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Orgelmatinee-2016:Orgelmatinee 2006
OrgelMatinee um Zwölf 2016 Asamkirche Maria de Victoria VOM 17. APRIL BIS 2. OKTOBER 2016 JEDEN SONNTAG UM ZWÖLF EINE REIHE DES KULTURAMTES UND DER SPARKASSE INGOLSTADT GEFÖRDERT VOM Asamkirche Maria de Victoria Orgel von Jann/Kuhn, 1986/2008 2 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Liebe Musikfreunde, seit 1990 widmen wir diese sommerliche Konzertreihe der Königin der Instrumente. Die Orgelmatinee im wunderbaren Ambiente der Asamkirche Maria de Victoria hat sich rasch zu einem gerne besuchten Treffpunkt für Musikliebhaber aus Nah und Fern entwickelt. Kultur an historischer Stätte: im Geiste des weltumspannenden, universalen Anspruchs, der vom einzigartigen Deckengemälde des Cosmas Damian Asam ausgeht, bieten wir nicht nur den einheimischen Künstlern, sondern ebenfalls international renommierten Organisten ein Forum. Ganz herzlich danke ich Ihnen für den regen Besuch und für Ihre Spendenbereitschaft. Immerhin konnten in den zurückliegenden Jahren mit Ihrer Unterstützung einige wertvolle Instrumente erworben werden. Herzlich danke ich der Sparkasse Ingolstadt und dem Istituto Italiano di Cultura, die unsere Reihe fördernd begleiten. Ihnen, liebe Besucher, wünsche ich viel Freude beim Erleben eines Gesamtkunstwerkes. Gabriel Engert, Kulturreferent 3 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Papst Benedikt XVI. über Kirchenmusik „Obwohl ich damals noch ein ziemlich einfältiger Bub war, habe ich begriffen, dass wir mehr als ein Konzert erlebt hatten, dass es gebetete Musik, dass es Gottesdienst war.“ Papst Benedikt am 15. Januar 2009 über ein Konzert, das er zusammen mit seinem Bruder Georg während der Salzburger Festspiele 1941 in der dortigen Stiftskirche besuchte. Auf dem Programm stand die unvollendete Missa c-Moll KV 427 von Wolfgang Amadeus Mozart. Grußwort des Kirchenrektors „Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefallen Gott an uns hat nun ist groß Fried ohn Unterlaß all Fehd hat nun ein Ende.“ So lautet die erste Strophe des geistlichen Liedes von Nikolaus von Hof aus dem 16. Jahrhundert, das auch heute noch in aller Munde ist. „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ – „Soli Deo gloria“ - „einzig Gott zur Ehre“, diesem Motto S. D. G. befahlen große Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel oder Joseph Haydn ihre Werke. Kirchenbauten wie Maria de Victoria erweisen Gott in ihrer Pracht alle Ehre. Als tönende Architektur, Harmonie ordnet die Musik den Menschen. Das Bild von der Musica mundana – humana – instrumentalis ist alt und hat doch nichts von seiner Bedeutung eingebüßt. Möge das Gotteslob für Augen und Ohren Sie berühren und Ihnen in den Konzerten der Orgelmatinee Freude schenken. Bernhard Oswald Münsterpfarrer, Kirchenrektor von Maria de Victoria 4 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Grußwort Cari amici della musica, Italien und Deutschland stehen seit Jahrhunderten in einem regen kulturellen Austausch. Dies gilt im Besonderen für die geistliche Musik, für die Orgelmusik und Vivaldi. So wurde der römische Kapellmeister Pierluigi da Palestrina gerade in Süddeutschland zum Vorbild wahrer Kirchenmusik. Girolamo Frescobaldi begründete eine Toccaten-Tradition, die über Johann Jakob Froberger und Matthias Weckmann bis zu Jan Pieterszoon Sweelinck, Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach weiterwirkte. Zahlreiche deutsche Musiker wie Georg Muffat, Simon Mayr – beide waren an der Landesuniversität in Ingolstadt eingeschrieben – oder Wolfgang Amadé Mozart studierten und wirkten in Italien, italienische Künstler wiederum besetzten im 17. und 18. Jahrhundert wichtige Positionen an deutschen Höfen. Als Generalkonsul Italiens und Leiter pro tempore des Istituto Italiano di Cultura in München freue ich mich über die originelle und einzigartige Idee der Orgelmatinee in Ingolstadt und über das breite Forum, das unseren namhaften italienischen Organisten und der italienischen Musik in dieser Reihe gewährt wird. Gerne habe ich die Schirmherrschaft über die Konzerte der italienischen Künstler übernommen. Der Orgelmatinee wünsche ich weiterhin ihren großartigen Erfolg. Cordiali saluti Renato Cianfarani Generalkonsul der Republik Italien in München 5 Sonntag, 17. April 2016, 12 Uhr Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Concerto C-Dur BWV 594 für Orgel nach dem Concerto D-Dur Grosso Mogul RV 208 für Violine, Streicher und Basso continuo von Antonio Vivaldi (1678–1741): Allegro Concerto A-Dur für Cembalo, Streicher und Basso continuo BWV 1055 Allegro Larghetto Allegro ma non tanto Concerto E-Dur für Violine, Streicher und Basso continuo BWV 1042 Allegro Adagio Allegro assai Yves Ytier Miranda, Barock-Violine Yuna Lee, Barock-Violine Waleska Sieczkowska, Barock-Violine Christina Sontheim, Barock-Viola Anderson Fiorelli, Barock-Violoncello Günter Holzhausen, Violone Georg Staudacher, Orgel und Cembalo 6 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Bachs Übertragungen von Streicherkonzerten für ein Tasteninstrument sind ein prominentes Beispiel für die Rezeption Vivaldis durch seine Zeitgenossen. Mit seinen geschickten Bearbeitungen gelang es Bach mitunter sogar, das Original im Detail noch zu verbessern. Die Herausforderung an den Interpreten besteht umgekehrt darin, in seiner Spielart möglichst dem feurigen Verve eines Geigenvirtuosen der Barockzeit nachzueifern. (G.S.) Die Cembalokonzerte entstanden in Leipzig etwa zwischen 1729 und 1740, als Bach das von Telemann gegründete Collegium Musicum leitete und Konzerte im Zimmermannischen CaffeeHauß veranstaltete. Nach einem ersten Experiment 1720/21 im fünften Brandenburgischen Konzert setzte Bach hier erstmals in größerem Umfang das Cembalo als Soloinstrument ein. Während Bach in erster Linie als Virtuose an Orgel und Cembalo hohes Ansehen genoss, trat er zumindest in jungen Jahren auch als versierter Geiger in Erscheinung. So ist es naheliegend, dass