Internationalisierung des Studiums Ausländische Studierende in Deutschland
by user
Comments
Transcript
Internationalisierung des Studiums Ausländische Studierende in Deutschland
Titel_A3_Internationalisierung.FH8 Mon Feb 21 15:44:06 2005 Seite U1 C M Y CM MY CY CMY K Internationalisierung des Studiums Ausländische Studierende in Deutschland Deutsche Studierende im Ausland Ergebnisse der 17. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) durchgeführt durch HIS Hochschul-Informations-System Probedruck Titel_A3_Internationalisierung.FH8 Mon Feb 21 15:44:06 2005 Seite U2 C Der vorliegende Bericht wurde im Auftrag des Deutschen Studentenwerks (DSW) und mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) von HIS Hochschul-Informations-System GmbH, Hannover, erstellt. Die Verantwortung für den Inhalt trägt HIS. Impressum Herausgeber Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Publikationen; Internetredaktion 11055 Berlin Bestellungen schriftlich an den Herausgeber Postfach 30 02 35 53182 Bonn oder per Tel.: 01805 - 262 302 Fax: 01805 - 262 303 (0,12 Euro/Min.) E-Mail: [email protected] Internet: http://www.bmbf.de Druckerei poppdruck, Langenhagen Bonn, Berlin 2005 Gedruckt auf Recyclingpapier Probedruck M Y CM MY CY CMY K Titel_A3_Internationalisierung.FH8 Mon Feb 21 15:50:10 2005 Schmutztitel C M Y CM MY CY CMY K Internationalisierung des Studiums Ausländische Studierende in Deutschland Deutsche Studierende im Ausland Ergebnisse der 17. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) durchgeführt durch HIS Hochschul-Informations-System Wolfgang Isserstedt Klaus Schnitzer Probedruck Seite 1 Seite 1 VORWORT III Vorwort Kaum irgendwo sonst ist der Austausch über Grenzen hinweg so rege und so selbstverständlich wie in der Wissenschaft. Die „scientific community“ ist eine „global community“ und Deutschland ist als Drehscheibe der Wissenschaft ein aktiver Teil dieser community. Viele junge Studierende, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen kommen wieder in unser Land, um hier zu lernen und zu forschen, zu lehren und zu leben. Dies wurde möglich durch neue und attraktive Angebote, moderne Gesetzesreformen, internationales Hochschulmarketing und neue Karrierewege. An deutschen Hochschulen studierten 2003 rund 227.000 Studierende aus dem Ausland, das sind neunmal so viel wie im Jahr 1970. Dabei übertrifft Deutschland beispielsweise mit einer Importquote von 10,1 % - gemessen an den Studienplätzen - die USA mit 3,7 % sehr deutlich. Die Mehrheit der ausländischen Studierenden befindet sich im Erststudium und will in Deutschland einen Studienabschluss erwerben. Die Gründe für ein Studium in Deutschland sind vielfältig. Sie reichen von der Vertiefung der Sprachkenntnisse, dem Interesse, spezielle Fachkenntnissse zu erwerben bis hin zu der Erwartung, durch das Studium in Deutschland die eigenen Berufschancen zu verbessern. Insbesondere sind junge Menschen aus den Entwicklungs- und Schwellenländern sowie den osteuropäischen Ländern an einem Studium in Deutschland interessiert. Ausgehend von den Erfahrungen, die während des Studienaufenthalts gemacht wurden, würden fast zwei Drittel der ausländischen Studierenden Freunden und Bekannten im Heimatland ein Studium in Deutschland empfehlen. Im Gegenzug sind unsere deutschen Studierenden anteilsmäßig wesentlich mobiler als Studierende anderer vergleichbarer Industrieländer. So studieren mit 2,6 % wesenlich mehr deutsche Studierende im Ausland als z. B. in Australien mit 0,5 % und in den USA mit 0,2 %. Gemessen an den Studierenden in höheren Semestern hat sich die Auslandsmobilität deutscher Studierender seit 1991 bei einem studienbezogenen Auslandsaufenthalt von 16 % auf 27 % sowie bei einem zeitweisen Auslandsstudium von 6 % auf 13 % erheblich erhöht. Die Ergebnisse zeigen jedoch auch, dass die Auslandsmobilität der deutschen Studierenden unter anderem erheblich von der sozialen Herkunft der Studierenden beeinflusst wird. Um so erfreulicher ist, dass 22 % derjenigen, die im Ausland studiert haben, BAföG-Empfänger sind. In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass die persönliche Einstellung zu einem Auslandsaufenthalt am häufigsten von der erwarteten finanziellen Mehrbelastung durch einen Auslandsaufenthalt beeinflusst wird. Hier zeigt sich, welch bedeutsame Rolle die Förderung nach dem BAföG bei der Finanzierung von Auslandsaufenthalten dabei spielt, auch Studierenden aus finanziell schwächeren Familien einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt bzw. ein Auslandsstudium zu ermöglichen, und dass es wichtig und richtig war, die Fördermöglichkeiten für ein Auslandsstudium mit dem BAföG weiter auszubauen und zu verbessern. Insgesamt machen die Ergebnisse der Studie deutlich, dass der weitere Ausbau einer sozialen Infrastruktur sowie die qualitative Verbesserung der Beratungs- und Serviceleistungen künftig wesentliche Erfolgsfaktoren für ein Studium in Deutschland aber auch für ein Studium im Ausland darstellen werden. Edelgard Bulmahn Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens Bundesministerin für Bildung und Forschung Präsident des Deutschen Studentenwerks Seite 2 Seite 3 INHALTSVERZEICHNIS V Inhaltsverzeichnis Seite 1. Zusammenfassung ............................................................................................................................... 2. Internationalisierung der Hochschulbildung.................................................................... 4 2.1 Formen der Internationalisierung ........................................................................................................... 4 2.2 Ziele des Ausländerstudiums ................................................................................................................... 5 2.2.1 Zielwandel im Zeitalter der Globalisierung ................................................................................. 5 2.2.2 Soziale Dimension der Mobilität ................................................................................................... 5 2.3 Maßnahmen zur Förderung des Ausländerstudium in Deutschland .................................................... 6 2.3.1 Steigerung der Attraktivität des Studienangebots ..................................................................... 6 2.3.2 Soziale Rahmenbedingungen ....................................................................................................... 6 2.3.3 Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der Zielgruppen ............................................... 7 2.4 Ziele des Auslandsstudiums deutscher Studierender ............................................................................ 7 2.4.1 Steigerung der Mobilität ............................................................................................................... 7 2.4.2 Maßnahmen zur Verbesserungen der Rahmenbedingungen ..................................................... 7 3. Statistischer Überblick über Umfang und Entwicklung der Internationalisierung ............................................................................................................... 9 3.1 Weltmobilität ............................................................................................................................................ 9 3.2 Ausländerstudiums an deutschen Hochschulen .................................................................................... 12 3.2.1 Gesamtentwicklung ...................................................................................................................... 12 3.2.2 Herkunftsregionen und Länder ..................................................................................................... 13 3.2.3 Europäische Herkunftsländer......................................................................................................... 15 3.2.4 Ausgewählte Herkunftsländer ....................................................................................................... 15 3.2.5 Bildungsinländer und -ausländer .................................................................................................. 18 3.2.6 Herkunftsregionen der Bildungsausländer .................................................................................. 20 3.3 Auslandsstudium deutscher Studierender ............................................................................................. 22 3.3.1 Mobilitätsentwicklung deutscher Studierender ......................................................................... 22 3.3.2 Zielländer des Auslandsstudiums .................................................................................................. 22 4. Studium in Deutschland – Bildungsausländer ................................................................. 26 4.1 Datenquelle Sozialerhebung ................................................................................................................... 26 4.1.1 Aufbau des Fragebogens ............................................................................................................... 26 4.1.2 Durchführung der Untersuchung ................................................................................................. 26 1 Seite 4 VI INHALTSVERZEICHNIS 4.1.3 Begriffsbestimmungen, Definitionen............................................................................................ 26 4.2 Strukturmerkmale des Auslanderstudiums ............................................................................................ 27 4.2.1 Art des Studiums – Studienrichtung ............................................................................................. 27 4.2.2 Zeitaufwand .................................................................................................................................... 32 4.2.3 Stipendiaten – Programmstudierende – free movers .................................................................. 34 4.3 Biographische Merkmale ......................................................................................................................... 36 4.4 Vorbildung und Motive für ein Studium in Deutschland ....................................................................... 38 4.4.1 Vorbildung und deren Anerkennung in Deutschland ................................................................. 38 4.4.2 Deutschkenntnisse ......................................................................................................................... 41 4.4.3 Gründe für ein Studium in Deutschland ........................................................................................ 43 4.5 Lebenssituation in Deutschland .............................................................................................................. 45 4.5.1 Finanzierung des Lebensunterhalts ............................................................................................. 45 4.5.2 Erwerbstätigkeit neben dem Studium .......................................................................................... 49 4.5.3 Wohnformen und Wohnsituation ................................................................................................. 51 4.5.4 Mittagessen in der Mensa .............................................................................................................. 55 4.6 Deutschland als Studienland ................................................................................................................... 56 4.7 Ergänzende Anmerkungen der Befragten zu ihrer Situation in Deutschland ..................................... 60 5. Deutsche Studierende im Ausland ........................................................................................... 61 5.1 Auslandserfahrungen vor dem Studium ................................................................................................. 61 5.2 Studienbezogene Auslandsaufenthalte ................................................................................................. 62 5.2.1 Art und Umfang .............................................................................................................................. 62 5.2.2 Beeinflussende Faktoren ................................................................................................................ 63 5.2.3 Zielländer und Organisation .......................................................................................................... 66 5.2.4 Finanzierung und Dauer ................................................................................................................ 66 5.2.5 Hindernisse auf dem Weg zum Auslandsstudium ........................................................................ 67 5.2.6 Absichten ........................................................................................................................................ 68 Anhang ................................................................................................................................................................ 71 Fragebogen und Begleitschreiben ................................................................................................................. 72 Literaturverzeichnis ......................................................................................................................................... 89 Seite 1 ZUSAMMENFASSUNG 1 1. Zusammenfassung Anlage der Untersuchung Ergebnisse der Untersuchung Die Untersuchung zur Internationalisierung der Hochschulbildung verfolgt drei Ziele: Die folgende Übersicht der Ergebnisse soll für den schnellen Leser einen kurzen Überblick über die Untersuchung vermitteln. 1. In einem knappen Überblick sollen die strukturbestimmenden hochschulpolitischen Rahmenbedingungen der Internationalisierung und deren Veränderungen aufgezeigt werden. Die handlungsrelevanten Konzepte und Strategien sollen aus globaler, europäischer und nationaler Sicht beleuchtet werden und Hintergrund für eine vertiefende Betrachtung der Ziele und Maßnahmen sowohl für das Ausländerstudium in Deutschland als auch für das Auslandsstudium deutscher Studierender liefern. Internationalisierungsstrategien 2. Als Auswirkung der verschiedenen Internationalisierungsstrategien soll der Umfang der grenzüberschreitenden Bildungsmobilität von Studierenden hinsichtlich seiner Entwicklung und regionalen Ausprägung untersucht werden. Ausgehend vom Umfang der Weltmobilität sollen die auf Deutschland gerichteten und von Deutschland ausgehenden Mobilitätsströme genauer quantifiziert werden. 3. Sowohl für die ausländischen Studierenden in Deutschland als auch für die deutschen Studierenden, die sich studienbedingt im Ausland aufgehalten haben, soll im Hauptteil der Untersuchung die Studien- und Lebenssituation im Gastland genauer dargestellt werden. Die Aussagen der ausländischen Studiengäste und der deutschen Studierenden im Ausland sollen auch Aufschluss geben, in welcher Weise internationale Mobilität gefördert werden kann. Die Untersuchung gründet sich auf verschiedene Informationsquellen: Der Einleitungsteil über die hochschulpolitischen Konzepte der Internationalisierung fußt auf einer Analyse der relevanten Sekundärliteratur, der statistische Überblick über Umfang der Mobilität nutzt die verschiedenen Datenquellen der amtlichen Statistik und der vertiefende Hauptteil zur Studien- und Lebenssituation ausländischer Studierender in Deutschland bzw. deutscher Studierender im Ausland beruht auf sozialempirischen Ergebnissen der Umfrage der 17. Sozialerhebung unter deutschen und ausländischen Studierenden. Der vorliegende Bericht gliedert sich somit im Anschluss an die Zusammenfassung in einen konzeptionellen Einleitungsteil (Kapitel 2), einen statistischen Überblick über Umfang und Entwicklung der Internationalisierung (Kapitel 3) und einen empirisch fundierten Teil, welcher die Sicht der international mobilen Studierenden deutlich macht. Dieser empirische Teil ist in zwei Kapitel aufgeteilt und behandelt in Kapitel 4 die Aussagen zu Studienund Lebenssituationen der ausländischen Studierenden in Deutschland und in Kapitel 5 die entsprechenden Aussagen deutscher Studierender, die studienbedingt im Ausland waren. (1) Die Internationalisierung im Hochschulwesen wird getragen vom Gedanken der akademischen Universalität, von humanitären Zielen gesellschaftlicher Entwicklung und wirtschaftlicher Standortsicherung. Unter dem Vorzeichen der Globalisierung wird internationale Mobilität zunehmend in den Dienst der Wettbewerbsausrichtung des Studienstandortes Deutschland gestellt. (2) Marktausrichtung der Internationalisierung und soziale Dimension der internationalen Mobilität von Studierenden stehen in einem Spannungsverhältnis, das einer Ausgleichssteuerung bedarf. (3) In Deutschland ist die Steigerung der Attraktivität des Studienstandorts Deutschland verbunden mit Reformen hinsichtlich der Studienstruktur und mit Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen. Die Marktorientierung des Ausländerstudiums wird durch Zielgruppenorientierung unterstützt. (4) Das Auslandsstudium deutscher Studierender hat vor allem durch die Ziele des Bologna-Prozesses einen starken Anschub bekommen. Neben direkten Mobilitätsprogrammen wirkt sich die Harmonisierung institutioneller und curricularer Rahmenbedingungen des Studiums positiv aus. Die mit dem Auslandsstudium verbundene Kompetenzerweiterung wird allerdings noch zu wenig im heimischen Kontext benutzt. Umfang der Internationalisierung (5) Die Weltmobilität von Studierenden hat mit hohen jährlichen Steigerungsraten einen Umfang von 2,7 Mio. Studierenden erreicht. Die wichtigsten Entsendeländer sind China, Indien und Korea. Die entwickelten Industrieländer sind Ziel dieser Mobilitätsströme. (6) Die USA, die in absoluten Größen der größte Studierendenimporteur sind, kommen gemessen an den Studienplätzen auf eine Importquote von 3,7 %. Deutschland übertrifft mit einer Importquote von 10,1 % die USA und ist damit genauso attraktiv wie das Vereinigte Königreich. Deutsche Studenten erweisen sich anteilsmäßig als wesentlich mobiler als Studierende in Australien und den USA. Die Exportquote liegt in Deutschland bei 2,6 %, in Australien bei 0,5 % und in den USA bei 0,2 %. (7) Als Gastland stellt Deutschland ein Zehntel seiner Studienplätze für ausländische Studiengäste zur Verfügung. Allein für die chinesischen Studierenden (14.000) werden Studienplätze im Umfang einer voll ausgebauten Universität bereitgestellt. (8) Im Umfang hat sich das Ausländerstudium an deutschen Seite 2 2 Hochschulen seit 1970 mehr als verneunfacht. Ein besonders großer Sprung ist zwischen 2002 und 2003 (von 206.000 auf 227.000) erfolgt. (9) Die Mehrheit ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen kommt weiterhin aus europäischen Staaten (136.000). 44.000 ausländische Studierende stammen aus den alten EU-Mitgliedsstaaten, 23.000 aus den neuen Mitgliedsstaaten. 37.000 Studierende stammen aus den Bewerberländern. Während die Mobilität aus westeuropäischen Ländern stagniert, weisen osteuropäische Länder große Zuwachsraten auf. Bulgarien hat inzwischen einen Anteil von 4,4 % am Ausländerstudium in Deutschland, wobei sich der Zuwachs seit 1990 mehr als verzwanzigfacht hat. (10) Von außereuropäischen Entsendeländern erweist sich China als wichtigstes Entsendeland. Der Anteil von 8,9 % an allen ausländischen Studierenden im Jahr stellt eine Verdoppelung gegenüber dem bereits hohen Anteilswert von 4,2 % Anfang der 90-er Jahre dar. (11) Die USA, eines der wichtigsten Zielländer der deutschen Studierenden, entsenden nur noch 1,5 % der ausländischen Studierenden in Deutschland. Die Quote lag in den 70-er Jahren bei 6,4 %. (12) Insgesamt machen Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit 11,7 % aller Studierenden an deutschen Hochschulen aus. Davon sind 8,4 % mobile ausländische Studierende (Bildungsausländer) und 3,3 % ausländische Studierende, die bereits vor dem Studium in Deutschland lebten (Bildungsinländer). Der Anteil der Bildungsinländer nimmt kontinuierlich ab. (13) Seit 1980 hat sich die Zahl deutscher Studierender im Ausland verdreifacht. Von allen deutschen Studierenden befinden sich 3,3 % zum zeitweiligen Studium im Ausland. (14) Die sieben wichtigsten Zielländer deutscher Auslandsstudien waren 2002: Großbritannien, USA, Schweiz, Frankreich, Österreich, Spanien und Niederlande mit jeweils über 4.000 deutschen Studierenden. (15) Kapazitätsengpässe der stark nachgefragten englischsprachigen europäischen Zielländer stärkten die Attraktivität anderer Zielländer. In Europa verzeichnen die Niederlande und Spanien eine erhebliche Zunahme deutscher Studierender. Als außereuropäisches Zielland wird Australien zunehmend beliebter für deutsche Studierende. Innerhalb von 2 Jahren hat sich die Zahl verdreifacht. Das zweitwichtigste Zielland für deutsche Studierende, die Vereinigten Staaten, weist seit dem Jahr 2000 rückläufige Besucherzahlen aus. ZUSAMMENFASSUNG Ausländische Studierende im Jahre 2003 in Deutschland – Bildungsausländer (18) 83 % der ausländischen Studierenden haben den Studienaufenthalt in Deutschland selbst organisiert. 17 % sind im Rahmen eines Mobilitäts-, Partnerschafts-, Kooperations- oder Austauschsprogramms nach Deutschland gekommen. (19) Die Mehrheit der ausländischen Studierenden befindet sich im Erststudium (67 %). Rund ein Fünftel kommen als Graduierte und gut ein Zehntel hält sich zum vorübergehenden Teilstudium in Deutschland auf. (20) Bei den Studierenden aus Entwicklungsländern überwiegt der Anteil der Männer (66 %), während aus Schwellen- und Industrieländern mehr Frauen als Männer nach Deutschland kommen (Frauenanteil: 68 % bzw. 56 %). (21) Von den Studierenden aus Entwicklungsländern ist der größte Teil in einem Studiengang der Ingenieurwissenschaften eingeschrieben (30 %), von den Studierenden aus Schwellen- und Industrieländern in einem Studiengang der Sprach- und Kulturwissenschaften (34 % bzw. 43 %). (22) Die meisten Bildungsausländer wollen in Deutschland einen Studienabschluss erwerben. Nur eine Minderheit von 12 % strebt den Abschluss des Studiums im Heimatland oder einem Drittland an – am häufigsten Studierende aus Industrieländern (31 %), deutlich seltener Studierende aus Schwellen- und Entwicklungsländern (12 % bzw. 4 %). (23) Die meisten ausländischen Studierenden kommen nach Deutschland, nach dem sie bereits im Heimatland Studienerfahrungen gesammelt hatten. Fast die Hälfte gab an, bereits ein Studium abgeschlossen zu haben. Mit der Anerkennung der Vorbildung ist jeder vierte Bildungsausländer (ohne Studierende im Teilstudium) unzufrieden (vgl. Kap. 4.4.1). (24) Unter bildungsbezogenen Aspekten wird das Studium in Deutschland am häufigsten mit dem Wunsch begründet, die Sprachkenntnisse zu vertiefen, der Erwartung, in Deutschland bessere Studienbedingungen vorzufinden und dem Interesse, spezielle Fachkenntnisse erwerben zu wollen. Daneben wird vor allem die Erwartung geäußert, durch das Studium in Deutschland die eigenen Berufschancen zu verbessern (vgl. Kap. 4.4.3). (16) Motor der europäischen Mobilität ist u.a. das europäische Mobilitätsprogramm Erasmus. Im Jahr 2002 wurden 18.500 deutsche Studierende aus diesem Programm gefördert. (25) Ledige Bildungsausländer im Erst- oder Teilstudium bestreiten den Lebensunterhalt in Deutschland mit Einnahmen, die zu gut einem Drittel von den Eltern bereitgestellt werden und zu einem weiteren Drittel durch eigene Erwerbstätigkeit neben dem Studium erworben werden. Daneben sind Stipendien die wichtigste Einnahmequelle der ausländischen Studierenden: 16 % der Einnahmen werden durch Stipendien bereitgestellt (vgl. Kap. 4.5.1). (17) Die Zielmarke, dass mindestens 10 % der Studierenden in Europa im Laufe des Studiums ausländische Studienerfahrungen erwirbt, haben deutsche Studierende bereits bei weitem überschritten. Sie nähern sich der neuen Zielmarke von 20 %. (26) Den ledigen Bildungsausländern im Erst- oder Teilstudium stehen im Durchschnitt monatliche Einnahmen in Höhe von 633 € zur Verfügung. Die vergleichbaren deutschen Studierenden (Bezugsgruppe „Normalstudent“) verfügen über monatliche Seite 3 ZUSAMMENFASSUNG Einnahmen, die mit 767 € im Durchschnitt um rund ein Fünftel höher liegen (vgl. Kap. 4.5.1). (27) Gut die Hälfte der ausländischen Studierenden war in der vorlesungsfreien Zeit des Jahres 2003 erwerbstätig. Während der Vorlesungszeit ist die Erwerbstätigenquote nicht wesentlich geringer (vgl. Kap 4.5.2). Von den deutschen Studierenden waren zum gleichen Zeitpunkt gut zwei Drittel erwerbstätig. (28) Für Bildungsausländer ist das Studentenwohnheim mit Abstand die wichtigste Wohnform. 45 % wohnen im Wohnheim. Besonders häufig nutzen ausländische Studierende, die als Teilnehmer eines Mobilitäts- bzw. Kooperationsprogramms nach Deutschland kommen, das Wohnheim (64 %; vgl. Kap. 4.5.3). (29) Für nur knapp die Hälfte der ausländischen Studierenden steht Deutschland auf der Liste der Länder, in denen sie den Studienaufenthalt am liebsten realisiert hätten, an erster Stelle (vgl. Kap. 4.6). (30) Danach gefragt, mit welchen Schwierigkeiten sie sich während des Studienaufenthalts in Deutschland konfrontiert sehen, wurden am häufigsten die Finanzierung des Studiums und die Kontakte mit deutschen Kommilitonen genannt. Jeweils 38 % der Bildungsausländer haben diesbezüglich große Schwierigkeiten (vgl. Kap. 4.6). (31) Ausgehend von den Erfahrungen, die während des Studienaufenthalts gemacht wurden, würden fast zwei Drittel der ausländischen Studierenden Freunden und Bekannten im Heimatland ein Studium in Deutschland empfehlen. Von den Studierenden aus Entwicklungsländern würde nur die Hälfte eine solche Empfehlung geben, von den Studierenden aus Industrieländern drei Viertel (vgl. Kap. 4.6). Deutsche Studierende im Ausland (32) Von den deutschen Studierenden, die im Sommersemester 2003 an einer hiesigen Hochschule im Erststudium immatrikuliert waren, hatten 16 % einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt (Studium, Praktikum, Sprachkurs u. a. m.) durchgeführt. Im Ausland studiert hatten 7 % (vgl. Kap. 5.2.1). (33) Bezogen auf Studierende in höheren Semestern (ab dem achten Semester an Universitäten und dem sechsten Semester an Fachhochschulen), hatten 27 % einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt, 13 % ein zeitweises Auslandsstudium durchgeführt (vgl. Kap. 5.2.1). 3 (34) Gemessen an den Studierenden in höheren Semestern hat sich die Auslandsmobilität deutscher Studierender seit 1991 erheblich erhöht: Der Anteil mit studienbezogenem Auslandsaufenthalt ist von 16 % auf 27 % gestiegen, der Anteil, der vorübergehend im Ausland studierte von 6 % auf 13 % (vgl. Kap. 5.2.1). (35) Die Auslandsmobilität der Studentinnen ist deutlich höher als die der Studenten. Während 32 % der Studentinnen in höheren Semestern einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchgeführt haben, liegt der entsprechende Anteil der Studenten bei 24 %. Bezogen allein auf das Auslandsstudium waren 16 % der Studentinnen im Ausland und 11 % der Studenten (vgl. Kap. 5.2.2). (36) Die Auslandsmobilität der Studierenden wird erheblich von der sozialen Herkunft der Studierenden beeinflusst. Die Quote der Studierenden mit studienbezogenen Auslandserfahrungen verdoppelt sich von der unteren bis zur oberen Herkunftsgruppe (vgl. Kap. 5.2.2). (37) Nach wie vor sind es vor allem Studierende der Sprach- und Kulturwissenschaften, die für einen Studienabschnitt ins Ausland gehen. Die Auslandsstudienquote der Studierenden der übrigen Fächergruppen ist seit 1991 allerdings deutlich stärker angestiegen – sie hat sich bis 2003 mehr als verdoppelt, teilweise sogar vervierfacht (Kap. 5.2.2). (38) Gut die Hälfte der Studierenden hat den durchgeführten Auslandsaufenthalt selbst organisiert, während die übrigen im Rahmen eines Programms, vor allem des ERASMUS-Programms, ins Ausland gegangen sind (vgl. Kap. 5.2.3). (39) Zur Finanzierung des Auslandsstudiums werden in der Regel mehrere Finanzierungsquellen in Anspruch genommen. Der weitaus größte Teil der Studierenden wird dabei finanziell durch die Eltern unterstützt (77 %). Es folgen Stipendien, mit denen 63 % der Studierenden ausgestattet sind. Fast die Hälfte der Studierenden finanziert das Auslandsstudium auch mit eigenem Verdienst, der vorher in Deutschland erworben wurde. 22 % derjenigen, die im Ausland studiert haben, erhielten dafür finanzielle Zuwendungen nach dem BAföG (vgl. Kap. 5.2.4). (40) Die persönliche Einstellung zu einem Auslandsaufenthalt wird am häufigsten von der erwarteten finanzielle Mehrbelastung durch einen Auslandsaufenthalt beeinflusst (vgl. Kap. 5.2.5). Seite 4 4 I N T E R N AT I O N A L I S I E R U N G D E R H O C H S C H U L B I L D U N G 2. Internationalisierung der Hochschulbildung 2.1 Formen der Internationalisierung Im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben ist der Aspekt der Internationalisierung nicht mehr wegzudenken. Von dieser Durchdringung sind Hochschulen in ganz besonderem Maße betroffen. Zum einen sind sie den internationalen Rahmenbedingungen besonders ausgesetzt, zum anderen gestalten sie selbst die Internationalisierung von wichtigen Bereichen der Gesellschaft. Die Internationalisierung der Hochschulbildung stellt die Hochschulen vor die Aufgabe, die „Wissensgesellschaft“ weltweit mitzugestalten (EUA, 2003, 1) und den wissenschaftlichen Austausch zu fördern. Internationalisierung äußert sich in den Hochschulen in verschiedener Weise. Zum einen in virtueller Weise: Wissensproduktion ist vom internationalen Austausch des Wissens abhängig, der weitgehend über etablierte Kommunikationsformen abläuft. Ohne dass sich der Hochschulforscher oder -lehrer über Grenzen hinweg begibt, schlägt sich Internationalität in guter Forschung und Lehre nieder. Auch der Studierende erlebt durch die Internationalisierung der Curricula andere Wissenskonzepte, ohne dass er nationale Grenzen überschreiten muss. Allerdings setzt die virtuelle Form der Internationalisierung im einheimischen Forschungs- und Lernprozess Fremdsprachenkompetenz voraus. Ohne Englischkenntnisse ist die Wissenssuche im „World Wide Web“, dem inzwischen wichtigsten Instrument dieser virtuellen Internationalisierung, kaum noch möglich. Während sich die Form der virtuellen Internationalisierung eher begleitend und wie selbstverständlich in den Wissensprozess einmischt, ist die andere Form der Internationalität mit „physischen“ grenzüberschreitenden Ortswechseln verbunden. Das gilt für Austauschprogramme, bei denen das Konzept der Gegenseitigkeit tragend ist, für das Ausländerstudium und das Auslandsstudium, wo es um gezielte Studienerfahrungen ausländischer Studierender im Gastland bzw. einheimischer Studierender im Ausland geht. Vor allem die grenzüberschreitende Mobilität des Ausländerstudiums und Auslandsstudiums erfordert sowohl eine intensive Auseinandersetzung mit den kulturellen Rahmenbedingungen des Studiums in einem fremden Land als auch Veränderungen der Lebensumstände in persönlicher, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht. Der soziale Aspekt der Internationalisierung wird in seiner Wirkung bei Betrachtungen zur Internationalisierung oft unterschätzt. Die vorliegende Untersuchung, nimmt dies zum Anlass, das Thema Internationalisierung unter Beachtung sozialer Aspekte in besonderer Weise zu vertiefen. Nach dem statistischen Überblick über den Umfang des Ausländer- und Auslandsstudiums (Kap. 3) wird die soziale Dimension der Internationalisierung mit Hilfe der Befragungsergebnisse der 17. Sozialerhebung beleuchtet. Die Betrachtung der sozialen Bedingungen konzentriert sich dabei zum einen auf das Ausländerstudium (Kap. 4: Ausländische Studierende in Deutschland) und zum anderen auf das Auslandsstudium (Kap. 5: Deutsche Studierende im Ausland). In beiden Fällen geht es um grenzüberschreitende Mobilität. Beim Ausländerstudium wird Mobilität aus der Gastlandperspektive analysiert (Incoming-Mobilität) und beim Auslandsstudium aus der Perspektive des Entsendelandes (Outgoing-Mobilität). In Realität handelt es sich um denselben Prozess: jeder mobile Studierende ist immer gleichzeitig ein Fall der Incoming- und Outgoing-Mobilität. 2.2 Ziele des Ausländerstudiums 2.2.1 Zielwandel im Zeitalter der Globalisierung So lange es Hochschulen gibt, hat es grenzüberschreitende Mobilität der Studierenden gegeben. Die Spannweite reicht vom wandernden Scholaren des Mittelalters bis zur Zukunftsvision des international vernetzten Studierenden (CHEPS 2004,31). Stellenwert und Kontext der Internationalisierung der Hochschulen haben sich im Laufe der Jahrhunderte einschneidend verändert (Hahn, K., 2004, 13). Die Internationalisierung, die schon immer in Deutschland „zum Wesen der Wissenschaft“ gehörte (Wissenschaftsrat, 1992, 2), wird in der Gegenwart von Entwicklungen der Globalisierung mit geprägt. Im Unterschied zur Internationalisierung stellt die Globalisierung eine „Entgrenzung“ nationaler Systeme dar. Weltweit überspannende Informations- und Kommunikationstechnologien, Freihandel und Ubiquität der Standorte und Fachkräfte sind Kennzeichen des globalen Handelns. Hochschulen als Global Player gestalten diesen Globalisierungsprozess mit bzw. unterliegen ihm und müssen ihre Strukturen entsprechend verändern (s.a. Barrows,C.W. u.a., 2003; Eggins,H. u.a.,2004; King,R.,Ed.,2004). Auslandsstudium und insbesondere das Ausländerstudium werden mehr und mehr in den Dienst des Globalisierungsprozesses gestellt. Der Wandel in den Rahmenbedingungen dieser beiden Formen der Mobilität macht deutlich, wie tiefgreifend sich Konzepte der Internationalisierung der Hochschulen verändert haben. War die Internationalisierung der deutschen Hochschule über Jahrhunderte fast allein geprägt durch das akademische Selbstverständnis des freien Austausches von Wissen in der Scientific Community, so erfolgte in der Nachkriegszeit in Deutschland bereits ein erster Zielwandel unter dem Gesichtspunkt der Bildungshilfe. Das Fulbright-Programm zur Unterstützung des Auslandsstudiums deutscher Studierender stellte in ähnlicher Weise eine Form der Bildungshilfe dar wie die in den 70er Jahren forcierten Ausbildungsangebote deutscher Hochschulen für Entwicklungsländer. Bildungshilfe sollte letztlich zum Ausbau der Hochschulsysteme in benachteiligten Ländern beitragen. Die Verhinderung eines Brain Drains und die Förderung der Re-Integration waren daher ein wichtiges politisches Anliegen. Diese humanitär begründeten Ziele der Mobilitätsprogramme Seite 5 I N T E R N AT I O N A L I S I E R U N G D E R H O C H S C H U L B I L D U N G sind im letzten Jahrzehnt im Zuge der Diskussion um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland stärker in den Hintergrund getreten. Die Stärkung des Wissenschafts- und Forschungsstandortes Deutschland wird immer stärker als Mittel des Wettbewerbs um Anteile am Weltmarkt gesehen. Der Brain Gain wird als positiver Effekt für das Gastland gewertet. Der damit verbundene Brain Drain in den Heimatländern wird als Begleiterscheinung des Wettbewerbs hingenommen. In Abwandlung des Kräftedreiecks von Burton Clark (1983, 143), der die verschiedenen Hochschulsysteme in einem Kräftefeld von drei Eckpunkten der Steuerung (akademische Oligarchie, Staat und Markt) verortete, lässt sich der Zielwandel in der Internationalisierung der Hochschulen auf der Akteurs-, Strategie- und Zweckebene nachvollziehen. Auf der Akteursebene haben Gesetzmäßigkeiten des Marktes größeren Einfluss bekommen. Internationalisierung ist nicht mehr marginal, sondern wird zunehmend systematisch mit dem Ziel wirtschaftlichen Einflusses mit Marketingmitteln betrieben. K räf te f e l d d e r Ste u e ru n g d e r i n te rn ati o n al e n Mo bi l i tät i m H o c h s chul w e s e n Akademische Autonomie universale Wissenschaft Austausch individuell/inkohärent/marginal x Markt „brain gain“ globaler Wettbewerb Rentabilität/Kommerzialisierung Nationalstaat humanitär/gesellschaftliche Entwicklung bilaterale Kooperation Ausgleich/Kohäsion x akademische Universialität Partnerschaft/Bildungshilfe Globalisierung im 20. Jh. Diese stärkere Ausrichtung zur Erzielung wirtschaftlicher Vorteile verändert nicht nur die nationale Hochschulpolitik der Internationalisierung, sondern auch die supra-nationale. So hat sich unter dem Vorzeichen der Globalisierung auch die Europäisierung der Hochschulen verändert. Standen z.B. die europäischen Mobilitätsprogramme zunächst ganz im Zeichen der Begegnung und des reziproken Austausches mit dem Ziel der Kohäsion peripherer Mitgliedsstaaten, so haben sich diese emanzipativen Ziele mit der 5 Lissabon-Erklärung deutlich gewandelt. Die Lissabon-Strategie steht nunmehr ganz im Kontext der Globalisierung und umfasst ein Bündel wirtschaftspolitischer Maßnahmen, mit deren Hilfe die EU innerhalb einer Dekade (2000 bis 2010) „zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum“ gemacht werden soll (Keller, A., 2004, 24). Insbesondere die Forschungsförderung, aber auch die Mobilitätsprogramme bzw. deren Ausweitung auf strategisch wichtige Einflussgebiete (z.B. Tempus Mundus) machen die zunehmende Dominanz der Ökonomie im europäischen Hochschulwesen deutlich. Sie stellen internationale Mobilität mehr in den Dienst dieser Ausrichtung, ohne allerdings die traditionellen Ziele aufzugeben. Der im Rahmen des Bolognaprozesses angestrebte Europäische Hochschulraum ist insofern nicht nur eine regionale Variante der Internationalisierung, sondern entwickelt sich mehr noch zur Antwort auf die Herausforderung der Globalisierung. 2.2.2 Soziale Dimension der Mobilität Die stärkere Ausrichtung der deutschen und europäischen Mobilitätspolitik unter dem Vorzeichen der Globalisierung bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die soziale Dimension. War Mobilität im 19. Jahrhundert eher ein individuelles Anliegen und in der Nachkriegszeit ein nationales Ziel der Förderung benachteiligter Zielgruppen, so wird Bildungsmobilität nunmehr u.a. zum Instrument der Überwindung von Fachkräftemangel und zur Sicherung von Absatzmärkten. Bei der Betonung der Wettbewerbsrolle der Hochschulen wird aber oft übersehen, dass auch die Nachfrager – inzwischen mehr als zwei Millionen weltweit mobile Studierende – sich global orientieren und nach eigenen Strategien Zugang und Marktanteile verschaffen. Für die nationale Politik und auch die Hochschulen wird es immer schwieriger, die mobilisierte Nachfrage im Sinne der Zielsetzung des Gastlandes zu steuern. Die sprunghafte Zunahme von ausländischen Studierenden aus Polen, Russland, Bulgarien (s. Kap. 3) macht zumindest deutlich, dass sich auf Seiten der Nachfrager akademisches Interesse an einer besseren Ausbildung mit wirtschaftlichen Erwägungen, die sich nicht mit Interessen der Gastländer decken müssen, paart. Steht auf der einen Seite das mit großem Aufwand ausgebaute Hochschulmarketing deutscher Hochschulen im Ausland, so führt das Wirtschaftsgefälle auch zu unvorhergesehenen Mobilitätseffekten. Schon jetzt gibt es Anzeichen, dass die Hochschulen und Studentenwerke der großen Nachfrage aus dem Ausland nur noch schwer gerecht werden können, und zwar sowohl im Hinblick auf die Betreuungsleistung als auch die soziale Absicherung. So hat die jüngste HIS-Untersuchung zum „Studienverlauf im Ausländerstudium“ (Heublein, U., 2004) gezeigt, dass die Ausbildung der Studierenden, die einen Abschluss in Deutschland anstreben, mit hohem Schwund verbunden ist. In sozialer Hinsicht ist erkennbar, dass die Vorgabe, dass ausländische Studierende mit finanzieller Absicherung nach Deutschland kommen, in der Realität keineswegs gewährleistet ist. Vor allem bei den so genannten Free Movers sind wirtschaftliche Probleme vorprogrammiert. Ne- Seite 6 6 I N T E R N AT I O N A L I S I E R U N G D E R H O C H S C H U L B I L D U N G gative Folgen sowohl für die Lebensumstände (Wohnen, Jobben) als auch für den Studienerfolg sind vor allem bei dieser Gruppe zu befürchten (vgl. Kap. 4). Die nachfragenden ausländischen Bewerber profitieren vom Wettbewerb und den Attraktivitätsbemühungen, indem sie gezielter qualitative Auswahl sowohl hinsichtlich der Studienangebote als auch hinsichtlich der Rahmenbedingungen treffen. Auch im Bereich der europäischen Mobilitätsprogramme ist zunehmend mit sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu rechnen. Die Ausweitung des Bologna-Prozesses auf 40 europäische Länder mit einem extremen Gefälle in den nationalen Systemen der Studienförderung kann dazu führen, dass die mitgebrachte Förderung für die höheren Lebenshaltungskosten in einigen europäischen Gastländern nicht mehr ausreicht, um ein ordentliches Studium durchzuführen (Vossensteyn, H., 2004). Obwohl die soziale Dimension seit dem Ministertreffen in Berlin 2003 als Teil des Bologna-Prozesses erkannt und als Lösungsziel festgeschrieben wurde, fehlt es in diesem Bereich – abgesehen von berechtigten Bemühungen zur Vermeidung von Mitnahmeeffekten – noch weitgehend an Lösungsvorschlägen. Immerhin bestand beim Bologna-follow-up-Seminar zur Mobilität in Noordwijk im Oktober 2004 breiter Konsens darüber, das Entsendestaatenprinzip zu verankern, ggf. in Kombination mit einer aufstockenden Förderung von Seiten der EU. Nicht nur für die vorliegende Untersuchung stellt sich die Frage, ob es im Zuge der Globalisierung gelingt, wirtschaftliche Effizienz im Sinne von Marktliberalisierung mit sozialer Gerechtigkeit zu verbinden. Die Sicherung und der Ausbau der sozialen Infrastruktur rund um das Studium und die Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen international Studierender stellt einen zentralen Erfolgsfaktor für das Ausländer- und das Auslandsstudium dar. 2.3 Maßnahmen zur Förderung des Ausländerstudiums in Deutschland 2.3.1 Steigerung der Attraktivität des Studienangebots Die Internationalisierung der Hochschulen im Zeichen der Globalisierung hat sich am stärksten auf das Ausländerstudium in Deutschland ausgewirkt. Das Ziel, Deutschland als Zielland der weltweiten Mobilitätsströme für ausländische Studierende attraktiver zu machen, wird durch strategische Maßnahmen verfolgt. Je nach Hochschulprofil wird die Werbung um Studiengäste auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtet. Ergebnis dieses Bemühens ist die Professionalisierung der Instrumente, des Angebots und die Verbesserung der Rahmenbedingungen des Ausländerstudiums. Kennzeichen dieser Professionalisierung sind Marketing, Qualitätssicherung und Wettbewerb. Die stärkere Marktorientierung des Ausländerstudiums – konzipiert als win-win Strategie – hat Auswirkungen sowohl auf das Angebot als auch auf die Nachfrage. Die anbietenden Hochschulen treten sowohl untereinander in stärkeren Wettbewerb mit profilierten Wettbewerbskonzepten als auch gemeinsam in einer Interessenkooperation gegen ausländische Konkurrenz (siehe GATE Germany, Promotionsagentur für den Hochschulstandort Deutschland). Die Überalterung der Gesellschaft und die Befürchtung eines zukünftigen Fachkräftemangels hat die Bemühungen Deutschlands um ausländische Studierende noch forciert. Die geringen Wirkungen der Green-Card-Maßnahme haben gezeigt, dass die direkte Anwerbung von hochqualifizierten Fachkräften schwieriger ist als die Maßnahme, ausländische Führungskräfte in Deutschland selbst auszubilden. Die mit dem Ausländerstudium verbundenen neuen Ziele müssen nicht nur nach außen vermittelt werden, sondern setzen voraus, dass die Bedingungen für das Ausländerstudium selbst verbessert und marktgängig gemacht werden muss. Dazu zählt vor allem die Reform der Studienstruktur: Gestufte Abschlussgrade, Diploma-Supplement, ECTS-kompatible Leistungspunktsysteme sowie englischsprachige Studienangebote sind die wichtigsten Strukturelemente der Reform. 