößt überwiegend auf eine positive Resonanz (zwei Drittel der Anmerkungen) – und Attraktivität Deutschlands – die positiven und negativen Äußerungen hierzu halten sich in etwa die
Waage.
Bei den Anmerkungen zum Studiensystem geht es vor allem darum, dass mehr bzw. bessere Hilfen zur Orientierung im Studiensystem, insbesondere zu Studienbeginn, erwartet werden. Häufiger wird auch darüber geklagt, dass die Vorbildung nicht adäquat
anerkannt worden wäre.
Die Anmerkungen zum Bereich Arbeitserlaubnis/Erwerbstätigkeit sind durchweg kritisch formuliert. Vor allem beschäftigt die
ausländischen Studierenden die notwendige Arbeitserlaubnis
und die 90-Tage-Regelung. Häufig wird auch über negative Erfahrungen bei der Jobsuche berichtet.
Auch zum Themenfeld Behörden gibt es fast ausschließlich kritische Kommentare. Insbesondere wird die als ablehnend, unhöflich empfundene Haltung von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen
kommunaler, aber auch universitärer Verwaltungsstellen beklagt. Häufiger werden Beratung und konkrete Hilfestellung im
Umgang mit Behörden vermisst.
Zur Finanzierung des Studiums wird immer wieder auf die Notwendigkeit der Erwerbstätigkeit zur Bestreitung der Lebenshaltungskosten verwiesen und auf die damit verbundenen Probleme
(Arbeitserlaubnis, Schwierigkeiten bei der Jobsuche). Häufiger
wird auch darauf verwiesen, dass man mit falschen Vorstellungen
bezüglich der Möglichkeiten, das Studium zu finanzieren, nach
Seite 61
DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND
61
Deutschland gekommen ist (Unterschätzung der Lebenshaltungskosten, der Schwierigkeiten, nebenbei Geld zu verdienen, oder
der Möglichkeit, ein Stipendium zu erhalten).
le ausländische Studierende wohnen.
Zum Thema Kontakt gibt es vorwiegend Kommentare zum Umgang mit deutschen Studierenden. Es überwiegen Anmerkungen,
die sich kritisch, aber zugleich bedauernd mit der Indifferenz
deutscher Kommilitonen auseinandersetzen.
Bei den überwiegend positiven Kommentaren zur Attraktivität
Deutschlands wird vor allem die Studiengebührenfreiheit angesprochen – insbesondere von Studierenden aus Entwicklungsund Schwellenländern. Dabei ist allerdings nicht zu übersehen,
dass dies häufig mit dem Zusatz geschieht: hätte man Geld, wäre
das Studium wohl eher in einem anderen Land aufgenommen
worden.
Anmerkungen zur Sprache thematisieren gleichhäufig die Aspekte „Sprache im Studium“ und „Sprache im Alltag“. Auffällig häufig
werden die besuchten Deutsch-Kurse kritisiert. Einige Studierende englischsprachiger Studiengänge bemängeln das Fehlen
fremdsprachlichen Informationsmaterials beim Umgang mit Behörden (z.B. Formulare in deutsch und englisch).
Die meisten Anmerkungen zum Thema Wohnen beziehen sich
auf Diskriminierungserfahrungen bei der Wohnungssuche. Einige kritisieren, dass in bestimmten Studentenwohnheimen zu vie-
5. Deutsche Studierende im Ausland
Bei weitem am häufigsten haben sich Studierende bereits während der Schulzeit als Austauschschüler im Ausland aufgehalten.
Der Anteil der ehemaligen Austauschschüler liegt unter den Studierenden des Jahres 2003 mit 30 % deutlich höher als noch unter
den Studierenden des Jahres 2000 (25 %).
Die nachfolgend dargestellten Ergebnisse basieren auf den Angaben von 21.060 deutschen Studierenden, die anlässlich der im
Sommersemester 2003 durchgeführten 17. Sozialerhebung auch
nach ihren Auslandserfahrungen und ihrer Einstellung zu einem
studienbezogenen Auslandsaufenthalt befragt wurden (Details
zur Durchführung und Gegenstand der Erhebung sind dem
Hauptbericht der Sozialerhebung zu entnehmen, S.30f).
Auch noch relativ häufig hatten Studierende vor Aufnahme des
Studiums bereits eine Sprachreise ins Ausland unternommen (15 %
vs. 13 % im Jahre 2000). Es fällt auf, dass bei den meisten Formen
der nicht-touristischen Auslandsaufenthalte vor dem Studium der
entsprechende Anteil unter den Studentinnen höher liegt als unter den Studenten (Bild 5.1).
Die Ergebnisse der Stichprobe sind repräsentativ für die Grundgesamtheit der deutschen Studierenden.
5.1
Auslandserfahrungen vor dem Studium
Knapp 88 % der deutschen Studierenden des Sommersemesters
2003 hatten bereits vor Aufnahme des Studiums eine Urlaubsreise
ins Ausland unternommen. Bleiben die touristischen Auslandsaufenthalte unberücksichtigt, hatten 53 % der deutschen Studierenden in anderen Zusammenhängen Auslandserfahrungen vor
dem Studium gesammelt (2000: 44 %).
Bi l d 5.1
Ob bereits vor dem Studium eine Chance bestand, einen nichttouristischen Auslandsaufenthalt durchzuführen, hängt deutlich
von der sozialen Herkunft ab, insbesondere der Fähigkeit der Eltern, einen solchen Aufenthalt zu finanzieren. So haben von den
Studierenden der unteren sozialen Herkunftsgruppe 36 % einen
nicht-touristischen Auslandsaufenthalt durchgeführt, von den
F o rm e n n i c h t - t o u r i s t i s c h e r A u s l a n d s a u f e n t h a l t e v o r d e m S t u d i u m
A n t e i l S t u d i e re n d e i n % , M e h r f a c h n e n n u n g e n m ö g l i c h
53% aller Studierenden waren vor Studienbeginn im Ausland
- 59 % der Studentinnen
- 47 % der Studenten
30
weiblich
männlich
insgesamt
15
35
26
10
8
17
6
3
12
9
7
7
6
0
Schüleraustausch
Sprachreisen
im Ausland gelebt
au pair
5
5
Praktikum im Ausland
4
9
5
Berufstätigkeit
10
sonstiges
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 62
62
DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND
Studierenden der oberen sozialen Herkunftsgruppe aber bereits
64 % (zur Definition der sozialen Herkunftsgruppen wird auf die
Beschreibung im Hauptbericht der 17. Sozialerhebung hingewiesen).
Anteil der Studierenden mit nicht-touristischen Auslandsaufenthalten je sozialer Herkunftsgruppe (%)
Herkunftsgruppe
insgesamt
Schüleraustausch
- niedrig
- mittel
- gehoben
- hoch
36
45
54
64
15
25
31
39
Sprachreise
6
10
15
20
Am Beispiel des Schüleraustauschs lässt sich zeigen, dass in den
letzten Jahren der Anteil derer, die bereits mit Auslandserfahrungen das Studium aufnehmen, zugenommen hat – um so jünger
die Studierenden sind, um so höher ist der Anteil, der als Schüler
im Ausland war (Bild 5.2).
Bi l d 5.2
Stu d i e re n d e , d i e i m R ah m e n d e s S c h ü l e rau s tau s c h s A u s l a n d s e rf a h ru n g e n s a m m e l t e n
A n te i l j e A l te rs gru p p e , i n %
34
30
28
31
30
29
28
27
24
22
21
19
17
15
12
9
30
re
e
t.
äl
u.
ah
hr
e
hr
Ja
7J
Ja
re
re
ah
ah
e
hr
Ja
9
-2
28
-2
5
1J
3J
-2
26
24
-2
s2
22
bi
Alter der Studierenden
1997
2000
2003
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
5.2
Von den im Sommersemester 2003 eingeschriebenen deutschen
Studierenden hatten knapp 19 % einen studienbezogenen Studienaufenthalt durchgeführt. Unter den Studierenden, die den ersten Studienabschluss anstreben (Erststudium), liegt dieser Anteil
bei 16 %, unter den Studierenden, die bereits über einen ersten
Hochschulabschluss verfügen (Zweitstudium), mit 41 % erwartungsgemäß deutlich höher.
Ebenso wenig kann es überraschen, dass mit der Studienzeit der
Anteil der Studierenden, die studienbezogenen im Ausland waren, erheblich anwächst (Bild 5.3). Während im fünften und sechsten Semester der Anteil der Studierenden mit studienbezogenen
Auslandsaufenthalten bei 12 % liegt, hat er sich im elften und
zwölften Semester fast verdreifacht (35%). Der Anteil derjenigen,
die zum Teilstudium im Ausland waren, ist mit 18 % ebenfalls in
der Gruppe der Studierenden des elften und zwölften Semesters
am höchsten. In noch höheren Semestern geht der Anteil, der sich
studienbezogen im Ausland aufgehalten hat, wieder zurück. Dies
dürfte u. a. damit zu erklären sein, dass zu dem Zeitpunkt ein erheblicher Teil der Studierenden die Hochschule bereits erfolgreich verlassen hat, und sich unter den Absolventen wahrscheinlich überproportional häufig solche mit Auslandserfahrungen befinden.
Aufgrund der in der Zeitdauer unterschiedlich angelegten Studiengänge der beiden Hochschularten ist an den Universitäten mit
21 % die höchste Quote für das Teilstudium im Ausland unter den
Studierenden im elften und zwölftem Semester festzustellen, an
den Fachhochschulen mit 10 % unter den Studierenden im siebten
bis zehnten Semester (Bild 5.3).
37
31
5.2.1 Art und Umfang
Studienbezogene Auslandsaufenthalte
Bei den studienbezogenen Auslandsaufenthalten wird unterschieden nach dem zeitweiligen Studium an einer ausländischen
Hochschule, dem im Ausland durchgeführten Praktikum oder
Sprachkurs und den sonstigen studienbezogenen Auslandsaufenthalten (Exkursionen, Sommerkurse, Forschungsreisen usw.).
Um eine Vorstellung darüber zu bekommen, wie viele Studierende beim Abschluss des Studiums über studienbezogene Auslandserfahrungen verfügen könnten, wird im Rahmen der Sozialerhebung die Quote der Studierenden mit studienbezogenen Auslandsaufenthalten in höheren Semestern berechnet. Bei dieser
Quotenberechnung besteht die Bezugsgruppe aus allen Studierenden im Erststudium an Universitäten ab dem achten Semester
und an Fachhochschulen ab dem sechsten Semester.
Danach haben 27 % der Studierenden in höheren Semestern einen
studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchgeführt. Der Anteil,
der zeitweise zum Studium im Ausland war, liegt in dieser Gruppe
bei 13 %. Verglichen mit den entsprechenden Ergebnissen des Jahres 2000 ist beim Anteil der Studierenden, der generell einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchgeführt hat, von einer
Stagnation auszugehen (Bild 5.4). Allerdings hat von den 27 % der
Studierenden des Jahres 2003 ein größerer Teil als von den 27 %
des Jahres 2000 mehrere Auslandsaufenthalte durchgeführt, so
dass bei den einzelnen Aufenthaltsarten in der Tendenz noch ein
leichter Anstieg der Anteilswerte festzustellen ist (Ausnahme:
sonstige Auslandsaufenthalte).