er auch den Solopart in seinen Violinkonzerten selbst ausführte. Später überarbeitete er diese Werke zu Cembalokonzerten und transponierte sie in andere Tonarten. Bachs rege Transkriptionspraxis beweist, dass das Arrangieren von Musik für andere Instrumente nicht erst eine Mode unserer Zeit ist, sondern bereits vor Jahrhunderten verbreitet war. (G.S.) 7 Sonntag, 24. April 2016, 12 Uhr Dietrich Buxtehude Um 1637 – 1707 Praeludium g-Moll BuxWV 149 Tomaso Albinoni 1671 – 1751 Sinfonia B-Dur für Streicher und Basso continuo T. Si 6 Allegro Adagio Allegro Antonio Vivaldi 1671 – 1741 Nisi Dominus für Sopran, Streicher und Basso continuo RV 608 Nisi Dominus (Allegro moderato) Vanum est vobis (Largo) Surgite postquam sederitis (Presto) Cum dederit selectis suis somnum (Largo) Sicut sagittae in manu potentis (Allegro) Beatus vir implevit (Andante) Gloria patri (Larghetto) Sicut erat in principio (Allegro) Amen (Allegro) Gabriel Konjaev, Orgel Agnes Preis, Sopran Viktor Konjaev, Violine Alexander Konjaev,Violine Vadim Makhovsky, Viola Nikoloz Shamugia, Violoncello Tamaz Lomidze, Kontrabass 8 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Dietrich Buxtehudes Orgelwerk umfasst nahezu alle Gattungen und Formen der damaligen Tastenmusik und erweist ihn als einen Komponisten, der die verschiedensten Kompositionsstile souverän beherrschte und miteinander zu verbinden wusste. Albinoni, in Venedig zur Welt gekommen, ließ sich zunächst im väterlichen Unternehmen zum Spielkartenhersteller ausbilden und nahm daneben Violin-, Gesangs- und Kompositionsunterricht. Später widmete er sich ausschließlich der Kunst und betrieb eine Gesangsschule. Berühmt wurde er mit Opern, Kantaten und seiner Instrumentalmusik. Antonio Vivaldi, Il prete rosso, lehrte ab 1703 am Ospedale della Pietà, einem Konservatorium für Frauen. Für seine Schülerinnen schrieb Vivaldi Werke in unterschiedlichsten Besetzungen, darunter auch eine große Zahl von geistlichen Stücken. Berühmt waren die öffentlichen Konzerte des Instituts, die ob ihrer herausragenden Qualität manchem Berufsmusiker der Lagunenstadt das Fürchten lehrten. 9 Sonntag, 01. Mai 2016, 12.30 Uhr Bitte beachten Sie die geänderte Anfangszeit. Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Praeludium e-Moll BWV 548,1 Arcangelo Corelli 1653–1713 Sonata La Folia für Violine und Streicher op. 5/12 (Bearbeitung von Alexander Konjaev) Antonio Vivaldi 1671 – 1741 Concerto g-Moll für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo RV 517 Allegro Andante Allegro Georg Staudacher, Orgel und Cembalo AsamCollegium Viktor Konjaev, Violine Alexander Konjaev, Leitung und Violine 10 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Johann Sebastian Bachs monumentales Praeludium BWV 548,1 paart den traditionellen Vorspiel-Charakter mit der modernen italienischen Konzertform, die auf der Gliederung in Ritornelle beruht – Abschnitte kehren auf verschiedenen Tonstufen wieder. Corellis Werke hatten weitreichenden Einfluss auf die Entwicklung der Kammermusik, der Kirchen- und Kammersonate sowie der Gattung des Concerto grosso. Sein virtuoser Musizierstil wurde zur Grundlage der modernen Violintechnik des 18. und 19. Jahrhunderts und inspirierte zahlreiche Komponisten. „Sie spielen Violine, Flöte, Orgel, Oboe, Violoncello, Fagott – kurz, kein Instrument ist so groß, daß es ihnen Angst machen würde,“ berichtet Charles de Brosses bewundernd um 1740 über das Mädchen-Orchester des Ospedale della Pietà. Vivaldi, aus der Corelli-Tradition kommend, wirkte dort als Lehrer. 11 Donnerstag, 05. Mai 2016, 12 Uhr Christi Himmelfahrt Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 2. Brandenburgisches Konzert F-Dur für Blockflöte, Oboe, Violine, Trompete, Streicher und Basso continuo BWV 1047 (Allegro) – Andante – Allegro assai Lobet Gott in seinen Reichen Oratorium Festo Ascensionis Christi (Himmelfahrts-Oratorium) BWV 11 (1735) Chor Lobet Gott in seinen Reichen Evangelist (Tenor) Der Herr Jesus hub seine Hände auf Rezitativ (Bass) Ach, Jesu, ist dein Abschied schon so nah? Arie (Alt) Ach, bleibe doch, mein liebstes Leben Evangelist (Tenor) Und ward aufgehoben zusehends Choral Nun lieget alles unter dir Evangelisten (Tenor und Bass) Und da sie ihm nachsahen gen Himmel fahren Rezitativ (Alt) Ach ja! so komme bald zurück Evangelist (Tenor) Sie aber beteten ihn an Arie (Sopran) Jesu, deine Gnadenblicke Choral Wenn soll es doch geschehen Anna Karmasin, Sopran • Carmen Artaza, Alt Frieder Lang, Tenor • Virgil Mischok, Bass CONCERTO DE BASSUS Justus Willberg, Blockflöte • Theona Gubba-Chkheidze, Barock-Violine • Birgit Heller-Meisenburg, Barock-Oboe Christoph Well, Trompete Valentina Cieslar, Barock-Violine • Mirjam Sendtner, Barock-Violine • Tina Sontheim, Barock-Viola Laura Kneser, Barock-Violoncello • Dietrich Haböck, Violone MünsterVocalisten • Franz Hauk, Maestro al Cimbalo 12 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Die Brandenburgischen Konzerte waren Auftragswerke für den Marktgrafen Christian Ludwig von Brandenburg, der im März 1721 die autographe Widmungspartitur erhielt. Mit der Besetzung des zweiten Konzertes führte Bach eine zur damaligen Zeit völlig unbekannte Kopplung von Holzbläsern wie Oboe und Flöte mit Trompete und Violine ein. Die Musik zum Eingangschor des Himmelfahrt-Oratoriums entstammt vermutlich der verlorengegangenen ThomasschulKantate Froher Tag, verlangte Stunden vom Jahre 1732. Die Alt-Arie und die Sopran-Arie gehen auf die ebenfalls verlorene Hochzeitskantate Auf, süß entzückende Gewalt zurück, wobei Bach die erstgenannte auch als Agnus Dei in die h-Moll-Messe einfügte. Mit den zwei Meisterwerken des Thomaskantors soll nicht nur ein hohes Kirchenfest musikalisch vertieft werden. Die Münstermusik widmet dieses festliche Konzert Herrn Hanns Dieter Reiß, der sich von 1995 bis 2014 als Vorsitzender des Vereins Freunde der Musik am Münster e.V. engagierte. Für seinen kulturellen Einsatz sei ihm nochmals ganz herzlich gedankt. Diese Matinee dauert