Übungsaufgaben 1 „Synthese und Umwandlung von funktionellen Gruppen“
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Übungsaufgaben 1 „Synthese und Umwandlung von funktionellen Gruppen“
Übungsaufgaben 1 „Synthese und Umwandlung von funktionellen Gruppen“ Wiederholung grundlegender Begriffe und Prinzipien 1) Definieren Sie den Begriff „Mesomere Grenzformel“. In der englischen Literatur spricht man von „resonance structure“. Eine gute Beschreibung der Modellvorstellung „Mesomerie“ und „Mesomere Grenzformel“ finden Sie z.B. in dem Buch von Carey und Sundberg, Teil A oder im Internet unter http://www.chem.ucla.edu/~harding/tutorials/resonance/draw_res_str.html und http://www.chem.ucla.edu/~harding/tutorials/resonance/imp_res_str.html. 2) Zeichnen Sie alle mesomeren Grenzformeln zu den angegebenen Formeln und kennzeichnen Sie jeweils diejenige, die am meisten zur Beschreibung der wahren Elektronenverteilung beiträgt. O a) f) b) CO32– d) “ N N g) CO O O c) h) NO+ O i) CH2N2 NO2 l) O m) p) q) O” o) O “ O H j) O n) ” O O O ” k) e) N O r) O H Synthese von Halogeniden 3) Jauch und Mitarbeiter (Eur. J. Org. Chem. 2003, 4752-4756) haben mit Boswelliasäure 1 im Rahmen einer Photo-Oxidation eine Wohl-Ziegler-Bromierung durchgeführt und ausschließlich Produkt 2 erhalten. H H H NBS H HO H COOH 1 H Br H H Dioxan/H2O RT/ quant. HO H COOH 2 1 Erklären Sie mit geeigneten Formeln oder Skizzen, warum nur das β-ständige H an C11 substituiert wird und nicht auch die beiden anderen möglichen H-Atome. Hinweis: machen Sie sich ein möglichst genaues Bild von 1 4) Formulieren Sie die Mechanismen der möglichen Nebenreaktionen bei der Wohl-ZieglerBromierung von E-3-Octen. 5) Herdeis und Mitarbeiter (Arch. Pharm. 326, 297 (1993)) haben bei der Synthese von Baikiain folgende Reaktion durchgeführt: NBS N Ts COOH O Br O N Ts CH3CN / H2O 79% Zeichnen Sie für das Produkt die dreidimensionale Struktur in perspektivischer Darstellung und geben Sie zwei denkbare Mechanismen für dessen Bildung an! 6) Rousseau und Mitarbeiter haben Iodolactonisierungen in Abhängigkeit von der Ringgröße des gebildeten Lactons untersucht. “ + "I " COOH A+B + "I " = ” PF6 N I N ( )n Welche beiden Produkte können prinzipiell entstehen? 7) Zur Synthese von Amphidinol 3 benötigten Rychnovsky et al. (Angew. Chem. 118, 7416 (2006)) das trans-Vinyliodid B, das sie aus dem Alkin A hergestellt haben. Welche Reagenzien werden dazu benötigt? Beachten Sie die Reihenfolge der Zugabe! 1) H TIPSO 2) I TIPSO 3) A B 2 Übungsaufgaben 2 „Synthese und Umwandlung von funktionellen Gruppen“ Wiederholung grundlegender Begriffe und Prinzipien 9) Definieren Sie den Begriff „Tautomerie“ 10) Zeichnen Sie alle Tautomere zu folgenden Strukturen. O O a) e) c) b) O N f) O O O g) O NO2 d) O N N OH h) Synthese von Halogeniden 11) Lee et al. (JACS 117, 8017 (1995)) führten folgende Reaktion durch: H TfO BnO O Ph O H CHCl3 / LDA THF / Et2O / HMPT H Cl3C BnO O Ph O H - 110 °C / 60% Formulieren Sie den Mechanismus! Warum wird die Reaktion bei –110 °C durchgeführt? 12) Welche Produkte entstehen? PBr3 / Py Me3Si OH Et2O / Rückfl. OH PPh3 / I2 CH2Cl2 0° C bis RT 3 H Cl PPh3 / I2 OH O Br H OTBDPS Imidazol 1) TsCl / Py 2) NaI / Aceton HO COOMe OBz 1) MsCl / NEt3 OH 2) NaI / Aceton 13) Ugnen et al. (THL 39, 8089 (1998)) haben folgende Reaktionen („Finkelstein-Reaktionen an sp2-hybridisierten C-Atomen“) untersucht: O O O O S Cl NaI / Aceton S I H3C H3C NaI / Aceton keine Reaktion Cl Erklären Sie dieses Ergebnis! 