2.3.2 Soziale Rahmenbedingungen Neben studienspezifischen Verbesserungen müssen auch entsprechende soziale und interkulturelle Rahmenbedingungen geschaffen werden, welche das alltägliche Leben der ausländischen Studierenden erleichtern. Beide Ziele werden z.B. mit dem Wohnheimtutorenprogramm der Studentenwerke zutreffend unterstützt. Die Grundsicherung der Lebensbedürfnisse ist für den Erfolg des Ausländerstudiums oft sogar von entscheidenderer Bedeutung als die Schwierigkeiten im Studium selbst. In der „Studie zum Studienverlauf ausländischer Studierender“ (Heublein,U. u.a.,2004,106) zum Schwund im Studienverlauf wird vermutet, dass nicht nur unzureichende Studienbetreuung, sondern auch unzureichende soziale Rahmenbedingungen „abbruchevozierende Wirkung“ haben. Wichtig ist auch die Reform des Ausländerrechts: Sie zielt auf eine einerseits gastfreundlichere Gestaltung der rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für Einreise und Aufenthalt ausländischer Studierender, zum anderen versucht sie den Zuzug unqualifizierter Bewerber und Scheineinschreibungen zu vermeiden. Hinsichtlich Gesamtaufenthaltsdauer, Fachrichtungswechsel, Nachweis ausreichender Mittel, Kontingent-Arbeitserlaubnis für Erwerbstätigkeit und Lockerung des Familiennachzugs sind Änderungen eingetreten. Zur wichtigsten Grundsicherung zählt die Finanzierung des Studiums. Hier gehen formale Regelungen und Realität noch am weitesten auseinander (vgl. Kap. 4.7). Die oftmals gewünschte weitergehende Liberalisierung der Erwerbstätigkeit hat allerdings ihre Grenzen, wenn sie sich nachteilig auf den Studienerfolg auswirkt. Schon jetzt beeinträchtigt der Umfang der Erwerbsarbeit den notwendigen Aufwand für ein erfolgreiches Studieren. Genauso wichtig wie die finanzielle Grundsicherung sind soziale Rahmenbedingungen, welche das alltägliche Leben der Studie- Seite 7 I N T E R N AT I O N A L I S I E R U N G D E R H O C H S C H U L B I L D U N G renden erleichtert. Das vom Deutschen Studentenwerk entwickelte Servicepaket stellt ein wichtiges Serviceangebot aus einer Hand dar. Es umfasst gegen einen Pauschalbetrag u.a. folgende Module: - Wohnheimzimmer, Verpflegung, Tutorenprogramm, kulturelle Betreuung, Krankenversicherung und Studentenwerksbeitrag/Semesterticket. 7 tet werden, ohne dass Studieninhalte ihre kulturelle Besonderheit verlieren. Die Fokussierung auf Europa sollte allerdings die außereuropäischen Industrieländer (USA, Japan) nicht aus den Augen verlieren. Zurzeit sind die Studierendenzahlen aus diesen Ländern eher rückläufig, und es bedarf besonderer Anstrengungen, Studierende dieser Länder für ein Studium in Deutschland zu gewinnen. Die drei aufgeführten Zielgruppen des deutschen Ausländerstudiums unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Ausbildungsinteressen, sondern auch hinsichtlich ihrer sozialen Ausgangsbedingungen. In Kapitel 4 wird deren soziale und wirtschaftliche Lage differenziert ausgewiesen. Dieses Serviceangebot behebt vor allem die Schwierigkeiten in der Eingangsphase und stellt ein wichtiges Maßnahmenbündel vor allem für kurzfristige Studienaufenthalte dar. 2.4 2.3.3 Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der Zielgruppen 2.4.1 Steigerung der Mobilität Die Marktorientierung des Ausländerstudiums hat auch den Blick für die Zielgruppen geschärft. Beim Ausländerstudium müssen drei wichtige Zielgruppen mit unterschiedlichen Ausbildungsbedürfnissen und spezifischen Ausgangslagen unterschieden werden: - Studierende aus Entwicklungsländern (EL), Studierende aus Schwellenländern (SL) und Studierende aus Industrieländern (IL). Ausländische Studierende, die in Deutschland aufgewachsen sind (Bildungsinländer), gehören nicht zur Zielgruppe des Ausländerstudiums. Für Studierende aus Entwicklungsländern werden vor allem Studienangebote konzipiert, welche in den Heimatländern aufgrund des Entwicklungsstandes noch nicht oder noch nicht in der Qualität aufgebaut sind. Die speziell geförderten entwicklungsländerorientierten, meist englischsprachigen Studienangebote stellen ein gezieltes Angebot für diese Gruppe der ausländischen Studierenden dar. Zukünftig dürften aber auch die Masterstudienangebote stärker für diese Gruppe relevant werden und die Nachteile der inkompatiblen langen Studiengänge überwinden. Die Zielgruppe der Studierenden aus Schwellenländern wird von den wichtigsten Anbieterländern USA, Großbritannien, Japan, Frankreich, Deutschland und Australien verstärkt umworben. In den Schwellenländern sind herkömmliche Studienangebote weitgehend ausgebaut, so dass nur mit exzellenten speziellen Ausbildungsangeboten meist auf Master- und Postgraduierten-Level erfolgreich geworben werden kann. Aus geschichtlichen und geopolitischen Gründen sind die osteuropäischen Länder und China für Deutschland von besonderer Bedeutung. Bei den Beziehungen zu den Industrieländern steht der Studierendenaustausch auf Zeit im Vordergrund. Mobilitätsprogramme im Stile des europäischen SOKRATES-Programms sind dabei richtungsweisend. Durch Harmonisierungsmaßnahmen und einheitliche Anrechnungsvorgaben (ECTS, Diploma Supplements) soll eine kompatible Anrechnung von Studienleistungen gewährleis- Ziele des Auslandsstudiums deutscher Studierender Die Ziele, die mit dem Studium deutscher Studierender im Ausland verbunden sind, haben sich unter dem Vorzeichen der Globalisierung nicht so grundlegend gewandelt wie die Ziele für das Ausländerstudium. Das Ziel, Auslandsaufenthalte für deutsche Studierende zu ermöglichen, hat traditionell in Deutschland einen hohen Stellenwert. Deutsche Förderorganisationen (DAAD u.a.) haben schon immer einen wichtigen Beitrag zur Steigerung dieser Form der Mobilität geleistet. Die europäischen Mobilitätsprogramme haben zusätzlich in ganz besonders wirkungsvoller Weise für einen weiteren Anschub gesorgt. Eine Veränderung der Zielsetzung hat es vor allem in quantitativer Hinsicht gegeben. Das 1992 von der damaligen Europäischen Gemeinschaft gesetzte Ziel, dass mindestens 10% der nationalen Studierenden wenigstens ein halbes Jahr ihrer Studienzeit im Ausland verbringen sollen, haben die deutschen Studierenden bereits fünf Jahre später (1997) eingelöst. Das quantitative Ziel ist für Deutschland bereits weiter gesteckt: 20%. 2.4.2 Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen Veränderungen in den Rahmenbedingungen des Auslandsstudiums haben sich vor allem durch die Erweiterung des nationalen Bildungsraumes zum Europäischen Bildungs- und Hochschulraum ergeben. Die Bologna-Erklärung stellt die weitreichendste Grundlage zur Harmonisierung des europäischen Hochschulwesens und damit der Förderung des Auslandsstudiums dar. Diese Deklaration, von 30 Bildungsministerinnen und Bildungsministern aus 29 europäischen Ländern 1999 unterzeichnet, stellt eine freiwillige Initiative europäischer Staaten dar. Angesichts der begrenzten bildungspolitischen Zuständigkeit der EU bezieht sich diese Initiative formal auf die Frage der Mobilität unter Berufung auf das Subsidiaritätsprinzip des Maastrichter Vertrages. Tatsächlich umfasst die Maßnahme zur Schaffung eines „Europa des Wissens“ inzwischen mehr als die direkte Förderung der Mobilität mit Hilfe von Aktionsprogrammen (z.B. ERASMUS). Letztlich erfolgt europaweit eine Harmonisierung der institutionellen, curricularen Rahmenbedingungen des Studi- Seite 8 8 I N T E R N AT I O N A L I S I E R U N G D E R H O C H S C H U L B I L D U N G ums, begründet als Voraussetzung für größere Freizügigkeit. raumes getan. Die nationale deutsche Ausbildungsförderungflankiert auf diese Weise die Mobilitätsprogramme der EU und verdeutlich die Gemeinsamkeit der Ziele. Der durch die Bologna-Deklaration eingeleitete Bologna-Prozess hat auch in Deutschland einen umfassenden Prozess der nationalen Reform der Studiensysteme in Gang gesetzt mit dem Ziel, kompatible Studienstrukturen bereitzustellen. Die bereits erwähnte Einführung von Bachelor-/Masterabschlüssen in Form gestufter Studiengänge, die einheitliche Beschreibung von Studienleistungen mit Diploma supplements und die kompatiblen Verrechnungseinheiten für Studienleistungen (ECTS) stellen Veränderungen dar, die Mobilität und Freizügigkeit der deutschen Studierenden in Europa verbessern. Die Harmonisierungsvorstellungen gehen z.T. schon so weit, dass man den ursprünglichen Anreiz eines Auslandsstudiums, nämlich die Erfahrung fremder Studiensysteme und –inhalte, mit Hinweis auf die nach wie vor gegebene Vielfalt wieder stärker betonen sollte. Nicht nur in den institutionellen und curricularen Rahmenbedingungen wurden Veränderungen durch den Bologna-Prozess vorgenommen, sondern auch in der Förderungspolitik. In der Zieldiskussion um das Auslandsstudium wird zunehmend die Notwendigkeit gesehen, die direkte Förderung in Form europäischer Sokrates-Mobilitätsprogramme durch die „Portabilität nationale Förderungssysteme“ zu ergänzen. In dieser Hinsicht gehört Deutschland mit den Niederlanden und neben den skandinavischen Ländern zu den Ländern mit der am weitesten gediehenen Reform (Vossensteyn, H., 2004). Im Ausbildungsförderungsreformgesetz des Jahres 2001 wurde die Förderung des Auslandsstudiums erheblich erweitert. Bei einem Studium im europäischen Ausland wurde die zeitliche Begrenzung – im Normalfall auf ein Studienjahr – fallen gelassen. Den BAföG-Geförderten ist es nunmehr freigestellt, nach einer einjährigen Orientierungsphase an einer deutschen Hochschule, ihr Studium an einer Ausbildungsstätte in einem Mitgliedsstaat der EU bis zum ersten Abschluss fortzusetzen. Damit wird von deutscher Seite ein wichtiger Schritt zur Verwirklichung eines gemeinsamen europäischen Bildungs- Die Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen haben auch eine Veränderung der Einstellung der deutschen Studierenden zum Auslandsstudium bewirkt. War das Auslandsstudium primär eine Form der erweiterten Bildungserfahrung, so wird jetzt eher eine berufliche Ausrichtung angestrebt. Unabhängig vom Lernzuwachs eines Auslandsstudiums wird die Tatsache des grenzüberschreitenden Hochschulwechsels als Ausweis besonderer social skills erachtet. Dadurch gewinnt das Auslandsstudium auch für Studierende an Bedeutung, für die ein Studium im Ausland nicht direkt für die spätere Berufsausübung nützlich ist. „Die Vorbereitung der Studierenden auf berufliche Tätigkeiten in einer internationalisierten und globalisierten Welt ist nicht mehr nur das Ziel für wenige Programme und wenige Personen, sondern wird immer mehr zu einem integralen Bestandteil vieler Studiengänge“ (Teichler, U., 2001, 2). So sehr auch alle Akteure inzwischen die Kompetenzerweiterung als das wesentliche Ziel eines Auslandsstudiums hinstellen, wird in der allgemeinen Mobilitätsdiskussion leicht übersehen, dass internationale Kompetenzerweiterung mehr ist als ein mobilitätstechnisches Problem. Sowohl die Vorbereitung, die Betreuung im Gastland und auch die nachträgliche Nutzung dieser Kompetenzerweiterung im heimatlichen Kontext der Hochschulen bzw. des Berufs setzen Offenheit und Unterstützung voraus. Ohne dieses heimatliche „backstopping“ bleibt als Gewinn des Auslandsstudiums oft nicht viel mehr als ein touristisches Erlebnis. Gravierender als die Schwierigkeiten, sich im Ausländerstudium zurecht zu finden, sind oft die Enttäuschungen, die von heimkehrenden Studierenden berichtet werden, wenn sie ihre Erfahrungen in die Studien- und Berufswelt einbringen wollen. Die heimische Systemoffenheit scheint oft weniger entwickelt zu sein als die Weltoffenheit der deutschen Studierenden. Seite 9 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K 9 3. Statistischer Überblick über Umfang und Entwicklung der Internationalisierung Für den Überblick über den Umfang des Ausländerstudiums und des Auslandsstudiums werden überwiegend die Daten der amtlichen Bildungsstatistik herangezogen. Als Merkmal für die Abgrenzung der „ausländischen Studierenden“ wird die Staatsangehörigkeit benutzt. Das Merkmal „Staatsangehörigkeit“ unterscheidet allerdings nicht zwischen den ausländischen Studierenden, die in Deutschland aufgewachsen sind (Bildungsinländer), und den ausländischen Studierenden, die allein zum Zweck des Studiums nach Deutschland gekommen sind (Bildungsausländer). Als Zusatzmerkmal zur Abgrenzung der Bildungsinländer von den Bildungsausländern benutzt daher die amtliche Statistik in Deutschland seit dem Wintersemester 1992/93 das Merkmal „Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung“. Als allgemeine Konvention wird davon ausgegangen, dass alle Studierenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die in Deutschland ihre Hochschulreife erworben haben, auch in Deutschland aufgewachsen sind. Bei den sog. Bildungsausländern geht man von der Annahme aus, dass sie primär allein zum Zweck des Studiums nach Deutschland gekommen sind. Nur auf sie trifft der Begriff der Bildungsmobilität zu. Das in Deutschland übliche Kennzeichen der Abgrenzung zwischen Bildungsinländern und Bildungsausländern ist in anderen Ländern allerdings nicht üblich (Leidel,M., 2004). Die Unterscheidung zwischen mobilen Studierenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit und „residenten“ Studierenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit erfolgt dort über Merkmale wie „permanenter Aufenthalt im Gastland“ (Irland, Vereinigtes Königreich, Belgien, Spanien, Österreich), über das Merkmal „Teilnahme an einem Austauschprogramm“ (Schweden) oder über das Merkmal „Einschreibung in das nationale Register“ (Schweden, Finnland). In den Ländern Dänemark, Portugal, Griechenland und Italien gibt es überhaupt kein Merkmal, um mobile und nicht mobile Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit voneinander abzugrenzen. Diese unterschiedliche Registrierung ausländischer Studierender in den Zielländern Europas, aber auch weltweit, erschwert den Vergleich zwischen den Ländern hinsichtlich der Mobilität „echter“ ausländischer Studierender. Das Europäische Parlament hat sich mit seiner Studie „Statistics on Students Mobility within the European Union“ (Education and Culture Series, 2003) dieser Harmonisierungsaufgabe angenommen. Die Anwendung einer einheitlichen Definition für den „Bildungsausländer“ oder – wie im „Atlas of Student Mobility“ definiert (Gallup-Black.A., 2004) als „nonimmigrant, nonpermanent resident“, ist aber noch in weiter Sicht. Eine Analyse der Mobilitätsströme in globaler oder auch nur europäischer Perspektive kann daher vorerst nur auf der Grundlage des kleinsten gemeinsamen Nenners, dem Abgrenzungsmerkmal „ausländische Staatsangehörigkeit“ erfolgen. In der vorliegenden Untersuchung wird daher der Überblick über den Umfang der Weltmobilität anhand der Zahl der ausländischen Studierenden ohne Unterscheidung zwischen mobilen und nicht mobilen Ausländern bzw. Bildungsinländern und Bildungsausländern geführt (Kap. 3.1). Der Überblick über den Umfang des Ausländerstudiums an deutschen Hochschulen (Kap. 3.2) und über den Umfang des Auslandsstudiums deutscher Studierender (Kap.3.3) versucht – soweit möglich – zwischen formaler und „echter“ Mobilität zu unterscheiden. 3.1 Weltmobilität Die Bedeutung eines Landes hinsichtlich der Internationalität des Hochschulwesens lässt sich erst vor dem Hintergrund der weltweiten Bildungsströme erkennen. Über die Meldung der Herkunft ausländischer Studierender in den einzelnen Gastländern an die von UNESCO, OECD und EUROSTAT gemeinsam betriebenen UOE-Datenbasis lässt sich eine Matrix zwischen Herkunftsund Zielländern erstellen, so dass Richtung und Größe der Mobilitätsströme von Studierenden weltweit erfasst werden können. Abgrenzungsmerkmal eines ausländischen Studierenden ist die ausländische Staatsangehörigkeit. Die Qualität der Daten hängt darüber hinaus sehr stark davon ab, mit welcher Sorgfalt und Aktualität diese Daten in den Gastländern erhoben werden. Auch wenn diese Statistik immer noch mit einigen Unsicherheiten behaftet ist, lässt sich zumindest die Größenordnung der wichtigsten Mobilitätsströme genauer ablesen. Im Jahr 2002 waren weltweit etwa 1,89 Mio. Studierende außerhalb ihres Heimatlandes an einer Hochschule in einem Gastland eingeschrieben. Im Jahr davor waren es 1,65 Mio. Studierende. Schreibt man die jährlichen Zuwachsraten von 12% fort, so ist anzunehmen, dass im Jahre 2004 die studentische Weltmobilität bei 2,7 Mio. Studierenden liegt (Bild 3.1). Unterscheidet man die studentische Weltmobilität nach Sendern und Empfängern, so erzeugen die Länder Asiens den Großteil dieser Mobilität, während die entwickelten Industrieländer Amerikas und Europas Ziel dieser Mobilitätsströme sind. Auch Japan, besonders aber Australien, haben sich inzwischen eine bedeutende Position als Zielländer erarbeitet. Die drei wichtigsten Entsendeländer China, Indien und Korea spielen als Empfängerländer noch keine bedeutende Rolle, jedenfalls tauchen sie nicht in der Liste der 10 wichtigsten Gastländer auf. Die Weltmobilität der Bildung entpuppt sich überwiegend als Einbahnstraßen-Mobilität. Eine Ausnahme machen die Länder Deutschland, Japan und Frankreich. Deren Entsende-/Empfängerbilanz ist wesentlich ausgeglichener. Diese Länder stellen nicht nur in großem Umfang Studienplätze für ausländische Studierende bereit, sondern ent- Seite 10 10 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K Bi l d 3.1 G l o b a l e B i l d u n g s s t r ö m e i m t e r t i ä r e n B i l d u n g s b e r e i c h - M a t r i x d e r z e h n w i c h t i g s t e n G a s t - u n d H e r k u n f t s l ä n d e r , 2 0 0 2 1, 2 1. China 2. Indien 3. Südkorea 4. Japan 5. Deutschland 6. Marokko 7. Frankreich 8. Griechenland 9. Türkei 10. Italien 11. andere Länder Ausl. im Inland insg. 5 6 3 andere Länder Japan 4 Schweiz Frankreich 3 Belgien Australien 2 Spanien Deutschland 1 Russ. Förderation Vereinigtes Königreich Outgoing Vereinigte Staaten Incoming 7 8 9 10 11 Inländer im Ausland insgesamt 63.211 17.483 14.070 17.343 5.477 41.180 0 215 815 478 21.408 181.680 66.836 6.016 309 199 2.196 9.539 0 53 137 162 2.540 87.987 49.046 2.322 1.785 18.899 5.153 3.935 0 61 63 132 2.553 83.949 46.810 5.741 2.317 3.271 1.483 0 0 102 174 224 2.639 62.761 9.613 12.530 0 2.049 5.276 263 0 4.499 478 6.071 15.830 56.610 2.102 132 6.960 13 29.504 45 0 3.263 5.146 361 3.111 50.637 7.401 12.135 6.625 610 0 216 0 5.340 11.509 3.086 3.697 50.619 2.599 25.228 7.993 80 2.326 16 0 379 628 258 10.515 50.022 12.091 1.444 27.131 277 2.200 107 0 9 403 616 3.108 47.386 3.333 5.631 7.782 288 3.813 75 0 5.733 2.935 4.292 7.500 41.382 319.950 138.611 138.812 142.214 113.264 13.892 70.735 25.206 18.066 13.621 182.585 1.176.956 582.992 227.273 219.039 179.619 165.437 74.892 70.735 44.860 40.354 29.301 255.487 1.889.989 DSW/HIS 17. Sozialerhebung 1 Grundlage für die Erhebung und Aufbereitung der Daten der OECD ist die „International Standard Classification of Education - ISCED 1997“. Mit Hilfe dieser Schlüsselsystematik wird die internationale Vergleichbarkeit der nationalen Daten hergestellt. Sie weicht von den Schlüsselsystematiken der nationalen Statistiken mehr oder weniger ab. Die Angaben aus nationalen Statistiken stimmen deshalb nicht überein mit denen der OECD-Statistiken, auch wenn gleiche Bezeichnungen wie z.B. Studierende verwendet werden. 2 Die Rangpositionen von Herkunfts- und Gastländern können sich nur auf die Staaten beziehen, die entsprechende Daten für die OECD bereitgestellt haben. So stellt z.B. China keine Daten über die an chinesischen Hochschulen studierenden ausländischen Studierenden bereit, so dass es keine Hinweise auf seine Position als Gastland gibt. 3 Aufgrund der seit kurzem erfolgten Bereitstellung von Daten zu Auslandsstudierenden in der Russischen Förderation rangiert diese mit 70. 735 ausländischen Studierenden an der 6. Stelle der Rangreihe der Gastländer. Die ausländischen Studierenden stammen fast ausschließlich aus den unabhängig gewordenen Staaten der früheren Sowjetunion. Quelle : OECD education online Database senden auch in großem Maße eigene Studierende. Im Unterschied zu den USA, dem Vereinigten Königreich und Australien, die nur als Empfängerländer erste Rangplätze in der Weltmobilität einnehmen, nimmt Deutschland sowohl in der Reihe der entsendenden Länder wie der aufnehmenden Länder einen vorderen Rangplatz ein. Während in Deutschland der Wert der Internationalisierung von der Vorstellung des Austausches getragen ist, sehen die Englisch sprechenden und gebührenerhebenden Gastländer USA, Vereinigtes Königreich und Australien dies eher als einseitiges Leistungsangebot für die Entsendeländer, wobei mit Blick auf Gebühreneinnahme und Brain Gain das Eigeninteresse nicht verleugnet wird. Unzweifelhaft ist auch Deutschland als Gastland auf dem Wege, den eigenen Marktwert als Zielland zu erhöhen. Die Zahl der aufgenommenen Studierenden ist bereits fast viermal so hoch wie die der entsendeten. Allerdings ist für Deutschland zu beachten, dass z.B. die wichtigste Ausländergruppe mit mehr als 27.000 türkischen Studierenden überwiegend Bildungsinländer beinhaltet. Für die Einschätzung des Stellenwertes Deutschlands am globalen Bildungsmarkt sind daher eher die Anteile von Bedeutung, die aus den weltweit wich- tigsten Entsendeländern kommen, aber keine ehemaligen Anwerbeländer sind. Von dem weltweiten Aufkommen von 182.000 mobilen chinesischen Studierenden hat Deutschland mit mehr als 14.000 Gaststudenten aus China einen erheblichen Anteil gewonnen. Die Zahl wird nur knapp überboten durch das Vereinigte Königreich und bei weitem unterboten durch Frankreich. Dass die Vereinigten Staaten mehr als 63.000 Studierende aus China an sich binden, muss in seiner Bedeutung durch das wesentlich größere Studienplatzangebot relativiert werden. In den USA machen chinesische Studierende 0,39 % der Studienplätze aus, in Deutschland 0,64 %. Deutschland hat auch gegenüber dem drittwichtigsten Entsendeland, nämlich Südkorea, eine ähnlich gute Position erarbeitet. Wesentlich schwächer ist der Marktanteil Deutschlands als Zielland an der Weltmobilität, die von Indien, dem inzwischen zweitstärksten Entsendeland, erzeugt wird. Während von den fast 90.000 indischen Studierenden über 66.000 in die USA gegangen sind, konnte Deutschland nur etwas mehr als 2.000 für sich gewinnen. Der bisher weitgehend in absoluten Größen dargestellte Umfang der studentischen Mobilitätsströme lässt erkennen, welchen Teil Seite 11 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K 11 des internationalen Bildungsmarktes sich die wichtigsten Zielländer sichern. Anhand relativer Werte lässt sich allerdings noch genauer beurteilen, wie attraktiv die wichtigsten Zielländer tatsächlich sind bzw. welche Potentiale in den Herkunftsländern im Wettbewerb um den globalen Bildungsmarkt mobilisiert werden. Indem die Zahl der mobilen Studierenden im Verhältnis zur Zahl der einheimischen Studierenden gestellt werden, wird die Attraktivität unabhängig von der Größe des Ziel- und Herkunftslandes gemessen. Bild 3.2 bezieht die jeweilige Zahl ausländischer Studierender bzw. der im Ausland studierenden Inländer auf die Gesamtzahl der Studierenden des jeweils betrachteten Gast- bzw. Herkunftslandes. Vergleicht man die wichtigsten Gastländer der Weltmobilität, so wird die herausragende Rolle Australiens deutlich. Die aus dem Ausland kommenden Studierenden machen fast 18 % der gesamten Studentenschaft Australiens aus. Die USA, die in absoluten Zahlen der größte Studierendenimporteur ist, kommt in relativen Größen nur auf eine Importquote von 3,7 %. Die drei wichtigsten Importländer Europas, Frankreich (8,2 %), Deutschland (10,1 %) und Vereinigtes Königreich (10,1 %) erreichen gegenüber den USA doppelt bis dreifach höhere Importquoten. Deutschland erweist sich inzwischen genauso attraktiv wie das Vereinigte KöBi l d 3.2 B i l an z d e r i n c o m i n g u n d o u tgo i n g S tu d i e re n d e n f ü r w i c h ti gs te G as t- u n d H e rk u n f ts l än d e r 2 0 0 2 i n % d e r S tu d i e re n d e n j e G as tl an d bz w . j e H e rk u n f ts l an d wichtigste Gastländer (nach Zahl der incoming) Outgoing 0,5 Incoming AustralienUS 17,8 2,5 Frankreich F 2,6 DeutschlandD 10,1 Großbritannien UK 10,1 1,2 0,2 USA 8,2 SA 3,7 wichtigste Herkunftsländer (nach Zahl der outgoing) Outgoing Incoming Griechenland GR 9,5 1,6 2,6 Japan an oSüdkorea ea 0,8 Indien en 1,4 China na k. 2,4 1,9 0,2 0,1 k. keine Angabe DSW/HIS 17. Sozialerhebung Quelle : OECD education online Database nigreich. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass in den Quoten die Bildungsinländer enthalten sind. Das gleiche gilt aber auch für das Vereinigte Königreich, nur lässt sich der Anteil nicht nach gleichen Kriterien abgrenzen (s.w.u.). Wenn auch die „Wanderungsbilanz“ der hereinkommenden und herausgehenden Studierenden längst nicht mehr ausgeglichen ist, so weist Deutschland den größten Anteil an einheimischen Studierenden im Ausland auf. 2,6 % der deutschen Studierenden studieren demnach im Ausland. Die entsprechenden Quoten für Australien (0,5 %) und USA (0,2 %) sind hingegen verschwindend gering. Wichtige Zielländer für US-Amerikaner sind Großbritannien mit gut 12.000 Studierenden und Australien mit rd. 9.000 Studierenden. Mit weitem Abstand steht Deutschland (3.400) vor Frankreich (2470) an dritter Stelle. Begreift man die wechselseitige Begegnung und Auseinandersetzung als Ziel der Internationalisierung, so ist Deutschland am erfolgreichsten. Vergleicht man die relativen Werte der Herkunftsländer mit den meisten Outgoing-Studierenden, so wird der alles übertreffende Mobilisierungsgrad Griechenlands sichtbar. Die hohen Exportquoten werden aber schon seit Jahrzehnten durch eine Politik knapper Studienplätze künstlich forciert. Hier scheint der pushFaktor des Heimatlandes stärker ausgeprägt zu sein als der pullFaktor der Zielländer. Dagegen sind die Potentiale Südkoreas (2,6 %), Chinas (1,4 %) und Indiens (0,8 %) noch längst nicht ausgeschöpft. Bis auf Japan sind die wichtigsten Herkunftsländer als Zielländer noch völlig unbedeutend. Der Überblick über die weltweiten Mobilitätsströme macht deutlich, dass sich Deutschland inzwischen äußerst erfolgreich am globalen Bildungsmarkt platziert hat. Hervorzuheben ist auch die große Mobilität der einheimischen Studierenden, die in den drei anderen konkurrierenden Zielländern USA, Vereinigtes Königreich und Australien kaum entwickelt ist. Als Gastland stellt Deutschland mehr als ein Zehntel seiner Studienplätze zur Verfügung. Welchen Beitrag deutsche Hochschulen leisten, kann daran deutlich gemacht werden, dass allein für die chinesischen Studierenden so viel Studienplätze bereitgestellt werden, wie eine voll ausgebaute Universität i.d.R. aufweist. Seite 12 12 3.2 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K Bi l d 3.4 Ausländerstudium an deutschen Hochschulen A n t e i l d e r a u s l ä n d i s c h e n S t u d i e n a n f ä n g e r u n d S t u d i e re n d e n i m W i n t e rs e m e s t e r 1 9 7 0 / 1 9 7 1 b i s 2 0 0 2 / 2 0 0 3 B i l d u n g s i n l ä n d e r u n d - a u s l ä n d e r, i n % 3.2.1 Gesamtentwicklung 3 00 /2 02 1 2 00 /2 01 20 20 0 00 00 9 /2 00 20 /2 99 19 8 /9 98 19 1 /9 /9 97 90 19 19 1 6 /8 /8 85 19 1 6 /7 80 19 /7 in Tsd. % 2 in Tsd. % 2 25 6 - - 25 6 40 48 6 6 7 10 5 5 47 58 6 6 1985/1986 61 6 14 5 75 6 1990/1991 82 7 18 5 100 6 89 7 19 5 108 7 1992/1993 103 7 22 5 125 7 1993/1994 111 8 23 5 134 7 1994/1995 116 8 25 6 142 8 1995/1996 120 9 27 6 147 8 1996/1997 124 9 29 7 152 8 1998/1999 128 9 30 6 158 9 1999/2000 141 11 35 8 175 10 2000/2001 150 11 37 9 187 10 2001/2002 164 12 42 10 206 11 2002/2003 180 13 47 12 227 12 DSW/HIS 17. Sozialerhebung 1 mit Verwaltungsfachhochschulen 2 an allen (deutschen und ausländischen) Studierenden 3 jeweils Wintersemester 4 ab 1992 einschließlich neue Länder Quelle: StBA, 2003 75 %2 1975/1976 1980/1981 4 Wintersemester Studienanfänger DSW/HIS 17. Sozialerhebung 1970/71 1991/1992 0 Ausländische Studierende FH 1 insgesamt Uni in Tsd. 5 Studierende B i l d u n gs i n l än d e r u n d - au s l än d e r Jahr 3 10 70 A u s l ä n d i s c h e S t u d i e re n d e 1 9 7 0 b i s 2 0 0 3 a n d e u t s c h e n H o c h s c h u l e n n ac h H o c h s c h u l art 15 19 Bi l d 3.3 20 19 Da die Zahl der deutschen Studierenden in den letzten zwei Jahren wieder leicht ansteigend ist, schlägt sich die Erhöhung der absoluten Zahlen der ausländischen Studierenden nur in leichten Zuwächsen der Anteilswerte nieder. Immerhin konnte der um die Jahrhundertwende herum stagnierende Anteilswert von 10 % ausländischer Studierenden an deutschen Studierenden auf insgesamt 12% erhöht werden (Bild 3.4). Damit hat sich der Anteilswert gegenüber 1970 mehr als verdoppelt. Berücksichtigt man, dass 25 Anteil in % Werden alle ausländischen Studierenden (Bildungsinländer und Bildungsausländer) berücksichtigt, so zeigt sich in den letzten drei Jahrzehnten in absoluten Zahlen ein durchgehender Anstieg (Bild 3.3). Im Wintersemester 2002/03 waren 227.000 ausländische Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Gegenüber 1970 hat sich damit die Zahl mehr als verneunfacht. Seit 1996 ist eine besonders starke Zunahme zu verzeichnen. Ein besonders großer Sprung ist zwischen 2002 und 2003 von 206.000 auf 227.000 erfolgt. Dies bedeutet eine Zunahme um 10%, wobei der Zuwachs in den Fachhochschulen sogar noch etwas stärker ausfällt als in den Universitäten. DSW/HIS der Anteilswert von 6 % im Jahre 1970/71 bis zum Studienjahr 1990/91 auf gleichem Niveau verharrte, so wird die dynamische Entwicklung im letzten Jahrzehnt erst besonders deutlich. Legt man nicht die Gesamtzahlen der ausländischen Studierenden zugrunde (Bild 3.5), sondern die Studienanfängerzahlen (Bild 3.6), so wird die gestiegene Anziehungskraft Deutschlands als Studienstandort noch sichtbarer. Die besonders steile Zunahme Anfang der 90er Jahre wiederholt sich gegenwärtig mit noch größerer Zunahme. Zum Wintersemester 2002/03 waren mehr als 20% aller Studienanfänger an deutschen Hochschulen ausländische Studienanfänger. Eine gewisse Überhöhung der Anfängerquoten tritt allerdings dadurch ein, dass auch ausländische Studierenden, die nur für ein vorübergehendes Teilstudium nach Deutschland kommen und i.d.R. bereits einige Semester im Heimatland studiert haben, als Studierende im ersten Hochschulsemester registriert werden. Dadurch erhöhen sich im ersten Studienjahr künstlich die Anteile der ausländischen Studierenden an der Gesamtzahl. Seite 13 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K 13 3.2.2 Herkunftsregionen und Länder Afrika (22.000 Studierende) und Amerika (10.000 Studierende). Die Mehrheit der ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulen kommt weiterhin aus europäischen Staaten. Von den 227.000 ausländischen Studierenden im Wintersemester 2002/03 sind über 136.000 Europäer (Bild 3.5; die entsprechenden Zahlen für Studienanfänger finden sich in Bild 3.6). Aus Westeuropa kommen mit ca. 71.000 Studierenden knapp ein Drittel der europäischen Ausländer, mit inzwischen über 65.000 Studierenden erweist sich Osteuropa als fast genauso wichtiger Einzugsbereich deutscher Hochschulen. Zu beachten ist allerdings, dass ein großer Teil sowohl der Studierenden Osteuropas als auch Westeuropas Bildungsinländer sind (zum Anteil der Bildungsausländer s.w.h.). Mit inzwischen 56.000 Studierenden bilden Asiaten die zweitgrößte Gruppe ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen. Danach folgen in weitem Abstand die Kontinente Die Rangfolge der Bedeutung der einzelnen Kontinente ist unverändert im letzten Jahrzehnt. Allerdings haben sich erhebliche Verschiebungen in den jeweiligen Anteilen ergeben. Nach wie vor dominiert das Aufkommen aus europäischen Ländern, doch stagniert die Zunahme aus Westeuropa auf hohem Niveau. Gegenwärtig stellt die erhebliche Zunahme aus Osteuropa den hohen Anteil europäischer Studierender an allen ausländischen Studierenden sicher. Bi l d 3.5 Die Mobilität von Asien nach Deutschland weist eine wesentlich größere Dynamik auf. Vor allem die Zuwachsraten aus Ostasien übertreffen alle anderen Zuwachsraten, so dass der Anteilswert asiatischer Studierender an allen ausländischen Studierenden kontinuierlich zunimmt (in den letzten fünf Jahren von 21,9 % auf 24,9 %), während im gleichen Zeitraum der Anteil der europäi- A u s l ä n d i s c h e S t u d i e r e n d e i n De u t s c h l a n d n a c h H e r k u n f t s k o n t i n e n t / - s u b k o n t i n e n t En tw i c k l u n g 19 9 6/ 9 7 bi s 2 0 0 2 / 0 3 Wintersemester Kontinente/Subkontinente 1996/97 2000/01 2002/03 abs. % abs. % abs. % Europa 92.773 61,1 117.372 62,8 136.289 60,0 Osteuropa 25.375 16,7 47.220 25,2 65.142 28,7 Westeuropa 67.359 44,4 70.146 37,5 71.142 31,3 Amerika 9.026 5,9 9.356 5,0 10.428 4,6 Nordamerika 4.421 2,9 3.897 2,1 3.884 1,7 Mittelamerika Südamerika 767 3.826 0,5 2,5 1.016 4.440 0,5 2,4 1.290 5.244 0,6 2,3 14.462 9,5 18.852 10,1 22.024 9,7 Nordafrika 7.832 5,2 9.824 5,3 11.800 5,2 Ostafrika 1.659 1,1 1.466 0,8 1498 0,7 Westafrika 2.147 1,4 2.546 1,4 2.969 1,3 250 0,2 300 0,2 302 0,1 2.574 1,7 4.716 2,5 5.455 2,4 33.324 21,9 39.683 21,2 56.441 24,9 Afrika Südafrika Zentralafrika Asien Zentralasien 609 0,4 1.910 1,0 2.770 1,2 13.116 8,6 17.760 9,5 29.464 13,0 Südostasien 4.202 2,8 4.546 2,4 5.413 2,4 Südasien 1.947 1,3 3.080 1,6 5.584 2,5 13.383 8,8 12.135 6,5 12.906 5,7 289 0,2 313 0,2 360 0,2 1.996 1,3 1.451 0,8 1.484 0,7 151.870 100 187.027 100 227.026 100 Ostasien Vorderasien Australien/Ozeanien ungeklärt/staatenlos Länder insgesamt DSW/HIS 17. Sozialerhebung Quelle: StBA; Auswertung ICE-HIS/DAAD Seite 14 14 Bi l d 3.6 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K A u s l än d i s c h e Stu d i e n an f än ge r i n De u ts c h l an d n ac h H e rk u n f ts k o n ti n e n t/ - s u bk o n ti n e n t En tw i c k l u n g 19 9 7 b i s 2 0 0 2 Studienjahr Kontinent/Subkontinent Europa Osteuropa 1997 2000 2001 2002 abs. % abs. % abs. % abs. % 28.533 71,1 36.567 66,6 40.613 64,0 42.146 61,5 8.383 20,9 15.343 28,0 18.551 29,2 20.228 29,5 20.145 50,2 21.223 38,7 22.062 34,7 21.916 32,0 Amerika 3.381 8,4 4.102 7,5 4.473 7,0 4.817 7,0 Nordamerika 2.370 5,9 2.567 4,7 2.710 4,3 2.716 4,0 236 772 0,6 1,9 320 1.215 0,6 2,2 385 1.377 0,6 2,2 495 1.602 0,7 2,3 Afrika 2.560 6,4 3.742 6,8 3.853 6,1 4.481 6,5 Nordafrika 1.124 2,8 1.843 3,4 1.951 3,1 2.302 3,4 Ostafrika 277 0,7 256 0,5 282 0,4 317 0,5 Westafrika 433 1,1 508 0,9 628 1,0 726 1,1 Südafrika 67 0,2 106 0,2 90 0,1 130 0,2 659 1,6 1.029 1,9 902 1,4 1.006 1,5 5.280 13,2 10.048 18,3 14.047 22,1 16.656 24,3 Westeuropa Mittelamerika Südamerika Zentralafrika Asien Zentralasien 339 0,8 651 1,2 689 1,1 858 1,3 2.396 6,0 5.453 9,9 8.442 13,3 9.559 13,9 Südostasien 623 1,6 1.006 1,8 1.162 1,8 1.371 2,0 Südasien 472 1,2 1.032 1,9 1.577 2,5 2.293 3,3 1.404 3,5 1.864 3,4 2.125 3,3 2.523 3,7 Australien/Ozeanien 105 0,3 163 0,3 232 0,4 216 0,3 ungeklärt/staatenlos 274 0,7 266 0,5 289 0,5 250 0,4 Ostasien Vorderasien Länder insgesamt 40.133 100 54.888 100 63.507 100 68.566 100 DSW/HIS 17. Sozialerhebung Quelle: StBA; Auswertung ICE-HIS/DAAD schen Studierenden zurückgeht (von 61,1 % auf 60 %). Die langfristige Entwicklung seit 1975 lässt sich anhand der IndexEntwicklung in Bild 3.7 nachvollziehen. Obwohl sich die Zahl ausländischer Studierender aus den Kontinenten Amerika und Afrika leicht erhöht, so bleibt sie doch weit hinter den Zuwachsraten Asiens zurück und verharren dadurch anteilsmäßig auf niedrigem Niveau (Amerika 4,9 %; Afrika 9,0 %). Geht man von den ausländischen Studienanfängern aus, da sie die aktuellere Entwicklung widerspiegeln, so zeigt sich, dass Afrika anteilsmäßig leicht zunimmt – hauptsächlich aufgrund des Aufkommens aus Nordafrika – und der Kontinent Amerika eher stagniert, wobei Nordamerika eine abnehmende Tendenz aufweist (Bild 3.6). Seite 15 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K Bi l d 3.7 15 A u s l än d i s c h e S tu d i e re n d e n ac h d e m H e rk u n f ts k o n ti n e n t – W i n t e rs e m e s t e r 1 9 7 5 / 7 6 b i s 2 0 0 2 / 0 3 B i l d u n gs i n l än d e r u n d - au s l än d e r, i n % 70 60 60,0 50 40 30 24,9 20 10 9,0 4,9 0 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2001 2002 2003 Wintersemester Europa Amerika Afrika Asien DSW/HIS 17. Sozialerhebung Quelle: StBA, 2003, nach 1990 einschl. neue Länder 3.2.3 Europäische Herkunftsländer Angesichts der politischen Ziele, die Freizügigkeit europäischer Bürger zu erhöhen und dabei den Studierenden durch besondere Mobilitätsförderung eine Vorreiterrolle zuzuweisen, ist es von Interesse, die Mobilitätsströme europäischer Studierender nach Deutschland nach den wichtigsten politischen Regionen zu differenzieren. Bilder 3.8 und 3.9 weisen aus, dass nur ein Drittel der ausländischen Studierenden aus Europa in Deutschland aus den alten EU-Mitgliedsstaaten stammen, wobei nunmehr Griechenland statt Österreich das größte Kontingent stellt. Die Zahlen der Studierenden aus den alten EU-Mitgliedsstaaten stagnieren bei ca. 44.000. Mit 23.000 Studierenden bleibt die Zahl der neuen EUMitgliedsstaaten weit hinter dem Kontingent der drei Bewerberländer Bulgarien, Rumänien und Türkei zurück sowie hinter den weiteren europäischen Staaten mit 31.000 Studierenden. Anzumerken ist allerdings der enorme Zuwachs der Studierenden aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten von fast 10.000 Studierenden im Jahre 1996/97 auf 23.000 im Jahre 2002/03. Das Aufkommen aus den Bewerberländern wird dominiert durch die Türkei, wobei es sich hier mehrheitlich um Bildungsinländer handelt. Nur ein Fünftel der Studierenden mit türkischer Staatsangehörigkeit sind echte Bildungsausländer. Unter den Bewerberländern fällt vor allem Bulgarien auf mit einer starken Zunah- me von 1.434 Studierenden im Jahre 1996/97 auf inzwischen 9.897 im Wintersemester 2002/03. Unter den weiteren europäischen Staaten ragen als wichtige Herkunftsländer vor allem zum einen die ehemaligen Anwerberstaaten Bosnien-Herzegowina, Jugoslawien und Kroatien hervor und zum anderen die Russische Föderation (9.601 Studierende) und die Ukraine (6.071 Studierende) mit ähnlichen starken Zuwachsraten, wie sie für Bulgarien festzustellen sind. Wie weiter hinten ausgewiesen, stellen die sog. Anwerbeländer hauptsächlich Bildungsinländer, während aus den osteuropäischen Staaten, Bulgarien, Rumänien, Russische Föderation und Ukraine überwiegend „echte“ Bildungsausländer kommen. 