etwa 50 Minuten. Präsentiert vom Verein Freunde der Musik am Münster e.V. und dem Kulturamt der Stadt Ingolstadt. www.muenstermusik-ingolstadt.de 13 Sonntag, 08. Mai 2016, 12 Uhr Georg Friedrich Händel 1685 – 1759 Concerto g-Moll für Orgel und Orchester op. 4/3 HWV 291 Adagio Allegro Adagio Allegro Georg Philipp Telemann 1681 – 1767 Ouverture D-Dur für Viola da Gambe, Flauto traverso, Streicher und Basso continuo TWV 55:D6 Ouverture La Trompette Sarabande Rondeau Bourrée Courante Gigue ENSEMBLE BAROCKIN’ Kozue Sato, Flauto traverso Pavel Serbin, Viola da Gamba Johannes Berger, Orgel und Cembalo Dmitry Lepekhov, Barock-Violine Katharina Müller, Barock-Violine Marina Momeny, Barock-Viola Felix Stross, Barock-Violoncello Günter Holzhausen, Violone 14 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr 1734 war es der Londoner Opern-Konkurrenz gelungen, Händel viele Gesangsstars wie Farinelli abzuwerben. Händel verlegte sich daraufhin nicht nur aufs englischsprachige Oratorium, er suchte mit seinen in Theatern dargebotenen Orgelkonzerten einen virtuosen instrumentalen Kontrapunkt zu setzen, was ihm überwältigend gelang. Zu Lebzeiten galt Telemann als ein europaweit anerkannter Tonsetzer, im 19. Jahrhundert änderte sich dieses Bild: „Noch vor wenigen Jahren galt er als platter Vielschreiber, der ‚mehr produziert hat als Bach und Händel zusammen‘ […] Heute steht er […] als der interessante Meister jener mächtigen Generation gleich hinter Bach und Händel.“ stellte Hans Joachim Moser 1952 fest. Einen wesentlichen Anteil an dieser Renaissance hatte gewiß die einsetzende historische Aufführungspraxis. 15 Foto: Otto Schwarz DIE NEUE BACH-ORGEL im Liebfrauenmünster Ingolstadt FESTTAGE ZUR WEIHE 5. Mai bis 22. Mai 2016 V E R A N S TA LT U N G E N Eine Veranstaltungsreihe des Vereins Freunde der Musik am Münster e.V. in Zusammenarbeit mit der Münsterpfarrei und dem Kulturamt der Stadt Ingolstadt. www.orgeltage-ingolstadt.de Pfingstsonntag, 15. Mai 2016 Im Liebfrauenmünster findet um 10 Uhr im Rahmen des Festgottesdienstes die Weihe der neuen Bach-Orgel aus der Werkstatt von Kristian Wegscheider statt. Wegen dieses Ereignisses entfällt heute die Matinee in Maria de Victoria. Anton Bruckner 1824 – 1896 Missa f-Moll für Soli, Chor und Orchester (1868) Eugène Gigout 1844 – 1925 Grand Choeur dialogué für Orgel und Orchester (1881) Alexandre Guilmant 1837 – 1911 Symphonie d-Moll für Orgel und Orchester op. 42 (1874/1878): Finale. Allegro assai Jaewon Yun, Sopran Katrin Sander, Alt Harald Thum, Tenor Niklas Mallmann, Bass Münsterchor, Projektchor & Münsterorchester Martin Sokoll, Klais-Orgel Olivier Latry, Chororgel Um 20.15 Uhr spielt Olivier Latry, Titulaire an der Kathedrale Notre Dame in Paris und Professor am Conservatoire National, im Liebfrauenmünster das erste Konzert an der neuen, von Kristian Wegscheider aus Dresden erbauten BachOrgel. 17 Das weitere Programm der Festwoche Sonntag, 15. Mai 2016 um 17 Uhr Kamerariat (Hohe Schulstrasse 4) Schritte zur neuen Bach-Orgel Montag, 16. Mai 2016 um 10 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt Festgottesdienst Joseph Haydn, Missa Johannis de Deo Hob. XXII :7 (Kleine Orgelmesse) MünsterVocalisten, CONCERTO DE BASSUS Dienstag, 17. Mai 2016 Liebfrauenmünster Ingolstadt Führungen an der Bach-Orgel Anmeldung (maximal 10 Personen, Dauer ca. 50 Minuten) unter Tel. 0 84 65/9 59 97 98, [email protected] Dienstag, 17. Mai 2016 um 19 Uhr Kamerariat (Hohe-Schul-Straße 4) und Liebfrauenmünster, Chorraum Ver/Stimmungen mit Orgelbaumeister Kristian Wegscheider Franz Hauk, Orgel Mittwoch, 18. Mai 2016 um 20 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt, Chorraum Mit Bach durch das Kirchenjahr Britta Schwarz, Mezzosopran Michael Schönheit, Orgel Donnerstag, 19. Mai 2016 Liebfrauenmünster Ingolstadt Führungen an der Bach-Orgel Anmeldung (maximal 10 Personen, Dauer ca. 50 Minuten) unter Tel. 0 84 65/9 59 97 98, [email protected] 18 Das weitere Programm der Festwoche Donnerstag, 19. Mai 2016 um 19.30 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt, Chorraum Präsentation aller Register Mit Orgelbaumeister Kristian Wegscheider Franz Hauk, Orgel Freitag, 20. Mai 2016 um 20 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt, Chorraum Violine & Orgel Theona Gubba-Chkheidze, Barock-Violine Franz Hauk, Orgel Samstag, 21. Mai 2016 um 12 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt SamstagOrgel Oboe & Orgel Georgi Kobulaschwili, Oboe Evi Weichenrieder, Orgel Sonntag, 22. Mai 2016 um 10 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt Festgottesdienst Franz Stickl Missa C-Dur für Soli, Chor und Orchester (1725) Johann Joseph Fux, Jubilate Deo MünsterVocalisten, CONCERTO DE BASSUS Sonntag, 22. Mai 2016 um 20.15 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt, Chorraum Orgelabend Edgar Krapp Weitere Infos: www.orgeltage-ingolstadt.de 19 Pfingstmontag, 16. Mai 2016, 12 Uhr Diese Matinee findet im Chorraum des Liebfrauenmünsters an der neuen Bach-Orgel statt. Joseph Haydn 1732 – 1809 Concerto C-Dur für Orgel und Streicher Hob. XVIII:8 (um 1760) Moderato Adagio Finale. Allegro Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Also hat Gott die Welt geliebt Kantate am zweiten Pfingsttag BWV 68 (1725): Mein gläubiges Herze Georg Friedrich Händel 1685 – 1759 Sonate g-Moll für zwei Violinen und Basso continuo op. 2/2 HWV 387 (um 1700) Andante Allegro Largo Allegro Sandra Scholler, Sopran CONCERTO DE BASSUS Theona Gubba-Chkheidze, Barock-Violine Saschka Haberl, Barock-Violine Jakob David Rattinger, Viola da Gamba Franz Hauk, Orgel 20 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Die musikalische Ausgestaltung der liturgischen Feiern mit Chor und Orchester war eine selbstverständlich geübte Praxis im barocken Österreich. Die Hauptkirchen größerer Städte verfügten ebenso wie die Stifte und Klöster über ein hauptamtlich angestelltes Musikpersonal. Während der Organist nur kurze Vor- und Nachspiele sowie Chorbegleitungen zu übernehmen hatte, bot sich zum Graduale und zum Offertorium die Gelegenheit, konzertant hervorzutreten. Für diese Auftritte sind Haydns Orgelkonzerte bestimmt. Das pfingstfreudig jubilierende Herz in der Arie aus BWV 86 tönt Bach ins Sprüngen und Koloraturen ab. HWV 387 zählt zu den frühesten annähernd datierbaren Kompositionen Händels. Ob das Werk noch aus Halle stammt oder bereits in Hamburg geschrieben wurde, kann wegen des verschollenen Autographs nicht bestimmt werden. 