Ausgehend vom Stand im Jahre 1991 hat sich die Auslandsmobilität der deutschen Studierenden unter Berücksichtigung der aktu-
Seite 63
DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND
Bi l d 5.3
63
Qu o te d e r Stu d i e re n d e n m i t s tu d i e n be z o ge n e n A u s l an d s au f e n th al te n n ac h H o c h s c h u l s e m e s te rn
S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , i n %
Hochschulen insg.
Hochschulsemester
Aufenthalte
insg.
- 1 und 2
- 3 und 4
- 5 und 6
- 7 und 8
- 9 und 10
- 11 und 12
- 13 und 14
- 15 und mehr
insgesamt
Quote „in höheren Semestern“
1
Auslandsstudium
Fachhochschulen
Universitäten o. ä.
Aufenthalte
insg.
Auslandsstudium
Aufenthalte
insg.
Auslandsstudium
3
6
12
24
32
35
34
23
16
0,3
1
4
12
16
18
17
11
7
3
6
12
24
34
38
38
25
18
0,3
1
4
13
18
21
19
13
8
2
6
13
23
26
0,2
1
4
10
10
18
4
12
4
27
13
31
16
20
7
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
1 Universität o. ä. ab dem achten Semester, FH ab dem sechsten Semester
Bi l d 5.4
Qu o te d e r Stu d i e re n d e n m i t s tu d i e n be z o ge n e n A u s l an d s au f e n th al te n n ac h A rt d e s A u f e n th al ts
S t u d i e r n d e i m E rs t s t u d i u m , i n %
Art des Auslandsaufenthalts
- Studium
- Praktikum
- Sprachkurs
- Sonstiger
2
Insgesamt
Studierende
aller Semester
Studierende in
höheren Semestern1
2000
6,9
8,1
4,0
2,9
2003
13,5
13,9
7,5
4,3
2000
12,3
13,5
5,5
4,5
Die Quote der studienbezogenen Auslandsaufenthalte wird von
verschiedenen Faktoren unterschiedlich beeinflusst. So fällt der
Anteil der Studierenden, die studienbezogen im Ausland waren,
unter den Studierenden der Universitäten deutlich höher aus als
unter denen der Fachhochschulen (Bild 5.5, Hochschulart).
16,2
17,2
27,4
27,4
Eine Erklärung dafür ist, dass an den Fachhochschulen überwiegend diejenigen Fächergruppen vertreten sind, deren Studierende eher eine geringere Auslandsmobilität besitzen. Die höchste
Quote der studienbezogenen Auslandsaufenthalte wird unter
den Studierenden der Sprach- und Kulturwissenschaften und der
Medizin gemessen (Bild 5.5, Fächergruppe). Vergleichsweise gering fällt dagegen die entsprechende Quote unter den Studierenden der Ingenieurwissenschaften und der Naturwissenschaften
sowie unter den Studierenden der Fächergruppe „Sozialwissenschaften, Psychologie, Pädagogik“ aus.
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Universität o.ä. ab dem achten Semester, FH ab dem sechsten Semester
2
Da ein Studierender mehrere Arten des Auslandsaufenthalts angeben konnte, ist der Anteil „insgesamt“ geringer als die Summe über die einzelnen Arten
ellen Anforderungen und entsprechend der politischen Zielsetzung entwickelt. Hatten sich 1991 erst 16 % der Studierenden in höheren Semestern studienbezogen im Ausland aufgehalten, so
stieg dieser Anteil bis 2000 auf 27 % und hat 2003 das Niveau gehalten. Der Anteil der Studierenden, die zum Teilstudium im Ausland waren, hat sich seit 1991 mehr als verdoppelt – von knapp 6 %
auf gut 13 %.
Quote der Studierenden mit studienbezogenem Auslandsaufenthalt (Studierende im Erststudium in höheren Semestern),
in %
1991
1994
1997
2000
2003
5.2.2 Beeinflussende Faktoren
2003
7,0
8,0
4,9
2,5
1
Beobachtungsjahr
Wird das Ergebnis für den Querschnitt der Studierenden in den
Jahren 2003 und 2000 herangezogen (ebenfalls Bild 5.4), ist nicht
ausgeschlossen, dass das heute erreichte Niveau der Auslandsmobilität zukünftig eher nicht gehalten wird.
Aufenthalte Auslandsinsg.
studium
16
19
24
27
27
6
7
10
12
13
Bemerkenswert sind die Unterschiede bei der Auslandsmobilität
auch in Abhängigkeit von der sozialen Herkunft der Studierenden (Bild 5.5, soziale Herkunftsgruppe): Von der unteren bis zur
oberen sozialen Herkunftsgruppe steigt die Quote derer, die sich
studienbezogen im Ausland aufgehalten haben, auf das Doppelte.
Die Auslandsmobilität unter allen aktuellen BAföG-Empfängern
ist nur ungefähr halb so hoch wie unter Studierenden, die im Verlauf ihres bisherigen Studiums keine BAföG-Förderung in Anspruch nahmen (Bild 5.5, BAföG-Status). Dies ist u. a. damit zu erklären, dass aktuelle BAföG-Empfänger sich im Durchschnitt erst
seit knapp fünf Semestern im Studium befinden, während diejenigen, die bisher kein BAföG erhielten, durchschnittlich bereits seit
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64
Bi l d 5.5
DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND
Qu o te d e r Stu d i e re n d e n m i t s tu d i e n be z o ge n e n A u s l an d s au f e n th al te n n ac h au s ge w äh l te n Me rk m al e n
S t u d i e re n d e i m E rs t s t u d i u m , i n %
Merkmal
1. Geschlecht
- männlich
- weiblich
2. soziale Herkunftsgruppe
- niedrig
- mittel
- gehoben
- hoch
3. Hochschulart
- Universität o. ä.
- Fachhochschule
4. Fächergruppe
- Ingenieurwiss.
- Sprach- u. Kulturwiss.
- Math., Naturwiss.
- Medizin
- Rechts- u. Wirtschaftsw.
- Sozialw., Psych., Päd.
5. BAföG-Status
- elternabhängige Förd.
- elternunabhängige Förd.
- ehemalige
BAföG-Empfänger
- bisher kein BAföG
6. Elternschaft
- mit Kind
- ohne Kind
Studierende aller Semester
Studierende
in höheren
1
Semestern
AusAuflandsenthalstudite insg.
um
AufentAushalte
landsinsg. studium
14
19
6
8
24
32
11
16
10
13
16
21
4
5
7
9
17
23
26
35
8
10
13
18
18
12
8
4
31
20
16
7
13
22
12
24
17
13
4
12
5
7
8
5
21
37
23
39
29
21
8
23
10
12
17
9
10
9
4
4
26
18
14
10
21
9
24
10
18
8
30
15
11
17
3
7
14
28
4
14
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
DSW/HIS 17. Sozialerhe-
1 Uni o. ä. ab dem achten Semester, FH ab dem sechsten Semester
sieben Semestern studieren. Bezogen auf die Studierenden in höheren Semestern sind hingegen diejenigen, die elternabhängig
nach dem BAföG gefördert werden, und diejenigen, die bisher
kein BAföG beanspruchten, fast auf gleichem Niveau.
Differenziert nach dem Geschlecht sind es die Studentinnen, deren Auslandsmobilität deutlich höher liegt als die der Studenten
(Bild 5.5, Geschlecht). Zum Teil erklärt sich dieser Unterschied
auch mit der unterschiedlichen Fächerwahl der Geschlechter. So
sind Frauen in den Studiengängen überrepräsentiert, deren Studierende häufiger ins Ausland gehen.
Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, dass Studierende mit
Kind erheblich seltener einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchführen als kinderlose Studierende (Bild 5.5, Eltern-
schaft). Im Sinne der propagierten Auslandsmobilität ist Elternschaft während des Studiums – wenn auch aus nahe liegenden
Gründen – ein Handikap.
Einfluss der Fachkultur
Abhängig von der Fächergruppe sind erhebliche Unterschiede
nicht nur bei der generellen Auslandsmobilität festzustellen, sondern auch nach der Art des Auslandsaufenthalts (Bild 5.6). Nach
dem Maßstab „Auslandsmobilität in höheren Semestern“ sind die
Studierenden der Medizin am häufigsten im Ausland gewesen,
dicht gefolgt von den Studierenden der Sprach- und Kulturwissenschaften. Allerdings ist bei den angehenden Medizinern das
Auslandspraktikum die häufigste Form (32 %). Bei den Studierenden der Sprach- und Kulturwissenschaften ist hingegen das Teilstudium im Ausland mit Abstand die häufigste Art des studienbezogenen Auslandsaufenthalts. 23 % der angehenden Sprach- und
Kulturwissenschaftler haben zeitweise im Ausland studiert. Danach folgen die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften (17 %) und
erst dann die Studierenden der Medizin mit einer Auslandsstudienquote von 12 %.
Zu erwähnen wäre noch, dass Rechts- und Wirtschaftswissenschaftler sich bei der Auslandsmobilität durchaus unterscheiden:
So waren 30 % der angehenden Wirtschaftswissenschaftler studienbezogen im Ausland gegenüber 24 % der angehenden Rechtswissenschaftler. Während Wirtschaftswissenschaftler häufiger
ein Praktikum im Ausland durchführen (17 % vs. 11 %), gehen
Rechtswissenschaftler etwas häufiger zum Teilstudium ins Ausland (18 % vs. 16 %).
Wie sich in den einzelnen Fächergruppen von 1991 bis 2003 das
Auslandsstudium entwickelt hat, ist in Bild 5.7 dargestellt. Danach hat sich die Auslandsstudienquote, bezogen auf die Studierenden in höheren Semestern, in allen Fächergruppen, ausgenommen die Sprach- und Kulturwissenschaften, in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt. In den Sprach- und Kulturwissenschaften lag mit 16 % schon 1991 die Auslandsstudienquote auf erheblich höherem Niveau als in den anderen Fächergruppen. Mittlerweile liegt die Auslandsstudienquote in den Sprach- und Kulturwissenschaften bei 23 %. Nach wie vor hat diese Fächergruppe den
größten Anteil derjenigen, die im Ausland studieren.
Als weiterer Einflussfaktor ist die bereits vor dem Studium gezeigte Auslandsmobilität anzuführen. Wer sich bereits vor dem Studium zu nicht-touristischen Zwecken im Ausland aufgehalten hat
(vgl. Kap. 5.1), realisiert einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt deutlich häufiger als diejenigen ohne diese Vorerfahrung
(22 % vs. 10 % bezogen auf den Querschnitt der Studierenden im
Erststudium). Auch die Quote derjenigen, die zeitweise im Ausland studiert haben, ist unter denjenigen, die bereits vor dem Studium im Ausland waren, mehr als doppelt so hoch (9 % vs. 4 % im
Querschnitt der Studierenden im Erststudium).
Die in Bild 5.8 dargestellten Ergebnisse machen deutlich, dass
eine früh entwickelte Bereitschaft zur Mobilität, unabhängig vom
Geschlecht und der sozialen Herkunft, zu einer verstärkten studienbezogenen Auslandsmobilität führt.