3.2.4 Ausgewählte Herkunftsländer Zeigen schon die Entwicklungsströme innerhalb Europas, wie abhängig diese von politischen Konstellationen sind, so lassen sich in speziellen bilateralen Beziehungen zwischen Ziel- und Entsendeländern auch noch historische und geo-politische Bindungen erkennen, die von anderen Zielländern, die über diese Beziehungen nicht verfügen, nur schwer durchbrochen werden können. Vor allem die Industrieländer mit starker kolonialer Vergangenheit profitieren beim Ausländerstudium immer noch von dem tradierten Beziehungsgeflecht mit ihren ehemaligen Kolonien. Für Deutschland sind geografische Nachbarschaftslagen, traditionelle Hochschulpartnerschaften, aber auch die Positionierung in politischen Konflikten, welche Deutschland zum präferierten Studienland machen (Emigration aus dem Iran, chinesische Minderheiten aus Indonesien, frühere Austauschbeziehungen der DDR) von Bedeutung. In Bild 3.10 sind die Anteils-werte der Studierenden ausgewählter typischer Entsendeländer an allen ausländischen Studierenden in Deutschland und deren zeitliche Veränderung im Zeitrahmen 1975 bis 2003 dargestellt. Die in der oberen Reihe von Bild 3.10 aufgeführten Herkunftsländer Großbritannien, Spanien und Türkei präsentieren drei typische Entwicklungsrichtungen in der Austauschbeziehung Deutschlands mit dem alten Europa. Großbritannien zeichnet sich durch geringe und nach wie vor rückläufige Anteile bei der Entsendung von europäischen Studierenden nach Deutschland aus, Spanien, das sich seit Anfang der 80er Jahre immer stärker an der europäischen Mobilität beteiligt hat und immer mehr Studierende nach Deutschland entsendete, zeigt inzwischen zumindest in relativen Größen eine rückläufige Tendenz (Rückgang von 3 % 1997 auf 2,5 % im Jahre 2003) und auch die Türkei, die als typisches Anwerbeland im Zuge der Arbeitsimmigration auch als Herkunftsland für ausländische Studierende bei weitem den größten Anteil im Ausländerstudium ausmachte (1997 14,4 %), hat inzwischen leicht an Bedeutung verloren (2003 10,6 %). Bei der Türkei macht sich bemerkbar, dass die türkische Arbeitsimmigrantion erheblich nachgelassen hat und dass die mehrheitlich in Deutschland aufgewachsenen Studierenden mit türkischer Nationalität zunehmend stärker von der Einbürgerungsmöglichkeit Gebrauch machen. In der zweiten Reihe von Bild 3.10 sind mit Polen, Bulgarien und Russland die drei Länder Osteuropas aufgeführt, welche das Aufkommen des Ost-West-gerichteten einseitigen neuen Mobilitäts- Seite 16 16 Bi l d 3.8 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K A u s l ä n d i s c h e S t u d i e re n d e a u s e u r o p ä i s c h e n H e rk u n f t s l ä n d e rn an d e u ts c h e n H o c h s c h u l e n Herkunftsland im Wintersemester 1996/97 2000/01 2001/02 2002/03 43.418 923 649 998 6.246 7.516 536 6.771 1.605 1.770 6.127 1.527 881 5.588 2.281 17.477 1.640 436 180 600 959 2.779 53 9.328 510 992 30.887 5.015 2.232 23.640 25.558 407 1.889 160 3.570 4.614 523 297 906 6.987 1.763 3.688 754 44.011 949 674 1.022 6.356 7.451 518 6.879 1.782 1.726 6.422 1.612 816 5.665 2.139 20.435 1.984 582 186 749 1.214 2.914 54 10.936 547 1.269 34.222 7.321 2.860 24.041 28.743 453 2.015 158 3.453 4.734 617 393 851 8.383 1.762 4.917 1.007 44.017 971 640 929 6.245 7.254 506 7.074 1.915 1.755 6.389 1.667 817 5.773 2.082 23.186 2.243 617 197 839 1.465 3.129 53 12.601 561 1.481 37.460 9.897 3.449 24.114 31.596 491 2.206 149 3.310 4.730 660 464 821 9.601 1.766 6.071 1.327 Alte EU-Staaten Belgien Dänemark Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Luxemburg Niederlande Österreich Portugal Schweden Spanien Vereinigtes Königreich Neue EU-Staaten Tschechische Republik Estland Zypern Lettland Litauen Ungarn Malta Polen Slowenien Slowakei Bewerberländer Bulgarien Rumänien Türkei weitere europ. Staaten Albanien Bosnien-Herzegowina Island Serbien/Montenegro Kroatien Mazedonien Moldau, Republik Norwegen Russische Förderation Schweiz Ukraine Weißrußland 42.211 951 646 1.058 5.894 7.945 568 5.784 1.197 2.233 6.187 1.303 1.000 4.578 2.867 9.744 912 191 204 218 311 1.846 30 5.271 387 374 24.288 1.434 998 21.856 16.449 84 922 284 3.780 3.258 227 62 1.008 3.622 1.724 1.145 233 insgesamt 92.692 117.340 127.411 136.259 Bi l d 3.9 B i l d u n g s a u s l ä n d e r a u s e u r o p ä - i s c h e n H e rk u n f t s l ä n d e rn an d e u ts c h e n H o c h s c h u l e n Herkunftsland im Wintersemester 1996/97 2000/01 2001/02 2002/03 Alte EU-Mitgliedsstaaten Belgien Dänemark Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Luxemburg Niederlande Österreich Portugal Schweden Spanien Vereinigtes Königreich Neue EU-Mitgliedsst. Tschechische Republik Estland Zypern Lettland Litauen Ungarn Malta Polen Slowenien Slowakei EU-Bewerberländer Bulgarien Rumänien Türkei weitere europ. Staaten Albanien Bosnien-Herzegowina Island Jugoslawien (Serbien/M.) Kroatien Mazedonien Moldau, Republik Norwegen Russische Förderation Schweiz Ukraine Weißrußland 26.534 728 478 953 5.269 4.271 491 3.058 1.058 952 3.153 408 811 2.859 2.045 8.043 713 183 184 179 284 1.559 15 4.483 110 333 8.471 1.263 774 6.434 9.971 161 617 258 1.454 788 85 61 915 3.292 1.075 1.053 212 27.663 679 489 864 5.523 3.457 466 3.700 1.485 741 3.761 455 684 3.889 1.470 14.363 1.397 406 165 514 879 2.334 24 7.586 166 892 11.649 4.699 1.846 5.104 15.378 329 822 133 1.116 763 184 238 841 5.955 1.245 3.067 685 28.367 702 514 887 5.612 3.391 443 3.724 1.664 737 4.182 504 638 4.015 1.354 16.854 1.735 537 175 648 1.105 2.455 19 8.827 197 1.156 14.593 6.954 2.451 5.188 17.845 357 806 135 1.108 767 224 309 791 7.098 1.285 4.049 916 28.609 740 488 818 5.495 3.292 417 3.827 1.779 816 4.231 554 646 4.179 1.327 19.339 1.986 572 184 719 1.338 2.667 22 10.284 211 1.356 18.251 9.499 3.024 5.728 20.208 389 845 122 1.104 795 262 364 753 8.113 1.280 4.975 1.206 insgesamt 53.019 69.053 77.659 86.407 DSW/HIS 17. Sozialerhebung Quelle: StBA.; Auswertung ICE-HIS/DAAD Quelle: StBA.; Auswertung ICE-HIS/DAAD stroms in ganz besonderer Weise tragen. Polen stellt inzwischen mit 5,6 % der ausländischen Studierenden die drittgrößte Gruppe ausländischer Studierender dar, wobei sich der Anteil seit Anfang der 90er Jahre mehr als verdoppelt hat. Das wesentlich kleinere Bulgarien hat inzwischen einen Anteil von 4,4 % am deutschen Ausländerstudium, wobei sich hier der Zuwachs seit Anfang der 90er Jahre mehr als verzwanzigfachte. Aus der Russischen Föderation kommen inzwischen 4,2 % aller ausländischen Studierenden DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 17 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K B i l d 3 . 10 17 A u s l ä n d i s c h e S t u d i e re n d e i n De u t s c h l a n d n a c h a u s g e w ä h l t e n H e i m a t l ä n d e rn , W i n t e r s e m e s t e r 1 9 7 5 / 7 6 - 2 0 0 2 / 2 0 0 3 1 i n % al l e r au s l än d i s c h e n Stu d i e re n d e n Großbritannien Spanien 12 12 8 8 4 4 0 0 Türkei 16 12 8 4 0 /7 6 6 Russ. Föderation (ab 1995, vorher UdSSR) Bulgarien 12 12 12 8 8 8 4 4 4 0 0 0 /7 6 6 Indonesien Japan 12 12 12 8 8 8 4 4 4 0 0 0 /7 6 6 Vietnam Ägypten 12 12 12 8 8 8 4 4 4 0 0 0 /7 6 6 Marokko 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 75 /7 6 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 75 /7 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 75 Kamerun 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 75 /7 6 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 75 /7 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 75 Republik Korea 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 75 /7 6 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 75 /7 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 75 China 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 75 /7 6 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 75 /7 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 75 Polen USA 12 12 12 8 8 8 4 4 4 0 0 0 /7 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 6 75 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 6 /7 75 3 /0 02 1 /0 00 7 /9 96 1 /9 90 6 /8 85 1 /8 80 6 /7 75 DSW/HIS 17. Sozialerhebung 1 Bis einschl. WS 1990/91 früheres Bundesgebiet, seit WS 1992/93 Deutschland Quelle: StBA; Auswertung ICE-HIS/DAAD Seite 18 18 in Deutschland. Auch hier ist es zu einer sprunghaften Entwicklung von 0,4 % im Jahre 1991 auf das Zehnfache gekommen. Von den außereuropäischen Entsendeländern, die in den unteren Reihen des Bildes 3.10 dargestellt sind, fällt China als wichtigstes Entsendeland ins Gewicht. Der Anteil von 8,9 % im Jahre 2003 stellt eine Verdopplung gegenüber dem bereits relativ hohen Anteilswert von 4,2 % Anfang der 90er Jahre dar. Gegenüber China nehmen die anderen Entsendeländer nur untergeordnete Positionen im deutschen Auslandsstudium ein. Bedenklich muss erscheinen, dass andere besonders wichtige Zielländer des Ausländerstudiums deutscher Hochschulen meist rückläufige bzw. stagnierende Anteilswerte aufweisen. Angesichts eines Anteils von 7 % im Jahre 1975/76 hat die relative Bedeutung Indonesiens stark abgenommen. Indonesien – ein Land, das früher an zweiter Stelle der außereuropäischen Herkunftsländer für Deutschland stand und über die besten Beziehungen zu deutschen Hochschulen verfügte – ist mit stagnierenden 1,1 % im Jahre 2003 kaum noch von Bedeutung. Auf noch niedrigerem Niveau ist ein ähnlicher Rückgang für Japan zu verzeichnen. Auch der in der Mitte der 90er Jahre zu beobachtende starke Zugang aus Vietnam hat sich inzwischen abgeschwächt und macht im Jahr 2003 nur noch 0,8 % aus. Mit Kamerun und Marokko sind zwei afrikanische Herkunftsländer mit kontinuierlich wachsenden Anteilen am Ausländerstudium zu verzeichnen. Immerhin machen die marokkanischen Studierenden 3,3 % aller ausländischen Studierenden in Deutschland aus. Die USA, die immerhin eines der wichtigsten Zielländer der deutschen Studierenden sind, schwindet immer mehr in der Bedeutung als Herkunftsland für das Ausländerstudium. Machten 1975/76 Studierende aus den USA noch 6,4 % aller ausländischen Studierenden in Deutschland aus, so liegt dieser Anteil inzwischen nach einem stetigen Rückgang bei nur noch 1,5 %. Die jüngste Meldung zunehmender Mobilität schlägt sich in den deutschen Statistiken noch nicht nieder. Die prototypischen Entwicklungsrichtungen des Ausländerstudiums an deutschen Hochschulen machen die Stärken und Schwächen deutlich. Gegenüber den hoch entwickelten Industrieländern zeigt sich eine deutlich abnehmende Attraktivität. Große Anziehungskraft für Länder an der Schwelle der Industrialisierung lässt sich nur punktuell für China ausmachen. Einschränkend ist zu bemerken, dass weitaus die meisten chinesischen Studierenden in die USA gehen. Die größte Dynamik geht von der Ost-West-Mobilität der östlichen Nachbarländer Deutschlands aus. Die sprunghafte Zunahme scheint nicht nur von der Attraktivität deutscher Hochschulen getragen zu sein, sondern auch vom wirtschaftlichen Ost-WestGefälle. Insgesamt wird aus der höchst unterschiedlichen Stärke der Mobilitätsströme deutlich, dass stärker noch als bisher Maßnahmen zur Mobilisierung ausländischer Studierender strategisch gezielt anzusetzen sind. In einigen Zielländern des deutschen Ausländerstudiums sind besondere Marketingmaßnahmen unabdingbar (z.B. USA, Vietnam, Indien). In anderen Regionen sind keine gro- S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K ßen Anreize notwendig. Hierbei bewirkt das wirtschaftliche Gefälle Push-Effekte, die eher einer qualitativen Steuerung als einer quantitativen Förderung bedürfen. 3.2.5 Bildungsinländer und -ausländer Bei allen Tendenzaussagen zur strukturellen Entwicklung des Ausländerstudiums in Deutschland ist zu beachten, dass in den Zeitreihen des Ausländerstudiums die Bildungsinländer enthalten sind. Erst in den letzten Jahren lassen sich Bildungsinländer von Bildungsausländern abgrenzen. Der Anteil der Bildungsinländer unter allen ausländischen Studierenden beläuft sich im Jahre 2002/03 auf 28,1 % (Bild 3.11). Der seit 1998 zu beobachtende Rückgang (34,1 %) hat sich in den letzten beiden Jahren noch beschleunigt. Unter den Studienanfängern liegt der Anteil der Bildungsinländer sogar nur noch bei 16,7 %. Zum einen ist der Rückgang darauf zurückzuführen, dass zunehmend von der Möglichkeit der Annahme der deutschen Staatsangehörigkeit Gebrauch gemacht wird. Andererseits ist davon auszugehen, dass die traditionelle Arbeitsimmigration aus den südeuropäischen Ländern erheblich an Bedeutung verloren hat. Für die Zukunft ist nicht auszuschließen, dass die neue Arbeitsimmigration aus Osteuropa langfristig wieder zu einem Anstieg des Anteils der Bildungsinländer führen wird. Wählt man den Anteil ausländischer Studierender an allen Studierenden, so ergibt sich für Bildungsinländer und -ausländer folgende Aufteilung (siehe auch Bild 3.12): Anteil ausländischer Studierender an allen Studierenden im Wintersemester, in % 1997/98 2000/01 2002/03 Alle ausländischen Studierenden - Bildungsinländer - Bildungsausländer 8,3 2,8 5,5 10,4 3,4 7,0 11,7 3,3 8,4 Anteil aus Industrieländern 2,1 1,2 1,9 Anteil aus EL/SL Entwicklungsländer Schwellenländer 3,4 . . 5,8 . . 6,5 3,8 2,7 Die verminderte Ausländerquote beträgt demnach nach Abzug von 3,3 % Bildungsinländern 8,4 %. Diese Quote weist den realen Umfang des Ausländerstudiums in Deutschland aus. Die Quote liegt zwar wesentlich höher als noch vor zwei Jahren, doch ist sie noch entfernt von der 10-Prozentzielmarke der Internationalisierung an deutschen Hochschulen. Der Abzug der Bildungsinländer wirkt sich gleichermaßen auf den Anteil der Studierenden aus Industrieländern und aus Entwicklungsländern aus, da z.B. die Türkei nach dem DAC-Schlüssel der OECD noch zu den Entwicklungsländern gerechnet wird, während andere ehemalige Anwerbestaaten wie Spanien, Italien zu den Industrieländern zählen. Geht man nur von den Studienanfängern aus, so sinkt der Anteil Seite 19 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K B i l d 3 . 11 19 En tw i c k l u n g d e r Qu o te d e r B i l d u n gs au s l än d e r u n d B i l d u n gs i n l än d e r u n te r au s l än d i s c h e n Stu d i e re n d e n u n d S t u d i e n a n f ä n g e rn 1 9 9 2 - 2 0 0 3 in % Studienjahr 1992/93 1997/98 2000/01 2002/03 Bildungsausländer Studierende 66,1 65,9 67,2 71,9 Studienanfänger 64,9 76,9 80,0* 83,3 Studierende 33,9 34,1 32,8 28,1 Studienanfänger 35,2 23,2 20,0 16,7 Bildungsinländer DSW/HIS 17. Sozialerhebung * Der starke Anstieg bei den Studienanfängern liegt an der Zunahme der ERASMUS-Studierenden, die´als 1. Hochschulsemester erfasst werden. Quelle: StBA, 2003 der Bildungsinländer unter 2,7 %, der Anteil echter ausländischer Studienanfänger wächst auf 13,8 % an und liegt somit weit über der 10-Prozentmarke (Bild 3.12). B i l d 3 . 12 A u s l ä n d i s c h e u n d d e u t s c h e S t u d i e re n d e i m W i n t e r s e m e s te r 2 0 0 2 / 2 0 0 3 – A n te i l d e r au s l än d i s c h e n S tu d i e re n d e n 19 9 7/ 9 8 bi s 2 0 0 0 / 0 3 ab s o l u t u n d i n % Wintersemester 2002/03 Männer Frauen insges. Studierende insgesamt in Tsd. 1.020,4 ausländische Stud. in Tsd. 117,2 - Bildungsinländer in Tsd. 36,2 - Bildungsausländer in Tsd. 81,0 Anteil von allen ausländischen Studierenden - Bildungsinländer in % 30,9 - Bildungsausländer in % 69,1 918,4 109,8 27,6 82,2 1.938,9 227,0 63,8 163,2 25,1 74,9 28,1 71,9 Anteil ausländischer Studierender an allen Studierenden alle ausländischen Studierenden - Bildungsinländer - Bildungsausländer in % in % in % Anteil ausländischer Studienanfänger an allen Studienanfängern alle ausländischen Studienanfänger - Bildungsinländer - Bildungsausländer in % in % in % WS 1997/ 1998 8,3 2,8 5,5 WS 1997/ 1998 13,7 2,9 10,8 WS 2000/ 2001 10,4 3,4 7,0 WS 2000/ 2001 15,2 3,0 12,2 WS 2002/ 2003 11,7 3,3 8,4 WS 2002/ 2003 16,5 2,7 13,8 DSW/HIS 17. Sozialerhebung Quelle: StBA, 2003 Seite 20 20 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K Bei den außereuropäischen Herkunftsländern wirkt sich der Abzug der Bildungsinländer nicht gravierend aus. Mit fast 12 % aller Bildungsausländer steht China unangefochten an erster Stelle und übertrifft das an zweiter Stelle stehende Polen nach der Zahl der Bildungsausländer fast um das Doppelte. 3.2.6 Herkunftsregionen der Bildungsausländer Lässt man bei den Zahlen der ausländischen Studierenden die Bildungsinländer unberücksichtigt, so verändern sich die Anteilswerte für Subkontinente nur unwesentlich (vgl. Bild 3.13 mit Bild 3.5). Aus der Türkei kamen im Jahre 2003 z. B. statt 24.114 Ausländer nur 5.728 Bildungsausländer (vgl. Bild 3.8 mit Bild 3.9). Geht man vom Entwicklungsstand der Herkunftsländer der Bildungsausländer aus (Bild 3.15), so wird deutlich, wie stark das Ausländerstudium in Deutschland noch immer vom Entwicklungsgedanken getragen ist. Fast die Hälfte der Herkunftsländer der Bildungsausländer zählen zu den Entwicklungsländern, ein Drittel zu den Schwellenländern. Hier handelt es sich i.d.R. um eine einseitige Austauschbeziehung. Welche immense Bedeutung der neue Einzug aus den osteuropäischen Ländern hat, lässt sich an dem hohen Anteilswert für Schwellenländer am europäischen Aufkommen (88 %) ablesen. Wie die Rangfolge der wichtigsten Herkunftsländer des Ausländerstudiums in Deutschland in Bild 3.14 zeigt, verlieren die typischen Anwerbeländer durch den Abzug der Bildungsinländer nicht völlig an Bedeutung. Mit seinen 5.700 Bildungsausländern gehört die Türkei noch immer zu den 10 wichtigsten Herkunftsländern des „echten“ Ausländerstudiums in Deutschland. Vor die Türkei haben sich von den europäischen Herkunftsländern Polen, Bulgarien und die Russische Föderation geschoben. Bemerkenswert ist, dass sich Bulgarien von der fünften Stelle an die dritte Stelle vorbewegt hat. B i l d 3 . 13 B i l d u n gs au s l än d e r n ac h H e rk u n f ts k o n ti n e n t/ - s u bk o n ti n e n t – Stu d i e n an f än ge r En tw i c k l u n g 19 9 7 bi s 2 0 0 2 Studienanfänger Kontinent/Subkontinent 1997 2000 2001 2002 abs. % abs. % abs. % abs. % 21.260 68,3 28.880 64,0 32.575 61,3 34.451 58,9 6.308 20,3 12.596 27,9 15.583 29,3 17.343 29,7 14.952 48,0 16.284 36,1 16.992 32,0 17.108 29,3 Amerika 3.197 10,3 3.898 8,6 4.272 8,0 4.633 7,9 Nordamerika 2.258 7,3 2.450 5,4 2.608 4,9 2.627 4,5 220 716 0,7 2,3 300 1.148 0,7 2,5 368 1.295 0,7 2,4 478 1.526 0,8 2,6 2.248 7,2 3.414 7,6 3.501 6,6 4.099 7,0 Nordafrika 930 3,0 1.643 3,6 1.721 3,2 2.042 3,5 Ostafrika 224 0,7 209 0,5 234 0,4 271 0,5 Westafrika 397 1,3 467 1,0 590 1,1 690 1,2 Südafrika 57 0,2 96 0,2 79 0,1 124 0,2 640 2,1 999 2,2 877 1,6 972 1,7 4.193 13,5 8.728 19,3 12.553 23,6 15.019 25,7 Europa Osteuropa Westeuropa Mittelamerika Südamerika Afrika Zentralafrika Asien Zentralasien 326 1,0 600 1,3 619 1,2 780 1,3 2.064 6,6 4.997 11,1 7.849 14,8 8.871 15,2 Südostasien 440 1,4 857 1,9 984 1,9 1.169 2,0 Südasien 320 1,0 809 1,8 1.327 2,5 2.033 3,5 Vorderasien 999 3,2 1.429 3,2 1.731 3,3 2.117 3,6 Australien/Ozeanien 93 0,3 153 0,3 212 0,4 198 0,3 ungeklärt/staatenlos 134 0,4 76 0,2 62 0,1 80 0,1 Ostasien Länder insgesamt 31.125 100 45.149 100 53.175 100 58.480 100 DSW/HIS 17. Sozialerhebung Quelle: StBA, 2003 Seite 21 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K B i l d 3 . 14 21 R a n g f o l g e d e r w i c h t i g s t e n H e r k u n f t s l ä n d e r a u s l ä n d i s c h e r S t u d i e r e n d e r i m Ja h re 2 0 0 3 B i l d u n g s a u s l ä n d e r, a b s o l u t u n d i n % a l l e r a u s l ä n d i s c h e r S t u d i e re n d e r i n D e u t s c h l a n d Volksrep. China einschl. Volksrep. China Tibet 19.374 Polen 10.284 11,9 Polen 6,3 BulgarienBulgarien 9.499 5,8 Russische Förderation Russische Föderation 8.113 5 Marokko Marokko 6.159 Türkei 5.728 5.495 3,8 Türkei 3,5 Frankreich Frankreich 3,4 4.975 Ukraine Ukraine 3 4.709 KamerunKamerun 2,9 4.231 Österreich Österreich 2,6 4.179 Spanien Spanien 2,6 3.899 SüdkoreaRepublik Südkorea, 2,4 Italien 3.827 Italien 2,3 3.292 Griechenland Griechenland 2 3.024 Rumänien Rumänien 1,9 2.920 Indien Indien 1,8 2.810 Iran Republik Iran, Islamische 1,7 2.796 Vereinigte Staaten von USA Amerika 1,7 2.667 Ungarn Ungarn 1,6 2.490 GeorgienGeorgien 1,5 DSW/HIS 17. Sozialerhebung Quelle: StBA; Auswertung ICE-HIS-DAAD B i l d 3 . 15 A u s l än d i s c h e Stu d i e re n d e n ac h d e m En tw i c k l u n gs s tan d d e s H e i m atl an d e s B i l d u n gs au s l än d e r, i n % davon aus: Entwicklungsstand 1 Entwicklungsländer Schwellenländer Industrieländer Staat nicht angegeben insgesamt Anteil unter allen Studierenden in insg. 45,3 31,9 22,2 0,5 100 Deutschland 2 Europa Afrika Asien 13,1 88,1 85,0 * 25,8 0,4 * * 53,1 11,5 5,4 * 8,0 * 8,9 * * * 0,7 * * * * * 3,8 2,7 1,9 * 53,0 11,8 28,9 5,6 0,2 0,5 8,4 1 Zuordnung nach OECD-Development Report 2002 2 Zugrunde gelegt der Anteil der Bildungsausländer nach der amtlichen Statistik im Wintersemester 2002/2003 * Werte unter 0,5 Amerika Australien/ nicht Ozeanien zuordenbar DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 22 22 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K 3.3 Auslandsstudium deutscher Studierender Im Kapitel 3.1 zum Umfang der Weltmobilität wurde bereits ausgewiesen, dass 56.600 deutsche Studierende weltweit im Ausland studieren (vgl. Bild 3.1). Der im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vom Statistischen Bundesamt für den gleichen Zeitpunkt wiedergegebene statistische Überblick „Deutsche Studierende im Ausland“ ermittelt nur 55.900 deutsche Studierende (BMBF,2004). Andere Statistiken, die zur Beschreibung des Umfangs des Auslandsstudiums üblicherweise benutzt werden, weisen noch größere Spannweiten auf, je nach dem ob abwesende deutsche Studierende im Ausland oder aber deutsche Studierende, die im Ausland waren, in Deutschland gezählt werden. Zur Einschätzung der Validität und Aussagekraft der Daten wird auf die Info-Box „Datenlage“ und „Aussagekraft der Indikatoren“ verwiesen. scher Studierender im Ausland ständig zugenommen. In den Jahren 2000/2001 schien sich die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung zwar einer Sättigungsgrenze zu nähern, doch hat sich die Zahl 2002 wieder sprunghaft um fast 3.000 Studierende erhöht und einen neuen Höchststand erreicht. Gemessen an der Zahl deutscher Studierender im Heimatland befinden sich damit 3,3 % aller deutschen Studierenden jährlich zum Studium im Ausland 1 (Bild 3.17). Diese Querschnittsquote drückt die Bereitschaft aus, im Ausland zu studieren. Anfang der 90er Jahre lag dieser Indikatorwert bei 2,0 %. Dies bedeutet, dass die Erhöhung der Zahlen deutscher Studierender im Ausland nicht nur auf das Anwachsen der Studierendenzahlen insgesamt zurückzuführen ist, sondern dass auch die relative Bereitschaft zum Auslandsstudium erheblich zugenommen hat. B i l d 3 . 17 3.3.1 Mobilitätsentwicklung deutscher Studierender Der nachfolgende statistische Überblick über das Auslandsstudium deutscher Studierender fußt vordringlich auf der „Jährlichen Umfrage des Statistischen Bundesamtes bei den mit der Bildungsstatistik befassten Institutionen ausgewählter Länder“ (BMBF, 2004), da sie die einzige Vollerhebung ist, die differenzierte, in Zeitreihen verfügbare und für die einzelnen Entsendeländer zutreffende Daten enthält. Die Statistik weist aus, wie viele deutsche Studierende sich jährlich zu einem Studienaufenthalt im Ausland befinden (Abwesenheit im jeweiligen Stichjahr). In diesen Zahlen sind auch deutsche Studierende enthalten, die sich nicht nur zu einem zwischenzeitlichen Studienaufenthalt entschieden haben, sondern dort ihren Studienabschluss anstreben. 2002 studierten fast 56.000 deutsche Studierende im Ausland – dreimal mehr als 1980 (Bild 3.16). Seit 1991 haben die Zahlen deut- De u t s c h e S t u d i e r e n d e i m A u s l a n d 1 9 9 1 - 2 0 0 2 u n d Q u e rs c h n i tts qu o te 1 Jahr Deutsche Studierende im Ausland Deutsche Studierende insgesamt Dt. Studierende im Ausland je 100 dt. Stud. insgesamt 1991 1992 34.000 36.800 1.662.791 1.709.732 2,0 2,2 1993 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 40.200 42.600 43.100 44.400 44.300 49.000 52.200 52.800 55.900 1.732.873 1.711.434 1.685.863 1.665.633 1.635.239 1.598.816 1.612.311 1.602.525 1.711.785 2,3 2,5 2,6 2,7 2,8 3,1 3,2 3,2 3,3 DSW/HIS 17. Sozialerhebung Quelle: Statistisches Bundesamt, 2004 B i l d 3 . 16 De u t s c h e S t u d i e r e n d e i m A u s l a n d 1 abs o l u t 60000 50000 Bei der Berechnung der Querschnittsquote wird die Zahl der deutschen Studierenden, die im Berichtsjahr im Ausland sind, auf die Zahl der deutschen Studierenden bezogen, die im gleichen Jahr an den Hochschulen im Inland eingeschrieben sind. Die Auslandsstudienquote der Sozialerhebung vermittelt hingegen, welcher Anteil der zu einem bestimmten Zeitpunkt im Inland eingeschriebenen deutschen Studierenden bereits ein Auslandsstudium durchgeführt hat (vgl. Kap. 5.2). 40000 3.3.2 Zielländer des Auslandsstudiums 30000 Die starke Erhöhung der Zahl deutscher Studierender im Ausland im Jahre 2002 ist umso bemerkenswerter, weil es zwischenzeitlich in wichtigen Zielländern Großbritannien, USA und vor allem Österreich zu erheblichen Einbrüchen der Zahlen deutscher Studierender gekommen ist (Bild 3.18). So ging nach Einführung der Studiengebühren die Zahl deutscher Studierender in Österreich im Jahre 2001 um mehr als 900 zurück. Dieser Rückgang ist inzwischen fast wieder wettgemacht. Auch in Großbritannien ist der zeitweilige geringe Rückgang mehr als wettgemacht. Nur die USA zeigen seit dem Spitzenwert im Jahre 1999 nach wie vor eine leicht rückläufige Tendenz. 20000 10000 0 1980 1985 1990 1995 1997 1999 2002 DSW/HIS 17. Sozialerhebung Quelle: Deutsche Studierende im Ausland. Ein statistischer Überblick 1980 - 1997 und 1991 - 2001; Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2001 und 2004, sowie unveröffentlichte Vorab-Auswertung Seite 23 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K B i l d 3 . 18 23 De u t s c h e S t u d i e r e n d e i m A u s l a n d 1 9 9 2 - 2 0 0 2 j e S t u d i e n l a n d * ab s o l u t Studienland Großbritannien und Nordirland Vereinigte Staaten Schweiz Frankreich Österreich Spanien 1 1994 1996 1998 2000 2001 2002 4.978 7.880 4.485 5.563 5.567 5.950 s 8.500 4.638 5.343 5.793 8.608 8.990 4.607 5.258 6.011 9.565 9.568 4.548 5.162 5.679 10.115 10.128 5.142 5.378 5.889 9.770 9.613 5.444 5.412 4.979 10.495 9.302 6.131 5.792 5.486 1.060 1.300 s 3.226 s 4.111 4.411 4.400 s 200 s Niederlande Schweden Australien Italien 1992 2 3 4 Kanada Ungarn Dänemark Norwegen Belgien Neuseeland Portugal Japan Irland Finnland Vatikanstadt Chile Polen Rumänien Türkei 746 790 920 1.399 3.176 4.194 4.200 s 470 s 1.483 700 s 1.246 700 s 222 1.099 695 278 706 2.033 471 764 2.234 569 870 2.230 s 1.330 870 s 1.303 564 600 s 356 329 180 350 s - 1.347 503 504 300 360 210 370 230 151 469 - 680 s 470 521 284 343 115 244 245 173 244 90 128 345 - 769 504 421 296 340 135 258 244 245 154 180 190 140 300 62 s s s s s s s s s 770 s 520 s 524 439 375 237 296 255 240 190 180 154 154 170 96 770 518 548 439 371 321 300 262 240 195 194 133 133 139 96 s s s s 770 640 550 443 372 320 306 300 289 292 190 148 148 124 100 Insgesamt 35.054 38.464 41.507 44.974 51.743 52.198 55.250 Deutsche Studierende im Ausland – hochgerechnet auf alle Länder 36.800 40.000 40.200 46.200 52.200 52.800 55.900 s s s s s s s DSW/HIS 17. Sozialerhebung * Es werden nur diejenigen Staaten gesondert nachgewiesen, in denen in der Regel 125 Studierende und mehr aus Deutschland studieren 1 Geänderte Abgrenzung der deutschen Studierenden ab Berichtsjahr 1996 2 Ab dem Berichtsjahr 2000 einschl. der den deutschen Fachhochschulen vergleichbaren Einrichtungen 3 Geänderte Abgrenzung der deutschen Studierenden ab Berichtsjahr 1999 4 Geänderte Abgrenzung der deutschen Studierenden ab Berichtsjahr 1995 s = Schätzung Quelle: BMBF, Deutsche Studierende im Ausland – Statistischer Überblick 1991 bis 2002, 2004 Die sieben wichtigsten Zielländer deutscher Auslandsstudien waren 2002: Großbritannien, USA, Schweiz, Frankreich, Österreich, Spanien und Niederlande (Bild 3.18). In diesen sieben Top-Zielländern studierten jeweils über 4.000 deutsche Studierende. Insgesamt machen diese Zielländer über vier Fünftel der im Ausland studierenden Deutschen aus. Allein in den USA und Großbritannien studierten 2002 35 % der deutschen Auslandsstudierenden (Bild 3.19). 1999 waren es allerdings noch 44 %. Wie Bild 3.18 ausweist, nimmt die Zahl deutscher Gaststudierender seit dem Jahr 2000 in den beliebtesten Zielländern Großbritannien einschl. Nordirland und USA allerdings nicht mehr stark zu. In den USA ist sogar eine rückläufige Entwicklung zu beobachten. Das gleiche gilt zeitweilig für Österreich nach Einführung der Studiengebühren. Die Zahl deutscher Studierender in Frankreich verharrt seit Jahren auf einem hohen Niveau von über 5.000 Studierenden. Spürbare Zuwächse verzeichnen die Niederlande und Spanien als Zielland deutscher Studierender im Ausland. Der sprunghafte Anstieg in diesen beiden Ländern ist allerdings auch auf eine verbesserte Zählung zurückzuführen. Wenn auch noch auf etwas niedrigem Niveau erweist sich Australien zunehmend als beliebtes Zielland deutscher Studierender. Zwischen 2000 und 2002 haben sich die Zahlen verdreifacht. Stand Australien 1998 noch an 16. Stelle der Zielländer deutscher Studierender, so nimmt es jetzt bereits die 9. Position ein (Bild 3.18). Hier zeitigen die intensiven Werbemaßnahmen Australiens Wirkung. Zum anderen führen Kapazitätsengpässe der überlaufenen englischsprachigen traditionellen Zielländer zum Ausweichen auf fern liegende englischsprachige Gastländer. Hatte 1998 noch knapp die Hälfte der deutschen Auslandsstudierenden in englischsprachigen Seite 24 24 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K B i l d 3 . 19 De u t s c h e S t u d i e r e n d e i m A u s l a n d 2 0 0 2 Info-Box „Datenlage zum Auslandsstudium“ i n % al l e r d e u ts c h e n S tu d i e re n d e n i m A u s l an d sonstige Australien Schweden Niederlande Großbritannien 11,6 2,4 4 18,8 7,5 55900 Spanien 16,6 7,9 9,8 10,4 Österreich USA 11 Die Informations- und Datenlage zum Themenbereich „Deutsche Studierende im Ausland“ ist insgesamt ungünstiger als die zu dem bisher erörterten Themenbereich „Ausländerstudium“, obwohl es mehrere Informationsquellen gibt. Die unsichere Datenlage hat sich nur wenig in den letzten 10 Jahren verbessert. Auch im jüngsten statistischen Bericht der Bundesregierung „Deutsche Studierende im Ausland“ wird darauf hingewiesen, dass die „Ergebnisse … mit Vorsicht zu kommentieren sind“ (BMBF, 2004, 3). Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Informationsquellen: Schweiz - Informationsquelle: Studenten- und Prüfungsstatistik der amtlichen Hochschulstatistik, Vollerhebung - Informationsquelle: UOE – vereinheitlichte Erhebung der UNESCO, OECD und EUROSTAT nach UNESCO-Taxonomie, Vollerhebung - Informationsquelle: Jährliche Länderumfrage des Statistischen Bundesamtes zu im Ausland studierenden Deutschen, Vollerhebung in ausgewählten Zielländern - Informationsquelle: Sozialerhebung des DSW, Stichprobenerhebung unter deutschen Studierenden Frankreich DSW/HIS 17. Sozialerhebung Quelle: BMBF, Deutsche Studierende im Ausland – Statistischer Überblick 1991 bis 2002, 2004 Staaten eine Hochschule besucht, liegt dieser Anteil nunmehr bei 40 %. Zugenommen hat der Anteil Studierender, die deutschsprachige Angebote im Ausland nutzen. Gingen 1998 10.200 Studierende nach Österreich und in die Schweiz, sind es 2002 bereits 11.600 (20,1 %). Nach wie vor werden nicht-englischsprechende außereuropäische Länder selten als Studienland für den Auslandsaufenthalt gewählt. Von den asiatischen Ländern taucht nur Japan als 18. Zielland in der Rangliste der Zielländer auf (Bild 3.18). Mit Ausnahme der englischsprechenden außereuropäischen Länder (USA, Australien, Kanada, Neuseeland) handelt es sich bei der Mobilität deutscher Studierender hauptsächlich um eine europäische Binnenmobilität, wobei Osteuropa noch wenig zum Studium besucht wird. Motor der europäischen Mobilität ist u.a. das europäische Mobilitätsprogramm ERASMUS. Von 1999 erhöhte sich die Zahl der deutschen ERASMUS-Geförderten von 16.600 auf 18.500 im Jahre 2002. Insgesamt gesehen machen die Zahlen der deutschen Studierenden, die sich jährlich an ausländischen Hochschulen eingeschrieben haben, eine dynamische Entwicklung des Auslandsstudiums deutlich. Wichtig ist auch, den kumulierten Effekt dieser Mobilität zu sehen. Die jährliche Abwesenheit von 3,3 % der deutschen Studierenden führt dazu, dass nach Abschluss des Studiums 15 % der deutschen Absolventen über Studienerfahrungen an einer ausländischen Hochschule verfügen. Dieser Wert wird belegt durch die Sozialerhebung (weitere Ausführungen in Kap. 5.2.1). Deutschland hat damit die alte Zielmarke von 10 % bei weitem überschritten und nähert sich schon deutlich der neuen Zielmarke von 20 %. Die Quellen unterscheiden sich dahingehend grundlegend, ob sie das Auslandsstudium im Gastland oder im Heimatland erfassen. Je nach Ort der Zählung Studierender mit Auslandserfahrung ergeben sich unterschiedliche Werte. Beide Zahlenangaben sind mit Unsicherheiten behaftet. Zum einen entstehen systematische Unterschiede. So werden bei einer Erhebung im Gastland Studierende mit ständigem Wohnsitz in dem jeweiligen Land, die ein ganzes Studium in diesem Land absolvieren, mit erfasst, während bei einer Zählung der Studierenden mit Auslandsstudium in Deutschland diese immer wichtiger werdende Gruppe nicht erfasst werden kann. Größere Abweichungen in den Gesamtzahlen deutscher Studierender in den verschiedenen Gastländern können aber auch durch Unterschiede im Verwaltungsvorgang der Datenerhebung entstehen. Erfahrungsgemäß wird die Erfassung der Studierenden in den einzelnen Ländern nach unterschiedlichen Kriterien gehandhabt. So wird u.a. der Status ausländischer Studierender von Land zu Land unterschiedlich aufgefasst. In einigen Ländern werden z.T. ausländische Studierende nicht als ordentlich Studierende, sondern als Gaststudierende gewertet und fehlen in der Statistik. ERASMUS-Stipendiaten werden mancherorts getrennt in Spezialstatistiken erfasst, nicht aber in der allgemeinen Studentenstatistik. Auch können die Zeitpunkte der Erhebung in den einzelnen Gastländern unterschiedlich liegen. Darüber hinaus wird in den verschiedenen Nationalstatistiken der Hochschulbereich anders abgegrenzt als in Deutschland. So wird in der UOE-Statistik der Hochschul- Seite 25 S TAT I S T I S C H E R Ü B E R B L I C K bereich weiter gefasst. In wichtigen Gastländern (Niederland, Spanien) wurden bis vor wenigen Jahren Studierende in fachhochschulähnlichen Einrichtungen lange nicht mitgezählt. Unsicherheiten im Verwaltungsvorgang der Zählung treten aber auch dann auf, wenn die Zählung in Deutschland stattfindet. Grundsätzlich sollten zwar laut Hochschulstatistikgesetz Informationen über studienbezogene Auslandsaufenthalte für die amtliche Hochschulstatistik erhoben werden, doch wird sehr oft weder der Beurlaubungsgrund „Auslandsstudium“ genau geprüft noch werden Beurlaubungen wegen Auslandssemester umfassend im Studentenregister vermerkt und in die Prüfungsstatistik übertragen. Durch diese Ungenauigkeiten im Erhebungsvorgang in den Hochschulen sind die Daten der amtlichen Hochschulstatistik nicht geeignet, um Auskunft darüber zu geben, wie viele deutsche Studenten während des laufenden Semesters oder während ihres bisherigen Studiums an einer ausländischen Hochschule eingeschrieben waren. Es ist anzunehmen, dass sich die Situation durch eine leistungsabhängige Finanzierung oder Gebührenerhebung verbessern wird, da zu dem Zweck eine genaue Anrechnung auch von Auslandssemestern notwendig ist. Bis zur gründlichen Verbesserung dieser Datengrundlage muss auf diese Daten leider verzichtet werden. Ersatzweise führt daher das Statistische Bundesamt jährlich eine Befragung bei mit Bildungsstatistik befassten Institutionen ausgewählter Zielländer deutscher Auslandsstudierender durch, um die Zahl der dort Studierenden zu ermitteln. Unter der Annahme, dass in den ausgewählten Zielländern 99% des deutschen Auslandsstudiums erfasst wird, erfolgt eine Hochrechnung. Gegenwärtig wird diese Informationsquelle als grundlegend angesehen, auch wenn sie sich von der UOE-Statistik unterscheidet und keinen internationalen Vergleich erlaubt. Hingegen ermöglicht sie die Aufstellung von Zeitreihen und die Differenzierung nach Fächergruppen. Ähnlich grundlegend sind die Daten der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks. Sie sind valide hinreichend der Gesamtzahl deutscher Studierender im Ausland. Allerdings erlaubt die Stichprobenerhebung keine verlässliche Differenzierung nach allen Gastländern. In der vorliegenden Untersuchung wird die jährliche Länderumfrage des Statistischen Bundesamtes für den statistischen Überblick und die Ergebnisse der Stichprobe der Sozialerhebung für die Analyse der sozialen Grundlagen des Auslandsstudiums genutzt. 25 Info-Box „Aussagekraft der Indikatoren zum Auslandsstudium“ Unabhängig von der Datenqualität stellt sich grundsätzlich die Frage, wie der Umfang des Auslandsstudiums gemessen werden kann. Soll der Umfang anhand der Zahlen der Studierenden, die sich in einem bestimmten Stichjahr zum Studium im Ausland aufhalten (Querschnittsquote) beschrieben werden oder geht es eher darum festzustellen, wie viele deutsche Studierende im Laufe ihres Studiums einen ausländischen Studienaufenthalt durchgeführt haben (Längsschnittquote)? Obwohl nicht genau definiert, ist davon auszugehen, dass die europäische Zielzahl für das Auslandsstudium, wonach nämlich 10% der nationalen Studierenden wenigstens ein halbes Jahr im Ausland verbringen sollten, sich sinngemäß an der Längsschnittquote orientiert. Der Indikator, der am Ende eines Studiums alle Auslandsaufenthalte erfasst und diese Zahl auf alle Absolventen bezieht, wäre sicherlich am aussagekräftigsten und würde die politische Zielzahl des Auslandsstudiums dem Sinne nach am besten abbilden. Leider ist dieser Indikator aufgrund der besonderen Datenunsicherheit der Prüfungsstatistik, die diese Angaben liefert, besonders invalide. Unter diesen Umständen wird weiterhin meist auf Querschnittsquoten zurückgegriffen, obwohl sie den Sachverhalt des Auslandsstudiums unvollständig abbilden. Von der Datenlage her erweist sich die „Jährliche Umfrage des Statistischen Bundesamtes bei den mit der Bildungsstatistik befassten Institutionen ausgewählter Länder“ beruht, am tragfähigsten. Der dort ausgewiesene Anteil „deutscher Studierender im Ausland je 100 deutschen Studierenden an Hochschulen in Deutschland“ ist eine Abwesenheitsquote für das jeweilige Querschnittsjahr. Diese Quote hat sich bewährt für Zeitreihenvergleiche, ist allerdings ungeeignet zur Kontrolle der Zielerreichung der europäischen Zielvorgabe. Als Ersatzlösung für eine Zielkontrolle hat sich eine Längsschnittquote eingebürgert, welche Studierende in höheren Semestern im Sinne von quasi Absolventen zugrunde legt. Dieses Näherungsverfahren lässt sich bisher nur mit den Stichprobendaten der Sozialerhebung verwirklichen, nicht aber mit den Umfragedaten des Statistischen Bundesamtes. Die Umfrage enthält nicht die Semesterzahl. Unter den gegebenen Umständen wird unter Berücksichtigung der Datenlage und Aussagekraft empfohlen, mit folgenden Indikatoren zu operieren: - Querschnittsquote: jährlich abwesende einheimische Studierende an allen Studierenden im Heimatland (Quelle: Umfrage StBA oder UOE-Statistik der OECD) - quasi-Absolventenquote: Anteil Studierender in höheren Semestern mit Auslandssemestern an allen Studierenden im Heimatland (Quelle: 17. Sozialerhebung) Seite 26 26 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER 4. Studium in Deutschland – Bildungsausländer 4.1 Datenquelle Sozialerhebung Die Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) ist eine Untersuchungsreihe, mit der seit 1951 die wirtschaftliche und soziale Situation der deutschen Studierenden im 3-Jahres-Rhythmus ermittelt wird. Seit der 15. Sozialerhebung (1997) werden regelmäßig auch die ausländischen Studierenden in die Untersuchung einbezogen. Die Durchführung der schriftlichen Befragung, die Auswertung der Daten und die Darstellung der Ergebnisse liegen seit 1982 in den Händen von HIS Hochschul-Informations-System. Auch die 17. Sozialerhebung wurde wieder mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Mit dem vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse der Befragung der so genannten Bildungsausländer, also der ausländischen Studierenden, die ihre Hochschulreife im Heimatland erworben haben und zum Zwecke des Studiums nach Deutschland gekommen sind, präsentiert. Die Ergebnisse zur Befragung der deutschen Studierenden und der so genannten Bildungsinländer, also der ausländischen Studierenden, die in Deutschland aufgewachsen sind und im hiesigen Schulsystem ihre Hochschulreife erworben haben, wurden bereits im Juni 2004 unter dem Titel „Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland“ veröffentlicht. 4.1.1 Aufbau des Fragebogens Erstmals im Rahmen der 17. Sozialerhebung wurde die Befragung der Bildungsausländer nicht mit dem gleichen Fragebogen durchgeführt wie die Befragung der deutschen Studierenden. Die im Jahr 2000 festzustellende rückläufige Beteiligungsquote sowohl der ausländischen wie auch der deutschen Studierenden war Anlass, das Erhebungskonzepts der Sozialerhebung einer kritische Überprüfung und Überarbeitung zu unterziehen (17. Sozialerhebung, 2004, S. 31f). Eine Konsequenz war die Entwicklung eines zielgruppenspezifischen Fragebogens für die Befragung der Bildungsausländer. Der eingesetzte Fragebogen enthält in deutscher und englischer Sprache Fragen zu folgenden Themenbereichen: - Angaben zum Studium Angaben zur Vorbildung Angaben zur Wohnsituation Mensa und Ernährung Monatliche Einnahmen im Sommersemester 2003 Geld verdienen während des Studiums Angaben zur Person Angaben über die Eltern Studienland Deutschland Weitere Details sind dem im Anhang enthaltenen Fragebogen zu entnehmen. 4.1.2 Durchführung der Untersuchung Die Hochschulen in Deutschland, ausgenommen Verwaltungsfachhochschulen, Universitäten der Bundeswehr sowie Hochschulen für das Fernstudium, wurden gebeten, neben der obligatorischen Stichprobe für die Sozialerhebung eine zweite Stichprobe zu ziehen, in die jeder 15. Bildungsausländer nach dem Zufallsprinzip einzubeziehen war. Die Befragungsunterlagen wurden Ende April 2003 an die Hochschulen ausgeliefert und von diesen in der Regel in der Woche vom 12. bis 16. Mai 2003 an die Studierenden versandt. Zwei Wochen später erfolgte eine Erinnerungsaktion, in dem die Hochschulen an alle Stichprobenteilnehmer eine Erinnerungs- bzw. Danksagungskarte versandten. Nach den Meldungen der Hochschulen wurde der Fragebogen an 9.652 Bildungsausländer zugestellt. An HIS zurückgesandt wurden bis einschließlich September 2003 knapp 2.300 Fragebögen. Verwertet werden konnten aber schließlich nur 2.152 ausgefüllte Fragebogen, was einer Nettorücklaufquote von 22,3 % entspricht (2000 lag der verwertbare Rücklauf bei 1.377 ausgefüllten Fragebogen, Rücklaufquote: 12 %). Allerdings dürfte die tatsächliche Rücklaufquote höher liegen. Die Fragebogen, die nicht verwertet werden konnten, stammten zum größten Teil von deutschen Studierenden, zu einem kleineren Teil auch von Bildungsinländern, was darauf schließen lässt, dass die Zahl der in die Stichprobe einbezogenen Personen um eine unbekannte Größe reduziert werden muss, um zu der Zahl der tatsächlich erreichten Bildungsausländer zu gelangen. Repräsentativität der Stichprobe Die realisierte Stichprobe umfasst die Angaben von 2.152 Bildungsausländern. Werden die Angaben dieser Studierenden nach den Strukturmerkmalen Geschlecht und Fächergruppe mit den Daten der amtlichen Statistik verglichen, ist erkennbar, dass in der Stichprobe Studenten unterrepräsentiert und Studentinnen überrepräsentiert sind. Auch die Zusammensetzung nach Fächergruppen zeigt Differenzen (Bild 4.1). Diese Abweichungen werden durch Gewichtung ausgeglichen. Die Verteilung der Bildungsausländer nach den Ländern des Studienortes entspricht in der realisierten Stichprobe weitgehend der entsprechenden Verteilung nach den Daten der amtlichen Statistik (Bild 4.1). Die gewichtete Stichprobe erlaubt repräsentative Aussagen zur Situation der in Deutschland studierenden Bildungsausländer. 