21 Sonntag, 22. Mai 2016, 12 Uhr Diese Matinee findet im Chorraum des Liebfrauenmünsters an der neuen Bach-Orgel statt. Heinrich Schütz 1585 – 1672 Symphoniae Sacrae I (1629): Jubilate Deo omnis terra für Bass, zwei Violinen und Basso continuo SWV 262 Georg Friedrich Händel 1685 – 1759 Concerto B-Dur für Orgel und Orchester op. 4/2 HWV 290 (1735) A tempo ordinario e staccato Allegro Adagio e staccato Allegro ma non presto Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791 Exsultate, jubilate Motette für Sopran, Streicher und Orgel KV 165 (1773) Anna-Lena Elbert, Sopran Niklas Mallmann, Bass CONCERTO DE BASSUS Theona Gubba-Chkheidze, Barock-Violine Saschka Haberl, Barock-Violine Christina Sontheim, Barock-Viola Dietrich Haböck, Violone Franz Hauk, Orgel 22 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Heinrich Schütz gilt als der bedeutendste deutsche Komponist des Frühbarocks. Um den Anschluss an die neuesten Errungenschaften der Musik nicht zu verlieren, besuchte Schütz 1628 zum zweiten Mal Venedig bzw. dessen Umgebung, wo er über ein Jahr lang blieb. Dass er dabei Claudio Monteverdi begegnete, ist denkbar, aber nicht gesichert. Dort hörte er neue theatralische Musik und empfing so maßgebliche neue Impulse für sein Werk. Auch das erste Buch seiner Symphoniae sacrae zeugt von diesem Aufenthalt. Händels Opernunternehmen hatte seit 1732 mit dem Niedergang der italienischen Opera seria zu kämpfen. Beschleunigt wurde dieser vom enormen Erfolg jüngerer Komponisten mit Singspielen englischer Sprache und durch den Wettbewerb mit dem Konkurrenzunternehmen, der sogenannten Opera of the Nobility unter Nicola Porpora (1686–1768), der 1734 fast sämtliche Gesangsstars Händels abgeworben hatte. Händel reagierte mit einer Doppelstrategie: Er schuf das englischsprachige Oratorium und mit seinen auf einer Theaterorgel gespielten Orgelkonzerten eine neue Attraktion. Der Erfolg gab Händel recht. Die Motette KV 158 entstand in Mailand für den Kastraten Venanzio Rauzzini – er sang die Partie des Cecilio bei der ersten Aufführung des Lucio Silla KV 135. In der dreisätzigen Anlage greift Mozart die oberitalienische Gattungstradition der Solomotette auf. 23 Sonntag, 29. Mai 2016, 12 Uhr Orlando Lasso / Francesco Rognoni 1530/32 – 1594 / 15?? – 1626 Susanna ung jour Johann Georg Albrechtsberger 1736 – 1809 Concerto B-Dur für Altposaune und Orgel (1769): Allegro moderato Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Praeludium und Fuga C-Dur BWV 545a Carl-Maria von Weber 1786 – 1826 Romance c-Moll für Tenorposaune und Orgel J 129 Alexandre Guilmant 1837 – 1911 Morceau Symphonique es-Moll für Tenorposaune und Orgel op. 88 (um 1890) Robert Schlegl, Posaune und Moderation Margarethe Schlegl, Orgel Verwendete Instrumente: Barockposaune nach Drewelwecz / Hainlein, Fa. Meinl Klassische Posaune nach Johann Simon Schmied, Fa. Meinl Posaune der deutschen Romantik, Fa. Kuhn, 1920 Posaune der französischen Romantik, Fa. Courtois, 1901 24 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Diesem Programm liegt die Idee eines kleinen Instrumentenmuseums ‚to go’ zugrunde. Aus vier verschiedenen musikgeschichtlichen Epochen werden Originalkompositionen für Posaune auf dem für die jeweilige Zeit authentischen Instrument – Kopie oder Originalinstrument – vorgetragen. Der Klangeindruck ist vielschichtig und abwechslungsreich, kurzweilig und interessant. Die instrumentenbaulichen Unterschiede der Posaunen können nach dem Konzert gerne vor Ort begutachtet werden. 25 Sonntag, 05. Juni 2016, 12 Uhr Carlos Seixas 1704 – 1742 Concerto em Lá Maior para cravo e orquestra de arcos Allegro Adagio Giga – Allegro Antonio Soler 1729 – 1783 Sonata De Clarines C-Dur Allegro moderato Georg Friedrich Händel 1685 – 1759 Concerto F-Dur für Orgel und Orchester op. 4/5 HWV 293 Larghetto Allegro Alla Siciliana Presto AsamCollegium Arno Hartmann, Orgel und Leitung 26 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Mit vierzehn Jahren trat Seixas die Organistenstelle der Dreifaltigkeitskirche Coimbra an, die zuvor sein Vater bekleidet hatte. Ab 1720 lebte er in Lissabon, wo er zunächst Organist, darauf Vizekapellmeister an der Königlichen Kapelle unter Domenico Scarlatti und nach dessen Tod Kapellmeister wurde. Soler war Chorknabe in der Escolania de Montserrat bei Barcelona. Etwa 1750 wurde er Kapellmeister an der Kathedrale von Lleida. 1752 trat er den Hieronymiten von El Escorial bei und amtierte dort seit 1757 als Kapellmeister. Er gab am Hofe dem spanischen Prinzen Don Gabriel täglich Klavierunterricht und stellte als Unterrichtsmaterial raffinierte Sonaten bereit, die, was die technischen und musikalischen Herausforderungen angeht, mit Domenico Scarlatti verglichen wurden. HWV 293 entstand vermutlich Anfang 1735 für eine Aufführung mit dem Oratorium Deborah, die am 26. März 1735 „with a new Concerto on the Organ; Also the first Concerto in the Oratorio of Esther“ stattfand. 27 Sonntag, 12. Juni 2016, 12 Uhr Pavel Josef Vejvanovský Vor 1640 – 1693 Sonate g-Moll für Trompete und Orgel Andante sostenuto – Bewegt – Tempo primo – Allegro moderato – Sehr gehalten – Tempo primo Johann Kaspar Kerll 1627 – 1693 Toccata quinta Jean Baptiste Loeillet 1680 – 1730 Sonate C-Dur für Trompete und Orgel Largo cantabile Allegro Largo espressivo Allegro Johann Gottfried Walther 1684 – 1748 Wer nur den lieben Gott lässt walten Choralvorspiel LV 60 Pietro Baldassare Vor 1690 – nach 1768 Sonate F-Dur für Trompete und Orgel Allegro Grave Allegro Hans-Paul Fuß, Trompete Christian Ledl, Orgel 28 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Vejvanovský studierte zwischen 1656 und 1660 am Jesuitenkolleg in Troppau und machte dort mit Heinrich Ignaz Franz Biber Bekanntschaft. 