14) C. M. Ireland et al. führten bei ihrer Totalsynthese von Neoamphimedin (J. Org. Chem. 72, 8501-8505 (2007)) folgende Reaktionssequenz durch: MeO NO2 O N H N OMe 1) AcOH / H2SO4 H2O / Rückfluss 2) NaNO2 / 0 °C 3) CuCN / 50 °C MeO NC NO2 N OMe Welche drei Reaktionen laufen hier ab? Formulieren Sie die Mechanismen der Schritte 1-3. Welches Endprodukt entsteht? 4 Übungsaufgaben 3 „Synthese und Umwandlung von funktionellen Gruppen“ Wiederholung grundlegender Begriffe und Prinzipien 15) Geben Sie die pKS-Werte folgender Substanzen oder Substanzklassen an. O a) HF O c) b) R–COOH d) NH4+ O e) f) R OH NO2 CH3OH g) h) R O i) m) R H2 q) u) y) j) R O n) r) H2O DBU H H H l) OH o) R NH3 v) LDA z) k) s) p) OH H H H R H t) NEt3 w) LiHMDS x) DIPEA “ N H Synthese von Halogeniden 16) Nennen Sie 10 verschiedene Schutzgruppen für Alkohole und geben Sie jeweils an, wie man sie einführt und abspaltet (jeweils mit ausführlichem Mechanismus). 17) Nennen Sie drei Reaktionen, bei denen Triphenylphosphinoxid als Nebenprodukt entsteht, mit Namen und ausführlichem Mechanismus. 18) Was müssen Sie berücksichtigen, wenn Sie Macrocyclen durch intramolekulare Cyclisierungsreaktionen herstellen wollen? 19) Nennen Sie drei verschiedene Methoden, wie Sie aus einem Alken ein Alkylhalogenid synthetisieren können. 20) Wie kann man aus einem Alken ein Vinylhalogenid erzeugen? 21) Wie können Sie Alkine in Vinylhalogenide überführen? 5 22) Benennen Sie folgende Verbindungen? O O O O O O O O O O 23) Schreiben Sie die Strukturen für folgende Verbindungen hin! a) Crotonsäure b) o-Kresol c) Brenzkatechin d) Glycidester e) Propargylalkohol f) Acetophenon g) Adipinsäure h) Hünig-Base i) Mesitylen j) Glyoxal k) Allylalkohol l) Isoamylalkohol m) Hydrochinon 6 7 8 9 Übungsaufgaben 4 „Synthese und Umwandlung von funktionellen Gruppen“ Wiederholung grundlegender Begriffe und Prinzipien 24) Üben Sie „Elektronenschieben“, indem Sie in folgende Mechanismen alle Elektronenschiebepfeile einzeichnen (Tipp: insgesamt 23 Pfeile). O Cl S O O O N S Cl O + HO - H O O I Na+ O + H N S Cl O O - + Na - I - S O O O S O Li + O - N H H O I H H – +H I H H N Li + - O H + H Li + I - H N “ N H+ “ N I H O – H N H O “ H O N H – H+ H O“ H – H+ N H O O 10 25) Üben Sie „Elektronenschieben“, indem Sie für folgende einfache Reaktionen plausible Mechanismen formulieren! HBr a) CH3NH2 O OH b) Br O Cl N H O O c) EtOH / H O + Et O O d) O O NaOEt O H EtOH 26) Jean F. Normant et al. (Org. Synth. 74, 194-200 (1997)) haben folgende Reaktion durchgeführt: O NaI / HOAc I 70 °C / 12 h H3C COOEt H3C O Et H 98% Schlagen Sie einen Mechanismus für diese Reaktion vor und erklären Sie den stereochemischen Verlauf! 