Seite 65
DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND
Bi l d 5.6
65
Q u o t e d e r S t u d i e r e n d e n m i t s t u d i e n b e z o g e n e n A u s l a n d s a u f e n t h a l t e n n a c h d e r A rt d e s A u f e n t h a l t s j e F ä c h e r g r u p p e
S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , A n t e i l j e F ä c h e r g r u p p e i n %
Studierende in höheren Semestern
Art des Aufenthalts
Art des Aufenthalts
Fächergruppe
Praktikum Sprachkurs Sonstiges
Studium
Ingenieurwissenschaften
Sprach- u. Kulturwissenschaften
1
Studierende aller Semester
Studium
Praktikum Sprachkurs Sonstiges
4
7
3
3
8
13
4
4
12
8
8
4
23
12
12
6
Mathematik, Naturwissenschaften
5
6
2
3
10
11
4
6
Medizin
7
19
4
2
12
32
6
3
Rechts- u. Wirtschaftswiss.
8
9
7
1
17
16
11
1
Sozialwiss./Pädagogik/Psychologie
5
7
4
2
9
11
5
4
insgesamt
7
8
5
3
13
14
7
4
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
1 Universität o.ä. ab dem achten Semester, FH ab dem sechsten Semester
Bi l d 5.7
Qu o te d e r Stu d i e re n d e n , d i e z u m Stu d i u m i m A u s l an d w are n , n ac h F äc h e rgru p p e n
S t u d i e r n d e i m E rs t s t u d i u m , A n t e i l j e F ä c h e rg r u p p e i n %
Erststudium – höhere Semester1
Erststudium – alle Semester
Fächergruppen
2003
Ingenieurwissenschaften
2000
1997
1994
2003
1991
2000
1997
1991
1994
4
4
3
2
1
8
6
5
3
2
12
13
12
12
10
23
22
18
17
16
Mathematik, Naturwissenschaften
5
4
5
4
2
10
9
7
6
3
Medizin
7
5
5
4
4
12
10
6
5
5
Rechts- u. Wirtschaftswissenschaften
8
9
8
5
4
17
17
13
8
6
Sozialwiss./Pädagogik/Psychologie
5
4
4
2
1
9
7
6
3
2
insgesamt
7
7
6
5
4
13
12
10
7
6
Sprach- u. Kulturwissenschaften
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
1 Universität o.ä. ab dem achten Semester, FH ab dem sechsten Semester
Bi l d 5.8
Q u o t e d e r S t u d i e r e n d e n m i t A u s l a n d s a u f e n t h a l t e n n a c h A u s l a n d s e r f a h ru n g e n v o r d e m S t u d i u m , s o w i e G e s c h l e c h t u n d s o z i a l e r
H e rk u n f t
S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , A n t e i l j e G r u p p e i n %
Anteil mit studienbezogenem
Auslandsaufenthalt
26
24
21
10
männlich weiblich
Geschlecht
21
20
16
9
Anteil mit
Auslandsstudium
7
niedrig
8
mittel
10
12
10
9
4
gehoben
hoch
soziale Herkunft
Studierende mit Auslandserfahrungen vor dem Studium
5
männlich weiblich
Geschlecht
6
8
9
3
3
niedrig
mittel
11
5
gehoben
6
hoch
soziale Herkunft
Studierende ohne Auslandserfahrungen vor dem Studium
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 66
66
DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND
B i l d 5 . 10
5.2.3 Zielländer und Organisation
Nach den Ergebnissen der 17. Sozialerhebung sind Großbritannien und Frankreich, dicht gefolgt von Spanien (Bild 5.9) die häufigsten Zielländer für ein Auslandsstudium. Ein Praktikum hingegen wird am häufigsten in den USA durchgeführt.
Mehr als drei Viertel der Auslandsstudienaufenthalte werden in
europäischen Ländern absolviert (Bild 5.10). Dabei dominieren
Studienaufenthalte in Ländern der EU. Auch Auslandspraktika
werden mehrheitlich in europäischen Staaten absolviert. Der Anteil, der ein Praktikum auf dem amerikanischen Kontinent durchführt, liegt mit 26 % gegenüber 14 % beim Teilstudium wesentlich
höher. 16 % der Auslandspraktika entfallen auf nordamerikanische Staaten (USA 14 % und Kanada 2 %) und 10 % auf mittel- und
südamerikanische Staaten – dort werden am häufigsten Brasilien
und Mexiko (jeweils rd. 2 %) genannt. Die Hälfte der auf dem afrikanischen Kontinent durchgeführten Praktika entfällt auf Südafrika – 3 % aller Auslandspraktika, während die wenigen Studienaufenthalte in Afrika – 1 % aller Auslandsstudienaufenthalte – fast
ausschließlich in Südafrika durchgeführt werden.
Knapp die Hälfte der Studierenden mit studienbezogenen AusBi l d 5.9
H äu f i gs te Zi e l l än d e r d e s A u s l an d s s tu d i u m s u n d - p rak ti der
kums deuStudium
tscher StudierenPraktikum
S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , d i e z u m P r a k t i k u m o d e r S t u d i u m i m A u s l a n d
S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , d i e z u m P r a k t i k u m o d e r S t u d i u m i m A u s l a n d
Großbritannien
14,95
11,44
w a re n , i n %
Frankreich
14,65
10,71
Spanien
12,5
5,6
USA
10,09
14,13
15
Großbritannien
Italien
6,39
2,47 11
Schweden
Frankreich
Irland
Niederlande
Spanien
Finnland
Australien
USA
Österreich
Schweiz
Italien
4,49
3,41
2,96
2,47
2,45
2,24
2,1
2
Schweiz
Studium
Studium
Europa
- EU vor Erweiterung
- EU Erweiterungsstaaten
- übriges Europa
Afrika
Amerika
Asien
Australien/Ozeanien
Insgesamt
14
3
Praktikum
68
4
6
1
14
4
3
43
3
8
6
26
8
6
100
100
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
landsaufenthalten hat den Aufenthalt im Rahmen eines Programms durchgeführt, ein gutes Viertel im Rahmen des ERASMUS-Programms. Am häufigsten sind es Studierende der Sprachund Kulturwissenschaften, die im Rahmen eines Programms ins
Ausland gehen (Bild 5.11). Studierende der Medizin hingegen sind
diejenigen, die den Auslandsaufenthalt am häufigsten selbst organisieren (78 %).
B i l d 5 . 11
Organ i s ati o n s f o rm d e r A u s l an d s au f e n th al te
S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , d i e i m A u s l a n d w a r e n , i n %
Organisationsform
Ausanderes
selbst
tausch- anderes organiEUProg.
prog.
Prog.
siert
der H.
Fächergruppe
ERASMUS
- Ingenieurwiss.
20
4
7
9
60
- Sprach- u. Kulturwiss.
33
2
8
12
44
- Math., Naturwiss.
21
2
9
13
55
- Medizin
12
1
4
6
78
- Rechts- u. Wirtschaftsw.
30
2
9
7
52
- Sozialw., Psych., Päd.
24
3
9
15
49
insgesamt
26
2
8
10
53
2
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
3
Niederlande
Österreich
Kontinent
13
1
Irland
Australien
6
15
4
Schweden
Finnland
6
1,46
2,04 11
1,74
0,57
3,4410
3,3
3,73
De u t s c h e S t u d i e r e n d e i m A u s l a n d n a c h K o n t i n e n t e n
S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , d i e z u m P r a k t i k u m o d e r S t u d i u m i m A u s l a n d
w a re n , i n %
2
5.2.4 Finanzierung und Dauer
2
1
2
3
2
3
2
4
Praktikum
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Zur Finanzierung des studienbezogenen Auslandsaufenthalts
werden in der Regel mehrere Finanzierungsquellen in Anspruch
genommen (Mischfinanzierung). Am häufigsten wird der Auslandsaufenthalt von den Eltern finanziell unterstützt (Bild 5.12).
Gut drei Viertel der Studierenden, die im Ausland studiert haben,
taten dies mit einem finanziellen Beitrag der Eltern. Mit 63 % fällt
der Anteil, der zur Finanzierung des Auslandsstudiums ein Stipendium erhält, ebenfalls relativ hoch aus. Wird außerdem berücksichtigt, dass gut ein Fünftel der Studierenden beim Auslandsstudium die Förderung nach dem BAföG in Anspruch nimmt, so
Seite 67
DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND
B i l d 5 . 12
67
F i n a n z i e ru n g s q u e l l e n d e r s t u d i e n b e z o g e n e n A u s l a n d s au f e n th al te
S t u d i e r e n d e , d i e i m A u s l a n d w a r e n , A n t e i l d e r S t u d i e re n d e n , d i e d i e j e w e i l i g e
Qu e l l e i n A n s p ru c h n ah m e n , i n %
Aufenthaltsart
Finanzierungsquellen
Studium
Praktikum Sprachkurs
Eltern/Partner
77
59
66
BAföG
22
7
4
48
50
49
13
38
4
EU-Stipendium
36
5
3
deutsches Stipendium
Verdienst - vorher
1
Verdienst - während
2
18
9
7
anderes Stipendium
9
2
3
Bildungskredit
1
0
0
sonstige Quellen
7
7
5
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
1 erworben vor dem Auslandsaufenthalt
2 erworben während des Auslandsaufenthalts
scheint die finanzielle Förderung des Auslandsstudiums recht
breit angelegt. Dennoch ist auch der Anteil der Studierenden relativ hoch, die eigene Mittel zur Finanzierung des Auslandsstudiums einsetzen. Fast die Hälfte der Studierenden, die im Ausland
studierten, finanzierten diesen Aufenthalt mit eigenem Verdienst, der vor dem Aufenthalt erworben wurde, und 13 % waren
auch während des Auslandsstudiums erwerbstätig.
Für das Studium im Ausland werden im Durchschnitt gut acht
Monate investiert. Die Hälfte der betroffenen Studierenden bleibt
über sechs bis zwölf Monate, knapp die Hälfte (45 %) ist nicht länger als sechs Monate im Ausland und lediglich jeder zwanzigste
Studierende war länger als ein Jahr zum Studium im Ausland.
Erwartungsgemäß fallen die Zeiten für Praktika und Sprachkurse
im Ausland deutlich kürzer aus (Bild 5.13).
B i l d 5 . 13
Da u e r d e s s t u d i e n b e z o g e n e n A u s l a n d s a u f e n t h a l t s
S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , d i e i m A u s l a n d w a re n
Aufenthaltsart
Aufenthaltsdauer
Studium
Prakti- Sprach- Sonstikum
kurs
ges
- Arithm. Mittel (Monate)
8,3
4
2,4
3,8
- Zentralwert (Monate)
8
3
1
2
- bis 6 Monate
45
88
95
83
- über 6 bis 12 Monate
50
11
5
14
- über 12 bis 18 Monate
2
-
1
- über 18 Monate
3
-
2
Studierende in %
1
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
5.2.5 Hindernisse auf dem Weg zum Auslandsstudium
Die Studierenden wurden gebeten, elf vorgegebene Statements
danach zu beurteilen, wie sehr die damit beschriebenen Umstände ihre persönliche Einstellung zu einem Auslandsaufenthalt beeinflussen. Die Bewertungsskala reichte von „gar nicht“ (=1) bis
„sehr stark“ (=5).