4.1.3 Begriffsbestimmungen, Definitionen Im Rahmen der Untersuchung wird immer wieder als ein entscheidendes Unterscheidungskriterium der wirtschaftliche Ent- Seite 27 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER Bi l d 4.1 27 V e r g l e i c h d e r re a l i s i e r t e n S t i c h p r o b e d e r A u s l ä n d e rb e f r a gu n g 2 0 0 3 m i t d e r am tl i c h e n S tu d i e re n d e n s tati s ti k wicklungsstand der Herkunftsländer herangezogen. Dabei wird unterschieden nach Entwicklungs- Schwellen- und Industrieländern (In der Folge häufig abgekürzt als EL, SL und IL). Basis für die Zuordnung der einzelnen Länder ist die DAC List of Aid Recipients as at 1 January 2003 der OECD. B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % Ausgewählte Merkmale Stichprobe Differenz 49,6 50,4 40,4 59,6 -9,2 9,2 25,6 0,6 25,4 17,8 4,2 0,2 1,8 19,6 4,9 28,6 0,8 29,1 14,8 4,8 0,2 2,3 14,2 5,2 3,0 0,2 3,7 -3,0 0,6 0,0 0,5 -5,4 0,3 15,5 12,5 9,0 2,6 1,8 3,5 9,1 0,9 7,7 22,1 4,9 1,5 4,2 1,7 1,6 1,3 15,9 13,8 9,9 2,6 2,0 3,9 7,4 0,5 8,0 20,3 5,8 1,4 4,5 0,7 1,8 1,6 0,4 1,3 0,9 0,0 0,2 0,4 -1,7 -0,4 0,3 -1,8 0,9 -0,1 0,3 -1,0 0,2 0,3 amtliche 1 Statistik Geschlecht - männlich - weiblich Fächergruppen - Sprach- und Kulturwiss. - Sport - Rechts-, Wirtschafts- u. Sozialw. - Math./Naturwissenschaften - Humanmedizin - Veterinärmedizin - Agrar-, Forst- u. Ernährungswiss. - Ingenieurwissenschaften - Kunst Länder - Baden-Württemberg - Bayern - Berlin - Brandenburg - Bremen - Hamburg - Hessen - Mecklenburg-Vorpommern - Niedersachsen - Nordrhein-Westfalen - Rheinland-Pfalz - Saarland - Sachsen - Sachsen-Anhalt - Schleswig-Holstein - Thüringen Des weiteren werden die Bildungsausländer durchgängig danach unterschieden ob sie in Deutschland ein Erst-, Zweit- oder Teilstudium betreiben. Die Zuordnung zu den Teilgruppen wurde danach entschieden, inwieweit die mitgebrachte Vorbildung in Deutschland anerkannt wurde. 4.2 4.2.1 Art des Studiums – Studienrichtung Studienstatus bei Aufnahme des Studiums Etwa zwei Drittel der im Sommersemester 2003 an einer deutschen Hochschule immatrikulierten Bildungsausländer, befanden sich, entsprechend der anerkannten Vorbildung (vgl. Kap 4.4.1), im Erststudium. Rund ein Fünftel kamen als Graduierte nach Deutschland und gut ein Zehntel der ausländischen Studierenden erklärten, dass sie sich nur vorübergehend zum Teilstudium in Deutschland aufhielten. Unterschieden nach dem Entwicklungsstand der Herkunftsländer ist der Anteil der Studierenden im Erststudium bei den Studierenden aus Schwellenländern am höchsten, der Anteil Studierender im Zweitstudium bei den Studierenden aus Entwicklungsländern und der Anteil Studierender im Teilstudium bei den Studierenden aus Industrieländern (Bild 4.2). Hochschulart Die ausländischen Studierenden verteilen sich auf Universitäten und Fachhochschulen im Verhältnis 86 % zu 14 %. Studierende aus Entwicklungsländern sind etwas häufiger an Fachhochschulen eingeschrieben (18 %) als Studierende aus Industrie- und Schwellenländern (11 % bzw. 10 %). Das Studium an einer Fachhochschule wird folglich von Bildungsausländern deutlich seltener gewählt als von deutschen Studierenden (26 %). DSW/HIS 17. Sozialerhebung 1 Quelle: StBA, WS 2002/2003 – Studierende ohne Verwaltungsfachhochschulen, Universitäten der Bundeswehr und Hochschulen für das Fernstudium Bi l d 4.2 Strukturmerkmale des Ausländerstudiums S t u d i e r e n d e n a c h E n t w i c k l u n g s s t a n d d e s H e r k u n f t s l a n d e s u n d S t u d i e n s t a t u s b e i A u f n a h m e d e s S t u d i u m s i n De u t s c h l a n d B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % Entwicklungsstand des Herkunftslandes 2003 min. davon: max.* im Erststudium nach Studienstatus im Zweitim Teilstudium studium keine Angabe Entwicklungsland 44 46 62 25 5 8 Schwellenland 33 34 69 14 11 7 Industrieland 19 20 54 14 27 4 keine Angabe 5 - 61 23 8 8 100 100 min. 63 19 11 7 max.* 67 21 12 - insgesamt DSW/HIS 17. Sozialerhebung * Wenn unterstellt wird, dass die Studierenden, die zu dem jeweiligen Sachverhalt keine Angabe machten, sich so verteilen, wie die Studierenden mit Angaben. Seite 28 28 Bi l d 4.3 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER Stu d i e re n d e n ac h H o c h s c h u l art Bi l d 4.4 S t u d i e r e n d e n a c h F ä c h e rg r u p p e n – F ä c h e r s t ru k t u r B i l d u n gs au s l än d e r, i n % Entwicklungsstand des Herkunftslandes B i l d u n gs au s l än d e r, i n % Hochschulart Jahr Uni Entwicklungsland 2003 2000 82 82 18 18 Schwellenland 2003 2000 90 91 10 9 Industrieland 2003 2000 89 92 11 8 - darunter: EU-Staaten* insgesamt 2003 2000 2003 2000 88 90 86 87 Bildungsausländer aus: Deutsche FH EL SL IL 9 insg. 14 16 19 30 34 12 10 14 13 DSW/HIS 17. Sozialerhebung * nach Stand 2003 Verglichen mit dem Ergebnis aus dem Jahre 2000 hat es bei der Verteilung auf die Hochschularten nur geringfügige Veränderungen gegeben (Bild 4.3). Bei den Studierenden aus den Industrieländern fällt die etwas stärkere Orientierung auf die Fachhochschule auf (11 % vs. 8 %). 21 28 43 16 20 14 26 19 4 6 13 5 4 7 28 22 20 13 18 6 11 11 9 15 Ingenieurwissenschaften Medizin Fächerstruktur Sprach- und Kulturwiss. Rechts- und Wirtschaftswiss. Ausländische Studierende, die zum Studium nach Deutschland kommen, sind am häufigsten in einem Studiengang der Fächergruppe „Sprach- und Kulturwissenschaften“ eingeschrieben (28 %, davon studieren ein Drittel Germanistik). Danach folgt die Fächergruppe „Wirtschafts- und Rechtswissenschaften“, deren Studiengänge von 20 % der ausländischen Studierenden gewählt wurden.2 Mit jeweils 19 % ist der Anteil der Bildungsausländer, der sich in einem Studiengang der Fächergruppen „Mathematik, Naturwissenschaften“ und „Ingenieurwissenschaften“ eingeschrieben hat, nur etwas geringer. Vergleichsweise gering sind dagegen die Anteile der ausländischen Studierenden, die sich für einen Studiengang der Fächergruppe „Sozialwissenschaften, Psychologie, Pädagogik“ (9 %) bzw. der Fächergruppe „Medizin“ (5 %) entschieden haben. Mathematik, Naturwiss. Sozwiss./Pädagogik/Psychologie Die Verteilung der ausländischen Studierenden auf die einzelnen Fächergruppen unterscheidet sich erheblich, je nachdem ob die Studierenden aus einem Entwicklungs- Schwellen- oder Industrieland nach Deutschland gekommen sind (Bild 4.4). Während von den Studierenden aus Entwicklungsländern der größte Teil (30 %) einen Studiengang der Ingenieurwissenschaften gewählt hat, ist von den Studierenden aus Schwellen- und Industrieländern der größte Teil in einem Studiengang der Sprach- und Kulturwissenschaften eingeschrieben (34 % bzw. 43 %). 2 Anzumerken ist, dass von den 20 % der ausländischen Studierenden, die sich für die Fächergruppe Rechts- und Wirtschaftswissenschaften entschieden, lediglich ein Fünftel Rechtswissenschaften studiert (EL: 10 %, SL: 20 %, IL: 32 %) DSW/HIS 17. Sozialerhebung Diese Unterschiede sind zum Teil damit zu erklären, dass zum einen auch bei den Bildungsausländern, unabhängig vom Herkunftsland, die Fächerwahl der Frauen und Männer sehr unterschiedlich ausfällt (Bild 4.5) und eher den traditionellen Mustern folgt (Männer wählen Ingenieurwissenschaften, Frauen Sprachund Kulturwissenschaften). Zum anderen überwiegt bei den Studierenden aus Entwicklungsländern der Anteil der Männer deutlich, während bei den Studierenden aus Schwellen- und Industrieländern mehr Frauen als Männer nach Deutschland kommen (vgl. Kap. 4.3). Verglichen mit der Situation im Jahre 2000 hat 2003 ein größerer Anteil der Bildungsausländer einen Studiengang im Bereich Ingenieurwissenschaften (19 % vs. 16 %) und im Bereich Mathematik, Naturwissenschaften (19 % vs. 15 %) gewählt. Insbesondere Studierende aus Entwicklungsländern entschieden sich im Jahr 2003 häufiger für Ingenieurwissenschaften (30 % vs. 24 %) und Naturwissenschaften (26 % vs. 19 %). Aber auch Studierende aus Industrieländern studieren häufiger als im Jahr 2000 Naturwissenschaften (13 % vs. 9 %). Spürbar zurückgegangen ist von 2000 nach 2003 der Anteil der Bildungsausländer, der sich für Sprach- und Kulturwissenschaften entschieden hat (von 33 % auf 28 %). Dieser Rückgang ist bei Studierenden aus allen Ländergruppen zu verzeichnen (EL: von 20 % auf 16 %, SL: von 40 % auf 34 %, IL: von 49 % auf Seite 29 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER Bi l d 4.5 29 F äc h e rs tru k tu r n ac h S tu d i e n s tatu s u n d G e s c h l e c h t Bi l d 4.6 B i l d u n gs au s l än d e r, i n % S t u d i e r e n d e n a c h d e m L a n d , i n d e m d e r d e r z e i t a n g e s t re b t e A b s c h l u s s e rw o rb e n w e rd e n s o l l B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % 19 31 38 28 34 21 EL SL IL insgesamt 9 16 23 Studierende aus Land des angestrebten Abschlusses 17 Deutschland 92 84 64 84 Heimatland 3 11 30 11 anderes Land 1 1 1 1 Deutschland und Heimatland (Doppelabschluss) 5 5 6 5 100 100 100 100 15 16 30 20 25 4 5 5 1 23 17 17 9 4 DSW/HIS 17. Sozialerhebung 22 18 8 8 insgesamt 12 5 h ic um h di ic nl tu bl än ls um di tu m iu ud ts st ei ei w m i Te Zw st Er knapp 1 % wollen weder in Deutschland noch im Heimatland, sondern in einem dritten Land den angestrebten Abschluss erlangen. Jeder zwanzigste Bildungsausländer (5 %) strebt einen Doppelabschluss an, also einen Abschluss sowohl in Deutschland als auch im Heimatland. Ingenieurwissenschaften Medizin Sprach- und Kulturwiss. Rechts- und Wirtschaftswiss. Mathematik, Naturwiss. Sozwiss./Pädagogik/Psychologie DSW/HIS 17. Sozialerhebung Einen Abschluss in Deutschland wollen 92 % der Studierenden aus Entwicklungsländern, 84 % der Studierenden aus Schwellenländern, aber nur 64 % der Studierenden aus Industrieländern erwerben (Bild 4.6). Der vergleichsweise geringe Anteil aus Industrieländern, der in Deutschland einen Abschluss erlangen will, erBi l d 4.7 S t u d i e r e n d e n a c h d e m d e r z e i t a n g e s t re b t e n A b s c h l u s s B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % 43 %). Bei den Studierenden aus Schwellenländern führte der Rückgang des Anteils, der sich für Sprach- und Kulturwissenschaften entschied, zu einer gleichförmigen Erhöhung des Anteils der anderen Fächergruppen. Im Vergleich zu den deutschen Studierenden wählen Bildungsausländer deutlich häufiger Studiengänge der Sprach- und Kulturwissenschaften sowie der Ingenieurwissenschaften und deutlich seltener Studiengänge der Fächergruppe „Sozialwissenschaften, Psychologie, Pädagogik“ (Bild 4.4). Ausländische Studierende, die in Deutschland das Studium als Graduierte aufnehmen (Status „Zweitstudium“), weisen eine zum Teil erheblich andere Fächerstruktur auf als Studierende mit dem Status „Erststudium“ oder „Teilstudium“ (Bild 4.5). So ist von den Graduierten der größte Teil in der Fächergruppe „Mathematik, Naturwissenschaften“ eingeschrieben, von den Studierenden im Erststudium und im Teilstudium studiert hingegen jeweils der größte Teil Sprach- und Kulturwissenschaften. Angestrebter Abschluss Von den im Sommersemester 2003 an einer deutschen Hochschule studierenden Bildungsausländern beabsichtigen 84 % einen Studienabschluss in Deutschland zu erwerben. Knapp 11 % erklären, den Abschluss im Heimatland erwerben zu wollen, und angestrebter Abschluss insgesamt davon wollen den Abschluss erwerben... in im als DopDeutsch- Heimat- pelabland land schluss Uni-Diplom* 34 84 11 4 Magister 17 85 11 4 Promotion* 12 88 9 2 FH-Diplom* 11 90 4 5 Master* 9 80 8 11 Bachelor* Staatsexamen (außer Lehramt)* zunächst Bachelor dann Master 6 65 28 6 5 90 4 5 2 71 18 11 Lehramt 2 79 11 10 anderer Abschluss 1 61 28 11 keinen Abschluss 2 - - - insgesamt* 100 84 11 5 DSW/HIS 17. Sozialerhebung * Jeweils rd. 1 % der Studierenden mit dieser Abschlussart, wollen den Abschluss in einem anderen Land erwerben. Seite 30 30 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER klärt sich durch den relativ hohen Anteil, der nur zu einem Teilstudium nach Deutschland kommt (vgl. Bild 4.2). Bi l d 4.8 Welche Abschlüsse von den Bildungsausländern angestrebt werden, ist – sortiert nach der Häufigkeit – in Bild 4.7 dargestellt. Danach wollen Bildungsausländer am häufigsten ein Uni-Diplom erwerben – gut ein Drittel. Mit deutlichem Abstand folgen der Magister-Abschluss (17 %), die Promotion (12 %), das FH-Diplom (11 %) und der Master-Abschluss (9 %). Auffällig ist, dass von den Studierenden, die einen Bachelor-Abschluss anstreben (6 % aller Bildungsausländer), relativ viele (28 %) diesen Abschluss im Heimatland erwerben wollen. Eine Erklärung dafür dürfte sein, dass der Bachelor-Abschluss im Vergleich zu den übrigen Abschlüssen überdurchschnittlich oft von Studierenden angestrebt wird, die nur zum Teilstudium nach Deutschland gekommen sind – von den Studierenden im Teilstudium streben 12 % einen Bachelor an, von den übrigen Studierenden 4 %. Bisherige Studienzeiten B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % 38 in Deutschland einschl. im Heimatland / drittem Land 23 20 22 18 15 16 10 12 12 7 1/2 3/4 5/6 7/8 9/10 7 11 u. mehr Semester DSW/HIS 17. Sozialerhebung 36 % der Bildungsausländer hatten bereits vor Aufnahme des Studiums in Deutschland im Durchschnitt 6,9 Semester das Fach in ihrem Heimatland studiert, welches sie auch in Deutschland studieren. Knapp 3 % hatten in diesem Studienfach im Durchschnitt 3,4 Semester bereits in einem anderen Ausland studiert. Studierende aus S t u d i e r e n d e n a c h d e r A n z a h l d e r S e m e s t e r, d i e d a s d e rz e i ti ge Stu d i e n f ac h bi s h e r s tu d i e rt w u rd e studiert im Heimatland Anteil Ø in % Semester in einem dritten Land Anteil Ø in % Semester - EL - SL - IL 31 37 47 7,1 7,3 6,3 1,8 2,4 5,3 insgesamt 36 6,9 2,8 3,4 enzeiten berücksichtigt, verringert sich dieser Anteil auf 20 %. Auch am anderen Ende der Verteilung sind die Unterschiede bemerkenswert: 7 % der Bildungsausländer haben in Deutschland 11 Semester und mehr studiert, unter Einschluss der Studienzeiten im Heimatland bzw. einem dritten Land sind aber 22 % der Bildungsausländer bereits 11 und mehr Semester im Studium. Wie bereits erwähnt, beläuft sich die bisherige Studienzeit in Deutschland auf durchschnittlich 4,7 Semester. Unter Berücksichtigung der Studienzeiten im Heimatland bzw. einem dritten Land steigt die bisherige Gesamtstudienzeit der Bildungsausländer auf durchschnittlich 7,3 Semester. Geplante Dauer des Studienaufenthalts In Deutschland wird dieses Studienfach im Durchschnitt seit 4,7 Semestern studiert. Studierende aus Entwicklungs-, Schwellenund Industrieländern unterscheiden sich dabei nicht. Ihre Studienzeiten differieren allerdings, wird der Studienstatus in Deutschland als Unterscheidungskriterium beachtet. Die Frage, ob sie eine Vorstellung darüber haben, wie viele Semester sie in Deutschland studieren wollen, bejahten 79 % der Bildungsausländer – etwas häufiger Studierende aus Entwicklungsländern (82%) etwas seltener Studierende aus Schwellenländern (77 %). Studierende aus Die Studierenden, die Auskunft über ihre geplante Studienzeit in Deutschland erteilten, nennen im Durchschnitt einen Zeithorizont von rund 8 Semestern. Studierende aus Entwicklungsländern und aus Schwellenländern liegen mit 8,9 bzw. 8,3 Semestern etwas über dem Durchschnittswert, Studierende aus Industrieländern mit 6,3 Semestern deutlich unter dem Durchschnittswert für alle Bildungsausländer (8,1 Semester). bisherige Studienzeiten in Deutschland nach Studienstatus (Ø Semesterzahl) ErstZweitTeilinsgestudium studium studium samt - EL - SL - IL 5,3 5,4 6,2 3,7 3,9 3,9 3,8 2,2 2,2 4,7 4,7 4,7 insgesamt 5,5 3,8 2,5 4,7 In Bild 4.8 ist die Verteilung der Studierenden nach der in Deutschland studierten Semesterzahl und der Gesamtsemesterzahl, also einschließlich der Semester im Heimatland und einem dritten Land, dargestellt. Nach den Studienerfahrungen in Deutschland sind 38 % der Bildungsausländer im ersten bzw. zweiten Semester. Werden hingegen auch die vorhergehenden Studi- Studierende aus Entwicklungsländern planen relativ selten nur einen Kurzaufenthalt von ein bis zwei Semestern in Deutschland (2%). Bei den Studierenden aus Schwellenländern kommen solche Planungen schon deutlich häufiger vor (12 %). Am häufigsten planen Studierende aus Industrieländern einen zeitlich knapp bemessenen Studienaufenthalt (35 %). Jeweils mehr als die Hälfte der Studierenden aus Entwicklungs- Seite 31 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER Bi l d 4.9 31 S t u d i e r e n d e n a c h d e r g e p l a n t e n Da u e r d e s S t u d i e n a u f e n t h a l t s i n D e u t s c h l a n d B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % 35 32 32 29 25 18 12 12 10 10 6 13 9 12 15 12 9 17 16 23 23 18 11 2 1/2 3/4 5/6 DSW/HIS 17. Sozialerhebung Entwicklungsländer 7/8 9/10 11 u. mehr Semester Schwellenländer Industrieländer insgesamt DSW/HIS 17. Sozialerhebung und Schwellenländern plant einen Studienaufenthalt in Deutschland, der über acht Semester hinaus geht (Bild 4.9). Von den Studierenden aus Industrieländern haben gut ein Drittel entsprechende zeitliche Vorstellungen. Die beschriebenen Unterschiede zwischen den Studierenden der verschiedenen Ländergruppen sind zum Teil auch dadurch bedingt, dass die Studierenden der Ländergruppen sich bezüglich des Studienstatus, mit dem sie nach Deutschland kommen, erheblich unterscheiden (vgl. Bild 4.2). Differenziert nach dem Studienstatus gehen Bildungsausländer im Erststudium von einem Studienaufenthalt in Deutschland aus, der im Durchschnitt 9,5 Semester dauert. Studierende im Zweitstudium planen dafür 6,4 Semester ein und Studierende im Teilstudium durchschnittlich 3,5 Semester. Bei der Einschätzung der Dauer des Teilstudiums in Deutschland unterscheiden sich Studierende aus Entwicklungsländern erheblich von den übrigen Bildungsausländern: Während Studierende aus Schwellen- und Industrieländern hier einen mittleren Planungshorizont von 3,0 bzw. 2,2 Semestern haben, geben die relativ wenigen Studierenden aus Entwicklungsländern, die ihren Studienaufenthalt als Teilstudium einordnen (5 % der Studierenden aus EL), dafür eine durchschnittliche Dauer von 8,3 Semestern an. Dies legt die Vermutung nahe, dass von den wenigen Studierenden aus Entwicklungsländern, die ihr Studium selbst als Teilstudium einordneten, häufig die entsprechende Fragestellung missverstanden wurde. Studienplatzzusage Rund 60 % der Bildungsausländer beantworteten die Frage danach, wie viele Wochen vor Studienaufnahme die Studienplatzzusage aus Deutschland eingetroffen sei, mit einer entsprechenden Zeitangabe (36 % konnten sich daran nicht mehr erinnern, der Rest beantwortete diese Frage nicht). Das Antwortverhalten der Studierenden der drei Ländergruppen unterscheidet sich dabei nur geringfügig. Von denjenigen Befragten, die sich noch erinnern konnten, erklärten 31 %, die Zusage erst in den letzten vier Wochen vor Studienbeginn erhalten zu haben (eine Woche vor Studienbeginn: 5 %, zwei Wochen: 7 %, drei Wochen: 5 %, vier Wochen: 14 %). Fünf bis acht Wochen vor Studienbeginn wurden weitere 31 % der Ausländer über die Studienplatzzusage informiert, und 19 % erhielten die Zusage neun bis zwölf Wochen vorher. Nur 19 % konnten sich dreizehn und mehr Wochen auf den Studienbeginn in Deutschland vorbereiten. Hochschulwechsel Von den im Sommersemester immatrikulierten ausländischen Studierenden haben 14 % innerhalb Deutschlands die Hochschule gewechselt, Studierende aus den Entwicklungsländern etwas häufiger (16 %) als Studierende aus den Schwellen- und Industrieländern (jeweils 13 %). Studierende, die aktuell an einer Fachhochschule eingeschrieben sind, haben deutlich häufiger als diejenigen, die an einer Universität eingeschrieben sind, die Hochschule innerhalb Deutschlands gewechselt (23 % vs. 13 %). Die wenigsten Hochschulwechsler sind unter den ausländischen Studierenden der Fächergruppe „Ingenieurwissenschaften“ (11 %), die meisten in der Fächergruppe „Rechts- und Wirtschaftswissenschaften“ (15 %) sowie der Fächergruppe „Sozialwissenschaften, Pädagogik, Psychologie“ (17 %) zu finden. Regionale Verteilung Wie sich die Bildungsausländer innerhalb Deutschlands auf die einzelnen Länder verteilen, ist in Bild 4.10 dargestellt. Es liegt nahe, dass diese Verteilung hauptsächlich von der fachspezifischen Bildungsnachfrage der ausländischen Studierenden und Seite 32 32 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER B i l d 4 . 10 V e rt e i l u n g d e r a u s l ä n d i s c h e n S t u d i e r e n d e n n a c h L ä n d e r n B i l d 4 . 11 Ze i tau f w an d f ü r d as S tu d i u m n ac h d e m Stu d i e n s tatu s u n d n a c h E rw e r b s t ä t i g k e i t B i l d u n gs au s l än d e r, i n % B i l d u n g s a u s l ä n d e r, A ri t h m . M i t t e l w e r t e i n S t u n d e n / W o c h e Land Nordrhein-Westfalen Baden-Württemberg Bayern Berlin Niedersachsen Hessen Rheinland-Pfalz Sachsen Hamburg Brandenburg Bremen Schleswig-Holstein Thüringen Saarland Sachsen-Anhalt Mecklenburg-Vorpommern alte Länder** neue Länder insgesamt Bildungsausländer aus: EL SL IL insg.* 24 15 10 10 8 8 6 4 4 1 3 1 2 2 0,7 18 14 18 9 9 7 5 5 3 5 2 2 1 1 0,5 19 21 17 11 5 6 7 5 3 1 1 2 1 1 0,2 21 16 14 10 8 7 6 5 4 2 2 2 2 1 1 0,8 0,5 0,0 1 91 9 100 88 12 93 7 90 10 100 100 100 DSW/HIS 17. Sozialerhebung * ** einschl. Studierende ohne Angabe des Herkunftsstaates einschl. Berlin dem Bildungsangebot in den Ländern bestimmt wird. 4.2.2 Zeitaufwand Die Frage nach dem wöchentlichen Zeitaufwand für Lehrveranstaltungen, Selbststudium und Erwerbstätigkeit, wurde von 90 % der befragten ausländischen Studierenden beantwortet (Studierende aus EL: 88 %, aus SL: 92 %, aus IL: 96 %). Auf der Basis dieser Angaben ergibt sich: Bildungsausländer besuchen mit einem durchschnittlichen Zeitaufwand von 15,2 h pro Woche Lehrveranstaltungen und investieren 14,7 h pro Woche für das Selbststudium – insgesamt wird folglich dem Studium mit einem wöchentlichen Zeitaufwand von 29,9 Stunden nachgegangen. Aufgrund der unterschiedlichen Fächerstruktur wird ein Vergleich mit dem Zeitaufwand der deutschen Studierenden erst im Abschnitt „Studienaufwand nach Fächergruppen und Hochschulart“ vorgenommen. Der zeitliche Aufwand für das Studium wird zum einen durch den Studienstatus beeinflusst und zum anderen dadurch, ob neben dem Studium auch noch Zeit zum Geld verdienen investiert wird (Bild 4.11). Graduierte betreiben das Studium mit dem höchsten zeitlichen Aufwand (32,2 h pro Woche). Ein Grund ist, dass sie mit wöchentlich 18,8 h deutlich mehr Zeit für das Selbststudium aufwenden als Studierende im Erststudium (14,0 h pro Woche) und solche im Studienstatus Erwerbstätigkeit 32,2 30,0 31,6 28,2 26,1 14,0 16,0 18,8 12,6 16,0 13,4 13,5 im Erst- im Zweit- im Teilstudium studium studium Lehrveranstaltungen 13,4 15,6 14,8 ohne mit Selbststudium DSW/HIS 17. Sozialerhebung Teilstudium (12,6 h pro Woche). Für den Besuch von Lehrveranstaltungen hingegen investieren Studierende im Erststudium mit durchschnittlich 16 h pro Woche rund 2,5 h mehr als die übrigen Teilgruppen. Wer ohne Erwerbstätigkeit das Studium betreibt, investiert dafür wöchentlich 31,6 h, wer neben dem Studium auch noch Geld verB i l d 4 . 12 Z e i t a u f w a n d f ü r S t u d i u m u n d g g f . E rw e rb s t ä t i g k e i t n a c h d e m Stu d i e n s tatu s B i l d u n g s a u s l ä n d e r, A ri t h m . M i t t e l w e rt e i n S t u n d e n / W o c h e Erststudium Zweitstudium Teilstudium 41,2 40,4 35,4 32,3 11,4 14,6 33,8 13,9 27,5 10,0 15,4 14,8 8,8 11,6 12,7 15,0 ja nein ja 20,8 13,6 17,7 nein 15,4 14,6 ja nein Zeitaufwand für Erwerbstätigkeit Lehrveranstaltungen Selbststudium Erwerbstätigkeit DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 33 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER 33 dient, studiert in einem zeitlichen Umfang von durchschnittlich 28,2 h pro Woche (zum Umfang der Erwerbstätigkeit der Bildungsausländer s. Kap. 4.5.2). Auch nach dem Studienstatus unterscheidet sich der zeitliche Aufwand für das Studium erheblich, je nachdem, ob neben dem Studium auch noch Zeit zum Geld verdienen investiert wird oder nicht (Bild 4.12). Am deutlichsten ist dieser Unterschied bei den Graduierten: Erwerbstätige investieren in das Studium wöchentlich im Durchschnitt 7,4 h weniger als Nicht-Erwerbstätige. Allerdings liegt der zeitliche Aufwand der erwerbstätigen Graduierten für das Geld verdienen mit durchschnittlich 13,9 h pro Woche auch deutlich höher als der entsprechende Aufwand der erwerbstätigen Studierenden im Erststudium (11,4 h) oder im Teilstudium (10,0 h). Studienaufwand nach Fächergruppen und Hochschulart Es ist nahe liegend, dass auch in Abhängigkeit vom Studienfach der zeitliche Aufwand für das Studium variiert (Bild 4.13). Zusammengefasst auf der Ebene der Fächergruppen, investieren Studierende der Fächergruppe „Medizin“ (Status „Erststudium“) mit durchschnittlich 38,9 h pro Woche die meiste Zeit in das Studium. Studierende der Fächergruppe „Sozialwissenschaften, Psychologie, Pädagogik“ betreiben hingegen ihr Studium mit dem geringsten zeitlichen Aufwand (26,5 h pro Woche). Studierende an Fachhochschulen kommen auf eine durchschnittB i l d 4 . 13 liche Studienwoche von 32,0 h, diejenigen an Universitäten von 29,6 h. Während die Studierenden der Fachhochschulen deutlich mehr Zeit für den Besuch von Lehrveranstaltungen investieren (19,6 h vs. 15,3 h), ist das zeitliche Engagement Studierender der Universitäten beim Selbststudium größer (14,3 h vs. 12,4 h). Verglichen mit dem Zeitbudget der deutschen Studierenden im Erststudium ist der zeitliche Aufwand, den Bildungsausländer in das Studium investieren, geringer – an Universitäten durchschnittlich 4,2 h, an Fachhochschulen 2,4 h. Für die Studierenden an Universitäten ist in Bild 4.14 vergleichend dargestellt, mit welchem Zeitaufwand deutsche und ausländische Studierende der verschiedenen Fächergruppen dem Studium nachgehen. Danach wird für den Besuch von Lehrveranstaltungen von ausländischen und deutschen Studierenden der Fächergruppen „Ingenieurwissenschaften“ und „Rechts- und Wirtschaftswissenschaften praktisch die gleiche Zeit aufgewandt. Bei den übrigen Fächergruppen hingegen investieren ausländische Studierende in der Tendenz weniger Zeit in den Besuch von Lehrveranstaltungen als deutsche Studierende. Auch der zeitliche Aufwand der Bildungsausländer für das Selbststudium fällt bei jeder Fächergruppe geringer aus. Der im Durchschnitt geringere Zeitaufwand der Bildungsausländer für Studienaktivitäten lässt sich nicht durch eine höhere zeitliche Inanspruchnahme durch Erwerbstätigkeit erklären. Unab- Ze i tau f w an d f ü r d as S tu d i u m n ac h F äc h e rgru p p e n Ze i tau f w an d f ü r d as S tu d i u m an U n i v e rs i täte n n ac h F äc h e rgru p p e n B i l d u n gs au s l än d e r – Statu s „Ers ts tu d i u m " , A ri th m . Mi tte l w e rte i n Stu n d e n / W och e B i l d u n g s a u s l ä n d e r u n d D e u t s c h e i m E r s t s t u d i u m , A ri t h m . M i t t e l w e r t e i n Stu n d e n / W o c h e Medizin 20,3 18,6 Ingenieurwiss. 18,1 Mathematik, Naturwiss. 17,1 13,8 Rechts- und Wirtschaftswiss. 16,8 13,2 Sprach- und Kulturwiss. Sozialwiss. Psychologie, Pädagogik 13,2 14,0 Lehrveranstaltungen 38,9 14,9 14,5 12,5 33,0 30,9 30,0 27,7 26,5 Selbststudium DSW/HIS 17. Sozialerhebung B i l d 4 . 14 Medizin Ausländer Deutsche 20,3 23,5 Ausländer 16,7 Deutsche 16,3 Mathematik, Ausländer Naturwiss. Deutsche 16,5 Rechts- und Ausländer Wirtschaftswiss. Deutsche 16,2 Ingenieurwiss. Sprach- und Ausländer Kulturwiss. Deutsche Sozialwiss. Ausländer Psychologie, Pädagogik Deutsche Lehrveranstaltungen 13,2 15,9 13,4 14,9 43,0 19,5 31,7 15,0 34,8 18,5 30,3 13,8 19,7 16,2 38,9 18,6 36,3 16,6 13,9 30,1 33,8 17,6 14,6 15,5 13,0 14,3 27,8 31,4 26,4 29,2 Selbststudium DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 34 34 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER hängig von der Fächergruppe liegt der wöchentliche Zeitaufwand, den Studierende im Erststudium an Universitäten durchschnittlich für das Geld verdienen investieren, bei den Deutschen mit 7,3 h etwas höher als bei den Ausländern mit 6,8 h. Lediglich die ausländischen Studierenden der Fächergruppen „Mathematik, Naturwissenschaften“ und „Medizin“ wenden tendenziell etwas mehr Zeit für das Geld verdienen auf als die deutschen Studierenden (6,9 h vs. 6,3 h bzw. 5,6 h vs. 5,2 h). B i l d 4 . 15 A n t e i l d e r S t i p e n d i a t e n n a c h A rt d e s H e rk u n f t s l a n d e s u n d n ac h Stu d i e n s tatu s B i l d u n gs au s l än d e r i n % 66 41 22 16 12 m iu ud um di B i l d 4 . 16 tu Unterschieden nach dem Studienstatus sind es vor allem Studierende im Teilstudium und Graduierte, die über ein Stipendium verfügen (Bild 4.15). t ils Te Während von den Studierenden aus Entwicklungsländern lediglich 16 % über ein Stipendium verfügen (2000: 13 %), sind unter denen aus Schwellenländern bereits 22 % Stipendiaten (2000: 22 %) und unter denen aus Industrieländern sogar 41 % (2000: 24 %). ts ei r de r de r de n lä Der Anteil der Bildungsausländer, die ihren Studienaufenthalt ganz oder teilweise mit einem Stipendium finanzieren (zur Finanzierung des Lebensunterhalts s. Kap. 2.5.1), liegt nach den Ergebnissen der jüngsten Sozialerhebung bei 23 %. Im Jahr 2000 lag dieser Anteil noch bei 19 %. um di n lä n lä gs DSW/HIS 17. Sozialerhebung 4.2.3 Stipendiaten – Programmstudierende – free movers Stipendiaten Zw tu rie n le el st ts du s Er In Sc un kl ic tw En hw Auch wenn bei diesen Studierenden (Erststudium an Universitäten) unterschieden wird zwischen solchen mit und ohne Zeitaufwand für Erwerbstätigkeit, fällt der zeitliche Aufwand der Bildungsausländer für das Studium in beiden Teilgruppen geringer aus: Ausländische Studierende ohne Erwerbstätigkeit investieren 30,8 h pro Woche in das Studium, vergleichbare deutsche Studierende 37,9 h pro Woche. Ausländische Studierende mit Erwerbstätigkeit wenden für das Studium 28,8 h pro Woche auf (und 11,3 h für Erwerbstätigkeit), vergleichbare deutsche Studierende 31,1 h pro Woche (und 12,3 h für Erwerbstätigkeit). 40 Der Anteil der ausländischen Studenten, die über ein Stipendium verfügen, liegt etwas höher als der entsprechende Anteil der ausländischen Studentinnen (25 % vs. 22 %). Statistisch signifikant ist dieser Unterschied allerdings nicht. Art des Stipendiums Rund 35 % der Stipendiaten werden durch ein Stipendium des Heimatlandes unterstützt – vor allem Stipendiaten aus Industrieländern, deutlich seltener solche aus Entwicklungs- und Schwellenländern (Bild 4.16). Gut 40 % der Stipendiaten erhalten ein deutsches Stipendium – hier vor allem Studierende aus Entwicklungsund Schwellenländern, vergleichsweise selten Studierende aus Industrieländern. Über ein europäisches Stipendium verfügen 13 % der Stipendiaten – 20 % derjenigen aus Schwellenländern und 18 % derjenigen aus Industrieländern. Die übrigen Stipendiaten Sti p e n d i ate n n ac h A rt d e s Sti p e n d i u m s B i l d u n gs au s l än d e r m i t Sti p e n d i u m , i n % Entwicklungsländer Schwellenländer 3 3 3 14 7 20 insgesamt Industrieländer 3 9 6 22 14 60 40 48 63 Stipendium des Heimatlandes 35 13 18 20 deutsches Stipendium Stipendium einer internationalen Organisation europäisches Stipendium sonstiges Stipendium DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 35 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER B i l d 4 . 17 35 H ö h e d e r S t i p e n d i e n u n d V e r t e i l u n g d e r S t i p e n d i a t e n n a c h A r t d e r H e r k u n f t s l a n d e s u n d S t u d i e n s t a t u s i n De u t s c h l a n d B i l d u n g s a u s l ä n d e r m i t S t i p e n d i u m , A r i t h m . M i t t e l w e rt e i n € , % v o n a l l e n S t i p e n d i a t e n Art des Herkunftslandes Studienstatus Zweitstudium € % Erststudium € % Teilstudium € % Insgesamt € % Entwicklungsland Schwellenland Industrieland 665 426 401 11 11 12 738 771 863 19 10 4 * 461 335 2 12 18 714 544 426 32 33 35 insgesamt 489 34 771 33 414 33 561 100 DSW/HIS 17. Sozialerhebung * Fallzahl zu gering, um einen aussagefähigen Mittelwert zu berechnen erhalten ihr Stipendium von einer internationalen Organisation (3 %) und nicht näher bezeichneten Sponsoren (9 %). Höhe der Stipendien Im Durchschnitt belaufen sich die Stipendien auf monatlich 561 €. Das erste Viertel der Stipendiaten erhält Beträge in der Größenordnung bis 256 €, das zweite Viertel über 256 € bis 500 €, das dritte Viertel über 500 € bis 800 € und das letzte Viertel kann sogar über 800 € hinausgehende Beträge verfügen. Jeweils annähernd ein Drittel der Stipendiaten kommt aus Entwicklungs-, Schwellen- oder Industrieländern und ist nach dem Studienstatus im Erst-, Zweit- oder Teilstudium (Bild 4.17). Stipendiaten aus Entwicklungsländern verfügen, verglichen mit denen aus Schwellen- und Industrieländern über die höchsten Stipendien (Ø 714 € vs. 544 € bzw. 426 €). Unabhängig von der Art des Herkunftslandes sind es die graduierten Stipendiaten, die vergleichsweise am besten ausgestattet sind (Bild 4.17). Nach der Art des Stipendiums sind die Stipendiaten am besten B i l d 4 . 18 H ö h e d e r Sti p e n d i e n n ac h d e r A rt d e s S ti p e n d i u m s , A n te i l d e r B i l d u n gs au s l än d e r m i t e n ts p re c h e n d e m Sti p e n d i u m B i l d u n g s a u s l ä n d e r, A r i t h m . M i t t e l w e rt i n € , S t i p e n d i a t e n i n % Art des Stipendiums Anteil davon im ... der Höhe Erst- Zweit Teilin € Stipen- studi- studi- studidiaten um um um Stipendium desHeimatlandes 480 8 42 17 41 deutsches Stipendium 705 9 31 55 14 europäisches Stipendium 354 3 24 7 69 Stipendium einer intern. Organisation* 455 1 24 29 47 sonstige Stipendien 554 2 35 47 18 insgesamt 561 23 34 33 33 DSW/HIS 17. Sozialerhebung * aufgrund geringer Fallzahlen nur als Tendenzaussage zu interpretieren ausgestattet, die über ein deutsches Stipendium verfügen (Ø 705 €). Ein deutsches Stipendium erhalten vor allem Graduierte (Bild 4.18). Wer mit einem Stipendium des Heimatlandes nach Deutschland kommt, verfügt im Durchschnitt über 480 €. Diese Stipendiaten befinden sich größtenteils im Erst- oder Teilstudium. Stipendiaten, die ein europäisches Stipendium erhalten (Ø 354 €), sind weit überwiegend zum Teilstudium in Deutschland. Programmstudierende Knapp 17 % der Bildungsausländer geben an, Teilnehmer eines Mobilitäts-, Partnerschafts-, Kooperations- oder Austauschprogramms zu sein (2000: 16 %). Verglichen mit den Ergebnissen aus dem Jahre 2000 ist dieser Anteil unter den Studierenden aus Entwicklungs- und Schwellenländern rückläufig (EL: 2003 10 %, 2000 12 %; SL: 2003 15 %, 2000 17 %), während von den Studierenden aus Industrieländern ein deutlich gestiegener Anteil Teilnehmer eines solchen Programms ist (2003: 35 %, 2000: 22 %). Differenziert nach dem Studienstatus sind 7 % der Bildungsausländer im Erststudium Teilnehmer eines Programms, 20 % der Graduierten und 75 % der Studierenden, die erklärten für ein Teilstudium in Deutschland zu sein. Der größte Teil der Programmstudierenden nimmt am ERASMUSProgramm teil (39%) – davon stammen: gut die Hälfte aus Staaten der Europäischen Union nach dem Stand des Jahres 2003, gut ein Drittel aus den 2004 hinzu gekommenen Erweiterungsstaaten und die übrigen aus andern europäischen Staaten. Gut ein Fünftel der Programmstudierenden sind Teilnehmer eines deutschen Programms (Bild 4.19) – überwiegend Studierende aus Entwicklungsländern –, und exakt ein Fünftel Teilnehmer eines Kooperationsprogramms zwischen der Heimathochschule und der deutschen Hochschule – hier größtenteils Studierende aus Industrieländern. Der weitaus größte Teil der Programmstudierenden erhält ein Stipendium (80 %). Überdurchschnittlich oft sind Teilnehmer eines deutschen Programms und Teilnehmer des ERASMUS-Programms auch Stipendiaten (95 % bzw. 88 %). Seite 36 36 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER B i l d 4 . 19 P r o g r a m m s t u d i e re n d e n a c h A r t d e s P ro g r a m m s B i l d 4 . 2 0 S t u d i e r e n d e n a c h A rt d e s H e rk u n f t s l a n d e s s o w i e S t u d i e n s t a t u s i n De u t s c h l a n d u n d G e s c h l e c h t B i l d u n g s a u s l ä n d e r - n u r T e i l n e h m e r e i n e s P ro g r a m m s , i n % B i l d u n gs au s l än d e r, i n % Programmart KooperationsprogrammHeimathochschule - deutsche Hochschule Programmstud. insg. Anteil * davon aus: EL SL IL - Studienstatus 20 3 27 16 57 5 1 55 15 30 22 39 4 7 58 - 36 39 3 0 - Programm einer internationalen Organisation 2 0 sonstiges Programm (einschl. keine Angabe zur Art) 9 2 Programm des Heimatlandes deutsches Programm ERASMUS-Programm anderes europäisches Progamm insgesamt Art des Herkunftslandes 100 17 Entwicklungsland Geschlecht männlich weiblich 66 34 - Erststudium 66 34 - Zweitstudium 67 33 6 61 - Teilstudium 69 31 50 50 - Erststudium 30 70 66 14 20 - Zweitstudium 40 60 - Teilstudium 42 58 48 33 19 27 32 41 Schwellenland Industrieland 32 68 44 56 - Erststudium 43 57 - Zweitstudium 40 60 - Teilstudium 45 55 DSW/HIS 17. Sozialerhebung * von allen Bildungsausländern „Free Movers“ Ausländische Studierende, die ihren Studienaufenthalt in Deutschland selbst organisiert haben (83 %), werden im Gegensatz zu den Programmstudierenden häufig als „free movers“ bezeichnet. Während Programmstudierende größtenteils aus Industrieländern (41 %) und zum kleinsten Teil aus Entwicklungsländern (27 %) kommen, sind bei den free movers die Verhältnisse umgekehrt: der größte Teil stammt aus Entwicklungsländern (48 %) und der kleinste aus Industrieländern (16 %). Auch der Anteil der Stipendiaten ist unter den free movers mit 11 % deutlich geringer als unter den Programmstudierenden mit 80 %. Das Verhältnis von free movers zu Programmstudierenden liegt unter den ausländischen Stipendiaten in Deutschland bei 40 zu 60. Mit anderen Worten: 40 % der Stipendiaten kommen nach Deutschland, ohne durch ein Mobilitätsprogramm gefördert zu sein. Allerdings erhält die Hälfte dieser Stipendiaten ein deutsches Stipendium. Die Fächerstruktur der free movers und der Programmstudierenden unterscheidet sich nicht nennenswert. Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, dass free movers sich etwas häufiger für einen Studiengang an einer Fachhochschule entscheiden als Programmstudierende (15 % vs. 11 %). 4.3 Biographische Merkmale Geschlecht Der Anteil, der in Deutschland studierenden ausländischen Männer und Frauen, fällt, differenziert nach dem Entwicklungsstand der Herkunftsländer, unterschiedlich aus (Bild 4.20): Insbesonde- insgesamt 50 50 - Erststudium 48 52 - Zweitstudium 56 44 - Teilstudium 49 51 DSW/HIS 17. Sozialerhebung re aus den Schwellenländern kommen deutlich mehr Frauen als Männer nach Deutschland (2003: 68 %, 2000: 71 %). Auch der Frauenanteil aus den Industrieländern fällt höher aus (56 %). Allerdings kamen im Jahr 2000 noch deutlich mehr Frauen als Männer aus den Industrieländern nach Deutschland (69 % vs. 31 %). Bei den Studierenden aus Entwicklungsländern hingegen sind die Frauen mit 34 % in der Minderheit (2000: 36 %). Studierende im Erst- oder Teilstudium sind etwas häufiger Frauen als Männer, während unter den Graduierten (Status „Zweitstudium“) der Männeranteil deutlich überwiegt. Unterschieden nach der Art des Herkunftslandes zeigen sich hierbei allerdings Unterschiede (Bild 4.20): Aus Entwicklungsländern kommen, gleich welcher Studienstatus betrachtet wird, stets mehr Männer, während aus Schwellen- und Industrieländern bei jedem Studienstatus der Frauenanteil überwiegt. Alter Das durchschnittliche Alter der Bildungsausländer beläuft sich auf 26,3 Jahre (Männer: Ø 26,6 Jahre, Frauen: Ø 25,9 Jahre). Deutlich jünger sind die Studierenden, die zu einem Teilstudium nach Deutschland gekommen sind (Ø 23,9 Jahre), deutlich älter die Studierenden im Zweitstudium (Ø 28,3 Jahre). Bildungsausländer im Erststudium sind im Durchschnitt 1,7 Jahre älter als die vergleichbaren deutschen Kommilitonen (26,1 Jahre vs. 24,4 Jahre). Studierende aus Entwicklungsländern sind erheblich älter als die Studierenden aus den übrigen Ländergruppen (Bild 4.21). Seite 37 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER Bi l d 4.2 1 37 Stu d i e re n d e n ac h A l te r u n d A rt d e s H e rk u n f ts l an d e s Während von den Studierenden aus Entwicklungsländern ein Viertel bereits verheiratet ist (2000: 31 %), liegt die Verheiratetenquote bei den jüngeren Studierenden aus Schwellenländern und Industrieländern bei 19 % (2000: 23 %) bzw. 11 % (2000: 12 %). Ohne feste Partnerbeziehung leben 47 % der Bildungsausländer – Studierende aus Industrieländern etwas häufiger, aus Schwellenländern etwas seltener (Bild 4.22). B i l d u n gs au s l än d e r, i n % Art des Herkunftslandes Alter EL SL IL Insgesamt* bis 21 Jahre 6 15 21 12 22-23 Jahre 13 22 20 17 24-25 Jahre 19 25 20 21 26-27 Jahre 22 18 15 19 28-29 Jahre 13 10 10 12 30 Jahre und älter 27 11 14 19 100 100 100 100 insgesamt Auch der Anteil der Bildungsausländer, die bereits ein eigenes Kind haben, ist mit 9 % (2000: 14 %) höher als unter den deutschen Studierenden (6 %). Allerdings ist das allein auf den deutlich höheren Anteil der Studierenden mit Kind(ern) aus Entwicklungsländern zurückzuführen (12 %). Unter den Studierenden aus Schwellen- und Industrieländern liegt der Anteil mit Kind(ern) auf dem gleichen Niveau wie bei den deutschen Studierenden (Bild 4.22). Ø Alter in Jahren Studierende: - insgesamt** 27,5 25,0 25,6 26,3 - im Erststudium 27,2 24,8 26,1 26,1 - im Zweitstudium 28,7 27,5 28,0 28,3 - im Teilstudium 26,3 23,6 23,3 23,9 Unterschieden nach dem Geschlecht der Bildungsausländer sind gut 9 % der Männer bereits Väter und knapp 8 % der Frauen sind Mütter. Höchster Bildungsabschluss im Elternhaus DSW/HIS 17. Sozialerhebung * einschl. Studierende ohne Angabe des Herkunftslandes ** einschl. Studierende ohne Angaben zum Studienstatus Familienstand – eigene Kinder Ein Fünftel der Bildungsausländer ist verheiratet. Gegenüber dem Jahr 2000 ist der Anteil der verheirateten ausländischen Studierenden zurückgegangen (von 24 % auf 20 %). Dennoch ist die Verheiratetenquote unter ausländischen Studierenden 2003 fast dreimal so hoch als unter den deutschen Studierenden (7 %). B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % Studierende aus: EL SL Insg. IL 20 Familienstand - verheiratet Weitere 17 % der ausländischen Studierenden stammen aus ElB i l d 4 . 