1664 wurde er Mitglied der Kapelle des Olmützer Fürstbischofs Karl Liechtenstein-Kastelkorn, in dessen Sommerresidenz zu Kremsier Heinrich Ignaz Franz Biber bis 1670 als Kapellmeister wirkte. Nach Bibers unverhoffter Abreise nach Salzburg übernahm Vejvanovský die Nachfolge bis zu seinem Tod im Jahre 1693. München – als Leiter der Hofkapelle und Oper – und Wien – als Hoforganist und Organist am Stephansdom – sind die wichtigen beruflichen Stationen von Kerll. Ausgebildet wurde er in Wien und Rom, wo er bei Giacomo Carissimi und vielleicht auch bei Girolamo Frescobaldi studierte. Jean-Baptiste Loeillet, in Gent geboren, lebte seit 1705 in London und wirkte dort als Komponist, Cembalist, Flötist und Oboist. Seine Werke wurden in England teilweise unter dem Namen Lully registriert. Walther wurde 1702 Organist an der Erfurter Thomaskirche. 1707, mit nur 23 Jahren, wurde er zum Organisten der Stadtkirche St. Peter und Paul in Weimar gewählt, wo er Freundschaft mit Johann Sebastian Bach schloss. Nach 1720 war Baldassare mehrere Jahre Kapellmeister der Kongregation des Oratorio di S. Filippo Neri. Er unterhielt Beziehungen zum Kaiserhof in Wien und vermutlich nach Bologna, wo vier seiner Oratorien aufgeführt wurden. 29 Sonntag, 19. Juni 2016, 12 Uhr Pekka Kostiainen *1944 Jaakobin isot pojat – The sons of Jacob (1984) Georgius Bardos 1905 – 1991 Parasceve Suite: Eli, Eli (1928?) Peter Tschaikowsky 1840 – 1893 Chrysostomos-Liturgie op. 41 (1878): Cherubinischer Lobgesang György Orbán *1947 Daemon irrepit callidus (1997) Felix Mendelssohn-Bartholdy 1809 – 1847 Richte mich Gott op. 78/2 (1843/44) Der 22. Psalm: Mein Gott, warum hast du mich verlassen op. 78/3 (1843) Undine Smith Moore 1904 – 1989 Daniel, servant of the Lord (1952) Jugendkammerchor Ingolstadt Eva-Maria Atzerodt, Leitung 30 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Der Jugendkammerchor Ingolstadt hat sich in dieser Saison an ein anspruchsvolles Konzertprogramm herangewagt. Einen Ausschnitt daraus präsentieren die jungen Sängerinnen und Sänger gewohnt engagiert und intonationssicher in der Orgelmatinee. Es erklingen dann die harmonischen Klänge von Pekka Kostianes Jaakobin isot pojat, Lajos Bardos‘ getragenes Eli, Eli sowie Peter Tschaikowskys eindringlicher Cherubinischer Lobgesang. Schwungvollmächtig erklingen außerdem Richte mich Gott und der teils doppelchörige 22. Psalm von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Mit viel Energie wird das Ensemble darüber hinaus György Orbans Daemon irrepit callidus und den Gospel Daniel, servant of the Lord zu Gehör bringen. Ulla Seitz 31 Sonntag, 26. Juni 2016, 12 Uhr Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Pièce d’orgue BWV 572 Henry Eccles 1670 – 1742 Sonate g-Moll für Violoncello und Basso continuo Grave Courante Adagio Vivace Georg Philipp Telemann 1681 – 1767 Sonate a-Moll für Oboe und Basso continuo („Siebenzehnte Lection des Music=Meisters. Oboe solo.“) Siciliana Spirituoso Andante Vivace Evi Weichenrieder, Orgel und Cembalo George Kobulashvili, Oboe Andrea Riemer, Violoncello 32 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr „Piéce, pl. Piéces [gall.] wird hauptsächlich von InstrumentalSachen gebraucht, deren etliche Theile ein gantzes Stück zusammen constituiren.“ (Johann Gottfried Walther, Musikalisches Lexikon, 1732). In Bachs BWV 572 werden drei recht unterschiedliche Abschnitte attaca miteinander verbunden. Henry Eccles, wahrscheinlich ein Bruder des Komponisten John Eccles wurde in England geboren. Über sein frühes Leben ist nichts bekannt. Er reiste 1713 in Begleitung des Herzogs d’Aumont nach Frankreich, wo er fortan lebte. Spätestens ab 1720 lebte er in Paris, wo er zu den Vingt-quatre Violons du Roy am französischen Hof unter Ludwig XV. gehörte. Obwohl seine Verwandtschaft ihn schon früh von einer musikalischen Karriere abhalten wollte, brach Telemann 1701 sein Jurastudium ab, um sich ausschließlich der Musik zu widmen. Er war der angesehenste Komponist seiner Zeit und einer der führenden Persönlichkeiten im Musikleben des frühen und mittleren 18. Jahrhunderts. Eine Gedenkplatte des Komponisten befindet sich vor dem Hamburger Rathaus. 33 Sonntag, 03. Juli 2016, 12 Uhr Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847 Präludium und Fuge c-Moll op. 37/1 (1833/1837) Trond Kverno *1945 Ave maris stella Javier Busto *1949 Himno a la Virgen Ave Maria Sergej Rachmaninoff 1873 – 1943 Ave Maria – Bogorodice Devo Marienlob – Vzbrannoj voevo Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847 Elias op. 70 (1846): Denn er hat seinen Engeln befohlen (1844) Warum toben die Heiden op. 78/1 (1843/44) Knut Nystedt 1915 – 2014 Laudate Dominum Roberto Bonetto, Orgel Ingolstädter Motettenchor Eva-Maria Atzerodt, Leitung 34 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Johann Sebastian Bachs musikalische Welt ist der Ausgangspunkt bei Mendelssohn, freilich ergänzt um eine moderne Harmonik und eine thematisch-motivische Komponente. Das Marienlob steht bei der Sonntagsmatinee im Saal der Marienkongregation Maria vom Sieg (Maria de Victoria) im Mittelpunkt des Programms des Ingolstädter Motettenchors. Dabei wechseln sich Chorwerke der zeitgenössischen norwegischen Komponisten Trond Kverno und Knut Nystedt sowie des baskischen Komponisten und Chorleiters Javier Busto mit den romantischen Kompositionen von Felix Mendelssohn Bartholdy und Sergei Rachmaninoff ab. Die achtstimmigen Psalmvertonungen Denn er hat seinen Engeln befohlen (Psalm 91, 11-12) und Warum toben die Heiden (Psalm 2) erfüllen in den melodischen Bögen, in den Proportionen und klanglichen Entwicklungen das Ideal von klassischer Schönheit und Ausgewogenheit, Mendelssohn verlagert dabei den romantischen Ausdruck auf die klangliche Ebene. Dabei vermeidet er wortausdeutende Effekte