Danach wird die persönliche Einstellung zum studienbezogenen
Auslandsaufenthalt mit Abstand am stärksten durch die erwartete finanzielle Mehrbelastung beeinflusst (Bild 5.14). So äußerten
sich 61 % der Studierenden, die noch nicht im Ausland waren, aber
immerhin auch gut die Hälfte (51 %) der Studierenden, die einen
studienbezogenen Auslandsaufenthalt bereits realisiert hatten.
Von Studentinnen wird dieser Umstand häufiger als stark beeinflussend bezeichnet als von Studenten (63 % vs. 56 %). Am deutlichsten ist hier aber der Unterschied nach der sozialen Herkunft
der Studierenden: Während 73 % der Studierenden der unteren
sozialen Herkunftsgruppe die finanzielle Mehrbelastung eines
Auslandsaufenthaltes als stark beeinflussenden Umstand ansehen, reduziert sich dieser Anteil mit dem Anstieg der sozialen Herkunft über 68 % bzw. 59 % in den beiden mittleren Herkunftsgruppen auf 49 % in der oberen Herkunftsgruppe.
Für Studierende, die noch nicht im Ausland waren, steht an zweiter Stelle die mögliche Trennung vom Partner/der Partnerin bzw.
vom Freundeskreis: 48 % sehen dies als einen stark beeinflussenden Umstand an. Für Studentinnen spielt dies eine größere Rolle
als für Studenten (49 % vs. 41 %).
39 % der Studierenden, die noch nicht im Ausland waren, erwarten durch den Auslandsaufenthalt Zeitverluste im Studium. Von
denen, die bereits im Ausland waren, bestätigen dies 28 %. Studenten befürchten etwas häufiger Zeitverluste als Studentinnen (45 %
vs. 40 %).
22 % der Studierenden ohne studienbezogenen Auslandsaufenthalt und immerhin 16 % der Studierenden, die im Ausland waren,
gehen davon aus, dass der Nutzen des Auslandsaufenthalts für
das hiesige Studium nur als gering anzusetzen ist. Diesbezüglich
sind sich Studierende unabhängig vom Geschlecht, der sozialen
Herkunft und der Fächergruppe des Studiengangs ziemlich einig.
Auch Probleme mit der Anerkennung der im Ausland erbrachten
Leistungen werden von mehr als einem Fünftel der Studierenden
befürchtet. Von denen, die bereits im Ausland waren, sieht sogar
mehr als ein Viertel dies als einen Umstand, der ihre Einstellung
stark beeinflusst. Auch hier sind keine gravierenden Unterschiede
zwischen Studentinnen und Studenten sowie den vier sozialen
Herkunftsgruppen festzustellen.
Ein erheblicher Teil der Studierenden sieht die persönliche Einstellung zum Auslandsaufenthalt durch nicht ausreichende
Fremdsprachenkenntnisse stark beeinflusst – 26 % derjenigen, die
noch nicht im Ausland waren und sogar 20 % derjenigen, die bereits einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt realisiert haben. Diese Einstellung teilen mehr Studenten als Studentinnen
Seite 68
68
DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND
B i l d 5 . 14
F ak to re n , d i e d i e p e rs ö n l i c h e Ei n s te l l u n g z u e i n e m s tu d i e n be z o ge n e n A u s l an d s au f e n th al t be e i n f l u s s e n
S t u d i e re n d e m i t u n d o h n e A u s l a n d s e r f a h r u n g e n n a c h d e r e n U r t e i l a u f e i n e r
S k al a v o n be e i n f l u s s t „gar n i c h t“ ( = 1) b i s „s e h r s tark “ ( = 5 ) , i n %
(42 % vs. 38 %) und eher Studierende der unteren als solche der
oberen sozialen Herkunftsgruppe (niedrig: 31 %, mittel: 27 %, gehoben: 25 %, hoch: 22 %).
5.2.6 Absichten
nicht ausreichende Fremdsprachenkenntnisse
26
ohne
20
mit
Danach gefragt, ob noch während des Studiums ein studienbezogener Auslandsaufenthalt realisiert werden soll, erklärten 17 % der
Studierenden, noch im Erststudium einen solchen Aufenthalt
„ganz bestimmt“ realisieren zu wollen. Weitere 7 % gaben an, dafür bereits konkrete Vorbereitungen getroffen zu haben.
49
25
63
17
Schwierigkeiten Informationen zu bekommen
ohne
14
26
mit
16
21
59
Wie Bild 5.15 zu entnehmen ist, besteht auch bei den Absichtserklärungen ein deutlicher Zusammenhang mit der sozialen Herkunft der Studierenden. Von den Studierenden der unteren sozialen Herkunftsgruppe haben lediglich 14 % eine solche Absicht geäußert, aus der oberen Herkunftsgruppe aber immerhin 31 %.
63
Wohnprobleme im Gastland
22
ohne
18
mit
48
30
59
23
Männer und Frauen unterscheiden sich hinsichtlich der Absicht
zu einem studienbezogenen Auslandsaufenthalt kaum. Nahe liegend ist, dass jüngere diese Absicht häufiger haben als ältere Studierende.
Trennung von Partner(in), Kind, Freunden
48
ohne
29
mit
35
17
51
20
Wegfall von Leistungen bzw. Verdienstmöglichkeiten
38
ohne
27
mit
43
19
53
20
finanzielle Mehrbelastung
61
ohne
51
mit
21
18
23
27
meine Trägheit
24
ohne
mit
9
25
51
16
39
19
28
mit
42
18
54
geringer Nutzen für mein Studium in Deutschland
22
ohne
mit
16
21
57
16
68
Probleme mit der Anerkennung im Ausland erbrachter Leistungen
22
ohne
26
mit
27
51
20
54
Zugangsbeschränkungen des bevorzugten Ziellandes
ohne
15
28
mit
17
22
Altersgruppe
- bis 21 Jahre
- 22/23 Jahre
- 24/25 Jahre
- 26/27 Jahre
- 28/29 Jahre
- 30 Jahre und älter
Quote
37
30
20
14
8
5
Als weitgehend mobilitätsresistent sind die Studierenden zu bezeichnen, die explizit angaben, kein Interesse an einem Auslandsaufenthalt zu haben. Dieses Potential liegt bei 15 %.
75
Zeitverluste im Studium
ohne
Anteil der Studierenden mit der festen Absicht einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt noch während des Studiums
durchzuführen (in % je Altersgruppe)
57
61
beeinflusst:
(sehr) stark
unentschieden
gar nicht
(Skalenwert 4+5)
(Skalenwert 3)
(Skalenwert 1+2)
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Bezogen auf die Studierenden, die im Erststudium bereits in höheren Semestern sind (Universität ab dem achten Semester, FH ab
dem sechsten Semester), ergibt sich für die realisierten und geplanten Auslandsaufenthalte während des Studiums, dass 27 % einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchgeführt haben,
8 % die feste Absicht haben, einen solchen Aufenthalt noch durchzuführen, und 11 % dies eventuell beabsichtigen (Bild 5.16). Bis zum
Abschluss des Studiums kann folglich, soweit zumindest die festen Absichten noch realisiert werden, eine Quote von gut einem
Drittel der Studierenden erwartet werden, die sich studienbezogen im Ausland aufgehalten haben.
Seite 69
Deutsche Studierende im Ausland
B i l d 5 . 15
69
S t u d i e r e n d e n a c h i h re r A b s i c h t w ä h r e n d d e s S t u d i u m s e i n e n A u s l a n d s a u f e n t h a l t d u rc h z u f ü h r e n
S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , i n %
Auslandserfahrungen1
nach sozialer Herkunft
insgesamt
Absicht ins Ausland zu gehen
- nein, kein Interesse
- nein, sehe keine Realisierungschance
- weiß nicht
- ja, eventuell
- ja, ganz bestimmt
- ja, ich habe schon konkrete
Vorbereitungen getroffen
insgesamt
nein
ja
niedrig
mittel
gehoben
hoch
16
24
14
24
17
12
32
9
19
16
19
32
14
21
11
16
29
14
22
13
15
24
14
24
17
13
21
12
24
21
15
25
14
23
17
6
12
3
6
6
10
7
100
100
100
100
100
100
100
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
1 bereits studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchgeführt
B i l d 5 . 16
Stu d i e n be z o ge n e A u s l an d s au f e n th al te u n d A u s l an d s p l än e
S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m i n h ö h e re n S e m e s t e rn , i n %
Studierende in höheren Semestern
100%
studienbedingt im
Ausland
gewesen?
ja
27 %
nein
73 %
Art des Auslandsaufenthaltes
(Mehrfachnennungen)
Studium
13 %
Praktikum
14 %
Sonstiges
4%
ja
19 %
Sprachkurs
7%
eventuell
11 %
bestimmt
5%
Aufenthalt
währen des
Studiums
geplant?
nein
54 %
vorbereitet
3%
DSW/HIS 17. Sozialerhebung
Seite 70
Seite 71
ANHANG
71
Anhang
- Fragebogen und Begleitschreiben
- Literaturverzeichnis
Seite 72
ANHANG F r a g e b o g e n u n d B e g l e i t s c h r e i b e n
72
Begleitschreiben zum Fragebogen
Berlin, im Mai 2003
Liebe Studentin, lieber Student,
immer mehr ausländische Studierende kommen für einige Semester oder für ein ganzes Studium nach
Deutschland.
Das Ziel der Bundesregierung ist es, die Bedingungen für ein Studium in Deutschland für unsere
ausländischen Gäste zu verbessern, Probleme abzubauen und Hilfen anzubieten.
Mit Ihren Antworten auf Fragen, wie
- Werden die Erwartungen an ein Studium in Deutschland erfüllt?
- Welche konkreten Probleme gibt es?
- Was sollte verändert werden?
tragen Sie zur Verbesserung der Studienbedingungen für ausländische Studierende bei.
Daher wäre es ganz wichtig, dass Sie sich an der Befragung des Deutschen Studentenwerks beteiligen.
Ihre Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig. Ihre Angaben sind anonym. Rückschlüse auf Ihre Person sind nicht möglich.
Sollten Sie etwas nicht beantworten können, dann gehen Sie bitte einfach zur nächsten Frage über.
Wenn Sie Probleme beim Ausfüllen haben, helfen wir Ihnen gern. Dafür haben wir eine Website –
www.sozialerhebung.de – eingerichtet. Hier finden Sie auch weitere Informationen (z.B. Adressen,
Telefon-Nummern) zur aktuellen Befragung, zu Ergebnissen bisheriger Untersuchungen und interessante Links.
Die Befragung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell gefördert
und vom Forschungsinstitut HIS Hochschul-Informations-System durchgeführt.
Bitte schicken Sie den ausgefüllten Fragebogen möglichst bis zum 30. Juni 2003 ohne Angabe Ihres
Namens und Ihrer Adresse im beigefügten Freiumschlag an HIS.
Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit und freundliche Grüße
Dieter Schäferbarthold
Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks
#140_03_Frageb_Engl_aussen 4c
28.02.1995
17:26 Uhr
Seite 1
Ausländische Studierende
und ihre Erfahrungen
in Deutschland
"Durchschnittsstudent"
Irina Schweigert, Fachhochschule Aachen,
3. StudyCard-Wettbewerb der Deutschen Post AG
und des Deutschen Studentenwerks
zum Thema "Grenzenlos studieren" 2002
Foreign
students
and their experience
in Germany
Studieren in Deutschland
Studying in Germany
What could be improved?