2 3 Stu d i e re n d e n ac h d e m h ö c h s te n B i l d u n gs abs c h l u s s d e r El te rn B i l d 4 . 2 2 Stu d i e re n d e n ac h F am i l i e n s tan d u n d e i ge n e m K i n d Merkmal Die Mehrheit der in Deutschland studierenden Bildungsausländer (61 %) stammt aus einem Elternhaus, in dem mindestens ein Elternteil ein Hochschulstudium absolviert hat. Überdurchschnittlich oft haben Studierende aus Schwellenländern einen entsprechenden Bildungshintergrund (68 %), unterdurchschnittlich oft solche aus Entwicklungsländern (55 %). Verglichen mit den deutschen Studierenden, von denen lediglich 46 % aus einem entsprechenden Elternhaus stammen, ist das Niveau der Bildungsherkunft der ausländischen Studierenden höher einzuschätzen. 25 19 11 20 - im Erststudium 22 20 13 20 - im Zweitstudium 35 25 20 31 - im Teilstudium 11 6 2 5 - feste Partnerbeziehung 28 39 38 34 - ohne Partnerbeziehung 47 42 51 46 - nein 88 94 94 91 - ja - im Erststudium 12 10 55 5 8 8 - im Zweitstudium 15 9 10 13 - im Teilstudium 17 2 1 4 100 100 sonstige Schulbildung 8 8 mittlere Reife (10. Klasse) 18 17 Hochschulreife (mindestens 12. Klasse) 62 61 Hochschulabschluss IL insgesamt 9 6 9 100 14 21 68 6 13 15 eigenes Kind insgesamt 5 6 100 DSW/HIS 17. Sozialerhebung EL SL DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 38 38 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER ternhäusern, in denen zumindest ein Elternteil über die Hochschulreife als höchsten Bildungsabschluss verfügt (Bild 4.23). Lediglich 22 % der Bildungsausländer stammen aus Elternhäusern mit einem niedrigeren Bildungsniveau (aus EL: 30 %, SL: 11 %, IL: 20 %). B i l d 4 . 2 4 Stu d i e re n d e n ac h i h re r V o rbi l d u n g be i B e gi n n d e s A u f e n th a l t e s i n De u t s c h l a n d u n d d e r A rt d e s H e i m a t l a n d e s 4.4 Vorbildung und Motive für ein Studium in Deutschland 4.4.1 Vorbildung und deren Anerkennung in Deutschland Ausländische Studienbewerber, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Heimatland erworben haben, müssen für die Zulassung zum Studium in Deutschland bestimmte Zugangsvor-aussetzungen erfüllen. Zum einen ist ein Nachweis über ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache vorzulegen; zum anderen ist die Zulassung im wesentlichen davon abhängig, wie die ausländische Hochschulzugangsberechtigung oder der vergleichbare ausländische Abschluss in der Bundesrepublik bewertet wird. Die Richtlinien zur Bewertung der ausländischen Abschlüsse sind in den Rahmenordnungen für ausländische Studierende der KMK festgelegt. Danach werden alle ausländischen Studienbewerber in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Bewertungsgruppe umfasst diejenigen, deren ausländischer Vorbildungsnachweis mit der deutschen Hochschulzugangsberechtigung gleichzusetzen ist. Dies gilt hauptsächlich für Studienbewerber aus europäischen Ländern oder aus den USA. Vorbehaltlich eventueller Zulassungsbeschränkungen werden diese direkt zum Fachstudium in Deutschland zugelassen. Sind die Abschlüsse der ausländischen Studienbewerber nur bedingt mit der deutschen Hochschulreife zu vergleichen, werden sie der zweiten Bewertungsgruppe zugeordnet, sind sie überhaupt nicht vergleichbar der dritten Bewertungsgruppe. Für die zweite und dritte Gruppe gilt, dass Bewerber sich vor Aufnahme des Hochschulstudiums in Deutschland einer Prüfung für die Feststellung ihrer Eignung unterziehen müssen. Im Folgenden wird dargestellt, mit welcher Vorbildung die im Sommersemester 2003 an einer deutschen Hochschule eingeschriebenen Bildungsausländer nach Deutschland kamen, welche Anerkennung diese Vorbildung erfuhr, und wie zufrieden die Studierenden, nach ihrer subjektiven Einschätzung, mit der Anerkennung ihrer Vorbildung durch die deutschen Hochschulen sind. Vorbildung bei Beginn des Aufenthaltes Rund ein Drittel der zum Studium nach Deutschland gekommenen Ausländer hatte bereits bei Beginn des Aufenthaltes einen ersten Studienabschluss vorzuweisen. Am häufigsten gaben dies Studierende aus Entwicklungsländern an (42 %), weniger häufig solche aus Schwellen- und Industrieländern (24 % bzw. 26 %). Weitere 16 % der Bildungsausländer kamen mit einem Abschluss auf postgradualer Ebene (Bild 4.24). Ein Fünftel hatte bereits Studienerfahrungen im Heimatland oder einem anderen Land gesammelt, aber noch keinen Abschluss. Mit B i l d u n gs au s l än d e r, i n % Vorbildung - Abitur oder sonstige Hochschulreife - Hochschulstudium ohne Abschluss - Hochschulstudium mit erstem Abschluss - Hochschulstudium mit zweitem Abschluss auf postgradualer Ebene - Promotion keine Angabe insgesamt Studierende aus ... EL SL IL Insgesamt 17 29 29 23 18 20 22 20 42 24 26 33 15 18 10 15 1 7 0 9 1 12 1 8 100 100 100 100 DSW/HIS 17. Sozialerhebung einem Schulabschluss der Sekundarstufe, Abitur oder sonstiger Hochschulreife sind 23 % der Bildungsausländer nach Deutschland gekommen. Anerkennung der Vorbildung Mit Ausnahme der Studierenden, die erklärten, nur vorübergehend zum Teilstudium in Deutschland zu sein, wurden die Bildungsausländer auch danach gefragt, in welchem Umfang die Vorbildung in Deutschland anerkannt wurde und wie zufrieden sie mit der Anerkennung ihrer Vorbildung waren. Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass die rd. 89 % der Bildungsausländer, deren Vorbildung anzuerkennen war, sich nach der Art der Vorbildung geringfügig anders aufteilen als die Gesamtheit der Bildungsausländer, also einschließlich derjenigen im Teilstudium (vgl. Bild 4.25 mit Bild 4.24). B i l d 4 . 2 5 S t u d i e r e n d e , d e r e n V o rb i l d u n g a n z u e rk e n n e n w a r, n a c h A rt d e r V o rbi l d u n g B i l d u n g s a u s l ä n d e r, d i e n i c h t z u m v o r ü b e r g e h e n d e n T e i l s t u d i u m k a m e n , i n % Vorbildung - Abitur oder sonstige Hochschulreife - Hochschulstudium ohne Abschluss - Hochschulstudium mit erstem Abschluss - Hochschulstudium mit zweitem Abschluss auf postgradualer Ebene keine Angabe insgesamt Stud. davon aus: EL SL IL 25 32 42 26 18 48 38 14 34 61 25 14 17 47 39 14 6 53 39 8 100 49 35 16 DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 39 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER 39 In Bild 4.26 ist nach den Angaben der Studierenden dargestellt, welches Anerkennungsverfahren sie mit einer bestimmten Vorbildung zu durchlaufen hatten bzw. wie ihre Vorbildung eingestuft wurde. Dabei ist nicht auszuschließen, dass einige wenige Befragte die entsprechende Fragestellung missverstanden haben. Anders sind vereinzelte Angaben, wie beispielsweise Vorbildung Hochschulreife, anerkannt als Diplom, Magister oder Master, nicht einzuordnen. Nach den in Bild 4.26 dargestellten Ergebnissen wurde die Vorbildung der Bildungsausländer, die mit dem Abitur oder einer sonstigen Hochschulreife nach Deutschland kamen, in der Mehrheit der Fälle (55 %) direkt als Studienberechtigung anerkannt. Ein erheblicher Teil dieser Bildungsausländer (39 %) wurde nach einer Feststellungsprüfung am Studienkolleg und ein geringer Teil (5 %) nach einer Eignungsprüfung zum Studium zugelassen. Differenziert nach der Art des Herkunftslandes wird das mitgebrachte Abitur bzw. die sonstige Hochschulreife sehr unterschiedlich anerkannt (Bild 4.27): Bildungsausländer aus Entwicklungsländern mussten mehrheitlich (62 %) eine Feststellungsprüfung ablegen. Kommen sie aus Schwellenländern, wurde in den meisten Fällen (55 %) die Hochschulreife als Studienberechtigung anerkannt; bei solchen aus Industrieländern ist dies fast die Regel (81 %). Von den Bildungsausländern, die bereits mit Studienerfahrungen, aber ohne Abschluss, nach Deutschland kamen (Bild 4.26), erhielten 25 % die Studienzulassung erst nach einer Feststellungsprüfung am Studienkolleg und 5 % nach einer Eignungsprüfung. Bei 39 % wurde die Vorbildung direkt als Studienberechtigung anerkannt. Einem nicht unerheblichen Teil (23 %) wurden einzelne Studienleistungen anerkannt, und ein relativ kleiner Teil erhielt die Anerkennung der mitgebrachten Studienleistungen als Vordiplom (7 %) bzw. Bachelor (1 %). Auch hier sind wieder deutliche Unterschiede zu konstatieren, je nachdem ob die Ausländer aus Entwicklungs-, Schwellen- oder Industrieländern stammen (Bild 4.27). Insbesondere Studierenden aus Entwicklungsländern wurde zu einem erheblichen Teil eine Feststellungsprüfung abverlangt. Bei Bildungsausländern, die bereits mit einem ersten Hochschulabschluss nach Deutschland kamen, führte diese Vorbildung nur in gut einem Drittel der Fälle zu einer Anerkennung als Bachelor oder einem höherwertigen Abschluss (Bild 4.26). Für knapp ein Viertel reichte der im Ausland erworbene Hochschulabschluss lediglich dazu, die Studienberechtigung zu erlangen. Auch hier gibt es Unterschiede in der Anerkennungspraxis, differenziert nach der Art des Herkunftslandes (Bild 4.27). Für Bildungsausländer, die mit einem Hochschulabschluss auf postgradualer Ebene nach Deutschland kamen, reichte dieser Abschluss häufig nur, um die Zulassung zum Studium zu erhalten (14 %). Einem kleinen Teil dieser Ausländer (6 %) wurde die Hochschulzugangsberechtigung erst nach Feststellungs- oder Eignungsprüfung erteilt (Bild 4.26). Von dieser Anerkennungspraxis betroffen sind vor allem Bildungsausländer aus Schwellenländern, deutlich seltener solche aus Entwicklungs- oder Industrieländern (Bild 4.27). Für 30 % der Bildungsausländer, die nach eigenem Verständnis mit einem ersten Hochschulabschluss nach Deutschland kamen, und für 20 % derjenigen, die mit einem postgradualen Hochschulabschluss kamen, wurde diese Vorbildung lediglich als Studienberechtigung, teilweise sogar erst nach einer Feststellungsprüfung, anerkannt. Größenordnungsmäßig handelt es sich dabei um rd. 21.000 ausländische Studierende bzw. 13 % aller Bildungsausländer. Erwartungsgemäß fällt die subjektive Bewertung der Anerkennungspraxis durch die betroffenen Bildungsausländer relativ kritisch aus. 26 % der Studierenden sind mit der Anerkennung ihrer Vorbildung unzufrieden bis sehr unzufrieden (bewertet nach ei- B i l d 4 . 2 6 A r t d e r V o r b i l d u n g u n d d e r e n A n e rk e n n u n g i n De u t s c h l a n d B i l d u n g s a u s l ä n d e r, d i e n i c h t z u m v o r ü b e rg e h e n d e n T e i l s t u d i u m k a m e n , i n % j e A r t d e r V o r b i l d u n g Art der Vorbildung Die Vorbildung wurde anerkannt nach nach direkt als FeststelEignungsStudienbelungsprüprüfung* rechtigung fung* als Vordiplom als Bachelor als Diplom, Magister, nur zum Teil Master Abitur, sonstige Hochschulreife 39 5 55 0 - 1 0 Hochschulstudium ohne Abschluss 25 5 39 7 1 1 23 5 2 23 15 29 7 19 5 1 14 8 3 56 13 18 3 33 8 11 13 14 Hochschulstudium mit erstem Abschluss Hochschulstudium mit Abschluss auf postgradualer Ebene insgesamt** * als Hochschulzugangsberechtigung ** einschließlich Studierende ohne Angabe der Vorbildung DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 40 40 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER B i l d 4 . 2 7 V o r b i l d u n g u n d d e r e n A n e rk e n n u n g u n t e r s c h i e d e n n a c h A r t d e s H e rk u n f t s l a n d e s B i l d u n g s a u s l ä n d e r , d i e n i c h t z u m v o r ü b e r g e h e n d e n T e i l s t u d i u m k a m e n , i n % j e A rt d e r V o r b i l d u n g Vorbildung Art des Herkunftslandes Die Vorbildung wurde anerkannt nach nach direkt als FeststelEignungsStudienbelungsprüprüfung* rechtigung fung* Abitur, sonstige Hochschulreife Entwicklungsland 62 3 Schwellenland 38 7 Industrieland 14 3 Hochschulstudium ohne Abschluss Entwicklungsland 36 3 Schwellenland 16 8 Industrieland** 9 3 Hochschulstudium mit erstem Abschluss Entwicklungsland 5 2 Schwellenland 5 2 7 5 Industrieland Hochschulstudium mit Abschluss auf postgradualer Ebene Entwicklungsland 7 Schwellenland 5 2 Industrieland** 2 als Vordiplom als Bachelor als Diplom, Magister, Master zum Teil 33 55 81 - - 1 1 1 1 35 38 54 4 10 10 2 - 2 - 22 25 24 21 23 25 12 21 14 36 19 23 4 12 11 20 18 15 8 21 8 9 10 6 2 5 2 64 40 69 10 18 12 24 36 50 8 10 7 17 6 7 13 11 14 15 14 10 insgesamt*** Entwicklungsland Schwellenland Industrieland 21 18 9 2 5 3 DSW/HIS 17. Sozialerhebung * als Hochschulzugangsberechtigung ** aufgrund zu geringer Fallzahlen lediglich als Tendenz interpretierbar *** einschließlich Studierende ohne Angabe der Vorbildung B i l d 4 . 2 8 Stu d i e re n d e n ac h d e r Zu f ri e d e n h e i t m i t d e r A n e rk e n n u n g i h re r V o rbi l d u n g B i l d u n gs au s l än d e r, d i e n i c h t z u m v o rü be rge h e n d e n T e i l s tu d i u m k am e n , i n % Abitur, sonstige Hochschulreife 57 22 Hochschulstudium ohne Abschluss 43 29 Hochschulstudium mit erstem Abschluss Hochschulstudium mit Abschluss auf postgradualer Ebene (sehr) zufrieden 44 29 54 24 (sehr) unzufrieden nach Bewertung auf einer Fünferskala von sehr unzufrieden bis sehr zufrieden DSW/HIS 17. Sozialerhebung ner Skala von 1 = sehr unzufrieden bis 5 = sehr zufrieden). Insbesondere bei den Studierenden, die über Studienerfahrungen ohne oder mit einen ersten Abschluss verfügen, ist der Anteil, der mit der anerkannten Vorbildung zufrieden oder sehr zufrieden ist, relativ gering (Bild 4.28) Werden die Studierenden, die mit einem Hochschulabschluss nach Deutschland kamen, differenziert nach der Art des Herkunftslandes, ist folgendes festzustellen: Studierende aus Entwicklungsländern mit einem ersten Abschluss sind mit dem, was anerkannt wurde, weniger zufrieden als entsprechende Studierende aus Schwellen- und Industrieländern (Bild 4.29). Bei denen, die mit einem postgradualen Abschluss kamen, ist auffällig, dass solche aus Schwellenländern erheblich seltener mit dem Anerkannten einverstanden sind als die vergleichbaren Studierenden der beiden anderen Ländergruppen. Wer mit einem ersten oder postgradualen Hochschulabschluss zum Weiterstudium in die Bundesrepublik gekommen ist, beurteilt die Anerkennung seiner Vorleistungen entschieden positiver, wenn er sein Studium als Graduierter fortsetzen kann (Bild 4.30). Seite 41 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER 41 B i l d 4 . 2 9 Stu d i e re n d e m i t au s ge w äh l te r V o r- bi l d u n g n ac h d e r Z u f ri e d e n h e i t m i t d e r A n e r k e n n u n g B i l d u n g s a u s l ä n d e r, d i e n i c h t z u m v o r ü b e r g e h e n d e n T e i l s t u d i u m k a m e n , i n % B i l d 4 . 3 0 S t u d i e r e n d e m i t a u s g e w ä h l t e r V o rb i l d u n g u n d i h re Z u f ri e d e n h e i t m i t d e r A n e rk e n n u n g n a c h d e r E i n s t u f u n g i n De u t s c h l a n d B i l d u n g s a u s l ä n d e r, d i e n i c h t z u m v o rü b e r g e h e n d e n T e i l s t u d i u m k a m e n , i n % Vorbildung: Hochschulstudium mit erstem Abschluss Vorbildung: Hochschulstudium mit erstem Abschluss Studierende aus: 42 Entwicklungsländern eingestuft in Deutschland: 30 47 Schwellenländern 27 als Graduierte(r) Vorbildung: Hochschulstudium mit Abschluss auf post- 61 20 44 Schwellenländern (sehr) zufrieden 64 12 Vorbildung: Hochschulstudium mit Abschluss auf post- gradualer Ebene Studierende aus: Industrieländern 39 49 Industrieländern Entwicklungsländern 33 im Erststudium 29 gradualer Ebene eingestuft in Deutschland: 28 im Erststudium 31 39 64 23 als Graduierte(r) 73 13 (sehr) unzufrieden nach Bewertung auf einer Fünferskala von sehr unzufrieden bis sehr zufrieden DSW/HIS 17. Sozialerhebung (sehr) zufrieden (sehr) unzufrieden nach Bewertung auf einer Fünferskala von sehr unzufrieden bis sehr zufrieden DSW/HIS 17. Sozialerhebung 4.4.2 Deutschkenntnisse In der Regel wird von ausländischen Studierenden erwartet, dass sie über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, wenn sie zu einem Studienaufenthalt nach Deutschland kommen. Allerdings werden mittlerweile in Deutschland auch Studiengänge in englischer Sprache angeboten, so dass deutsche Sprachkenntnisse nicht immer unabdingbare Vorraussetzung für ein Studium in Deutschland sind. Danach gefragt, wo sie die deutsche Sprache gelernt haben, bevor sie mit dem Studium in Deutschland begannen, erklärten 80 % der Bildungsausländer, die Kenntnisse im Heimatland erworben zu haben. Für Studierende aus Entwicklungsländern gilt dies etwas seltener (74 %), für Studierende aus Industrie- und Schwellenländern etwas häufiger (83 % bzw. 88 %). Knapp zwei Fünftel der Bildungsausländer haben bereits in der Schule erste Deutschkenntnisse erworben – mehr als die Hälfte der Studierenden aus Schwellen- und Industrieländern, aber nur jeder siebte aus Entwicklungsländern (Bild 4.31). An einer Hochschule des Heimatlandes haben 29 % der Bildungsausländer die deutsche Sprache erlernt, 19 % am Goethe-Institut oder einer anderen deutschen Einrichtung. Welche Möglichkeiten darüber hinaus im Heimatland genutzt wurden, um die deutsche Sprache zu erlernen, ist in Bild 4.31 dargestellt. 60 % der Studierenden gaben an, die deutsche Sprache in Deutschland – vor Studienaufnahme – erlernt zu haben. Weit überdurchschnittlich oft taten dies Studierende aus Entwicklungsländern (74 %), deutlich seltener Studierende aus Schwellenund noch seltener Studierende aus Industrieländern (53 % bzw. 40 %). Hier dürfte sich der Vorteil des frühen Beginns des Sprachunterrichts bereits während der Schulzeit im Heimatland niederschlagen. Von allen Bildungsausländern haben zum Erlernen der deutschen Sprache in Deutschland 13 % das Studienkolleg, 23 % Sprachkurse an der Hochschule und 34 % Kurse außerhalb der Hochschule besucht (Bild 4.31). Immerhin jeder zwanzigste Bildungsausländer gab an, vor Studienbeginn kein Deutsch gelernt zu haben. Überdurchschnittlich oft wird dies von Studierenden aus Entwicklungsländern behauptet (Bild 4.31). Vertiefende Sprachkurse Während des Studiums in Deutschland haben sich 48 % der Bildungsausländer bemüht, durch Sprachkurse ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen. Häufiger nahmen Studierende aus Entwicklungsländern diese Möglichkeit in Anspruch (53 %), seltener Studierende aus Schwellen- und Industrieländern (jeweils 44 %.). Eini- Seite 42 42 Bi l d 4.31 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER E rl e r n u n g d e r d e u t s c h e n S p r a c h e Sprachprüfung B i l d u n gs au s l än d e r, i n % , Me h rf ac h n e n n u n ge n Sprachkenntnisse erworben im Heimatland - in der Schule - an der Hochschule - am Goethe-Institut, anderer deutscher Einrichtung - durch Sprachkurs außerhalb der Hochschule Studierende aus ... EL SL IL insgesamt 14 21 60 36 58 34 38 29 25 14 13 19 22 18 11 19 4 11 4 6 17 11 27 20 7 15 13 23 39 33 24 34 auf andere Weise 7 16 21 13 habe vor Studienbeginn kein Deutsch gelernt 7 2 4 5 - per Fernunterricht bzw. im Selbststudium in Deutschland - am Studienkolleg - an der Hochschule - durch Sprachkurs außerhalb der Hochschule Rund 80 % der Bildungsausländer haben ihre Deutschkenntnisse durch eine Sprachprüfung nachgewiesen. Größtenteils wurde diese Prüfung an der Hochschule bzw. dem Studienkolleg abgelegt (Bild 4.33). Mehr als die Hälfte der Studierenden aus Entwicklungsländern, etwas weniger als die Hälfte aus Schwellenländern und lediglich ein Fünftel aus Industrieländern hat sich an der Hochschule bzw. dem Studienkolleg einer Sprachprüfung unterzogen. Der zweithäufigste Ort für eine Sprachprüfung war das Goethe-Institut im Heimatland (17 %). Diese Möglichkeit nutzten die Studierenden der drei Ländergruppen zu etwa gleichen Anteilen. Ein Fünftel der Bildungsausländer hat keine Sprachprüfung abgelegt – vor allem Studierende aus Industrieländern (47 %). Unterschieden nach dem Studienstatus hat fast die Hälfte der Studierenden im Teilstudium (47 %), nahezu ein Drittel der Graduierten (32 %) und rund ein Achtel der Studierenden im Erststudium (13 %) die Deutschkenntnisse bisher nicht durch eine Sprachprüfung attestiert bekommen. B i l d 4 . 3 3 S p ra c h p r ü f u n g f ü r De u t s c h a l s F re m d s p r a c h e B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % DSW/HIS 17. Sozialerhebung Sprachprüfung ge dieser Studierenden haben sowohl einen Sprachkurs an der Hochschule als auch außerhalb der Hochschule besucht (Bild 4.32). Der weitaus größte Teil der Teilnehmer an Sprachkursen in Deutschland hat einen Kurs an der Hochschule absolviert (80 %). Insbesondere Studierende, die zum Teilstudium in Deutschland weilen, nehmen an Sprachkursen teil (67 %). Deutlich seltener vertiefen Studierende im Erststudium ihre Deutschkenntnisse durch Teilnahme an einem Sprachkurs (41 %), Graduierte hingegen weit häufiger (58 %). - am Goethe-Institut - in einer anderen Einrichtung im Heimatland - an einer Hochschule/am Studienkolleg (Deutsche Sprachprüfung DSH) - Test Deutsch als Fremdsprache (Test DaF) - sonstige - keine insgesamt B i l d 4 . 3 2 De u t s c h k e n n t n i s s e w ä h re n d d e s S t u d i u m s i n De u t s c h l a n d d u r c h S p r a c h k u rs e v e r t i e f t B i l d u n g s a u s l ä n d e r , i n % , M e h rf a c h n e n n u n g e n Sprachkurs - ja, an der Hochschule - ja, außerhalb der Hochschule - nein, es gab keine angemessene Kurse - nein, die Kurse waren zu teuer - nein, ich hatte keine Zeit dafür - nein, es war nicht nötig Studierende aus EL SL IL insgesamt 43 35 34 39 16 16 15 16 8 5 3 6 9 4 3 6 18 14 13 16 20 39 43 31 DSW/HIS 17. Sozialerhebung Studierende aus ... EL SL IL insgesamt 17 18 17 17 4 11 5 7 53 47 20 44 3 4 5 4 8 15 9 11 6 47 8 20 100 100 100 100 DSW/HIS 17. Sozialerhebung Selbsteinschätzung der Deutschkenntnisse Wie die Bildungsausländer ihre Kenntnisse der deutschen Sprache zum Zeitpunkt der Befragung im Sommer 2003 selbst einschätzen, ist in Bild 4.34 dargestellt. Zu beurteilen war die Beherrschung der deutschen Sprache auf einer Skala von sehr schlecht (=1) bis sehr gut (= 5). Es fällt auf, dass die Studierenden aus Entwicklungsländern in allen abgefragten Bereichen die Beherrschung der deutschen Sprache kritischer beurteilen als die Studierenden aus Schwellen- und Industrieländern. Generell wird die eigene Sprachkompetenz im Bereich „Schreiben“ von den Bildungsausländern im Vergleich mit der Kompetenz in den Bereichen „Sprechen/Kommunizieren“, „Hören und Verstehen“ sowie „Lesen und Verstehen“ deutlich schlechter be- Seite 43 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER 43 B i l d 4 . 3 4 B e h e rrs c h u n g d e r d e u ts c h e n Sp rac h e i n au s ge w äh l te n B e re i c h e n . B i l d u n g s a u s l ä n d e r, S k a l e n m i t t e l w e rt e e i n e r S k a l a v o n s e h r s c h l e c h t ( = 1 ) b i s s e h r gu t ( = 5 ) Lesen und Verstehen von 3,7 - wissenschaftlichen Texten zu Themen des Studienfachs 4,2 4,2 3,7 - Materialien zur Studienorganisation 4,3 4,1 3,4 - wissenschaftlichen Texten zu fächerübergreifenden Themen 4,0 3,9 Hören und Verstehen von - wissenschaftlichen Vorträgen/Gesprächen zu Themen des Studienfachs 3,5 - Vorträgen/Gesprächen zur Studienorganisation 3,5 4,2 4,1 4,3 4,1 3,2 - Vorträgen/Gesprächen zu fächerübergreifenden Themen 4,0 3,9 Schreiben von 3,2 - Hausarbeiten, Abschlussarbeiten 3,1 3,6 3,6 3,2 - Berichten über den Studienverlauf 3,7 3,7 Sprechen/ Kommunizieren in 3,2 - Gesprächen/Diskussionen zu wiss. Themen des Studienfachs Entwicklungsländer 4,4 4,2 3,2 3,8 3,8 Schwellenländer Nach dem Skalenmittelwert über alle Bereiche beurteilen die Studierenden aus den Entwicklungsländern ihren Kenntnisstand der deutschen Sprache deutlich geringer (Ø 3,4) als die Studierenden aus den Schwellen- und Industrieländern (Ø 4,0 bzw. 3,9). Ausländische Studentinnen beherrschen danach die deutsche Sprache besser als ausländische Studenten (Ø 3,8 vs. Ø 3,6) Erheblich unterscheiden sich die Deutschkenntnisse auch, werden die Studierenden nach dem Studienstatus differenziert: Während Studierende im Erststudium nach eigener Einschätzung über die besten Deutschkenntnisse verfügen (Ø 3,9), beurteilen die Graduierten ihre Kenntnisse am schlechtesten (Ø 3,3). Aber auch die Deutschkenntnisse der Studierenden im Teilstudium sind nach diesem Maßstab nicht wesentlich besser (Ø 3,4). Es ist nahe liegend, dass die Sprachkompetenz mit der Dauer des Aufenthalts in Deutschland zunimmt: So beurteilen Studierende, die erst ein bis vier Semester in Deutschland sind, ihre Sprachkenntnisse wesentlich schlechter (Ø 3,5) als die Studierenden, die bereits länger hier sind (5-8 Semester: Ø 3,9; 9 und mehr Semester: Ø 4,2). Bildungsbezogene Gründe 3,7 - Gesprächen/Diskussionen zu fächerübergreifenden Themen Skalenmittelwert 3,4 3,7 3,8 3,9 3,7 4.4.3 Gründe für ein Studium in Deutschland 3,7 3,8 - studienbezogenen Alltagssituationen Sprachbereich - Schreiben - Sprechen/Kommunizieren - Hören und Verstehen - Lesen und Verstehen über alle Bereiche Ausländischen Studierenden, die in einem Studiengang der Fächergruppe „Sprach- und Kulturwissenschaften“ oder der Fächergruppe „Medizin“ eingeschrieben sind, beurteilen ihre Deutschkenntnisse am besten (Ø 4,0). Nicht wesentlich schlechter urteilen die Studierenden der Fächergruppe „Sozialwissenschaften, Psychologie, Pädagogik“ (Ø 3,9) und der Fächergruppe „Rechts- und Wirtschaftswissenschaften (Ø 3,8). Verglichen damit haben die Studierenden der Fächergruppen „Mathematik, Naturwissenschaften“ und „Ingenieurwissenschaften“ nach eigenem Urteil erheblich geringere Deutschkenntnisse (Skalenmittelwert jeweils 3,4). 3,7 3,6 - Protokollen, Thesenpapieren urteilt. Der Unterschied zwischen dem Skalenmittelwert für den Bereich „Schreiben“ und den übrigen Bereichen ist statistisch signifikant: Industrieländer DSW/HIS 17. Sozialerhebung Kaum jemand wird nur aus einem Grund zum Studium ins Ausland gehen. In der Regel wird diese Entscheidung durch mehrere Gründe beeinflusst. Auch aus den Antworten der Bildungsausländer auf die Frage, welche bildungsbezogenen Gründe bei der Entscheidung für Deutschland eine Rolle spielten, wird deutlich, dass es für die meisten Studierenden mehrere Gründe gab. Der Wunsch, durch den Studienaufenthalt in Deutschland die eigenen Kenntnisse der deutschen Sprache zu vertiefen, spielte für den größten Teil der Bildungsausländer (72 %) eine wesentliche Seite 44 44 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER Rolle. Als zweitwichtigster Grund folgt, die Erwartung, dass in Deutschland die Studienbedingungen und die Ausstattung der Hochschulen besser sind als im Heimatland (67 %). Kaum geringer ist der Anteil, für den es darum geht, spezielle Fachkenntnisse zu erwerben (66 %). Ebenso spielte noch für mehr als die Hälfte der Bildungsausländer eine Rolle, andere Lehr- und Lernformen kennen lernen (58 %) oder einen deutschen Abschluss erwerben zu wollen (57 %). B i l d 4 . 3 5 B i l d u n gs be z o ge n e G rü n d e f ü r e i n S tu d i u m i n De u ts c h l an d B i l d u n gs au s l än d e r – d e r A n te i l , d e r au f e i n e r 5 e r- Sk al a v o n „tri f f t gar n i c h t z u ” ( = 1 ) b i s „ t ri f f t v ö l l i g z u ” ( = 5 ) d i e W e rt e 4 o d e r 5 a n k re u z t e , i n % Gründe: 80 bessere Studienbedingungen 68 32 Verglichen mit den entsprechenden Ergebnissen aus dem Jahre 2000 sind keine bemerkenswerten Veränderungen festzustellen. 56 Je nachdem, zu welcher Gruppe der Herkunftsländer die Studierenden gehören, fallen die Antworten unterschiedlich aus (Bild 4.35). Am deutlichsten ist der Unterschied bei den erwarteten besseren Studienbedingungen: Dieser Grund spielte für 80 % der Studierenden aus Entwicklungsländern eine wesentliche Rolle. Von den Studierenden aus Industrieländern teilen hingegen nur 32 % diese Erwartung. Auch differenziert nach dem Studienstatus gibt es einige interessante Abweichungen: So hat bei Graduierten das Sammeln von Forschungserfahrungen erwartungsgemäß wesentlich häufiger eine Rolle gespielt (67 %). Für Studierende, die für ein Teilstudium in Deutschland sind, ist der dominierende Grund, die Deutschkenntnisse vertiefen zu wollen (86 %). Die übrigen Gründe spielen nur für jeweils deutlich weniger als die Hälfte der Studierenden im Teilstudium eine Rolle – ausgenommen die Erwartung, andere Lehr- und Lernformen kennen lernen zu wollen (58 %). Differenziert nach dem Geschlecht gibt es drei Gründe, bei denen sich das Urteil der Männer und Frauen deutlich unterscheidet: Der Anteil derjenigen, für die das Vertiefen der Deutschkenntnisse eine wesentliche Rolle spielt, liegt unter den Frauen bei 78 % und unter den Männern bei 66 %. Höher hingegen ist der Anteil der Männer, wenn es um bessere Studienbedingungen geht (72 % vs. 61 %) oder um das Sammeln von Forschungserfahrungen (47 % vs. 37 %). Einfluss verschiedener Überlegungen Bei den Ergebnissen auf die Frage, wie stark einige vorgegebene Überlegungen die Entscheidung, in Deutschland zu studieren, beeinflusst haben, wird der Erwartung am häufigsten zugestimmt: Mit einem Studium in Deutschland verbessern sich meine Berufschancen. 79 % der Bildungsausländer haben sich von dieser Überlegung (sehr)stark beeinflussen lassen. An zweiter Stelle folgt die Überlegung, einmal in einer fremden Situation/Kultur zurecht kommen zu wollen (62 %). Für 59 % war eine stark beeinflussende Überlegung, dass Deutschland ein hochtechnisiertes Land ist, und für 56 %, dass die deutschen Hochschulen einen besonders guten Ruf haben. Immerhin 54 % der Bildungsausländer räumen ein, dass ihre Entscheidung von der Studiengebührenfreiheit in Deutschland stark beeinflusst wurde. Nach den in Bild 4.36 dargestellten Ergebnissen ist der Einfluss der verschiedenen Überlegungen unterschiedlich, je nachdem zu welcher Ländergruppe die Studierenden gehören. Evident ist der größere akademische Freiheit 42 29 68 deutsche Sprachkenntnisse vertiefen 80 68 47 andere Lehr- und Lernformen kennenlernen 48 54 71 spezielle Fachkenntnisse erwerben 69 51 56 Forschungserfahrung sammeln 34 27 54 größeres Studienangebot 48 40 66 ausländischen Abschluss erwerben 61 31 9 Programm ließ keine andere Wahl 9 9 Entwicklungsländer Schwellenländer Industrieländer DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 45 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER unterschiedliche Einfluss der Studiengebührenfreiheit: 68 % der Studierenden aus Entwicklungsländern haben dies in ihr Kalkül einbezogen und immerhin die knappe Mehrheit der Studierenden aus Schwellenländern (51 %). Lediglich unter den Studierenden aus Industrieländern spielt die Studiengebührenfreiheit nur bei einer Minderheit eine Rolle (29 %). Differenziert nach dem Studienstatus schätzen die Studierende im Erst-, Zweit- und im Teilstudium die vorgegebenen Überlegungen ähnlich ein. Lediglich bei den Graduierten ist bei einer Überlegung eine deutliche Abweichung festzustellen. Graduierte lassen sich bei ihrer Entscheidung für Deutschland zu einem größeren Teil von der Überlegung beeinflussen, dass die deutschen Hochschulen einen besonders guten Ruf haben (66 % vs. 54 % im Erststudium bzw. 45 % im Teilstudium). Die meisten der abgefragten Überlegungen beeinflussen Männer und Frauen in ähnlicher Weise. Lediglich bei zwei Aspekten unterscheiden sich die Geschlechter deutlich: Von der Überlegung, dass Deutschland ein hochtechnisiertes Land ist, lassen sich weit mehr Männer stark beeinflussen als Frauen (70 % vs. 48 %); ebenso von der Überlegung, dass deutsche Hochschulen einen besonders guten Ruf haben (64 % vs. 48 %). 4.5 Lebenssituation in Deutschland 4.5.1 Finanzierung des Lebensunterhalts 45 B i l d 4 . 3 6 E i n f l u s s v e rs c h i e d e n e r Ü b e rl e g u n g e n a u f d i e E n t s c h e i d u n g f ü r De u ts c h l an d B i l d u n g s a u s l ä n d e r – d e r A n t e i l , d e r a u f e i n e r 5 e r- S k a l a v o n „ ü b e rh a u p t n i c h t ” ( = 1 ) b i s „ s e h r s t a rk ” ( = 5 ) d i e W e r t e 4 o d e r 5 a n k re u z t e , i n % Überlegung: 65 Ich wollte einmal in einer fremden Situation/ Kultur zurechtkommen 61 61 68 In Deutschland gibt es keine Studiengebühren 51 29 33 Ich wollte vor allem aus der Situation in meinem Heimatland herauskommen 39 22 In Deutschland kann man sein Studium durch Jobben zumindest teilweise finanzieren 49 51 16 Finanzierungsquellen Ähnlich wie den deutschen Studierenden stehen auch den Bildungsausländern häufig mehrere Einnahmequellen zur Bestreitung des Lebensunterhalts zur Verfügung. Allerdings fällt der Anteil der Bildungsausländer, der mehr als eine Finanzierungsquelle in Anspruch nimmt, deutlich geringer aus als unter den deutschen Studierenden (52 % vs. 80 %). Bildungsausländer bestreiten ihren Lebensunterhalt während des Studienaufenthalts in Deutschland hauptsächlich mit eigenem Verdienst aus Tätigkeiten neben dem Studium und durch die finanzielle Unterstützung des Elternhauses. 55 % der Bildungsausländer setzen monatlich eigenen Verdienst in durchschnittlicher Höhe von 407 € zur Finanzierung der Lebenshaltungskosten ein. Die 17 %, die den Lebensunterhalt während des Studienaufenthalts ausschließlich mit eigenem Verdienst finanzieren, verfügen im Durchschnitt über 619 € pro Monat aus dieser Quelle. Von den Eltern werden 45 % der Bildungsausländer mit durchschnittlich 397 € pro Monat unterstützt. Die 13 %, die ausschließlich von der finanziellen Zuwendung des Elternhauses leben, erhalten im Durchschnitt monatlich 574 € von den Eltern. Anders als bei den Bildungsausländern sind bei den deutschen Studierenden die Eltern aufgrund des hiesigen Unterhaltsrechts die mit Abstand wichtigste Finanzierungsquelle, und es folgt an zweiter Stelle der eigene Verdienst. Während bei den deutschen Studierenden an dritter Stelle die staatliche Förderung nach dem BAföG steht, sind für Bildungsausländer die drittwichtigste Finanzierungsquelle Stipendien. 23 % der Bildungsausländer erhalten ein Stipendium (s. auch Kap. 4.2.3) in durchschnittlicher Höhe von 82 Mit einem Studium in Deutschland verbessern sich meine Berufschancen 86 60 69 Die deutschen Hochschulen haben einen besonders guten Ruf 37 41 77 Deutschland ist ein hochtechnisiertes Land 51 29 Mein Heimatland/meine Familie hat zu Deutschland eine besonders enge Beziehung Freunde/Bekannte haben bereits in Deutschland studiert 27 24 25 38 33 29 Entwicklungsländer Schwellenländer Industrieländer DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 46 46 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER B i l d 4 . 3 7 F i n a n z i e ru n g s q u e l l e n d e r B i l d u n g s a u s l ä n d e r i n % , Me h rf ac h n e n n u n ge n nach Herkunftsland eigener Verdienst Eltern Stipendium Ersparnisse1 Partner/Partnerin Verwandte, Bekannte Darlehen von einer Bank o.a. BAföG sonstigeQuellen insgesamt nach Studienstatus Finanzierungsquelle EL SL IL Erststudium Zweitstudium Teilstudium 2003 2000 56 46 16 11 9 9 6 2 4 60 38 23 11 13 9 2 5 6 45 58 42 16 7 5 8 2 8 63 46 12 14 12 9 4 4 6 41 32 39 18 7 4 4 1 8 32 59 68 5 2 9 8 2 4 55 45 23 12 10 8 5 3 5 56 40 19 13 11 8 4 3 9 DSW/HIS 17. Sozialerhebung 1 Ersparnisse, die vor dem Studium angesammelt wurden 574 € pro Monat. Das Zehntel der Bildungsausländer, welches den Lebensunterhalt ausschließlich mit einem Stipendium bestreitet, hat im Durchschnitt 801 € pro Monat zur Verfügung. renden aus Industrieländern sind in einer ähnlichen Situation. Unabhängig davon, zu welcher Gruppe der Herkunftsländer die Studierenden gehören, werden praktisch gleich hohe Beträge hinzuverdient (Bild 4.38). Welche Finanzierungsquellen Bildungsausländer darüber hinaus noch in Anspruch nehmen, ist in Bild 4.37 dargestellt. Ebenso ist Bild 4.37 zu entnehmen, dass die Inanspruchnahme der verschiedenen Finanzierungsquellen sich deutlich unterscheidet, je nachdem ob die Studierenden aus Entwicklungs-, Schwellen- oder Industrieländern kommen, und ebenfalls danach, ob die ausländischen Studierenden sich in Deutschland im Erst-, Zweit- oder Teilstudium befinden. Im Hinblick auf die Unterstützung durch das Elternhaus fällt auf, dass Studierende aus Schwellenländern nicht nur weniger häufig von den Eltern finanziell unterstützt werden als die aus Entwicklungs- und Industrieländern (Bild 4.37), sondern auch der Betrag, den diese Studierenden von den Eltern erhalten, ist deutlich geringer (Bild 4.38). Auf die Unterschiede bezüglich der Stipendien wurde bereits in Kapitel 4.2.3 hingewiesen. Geringfügige Abweichungen gegenüber den dort dargestellten Ergebnissen sind damit zu erklären, dass dort alle Studierenden einbezogen wurden, hier aber nur diejenigen, die Angaben zur Höhe des Stipendiums machten. Danach sind es insbesondere Studierende aus Schwellenländern, die ihren Studienaufenthalt mit eigenem Verdienst finanzieren (60 %). Aber auch mehr als die Hälfte der Studierenden aus Entwicklungsländern (56 %) verdient hinzu, um den Lebensunterhalt in Deutschland finanzieren zu können. Immerhin 45 % der StudieB i l d 4 . 3 8 H ö h e d e r Ei n n ah m e n j e F i n an z i e ru n gs qu e l l e B i l d u n g s a u s l ä n d e r , A ri t h m . M i t t e l i n € p ro M o n a t b e z o g e n a u f d i e S t u d i e re n d e n , d i e E i n n a h m e n a u s d e r Q u e l l e re a l i s i e re n ( v g l . B i l d 4 . 3 7 ) nach Herkunftsland eigener Verdienst Eltern Stipendium Ersparnisse1 Partner/Partnerin Verwandte, Bekannte Darlehen von einer Bank o.a. BAföG sonstige Quellen insgesamt nach Studienstatus Finanzierungsquelle EL SL IL Erststudium Zweitstudium Teilstudium 2003 2000 407 418 736 325 391 257 365 400 364 402 348 558 233 427 244 218 495 273 401 422 435 280 480 178 395 299 477 402 394 504 252 421 261 345 460 328 523 457 790 392 507 188 381 194 467 258 351 421 269 266 139 338 329 339 407 397 574 286 417 240 354 432 359 385 359 508 255 346 217 372 * 414 1 Ersparnisse, die vor dem Studium angesammelt wurden * zu geringe Fallzahl um einen aussagefähigen Mittelwert zu berechnen DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 47 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER Verglichen mit den Ergebnissen aus dem Jahre 2000 ist festzustellen, dass der Anteil der Bildungsausländer, der den Lebensunterhalt mit Einnahmen aus Erwerbstätigkeit neben dem Studium finanziert, sich praktisch nicht verändert hat (55 % vs. 56 %). Erhöht hat sich hingegen der Anteil der Bildungsausländer, der von den Eltern finanziell unterstützt wird (45 % vs. 40 %), und der Anteil, der ein Stipendium erhält (23 % vs. 19 %). Höhe und Zusammensetzung der monatlichen Einnahmen 47 B i l d 4 . 3 9 H ö h e u n d Zu s am m e n s e tz u n g d e r m o n atl i c h e n Ei n n ah m e n l e d i g e r S t u d i e re n d e r m i t e i g e n e m H a u s h a l t B i l d u n g s a u s l ä n d e r – B e z u g s g ru p p e „ N o r m a l s t u d e n t “ Höhe in € 2003 2000 727 721 607 596 601 635 633 624 Die Höhe der monatlichen Einnahmen und die Herkunft der Einnahmen unterscheidet sich erheblich, je nachdem ob die ausländischen Studierenden sich hier im Erst-, Zweit- oder Teilstudium aufhalten, und auch danach, ob sie ledig oder verheiratet sind. Ledige Studierende mit eigenem Haushalt Die größte Gruppe der ausländischen Studierenden, nämlich diejenigen, die ledig sind, sich im Erststudium befinden oder sich vorübergehend zum Teilstudium in Deutschland aufhalten (64 % der Bildungsausländer), verfügen über monatliche Einnahmen in durchschnittlicher Höhe von 633 €. Diese Studierenden entsprechen der Mehrheit der deutschen Studierenden, deren finanzielle Situation im Rahmen der Sozialerhebung unter der Bezeichnung Bezugsgruppe „Normalstudent“ ausführlich dargestellt wird und die mit durchschnittlich 767 € pro Monat über Einnahmen verfügen, die um gut ein Fünftel höher liegen als die der Bildungsausländer. Unterschieden nach der Gruppe der Herkunftsländer, sind es vor allem die entsprechenden Studierenden aus Entwicklungs- und Schwellenländern (Bild 4.39), die mit deutlich geringeren Einnahmen den Alltag bestreiten, während die Höhe der monatlichen Einnahmen der Studierenden aus den Industrieländern eher in der Größenordnung der deutschen Studierenden liegt. EL SL IL insgesamt Zusammensetzung 2003 nach Quellen, Anteil in % 17 16 35 42 17 19 19 33 24 9 16 16 39 EL Finanzierungsquelle: Eltern Stipendien 26 SL 38 34 IL insgesamt Verdienst übrige Quellen Verglichen mit dem Jahre 2000 hat sich die Höhe der monatlichen Einnahmen dieser Gruppe der Bildungsausländer praktisch kaum verändert (Bild 4.39), während die deutschen Studierenden von 2000 nach 2003 ihre monatlichen Einnahmen nominal um 9,1 % erhöhten. Allein der Beitrag der übrigen Finanzierungsquellen ist deutlich zurückgegangen – von 26 % auf 17 %. Insgesamt gesehen, werden gut ein Drittel der monatlichen Einnahmen der Bezugsgruppe „Normalstudent“ von den Eltern bereitgestellt (Bild 4.39, untere Grafik). Mit rd. einem Drittel der Einnahmen tragen diese Studierenden selbst zur Finanzierung ihres Lebensunterhalts bei, 16 % der Einnahmen werden durch Stipendiengeber aufgebracht und 17 % durch weitere Finanzierungsquellen. Auch 2003 sind die Unterschiede bei der Zusammensetzung der monatlichen Einnahmen der Studierenden aus den drei Ländergruppen erheblich (Bild 4.39, untere Grafik). Während bei den Studierenden aus Schwellenländern der eigene Verdienst mit Abstand die wichtigste Einnahmequelle ist, stellen bei den Studierende aus Entwicklungs- und Industrieländern die Eltern den größten Teil der monatlichen Einnahmen zur Verfügung. Der 2003 festzustellende größere Anteil elternfinanzierter Bildungsausländer und Stipendiaten hat sich auch auf die durchschnittliche Zusammensetzung der monatlichen Einnahmen der Studierenden des Typs „Normalstudent“ ausgewirkt. Der Beitrag der Eltern an den monatlichen Einnahmen ist von 31 % auf 34 % gestiegen, der Beitrag der Stipendiengeber von 11 % auf 16 %. Allerdings hat dies nicht dazu geführt, dass der Selbstfinanzierungsanteil durch eigenen Verdienst gesunken ist (2000: 32 %, 2003: 33 %). Werden die Studierenden des Typs „Normalstudent“ differenziert nach dem Studienstatus in Deutschland, lässt sich feststellen, dass Studierende, die vorübergehend zum Teilstudium nach Deutschland gekommen sind, finanziell deutlich besser gestellt sind als die Studierenden im Erststudium. Erstere verfügen über durchschnittlich 697 € pro Monat, Letztere über 620 € pro Monat. Wie Bild 4.40 zu entnehmen ist, sind Stipendien für Studierende im DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 48 48 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER B i l d 4 . 