und setzt statt dessen auf wohlkalkulierte Kontraste in Besetzung, Lage und Kompositionsstil. Eva Maria Atzerodt 35 Sonntag, 10. Juli 2016, 12 Uhr Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Toccata und Fuga F-Dur BWV 540 Johann Sebastian Bach Concerto c-Moll für Violine, Oboe, Streicher und Basso continuo BWV 1060 R Allegro Largo ovvero Adagio Allegro Andreas Liebig, Orgel und Cembalo CONCERTO DE BASSUS Theona Gubba-Chkheidze, Barock-Violine und Leitung Marine-Amélie Lenoir, Barock-Oboe Nagi Uesugi, Barock-Violine Mirjam Sendtner, Barock-Violine Tung Ou Yang, Barock-Viola Laura Kneser, Barock-Violoncello Dietrich Haböck, Violone 36 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Sowohl die ausgreifende formale Disposition der Toccata F-Dur BWV 540 als auch ihre virtuosen Anforderungen machen es wahrscheinlich, dass Bach den Satz zunächst für einen repräsentativen Zweck anlässlich eines Besuches in Weißenfels, wohl im Jahre 1716, konzipierte: Die Orgel der dortigen Schlosskapelle wies den für diese Zeit ungewöhnlichen, bis zum f1 reichenden Pedalambitus auf. In der anschließenden Fuga führt Bach zwei Themen durch, kombiniert sie schließlich. Bachs Concerto ist zunächst überliefert in der Version für zwei Cembali und Streicher. Freilich wurde, wohl auch wegen der herausragenden Qualität des Werks, spekuliert, dass der Thomaskantor ursprünglich eine Fassung mit Violine und Oboe im Sinn hatte. Während das erste Cembalo auffallend viele SechzehntelFiguren aufweist, wie sie für Bachs Geigenstimmen typisch sind, hat das zweite Cembalo eher Kantilenen zu spielen, die er gerne Blasinstrumenten wie der Oboe anvertraute. 37 Sonntag, 17. Juli 2016, 12.30 Uhr Bitte beachten Sie die geänderte Anfangszeit. Bernardo Storace Um 1637 – um 1707 Ballo della Battaglia Alessandro Scarlatti 1660 – 1726 Sonata in G K. 455 Pietro Morandi 1745 – 1815 Concerto VIII Giovanni Morandi 1777 – 1856 Sonata I in C Paolo Benedetto Bellinzani 1682 – 1757 144 Versetti per organo: 12 Versetti in D Gianni Della Vittoria *1972 La Battaglia (2016) Gianni Della Vittoria, Orgel 38 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Alles Wissen über das Leben Storaces stammt einzig aus dem Vorwort zu seiner 1664 in Venedig veröffentlichten Sammlung, unter dem Titel Selva di varie compositioni d’intavolatura per cimbalo ed organo pastorale. Hier gibt er sich als Vizekapellmeister des Senates der Stadt Messina aus. Die Sammlung besteht aus zahlreichen Variationen über bekannte Tänze und Melodien der Epoche. Alessandro Scarlatti, in Sizilien geboren, wirkte als Kapellmeister in Rom, Florenz und Neapel. Er entwickelte die dreisätzige Opernouvertüre und suchte seine Werke dramatisch, mit stark kontrastierenden Affekten zu gestalten. Hier wurde er zum musices instaurator maximus – zum größten Erneuerer der Musik, wie die Grabinschrift lautet. Pietro Morandi studierte in Bologna, unter anderem beim berühmten Giovanni Battista Martini. 1763 wurde er Organist und Kapellmeister am Dom in Pergola, ab 1778 dann am Dom in Senigallia. Giovanni, sein Sohn, heiratete 1804 die Sängerin Rosa Paolina Morolli, deren erfolgreiche Karriere er fortan begleitete. Als Rosa starb, folgte er seinem Vater als Kapellmeister in Senigallia nach. Bellinzani wirkte in einigen Regionen Italiens: Friuli, Veneto, Emilia, Marche und Umbrien. Er komponierte Messen, Duette, Madrigale, Litaneien und ein Magnificat. Sein erstes bekanntgewordenes Werk ist das 1700 geschriebene Requiem für Soli, zwei Violinen und Orgel. In La battaglia werden unterschiedliche Stilrichtungen gegenübergestellt, Stimmen kämpfen gegeneinander – das Ganze gepaart mit einem Augenzwinkern, nicht ganz ernst gemeint. 39 Sonntag, 24. Juli 2016, 12 Uhr Carl Philipp Emanuel Bach 1714 – 1788 Concerto G-Dur für Orgel, Streicher und Basso continuo Wq 34 (1755) Allegro di molto Largo Presto Antonio Vivaldi 1678 – 1741 Concerto g-Moll für zwei Violoncelli, Streicher und Basso continuo RV 531 Allegro Largo Allegro Nikoloz Shamugia, Violoncello Quirin Witty, Violoncello AsamCollegium Giampaolo Di Rosa, Orgel und Leitung 40 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Als ältester Sohn Johann Sebastian Bachs hat Carl Philipp Emanuel dem Clavier nicht nur ein theoretisches Lehrwerk gewidmet, sondern auch 60 Konzerte für ein Tasteninstrument geschrieben. Allein zwei Konzerte tragen den Zusatz per l’organo ovvero il Cembalo concertato. Die Orgel wird dabei in der Art eines Cembalos behandelt. Die musikgeschichtliche Relevanz von Antonio Vivaldi wurde lange Zeit verkannt und erst im 20. Jahrhundert von Arnold Schering in angemessener Weise gewürdigt. Von Vivaldis umfangreichem Schaffen sind 770 gesicherte Werke überliefert, neben zahlreichen Opern komponierte er hauptsächlich Konzerte, davon rund 450 Solokonzerte. 41 Sonntag, 31. Juli 2016, 12 Uhr Dietrich Buxtehude 1637 – 1707 Praeludium, Fuga und Ciaconia C-Dur BuxWV 137 Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Triosonata I Es-Dur BWV 525 (Ohne Tempobezeichnung) Adagio Vivace Jehan Alain 1911 – 1940 Choral dorien (1938) Pierre-Alexandre Boëly 1785 – 1858 Fantaisie und Fuge B-Dur op. 18/6 (1856) Douglas Lawrence, Orgel 42 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr 1668 wurde Buxtehude Nachfolger von Franz Tunder an St. Marien in Lübeck, dessen zweite Tochter Anna Margaretha er am 3. August desselben Jahres heiratete; dort übernahm er als Werckmeister auch Verwaltungsaufgaben und die Rechnungsführung. 1705 legte Johann Sebastian Bach die mehr als 400 Kilometer von Arnstadt nach Lübeck zu Fuß zurück, um sein musikalisches Vorbild Buxtehude zu hören; vermutlich nahm er auch Unterricht bei ihm. Bachs Triosonaten sind 1727 bis 1732 entstanden; der Bachbiograph Johann Nikolaus Forkel berichtet, Bach habe sie als Unterrichtsmaterial für seinen ältesten Sohn Wilhelm Friedemann Bach geschrieben. Alain beschäftigte sich mit Literatur, bildender Kunst, außereuropäischen Rhythmen, Gregorianik und auch mit griechischen Tonsystemen, die er bei Maurice Emmanuel im Unterricht am Conservatoire in Paris kennengelernt hatte. Bereits in seiner Jugend begeisterte sich Boëly für die Musik von Bach, Haydn und Beethoven. Um 1852 musste er die 1840 angetretene Organistenstelle an Saint-Germain l’Auxerrois in Paris zugunsten eines seiner Schüler aufgeben, da dem Pfarrer Boëlys strenger Stil missfiel. Unter den wenigen Zuhörern, die sein kontrapunktisch ausgerichtetes Orgelspiel schätzten, befanden sich Gigout, Franck und Saint-Saëns. 