Was lässt sich verbessern?
17. Sozialerhebung
Fragebogen
17 th Social Survey
Questionaire
Deutsches Studentenwerk
Hochschul-Informations-System
#140_03_FragebEngl_innen_2c
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 2
HINWEISE ZUM AUSFÜLLEN DES FRAGEBOGENS
HINTS FOR FILLING IN THE QUESTIONNAIRE
Bitte beantworten Sie nach Möglichkeit jede Frage. In der Regel geben Sie Ihre Antworten durch Ankreuzen
oder Eintragen einer Zahl (entsprechend dem Antwortsymbol unter der jeweiligen Fragenummer).
Please answer every question. You will usually indicate your answer by ticking a box or entering the appropriate
number (accordingly to the symbol under each question number).
02.
bedeutet: Sie kreuzen die zutreffende Antwort an.
that means: You tick the appropriate answer.
z. B./e. g. Magister/Magister degree
✗
x
04.
ZAHL
17.
x
SKALA
bedeutet: Sie tragen die zutreffende Zahl (rechtsbündig) ein.
that means: You enter the appropriate number (justified).
z. B./e. g. in Deutschland/in Germany
Semester(s)
bedeutet: Sie kreuzen den nach Ihrem Urteil zutreffenden Skalenwert an. Dabei können Sie Ihr Urteil abstufen,
z. B. zwischen „sehr unzufrieden“ (Kreuz im Kästchen ganz links) und „sehr zufrieden“ (Kreuz im Kästchen ganz rechts).
that means: You tick the appropriate box according to your estimation. You may graduate your estimation for instance
between „very unhappy“ (tick in the box leftmost) and „very happy“ (tick in the box rightmost).
sehr unzufrieden
very unhappy
✗
>>
2
weiter mit Frage
go to Question
7
sehr zufrieden
very happy
bedeutet: Die nächsten Fragen bis zur angegebenen Fragennummer können Sie überspringen.
that means: You may skip forward to the indicated question number.
L I S T E D E R S T U D I E N B E R E I C H E / S T U D I E N FÄC H E R / L I S T O F F I E L D S O F S T U DY
- wird zur Beantwortung der Frage 1 benötigt
- Needed for answering question 1
Sollte Ihr Studienfach keinem der aufgeführten Studienbereiche zuzuordnen sein, dann geben Sie bitte bei Frage 1
die genaue Bezeichnung Ihres Studienfachs an.
In case your field of study cannot be assigned to a category in the list, please specify your field of study in question 1.
Sprach- und Kulturwissenschaften
11 Evangelische Theologie, - Religionslehre
12 Katholische Theologie, - Religionslehre
13 Philosophie, Ethik, Religionswissenschaft
14 Geschichte
15 Archäologie
16 Medienkunde, Kommunikationswissenschaft,
Journalistik, Publizistik, Bibliothekswissenschaft,
Dokumentationswissenschaft
17 Allgemeine und vergleichende Literatur- und
Sprachwissenschaft
18 Latein, Griechisch, Byzantinistik
19 Germanistik, Deutsch
20 Anglistik, Englisch, Amerikanistik
21 Romanistik, Französisch, Italienisch,
Portugiesisch, Spanisch
22 Slawistik, Baltistik, Finno-Ugristik,
andere slawische Sprache
23 Außereuropäische Sprach- und Kulturwissenschaften
24 Völkerkunde, Ethnologie, Volkskunde
25 Sonstige Fächer der Sprach- und Kulturwissenschaften
Psychologie
26 Psychologie
Erziehungswissenschaften, Pädagogik
27 Erziehungswissenschaften, Pädagogik
Sonderpädagogik, Behindertenpädagogik
28 Sonderpädagogik, Behindertenpädagogik
Sportwissenschaft, Sportpädagogik
29 Sportwissenschaft, Sportpädagogik
Rechtswissenschaft, Jura
30 Rechtswissenschaft, Jura
Wirtschaftwissenschaften
31 Betriebswirtschaftslehre
32 Volkswirtschaftslehre
33 Wirtschaftswissenschaften
34 Wirtschaftsingenieurwesen
35 Sonstige Fächer der Wirtschaftswissenschaften
Sozialwissenschaften
36 Politikwissenschaft, Politologie
37 Sozialwissenschaft, Soziologie, Sozialkunde
38 Sozialwesen, Sozialpädagogik
39 Sonstige Fächer der Sozialwissenschaften
Mathematik, Naturwissenschaften
40 Mathematik, Statistik
41 Informatik
42 Physik, Astronomie
43 Chemie, Biochemie, Lebensmittelchemie
44 Pharmazie
45 Biologie
46 Geologie, Geowissenschaften
47 Geographie, Erdkunde
48 Sonstige Fächer der Naturwissenschaften
Medizin
49 Humanmedizin
50 Zahnmedizin
51 Veterinärmedizin
Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaft
52 Agrarwissenschaften, Gartenbau,
Lebensmittel- und Getränketechnologie
53 Landespflege, Landschaftsgestaltung,
Umweltgestaltung, Naturschutz
54 Forstwissenschaft, Holzwirtschaft
55 Ernährungs- und Haushaltswissenschaften
56 Sonstige Fächer der Agrar-, Forst- und
Ernährungswissenschaften
Ingenieurwissenschaften
57 Bergbau, Hüttenwesen
58 Maschinenbau, Verfahrenstechnik (einschl. Produktions-,
Fertigungs-, Versorgungstechnik, Physikalische Technik,
Chemie-Ingenieurwesen u. a.)
59 Elektrotechnik, Elektronik, Nachrichtentechnik
60 Verkehrstechnik, Verkehrsingenieurwesen,
Nautik, Schiffsbau, Schiffstechnik
61 Architektur, Innenarchitektur
62 Raumplanung, Umweltschutz
63 Bauingenieurwesen, Ingenieurbau
64 Vermessungswesen, Kartographie
65 Sonstige Fächer der Ingenieurwissenschaften
Kunst, Musik
66 Kunstwissenschaft, -geschichte, -erziehung
67 Bildende Kunst, Gestaltung, Graphik, Design, Neue Medien
68 Darstellende Kunst, Film, Fernsehen, Schauspiel,
Theaterwissenschaft
69 Musik, Musikwissenschaft, Musikerziehung
70 Sonstige Fächer der Kunst und Musik
#140_03_FragebEngl_innen_2c
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 3
ANGABEN ZUM STUDIUM
DETAILS ON YOUR STUDY
01.
Welches Hauptfach bzw. welche Hauptfächer studieren Sie
im Sommersemester 2003?
1. Hauptfach/
1st main-subject
Bitte die zutreffende Nummer des Studienfaches aus der links
abgedruckten Liste der Studienfächer entnehmen und hier eintragen:
ggf. 2. Hauptfach/
2nd main-subject,
if applicable
What main-subject or main-subjects are you studying in the 2003
summer semester?
ggf. 3. Hauptfach/
3rd main-subject,
if applicable
Please choose the appropriate key for your subject(s) from the list printed
on the left and enter it here.
02.
Welchen Abschluss streben Sie derzeit - egal, in welchem Land - an?
x
(Bei mehreren angestrebten Abschlüssen bitte nur den zeitlich nächsten Abschluss in der ersten
Spalte ankreuzen.)
Sollten Sie in Deutschland bereits einen Abschluss erworben haben,
bitte in der zweiten Spalte ankreuzen.
What target degree are you currently studying for - no matter which
country you are studying in? (If you are studying for various degrees, please only cross
the degree you will gain first in the first column.)
If you have already gained a degree in Germany, please cross the
second column.
derzeit
angestrebter
Abschluss
Degree I'm
currently
studying for
Fachhochschuldiplom/Fachhochschule Diplom degree
Diplom einer Universität/Kunsthochschule o. ä.
University Diplom degree or similar (college of art, etc.)
Magister/Magister degree
Bachelor/Baccalaureus/Bachelor's/Baccalaureus
zunächst Bachelor/Baccalaureus, danach Master
initially a Bachelor's/Baccalaureus, then a Master's degree
Master/Master's
Staatsexamen (außer Lehramt)/State examination (except teaching)
Staatsexamen für ein Lehramt/State examination (teaching only)
Promotion/Doctorate (PhD)
anderer Abschluss/other degree
keinen Abschluss/no degree
03.
x
Wo wollen Sie den derzeit angestrebten Hochschulabschluss erwerben?
Where do you wish to gain the degree you are currently studying for?
in Deutschland/in Germany
im Heimatland/in my home country
in einem anderen Land/in another country
Doppelabschluss in Deutschland und Heimatland/anderes Land
Double degree in Germany and my home country/another country
04.
ZAHL
Seit wie vielen Semestern (einschließlich Sommersemester 2003) studieren
Sie das oben genannte Hauptfach bzw. die oben genannten
Fächer in den aufgeführten Ländern?
For how many semesters (including the 2003 summer semester) have you been
studying the above-specified main-subject(s) in the given countries?
Semester(s)
in Deutschland
in Germany
vorher im Heimatland
previously in my home country
vorher in einem anderen Land
previously in another country
bereits in
Deutschland
erworbener
Abschluss
Degree I've
already gained
in Germany
#140_03_FragebEngl_innen_2c
05.
ZAHL
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 4
Wie viele Wochen vor Aufnahme Ihres Studiums in Deutschland sind
Sie von der Zulassung zum Studium (Studienplatzzusage) informiert
worden?
How many weeks before starting your studies in Germany did
you receive notification of admission/acceptance (confirmation
of a study place)?
Wochen
Weeks
kann mich nicht erinnern/cannot remember
06.
x
Sind Sie zur Zeit Teilnehmer(in) an einem Mobilitäts-, Partnerschafts-,
Kooperations- oder Austauschprogramm?
Are you at present taking part in a mobility-, partnership-,
cooperation- or exchange programme?
nein/no
ja/yes
x
>>
weiter mit Frage
go to Question
7
>>
weiter mit Frage
go to Question
8
An welchem Programm nehmen Sie teil?
Which programme are you taking part in?
Kooperationsprogramm zwischen Heimathochschule und deutscher Hochschule
cooperation programme between home university and German universitiy
Programm meines Heimatlandes/programme offered by my home country
deutsches Programm (z. B. DAAD-Programm)
German programme (e. g. DAAD programme)
ERASMUS-Programm/Erasmus programme
anderes europäisches Programm/other European programme
Programm einer internationalen Organisation
programme of an international organisation
sonstiges Programm/another programme
07.
x
Haben Sie eine Vorstellung darüber, wie viele Semester Sie insgesamt
in Deutschland studieren wollen?
Have you any idea of how many semesters altogether do you want
to study in Germany?
nein/no
ja/yes
ZAHL
Falls Ja/If yes:
Für wie viele Semester insgesamt ist Ihr Studienaufenthalt geplant?
For how many semesters altogether do you plan to study in Germany?
08.
An welcher Hochschule sind Sie im Sommersemester 2003 in Deutschland
immatrikuliert? Bitte den vollständigen Namen der Hochschule und den Hochschulort angeben.
At which university/college are your matriculated in the 2003 summer
semester? Please enter the full name of the institution and the town/city.