4 0 H ö h e u n d Zu s am m e n s e tz u n g d e r m o n atl i c h e n E i n n a h m e n l e d i g e r S t u d i e re n d e r m i t e i g e n e m H a u s h a l t n ac h Stu d i e n s tatu s gen finanzieren den größten Teil ihrer monatlichen Einnahmen mit eigenem Verdienst. B i l d u n gs au s l än d e r – B e z u gs gru p p e „No rm al s tu d e n t“ Höhe in € 697 620 Zusammensetzung nach Quellen, Anteil in % 17 18 12 39 39 10 ErstTeilstudium studium 34 31 Erststudium Teilstudium Finanzierungsquelle: Eltern Verdienst Stipendien Deutlich günstiger gestaltet sich die Einnahmen-situation der Graduierten. Ledige Graduierte verfügen im Durchschnitt über 757 € pro Monat, verheiratete Graduierte über 941 € pro Monat. Allerdings ist bei den verheirateten Graduierten, von denen gut die Hälfte mit dem Ehepartner/der Ehepartnerin in Deutschland zusammenwohnt, unklar, ob diese Einnahmen für beide Partner oder nur dem studierenden Partner zur Verfügung stehen. Auch die Zusammensetzung der monatlichen Einnahmen der Graduierten unterscheidet sich deutlich von der des Studierendentyps „Normalstudent“. Graduierte realisieren den größten Teil ihrer Einnahmen in Form von Stipendien (Bild 4.41) und sind im geringeren Umfang auf eigenen Verdienst angewiesen (26 % der Einnahmen). Der Beitrag des Elternhauses beläuft sich bei ledigen auf 23 % und bei verheirateten Gradierten auf 8 %. Verheiratete Graduierte erhalten allerdings eine erhebliche finanzielle Unterstützung durch den Partner/die Partnerin, die 11 % der monatlichen Einnahmen ausmacht. Verheiratete Bildungsausländer übrige Quellen DSW/HIS 17. Sozialerhebung Teilstudium die wichtigste Quelle zur Finanzierung des Studienaufenthalts in Deutschland. Studierende im Erststudium hingeBi l d 4.41 Graduierte H ö h e u n d Zu s am m e n s e tz u n g d e r m o n atl i c h e n E i n n a h m e n G r a d u i e rt e r m i t e i g e n e m H a u s h a l t n a c h F am i l i e n s tan d Nicht nur verheiratete Graduierte verfügen über höhere Einnahmen als die ledigen, sondern auch die Studierenden im Erststudium haben dann signifikant höhere Einnahmen, wenn sie verheiratet sind. Allerdings gilt auch hier die Einschränkung, dass nicht geklärt werden kann, ob bei den verheirateten Studierenden im B i l d 4 . 4 2 H ö h e u n d Zu s am m e n s e tz u n g d e r m o n atl i c h e n E i n n a h m e n v e rh e i ra t e t e r B i l d u n g s a u s l ä n d e r n a c h d e m Stu d i e n s tatu s B i l d u n gs au s l än d e r – Stu d i e n s tatu s „Zw e i ts tu d i u m “ Höhe in € 941 757 B i l d u n g s a u s l ä n d e r – F a m i l i e n s t a n d : v e rh e i r a t e t Zusammensetzung nach Quellen, Anteil in % 14 13 26 26 Höhe in € 941 789 Zusammensetzung nach Quellen, Anteil in % 13 17 26 41 36 42 1 ledig verheiratet Finanzierungsquelle: Eltern Partner(in) 8 ledig Stipendien 26 11 23 42 10 verheiratet Verdienst übrige Quellen DSW/HIS 17. Sozialerhebung ErstZweitstudium studium Finanzierungsquelle: Eltern Partner(in) 11 6 8 Erststudium Zweitstudium Stipendien Verdienst übrige Quellen DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 49 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER Erststudium, von denen gut zwei Drittel mit dem Ehepartner/der Ehepartnerin in Deutschland zusammen wohnen, die monatlichen Einnahmen allein dem/der studierenden Partner/Partnerin oder beiden zur Verfügung stehen. Nach der Darstellung in Bild 4.42 sind verheiratete Studierende im Erststudium in besonders hohen Maße auf eigenen Verdienst angewiesen. Durchschnittlich sind 41 % der monatlichen Einnahmen dieser Studierenden eigener Verdienst. Auch die finanzielle Unterstützung durch den Partner/die Partnerin fällt wesentlich höher aus als bei den verheirateten Graduierten. 4.5.2 Erwerbstätigkeit neben dem Studium Mit welchem zeitlichen Aufwand ausländische Studierende einer Erwerbstätigkeit nachgehen und welche Bedeutung dem Verdienst aus dieser Erwerbstätigkeit für die Finanzierung des Studienaufenthalts in Deutschland zukommt, wurde bereits in Kap. 4.2.2 bzw. 4.5.1 dargelegt. Im Folgenden werden Häufigkeit und Art der Erwerbstätigkeit sowie die dafür genannten Gründe näher betrachtet. Erwerbstätigenquote Die Erwerbstätigenquote beschreibt den Anteil aller Studierenden, die nach eigener Einschätzung gelegentlich, häufig oder laufend gearbeitet haben. Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass die Frage nach der Erwerbstätigkeit in der vorlesungsfreien Zeit (Ferien) und in der Vorlesungszeit (Semester) von 10 % bzw. 23 % der ausländischen Studierenden nicht beantwortet wurde (bereits 2000 war die Ausfallquote bei diese Frage mit 8 % bzw. 14 % relativ hoch). Studierende aus Entwicklungsländern haben häufiger als diejenigen aus Schwellen- und Industrieländern diese Frage ohne Antwort gelassen (Bild 4.43). Um dem unterschiedlichen Antwortverhalten angemessen zu begegnen, werden für die Ferien und das Semester jeweils zwei Erwerbstätigenquoten ausgewiesen. Die erste Quote gibt den minimalen Anteil der Erwerbstätigen an, berechnet unter der Annahme, dass die Nicht-Antworter nicht erwerbstätig sind; die zweite Quote stellt den maximalen Anteil der Erwerbstätigen dar, berechnet unter der Annahme, dass die Nicht-Antworter sich gleich verteilen wie die Antworter. Danach liegt der Anteil der erwerbstätigen Bildungsausländer in den Ferien zwischen 52 % und 57 % und im Semester zwischen 43 % und 56 %. Im Jahre 2000 lag die Erwerbstätigenquote in den Ferien zwischen 59 % und 64 % und im Semester zwischen 53 % und 61 %. In der Tendenz hat sich der Anteil der erwerbstägigen Bildungsausländer folglich verringert. Verglichen mit den deutschen Studierenden, von denen 2003 sowohl in den Ferien als auch im Semester gut zwei Drittel erwerbstätig waren, fällt die Erwerbstätigenquote der Bildungsausländer deutlich geringer aus. Werden die Angaben der Bildungsausländer zu beiden Perioden zusammen betrachtet, reduziert sich der Anteil, der zur Erwerbstätigkeit keine Angaben machte, auf gut 3 %. So betrachtet, ergibt sich eine Erwerbstätigenquote von 62 %, bezogen auf das Jahr 2003. Im Jahre 2000 lag die entsprechende Quote noch bei 69 %. 49 Sowohl in den Ferien als auch im Semester liegt die Erwerbstätigenquote der Studierenden aus Schwellenländern höher als die der Studierenden aus Entwicklungs- und Industrieländern. Auch der Anteil, der den Umfang der Erwerbstätigkeit mit „laufend gearbeitet“ einschätzt, ist unter den Studierenden aus Schwellenländern erheblich größer als unter den übrigen Bildungsausländern (Bild 4.43). 15 % der Bildungsausländer gaben explizit an, dass es nicht erforderlich war, während der Ferien Geld zu verdienen. Während des Semesters liegt dieser Anteil bei 12 %. Der Anteil der Studierenden aus Industrieländern, der sich entsprechend äußerte, liegt doppelt so hoch wie unter denen aus Entwicklungs- und Schwellenländern (Bild 4.43). B i l d 4 . 4 3 E r w e r b s t ä t i g k e i t i n d e n F e ri e n u n d i m S e m e s t e r B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % 2003 erwerbstätig gewesen: in den Ferien (vorlesungsfreie Zeit) keine Angabe nein, nicht erforderlich nein, wegen Studienbelastung nicht möglich nein, weil ich keine Arbeitserlaubnis habe nein, weil ich schon 90 Tage gearbeitet habe nein, ohne Erfolg Job gesucht ja, gelegentlich gearbeitet ja, häufig gearbeitet ja, laufend gearbeitet insgesamt Erwerbstätigenquote min. max. Bildungsausländer aus: insg. EL SL IL 11 10 9 15 7 28 10 15 12 9 12 11 5 4 2 4 1 1 0 1 11 23 11 18 5 17 11 29 5 11 11 23 8 19 10 22 100 100 100 100 51 57 56 62 46 49 52 57 28 8 19 11 19 24 23 12 im Semester (Vorlesungszeit) keine Angabe nein, nicht erforderlich nein, wegen Studienbelastung nicht möglich 15 12 14 14 nein, weil ich keine Arbeitserlaubnis habe 3 3 2 3 nein, weil ich schon 90 Tage gearbeitet habe 0,3 0,4 0 0,3 nein, ohne Erfolg Job gesucht ja, gelegentlich gearbeitet ja, häufig gearbeitet ja, laufend gearbeitet insgesamt Erwerbstätigenquote min. max. 7 19 7 12 4 15 8 27 2 14 6 19 5 17 7 19 100 100 100 100 39 54 50 63 39 48 43 56 DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 50 50 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER Die Quote der Studierenden, die erfolglos nach einem Job gesucht haben, liegt in den Ferien bei 8 % und im Semester bei 5 % (unter den deutschen Studierenden bei 5 % bzw. 3 %). Auffällig ist, dass Studierende aus Entwicklungsländern doppelt so häufig erfolglos nach einem Job suchten als die übrigen Bildungsausländer. B i l d 4 . 4 4 S t u d i e r e n d e n a c h P h a s e n d e r E rw e rb s t ä t i g k e i t i m J a h r 2 0 0 3 bz w . 2 0 0 0 Nach den in Bild 4.44 dargestellten Ergebnissen ist der Anteil der Bildungsausländer, der sowohl in den Ferien als auch im Semester erwerbstätig ist, deutlich zurückgegangen (von 45 % auf 35 %). Dagegen hat sich der Anteil derjenigen, die nur in den Ferien Geld verdienen, leicht erhöht (von 14 % auf 18 %). Der Anteil der Bildungsausländer, der im Jahre 2003 in den Ferien und/oder im Semester erwerbstätig war, unterscheidet sich nach dem Studienstatus erheblich: Während von den Studierenden im Erststudium 71 % erwerbstätig waren, liegt dieser Anteil unter den Graduierten mit 46 % weit niedriger und fällt unter den Studierenden im Teilstudium mit 42 % am geringsten aus. Nachfolgend werden die Erwerbstätigenquoten für einige ausgewählte Merkmale, im Vergleich mit dem entsprechenden Ergebnis des Jahres 2000, ausgewiesen: Merkmal Erwerbstätigenquote in % 2003 2000 B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % Bildungsausländer aus: EL SL IL Erwerbsphasen - keine 2003 2000 38 30 33 27 46 35 38 31 2003 2000 22 17 15 13 14 12 18 14 2003 2000 - Ferien und Semester 2003 2000 9 11 9 9 7 9 9 10 31 42 43 52 33 44 35 45 100 100 100 100 - nur Ferien - nur Semester insgesamt DSW/HIS 17. Sozialerhebung B i l d 4 . 4 5 E r w e rb s t ä t i g e S t u d i e re n d e n a c h d e r A rt d e r T ä t i g k e i t Erw e rbs täti ge B i l d u n gs au s l än d e r, i n % 1. Stipendium - ja - nein 2. Organisationsart 34 72 - Programmstud. - free-movers 3. Geschlecht 32 69 48 73 - männlich - weiblich 4. Hochschulart 61 63 68 70 - Universität o. ä. - Fachhochschule 5. Fächergruppe 62 64 68 78 50 56 62 64 66 67 54 63 73 68 70 80 - Medizin - Math., Naturwiss. - Ingenieurwissenschaften - Rechts- u. Wirtschaftswiss - Sprach- u. Kulturwiss. - Sozwiss, Psychologie, Päd. 46 75 Art der Tätigkeit Die Mehrheit der Bildungsausländer (58 %), die im Jahr 2003 neben dem Studium Geld verdienten, tat dies mit einer Aushilfstätigkeit – seltener Studierende aus Industrieländern, häufiger Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländern (Bild 4.45). Ein Viertel der erwerbstätigen Studierenden war als studentische Hilfskraft beschäftigt. Als studentische Hilfskraft fanden praktisch gleich viele erwerbstätige Studierende der drei Ländergruppen eine Beschäftigung. insg. Art der Erwerbstätigkeit* Aushilfstätigkeit Studentische Hilfskraft Tutor/Tutorin andere Tätigkeit Bildungsausländer EL SL IL 62 26 4 18 62 25 5 24 38 24 8 48 Insg. 58 25 5 25 DSW/HIS 17. Sozialerhebung *Mehrfachnennungen möglich Bildungsausländer arbeiten für einen Netto-Stundenlohn von durchschnittlich knapp 9 €, deutsche Studierende hingegen für durchschnittlich 10 €. Während erwerbstätige Studierende aus Industrieländern ihren durchschnittlichen Stundenlohn mit rd. 11 € beziffern, kommen Erwerbstätige aus Entwicklungs- und Schwellenländern auf einen durchschnittlichen Stundenlohn von rd. 8,50 €. Begründung der Erwerbstätigkeit Die Gründe für die Erwerbstätigkeit neben dem Studium wurden anhand von sieben vorgegeben Statements ermittelt. Mit Hilfe einer Skala von „trifft gar nicht zu“ bis „trifft völlig zu“ sollten die erwerbstätigen Studierenden angeben, inwieweit jede der vorgegebenen Aussagen auf ihre persönliche Situation zutrifft. Die Ergebnisse zu dieser Frage, einschließlich des vollständigen Wortlauts der vorgegebenen Statements, sind in Bild 4.46 dargestellt. Von der Mehrheit der erwerbstätigen Studierenden (62%) wurde die Begründung „weil es zur Bestreitung meines Lebensunter- Seite 51 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER 51 B i l d 4 . 4 6 B e grü n d u n g d e r Erw e rbs täti gk e i t I m Ja h r 2 0 0 3 e rw e rb s t ä t i g e B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % Begründung Art des Herkunftslandes Bewertungsskala trifft gar nicht zu 1 trifft völlig zu 3 4 5 - weil es zur Bestreitung meines Lebensunterhalts unbedingt notwendig ist Entwicklungsland 5 5 Schwellenland 8 4 Industrieland 13 11 10 8 11 13 8 10 61 67 49 6 4 5 - damit ich mir etwas mehr leisten kann Entwicklungsland Schwellenland Industrieland 11 9 8 10 11 6 18 18 19 20 18 27 23 30 31 18 16 8 - um praktische Erfahrungen zu sammeln Entwicklungsland Schwellenland Industrieland 16 18 18 11 13 9 17 15 14 19 16 18 24 25 32 14 14 9 - um Kontakte für eine mögliche spätere Beschäftigung zu knüpfen Entwicklungsland 23 13 Schwellenland 23 15 Industrieland 27 15 16 16 16 17 14 15 15 17 19 16 14 8 - um unabhängig von den Eltern zu sein Entwicklungsland Schwellenland Industrieland 5 7 9 8 11 18 16 13 20 41 35 28 13 13 9 8 7 6 6 5 3 7 5 4 10 4 6 18 17 11 8 7 7 7 19 17 10 5 9 18 21 16 - weil ich andere mitfinanzieren muss (Partner, Kinder) Entwicklungsland 52 Schwellenland 62 Industrieland 70 2 keine Angabe - damit ich später ggf. unabhängig vom Studienabschluss eine Beschäftigung habe Entwicklungsland 42 11 14 Schwellenland 44 11 14 Industrieland 46 14 16 DSW/HIS 17. Sozialerhebung halts unbedingt nötig ist“ als völlig zutreffend angegeben. Etwas häufiger nannten diesen Grund Erwerbstätige aus Schwellenländern (67 %), etwas weniger häufig solche aus Industrieländern (49 %). An zweiter Stelle folgt als Begründung „um unabhängig von den Eltern zu sein“. Diese Aussage halten 37 % der erwerbstätigen Studierenden für völlig zutreffend, solche aus Entwicklungsländern häufiger (41 %), seltener hingegen solche aus Industrieländern (28 %). Mit der Erwerbstätigkeit soll auch das Bedürfnis nach einem höheren Lebensstandard befriedigt werden: 27 % der erwerbstätigen Bildungsausländer gaben an, das dies völlig zutreffend sei. Überdurchschnittlich oft nennen dies Motiv Studierende aus Industrieund Schwellenländern (31 % bzw. 30 %), unterdurchschnittlich oft Studierende aus Entwicklungsländern (23 %). Auch Aspekte wie „praktische Erfahrung sammeln“ und „Kontakte für eine mögliche spätere Beschäftigung knüpfen“, werden von 26 % bzw. 17 % der erwerbstätigen Studierenden als völlig zutreffende Gründe angegeben. Die weiteren Begründungen spielen daneben nur eine vergleichsweise geringe Rolle (Bild 4.46). 4.5.3 Wohnformen und Wohnsituation Der weitaus größte Teil der Bildungsausländer lebt im Studentenwohnheim. Seit 1997 ist dieser Anteil von 38 % über 40 % im Jahre 2000 auf nunmehr 45 % gestiegen. Die zweithäufigste Wohnform der Bildungsausländer ist die eigene Wohnung, die mit dem Partner bzw. der Partnerin geteilt wird. Allerdings ist hier von 2000 auf 2003 ein deutlicher Rückgang festzustellen (Bild 4.47). An dritter Stelle folgt die Wohngemeinschaft und danach die allein bewohnte Wohnung. Eine relativ geringe Rolle spielen für Bildungsausländer die Untermiete und das Wohnen bei den Eltern. Seite 52 52 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER B i l d 4 . 4 7 S t u d i e r e n d e n a c h W o h n f o rm e n B i l d u n gs au s l än d e r, i n % 1997 2003 2000 45 40 38 27 26 21 14 5 4 4 Elt 3 6 / Ve 12 12 11 dte nu em eim Wo h Wo h ng nh ete an Wo h Wo h mi rw 12 3 Un ter ern 16 ein ng sch aft nu ng all ein mi tP art ne r DSW/HIS 17. Sozialerhebung Unterschieden nach den drei Gruppen der Herkunftsländer, sind es vor allem Studierende aus Entwicklungsländern, die ihren Platz im Wohnheim gefunden haben. Mehr als die Hälfte der ELStudierenden lebt im Wohnheim. Aber auch von den Studierenden aus den Schwellen- und Industrieländern wohnt jeweils der größte Teil im Wohnheim (42 % bzw. 37 %). Wohnung mit dem Partner/der Partnerin teilen vor allen Studierende aus Schwellenländern (25 %), seltener Studierende aus Industrie- und Entwicklungsländern (20 % bzw. 18 %). Allein hingegen wird eine eigene Wohnung am häufigsten von Studierenden aus Industrieländern (16 %), seltener aus Entwicklungs- und Schwellenländern bewohnt (10% bzw. 9%). Auch bei den anderen Wohnformen, ausgenommen die Untermiete und das Wohnen bei den Eltern oder anderen Verwandten, gibt es zwischen den Studierenden der drei Ländergruppen zum Teil erhebliche Unterschiede (Bild 4.48). Eine Wohngemeinschaft bevorzugen mehr Studierende aus den Industrieländern (21 %) als aus den Schwellen- und Entwicklungsländern (17 % bzw. 14 %). Eine Besonders häufig nutzen solche Bildungsausländer das Studentenwohnheim, die als Teilnehmer eines Mobilitäts- bzw. Kooperationsprogramms nach Deutschland kommen (64 %, 2000: 68 %). Aber auch Studierende, die ihren Studienaufenthalt in Deutschland selbst organisiert haben, leben größtenteils im Wohnheim (41 %, 2000: 35 %). B i l d 4 . 4 8 Stu d i e re n d e d e r v e rs c h i e d e n e n L än d e rgru p p e n n ac h d e r W o h n f o rm B i l d u n gs au s l än d e r, i n % Entwicklungsländer Industrieländer Schwellenländer 51 42 37 14 3 3 Elt 4 3 rw Wo h mi an dte 17 16 10 20 18 9 3 Un ter ern / Ve 3 25 21 ete Wo h nh eim ng Wo h Wo h nu em ein sch aft ng nu all ein ng mi tP art ne r DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 53 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER 53 Unterschieden nach dem Geschlecht der Bildungsausländer wohnt die Hälfte der Studenten, aber nur 40 % der Studentinnen im Wohnheim. Studentinnen teilen sich dagegen deutlich häufiger mit einem Partner die eigene Wohnung als Studenten mit einer Partnerin (26 % vs. 17 %). Wohnzufriedenheit Die Bewertung der derzeitigen Wohnsituation auf einer Fünferskala von sehr unzufrieden bis sehr zufrieden führt zu dem Ergebnis, dass die Hälfte der Bildungsausländer die Wohnsituation als (sehr) zufrieden stellend beurteilt. 30 % nehmen eine unentschiedene Position ein und 20 % sind mit der Wohnsituation (sehr) unzufrieden. Unterschieden nach den einzelnen Wohnformen (Bild 4.49), ist der Anteil der (sehr)unzufriedenen Bewohner unter denen, die mit dem Partner/der Partnerin die Wohnung teilen, und unter den Wohnheimbewohnern am geringsten (18 % bzw. 19 %). Ambivalent ist das Urteil über die Wohngemeinschaft: Einerseits findet diese Wohnform unter ihren Nutzern eine überdurchschnittliche Zustimmung (zufrieden und sehr zufrieden: 54 %), andererseits aber auch eine über dem Durchschnitt liegende Ablehnung (unzufrieden und sehr unzufrieden: 24 %). Dabei ist zu berücksichtigen, dass WG-Bewohner anscheinend relativ meinungsfreudig sind. Bei ihnen ist der Anteil der sich unentschieden äußert am geringsten (22 %). Studierende aus Industrieländern sind mit der Wohnsituation zu einem deutlich größeren Anteil (sehr)zufrieden als Studierende aus Schwellen- und Entwicklungsländern (65 % vs. 55 % bzw. 39 %). Bevorzugte Wohnform Auf die Frage, in welcher Wohnform sie am liebsten wohnen würden, gaben nur 78 % der befragten Bildungsausländer eine Auskunft. Für mehr als die Hälfte der Antwortenden ist das Wohnheim die bevorzugte Wohnform. In Bild 4.50 ist dargestellt, ausgehend von der tatsächlichen Wohnform, welcher Anteil der Studierenden, ginge es nach den Wohnwünschen, in dieser Wohnform verbleiben würde bzw. welche bevorzugte Wohnform gewählt würde. Danach stimmen bei dem größten Teil der Wohnheimbewohner (78 %) Wunsch und Wirklichkeit überein. Eine derart hohe Übereinstimmung von Wunsch und Wirklichkeit ist ansonsten nur noch bei den Studierenden festzustellen, die mit dem Partner/der Partnerin eine Wohnung teilen. Nur für knapp die Hälfte der Studierenden, die allein eine Wohnung nutzen, ist dies auch die bevorzugte Wohnform – knapp ein Drittel würde es vorziehen in einem Wohnheim zu leben. Ähnlich sieht es auch bei den Studierenden aus, die in einer Wohngemeinschaft leben: Lediglich für 40 % ist dies auch die bevorzugte Wohnform, ein Drittel würde ins Wohnheim ziehen. B i l d 4 . 5 0 Ü b e r e i n s t i m m u n g z w i s c h e n re a l i s i e rt e r u n d b e v o r z u g t e r W o h n f o rm B i l d u n gs au s l än d e r i n % B i l d 4 . 4 9 S tu d i e re n d e n ac h d e r Zu f ri e d e n h e i t m i t d e r W o h n s i t u a t i o n n a c h a u s g e w ä h l t e n M e rk m a l e n B i l d u n g s a u s l ä n d e r, i n % , B e w e r t u n g a u f e i n e r S k a l a v o n 1 ( = s e h r u n z u f r i e d e n ) bi s 5 ( = s e h r z u f ri e d e n ) Wohnform Wohnung allein 0 8 42 9 100 Wohnheim 0 78 0 8 6 8 100 Untermiete 0 55 11 16 13 5 WG 1 33 0 40 18 7 100 2 31 0 6 47 14 100 0 16 0 1 3 80 100 1 52 1 12 13 21 100 24 51 28 21 Wohnung allein 18 W. mit Partner/in 20 insgesamt 24 58 30 50 insgesamt 31 22 Wohnung mit Partner Woh- W. mit insg. Wohn- Unternung PartEltern heim miete WG allein ner/in 10 54 Wohngemeinschaft bevorzugte Wohnform Eltern 28 39 33 bei Freunden* 19 33 48 Wohnheim 28 40 32 Untermiete realisierte Wohnform Art des Herkunftslandes Entwicklungsland Schwellenland DSW/HIS 17. Sozialerhebung 24 37 39 27 55 17 65 Industrieland 17 18 Organisationsform Programmstud. free movers zufrieden (4+5) 100 22 60 31 48 unentschieden (3) 18 21 unzufrieden (1+2) DSW/HIS 17. Sozialerhebung * 4 % der Bildungsausländer gaben an bei Freunden/Bekannten zu wohnen. Bei den übrigen Darstellungen wurden diese unter Wohngemeinschaft subsummiert Ausgaben für Miete Bildungsausländer, die nicht im Elternhaus wohnen, geben monatlich für Miete und Nebenkosten durchschnittlich 237 € aus. Im Vergleich dazu liegen die Mietausgaben der entsprechenden deutschen Studierenden mit 270 € pro Monat deutlich höher. Hauptsächlich liegt das daran, dass von den Bildungsausländern ein weit höherer Anteil im Studentenwohnheim einen relativ kostengünstigen Platz gefunden hat als von den deutschen Studierenden (bezogen jeweils auf alle Bildungsausländer und deutschen Studierenden: 45 % vs. 12 %). Seite 54 54 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER Wie die nachfolgende Übersicht vermittelt, unterscheiden sich die Ausgaben der Bildungsausländer und der deutschen Studierenden für die unterschiedlichen Wohnformen nicht wesentlich. Ein deutlicher Unterschied ist lediglich bei der Wohnung, die mit dem Partner/der Partnerin genutzt wird, festzustellen. Hier liegen die Ausgaben der Bildungsausländer im Durchschnitt um 12 % bzw. 39 € höher. Bi l d 4.51 Wohnform Wohnheim Untermiete Wohngemeinschaft Wohnung allein Wohnung mit Partner(in) Ausgaben für Miete in € pro Monat Ausländer Deutsche 184 207 217 300 362 183 215 233 310 323 Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländern geben im Durchschnitt gleich viel für Miete und Nebenkosten aus (228 € bzw. 229 €), Studierende aus Industrieländern deutlich mehr (270 €). Wohnungssuche Die Suche nach dem Zimmer/der Wohnung, welches/welche zum Zeitpunkt der Befragung bewohnt wird, hat im Durchschnitt knapp vier Monate gedauert. Studierende aus Entwicklungsländern suchten durchschnittlich 4,5 Monate, Studierende aus Schwellenländern 3,7 Monate und bei den Studierenden aus Industrieländern hatte die Suche in der Regel bereits nach 2,7 Monaten Erfolg. Unterschieden nach den Wohnformen dauerte die Suche nach der Wohnung mit Partner(in) sowie nach dem Wohnheimplatz am längsten, und am schnellsten ging es bei der Suche nach einem Platz zur Untermiete. Wohnform Wohnheim Untermiete Wohngemeinschaft Wohnung allein Wohnung mit Partner(in) Dauer der Wohnungssuche in Monaten 4,3 2,4 3,0 3,5 4,4 Erfahrungen bei der Wohnungssuche Die Erfahrungen der Bildungsausländer bei der Wohnungssuche wurden ermittelt, in dem sechs vorgegebene Statements von den Studierenden (mittels einer Fünferskala von trifft gar nicht zu bis trifft völlig zu) bewertet werden sollten. Das Ergebnis und der Wortlaut der Statements sind in Bild 4.51 dargestellt. Einschränkend ist anzumerken, dass die einzelnen Statements nicht von allen Studierenden beantwortet wurden. Die Ausfallrate variiert zwischen 12 % und 14 %. Mehrheitlich stimmen die Befragten dem Satz zu: „Für die Zim- E r f a h r u n g e n b e i d e r W o h n u n g s s u c h e n a c h A rt d e s H e rk u n f ts l an d e s B i l d u n g s a u s l ä n d e r, d e r A n t e i l , d e r a u f e i n e r 5 e r - S k a l a v o n „ t r i f f t g a r n i c h t z u “ ( = 1 ) b i s „ t r i f f t v ö l l i g z u “ ( = 5 ) d i e W e rt e 4 o d e r 5 a n k re u z t e , i n % Erfahrungen: 37 Ich habe mich oft vergeblich um ein Zimmer/eine Wohnung beworben. 27 19 Ich hatte häufig den Eindruck, dass ich das Zimmer/ die Wohnung nicht bekommen habe, weil ich Ausländer(in) bin. 35 29 10 62 Für die Zimmersuche/Wohnungssuche ist die Vermittlung durch Bekannte sehr wichtig. 57 48 An meinem Hochschulstandort ist es für Studierende generell sehr schwierig, ein passendes Zimmer/ eine passende Wohnung zu finden. 52 43 38 50 Ein Zimmer/eine Wohnung zu einem angemessenen Mietpreis zu finden, ist fast aussichtlos. 45 31 36 Für die Zimmersuche/Wohnungssuche war die Vermittlung durch das Studentenwerk sehr hilfreich. Entwicklungsländer 33 33 Schwellenländer Industrieländer DSW/HIS 17. Sozialerhebung mersuche/Wohnungssuche ist die Vermittlung durch Bekannte sehr wichtig“. Für 57 % der Studierenden ist dies zutreffend, häufiger für Studierende aus Entwicklungsländern (62 %), seltener für Studierende aus Industrieländern (48 %). An zweiter Stelle folgt die Auffassung, dass es fast aussichtslos ist zu einem angemessenen Mietpreis Wohnraum zu finden (45 %). Gut ein Drittel der Studierenden (36 %) teilt die Ansicht, dass es für Studierende generell schwierig ist, an diesem Hochschulstandort eine passende Wohnung zu finden, einer Ansicht, der Studierende aus Entwicklungsländern besonders häufig zu-stimmen (52 %). Ebenfalls gut ein Drittel (34 %) hält die Vermittlung von Wohnraum durch das Studentenwerk für sehr hilfreich. Wohnheimbewohner, die insbesondere die Vermittlung des Studentenwerks nutzen, halten die Vermittlungstätigkeit deutlich häufiger für sehr hilfreich (55 %). Überdurchschnittlich oft äußern sich so Wohnheimbewohner aus Industrieländern (67 %), etwas weniger häufig solche aus Entwicklungsländern (50 %). Seite 55 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER 55 Für 30 % der Bildungsausländer ist es eine zutreffende Erfahrung, sich oft vergeblich um ein Zimmer/eine Wohnung beworben zu haben. Diese Erfahrung äußern Studierende aus Entwicklungsländern deutlich häufiger (37 %) als Studierende aus Industrieländern (19 %). Die wenigsten Befragten, aber immerhin noch 28 %, stimmen der Aussage zu, dass sie oft den Eindruck hatten eine Wohnung deshalb nicht bekommen zu haben, weil sie Ausländer sind. Von den Studierenden aus Entwicklungsländern musste jeder Dritte (35 %) diese Erfahrung machen, von den Studierenden aus Industrieländern jeder Zehnte. 4.5.4 Mittagessen in der Mensa Bildungsausländer nutzen ähnlich häufig zum Mittagessen die Mensa oder Cafeteria wie deutsche Studierende: Mittagessen in der Mensa pro Woche keinmal einmal zweimal dreimal viermal fünfmal und häufiger Studierende in % Ausländer Deutsche 22 16 17 19 11 15 23 17 18 18 13 11 Mensen und Cafeterien im Hochschulbereich sind Einrichtungen der örtlichen Studentenwerke. Die Mensen und Cafeterien haben die Aufgabe, hochschulnah für Studierende preiswerte Speisen und Getränke unter Berücksichtigung moderner ernährungsphysiologischer Empfehlungen anzubieten. Mensagäste, die ein bis zweimal pro Woche zum Mittagessen die Mensa oder Cafeteria aufsuchen, werden als sporadische Nutzer und solche, die dreimal und mehr dort zu Mittag essen, als Stammgäste bezeichnet. Entsprechend dieser Definition sind 33 % der Bildungsausländer sporadische Mensa-Nutzer und 45 % Stammgäste. B i l d 4 . 5 2 Mi ttage s s e n i n d e r Me n s a - Nu tz u n gs h äu f i gk e i t n ac h au s ge w äh l te n Me rk m al e n Nach allen untersuchten Merkmalen (Bild 4.52) ist der größte Unterschied bei der Mensanutzung zwischen Studenten und Studen- B i l d u n gs au s l än d e r i n % B i l d 4 . 5 3 B e u rte i l u n g d e s Me n s aan ge bo ts n ac h G e s c h l e c h t Merkmal 1. Geschlecht - männlich - weiblich 2. Art des Herkunftslandes - Entwicklungsland - Schwellenland - Industrieland Stammgäste Sporadische Nutzer Nichtnutzer 51 39 28 37 21 24 49 41 45 30 35 33 21 24 22 3. Studienstatus - Erststudium - Zweitstudium - Teilstudium 43 49 48 35 25 34 22 26 18 4. Alter in Jahren - bis 21 - 22/23 - 24/25 - 26/27 - 28/29 - 30 und älter 44 43 44 47 45 47 36 35 36 32 28 28 20 22 20 21 27 25 B i l d u n g s a u s l ä n d e r , A n t e i l d e rj e n i g e n , d i e d a s A n g e b o t m i t g u t o d e r s e h r g u t b e u rt e i l t e n , i n % Aspekte der Mensabeurteilung Geschmack 29 29 30 36 Ernährungsqualität/ Gesundheitswert 40 33 42 Auswahl/Kombinationsmöglichkeiten 39 44 5. Wohnform - Eltern - Wohnheim - Untermiete - Wohngemeinschaft - Wohnung allein - Wohnung mit Partner(in) 47 45 37 48 47 41 34 33 33 31 33 32 19 22 30 21 20 27 insgesamt 45 33 22 DSW/HIS 17. Sozialerhebung 46 Preis-LeistungsVerhältnis 44 49 46 Atmosphäre/ Raumgestaltung 48 44 Berücksichtigung von Essensgewohnheiten verschiedener Religionen insgesamt 35 36 34 männlich weiblich DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 56 56 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER tinnen festzustellen. Männer sind deutlich häufiger Stammgäste der Mensa (51 % vs. 39 %), Frauen hingegen deutlich häufiger sporadische Nutzer (37 % vs. 28 %). Auch diesbezüglich zeigen Bildungsausländer kein anderes Verhalten als deutsche Studentinnen und Studenten. Unterschieden nach der Art der Herkunftsländer ergibt sich das nachfolgende Bild: Bei der Beurteilung des Mensaangebots werden von den Bildungsausländern zwei Aspekte an die erste Stelle gesetzt: Zunächst ist das Preis/Leistungs-Verhältnis zu nennen, welches von 46 % als gut bzw. sehr gut eingestuft wird (Bild 4.53). Ebenso häufig wird aber auch der Aspekt „Atmosphäre/Raumgestaltung“ mit gut bzw. sehr gut beurteilt. Schließlich ist noch anzumerken, dass – wie nicht anders zu erwarten – die Beurteilung des Mensaangebots durch Stammgäste besser ausfällt als durch sporadische Nutzer und Nichtnutzer. 4.6 Deutschland als Studienland Wie Bildungsausländer ihr Studienland subjektiv erfahren und mit welchen Schwierigkeiten sie sich hier konfrontiert sehen, sollte durch vier Fragen an die ausländischen Studierenden ermittelt werden. Zunächst wurden die Bildungsausländer danach gefragt, welches Studienland sie am liebsten aufgesucht hätten. Die Ergebnisse dazu sind in Bild 4.54 dargestellt. Zusammengefasst ist festzuhalten, dass lediglich für 48 % der derzeit in Deutschland studierenden Bildungsausländer Deutschland das Studienland der ersten Wahl ist (2000: 52 %). Von denen, die ihren Studienaufenthalt lieber in einem anderen Land durchgeführt hätten, war für rd. die Hälfte Deutschland zumindest die nächste Wahl, so dass der Anteil der Bildungsausländer, für die Deutschland weder erste noch zweite Wahl ist, sich auf 28 % beläuft. B i l d 4 . 5 4 A u s l ä n d i s c h e S t u d i e re n d e n a c h d e m L a n d , i n d e m s i e b e i f re i e r W ah l am l i e bs te n s tu d i e rt h ätte n B i l d u n gs au s l än d e r, i n % Bildungsausländer aus: Wunschland Insg. EL SL IL Deutschland 40 50 65 48 USA 31 14 8 21 Großbritannien 10 14 8 11 Frankreich 5 5 3 4 Australien 4 4 3 4 Italien 1 3 3 2 Niederlande 1 1 1 1 Japan 1 - - 1 anderes Land 8 9 9 8 100 100 100 100 insgesamt DSW/HIS 17. Sozialerhebung Deutschland - Wunschland? für Studierende aus EL SL IL - erste Wahl - zweite Wahl - kein Wunschland 40 29 31 50 21 29 65 16 19 für Studierende im Erststudium - erste Wahl - zweite Wahl - kein Wunschland 45 25 30 ZweitTeilstudium studium 48 23 29 67 16 17 Studierende, für die Deutschland weder erste noch zweite Wahl ist, wären zum größten Teil lieber in die USA gegangen (35 %). Daneben stehen auf der Wunschliste die folgenden Staaten im Vordergrund: Großbritannien (20 %), Frankreich (10 %) und Australien (9 %). Bei den persönlichen Gründen, die die Entscheidung beeinflussen, unterscheiden sich diejenigen für die Deutschland erste oder zweite Wahl darstellt, kaum von denen, die lieber in ein anderes Land gegangen wären. Lediglich der gute Ruf deutscher Hochschulen spielte als Entscheidungskriterium für Letztere weit weniger oft eine Rolle (44 % vs. 63 % - erste Wahl bzw. 58 % - zweite Wahl). Bildungsausländer, für die Deutschland als Studienland weder erste noch zweite Wahl ist, sehen sich hingegen häufiger als die anderen mit Schwierigkeiten in Deutschland konfrontiert. Bei allen abgefragten Sachverhalten (vgl. die nachfolgenden Ausführungen) sieht sich ein größerer Anteil dieser Studierenden mit großen Schwierigkeiten konfrontiert. Besonders deutlich wird dies bei den Vorgaben: Kontakt mit der deutschen Bevölkerung (41 % vs. 25 %), Kontakt mit deutschen Studierenden (48 % vs. 35 %) aber auch der Zimmer- bzw. Wohnungssuche (43 % vs. 30 %). Schwierigkeiten im Studium und Alltag Um zu ermitteln, mit welchen Schwierigkeiten sich ausländische Studierende anlässlich ihres Studienaufenthalts in Deutschland konfrontiert sehen, wurden den Studierenden zwölf Statements vorgegeben, die sie mittels einer Bewertungsskala von 1 (= sehr große Schwierigkeiten) bis 5 (= überhaupt keine Schwierigkeiten) beantworten sollten. In Bild 4.55 sind die abgefragten Sachverhalte aufgeführt und wird ausgewiesen, welcher Anteil der Bildungsausländer damit große oder sehr große Schwierigkeiten hat. Danach hat ein erheblicher Teil der Bildungsausländer (38 %) Schwierigkeiten mit der Finanzierung des Studienaufenthalts in Deutschland. Im Vergleich mit dem entsprechenden Ergebnis des Jahres 2000 hat sich dieser Anteil praktisch nicht geändert. Ebenso viele Ausländer berichten über Kontaktschwierigkeiten mit deutschen Kommilitonen. Dieser Anteil ist gegenüber 2000 Seite 57 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER 57 B i l d 4 . 5 5 Sc h w i e ri gk e i te n i n De u ts c h l an d B i l d u n g s a u s l ä n d e r; A n t e i l , d e r a u f e i n e r S k a l a v o n „ s e h r g ro ß e S c h w i e ri g k e i t e n “ ( = 1 ) b i s „ ü b e rh a u p t k e i n e S c h w i e ri g k e i t e n “ ( = 5 ) d i e S k a l e n w e r t e 1 + 2 a n k re u z t e , i n % Schwierigkeiten: 38 37 Finanzierung 38 Kontakt mit deutschen Studierenden 34 34 34 Orientierung im Studiensystem 33 Zimmer-/Wohnungssuche 26 29 Arbeitserlaubnis 43 29 28 Kontakt zur Bevölkerung Beantragung des Visums/ der Aufenthaltsgenehmigung 27 37 25 26 Kontakt zu Hochschullehrern Anerkennung meiner bisherigen Schul-/ Studienleistungen 21 28 19 Leistungsanforderungen im Studium 21 19 Verständigung in deutscher Sprache Studienplatzzusage 24 2003 2000 14 16 DSW/HIS 17. Sozialerhebung von 34 % auf 38 % gestiegen. An dritter Stelle der Schwierigkeiten steht die Orientierung im deutschen Studiensystem. Wie schon 2000 wurde dieser Sachverhalt von 34 % der Bildungsausländer genannt. Den vierten Platz nimmt die Zimmer- bzw. Wohnungssuche ein. Hier fällt auf, dass der Anteil der ausländischen Studierenden, der diesbezüglich über Schwierigkeiten klagt, von 2000 auf 2003 deutlich – von 26 % auf 33 % – gestiegen ist. Eine Veränderung ist auch hinsichtlich der aufgetretenen Schwierigkeiten bei der Arbeitserlaubnis eingetreten. War dies 2000 noch mit Abstand die Schwierigkeit, die von den Ausländern am häufigsten genannt wurde (43 %), fällt der entsprechende Anteil mit 29 % im Jahre 2003 doch erheblich geringer aus. Ebenso fällt der Anteil, der Schwierigkeiten mit der Beantragung des Visums bzw. der Aufenthaltsgenehmigung hatte, 2003 deut- lich geringer aus als noch im Jahre 2000 (27 % vs. 37 %). Ebenfalls zurückgegangen ist der Anteil der ausländischen Studierenden, der über Schwierigkeiten bei der Anerkennung der mitgebrachten Vorbildung klagt – von 28 % auf 21 % –, und der Anteil, der bei der Verständigung in deutscher Sprache erhebliche Schwierigkeiten einräumt – von 24 % auf 19 %. Unterschieden nach der Art der Herkunftsländer der Bildungsausländer fällt auf, dass in der Regel Studierende aus Entwicklungsländern sich am häufigsten mit den aufgeführten Schwierigkeiten konfrontiert sehen, etwas seltener Studierende aus Schwellenländern und deutlich seltener Studierende aus Industrieländern (Bild 4.56). Als Ausnahmen von der Regel ist zu nennen, dass Studierende aus Schwellenländern einerseits am häufigsten Schwierigkeiten mit der Orientierung im deutschen Studiensystem haben andererseits seltener als die Studierenden aus den übrigen Ländern über Schwierigkeiten bei der Verständigung in deutsche Sprache klagen. Seite 58 58 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER B i l d 4 . 5 6 S c h w i e r i g k e i t e n i n De u t s c h l a n d n a c h A r t d e s H e r k u n f t s l a n d e s B i l d u n g s a u s l ä n d e r ; A n t e i l , d e r a u f e i n e r S k a l a v o n „ s e h r g r o ß e S c h w i e r i g k e i t e n “ ( = 1 ) b i s „ ü b e rh a u p t k e i n e S c h w i e r i g k e i t e n “ ( = 5 ) d i e S k a l e n w e rt e 1 + 2 a n k r e u z t e , i n % Schwierigkeiten: 46 39 Finanzierung 20 41 40 Kontakt mit deutschen Studierenden 28 34 38 Orientierung im Studiensystem 31 41 29 Zimmer-/ Wohnungssuche 21 34 30 Arbeitserlaubnis 11 35 26 Kontakt zur Bevölkerung 21 Beantragung des Visums/ der Aufenthaltsgenehmigung 32 29 11 27 22 Kontakt zu Hochschullehrern 24 27 Anerkennung meiner bisherigen Schul-/Studienleistungen 18 15 23 17 Leistungsanforderungen im Studium 15 27 12 Verständigung in deutscher Sprache 15 19 Studienplatzzusage Entwicklungsländer 11 10 Schwellenländer Industrieländer DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 59 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER 59 Unterstützungsangebote Studienberatung Verbunden mit der Fragestellung: „Wie zufrieden sind Sie mit den folgenden Hilfen an Ihrer Hochschule für ausländische Studierende?“, wurden den Bildungsausländern dreizehn unterschiedliche Angebote vorgestellt, die sie entweder mit „wurde nicht angeboten“ oder anhand einer Skala von „überhaupt nicht zufrieden“ (=1) bis „ sehr zufrieden“ (=5) beantworten sollten. Die Antworten der Bildungsausländer werden im Folgenden für jede der abgefragten Hilfestellungen in knapper, einheitlicher Form dargestellt. 10 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde. Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 38 % zufrieden, 28 % unzufrieden, und 34 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Einführung in Lern- und Arbeitstechniken 35 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde. Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 40 % zufrieden, 21 % unzufrieden, und 39 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Welcome-Veranstaltungen/allgemeine Orientierungsangebote 12 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde. Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 50 % zufrieden, 19 % unzufrieden, und 31 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Fachliche Vorbereitungsangebote 36 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde. Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 40 % zufrieden, 24 % unzufrieden, und 36 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Studienbegleitende Tutorien 20 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde. Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 41 % zufrieden, 24 % unzufrieden, und 35 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Tutorien im Wohnheim 49 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde. Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 30 % zufrieden, 29 % unzufrieden, und 41 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Bezogen allein auf die Wohnheimbewohner gaben 45 % an, dass es ein solches Angebot nicht gab. Von den Wohnheimbewohnern, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 34 % zufrieden, 28 % unzufrieden, und 38 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Deutschkurse 14 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde. Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 50 % zufrieden, 18 % unzufrieden, und 32 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Vermittlung von Wohnraum 16 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde. Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 36 % zufrieden, 35 % unzufrieden, und 29 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Hilfe im Umgang mit Behörden 27 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde. Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 30 % zufrieden, 38 % unzufrieden, und 32 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Kommunikationsmöglichkeiten mit deutschen Studierenden 13 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde. Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 34 % zufrieden, 35 % unzufrieden, und 31 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Informationen zur Finanzierung des Studiums 29 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde. Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 18 % zufrieden, 49 % unzufrieden, und 33 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Beratung zu Fragen der Arbeitserlaubnis 35 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde. Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 23 % zufrieden, 42 % unzufrieden, und 35 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Informationen zum Aufenthaltsrecht nach Studienabschluss 47 % gaben an, dass diese Hilfestellung nicht angeboten wurde. Von den Studierenden, die ein solches Angebot wahrnehmen konnten, waren damit 17 % zufrieden, 53 % unzufrieden, und 31 % konnten sich weder für zufrieden noch unzufrieden entscheiden. Deutschland empfehlen? Auf die abschließende Frage, ob sie Deutschland in der Heimat Freunden und Bekannten als Studienland empfehlen würden, antworteten 14 % der ausländischen Studierenden, dass sie dies noch nicht beurteilen könnten (EL: 19 %, SL: 12 %, IL: 7 %). Die große Mehrheit hingegen sah sich in der Lage, diese Frage mittels einer Skala von „nein, überhaupt nicht“ (=1) bis „ja, unbedingt“ (=5) zu beantworten. Danach würden 26 % Deutschland uneingeschränkt und weitere 36 % eingeschränkt empfehlen. Unentschieden sind 24 % der Befragten, und 14 % würden ihren Freunden und Bekannten Deutschland nicht empfehlen. Auch hier fällt das Urteil der Studierenden aus Entwicklungsländern deutlich kriti- Seite 60 60 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER B i l d 4 . 5 7 A u s l ä n d i s c h e S t u d i e re n d e d a n a c h , o b s i e i m H e i m a t l a n d De u t s c h l a n d a l s S t u d i e n l a n d e m p f e h l e n w ü r d e n 4.7 B i l d u n gs au s l än d e r, i n % Deutschland empfehlen? kann ich jetzt noch nicht beurteilen Bildungsausländer aus: SL IL EL 19 12 7 Insg. 14 Diejenigen, die sich äußern wollten, gaben ihr Urteil mittels einer Skala von „nein, überhaupt nicht“ (=1) bis „ja, unbedingt“ (=5) nein, überhaupt nicht 9 4 3 6 Skalenwert 2 13 5 4 8 Skalenwert 3 27 23 19 24 Skalenwert 4 31 40 40 36 - ja, unbedingt insgesamt 20 28 34 26 100 100 100 100 DSW/HIS 17. Sozialerhebung scher aus als das der Studierenden aus den übrigen Ländern (Bild 4.57). Ausländer, die Deutschland nicht als Studienland empfehlen können, sehen sich deutlich stärker in Deutschland mit Schwierigkeiten konfrontiert als diejenigen, die Deutschland empfehlen würden. Wird über die einzelnen Sachverhalte, zu denen die Bildungsausländer auf der Skala von „sehr große Schwierigkeiten“ (= 1) bis „überhaupt keine Schwierigkeiten“ (= 5) ihr Urteil abgaben, ein Mittelwert gebildet, so liegt dieser bei denen, die Deutschland nicht empfehlen, bei 2,9 (EL: 2,8, SL: 3,0, IL: 3,1), bei denen, die Deutschland empfehlen, dagegen bei 3,6 (EL: 3,4, SL: 3,6, IL: 3,9). Bildungsausländer, für die Deutschland als Studienland erste Wahl ist, haben nicht nur die Frage nach den Schwierigkeiten in Deutschland im Durchschnitt relativ positiv (Mittelwert auf der Skala von „sehr große Schwierigkeiten“ (= 1) bis „überhaupt keine Schwierigkeiten“ (= 5): 3,5) beantwortet, von ihnen würden immerhin drei Viertel Deutschland auch als Studienland empfehlen (EL: 69 %, SL: 79 %, IL: 80 %). Bildungsausländer, für die Deutschland als Studienland zweite Wahl ist, haben nicht nur mehr Schwierigkeiten in Deutschland angegeben (Mittelwert: 3,3), von ihnen würden auch nur noch 59 % Deutschland als Studienland empfehlen (EL: 50 %, SL: 67 %, IL: 66 %). Die ausländischen Studierenden, für die Deutschland als Studienland weder erste noch zweite Wahl ist, haben relativ die meisten Schwierigkeiten in/mit Deutschland (Mittelwert: 3,2). Dennoch würden auch von diesen Studierenden noch 44 % Deutschland in der Heimat Freunden und Bekannten als Studienland empfehlen (EL: 33 %, SL: 45 %, IL: 62 %). Ergänzende Anmerkungen der Befragten zu ihrer Situation in Deutschland Gut ein Viertel der ausländischen Studierenden nutzte die vorgegebene Möglichkeit, neben der Beantwortung der geschlossenen Fragen auch Anmerkungen, Hinweise und Kritik zu formulieren. Studentinnen machten davon häufiger Gebrauch als Studenten (30 % vs. 22 %). Die Anmerkungen des sich äußernden Viertels der Befragten beziehen sich auf folgende Themenfelder: Thema - Studiensystem - Arbeitserlaubnis/Erwerbstätigkeit - Behörden - Befragungsaktion - Finanzierung des Studiums - Attraktivität Deutschlands - Wohnen - Kontakte - Sprache Anteil der Anmerkungen, in % 20 13 12 12 10 9 8 8 7 Die Mehrheit der Äußerungen (vier Fünftel) setzt sich äußerst kritisch mit der gegebenen Situation zu den einzelnen Themenfeldern ausein-ander; ausgenommen die Themen Befragungsaktion – diese stößt überwiegend auf eine positive Resonanz (zwei Drittel der Anmerkungen) – und Attraktivität Deutschlands – die positiven und negativen Äußerungen hierzu halten sich in etwa die Waage. Bei den Anmerkungen zum Studiensystem geht es vor allem darum, dass mehr bzw. bessere Hilfen zur Orientierung im Studiensystem, insbesondere zu Studienbeginn, erwartet werden. Häufiger wird auch darüber geklagt, dass die Vorbildung nicht adäquat anerkannt worden wäre. Die Anmerkungen zum Bereich Arbeitserlaubnis/Erwerbstätigkeit sind durchweg kritisch formuliert. Vor allem beschäftigt die ausländischen Studierenden die notwendige Arbeitserlaubnis und die 90-Tage-Regelung. Häufig wird auch über negative Erfahrungen bei der Jobsuche berichtet. Auch zum Themenfeld Behörden gibt es fast ausschließlich kritische Kommentare. Insbesondere wird die als ablehnend, unhöflich empfundene Haltung von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen kommunaler, aber auch universitärer Verwaltungsstellen beklagt. Häufiger werden Beratung und konkrete Hilfestellung im Umgang mit Behörden vermisst. Zur Finanzierung des Studiums wird immer wieder auf die Notwendigkeit der Erwerbstätigkeit zur Bestreitung der Lebenshaltungskosten verwiesen und auf die damit verbundenen Probleme (Arbeitserlaubnis, Schwierigkeiten bei der Jobsuche). Häufiger wird auch darauf verwiesen, dass man mit falschen Vorstellungen bezüglich der Möglichkeiten, das Studium zu finanzieren, nach Seite 61 DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND 61 Deutschland gekommen ist (Unterschätzung der Lebenshaltungskosten, der Schwierigkeiten, nebenbei Geld zu verdienen, oder der Möglichkeit, ein Stipendium zu erhalten). le ausländische Studierende wohnen. Zum Thema Kontakt gibt es vorwiegend Kommentare zum Umgang mit deutschen Studierenden. Es überwiegen Anmerkungen, die sich kritisch, aber zugleich bedauernd mit der Indifferenz deutscher Kommilitonen auseinandersetzen. Bei den überwiegend positiven Kommentaren zur Attraktivität Deutschlands wird vor allem die Studiengebührenfreiheit angesprochen – insbesondere von Studierenden aus Entwicklungsund Schwellenländern. Dabei ist allerdings nicht zu übersehen, dass dies häufig mit dem Zusatz geschieht: hätte man Geld, wäre das Studium wohl eher in einem anderen Land aufgenommen worden. Anmerkungen zur Sprache thematisieren gleichhäufig die Aspekte „Sprache im Studium“ und „Sprache im Alltag“. Auffällig häufig werden die besuchten Deutsch-Kurse kritisiert. Einige Studierende englischsprachiger Studiengänge bemängeln das Fehlen fremdsprachlichen Informationsmaterials beim Umgang mit Behörden (z.B. Formulare in deutsch und englisch). Die meisten Anmerkungen zum Thema Wohnen beziehen sich auf Diskriminierungserfahrungen bei der Wohnungssuche. Einige kritisieren, dass in bestimmten Studentenwohnheimen zu vie- 5. Deutsche Studierende im Ausland Bei weitem am häufigsten haben sich Studierende bereits während der Schulzeit als Austauschschüler im Ausland aufgehalten. Der Anteil der ehemaligen Austauschschüler liegt unter den Studierenden des Jahres 2003 mit 30 % deutlich höher als noch unter den Studierenden des Jahres 2000 (25 %). Die nachfolgend dargestellten Ergebnisse basieren auf den Angaben von 21.060 deutschen Studierenden, die anlässlich der im Sommersemester 2003 durchgeführten 17. Sozialerhebung auch nach ihren Auslandserfahrungen und ihrer Einstellung zu einem studienbezogenen Auslandsaufenthalt befragt wurden (Details zur Durchführung und Gegenstand der Erhebung sind dem Hauptbericht der Sozialerhebung zu entnehmen, S.30f). Auch noch relativ häufig hatten Studierende vor Aufnahme des Studiums bereits eine Sprachreise ins Ausland unternommen (15 % vs. 13 % im Jahre 2000). Es fällt auf, dass bei den meisten Formen der nicht-touristischen Auslandsaufenthalte vor dem Studium der entsprechende Anteil unter den Studentinnen höher liegt als unter den Studenten (Bild 5.1). Die Ergebnisse der Stichprobe sind repräsentativ für die Grundgesamtheit der deutschen Studierenden. 5.1 Auslandserfahrungen vor dem Studium Knapp 88 % der deutschen Studierenden des Sommersemesters 2003 hatten bereits vor Aufnahme des Studiums eine Urlaubsreise ins Ausland unternommen. Bleiben die touristischen Auslandsaufenthalte unberücksichtigt, hatten 53 % der deutschen Studierenden in anderen Zusammenhängen Auslandserfahrungen vor dem Studium gesammelt (2000: 44 %). Bi l d 5.1 Ob bereits vor dem Studium eine Chance bestand, einen nichttouristischen Auslandsaufenthalt durchzuführen, hängt deutlich von der sozialen Herkunft ab, insbesondere der Fähigkeit der Eltern, einen solchen Aufenthalt zu finanzieren. So haben von den Studierenden der unteren sozialen Herkunftsgruppe 36 % einen nicht-touristischen Auslandsaufenthalt durchgeführt, von den F o rm e n n i c h t - t o u r i s t i s c h e r A u s l a n d s a u f e n t h a l t e v o r d e m S t u d i u m A n t e i l S t u d i e re n d e i n % , M e h r f a c h n e n n u n g e n m ö g l i c h 53% aller Studierenden waren vor Studienbeginn im Ausland - 59 % der Studentinnen - 47 % der Studenten 30 weiblich männlich insgesamt 15 35 26 10 8 17 6 3 12 9 7 7 6 0 Schüleraustausch Sprachreisen im Ausland gelebt au pair 5 5 Praktikum im Ausland 4 9 5 Berufstätigkeit 10 sonstiges DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 62 62 DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND Studierenden der oberen sozialen Herkunftsgruppe aber bereits 64 % (zur Definition der sozialen Herkunftsgruppen wird auf die Beschreibung im Hauptbericht der 17. Sozialerhebung hingewiesen). Anteil der Studierenden mit nicht-touristischen Auslandsaufenthalten je sozialer Herkunftsgruppe (%) Herkunftsgruppe insgesamt Schüleraustausch - niedrig - mittel - gehoben - hoch 36 45 54 64 15 25 31 39 Sprachreise 6 10 15 20 Am Beispiel des Schüleraustauschs lässt sich zeigen, dass in den letzten Jahren der Anteil derer, die bereits mit Auslandserfahrungen das Studium aufnehmen, zugenommen hat – um so jünger die Studierenden sind, um so höher ist der Anteil, der als Schüler im Ausland war (Bild 5.2). Bi l d 5.2 Stu d i e re n d e , d i e i m R ah m e n d e s S c h ü l e rau s tau s c h s A u s l a n d s e rf a h ru n g e n s a m m e l t e n A n te i l j e A l te rs gru p p e , i n % 34 30 28 31 30 29 28 27 24 22 21 19 17 15 12 9 30 re e t. äl u. ah hr e hr Ja 7J Ja re re ah ah e hr Ja 9 -2 28 -2 5 1J 3J -2 26 24 -2 s2 22 bi Alter der Studierenden 1997 2000 2003 DSW/HIS 17. Sozialerhebung 5.2 Von den im Sommersemester 2003 eingeschriebenen deutschen Studierenden hatten knapp 19 % einen studienbezogenen Studienaufenthalt durchgeführt. Unter den Studierenden, die den ersten Studienabschluss anstreben (Erststudium), liegt dieser Anteil bei 16 %, unter den Studierenden, die bereits über einen ersten Hochschulabschluss verfügen (Zweitstudium), mit 41 % erwartungsgemäß deutlich höher. Ebenso wenig kann es überraschen, dass mit der Studienzeit der Anteil der Studierenden, die studienbezogenen im Ausland waren, erheblich anwächst (Bild 5.3). Während im fünften und sechsten Semester der Anteil der Studierenden mit studienbezogenen Auslandsaufenthalten bei 12 % liegt, hat er sich im elften und zwölften Semester fast verdreifacht (35%). Der Anteil derjenigen, die zum Teilstudium im Ausland waren, ist mit 18 % ebenfalls in der Gruppe der Studierenden des elften und zwölften Semesters am höchsten. In noch höheren Semestern geht der Anteil, der sich studienbezogen im Ausland aufgehalten hat, wieder zurück. Dies dürfte u. a. damit zu erklären sein, dass zu dem Zeitpunkt ein erheblicher Teil der Studierenden die Hochschule bereits erfolgreich verlassen hat, und sich unter den Absolventen wahrscheinlich überproportional häufig solche mit Auslandserfahrungen befinden. Aufgrund der in der Zeitdauer unterschiedlich angelegten Studiengänge der beiden Hochschularten ist an den Universitäten mit 21 % die höchste Quote für das Teilstudium im Ausland unter den Studierenden im elften und zwölftem Semester festzustellen, an den Fachhochschulen mit 10 % unter den Studierenden im siebten bis zehnten Semester (Bild 5.3). 37 31 5.2.1 Art und Umfang Studienbezogene Auslandsaufenthalte Bei den studienbezogenen Auslandsaufenthalten wird unterschieden nach dem zeitweiligen Studium an einer ausländischen Hochschule, dem im Ausland durchgeführten Praktikum oder Sprachkurs und den sonstigen studienbezogenen Auslandsaufenthalten (Exkursionen, Sommerkurse, Forschungsreisen usw.). Um eine Vorstellung darüber zu bekommen, wie viele Studierende beim Abschluss des Studiums über studienbezogene Auslandserfahrungen verfügen könnten, wird im Rahmen der Sozialerhebung die Quote der Studierenden mit studienbezogenen Auslandsaufenthalten in höheren Semestern berechnet. Bei dieser Quotenberechnung besteht die Bezugsgruppe aus allen Studierenden im Erststudium an Universitäten ab dem achten Semester und an Fachhochschulen ab dem sechsten Semester. Danach haben 27 % der Studierenden in höheren Semestern einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchgeführt. Der Anteil, der zeitweise zum Studium im Ausland war, liegt in dieser Gruppe bei 13 %. Verglichen mit den entsprechenden Ergebnissen des Jahres 2000 ist beim Anteil der Studierenden, der generell einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchgeführt hat, von einer Stagnation auszugehen (Bild 5.4). Allerdings hat von den 27 % der Studierenden des Jahres 2003 ein größerer Teil als von den 27 % des Jahres 2000 mehrere Auslandsaufenthalte durchgeführt, so dass bei den einzelnen Aufenthaltsarten in der Tendenz noch ein leichter Anstieg der Anteilswerte festzustellen ist (Ausnahme: sonstige Auslandsaufenthalte). Ausgehend vom Stand im Jahre 1991 hat sich die Auslandsmobilität der deutschen Studierenden unter Berücksichtigung der aktu- Seite 63 DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND Bi l d 5.3 63 Qu o te d e r Stu d i e re n d e n m i t s tu d i e n be z o ge n e n A u s l an d s au f e n th al te n n ac h H o c h s c h u l s e m e s te rn S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , i n % Hochschulen insg. Hochschulsemester Aufenthalte insg. - 1 und 2 - 3 und 4 - 5 und 6 - 7 und 8 - 9 und 10 - 11 und 12 - 13 und 14 - 15 und mehr insgesamt Quote „in höheren Semestern“ 1 Auslandsstudium Fachhochschulen Universitäten o. ä. Aufenthalte insg. Auslandsstudium Aufenthalte insg. Auslandsstudium 3 6 12 24 32 35 34 23 16 0,3 1 4 12 16 18 17 11 7 3 6 12 24 34 38 38 25 18 0,3 1 4 13 18 21 19 13 8 2 6 13 23 26 0,2 1 4 10 10 18 4 12 4 27 13 31 16 20 7 DSW/HIS 17. Sozialerhebung 1 Universität o. ä. ab dem achten Semester, FH ab dem sechsten Semester Bi l d 5.4 Qu o te d e r Stu d i e re n d e n m i t s tu d i e n be z o ge n e n A u s l an d s au f e n th al te n n ac h A rt d e s A u f e n th al ts S t u d i e r n d e i m E rs t s t u d i u m , i n % Art des Auslandsaufenthalts - Studium - Praktikum - Sprachkurs - Sonstiger 2 Insgesamt Studierende aller Semester Studierende in höheren Semestern1 2000 6,9 8,1 4,0 2,9 2003 13,5 13,9 7,5 4,3 2000 12,3 13,5 5,5 4,5 Die Quote der studienbezogenen Auslandsaufenthalte wird von verschiedenen Faktoren unterschiedlich beeinflusst. So fällt der Anteil der Studierenden, die studienbezogen im Ausland waren, unter den Studierenden der Universitäten deutlich höher aus als unter denen der Fachhochschulen (Bild 5.5, Hochschulart). 16,2 17,2 27,4 27,4 Eine Erklärung dafür ist, dass an den Fachhochschulen überwiegend diejenigen Fächergruppen vertreten sind, deren Studierende eher eine geringere Auslandsmobilität besitzen. Die höchste Quote der studienbezogenen Auslandsaufenthalte wird unter den Studierenden der Sprach- und Kulturwissenschaften und der Medizin gemessen (Bild 5.5, Fächergruppe). Vergleichsweise gering fällt dagegen die entsprechende Quote unter den Studierenden der Ingenieurwissenschaften und der Naturwissenschaften sowie unter den Studierenden der Fächergruppe „Sozialwissenschaften, Psychologie, Pädagogik“ aus. DSW/HIS 17. Sozialerhebung Universität o.ä. ab dem achten Semester, FH ab dem sechsten Semester 2 Da ein Studierender mehrere Arten des Auslandsaufenthalts angeben konnte, ist der Anteil „insgesamt“ geringer als die Summe über die einzelnen Arten ellen Anforderungen und entsprechend der politischen Zielsetzung entwickelt. Hatten sich 1991 erst 16 % der Studierenden in höheren Semestern studienbezogen im Ausland aufgehalten, so stieg dieser Anteil bis 2000 auf 27 % und hat 2003 das Niveau gehalten. Der Anteil der Studierenden, die zum Teilstudium im Ausland waren, hat sich seit 1991 mehr als verdoppelt – von knapp 6 % auf gut 13 %. Quote der Studierenden mit studienbezogenem Auslandsaufenthalt (Studierende im Erststudium in höheren Semestern), in % 1991 1994 1997 2000 2003 5.2.2 Beeinflussende Faktoren 2003 7,0 8,0 4,9 2,5 1 Beobachtungsjahr Wird das Ergebnis für den Querschnitt der Studierenden in den Jahren 2003 und 2000 herangezogen (ebenfalls Bild 5.4), ist nicht ausgeschlossen, dass das heute erreichte Niveau der Auslandsmobilität zukünftig eher nicht gehalten wird. Aufenthalte Auslandsinsg. studium 16 19 24 27 27 6 7 10 12 13 Bemerkenswert sind die Unterschiede bei der Auslandsmobilität auch in Abhängigkeit von der sozialen Herkunft der Studierenden (Bild 5.5, soziale Herkunftsgruppe): Von der unteren bis zur oberen sozialen Herkunftsgruppe steigt die Quote derer, die sich studienbezogen im Ausland aufgehalten haben, auf das Doppelte. Die Auslandsmobilität unter allen aktuellen BAföG-Empfängern ist nur ungefähr halb so hoch wie unter Studierenden, die im Verlauf ihres bisherigen Studiums keine BAföG-Förderung in Anspruch nahmen (Bild 5.5, BAföG-Status). Dies ist u. a. damit zu erklären, dass aktuelle BAföG-Empfänger sich im Durchschnitt erst seit knapp fünf Semestern im Studium befinden, während diejenigen, die bisher kein BAföG erhielten, durchschnittlich bereits seit Seite 64 64 Bi l d 5.5 DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND Qu o te d e r Stu d i e re n d e n m i t s tu d i e n be z o ge n e n A u s l an d s au f e n th al te n n ac h au s ge w äh l te n Me rk m al e n S t u d i e re n d e i m E rs t s t u d i u m , i n % Merkmal 1. Geschlecht - männlich - weiblich 2. soziale Herkunftsgruppe - niedrig - mittel - gehoben - hoch 3. Hochschulart - Universität o. ä. - Fachhochschule 4. Fächergruppe - Ingenieurwiss. - Sprach- u. Kulturwiss. - Math., Naturwiss. - Medizin - Rechts- u. Wirtschaftsw. - Sozialw., Psych., Päd. 5. BAföG-Status - elternabhängige Förd. - elternunabhängige Förd. - ehemalige BAföG-Empfänger - bisher kein BAföG 6. Elternschaft - mit Kind - ohne Kind Studierende aller Semester Studierende in höheren 1 Semestern AusAuflandsenthalstudite insg. um AufentAushalte landsinsg. studium 14 19 6 8 24 32 11 16 10 13 16 21 4 5 7 9 17 23 26 35 8 10 13 18 18 12 8 4 31 20 16 7 13 22 12 24 17 13 4 12 5 7 8 5 21 37 23 39 29 21 8 23 10 12 17 9 10 9 4 4 26 18 14 10 21 9 24 10 18 8 30 15 11 17 3 7 14 28 4 14 DSW/HIS 17. Sozialerhebung DSW/HIS 17. Sozialerhe- 1 Uni o. ä. ab dem achten Semester, FH ab dem sechsten Semester sieben Semestern studieren. Bezogen auf die Studierenden in höheren Semestern sind hingegen diejenigen, die elternabhängig nach dem BAföG gefördert werden, und diejenigen, die bisher kein BAföG beanspruchten, fast auf gleichem Niveau. Differenziert nach dem Geschlecht sind es die Studentinnen, deren Auslandsmobilität deutlich höher liegt als die der Studenten (Bild 5.5, Geschlecht). Zum Teil erklärt sich dieser Unterschied auch mit der unterschiedlichen Fächerwahl der Geschlechter. So sind Frauen in den Studiengängen überrepräsentiert, deren Studierende häufiger ins Ausland gehen. Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, dass Studierende mit Kind erheblich seltener einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchführen als kinderlose Studierende (Bild 5.5, Eltern- schaft). Im Sinne der propagierten Auslandsmobilität ist Elternschaft während des Studiums – wenn auch aus nahe liegenden Gründen – ein Handikap. Einfluss der Fachkultur Abhängig von der Fächergruppe sind erhebliche Unterschiede nicht nur bei der generellen Auslandsmobilität festzustellen, sondern auch nach der Art des Auslandsaufenthalts (Bild 5.6). Nach dem Maßstab „Auslandsmobilität in höheren Semestern“ sind die Studierenden der Medizin am häufigsten im Ausland gewesen, dicht gefolgt von den Studierenden der Sprach- und Kulturwissenschaften. Allerdings ist bei den angehenden Medizinern das Auslandspraktikum die häufigste Form (32 %). Bei den Studierenden der Sprach- und Kulturwissenschaften ist hingegen das Teilstudium im Ausland mit Abstand die häufigste Art des studienbezogenen Auslandsaufenthalts. 23 % der angehenden Sprach- und Kulturwissenschaftler haben zeitweise im Ausland studiert. Danach folgen die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften (17 %) und erst dann die Studierenden der Medizin mit einer Auslandsstudienquote von 12 %. Zu erwähnen wäre noch, dass Rechts- und Wirtschaftswissenschaftler sich bei der Auslandsmobilität durchaus unterscheiden: So waren 30 % der angehenden Wirtschaftswissenschaftler studienbezogen im Ausland gegenüber 24 % der angehenden Rechtswissenschaftler. Während Wirtschaftswissenschaftler häufiger ein Praktikum im Ausland durchführen (17 % vs. 11 %), gehen Rechtswissenschaftler etwas häufiger zum Teilstudium ins Ausland (18 % vs. 16 %). Wie sich in den einzelnen Fächergruppen von 1991 bis 2003 das Auslandsstudium entwickelt hat, ist in Bild 5.7 dargestellt. Danach hat sich die Auslandsstudienquote, bezogen auf die Studierenden in höheren Semestern, in allen Fächergruppen, ausgenommen die Sprach- und Kulturwissenschaften, in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt. In den Sprach- und Kulturwissenschaften lag mit 16 % schon 1991 die Auslandsstudienquote auf erheblich höherem Niveau als in den anderen Fächergruppen. Mittlerweile liegt die Auslandsstudienquote in den Sprach- und Kulturwissenschaften bei 23 %. Nach wie vor hat diese Fächergruppe den größten Anteil derjenigen, die im Ausland studieren. Als weiterer Einflussfaktor ist die bereits vor dem Studium gezeigte Auslandsmobilität anzuführen. Wer sich bereits vor dem Studium zu nicht-touristischen Zwecken im Ausland aufgehalten hat (vgl. Kap. 5.1), realisiert einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt deutlich häufiger als diejenigen ohne diese Vorerfahrung (22 % vs. 10 % bezogen auf den Querschnitt der Studierenden im Erststudium). Auch die Quote derjenigen, die zeitweise im Ausland studiert haben, ist unter denjenigen, die bereits vor dem Studium im Ausland waren, mehr als doppelt so hoch (9 % vs. 4 % im Querschnitt der Studierenden im Erststudium). Die in Bild 5.8 dargestellten Ergebnisse machen deutlich, dass eine früh entwickelte Bereitschaft zur Mobilität, unabhängig vom Geschlecht und der sozialen Herkunft, zu einer verstärkten studienbezogenen Auslandsmobilität führt. Seite 65 DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND Bi l d 5.6 65 Q u o t e d e r S t u d i e r e n d e n m i t s t u d i e n b e z o g e n e n A u s l a n d s a u f e n t h a l t e n n a c h d e r A rt d e s A u f e n t h a l t s j e F ä c h e r g r u p p e S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , A n t e i l j e F ä c h e r g r u p p e i n % Studierende in höheren Semestern Art des Aufenthalts Art des Aufenthalts Fächergruppe Praktikum Sprachkurs Sonstiges Studium Ingenieurwissenschaften Sprach- u. Kulturwissenschaften 1 Studierende aller Semester Studium Praktikum Sprachkurs Sonstiges 4 7 3 3 8 13 4 4 12 8 8 4 23 12 12 6 Mathematik, Naturwissenschaften 5 6 2 3 10 11 4 6 Medizin 7 19 4 2 12 32 6 3 Rechts- u. Wirtschaftswiss. 8 9 7 1 17 16 11 1 Sozialwiss./Pädagogik/Psychologie 5 7 4 2 9 11 5 4 insgesamt 7 8 5 3 13 14 7 4 DSW/HIS 17. Sozialerhebung 1 Universität o.ä. ab dem achten Semester, FH ab dem sechsten Semester Bi l d 5.7 Qu o te d e r Stu d i e re n d e n , d i e z u m Stu d i u m i m A u s l an d w are n , n ac h F äc h e rgru p p e n S t u d i e r n d e i m E rs t s t u d i u m , A n t e i l j e F ä c h e rg r u p p e i n % Erststudium – höhere Semester1 Erststudium – alle Semester Fächergruppen 2003 Ingenieurwissenschaften 2000 1997 1994 2003 1991 2000 1997 1991 1994 4 4 3 2 1 8 6 5 3 2 12 13 12 12 10 23 22 18 17 16 Mathematik, Naturwissenschaften 5 4 5 4 2 10 9 7 6 3 Medizin 7 5 5 4 4 12 10 6 5 5 Rechts- u. Wirtschaftswissenschaften 8 9 8 5 4 17 17 13 8 6 Sozialwiss./Pädagogik/Psychologie 5 4 4 2 1 9 7 6 3 2 insgesamt 7 7 6 5 4 13 12 10 7 6 Sprach- u. Kulturwissenschaften DSW/HIS 17. Sozialerhebung 1 Universität o.ä. ab dem achten Semester, FH ab dem sechsten Semester Bi l d 5.8 Q u o t e d e r S t u d i e r e n d e n m i t A u s l a n d s a u f e n t h a l t e n n a c h A u s l a n d s e r f a h ru n g e n v o r d e m S t u d i u m , s o w i e G e s c h l e c h t u n d s o z i a l e r H e rk u n f t S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , A n t e i l j e G r u p p e i n % Anteil mit studienbezogenem Auslandsaufenthalt 26 24 21 10 männlich weiblich Geschlecht 21 20 16 9 Anteil mit Auslandsstudium 7 niedrig 8 mittel 10 12 10 9 4 gehoben hoch soziale Herkunft Studierende mit Auslandserfahrungen vor dem Studium 5 männlich weiblich Geschlecht 6 8 9 3 3 niedrig mittel 11 5 gehoben 6 hoch soziale Herkunft Studierende ohne Auslandserfahrungen vor dem Studium DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 66 66 DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND B i l d 5 . 10 5.2.3 Zielländer und Organisation Nach den Ergebnissen der 17. Sozialerhebung sind Großbritannien und Frankreich, dicht gefolgt von Spanien (Bild 5.9) die häufigsten Zielländer für ein Auslandsstudium. Ein Praktikum hingegen wird am häufigsten in den USA durchgeführt. Mehr als drei Viertel der Auslandsstudienaufenthalte werden in europäischen Ländern absolviert (Bild 5.10). Dabei dominieren Studienaufenthalte in Ländern der EU. Auch Auslandspraktika werden mehrheitlich in europäischen Staaten absolviert. Der Anteil, der ein Praktikum auf dem amerikanischen Kontinent durchführt, liegt mit 26 % gegenüber 14 % beim Teilstudium wesentlich höher. 16 % der Auslandspraktika entfallen auf nordamerikanische Staaten (USA 14 % und Kanada 2 %) und 10 % auf mittel- und südamerikanische Staaten – dort werden am häufigsten Brasilien und Mexiko (jeweils rd. 2 %) genannt. Die Hälfte der auf dem afrikanischen Kontinent durchgeführten Praktika entfällt auf Südafrika – 3 % aller Auslandspraktika, während die wenigen Studienaufenthalte in Afrika – 1 % aller Auslandsstudienaufenthalte – fast ausschließlich in Südafrika durchgeführt werden. Knapp die Hälfte der Studierenden mit studienbezogenen AusBi l d 5.9 H äu f i gs te Zi e l l än d e r d e s A u s l an d s s tu d i u m s u n d - p rak ti der kums deuStudium tscher StudierenPraktikum S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , d i e z u m P r a k t i k u m o d e r S t u d i u m i m A u s l a n d S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , d i e z u m P r a k t i k u m o d e r S t u d i u m i m A u s l a n d Großbritannien 14,95 11,44 w a re n , i n % Frankreich 14,65 10,71 Spanien 12,5 5,6 USA 10,09 14,13 15 Großbritannien Italien 6,39 2,47 11 Schweden Frankreich Irland Niederlande Spanien Finnland Australien USA Österreich Schweiz Italien 4,49 3,41 2,96 2,47 2,45 2,24 2,1 2 Schweiz Studium Studium Europa - EU vor Erweiterung - EU Erweiterungsstaaten - übriges Europa Afrika Amerika Asien Australien/Ozeanien Insgesamt 14 3 Praktikum 68 4 6 1 14 4 3 43 3 8 6 26 8 6 100 100 DSW/HIS 17. Sozialerhebung landsaufenthalten hat den Aufenthalt im Rahmen eines Programms durchgeführt, ein gutes Viertel im Rahmen des ERASMUS-Programms. Am häufigsten sind es Studierende der Sprachund Kulturwissenschaften, die im Rahmen eines Programms ins Ausland gehen (Bild 5.11). Studierende der Medizin hingegen sind diejenigen, die den Auslandsaufenthalt am häufigsten selbst organisieren (78 %). B i l d 5 . 11 Organ i s ati o n s f o rm d e r A u s l an d s au f e n th al te S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , d i e i m A u s l a n d w a r e n , i n % Organisationsform Ausanderes selbst tausch- anderes organiEUProg. prog. Prog. siert der H. Fächergruppe ERASMUS - Ingenieurwiss. 20 4 7 9 60 - Sprach- u. Kulturwiss. 33 2 8 12 44 - Math., Naturwiss. 21 2 9 13 55 - Medizin 12 1 4 6 78 - Rechts- u. Wirtschaftsw. 30 2 9 7 52 - Sozialw., Psych., Päd. 24 3 9 15 49 insgesamt 26 2 8 10 53 2 DSW/HIS 17. Sozialerhebung 3 Niederlande Österreich Kontinent 13 1 Irland Australien 6 15 4 Schweden Finnland 6 1,46 2,04 11 1,74 0,57 3,4410 3,3 3,73 De u t s c h e S t u d i e r e n d e i m A u s l a n d n a c h K o n t i n e n t e n S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , d i e z u m P r a k t i k u m o d e r S t u d i u m i m A u s l a n d w a re n , i n % 2 5.2.4 Finanzierung und Dauer 2 1 2 3 2 3 2 4 Praktikum DSW/HIS 17. Sozialerhebung Zur Finanzierung des studienbezogenen Auslandsaufenthalts werden in der Regel mehrere Finanzierungsquellen in Anspruch genommen (Mischfinanzierung). Am häufigsten wird der Auslandsaufenthalt von den Eltern finanziell unterstützt (Bild 5.12). Gut drei Viertel der Studierenden, die im Ausland studiert haben, taten dies mit einem finanziellen Beitrag der Eltern. Mit 63 % fällt der Anteil, der zur Finanzierung des Auslandsstudiums ein Stipendium erhält, ebenfalls relativ hoch aus. Wird außerdem berücksichtigt, dass gut ein Fünftel der Studierenden beim Auslandsstudium die Förderung nach dem BAföG in Anspruch nimmt, so Seite 67 DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND B i l d 5 . 12 67 F i n a n z i e ru n g s q u e l l e n d e r s t u d i e n b e z o g e n e n A u s l a n d s au f e n th al te S t u d i e r e n d e , d i e i m A u s l a n d w a r e n , A n t e i l d e r S t u d i e re n d e n , d i e d i e j e w e i l i g e Qu e l l e i n A n s p ru c h n ah m e n , i n % Aufenthaltsart Finanzierungsquellen Studium Praktikum Sprachkurs Eltern/Partner 77 59 66 BAföG 22 7 4 48 50 49 13 38 4 EU-Stipendium 36 5 3 deutsches Stipendium Verdienst - vorher 1 Verdienst - während 2 18 9 7 anderes Stipendium 9 2 3 Bildungskredit 1 0 0 sonstige Quellen 7 7 5 DSW/HIS 17. Sozialerhebung 1 erworben vor dem Auslandsaufenthalt 2 erworben während des Auslandsaufenthalts scheint die finanzielle Förderung des Auslandsstudiums recht breit angelegt. Dennoch ist auch der Anteil der Studierenden relativ hoch, die eigene Mittel zur Finanzierung des Auslandsstudiums einsetzen. Fast die Hälfte der Studierenden, die im Ausland studierten, finanzierten diesen Aufenthalt mit eigenem Verdienst, der vor dem Aufenthalt erworben wurde, und 13 % waren auch während des Auslandsstudiums erwerbstätig. Für das Studium im Ausland werden im Durchschnitt gut acht Monate investiert. Die Hälfte der betroffenen Studierenden bleibt über sechs bis zwölf Monate, knapp die Hälfte (45 %) ist nicht länger als sechs Monate im Ausland und lediglich jeder zwanzigste Studierende war länger als ein Jahr zum Studium im Ausland. Erwartungsgemäß fallen die Zeiten für Praktika und Sprachkurse im Ausland deutlich kürzer aus (Bild 5.13). B i l d 5 . 13 Da u e r d e s s t u d i e n b e z o g e n e n A u s l a n d s a u f e n t h a l t s S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , d i e i m A u s l a n d w a re n Aufenthaltsart Aufenthaltsdauer Studium Prakti- Sprach- Sonstikum kurs ges - Arithm. Mittel (Monate) 8,3 4 2,4 3,8 - Zentralwert (Monate) 8 3 1 2 - bis 6 Monate 45 88 95 83 - über 6 bis 12 Monate 50 11 5 14 - über 12 bis 18 Monate 2 - 1 - über 18 Monate 3 - 2 Studierende in % 1 DSW/HIS 17. Sozialerhebung 5.2.5 Hindernisse auf dem Weg zum Auslandsstudium Die Studierenden wurden gebeten, elf vorgegebene Statements danach zu beurteilen, wie sehr die damit beschriebenen Umstände ihre persönliche Einstellung zu einem Auslandsaufenthalt beeinflussen. Die Bewertungsskala reichte von „gar nicht“ (=1) bis „sehr stark“ (=5). Danach wird die persönliche Einstellung zum studienbezogenen Auslandsaufenthalt mit Abstand am stärksten durch die erwartete finanzielle Mehrbelastung beeinflusst (Bild 5.14). So äußerten sich 61 % der Studierenden, die noch nicht im Ausland waren, aber immerhin auch gut die Hälfte (51 %) der Studierenden, die einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt bereits realisiert hatten. Von Studentinnen wird dieser Umstand häufiger als stark beeinflussend bezeichnet als von Studenten (63 % vs. 56 %). Am deutlichsten ist hier aber der Unterschied nach der sozialen Herkunft der Studierenden: Während 73 % der Studierenden der unteren sozialen Herkunftsgruppe die finanzielle Mehrbelastung eines Auslandsaufenthaltes als stark beeinflussenden Umstand ansehen, reduziert sich dieser Anteil mit dem Anstieg der sozialen Herkunft über 68 % bzw. 59 % in den beiden mittleren Herkunftsgruppen auf 49 % in der oberen Herkunftsgruppe. Für Studierende, die noch nicht im Ausland waren, steht an zweiter Stelle die mögliche Trennung vom Partner/der Partnerin bzw. vom Freundeskreis: 48 % sehen dies als einen stark beeinflussenden Umstand an. Für Studentinnen spielt dies eine größere Rolle als für Studenten (49 % vs. 41 %). 39 % der Studierenden, die noch nicht im Ausland waren, erwarten durch den Auslandsaufenthalt Zeitverluste im Studium. Von denen, die bereits im Ausland waren, bestätigen dies 28 %. Studenten befürchten etwas häufiger Zeitverluste als Studentinnen (45 % vs. 40 %). 22 % der Studierenden ohne studienbezogenen Auslandsaufenthalt und immerhin 16 % der Studierenden, die im Ausland waren, gehen davon aus, dass der Nutzen des Auslandsaufenthalts für das hiesige Studium nur als gering anzusetzen ist. Diesbezüglich sind sich Studierende unabhängig vom Geschlecht, der sozialen Herkunft und der Fächergruppe des Studiengangs ziemlich einig. Auch Probleme mit der Anerkennung der im Ausland erbrachten Leistungen werden von mehr als einem Fünftel der Studierenden befürchtet. Von denen, die bereits im Ausland waren, sieht sogar mehr als ein Viertel dies als einen Umstand, der ihre Einstellung stark beeinflusst. Auch hier sind keine gravierenden Unterschiede zwischen Studentinnen und Studenten sowie den vier sozialen Herkunftsgruppen festzustellen. Ein erheblicher Teil der Studierenden sieht die persönliche Einstellung zum Auslandsaufenthalt durch nicht ausreichende Fremdsprachenkenntnisse stark beeinflusst – 26 % derjenigen, die noch nicht im Ausland waren und sogar 20 % derjenigen, die bereits einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt realisiert haben. Diese Einstellung teilen mehr Studenten als Studentinnen Seite 68 68 DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND B i l d 5 . 14 F ak to re n , d i e d i e p e rs ö n l i c h e Ei n s te l l u n g z u e i n e m s tu d i e n be z o ge n e n A u s l an d s au f e n th al t be e i n f l u s s e n S t u d i e re n d e m i t u n d o h n e A u s l a n d s e r f a h r u n g e n n a c h d e r e n U r t e i l a u f e i n e r S k al a v o n be e i n f l u s s t „gar n i c h t“ ( = 1) b i s „s e h r s tark “ ( = 5 ) , i n % (42 % vs. 38 %) und eher Studierende der unteren als solche der oberen sozialen Herkunftsgruppe (niedrig: 31 %, mittel: 27 %, gehoben: 25 %, hoch: 22 %). 5.2.6 Absichten nicht ausreichende Fremdsprachenkenntnisse 26 ohne 20 mit Danach gefragt, ob noch während des Studiums ein studienbezogener Auslandsaufenthalt realisiert werden soll, erklärten 17 % der Studierenden, noch im Erststudium einen solchen Aufenthalt „ganz bestimmt“ realisieren zu wollen. Weitere 7 % gaben an, dafür bereits konkrete Vorbereitungen getroffen zu haben. 49 25 63 17 Schwierigkeiten Informationen zu bekommen ohne 14 26 mit 16 21 59 Wie Bild 5.15 zu entnehmen ist, besteht auch bei den Absichtserklärungen ein deutlicher Zusammenhang mit der sozialen Herkunft der Studierenden. Von den Studierenden der unteren sozialen Herkunftsgruppe haben lediglich 14 % eine solche Absicht geäußert, aus der oberen Herkunftsgruppe aber immerhin 31 %. 63 Wohnprobleme im Gastland 22 ohne 18 mit 48 30 59 23 Männer und Frauen unterscheiden sich hinsichtlich der Absicht zu einem studienbezogenen Auslandsaufenthalt kaum. Nahe liegend ist, dass jüngere diese Absicht häufiger haben als ältere Studierende. Trennung von Partner(in), Kind, Freunden 48 ohne 29 mit 35 17 51 20 Wegfall von Leistungen bzw. Verdienstmöglichkeiten 38 ohne 27 mit 43 19 53 20 finanzielle Mehrbelastung 61 ohne 51 mit 21 18 23 27 meine Trägheit 24 ohne mit 9 25 51 16 39 19 28 mit 42 18 54 geringer Nutzen für mein Studium in Deutschland 22 ohne mit 16 21 57 16 68 Probleme mit der Anerkennung im Ausland erbrachter Leistungen 22 ohne 26 mit 27 51 20 54 Zugangsbeschränkungen des bevorzugten Ziellandes ohne 15 28 mit 17 22 Altersgruppe - bis 21 Jahre - 22/23 Jahre - 24/25 Jahre - 26/27 Jahre - 28/29 Jahre - 30 Jahre und älter Quote 37 30 20 14 8 5 Als weitgehend mobilitätsresistent sind die Studierenden zu bezeichnen, die explizit angaben, kein Interesse an einem Auslandsaufenthalt zu haben. Dieses Potential liegt bei 15 %. 75 Zeitverluste im Studium ohne Anteil der Studierenden mit der festen Absicht einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt noch während des Studiums durchzuführen (in % je Altersgruppe) 57 61 beeinflusst: (sehr) stark unentschieden gar nicht (Skalenwert 4+5) (Skalenwert 3) (Skalenwert 1+2) DSW/HIS 17. Sozialerhebung Bezogen auf die Studierenden, die im Erststudium bereits in höheren Semestern sind (Universität ab dem achten Semester, FH ab dem sechsten Semester), ergibt sich für die realisierten und geplanten Auslandsaufenthalte während des Studiums, dass 27 % einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchgeführt haben, 8 % die feste Absicht haben, einen solchen Aufenthalt noch durchzuführen, und 11 % dies eventuell beabsichtigen (Bild 5.16). Bis zum Abschluss des Studiums kann folglich, soweit zumindest die festen Absichten noch realisiert werden, eine Quote von gut einem Drittel der Studierenden erwartet werden, die sich studienbezogen im Ausland aufgehalten haben. Seite 69 Deutsche Studierende im Ausland B i l d 5 . 15 69 S t u d i e r e n d e n a c h i h re r A b s i c h t w ä h r e n d d e s S t u d i u m s e i n e n A u s l a n d s a u f e n t h a l t d u rc h z u f ü h r e n S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m , i n % Auslandserfahrungen1 nach sozialer Herkunft insgesamt Absicht ins Ausland zu gehen - nein, kein Interesse - nein, sehe keine Realisierungschance - weiß nicht - ja, eventuell - ja, ganz bestimmt - ja, ich habe schon konkrete Vorbereitungen getroffen insgesamt nein ja niedrig mittel gehoben hoch 16 24 14 24 17 12 32 9 19 16 19 32 14 21 11 16 29 14 22 13 15 24 14 24 17 13 21 12 24 21 15 25 14 23 17 6 12 3 6 6 10 7 100 100 100 100 100 100 100 DSW/HIS 17. Sozialerhebung 1 bereits studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchgeführt B i l d 5 . 16 Stu d i e n be z o ge n e A u s l an d s au f e n th al te u n d A u s l an d s p l än e S t u d i e r e n d e i m E rs t s t u d i u m i n h ö h e re n S e m e s t e rn , i n % Studierende in höheren Semestern 100% studienbedingt im Ausland gewesen? ja 27 % nein 73 % Art des Auslandsaufenthaltes (Mehrfachnennungen) Studium 13 % Praktikum 14 % Sonstiges 4% ja 19 % Sprachkurs 7% eventuell 11 % bestimmt 5% Aufenthalt währen des Studiums geplant? nein 54 % vorbereitet 3% DSW/HIS 17. Sozialerhebung Seite 70 Seite 71 ANHANG 71 Anhang - Fragebogen und Begleitschreiben - Literaturverzeichnis Seite 72 ANHANG F r a g e b o g e n u n d B e g l e i t s c h r e i b e n 72 Begleitschreiben zum Fragebogen Berlin, im Mai 2003 Liebe Studentin, lieber Student, immer mehr ausländische Studierende kommen für einige Semester oder für ein ganzes Studium nach Deutschland. Das Ziel der Bundesregierung ist es, die Bedingungen für ein Studium in Deutschland für unsere ausländischen Gäste zu verbessern, Probleme abzubauen und Hilfen anzubieten. Mit Ihren Antworten auf Fragen, wie - Werden die Erwartungen an ein Studium in Deutschland erfüllt? - Welche konkreten Probleme gibt es? - Was sollte verändert werden? tragen Sie zur Verbesserung der Studienbedingungen für ausländische Studierende bei. Daher wäre es ganz wichtig, dass Sie sich an der Befragung des Deutschen Studentenwerks beteiligen. Ihre Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig. Ihre Angaben sind anonym. Rückschlüse auf Ihre Person sind nicht möglich. Sollten Sie etwas nicht beantworten können, dann gehen Sie bitte einfach zur nächsten Frage über. Wenn Sie Probleme beim Ausfüllen haben, helfen wir Ihnen gern. Dafür haben wir eine Website – www.sozialerhebung.de – eingerichtet. Hier finden Sie auch weitere Informationen (z.B. Adressen, Telefon-Nummern) zur aktuellen Befragung, zu Ergebnissen bisheriger Untersuchungen und interessante Links. Die Befragung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell gefördert und vom Forschungsinstitut HIS Hochschul-Informations-System durchgeführt. Bitte schicken Sie den ausgefüllten Fragebogen möglichst bis zum 30. Juni 2003 ohne Angabe Ihres Namens und Ihrer Adresse im beigefügten Freiumschlag an HIS. Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit und freundliche Grüße Dieter Schäferbarthold Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks #140_03_Frageb_Engl_aussen 4c 28.02.1995 17:26 Uhr Seite 1 Ausländische Studierende und ihre Erfahrungen in Deutschland "Durchschnittsstudent" Irina Schweigert, Fachhochschule Aachen, 3. StudyCard-Wettbewerb der Deutschen Post AG und des Deutschen Studentenwerks zum Thema "Grenzenlos studieren" 2002 Foreign students and their experience in Germany Studieren in Deutschland Studying in Germany What could be improved? Was lässt sich verbessern? 17. Sozialerhebung Fragebogen 17 th Social Survey Questionaire Deutsches Studentenwerk Hochschul-Informations-System #140_03_FragebEngl_innen_2c 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 2 HINWEISE ZUM AUSFÜLLEN DES FRAGEBOGENS HINTS FOR FILLING IN THE QUESTIONNAIRE Bitte beantworten Sie nach Möglichkeit jede Frage. In der Regel geben Sie Ihre Antworten durch Ankreuzen oder Eintragen einer Zahl (entsprechend dem Antwortsymbol unter der jeweiligen Fragenummer). Please answer every question. You will usually indicate your answer by ticking a box or entering the appropriate number (accordingly to the symbol under each question number). 