43 Sonntag, 07. August 2016, 12 Uhr Hochzeits-Klänge Richard Wagner 1813 – 1883 Lohengrin (1850): Brautchor „Treulich geführt“ Edward Elgar 1857 – 1934 Salut d´Amour für Violine und Orgel op. 12 (1888) John ( Johannes) Zundel 1815 – 1882 Voluntary F-Dur Gabriele Vignali 18. Jahrhundert Elevazione Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Orchestersuite III D-Dur BWV 1068 in der Bearbeitung für Violine und Orgel: Air Antonio Diana 19. Jahrhundert Rondo-Polonese Charles Gounod 1818 – 1893 Méditation sur le 1er prélude de Bach (Ave Maria) für Violine und Orgel (1852/59) Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847 Bühnenmusik zu „Ein Sommernachtstraum“ op. 61 (1842): Hochzeitsmarsch Ludwig Schmid, Orgel und Percussion Michaela Mirlach-Geyer, Orgel und Percussion Eva Wilczek, Violine und Percussion 44 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr London, 25. Januar 1858. Prinzessin Victoria & Prinz Friedrich heiraten. Der Erzbischof, so heißt es, sei ein bisschen nervös gewesen. Braut und Bräutigam dagegen hätten die Zeremonie souverän hinter sich gebracht. Victoria, die älteste Tochter der englischen Königin Victoria und Friedrich Wilhelm von Preussen, der später einmal für kurze Zeit deutscher Kaiser werden sollte. Die Eltern der Braut sind jedoch nicht nur fortschrittlich, sondern auch kunstsinnig. Sie denken noch sehr gerne zurück an den Besuch von Felix Mendelssohn Bartholdy auf Buckingham Palace. König Albert hat ihm auf der Orgel vorgespielt; die Queen ein paar seiner Lieder gesungen. Mendelssohn selbst hat am Klavier improvisiert. Groß war das Entsetzen, als fünf Jahre später die Nachricht kam, dass Mendelssohn in so jungem Alter verstorben sei. Und jetzt die Trauung der Tochter zu deren Ende sich die Eltern der Braut ganz etwas besonderes ausgedacht haben: Zum Auszug erklingt Felix Mendelssohn Bartholdys Hochzeitsmarsch aus dem Sommernachtstraum auf der Orgel. Das ist neu und gibt der Welt tatsächlich einen dauerhaften Impuls. Seit diesem Tag ist Mendelssohns Hochzeitsmarsch aus dem Hochzeitszeremoniell in unseren Kirchen nicht mehr wegzudenken. (BR Klassik „Was heute geschah“, 25.01.2016) 45 Sonntag, 14. August 2016, 12 Uhr Alessandro Scarlatti 1660 – 1725 Toccata nel primo tono: Preludio Dietrich Buxtehude 1637 – 1707 Ciaccona e-Moll BuxWV 160 Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Praeludium und Fuga G-Dur BWV 541 Padre Davide da Bergamo (Felice Moretti) 1791 – 1863 Suonatina in Fa maggiore per Offertorio o Postcomunio Enrico Pasini *1937 Cantabile II „For you“ Louis-James-Alfred Lefébure-Wely 1817 – 1869 Sortie Es-Dur Stefania Mettadelli, Orgel In Zusammenarbeit mit der Comune di Carrara 46 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Als Kapellmeister in Rom, Neapel und Florenz widmete sich Alessandro Scarlatti zwar vorwiegend der Vokalmusik, er schuf allerdings auch eine Reihe von respektablen Werken für Tastenmusik. Mit Sonaten machte sich dann sein Sohn Domenico einen Namen. Buxtehude ist der berühmteste Vertreter der Norddeutschen Orgelschule. 1668 wurde er Nachfolger von Franz Tunder an St. Marien in Lübeck. Er führte die von seinem Vorgänger eingeführte, seit 1673 Abendmusiken genannte Reihe adventlicher geistlicher Konzerte fort, die ihn als Komponisten und virtuosen Organisten bekannt und berühmt machte. Die Tonart G-Dur war auch für Bach mit heiteren und virtuosen Attributen verbunden, wie Johann Mattheson in seiner Schrift Das Neu=Eröffnete Orchestre 1713 feststellt: „G-dur / hat viel insinuantes und redendes in sich; er brillirt dabey auch nicht wenig, und ist so wol zu serieusen als munteren Dingen gar geschickt.“ In der Nähe von Bergamo geboren, besuchte Moretti die Musikschule von Simon Mayr in Bergamo und trat 1818 unter dem Ordensnamen Davide in das Franziskanerkloster Santa Maria in Campagna (Piacenza) ein, wo er auch als Organist tätig war. Enrico Pasini, in Rom geboren, begann bereits als Kind Klavier zu spielen, sehr früh verfasste er eigene Kompositionen. Während des Studiums entdeckte er nach einer Begegnung mit dem berühmten Organisten Ferdinando Germani seine Liebe zur Orgel. Enrico Pasini lebt in Cagliari auf Sardinien. Lefébure-Wély wirkte 1847 bis 1857 an der neuerbauten CavailléColl-Orgel der Kirche La Madeleine, von 1864 an der gerade fertiggestellten und mit 100 Registern größten Orgel von Cavaillé-Coll der Kirche St. Sulpice in Paris. Als genialer Improvisator und Komponist vermochte er die neuen Möglichkeiten der modernen Orgel effektvoll einzusetzen und ließ sich von volkstümlichen Themen wie Can-can oder Elemente der Salonmusik und Operette inspirieren. Seit Juni 1962 besteht zwischen Ingolstadt und Carrara eine Städtepartnerschaft (www.ingolstadt.de/partnerstaedte). 47 Sonntag, 21. August 2016, 12 Uhr Dietrich Buxtehude 1637 – 1707 Praeludium g-Moll BuxWV 163 Bernardo Storace 1637 – 1707 Aria sopra la Spagnoletta Balletto Ballo della Battaglia Francesco Antonio Bonporti 1672 – 1749 Inventione a Violino Solo Col Basso Continuo op. 10 (1712): Inventione II h-Moll Largo Balletto – Allegro Scherzo – Andante Capricio – Allegro Monika Westner, Barockvioline Nicolò Sari, Orgel und Cembalo 48 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Bach suchte Buxtehude 1705/06 in Lübeck auf und überzog dabei gewaltig den ihm gewährten Bildungsurlaub. Dies führte am 21. Februar 1706 zu einem strengen Verhör vor dem Kirchenvorstand in Arnstadt: „Er habe nur auf 4. Wochen solche[n Urlaub] gebethen, sey aber wohl 4. Mahl so lange außengeblieben.