Name der Hochschule/Name of the university/college:
Hochschulort/Town or City:
09.
x
Haben Sie vorher bereits an einer anderen Hochschule in Deutschland
studiert?
Had you studied at another university/college in Germany beforehand?
nein/no
ja/yes
Semester(s)
#140_03_FragebEngl_innen_2c
10.
ZAHL
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 5
Wie viele Stunden haben Sie während der letzten für Sie „typischen“
Semesterwoche täglich für folgende Aktivitäten aufgewandt?
Angaben für jeden Wochentag in Stunden. Bitte auf volle Stunden runden!
How many hours did you spend per day on the following
activities during your last "typical" semester week?
Figures for each weekday in hours. Please round up to full hours!
------- Semesterwoche/Semester Week ------MO
MON
DI
TUES
MI
WED
DO
THURS
FR
FRI
SA
SAT
SO
SUN
Lehrveranstaltungen (Vorlesungen, Seminare, Praktika usw.)
Courses (lectures, seminar courses, practical courses etc.)
Sonstiger studienbezogener Aufwand
(Vor- und Nachbereitung, Fachlektüre,
Studien-, Haus- und Abschlussarbeiten, Bücher ausleihen, Sprechstunden usw.)
Other study-related activities (preparation/further study/revision, study
papers/assignments, dissertations/theses, attendance of office hours, etc.)
Tätigkeiten gegen Bezahlung (Jobben, Erwerbsarbeit, Nachhilfeunterricht usw.)
Paid jobs/work (Casual/temporary jobs/work, paid employment, pupil tutoring, etc.)
ANGABEN ZUR VORBILDUNG
D E TA I L S O N YO U R P R E V I O U S E D U C AT I O N
11.
x
Welchen höchsten Bildungsstand hatten Sie, als Sie nach
Deutschland kamen?
What was your highest educational qualification when you
came to Germany?
Schulabschluss der Sekundarstufe, Abitur oder sonstige Hochschulreife/
Secondary school leaving certificate, Abitur or other higher education
entrance qualification
Hochschulstudium ohne Abschluss
Higher education, no degree
Hochschulstudium mit erstem Abschluss (z.B. Bachelor)
Higher education with a first degree (eg, Bachelor's)
Hochschulstudium mit zweitem Abschluss auf postgradualer Ebene (z.B. Master)
Higher education with a second-graduate-degree (eg, Master's)
Promotion/Doctorate (PhD)
ZAHL
Bitte nur eine Nennung!
Please cross one only.
>>
weiter mit Frage
go to Question
Falls Sie vorher schon studiert hatten:
If you already studied beforehand:
Wie viele Studienjahre haben Sie außerhalb Deutschlands studiert?
How many academic years did you spend studying outside Germany?
Studienjahre/Academic years
(bitte auf ganze Jahre runden/
please round up to full years)
12
#140_03_FragebEngl_innen_2c
12.
x
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 6
Anerkennung war nicht notwendig, da ich nur vorübergehend zum
Teilstudium in Deutschland bin.
No recognition necessary, since I'm only in Germany temporarily
to complete a part of my studies.
x
In welcher Weise wurde Ihre Vorbildung in Deutschland anerkannt?
How were your previous qualifications recognised in Germany?
Mehrfachnennungen
möglich
multiple choice possible
>>
weiter mit Frage
go to Question
15
Meine Vorbildung wurde.../My previous qualifications were...
nach Feststellungsprüfung am Studienkolleg als Hochschulreife/Studienberechtigung anerkannt.
recognised, after the assessment test at the preparatory course, as qualifying
me for higher education/studies
nach Eignungsprüfung (z.B. für Kunst, Sport) als Studienberechtigung anerkannt.
recognised, after an apitude test (eg, sport, art), as qualifying me for higher
education/studies
direkt als Hochschulreife/Studienberechtigung anerkannt
recognised as qualifying me directly for higher education/studies
als Vordiplom anerkannt
recognised as equivalent to the pre-Diplom
als Bachelor anerkannt
recognised as a Bachelor's degree
als Diplom/Magister/Master anerkannt
recognised as Diplom/Magister/Master's degree
von meinen Studienleistungen wurden Teile anerkannt
(z.B.Credit Points, Workloads, Module, Scheine)
some of my study achievements were recognised
(eg, credit points, work loads, modules, credits/transcripts)
13.
x
SKALA
14.
x
Wie zufrieden waren Sie mit der Anerkennung Ihrer Vorbildung?
How much were you content with the recognition of your
previous qualifications?
sehr unzufrieden
very unhappy
sehr zufrieden
very happy
Haben Sie in Deutschland ein Studienkolleg besucht?
Did you attend a preparatory course in Germany?
nein/no
ja/yes
A N G A B E N Z U R W O H N S I T U AT I O N
D E TA I L S O N YO U R ACCO M M O DAT I O N
15.
x
Wo wohnen Sie während des Sommersemesters 2003 und wo würden
Sie am liebsten wohnen?
Where are you living during the 2003 summer semester and where
would you most prefer to live?
in einem Studenten-Wohnheim/in a student hall of residence:
· im Zweibettzimmer/Twin room
· im Einzelzimmer/Single room
· im Einzelzimmer in einer Wohngruppe/Single room in a residental unit
· im Einzelappartement/Single appartment
· in einer Mehrzimmer-Wohnung/in a flat with several rooms
in einer Mietwohnung (ggf. auch Eigentumswohnung):
in a rented flat (poss. also an owner-occupied flat):
· allein/alone
· mit (Ehe-)Partner(in) und/oder Kind(ern)/with spouse/partner and/or children
· in einer Wohngemeinschaft/in a shared flat
· bei Freunden/ Bekannten/with friends/acquaintances
zur Untermiete bei Privatleuten/as a private lodger/subtenant
bei den Eltern oder Verwandten/with parents/relatives
ich wohne
I'm living:
ich würde am
liebsten wohnen
I'd most prefer to live:
#140_03_FragebEngl_innen_2c
16.
ZAHL
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 7
Was müssen Sie für Ihr Zimmer/ Ihre Wohnung monatlich bezahlen?
How much do you have to pay for your room/flat per month?
Miete einschließlich Nebenkosten für Strom, Heizung etc.
Rent per month including extras for electricity, heating, etc.
17.
x
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer gegenwärtigen Wohnsituation?
How happy are you with your current accommodation?
€
sehr unzufrieden
very unhappy
sehr zufrieden
very happy
SKALA
18.
ZAHL
19.
x
SKALA
Wie lange haben Sie gesucht, bis Sie Ihr derzeitiges Zimmer bzw.
Ihre derzeitige Wohnung gefunden hatten?
How long did it take before you found your current room/flat?
Inwieweit haben Sie die folgenden Erfahrungen bei der
Suche nach Ihrem derzeitigen Zimmer bzw. Ihrer derzeitigen
Wohnung gemacht?
To what extent did you experience the following in finding
your present room/flat?
Ich habe mich oft vergeblich um ein Zimmer/eine Wohnung beworben.
I often applied for a room unsuccessfully.
Ich hatte häufig den Eindruck, dass ich das Zimmer/die Wohnung
nicht bekommen habe, weil ich Ausländer(in) bin.
I had the impression that I didn't get the room/flat because I was a
foreigner.
Für die Zimmersuche/Wohnungssuche ist die Vermittlung durch
Bekannte sehr wichtig.
It's very important that friends/acquaintances help in the search
for a room/flat.
An meinem Hochschulstandort ist es für Studierende generell sehr
schwierig, ein passendes Zimmer/eine passende Wohnung zu finden.
It's very difficult for students to find a suitable room/flat in my
university/college town.
Ein Zimmer/eine Wohnung zu einem angemessenen Mietpreis zu finden,
ist fast aussichtlos.
There's hardly any chance of finding a room/flat for a reasonable rent.
Für die Zimmersuche/ Wohnungssuche war die Vermittlung durch das
Studentenwerk sehr hilfreich.
The assistance provided by student services (Studentenwerk)
in finding a flat/room staff was very helpful.
Monate/ Months
Bitte bewerten Sie jede Aussage.
Please assess each statement.
trifft gar nicht
nicht zu
not at all
trifft völlig zu
absolutely
#140_03_FragebEngl_innen_2c
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 8
MENSA UND ERNÄHRUNG
STUDENT REFEC TORY AND FOOD
20.
x
21.
x
SKALA
An wie vielen Tagen pro Woche während der Vorlesungszeit gehen
Sie in der Regel zum Mittagessen in die Mensa oder eine Caféteria
im Hochschulbereich?
On how many days per week during the semester lecture period
do you generally take your midday meal in the refectory/student
restaurant/cafeteria?
Wie beurteilen Sie das Angebot der Ihnen bekannten Mensa
hinsichtlich:
How would you judge the service offered in the refectory/student
restaurant which you use in terms of:
Bitte zutreffende Zahl ankreuzen.
Please tick the appropriate number.
0
1
2
3
5
4
sehr gut
excellent
sehr schlecht
very poor
Geschmack/taste
Ernährungsqualität/Gesundheitswert/nutritional quality/healthiness
Auswahl/ Kombinationsmöglichkeiten/choice and possible combinations
Preis-Leistungs-Verhältnis/value for money
Atmosphäre/Raumgestaltung/atmosphere/interior design
Berücksichtigung von Essensgewohnheiten verschiedener Religionen
Consideration given to the eating habits of various faiths
kann ich nicht beurteilen/I'm unable to judge this
M O N AT L I C H E E I N N A H M E N I M S O M M E R S E M E ST E R 2 0 03
M O N T H LY I N CO M E I N T H E 2 0 03 SU M M E R S E M E ST E R
22.
ZAHL
Wie viel Geld steht Ihnen durchschnittlich im Monat während
des Sommersemesters 2003 zur Verfügung?
Bitte geben Sie für jede Finanzierungsquelle den Betrag an.
What is the amount of money on which you dispose on average
per month during the lecture period Summer Semester 2003?
Please specify the amount for ech financial source.
x
von den Eltern (bar auf die Hand/per Überweisung auf Ihr Konto)
from my parents (cash/by transfer on your bank account)
€
vom Partner/von der Partnerin (bar auf die Hand/per Überweisung auf Ihr Konto)
from my partner/spouse (cash/by transfer on your bank account)
€
von anderen Verwandten, Bekannten (bar auf die Hand/per Überweisung auf Ihr Konto)
from other relatives, friends, acquaintances (cash/by transfer on your bank account)
€
Stipendium
·
·
·
·
·
(bitte angeben)/scholarship/grant (please specify):
meines Heimatlandes/from my home country
deutsches Stipendium/German grant
europäisches Stipendium/European grant
einer internationalen Organisation/from an international organisation
sonstiges Stipendium/other grant
Ausbildungsförderung nach dem BAföG - aktueller Förderungsbetrag
BAföG educational assistance - current amount of assistance
€
€
Darlehen einer Bank/Sparkasse/Firma/Privatperson
Bitte den Betrag eintragen, den Sie davon monatlich im Durchschnitt benötigen.
Loan from a high street bank/savings bank/company/private person
Please enter how much of this money you need each month.