02. bedeutet: Sie kreuzen die zutreffende Antwort an. that means: You tick the appropriate answer. z. B./e. g. Magister/Magister degree ✗ x 04. ZAHL 17. x SKALA bedeutet: Sie tragen die zutreffende Zahl (rechtsbündig) ein. that means: You enter the appropriate number (justified). z. B./e. g. in Deutschland/in Germany Semester(s) bedeutet: Sie kreuzen den nach Ihrem Urteil zutreffenden Skalenwert an. Dabei können Sie Ihr Urteil abstufen, z. B. zwischen „sehr unzufrieden“ (Kreuz im Kästchen ganz links) und „sehr zufrieden“ (Kreuz im Kästchen ganz rechts). that means: You tick the appropriate box according to your estimation. You may graduate your estimation for instance between „very unhappy“ (tick in the box leftmost) and „very happy“ (tick in the box rightmost). sehr unzufrieden very unhappy ✗ >> 2 weiter mit Frage go to Question 7 sehr zufrieden very happy bedeutet: Die nächsten Fragen bis zur angegebenen Fragennummer können Sie überspringen. that means: You may skip forward to the indicated question number. L I S T E D E R S T U D I E N B E R E I C H E / S T U D I E N FÄC H E R / L I S T O F F I E L D S O F S T U DY - wird zur Beantwortung der Frage 1 benötigt - Needed for answering question 1 Sollte Ihr Studienfach keinem der aufgeführten Studienbereiche zuzuordnen sein, dann geben Sie bitte bei Frage 1 die genaue Bezeichnung Ihres Studienfachs an. In case your field of study cannot be assigned to a category in the list, please specify your field of study in question 1. Sprach- und Kulturwissenschaften 11 Evangelische Theologie, - Religionslehre 12 Katholische Theologie, - Religionslehre 13 Philosophie, Ethik, Religionswissenschaft 14 Geschichte 15 Archäologie 16 Medienkunde, Kommunikationswissenschaft, Journalistik, Publizistik, Bibliothekswissenschaft, Dokumentationswissenschaft 17 Allgemeine und vergleichende Literatur- und Sprachwissenschaft 18 Latein, Griechisch, Byzantinistik 19 Germanistik, Deutsch 20 Anglistik, Englisch, Amerikanistik 21 Romanistik, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch 22 Slawistik, Baltistik, Finno-Ugristik, andere slawische Sprache 23 Außereuropäische Sprach- und Kulturwissenschaften 24 Völkerkunde, Ethnologie, Volkskunde 25 Sonstige Fächer der Sprach- und Kulturwissenschaften Psychologie 26 Psychologie Erziehungswissenschaften, Pädagogik 27 Erziehungswissenschaften, Pädagogik Sonderpädagogik, Behindertenpädagogik 28 Sonderpädagogik, Behindertenpädagogik Sportwissenschaft, Sportpädagogik 29 Sportwissenschaft, Sportpädagogik Rechtswissenschaft, Jura 30 Rechtswissenschaft, Jura Wirtschaftwissenschaften 31 Betriebswirtschaftslehre 32 Volkswirtschaftslehre 33 Wirtschaftswissenschaften 34 Wirtschaftsingenieurwesen 35 Sonstige Fächer der Wirtschaftswissenschaften Sozialwissenschaften 36 Politikwissenschaft, Politologie 37 Sozialwissenschaft, Soziologie, Sozialkunde 38 Sozialwesen, Sozialpädagogik 39 Sonstige Fächer der Sozialwissenschaften Mathematik, Naturwissenschaften 40 Mathematik, Statistik 41 Informatik 42 Physik, Astronomie 43 Chemie, Biochemie, Lebensmittelchemie 44 Pharmazie 45 Biologie 46 Geologie, Geowissenschaften 47 Geographie, Erdkunde 48 Sonstige Fächer der Naturwissenschaften Medizin 49 Humanmedizin 50 Zahnmedizin 51 Veterinärmedizin Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaft 52 Agrarwissenschaften, Gartenbau, Lebensmittel- und Getränketechnologie 53 Landespflege, Landschaftsgestaltung, Umweltgestaltung, Naturschutz 54 Forstwissenschaft, Holzwirtschaft 55 Ernährungs- und Haushaltswissenschaften 56 Sonstige Fächer der Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften Ingenieurwissenschaften 57 Bergbau, Hüttenwesen 58 Maschinenbau, Verfahrenstechnik (einschl. Produktions-, Fertigungs-, Versorgungstechnik, Physikalische Technik, Chemie-Ingenieurwesen u. a.) 59 Elektrotechnik, Elektronik, Nachrichtentechnik 60 Verkehrstechnik, Verkehrsingenieurwesen, Nautik, Schiffsbau, Schiffstechnik 61 Architektur, Innenarchitektur 62 Raumplanung, Umweltschutz 63 Bauingenieurwesen, Ingenieurbau 64 Vermessungswesen, Kartographie 65 Sonstige Fächer der Ingenieurwissenschaften Kunst, Musik 66 Kunstwissenschaft, -geschichte, -erziehung 67 Bildende Kunst, Gestaltung, Graphik, Design, Neue Medien 68 Darstellende Kunst, Film, Fernsehen, Schauspiel, Theaterwissenschaft 69 Musik, Musikwissenschaft, Musikerziehung 70 Sonstige Fächer der Kunst und Musik #140_03_FragebEngl_innen_2c 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 3 ANGABEN ZUM STUDIUM DETAILS ON YOUR STUDY 01. Welches Hauptfach bzw. welche Hauptfächer studieren Sie im Sommersemester 2003? 1. Hauptfach/ 1st main-subject Bitte die zutreffende Nummer des Studienfaches aus der links abgedruckten Liste der Studienfächer entnehmen und hier eintragen: ggf. 2. Hauptfach/ 2nd main-subject, if applicable What main-subject or main-subjects are you studying in the 2003 summer semester? ggf. 3. Hauptfach/ 3rd main-subject, if applicable Please choose the appropriate key for your subject(s) from the list printed on the left and enter it here. 02. Welchen Abschluss streben Sie derzeit - egal, in welchem Land - an? x (Bei mehreren angestrebten Abschlüssen bitte nur den zeitlich nächsten Abschluss in der ersten Spalte ankreuzen.) Sollten Sie in Deutschland bereits einen Abschluss erworben haben, bitte in der zweiten Spalte ankreuzen. What target degree are you currently studying for - no matter which country you are studying in? (If you are studying for various degrees, please only cross the degree you will gain first in the first column.) If you have already gained a degree in Germany, please cross the second column. derzeit angestrebter Abschluss Degree I'm currently studying for Fachhochschuldiplom/Fachhochschule Diplom degree Diplom einer Universität/Kunsthochschule o. ä. University Diplom degree or similar (college of art, etc.) Magister/Magister degree Bachelor/Baccalaureus/Bachelor's/Baccalaureus zunächst Bachelor/Baccalaureus, danach Master initially a Bachelor's/Baccalaureus, then a Master's degree Master/Master's Staatsexamen (außer Lehramt)/State examination (except teaching) Staatsexamen für ein Lehramt/State examination (teaching only) Promotion/Doctorate (PhD) anderer Abschluss/other degree keinen Abschluss/no degree 03. x Wo wollen Sie den derzeit angestrebten Hochschulabschluss erwerben? Where do you wish to gain the degree you are currently studying for? in Deutschland/in Germany im Heimatland/in my home country in einem anderen Land/in another country Doppelabschluss in Deutschland und Heimatland/anderes Land Double degree in Germany and my home country/another country 04. ZAHL Seit wie vielen Semestern (einschließlich Sommersemester 2003) studieren Sie das oben genannte Hauptfach bzw. die oben genannten Fächer in den aufgeführten Ländern? For how many semesters (including the 2003 summer semester) have you been studying the above-specified main-subject(s) in the given countries? Semester(s) in Deutschland in Germany vorher im Heimatland previously in my home country vorher in einem anderen Land previously in another country bereits in Deutschland erworbener Abschluss Degree I've already gained in Germany #140_03_FragebEngl_innen_2c 05. ZAHL 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 4 Wie viele Wochen vor Aufnahme Ihres Studiums in Deutschland sind Sie von der Zulassung zum Studium (Studienplatzzusage) informiert worden? How many weeks before starting your studies in Germany did you receive notification of admission/acceptance (confirmation of a study place)? Wochen Weeks kann mich nicht erinnern/cannot remember 06. x Sind Sie zur Zeit Teilnehmer(in) an einem Mobilitäts-, Partnerschafts-, Kooperations- oder Austauschprogramm? Are you at present taking part in a mobility-, partnership-, cooperation- or exchange programme? nein/no ja/yes x >> weiter mit Frage go to Question 7 >> weiter mit Frage go to Question 8 An welchem Programm nehmen Sie teil? Which programme are you taking part in? Kooperationsprogramm zwischen Heimathochschule und deutscher Hochschule cooperation programme between home university and German universitiy Programm meines Heimatlandes/programme offered by my home country deutsches Programm (z. B. DAAD-Programm) German programme (e. g. DAAD programme) ERASMUS-Programm/Erasmus programme anderes europäisches Programm/other European programme Programm einer internationalen Organisation programme of an international organisation sonstiges Programm/another programme 07. x Haben Sie eine Vorstellung darüber, wie viele Semester Sie insgesamt in Deutschland studieren wollen? Have you any idea of how many semesters altogether do you want to study in Germany? nein/no ja/yes ZAHL Falls Ja/If yes: Für wie viele Semester insgesamt ist Ihr Studienaufenthalt geplant? For how many semesters altogether do you plan to study in Germany? 08. An welcher Hochschule sind Sie im Sommersemester 2003 in Deutschland immatrikuliert? Bitte den vollständigen Namen der Hochschule und den Hochschulort angeben. At which university/college are your matriculated in the 2003 summer semester? Please enter the full name of the institution and the town/city. Name der Hochschule/Name of the university/college: Hochschulort/Town or City: 09. x Haben Sie vorher bereits an einer anderen Hochschule in Deutschland studiert? Had you studied at another university/college in Germany beforehand? nein/no ja/yes Semester(s) #140_03_FragebEngl_innen_2c 10. ZAHL 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 5 Wie viele Stunden haben Sie während der letzten für Sie „typischen“ Semesterwoche täglich für folgende Aktivitäten aufgewandt? Angaben für jeden Wochentag in Stunden. Bitte auf volle Stunden runden! How many hours did you spend per day on the following activities during your last "typical" semester week? Figures for each weekday in hours. Please round up to full hours! ------- Semesterwoche/Semester Week ------MO MON DI TUES MI WED DO THURS FR FRI SA SAT SO SUN Lehrveranstaltungen (Vorlesungen, Seminare, Praktika usw.) Courses (lectures, seminar courses, practical courses etc.) Sonstiger studienbezogener Aufwand (Vor- und Nachbereitung, Fachlektüre, Studien-, Haus- und Abschlussarbeiten, Bücher ausleihen, Sprechstunden usw.) Other study-related activities (preparation/further study/revision, study papers/assignments, dissertations/theses, attendance of office hours, etc.) Tätigkeiten gegen Bezahlung (Jobben, Erwerbsarbeit, Nachhilfeunterricht usw.) Paid jobs/work (Casual/temporary jobs/work, paid employment, pupil tutoring, etc.) ANGABEN ZUR VORBILDUNG D E TA I L S O N YO U R P R E V I O U S E D U C AT I O N 11. x Welchen höchsten Bildungsstand hatten Sie, als Sie nach Deutschland kamen? What was your highest educational qualification when you came to Germany? Schulabschluss der Sekundarstufe, Abitur oder sonstige Hochschulreife/ Secondary school leaving certificate, Abitur or other higher education entrance qualification Hochschulstudium ohne Abschluss Higher education, no degree Hochschulstudium mit erstem Abschluss (z.B. Bachelor) Higher education with a first degree (eg, Bachelor's) Hochschulstudium mit zweitem Abschluss auf postgradualer Ebene (z.B. Master) Higher education with a second-graduate-degree (eg, Master's) Promotion/Doctorate (PhD) ZAHL Bitte nur eine Nennung! Please cross one only. >> weiter mit Frage go to Question Falls Sie vorher schon studiert hatten: If you already studied beforehand: Wie viele Studienjahre haben Sie außerhalb Deutschlands studiert? How many academic years did you spend studying outside Germany? Studienjahre/Academic years (bitte auf ganze Jahre runden/ please round up to full years) 12 #140_03_FragebEngl_innen_2c 12. x 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 6 Anerkennung war nicht notwendig, da ich nur vorübergehend zum Teilstudium in Deutschland bin. No recognition necessary, since I'm only in Germany temporarily to complete a part of my studies. x In welcher Weise wurde Ihre Vorbildung in Deutschland anerkannt? How were your previous qualifications recognised in Germany? Mehrfachnennungen möglich multiple choice possible >> weiter mit Frage go to Question 15 Meine Vorbildung wurde.../My previous qualifications were... nach Feststellungsprüfung am Studienkolleg als Hochschulreife/Studienberechtigung anerkannt. recognised, after the assessment test at the preparatory course, as qualifying me for higher education/studies nach Eignungsprüfung (z.B. für Kunst, Sport) als Studienberechtigung anerkannt. recognised, after an apitude test (eg, sport, art), as qualifying me for higher education/studies direkt als Hochschulreife/Studienberechtigung anerkannt recognised as qualifying me directly for higher education/studies als Vordiplom anerkannt recognised as equivalent to the pre-Diplom als Bachelor anerkannt recognised as a Bachelor's degree als Diplom/Magister/Master anerkannt recognised as Diplom/Magister/Master's degree von meinen Studienleistungen wurden Teile anerkannt (z.B.Credit Points, Workloads, Module, Scheine) some of my study achievements were recognised (eg, credit points, work loads, modules, credits/transcripts) 13. x SKALA 14. x Wie zufrieden waren Sie mit der Anerkennung Ihrer Vorbildung? How much were you content with the recognition of your previous qualifications? sehr unzufrieden very unhappy sehr zufrieden very happy Haben Sie in Deutschland ein Studienkolleg besucht? Did you attend a preparatory course in Germany? nein/no ja/yes A N G A B E N Z U R W O H N S I T U AT I O N D E TA I L S O N YO U R ACCO M M O DAT I O N 15. x Wo wohnen Sie während des Sommersemesters 2003 und wo würden Sie am liebsten wohnen? Where are you living during the 2003 summer semester and where would you most prefer to live? in einem Studenten-Wohnheim/in a student hall of residence: · im Zweibettzimmer/Twin room · im Einzelzimmer/Single room · im Einzelzimmer in einer Wohngruppe/Single room in a residental unit · im Einzelappartement/Single appartment · in einer Mehrzimmer-Wohnung/in a flat with several rooms in einer Mietwohnung (ggf. auch Eigentumswohnung): in a rented flat (poss. also an owner-occupied flat): · allein/alone · mit (Ehe-)Partner(in) und/oder Kind(ern)/with spouse/partner and/or children · in einer Wohngemeinschaft/in a shared flat · bei Freunden/ Bekannten/with friends/acquaintances zur Untermiete bei Privatleuten/as a private lodger/subtenant bei den Eltern oder Verwandten/with parents/relatives ich wohne I'm living: ich würde am liebsten wohnen I'd most prefer to live: #140_03_FragebEngl_innen_2c 16. ZAHL 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 7 Was müssen Sie für Ihr Zimmer/ Ihre Wohnung monatlich bezahlen? How much do you have to pay for your room/flat per month? Miete einschließlich Nebenkosten für Strom, Heizung etc. Rent per month including extras for electricity, heating, etc. 17. x Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer gegenwärtigen Wohnsituation? How happy are you with your current accommodation? € sehr unzufrieden very unhappy sehr zufrieden very happy SKALA 18. ZAHL 19. x SKALA Wie lange haben Sie gesucht, bis Sie Ihr derzeitiges Zimmer bzw. Ihre derzeitige Wohnung gefunden hatten? How long did it take before you found your current room/flat? Inwieweit haben Sie die folgenden Erfahrungen bei der Suche nach Ihrem derzeitigen Zimmer bzw. Ihrer derzeitigen Wohnung gemacht? To what extent did you experience the following in finding your present room/flat? Ich habe mich oft vergeblich um ein Zimmer/eine Wohnung beworben. I often applied for a room unsuccessfully. Ich hatte häufig den Eindruck, dass ich das Zimmer/die Wohnung nicht bekommen habe, weil ich Ausländer(in) bin. I had the impression that I didn't get the room/flat because I was a foreigner. Für die Zimmersuche/Wohnungssuche ist die Vermittlung durch Bekannte sehr wichtig. It's very important that friends/acquaintances help in the search for a room/flat. An meinem Hochschulstandort ist es für Studierende generell sehr schwierig, ein passendes Zimmer/eine passende Wohnung zu finden. It's very difficult for students to find a suitable room/flat in my university/college town. Ein Zimmer/eine Wohnung zu einem angemessenen Mietpreis zu finden, ist fast aussichtlos. There's hardly any chance of finding a room/flat for a reasonable rent. Für die Zimmersuche/ Wohnungssuche war die Vermittlung durch das Studentenwerk sehr hilfreich. The assistance provided by student services (Studentenwerk) in finding a flat/room staff was very helpful. Monate/ Months Bitte bewerten Sie jede Aussage. Please assess each statement. trifft gar nicht nicht zu not at all trifft völlig zu absolutely #140_03_FragebEngl_innen_2c 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 8 MENSA UND ERNÄHRUNG STUDENT REFEC TORY AND FOOD 20. x 21. x SKALA An wie vielen Tagen pro Woche während der Vorlesungszeit gehen Sie in der Regel zum Mittagessen in die Mensa oder eine Caféteria im Hochschulbereich? On how many days per week during the semester lecture period do you generally take your midday meal in the refectory/student restaurant/cafeteria? Wie beurteilen Sie das Angebot der Ihnen bekannten Mensa hinsichtlich: How would you judge the service offered in the refectory/student restaurant which you use in terms of: Bitte zutreffende Zahl ankreuzen. Please tick the appropriate number. 0 1 2 3 5 4 sehr gut excellent sehr schlecht very poor Geschmack/taste Ernährungsqualität/Gesundheitswert/nutritional quality/healthiness Auswahl/ Kombinationsmöglichkeiten/choice and possible combinations Preis-Leistungs-Verhältnis/value for money Atmosphäre/Raumgestaltung/atmosphere/interior design Berücksichtigung von Essensgewohnheiten verschiedener Religionen Consideration given to the eating habits of various faiths kann ich nicht beurteilen/I'm unable to judge this M O N AT L I C H E E I N N A H M E N I M S O M M E R S E M E ST E R 2 0 03 M O N T H LY I N CO M E I N T H E 2 0 03 SU M M E R S E M E ST E R 22. ZAHL Wie viel Geld steht Ihnen durchschnittlich im Monat während des Sommersemesters 2003 zur Verfügung? Bitte geben Sie für jede Finanzierungsquelle den Betrag an. What is the amount of money on which you dispose on average per month during the lecture period Summer Semester 2003? Please specify the amount for ech financial source. x von den Eltern (bar auf die Hand/per Überweisung auf Ihr Konto) from my parents (cash/by transfer on your bank account) € vom Partner/von der Partnerin (bar auf die Hand/per Überweisung auf Ihr Konto) from my partner/spouse (cash/by transfer on your bank account) € von anderen Verwandten, Bekannten (bar auf die Hand/per Überweisung auf Ihr Konto) from other relatives, friends, acquaintances (cash/by transfer on your bank account) € Stipendium · · · · · (bitte angeben)/scholarship/grant (please specify): meines Heimatlandes/from my home country deutsches Stipendium/German grant europäisches Stipendium/European grant einer internationalen Organisation/from an international organisation sonstiges Stipendium/other grant Ausbildungsförderung nach dem BAföG - aktueller Förderungsbetrag BAföG educational assistance - current amount of assistance € € Darlehen einer Bank/Sparkasse/Firma/Privatperson Bitte den Betrag eintragen, den Sie davon monatlich im Durchschnitt benötigen. Loan from a high street bank/savings bank/company/private person Please enter how much of this money you need each month. € eigener Verdienst aus Tätigkeiten während der Vorlesungszeit und/oder der vorlesungsfreien Zeit Bitte den Betrag eintragen, den Sie davon monatlich im Durchschnitt benötigen. personal earnings from employment during the lecture period and/or during the non-lecture period (recess) Please enter how much of this money you need each month. € eigene Mittel, die vor dem Studium erworben/angespart wurden Bitte den Betrag eintragen, den Sie davon monatlich im Durchschnitt benötigen. personal funds earned/saved before commencing my studies Please enter how much of this money you need each month. € andere Finanzierungsquelle other sources of funding € bitte angeben/please specify: 6 7 #140_03_FragebEngl_innen_2c 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 9 G E L D V E R D I E N E N W Ä H R E N D D E S S T U D I U M S - J O B B E N , E R W E R B S TÄT I G K E I T u s w. E A R N I N G M O N E Y D U R I N G M Y S T U D I E S - C A S U A L / T E M P O R A RY W O R K , PA I D E M P LO Y M E N T, 23. x Sind Sie in der vorlesungsfreien Zeit im Frühjahr 2003 und/oder im laufenden Sommersemester einer Tätigkeit nachgegangen, mit der Sie Geld verdient haben bzw. verdienen? In the non-lecture period (recess) Spring 2003 and/or in the current summer semester, did you take up any work for which you earned/are earning money? vorlesungsfreie Zeit Frühjahr 2003 non-lecture period (recess) Spring 2003 etc. Vorlesungszeit Sommersemester 2003 lecture period Summer Semester 2003 nein, nicht erforderlich/no, not nessesary nein, wegen Studienbelastung nicht möglich no, not possible due to my study workload nein, weil ich keine Arbeitserlaubnis habe no, because I have no work permit nein, weil ich schon 90 Tage gearbeitet habe no, because I have worked up to 90 days already nein, ohne Erfolg Tätigkeit/Job gesucht/no, look for a job/work without success ja, gelegentlich/yes, worked occasionally ja, häufig/yes, worked very often ja, laufend/yes, worked continously x Wenn Sie weder in der vorlesungsfreien Zeit im Frühjahr 2003 noch im laufenden Semester Geld verdient haben: If you neither earned money in the non-lecture period (recess) Spring 2003 nor in the current semester: Mit welcher Tätigkeit verdienten bzw. verdienen Sie Geld? How did you earn your money? Aushilfstätigkeit (z. B. in einer Fabrik, einem Büro, einer Kneipe) Temporary work (e.g., in a factory, office, pub/club) studentische Hilfskraft/Student assistant Tutor(in)/Tutor andere Tätigkeit/other work bitte erläutern/please specify: ZAHL Bei mehreren Tätigkeiten bitte jeweils für die letzte bzw. derzeitige Tätigkeit. If you had several jobs, please give details for the last or current job. Nettostundenlohn bitte auf vollen Euro-Betrag runden: Please round up net hourly rate to full euro sum: SKALA weiter mit Frage go to Question vorlesungsfreie Zeit Frühjahr 2003 non-lecture period (recess) Spring 2003 24 Vorlesungszeit Sommersemester 2003 lecture period Summer Semester 2003 mehrere Nennungen je Zeitraum möglich Several answers possible per time period Wie hoch war der Nettostundenlohn für diese Tätigkeit? How high was the net hourly rate for this work? x >> Inwieweit geben die folgenden Aussagen Ihre Gründe wieder, während des Studiums Geld zu verdienen? To what extent do the following statements reflect your reasons for earning money during your studies? Ich verdiene während des Studiums Geld / I earn money during my studies · weil es zur Bestreitung meines Lebensunterhalts unbedingt notwendig ist because it is/was absolutely essential to help me cover my living expenses · damit ich mir etwas mehr leisten kann/so that I can/could afford a little more · um praktische Erfahrungen zu sammeln, die mir im späteren Beruf von Nutzen sind/in order to gain some practical experience which will be useful to me in my future career · um Kontakte für eine mögliche spätere Beschäftigung zu knüpfen in order to make contacts for my possible future employment · um unabhängig von den Eltern zu sein in order to be independent of my parents · weil ich andere mitfinanzieren muss (Partner/Partnerin, Kind, andere Familienangehörige) because I have/had to co-fund others (spouse/partner, child(ren) other relations) · damit ich später ggf. unabhängig vom Studienabschluss eine Beschäftigung habe/so that I later have some employment, regardless of my academic degree vorlesungsfreie Zeit Frühjahr 2003 non-lecture period (recess) Spring 2003 € Vorlesungszeit Sommersemester 2003 lecture period Summer Semester 2003 € Bitte bewerten Sie jede Aussage. Please assess each statement. trifft gar nicht zu completely disagree trifft völlig zu completely agree #140_03_FragebEngl_innen_2c 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 10 ANGABEN ZU IHRER PERSON YOUR PERSONAL DETAILS 24. Ihr Geschlecht? Your sex? x männlich/male weiblich/female 25. Ihr Lebensalter? (in Jahren) Your age? (in years) ZAHL 26. Ihr Familienstand? Your marital/personal status? x verheiratet/married nicht verheiratet in fester Partnerbeziehung not married, in a firm relationship nicht verheiratet ohne feste Partnerbeziehung not married, no firm relationship 27. Haben Sie Kinder? Do you have any children? x nein/no ja/yes >> weiter mit Frage go to Question 28 falls ja/if yes: ZAHL Wie viele Kinder haben Sie? How many children do you have? ZAHL Wie alt ist Ihr (jüngstes) Kind? (bitte auf volle Jahre runden) How old is your youngest or only child? (please round up to full years) x Leben Sie mit Ihrem (jüngsten) Kind in Deutschland zusammen? Is your (youngest) child living with you in Germany? nein/no ja/yes 28. Welche Staatsangehörigkeit haben Sie? What nationality do you have? bitte angeben/please specify: A N G A B E N Ü B E R D I E E LT E R N D E TA I L S O N Y O U R PA R E N T S 29. x Welchen höchsten Bildungsabschluss haben Ihre Eltern? Bitte jeweils nur den höchsten Abschluss ankreuzen. What highest educational qualification do your parents have? Please only cross the highest qualification in each case. weniger als 8 Schuljahre less than 8 years of schooling Abschluss einer Volks-, Hauptschule (mindestens 8 Schuljahre) lower secondary school leaving certificate or similar (at least 8th grade) Abschluss einer Mittelschule (mindestens 10 Schuljahre) intermediary secondary school leaving certificate or similar (10th grade) Abitur oder sonstige Hochschulreife (mindstens 12. Klasse) Abitur or other higher education entrance qualification (at least 12th grade) Hochschulabschluss (einschließlich Lehrerausbildung) academic degree, university-level education (including teaching) Abschluss nicht bekannt/qualification unknown Vater Father Mutter Mother #140_03_FragebEngl_innen_2c 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 11 STUDIENLAND DEUTSCHLAND GERMANY AS A PLACE TO STUDY 30. x SKALA Bei Ihrer Entscheidung für ein Studium in Deutschland haben sicherlich Bildungsgründe eine Rolle gespielt? Bitte bewerten Sie kritisch die folgenden Aussagen. In deciding to study in Germany, educational reasons must certainly have played a role. Please critically assess the following statements. Ich glaubte, die Studienbedingungen und die Ausstattung der Hochschulen in Deutschland seien besser als zu Hause. I believed that the study conditions and the equipment of the universities/colleges in Germany were better than back home. Ich wollte die größere akademische Freiheit im Studienbetrieb kennenlernen. I wanted to get to know the greater degree of academic freedom practised in studies. Ich wollte meine Sprachkenntnisse vertiefen. I wanted to improve my language skills. Ich wollte andere Lehr- und Lernformen kennenlernen. I wanted to get to know other teaching/learning methods. Ich wollte vor allem spezielle Fachkenntnisse erwerben. I above all wanted to gain specific specialist knowledge. Ich wollte vor allem Forschungserfahrungen sammeln. I above all wanted to gain research experience. Ich glaubte, ein größeres Studienangebot zu finden. I believed I would find a greater range of studies on offer. Ich wollte vor allem einen ausländischen Abschluss erwerben. I above all wanted to gain a foreign degree. Das Austauschprogramm ließ mir keine andere Wahl als Deutschland. The exchange programme left me no other choice than Germany. 31. x SKALA Wie stark haben die nachfolgenden Überlegungen Ihre Studienentscheidung für Deutschland beeinflusst? How strongly did the following thoughts influence your decision to study in Germany? Ich wollte einmal in einer fremden Situation/Kultur zurechtkommen. I wanted to face the challenge of coming to terms with an unfamiliar situation/culture. In Deutschland gibt es keine Studiengebühren. No tuition fees charged in Germany. Ich wollte vor allem aus der Situation in meinem Heimatland herauskommen. I above all wanted to escape the situation in my home country. In Deutschland kann man sein Studium durch Jobben zumindest teilweise selbst finanzieren. It's possible to fund at least some of the studies yourself in Germany by taking up casual work/employment. Mit einem Studium in Deutschland verbessern sich meine Berufschancen. Studying in Germany improves my career chance. Die deutschen Hochschulen haben einen besonders guten Ruf. Germany's universities and colleges have a particularly good reputation. Deutschland ist ein hochtechnisiertes Land. Germany is a high-tech country. Mein Heimatland/meine Familie hat zu Deutschland eine besonders enge Beziehung. My home country/my family has particularly close ties to Germany. Freunde/Bekannte haben bereits in Deutschland studiert. Friends/acquaintances have already studied in Germany. Bitte bewerten Sie jede Aussage. Please assess each statement. trifft gar nicht zu completely disagree trifft völlig zu completely agree Bitte bewerten Sie jede Aussage. Please assess each statement. überhaupt nicht not at all sehr stark very strongly #140_03_FragebEngl_innen_2c 32. x 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 12 Wenn Sie die freie Wahl gehabt hätten, in welchem Land hätten Sie am liebsten und in welchem Land am zweitliebsten studiert? If you were free to choose, in which country would you have preferred to study? Deutschland/Germany Frankreich/France Großbritannien/Britain Niederlande/Netherlands USA/United States Australien/Australia Japan/Japan Italien/Italy anderes Land/another country bitte eintragen/please enter: 33. x Wo haben Sie die deutsche Sprache gelernt bevor Sie in Deutschland mit dem Studium begannen? Where did you learn German before beginning your studies in Germany? im Heimatland/in my home country · in der Schule/at school · an der Hochschule/at a university/college · am Goethe-Institut/an anderer deutscher Einrichtung/ at a Goethe-Institute/another German institution · in einem Sprachkurs außerhalb der Hochschule in a language course offered outside the university/college · per Fernunterricht bzw. im Selbststudium by distant studies/autodidactic learning in Deutschland/in Germany · am Studienkolleg/at a Studienkolleg (preparatory course) · an der Hochschule/at a university/college · in einem Sprachkurs außerhalb der Hochschule in a language course offered outside the university/college auf andere Weise/used a different path to learn Geman habe vor Studienbeginn kein Deutsch gelernt didn't learn any German before beginning my studies 34. x Haben Sie während des Studiums in Deutschland Ihre Deutschkenntnisse durch Sprachkurse vertieft? During your studies in Germany, did you extend your German skills by taking language courses? ja, an der Hochschule/yes, at the university/college ja, außerhalb der Hochschule/yes, outside the university/college nein, es gab keine angemessenen Kurse no, there were no appropropriate courses offered nein, die Kurse waren zu teuer/no, the courses were too expensive nein, ich hatte keine Zeit dafür/no, I didn't have enough time for this nein, es war nicht nötig/no, I didn't need to am liebsten first choice am zweitliebsten second choice to study #140_03_FragebEngl_innen_2c 35. x 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 13 Welche Sprachprüfung haben Sie für Deutsch als Fremdsprache abgelegt? Which German as a foreign language test did you take? Sprachprüfung am Goethe-Institut/Language test at a Goethe-Institute Sprachprüfung an einer anderen Einrichtung im Heimatland Language test at another institution in my home country Deutsche Sprachprüfung (DSH) an einer Hochschule/am Studienkolleg German Language Test (DSH) at a higher education institution/preparatory course Test Deutsch als Fremdsprache (TestDaF)/Test german as a foreign language sonstige Sprachprüfung/other language test keine Sprachprüfung/no language test 36. x SKALA Wie gut beherrschen Sie die deutsche Sprache in den folgenden Bereichen? How good is your German in the following situations/fields? Lesen und Verstehen von/Reading and understanding of · wissenschaftlichen Texten zu Themen des Studienfaches academic/scientific texts relating to topics from my subject of study · Materialien zur Studienorganisation materials on organising studies · wissenschaftlichen Texten zu fächerübergreifenden Themen (z.B. Umweltprobleme, Gesellschaftspolitik) academic/scientific texts on cross-disciplinary topics (e.g., environmental problems, questions of society and politics) Hören und Verstehen von/Reading and understanding of · wissenschaftlichen Vorträgen/Gesprächen zu Themen des Studienfaches academic/scientific lectures/conversations relating to topics from my subject of study · Vorträgen/Gesprächen zur Studienorganisation lectures/conversations on organising studies · Vorträgen/Gesprächen zu fächerübergreifenden Themen (z.B. Umweltprobleme, Gesellschaftspolitik) lectures/conversations on cross-disciplinary topics (e.g., environmental problems, questions of society and politics) Schreiben von/Writing · Hausarbeiten, Abschlussarbeiten study assignments/papers/dissertations/theses · Protokollen, Thesenpapieren/minutes, position papers · Berichten über den Studienablauf (z.B. für den Stipendiengeber) reports on how my studies are progressing (e.g., for scholarship/grant awarding organisations) Sprechen/Kommunizieren in/Speaking/communicating in · Gesprächen/Diskussionen zu wissenschaftlichen Themen des Studienfaches (z.B. im Seminar) conversations/discussions on academic/scientific topics relating to my subject of study (e.g., in a seminar course) · studienbezogenen Alltagssituationen (z.B. Immatrikulation, Anmeldung zu Lehrveranstaltungen) study-related everyday situations (e.g. matriculation, registering for courses) · Gesprächen/Diskussionen zu fächerübergreifenden Themen (z.B. Umweltprobleme, Gesellschaftspolitik) conversations/discussions on cross-disciplinary topics (e.g., environmental problems, questions of society and politics) Bitte bewerten Sie jede Aussage. Please assess each statement. sehr schlecht very poor sehr gut excellent #140_03_FragebEngl_innen_2c 37. x SKALA 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 14 Hatten Sie in Deutschland in den nachfolgenden Bereichen Schwierigkeiten? Bitte geben Sie den Grad Ihrer Schwierigkeiten an. What difficulties did you have to overcome during your stay in Germany? Please enter the degree of difficulty. sehr große Schwierigkeiten major difficulties überhaupt keine Schwierigkeiten no difficulties at all Anerkennung meiner bisherigen Schul-, Studienleistungen recognition of my previous school/study achievements Beantragung des Visums/der Aufenthaltsgenehmigung application procedure for the visa, residence permit Studienplatzzusage/confirmation of a study place Arbeitserlaubnis/work permit Zimmer-/Wohnungssuche/finding a room/flat Verständigung in deutscher Sprache/communicating in German Finanzierung/funding Orientierung im Studiensystem/finding my way around the study system Kontakt zu Hochschullehrern/contacts with professors, lecturers, faculty Kontakt mit deutschen Studierenden/contacts with German students Kontakt zur Bevölkerung/contacts with the general population Leistungsanforderungen im Studium/academic performance levels 38. x SKALA Wie zufrieden sind Sie mit den folgenden Hilfen an Ihrer Hochschule für ausländische Studierende? How happy were you with the following forms of assistance which your university/college provides for foreign students? wurde nicht angeboten no such service offered überhaupt nicht zufrieden very unhappy sehr zufrieden very happy Einführung in Lern- und Arbeitstechniken Introduction to learning/study techniques Welcome-Veranstaltungen/allgemeine Orientierungsangebote Welcome/general introductory events fachliche Vorbereitungskurse/Academic preparatory courses studienbegleitende Tutorien/Course-integrated tutorials Tutorien im Wohnheim/Tutorials offered in the hall of residence Deutschkurse/German language courses Studienberatung/Study counselling Vermittlung von Wohnraum (z.B. bei Ankunft) Assistance with finding a place to live (e.g., on arrival) Hilfe im Umgang mit Behörden Assistance when dealing with the authorities Kommunikationsmöglichkeiten mit deutschen Studierenden Opportunities to get into contact with German students Informationen zur Finanzierung des Studiums Information on financing studies Beratung zu Fragen der Arbeitserlaubnis Advice on work permit questions Informationen zum Aufenthaltsrecht nach Studienabschluss Information on the right of residence after completing my studies 39. x Ausgehend von Ihren Erfahrungen mit den Studien- und Lebensbedingungen in Deutschland: Würden Sie Ihren Freunden/Bekannten im Heimatland empfehlen, in Deutschland zu studieren? Based on your experience with the living and studying conditions in Germany: Would you recommend fellow students in your home country to study in Germany? · Kann ich jetzt noch nicht beurteilen Cannot judge it yet Vielen Dank für Ihre Mitarbeit! Thanks a lot for your assistance! nein, überhaupt nicht no, not at all ja, unbedingt yes, absolutely #140_03_FragebEngl_innen_2c 28.02.1995 17:28 Uhr Seite 15 Wenn Sie noch Ergänzungen, Anmerkungen oder kritische Hinweise haben, bitten wir Sie, uns diese mitzuteilen: If you want to give complementary information or make critical remarks please note here: #140_03_Frageb_Engl_aussen 4c 28.02.1995 17:26 Uhr Seite 16 Informationen über die Akteure und die Durchführung der Untersuchung Wer erhält den Fragebogen? Für die Sozialerhebung wird eine Stichprobe Studierender befragt (derzeit jede/r 15.), deren Zusammensetzung repräsentativ für alle Studierenden an Fachhochschulen und Universitäten in der Bundesrepublik ist. Zu diesem Zwecke hat Ihre Hochschule nach dem Zufallsprinzip eine entsprechende Anzahl von Anschriften aus der aktuellen Studierendendatei gezogen, d.h. jede/r hat eine gleich große Chance, in die Stichprobe aufgenommen zu werden. Die Hochschule hat dann die von HIS bereitgestellten Befragungsunterlagen mit den Anschriften der Studierenden versehen und die so adressierten Unterlagen bei der Post - zur Übermittlung an Sie - aufgegeben. Weitere Informationen im Internet: http://www.sozialerhebung.de >> beauftragt vom Deutschen Studentenwerk (DSW) Die Studentenwerke und ihr Dachverstand, das Deutsche Studentenwerk (DSW), engagieren sich für die soziale, wirtschaftliche, kulturelle und gesundheitliche Förderung der Studierenden. Als moderne Dienstleistungsunternehmen bieten heute 61 Studentenwerke für 1,9 Mio. Studierende ihren Service an – damit Studieren gelingt! Das DSW koordiniert und unterstützt die Arbeit der Studentenwerke, vertritt ihre Interessen gegenüber Politik und Öffentlichkeit und pflegt eine enge Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Verbänden bzw. Organisationen, die den gleichen Zwecken dient. Weitere Informationen im Internet: http://www.studentenwerke.de >> gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Weitere Informationen im Internet: http://www.bmbf.de >> durchgeführt von HIS Hochschul-Informations-System HIS ist eine Einrichtung von Bund und Ländern und erbringt Forschungs- und Dienstleistungen für Hochschulen, Wissenschafts- und Kultusverwaltungen. Im Bereich Studierendenforschung arbeitet HIS u.a. zu Themen wie Studienwünsche von Abiturient(inn)en, Ausbildungs- und Berufsverläufe, soziale Situation Studierender, Gründe für den Studienabbruch, Qualität der Lehre, studentische Auslandsmobilität und ausländische Studierende in Deutschland. Weitere Informationen im Internet: http://www.his.de Kontakt Für Rückfragen stehen Ihnen bei HIS (Postfach 2920, 30029 Hannover) zur Verfügung: Wolfgang Isserstedt: Tel.: 0511/1220-208; e-mail: [email protected] Dr. Elke Middendorff: Tel.: 0511/1220-194; e-mail: [email protected] Seite 89 ANHANG L i t e r a t u r v e r z e i c h n i s Literaturverzeichnis Barrow, C. W. u.a.: Globalization, Trade Liberalization and higher Education in North America, 2003. BMBF:Deutsche Studierende im Ausland, 2004 (Vorabauswertung) Cheps: The European higher education and research landscape 2020, Anniversary Edition, 2004. Clark, B.: The higher Education System. Academic Organization in Cross-National Perspective, 1983. Eggins, H. ed.: Globalization and the Reform in higher Education, 2004. Europäisches Parlament, Directorate General Research: Statistics on Students Mobility. In: Education and Culture Series 112 EN, 2003. EUA: Forward from Berlin: The Role of Universities to 2010 and Beyond, 2003 Gallup-Bleck, A., Interantional students mobility: Projekt atlas. In: International Higher Education, Bd. 37, 2004, 10. Heublein, U. u.a.: Studienverlauf im Ausländerstudium. In: DAAD Dokumentation und Materialien, Bd. 55, 2004. Keller, A.: Alma mater bolognaise. In: GEW-Analysen und Alternativen für Bildung und Wissenschaft, 2004. King, R.: The University in the Global Age, 2004. Leidel, M.: Statistische Erfassung der Mobilität von Studierenden. In: Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik, 2004, 1167 ff. 89 Seite 90 Titel_A3_Internationalisierung.FH8 Mon Feb 21 15:44:06 2005 Seite U3 C M Y CM MY CY CMY K Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unentgeltlich abgegeben. Sie ist nicht zum gewerblichen Vertrieb bestimmt. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlbewerberinnen/Wahlbewerbern oder Wahlhelferinnen/Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen sowie für Wahlen zum Europäischen Parlament. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen und an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift der Empfängerin/dem Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Bundesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Probedruck Titel_A3_Internationalisierung.FH8 Mon Feb 21 15:44:06 2005 Seite U4 C Probedruck M Y CM MY CY CMY K