27) G. Daidone und Mitarbeiter wollten mit Verbindung A eine Sandmeyer-Reaktion durchführen, um das Chlorid B herzustellen. Satt B haben sie die Verbindung C erhalten. Schlagen Sie einen Mechanismus für die Bildung von C vor. Me Me O N N Ph N Me B Cl N N Ph Me O N Me A NH2 CuSO4 / NaCl Ascorbinsäure Cl H N N N Ph Me O C 11 Übungsaufgaben 5 „Synthese und Umwandlung von funktionellen Gruppen“ SS 2011 Wiederholung grundlegender Begriffe und Prinzipien 28) a) Nennen Sie 15 Basen, die in der Organischen Chemie als Reagenzien verwendet werden. b) Nennen Sie 10 Säuren, die in der Organischen Chemie als Reagenzien verwendet werden. c) Nennen Sie 15 Lewis-Säuren, die in der Organischen Chemie verwendet werden. d) Nennen Sie 10 Nucleophile, die in der Organischen Chemie eingesetzt werden. e) Nennen Sie 10 Elektrophile, die in der Organischen Chemie eingesetzt werden. Synthese von Alkenen 29) Welche Produkte entstehen? H2 / Pd / BaSO4 O O OPMB MOMO O H O H Chinolin O H2 / Pd / BaSO4 O Chinolin H AcOEt / 1-Hexen 2h / RT / 94% OH 1) 2,8 EtMgBr Me3Si 2) 2,8 TMSCl 3) 1,1 eq. 1,4 M H2SO4 aq PBr3 / Py Et2O Me3Si OH Red-Al EtO2 / Tol. Me3Si OH RT Br Rückfluß 12 “ Ph3P MeOPh O O O O CH3 ” COOEt MeOPh O O O COOEt H CH2Cl2 / RT / 91% O O COOEt OH Ph3P = CH - COOEt O OH O O C10H21 TBDMSO O OTBDMS P(OEt)2 O O O O C10H21 TBDMSO O O O O H O OO O O OTBDMS O LiCl / DBU O O 89 % O O H H O O O O O Li H Cl O 1) Br TIPS TIPS 2) TBAF / THF O 13 Übungsaufgaben 6 „Synthese und Umwandlung von funktionellen Gruppen“ Wiederholung grundlegender Begriffe und Prinzipien 30) a) Erklären Sie den Begriff „Hyperkonjugation“. b) Was ist „Phasentransferkatalyse“ ? c) Erklären Sie die Begriffe „Enantiomer“, „Diastereomer“, „meso-Form“, „Z/E-Isomerie“, „Konstitution“, „Konfiguration“, „Konformation“ Synthese von Alkenen 31) Formulieren Sie die Mechanismen folgender Namensreaktionen (möglichst ohne im Skript nachzuschauen!): a) Lindlar-Hydrierung b) Peterson-Olifinierung c) Bamford-Stevens-Reaktion d) Corey-Winter-Reaktion e) Burgess-Reaktion f) Cope-Eliminierung g) Still-Gennari-Reaktion 32) Setzt man Epoxide mit Triphenylphosphin um, so erhält man Alkene. Schlagen Sie einen Mechanismus für diese Reaktion vor. Wie beeinflussen elektronische Effekte der Substituenten am Epoxid die Geometrie der neu gebildeten Doppelbindung? 33) Wie stellt man die Phosphonate, die man für Horner-Emmons-Reaktionen benötigt, her? Kann man damit auch die Still-Gennari-Phosphonate und die Ando-Phosphonate herstellen? Schlagen Sie alternative Methoden zur Darstellung aller drei Phosphonat-Typen vor! 34) Was muss man beim Umgang mit folgenden Reagenzien beachten? a) DMDO b) Burgess-Reagenz c) Martin-Reagenz d) starke Oxidationsmittel e) Raney-Nickel f) Lindlar-Pd g) NBS für Wohl-Ziegler-Reaktionen 14 Übungsaufgaben 7 „Synthese und Umwandlung von funktionellen Gruppen“ Wiederholung grundlegender Begriffe und Prinzipien 35) Formulieren Sie den Zusammenhang zwischen Konzentration und Reaktionsgeschwindigkeit bei einer bimolekularen Reaktion. Annahme: eine bimolekulare Reaktion A + B Æ C dauert 4 h bei [A] = [B] = 0,1 mol/L und liefert quantitative Ausbeute. Wie verändert sich die Reaktionszeit, wenn Sie die Menge des Lösungsmittels a) verdoppeln, b) verzehnfachen (jeweils bei gleich bleibenden Mengen der Edukte)? Welche Ausbeuten erwarten Sie, wenn Sie die Reaktionen mit den Lösungsmittelmengen a) und b) bereits nach 4 h aufarbeiten? Synthese von Alkenen 36) Formulieren Sie die Mechanismen und die Produkte folgender Reaktionen. Welche von beiden funktioniert leichter und warum? O OH O HO O-(+)Menthyl H OTBDPS OTBDPS (+)Menthyl-O O O H Oxidation O O O O O-(+)Menthyl H OTBDPS OTBDPS (+)Menthyl-O O H O 37) Sie haben folgende Reaktion durchgeführt: (MeO)2P(O) O COOMe LiHMDS / THF / – 30 °C H Leider haben Sie im Verlauf Ihrer Synthese festgestellt, dass Sie für weitere Untersuchungen auch das 3-cis-2-trans-Isomer von obigem Produkt benötigen. Wie können Sie es herstellen? 