€
eigener Verdienst aus Tätigkeiten während der Vorlesungszeit und/oder der
vorlesungsfreien Zeit Bitte den Betrag eintragen, den Sie davon monatlich im Durchschnitt benötigen.
personal earnings from employment during the lecture period and/or during
the non-lecture period (recess) Please enter how much of this money you need each month.
€
eigene Mittel, die vor dem Studium erworben/angespart wurden
Bitte den Betrag eintragen, den Sie davon monatlich im Durchschnitt benötigen.
personal funds earned/saved before commencing my studies
Please enter how much of this money you need each month.
€
andere Finanzierungsquelle
other sources of funding
€
bitte angeben/please specify:
6
7
#140_03_FragebEngl_innen_2c
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 9
G E L D V E R D I E N E N W Ä H R E N D D E S S T U D I U M S - J O B B E N , E R W E R B S TÄT I G K E I T u s w.
E A R N I N G M O N E Y D U R I N G M Y S T U D I E S - C A S U A L / T E M P O R A RY W O R K , PA I D E M P LO Y M E N T,
23.
x
Sind Sie in der vorlesungsfreien Zeit im Frühjahr 2003 und/oder im
laufenden Sommersemester einer Tätigkeit nachgegangen, mit der
Sie Geld verdient haben bzw. verdienen?
In the non-lecture period (recess) Spring 2003 and/or in the current
summer semester, did you take up any work for which you
earned/are earning money?
vorlesungsfreie
Zeit Frühjahr 2003
non-lecture period
(recess) Spring 2003
etc.
Vorlesungszeit
Sommersemester 2003
lecture period Summer
Semester 2003
nein, nicht erforderlich/no, not nessesary
nein, wegen Studienbelastung nicht möglich
no, not possible due to my study workload
nein, weil ich keine Arbeitserlaubnis habe
no, because I have no work permit
nein, weil ich schon 90 Tage gearbeitet habe
no, because I have worked up to 90 days already
nein, ohne Erfolg Tätigkeit/Job gesucht/no, look for a job/work without success
ja, gelegentlich/yes, worked occasionally
ja, häufig/yes, worked very often
ja, laufend/yes, worked continously
x
Wenn Sie weder in der vorlesungsfreien Zeit im Frühjahr 2003
noch im laufenden Semester Geld verdient haben:
If you neither earned money in the non-lecture
period (recess) Spring 2003 nor in the current semester:
Mit welcher Tätigkeit verdienten bzw. verdienen Sie Geld?
How did you earn your money?
Aushilfstätigkeit (z. B. in einer Fabrik, einem Büro, einer Kneipe)
Temporary work (e.g., in a factory, office, pub/club)
studentische Hilfskraft/Student assistant
Tutor(in)/Tutor
andere Tätigkeit/other work
bitte erläutern/please specify:
ZAHL
Bei mehreren Tätigkeiten bitte jeweils für die letzte bzw. derzeitige Tätigkeit.
If you had several jobs, please give details for the last or current job.
Nettostundenlohn bitte auf vollen Euro-Betrag runden:
Please round up net hourly rate to full euro sum:
SKALA
weiter mit Frage
go to Question
vorlesungsfreie
Zeit Frühjahr 2003
non-lecture period
(recess) Spring 2003
24
Vorlesungszeit
Sommersemester 2003
lecture period Summer
Semester 2003
mehrere Nennungen je
Zeitraum möglich
Several answers possible
per time period
Wie hoch war der Nettostundenlohn für diese Tätigkeit?
How high was the net hourly rate for this work?
x
>>
Inwieweit geben die folgenden Aussagen Ihre Gründe wieder,
während des Studiums Geld zu verdienen?
To what extent do the following statements reflect your reasons
for earning money during your studies?
Ich verdiene während des Studiums Geld / I earn money during my studies
· weil es zur Bestreitung meines Lebensunterhalts unbedingt notwendig ist
because it is/was absolutely essential to help me cover my living expenses
· damit ich mir etwas mehr leisten kann/so that I can/could afford a little more
· um praktische Erfahrungen zu sammeln, die mir im späteren Beruf
von Nutzen sind/in order to gain some practical experience which will
be useful to me in my future career
· um Kontakte für eine mögliche spätere Beschäftigung zu knüpfen
in order to make contacts for my possible future employment
· um unabhängig von den Eltern zu sein
in order to be independent of my parents
· weil ich andere mitfinanzieren muss (Partner/Partnerin, Kind, andere Familienangehörige)
because I have/had to co-fund others (spouse/partner, child(ren) other relations)
· damit ich später ggf. unabhängig vom Studienabschluss eine Beschäftigung
habe/so that I later have some employment, regardless of my academic degree
vorlesungsfreie
Zeit Frühjahr 2003
non-lecture period
(recess) Spring 2003
€
Vorlesungszeit
Sommersemester 2003
lecture period Summer
Semester 2003
€
Bitte bewerten Sie jede Aussage.
Please assess each statement.
trifft gar nicht zu
completely disagree
trifft völlig zu
completely agree
#140_03_FragebEngl_innen_2c
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 10
ANGABEN ZU IHRER PERSON
YOUR PERSONAL DETAILS
24.
Ihr Geschlecht? Your sex?
x
männlich/male
weiblich/female
25.
Ihr Lebensalter?
(in Jahren)
Your age?
(in years)
ZAHL
26.
Ihr Familienstand? Your marital/personal status?
x
verheiratet/married
nicht verheiratet in fester Partnerbeziehung
not married, in a firm relationship
nicht verheiratet ohne feste Partnerbeziehung
not married, no firm relationship
27.
Haben Sie Kinder? Do you have any children?
x
nein/no
ja/yes
>>
weiter mit Frage
go to Question
28
falls ja/if yes:
ZAHL
Wie viele Kinder haben Sie? How many children do you have?
ZAHL
Wie alt ist Ihr (jüngstes) Kind? (bitte auf volle Jahre runden)
How old is your youngest or only child? (please round up to full years)
x
Leben Sie mit Ihrem (jüngsten) Kind in Deutschland zusammen?
Is your (youngest) child living with you in Germany?
nein/no
ja/yes
28.
Welche Staatsangehörigkeit haben Sie?
What nationality do you have?
bitte angeben/please specify:
A N G A B E N Ü B E R D I E E LT E R N
D E TA I L S O N Y O U R PA R E N T S
29.
x
Welchen höchsten Bildungsabschluss haben Ihre Eltern?
Bitte jeweils nur den höchsten Abschluss ankreuzen.
What highest educational qualification do your parents have?
Please only cross the highest qualification in each case.
weniger als 8 Schuljahre
less than 8 years of schooling
Abschluss einer Volks-, Hauptschule (mindestens 8 Schuljahre)
lower secondary school leaving certificate or similar (at least 8th grade)
Abschluss einer Mittelschule (mindestens 10 Schuljahre)
intermediary secondary school leaving certificate or similar (10th grade)
Abitur oder sonstige Hochschulreife (mindstens 12. Klasse)
Abitur or other higher education entrance qualification (at least 12th grade)
Hochschulabschluss (einschließlich Lehrerausbildung)
academic degree, university-level education (including teaching)
Abschluss nicht bekannt/qualification unknown
Vater
Father
Mutter
Mother
#140_03_FragebEngl_innen_2c
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 11
STUDIENLAND DEUTSCHLAND
GERMANY AS A PLACE TO STUDY
30.
x
SKALA
Bei Ihrer Entscheidung für ein Studium in Deutschland haben
sicherlich Bildungsgründe eine Rolle gespielt? Bitte bewerten Sie
kritisch die folgenden Aussagen.
In deciding to study in Germany, educational reasons must certainly
have played a role. Please critically assess the following statements.
Ich glaubte, die Studienbedingungen und die Ausstattung
der Hochschulen in Deutschland seien besser als zu Hause.
I believed that the study conditions and the equipment of the
universities/colleges in Germany were better than back home.
Ich wollte die größere akademische Freiheit im Studienbetrieb kennenlernen.
I wanted to get to know the greater degree of academic freedom practised
in studies.
Ich wollte meine Sprachkenntnisse vertiefen.
I wanted to improve my language skills.
Ich wollte andere Lehr- und Lernformen kennenlernen.
I wanted to get to know other teaching/learning methods.
Ich wollte vor allem spezielle Fachkenntnisse erwerben.
I above all wanted to gain specific specialist knowledge.
Ich wollte vor allem Forschungserfahrungen sammeln.
I above all wanted to gain research experience.
Ich glaubte, ein größeres Studienangebot zu finden.
I believed I would find a greater range of studies on offer.
Ich wollte vor allem einen ausländischen Abschluss erwerben.
I above all wanted to gain a foreign degree.
Das Austauschprogramm ließ mir keine andere Wahl als Deutschland.
The exchange programme left me no other choice than Germany.
31.
x
SKALA
Wie stark haben die nachfolgenden Überlegungen Ihre Studienentscheidung für Deutschland beeinflusst?
How strongly did the following thoughts influence your decision
to study in Germany?
Ich wollte einmal in einer fremden Situation/Kultur zurechtkommen.
I wanted to face the challenge of coming to terms with an unfamiliar
situation/culture.
In Deutschland gibt es keine Studiengebühren.
No tuition fees charged in Germany.
Ich wollte vor allem aus der Situation in meinem Heimatland herauskommen.
I above all wanted to escape the situation in my home country.
In Deutschland kann man sein Studium durch Jobben zumindest teilweise
selbst finanzieren.
It's possible to fund at least some of the studies yourself in Germany by
taking up casual work/employment.
Mit einem Studium in Deutschland verbessern sich meine Berufschancen.
Studying in Germany improves my career chance.
Die deutschen Hochschulen haben einen besonders guten Ruf.
Germany's universities and colleges have a particularly good reputation.
Deutschland ist ein hochtechnisiertes Land.
Germany is a high-tech country.
Mein Heimatland/meine Familie hat zu Deutschland eine besonders
enge Beziehung.
My home country/my family has particularly close ties to Germany.
Freunde/Bekannte haben bereits in Deutschland studiert.
Friends/acquaintances have already studied in Germany.
Bitte bewerten Sie jede Aussage.
Please assess each statement.
trifft gar nicht zu
completely disagree
trifft völlig zu
completely agree
Bitte bewerten Sie jede Aussage.
Please assess each statement.
überhaupt nicht
not at all
sehr stark
very strongly
#140_03_FragebEngl_innen_2c
32.
x
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 12
Wenn Sie die freie Wahl gehabt hätten, in welchem Land hätten
Sie am liebsten und in welchem Land am zweitliebsten studiert?
If you were free to choose, in which country would you have
preferred to study?
Deutschland/Germany
Frankreich/France
Großbritannien/Britain
Niederlande/Netherlands
USA/United States
Australien/Australia
Japan/Japan
Italien/Italy
anderes Land/another country
bitte eintragen/please enter:
33.
x
Wo haben Sie die deutsche Sprache gelernt bevor Sie in Deutschland
mit dem Studium begannen?
Where did you learn German before beginning your studies in Germany?
im Heimatland/in my home country
· in der Schule/at school
· an der Hochschule/at a university/college
· am Goethe-Institut/an anderer deutscher Einrichtung/
at a Goethe-Institute/another German institution
· in einem Sprachkurs außerhalb der Hochschule
in a language course offered outside the university/college
· per Fernunterricht bzw. im Selbststudium
by distant studies/autodidactic learning
in Deutschland/in Germany
· am Studienkolleg/at a Studienkolleg (preparatory course)
· an der Hochschule/at a university/college
· in einem Sprachkurs außerhalb der Hochschule
in a language course offered outside the university/college
auf andere Weise/used a different path to learn Geman
habe vor Studienbeginn kein Deutsch gelernt
didn't learn any German before beginning my studies
34.
x
Haben Sie während des Studiums in Deutschland Ihre
Deutschkenntnisse durch Sprachkurse vertieft?
During your studies in Germany, did you extend your
German skills by taking language courses?
ja, an der Hochschule/yes, at the university/college
ja, außerhalb der Hochschule/yes, outside the university/college
nein, es gab keine angemessenen Kurse
no, there were no appropropriate courses offered
nein, die Kurse waren zu teuer/no, the courses were too expensive
nein, ich hatte keine Zeit dafür/no, I didn't have enough time for this
nein, es war nicht nötig/no, I didn't need to
am liebsten
first choice
am zweitliebsten
second choice to study
#140_03_FragebEngl_innen_2c
35.
x
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 13
Welche Sprachprüfung haben Sie für Deutsch als Fremdsprache abgelegt?
Which German as a foreign language test did you take?
Sprachprüfung am Goethe-Institut/Language test at a Goethe-Institute
Sprachprüfung an einer anderen Einrichtung im Heimatland
Language test at another institution in my home country
Deutsche Sprachprüfung (DSH) an einer Hochschule/am Studienkolleg
German Language Test (DSH) at a higher education institution/preparatory
course
Test Deutsch als Fremdsprache (TestDaF)/Test german as a foreign language
sonstige Sprachprüfung/other language test
keine Sprachprüfung/no language test
36.
x
SKALA
Wie gut beherrschen Sie die deutsche Sprache in den folgenden
Bereichen?
How good is your German in the following situations/fields?
Lesen und Verstehen von/Reading and understanding of
· wissenschaftlichen Texten zu Themen des Studienfaches
academic/scientific texts relating to topics from my subject of study
· Materialien zur Studienorganisation
materials on organising studies
· wissenschaftlichen Texten zu fächerübergreifenden Themen
(z.B. Umweltprobleme, Gesellschaftspolitik)
academic/scientific texts on cross-disciplinary topics
(e.g., environmental problems, questions of society and politics)
Hören und Verstehen von/Reading and understanding of
· wissenschaftlichen Vorträgen/Gesprächen zu Themen des Studienfaches
academic/scientific lectures/conversations relating to topics from my
subject of study
· Vorträgen/Gesprächen zur Studienorganisation
lectures/conversations on organising studies
· Vorträgen/Gesprächen zu fächerübergreifenden Themen
(z.B. Umweltprobleme, Gesellschaftspolitik)
lectures/conversations on cross-disciplinary topics
(e.g., environmental problems, questions of society and politics)
Schreiben von/Writing
· Hausarbeiten, Abschlussarbeiten
study assignments/papers/dissertations/theses
· Protokollen, Thesenpapieren/minutes, position papers
· Berichten über den Studienablauf (z.B. für den Stipendiengeber)
reports on how my studies are progressing
(e.g., for scholarship/grant awarding organisations)
Sprechen/Kommunizieren in/Speaking/communicating in
· Gesprächen/Diskussionen zu wissenschaftlichen Themen des
Studienfaches (z.B. im Seminar)
conversations/discussions on academic/scientific topics relating
to my subject of study (e.g., in a seminar course)
· studienbezogenen Alltagssituationen
(z.B. Immatrikulation, Anmeldung zu Lehrveranstaltungen)
study-related everyday situations (e.g. matriculation, registering for courses)
· Gesprächen/Diskussionen zu fächerübergreifenden Themen
(z.B. Umweltprobleme, Gesellschaftspolitik)
conversations/discussions on cross-disciplinary topics
(e.g., environmental problems, questions of society and politics)
Bitte bewerten Sie jede Aussage.
Please assess each statement.
sehr schlecht
very poor
sehr gut
excellent
#140_03_FragebEngl_innen_2c
37.
x
SKALA
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 14
Hatten Sie in Deutschland in den nachfolgenden Bereichen
Schwierigkeiten? Bitte geben Sie den Grad Ihrer Schwierigkeiten an.
What difficulties did you have to overcome during your stay in
Germany? Please enter the degree of difficulty.
sehr große
Schwierigkeiten
major difficulties
überhaupt keine
Schwierigkeiten
no difficulties at all
Anerkennung meiner bisherigen Schul-, Studienleistungen
recognition of my previous school/study achievements
Beantragung des Visums/der Aufenthaltsgenehmigung
application procedure for the visa, residence permit
Studienplatzzusage/confirmation of a study place
Arbeitserlaubnis/work permit
Zimmer-/Wohnungssuche/finding a room/flat
Verständigung in deutscher Sprache/communicating in German
Finanzierung/funding
Orientierung im Studiensystem/finding my way around the study system
Kontakt zu Hochschullehrern/contacts with professors, lecturers, faculty
Kontakt mit deutschen Studierenden/contacts with German students
Kontakt zur Bevölkerung/contacts with the general population
Leistungsanforderungen im Studium/academic performance levels
38.
x
SKALA
Wie zufrieden sind Sie mit den folgenden Hilfen an Ihrer
Hochschule für ausländische Studierende?
How happy were you with the following forms of assistance
which your university/college provides for foreign students?
wurde nicht
angeboten
no such
service offered
überhaupt
nicht zufrieden
very unhappy
sehr
zufrieden
very happy
Einführung in Lern- und Arbeitstechniken
Introduction to learning/study techniques
Welcome-Veranstaltungen/allgemeine Orientierungsangebote
Welcome/general introductory events
fachliche Vorbereitungskurse/Academic preparatory courses
studienbegleitende Tutorien/Course-integrated tutorials
Tutorien im Wohnheim/Tutorials offered in the hall of residence
Deutschkurse/German language courses
Studienberatung/Study counselling
Vermittlung von Wohnraum (z.B. bei Ankunft)
Assistance with finding a place to live (e.g., on arrival)
Hilfe im Umgang mit Behörden
Assistance when dealing with the authorities
Kommunikationsmöglichkeiten mit deutschen Studierenden
Opportunities to get into contact with German students
Informationen zur Finanzierung des Studiums
Information on financing studies
Beratung zu Fragen der Arbeitserlaubnis
Advice on work permit questions
Informationen zum Aufenthaltsrecht nach Studienabschluss
Information on the right of residence after completing my studies
39.
x
Ausgehend von Ihren Erfahrungen mit den Studien- und Lebensbedingungen in Deutschland: Würden Sie Ihren Freunden/Bekannten
im Heimatland empfehlen, in Deutschland zu studieren?
Based on your experience with the living and studying conditions
in Germany: Would you recommend fellow students in your home
country to study in Germany?
· Kann ich jetzt noch nicht beurteilen
Cannot judge it yet
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!
Thanks a lot for your assistance!
nein, überhaupt nicht
no, not at all
ja, unbedingt
yes, absolutely
#140_03_FragebEngl_innen_2c
28.02.1995
17:28 Uhr
Seite 15
Wenn Sie noch Ergänzungen, Anmerkungen oder kritische Hinweise haben, bitten wir Sie,
uns diese mitzuteilen:
If you want to give complementary information or make critical remarks please note here:
#140_03_Frageb_Engl_aussen 4c
28.02.1995
17:26 Uhr
Seite 16
Informationen über die Akteure
und die Durchführung der Untersuchung
Wer erhält den Fragebogen?
Für die Sozialerhebung wird eine Stichprobe Studierender befragt (derzeit jede/r 15.),
deren Zusammensetzung repräsentativ für alle Studierenden an Fachhochschulen und
Universitäten in der Bundesrepublik ist. Zu diesem Zwecke hat Ihre Hochschule nach
dem Zufallsprinzip eine entsprechende Anzahl von Anschriften aus der aktuellen
Studierendendatei gezogen, d.h. jede/r hat eine gleich große Chance, in die Stichprobe aufgenommen zu werden. Die Hochschule hat dann die von HIS bereitgestellten Befragungsunterlagen mit den Anschriften der Studierenden versehen und
die so adressierten Unterlagen bei der Post - zur Übermittlung an Sie - aufgegeben.
Weitere Informationen im Internet: http://www.sozialerhebung.de
>> beauftragt vom Deutschen Studentenwerk (DSW)
Die Studentenwerke und ihr Dachverstand, das Deutsche Studentenwerk (DSW), engagieren sich für die soziale, wirtschaftliche, kulturelle und gesundheitliche Förderung
der Studierenden. Als moderne Dienstleistungsunternehmen bieten heute 61
Studentenwerke für 1,9 Mio. Studierende ihren Service an – damit Studieren gelingt!
Das DSW koordiniert und unterstützt die Arbeit der Studentenwerke, vertritt ihre
Interessen gegenüber Politik und Öffentlichkeit und pflegt eine enge Zusammenarbeit
mit nationalen und internationalen Verbänden bzw. Organisationen, die den gleichen
Zwecken dient.
Weitere Informationen im Internet: http://www.studentenwerke.de
>> gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Weitere Informationen im Internet: http://www.bmbf.de
>> durchgeführt von HIS Hochschul-Informations-System
HIS ist eine Einrichtung von Bund und Ländern und erbringt Forschungs- und
Dienstleistungen für Hochschulen, Wissenschafts- und Kultusverwaltungen. Im
Bereich Studierendenforschung arbeitet HIS u.a. zu Themen wie Studienwünsche von
Abiturient(inn)en, Ausbildungs- und Berufsverläufe, soziale Situation Studierender,
Gründe für den Studienabbruch, Qualität der Lehre, studentische Auslandsmobilität
und ausländische Studierende in Deutschland.
Weitere Informationen im Internet: http://www.his.de
Kontakt
Für Rückfragen stehen Ihnen bei HIS (Postfach 2920, 30029 Hannover) zur Verfügung:
Wolfgang Isserstedt: Tel.: 0511/1220-208; e-mail: [email protected]
Dr. Elke Middendorff: Tel.: 0511/1220-194; e-mail: [email protected]
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ANHANG L i t e r a t u r v e r z e i c h n i s
Literaturverzeichnis
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BMBF:Deutsche Studierende im Ausland, 2004 (Vorabauswertung)
Cheps: The European higher education and research landscape 2020, Anniversary Edition, 2004.
Clark, B.: The higher Education System. Academic Organization in Cross-National Perspective, 1983.
Eggins, H. ed.: Globalization and the Reform in higher Education, 2004.
Europäisches Parlament, Directorate General Research: Statistics on Students Mobility. In: Education and Culture Series 112 EN, 2003.
EUA: Forward from Berlin: The Role of Universities to 2010 and Beyond, 2003
Gallup-Bleck, A., Interantional students mobility: Projekt atlas. In: International Higher Education, Bd. 37, 2004, 10.
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Keller, A.: Alma mater bolognaise. In: GEW-Analysen und Alternativen für Bildung und Wissenschaft, 2004.
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Leidel, M.: Statistische Erfassung der Mobilität von Studierenden. In: Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik, 2004, 1167 ff.
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Titel_A3_Internationalisierung.FH8 Mon Feb 21 15:44:06 2005
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