15 38) Welches Produkt entsteht? Wie heißt die Reaktion? OBn OMe PMBO MeOOC OBn HO O 8 O c 180 °C O 14 oder H HO MeOOC d O H O 39) Formulieren Sie ausführlich (mit allen Zwischenprodukten und dem Endprodukt) folgende Reaktionen: 1) Br2 / THF / 10 °C O 2) HO-CH2-CH2-OH / pTsOH 3) KOtBu / DMSO 4) NBS / (PhCO)2O2 5) AgOAc / Et2O OMOM O OH H 1) NaI / Zn / DMF / 130 °C 2) 0,1 % H2SO4 in H2O / Aceton 3) H2 / Pd / C O 4) LiAlH4 1) Allylchlorid / KI / K2CO3 OH 2) 185 °C / 5 d 3) Me2SO4 / NaOH 1) Ac2O / Py 2) H2 / Pd / C O 3) (CH2OH)2 / pTsOH / PhH 4) KOH / MeOH / H2O HO 5) a) NaH b) CS2 c) MeI 6) 250 °C 16 1) KHMDS (1,05 eq.) / THF / -78 °C 2) TIPSCl / – 78 °C bis RT 3) LiAlH4 / Et2O / 0 °C bis RT O O 4) NIS / CH2Cl2 / – 40 °C 5) AgOTf / Lutidin / CH2Cl2 / 40 °C 6) Me2N–NH2 / AcOH cat. / EtOH / 79 °C 40) Füllen Sie die Kästchen aus! a) OtBu 1) nBuLi / THF / -78 C OtBu EtOOC HO CH3 2) OH Ph N OH H OtBu Ph N H OtBu O HO CH3 O b) HO CH3 KI / CH3CN Cl P(OMe)3 50 °C 1) NaH 1) NaOMe / THF – 78 °C / 1h O 2) 2) AcNH SO2N3 H tBuOOC N BOC COOtBu 17 Übungsaufgaben 8 „Synthese und Umwandlung von funktionellen Gruppen“ Wiederholung „Synthese von Alkenen“ 41) Nennen Sie 15 Reaktionen zum Aufbau von Doppelbindungen. 42) Nennen Sie 15 Reaktionen, die man mit Doppelbindungen durchführen kann (Sie können die Substituenten frei wählen!). Wiederholung „Synthese von Alkinen“ 43) Nennen Sie 10 Reaktionen zum Aufbau von Dreifachbindungen. 44) Nennen Sie 10 Reaktionen, die man mit Dreifachbindungen durchführen kann (Sie können die Substituenten frei wählen). 45) Welche Produkte entstehen? 1) CBr4 / PPh3 OBn N EtOOC H CH2Cl2 / RT CHO 2) 2 eq BuLi OBn THF / -78 ° C 3) MeI / HMPT THF / - 78 ° C O Li C C SiMe3 O BF3 . OEt2 O C10H21 HO Welche Rolle spielt hier das BF3? Br OCO2Me PhO2S SO2Ph K2CO3 / DMF 60 ° C / 86 % 18 Synthese von Alkoholen 46) Welche Produkte entstehen bei folgenden Reaktionen? Formulieren Sie die Mechanismen dazu. MeOPh O O O 1) iPrMgCl OH O 2) LiAlH4 O S S OBn O nBuLi OH O O NaBH4 N H MeOH / - 78 ° C O 95 % OMe O O O MgBr THF / - 78 ° C OH 47) Lee und Mitarbeiter haben bei ihrer Synthese von Dactomelyn (JACS 117, 8017 (1995)) folgende Reaktion durchgeführt: O COOEt 3 eq. LiAlH4 BnO O COOEt 3 eq. AlCl3 HO Ph OH OH CH2Cl2 / Et2O / RT Schlagen Sie einen Mechanismus dafür vor! 19 48) Wie würden Sie folgende Umwandlungen durchführen (es handelt sich nicht nur um einstufige Umwandlungen!)? OBn N EtOOC OH N EtOOC OBn OH OH OBz HH HH H H HO OBz OH HH HH H H OBz OH HO HH HH H H MeOOC H H H H OH O HO O H O H H H 20 O HO O HO H H O H H O OH O O O 49) Füllen Sie die Kästchen aus und schlagen Sie einen Mechanismus für die letzte Umwandlung vor. O O O Br O MeO P MeO O DIBALH OPG Et2O 0 °C O O O OMe HO OMe H OPG O O OPG cat. Ph–Se–Li PG = Schutzgruppe. Welche Schutzgruppe würden Sie wählen? Begründung? Wie würden Sie diese Schutzgruppe wieder abspalten, ohne das Molekül zu zerstören? 21