“ – Ille [Bach]. „Hoffe das orgelschlagen würde unterdeßen von deme, welchen er hiezu bestellet, dergestalt seyn versehen worden, daß deßwegen keine Klage geführet werden können.“ – Nos [Vorstand:] „Der Organist Bach habe bißhero etwas gar zu lang gespiehlet, nachdem ihm aber vom Herrn Superint deswegen anzeige beschehen, währe er gleich auf das andere extremum gefallen, vnd hätte es zu kurtz gemachet.“ Nos. „Verweißen ihm daß er leztverwichenen Sontags unter der Predigt in Weinkeller gangen.“ Einige Monate später kündigte Bach und ging nach Mühlhausen. Eine 1664 in Venedig gedruckte Sammlung weist Storace als Vizekapellmeister des Senates der Stadt Messina aus. Storace orientiert sich an Vorbildern von Girolamo Frescobaldi und schrieb zahlreiche Variationen über bekannte Tänze und Melodien der Epoche, unter anderem der Passacaille, Ciacona, Passamezzo, Pastorale, Romanesca, sowie über die Themen La Spagnoletta und La Monica. Bonporti, wohl Schüler von Corelli, wirkte von 1715 bis 1721 in seiner Geburtsstadt Trient, danach in Padua. Bedeutend sind seine 1712 in Bologna veröffentlichten Inventioni per Violino Solo, die teilweise als Abschriften Johann Sebastian Bachs erhalten blieben und diesem zeitweise sogar zugeschrieben wurden. 49 Sonntag, 28. August 2016, 12 Uhr Bach und die Italienische Orgelmusik des 19. Jahrhunderts Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Praeludium et Fuga C-Dur BWV 531 Padre Davide da Bergamo 1791 – 1863 Elevazione d-Moll (Recitativo – Andante cantabile – Allegro con spirito) Sinfonia C-Dur (Largo non troppo – Allegro vivace – Più mosso) Giuseppe Verdi 1813 – 1901 Drei Versetti per il Gloria aus La Traviata in der Bearbeitung von Carlo Fumagalli (1822–1907) Sinfonia zu La Forza del destino in der Bearbeitung von Francesco Almasio (1806–1871) Mario Ciferri, Orgel 50 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Bachs Frühwerk, das mit einem fulminanten Pedalsolo beginnt, entstand vermutlich in Lüneburg. Wir sehen und hören förmlich den jungen Virtuosen, der Manuale und Pedale zum Glühen bringt. Padre Davide da Bergamo, von seinen Lehrern wenig geschätzter Schüler an Simon Mayrs Musikschule in Bergamo, schrieb Hunderte von Orgelwerken und erreichte beachtliche Popularität. Italien – nicht nur im 19. Jahrhundert das Land der Oper: Auch in der Kirche zur Messfeier fanden die flotten Melodien eines Verdi begeisterten Eingang, der Organist präludierte sie sogar als Einlagen während des Gloria. 51 Sonntag, 04. September 2016, 12 Uhr Georg Muffat 1653 – 1704 Toccata decima Pedro José Blanco Um 1750 – 1811 Concierto G-Dur Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Praeludium G-Dur BWV 541,1 Johann Pachelbel 1653 – 1706 Canon D-Dur für Harfe und Orgel Joseph Gabriel Rheinberger 1839 – 1901 Orgelsonate e-Moll op. 132 (1882): Scherzoso Marcel Georges Lucien Grandjany 1891 –1975 Aria in Classic Style für Harfe und Orgel op. 19 Beate Fürbacher, Harfe Manfred Hößl, Orgel 52 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Georg Muffat studierte in Frankreich bei Lully und in Italien bei Corelli und Pasquini. Beide Stilrichtungen prägen sein eigenes Schaffen. Pedro José Blanco, auch Pedro Josef, war ein spanischer Komponist, Organist und Harfenist. Aus Blancos Leben sind kaum biographische Anhaltspunkte überliefert. Einige Zeit wirkte er als Organist und Harfenist der Domkapelle zu Cuenca. Wahrscheinlich war er in ähnlicher Position auch an der Kathedrale in Ciudad Rodrigo tätig. Virtuosität und ausgelassener G-Dur-Jubel bestimmen BWV 541. Wilhelm Friedemann Bach spielte das Stück 1733 bei seiner Bewerbung um die Organistenstelle an der Sophienkirche in Dresden. In den letzten Jahren geriet Pachelbels Kanon – ursprünglich für drei Violinen und Basso continuo komponiert – zunehmend erfolgreich in die Klassik-Hitparade. Auch für die erlesene Besetzung Harfe und Orgel gibt es ein Arrangement. Rheinberger war als Kompositionslehrer am Münchner Konservatorium eine Kapazität von internationalem Rang. Zu seinen Schülerinnen und Schülern zählten unter vielen anderen Max Bruch, Sophie Menter, Engelbert Humperdinck, Ermanno WolfFerrari, Joseph Renner jun., Richard Strauss, und Wilhelm Furtwängler sowie eine ganze Generation junger US-amerikanischer Komponisten wie Horatio Parker und George Chadwick. Grandjany war ein herausragender französischer Harfenvirtuose. Er leitete Harfenklassen in Fontainebleau, New York und Montreal. 53 Sonntag, 11. September 2016, 12 Uhr Pellegrino Tomeoni 1729 – 1816 Postcommunio Anonimo Toscano 18. Jahrhundert Messa Piana: Offertorio Elevazione Postcommunio Ite Missa est Johann Bernhard Bach 1676 – 1749 Ciaccona g-Moll Jean-Marie Leclair 1697 – 1764 Sonate A-Dur für Violine und Basso continuo op. 9/1 Adagio Allegro assai Andante Menuetto. Allegro moderato Giulia Biaghetti, Orgel Lucia Swientek, Violine 54 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Tomeoni, in Lucca geboren, studierte in Neapel und kehrte 1748 in seine Heimatstadt zurück, wo er von 1750 bis 1778 als Kapellmeister am Kollegiatstift in Camaiore, von 1779 bis 1785 an St. Michele in Foro in Lucca und von 1785 bis 1816 am Kollegiatstift in Pietrasanta wirkte. Johann Bernhard Bach studierte zusammen mit Johann Sebastian Bach in Weimar. 1695 wurde er Organist in Erfurt und Magdeburg, später in Eisenach. Chaconne bezeichnet eine Ostinato-Form mit einem sich ständig wiederholenden, vier bis acht Takte dauernden Harmonieschema. Leclair, selbst ein Virtuose auf der Violine, fand in seinen Kompositionen zu einer Synthese von französischen und italienischen Stilelementen. Seine Concerti und Sonaten sind denjenigen von Antonio Vivaldi ebenbürtig. 55 Sonntag, 18. September 2016, 12 Uhr Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847 Sonate c-Moll op. 65/2 (1844/45) Grave Adagio Allegro maestoso e vivace Fuga Robert Schumann 1810 – 1856 Skizze Des-Dur op. 58/4 (1845) Giovanni Battista Sammartini Um 1700 – 1775 Sonate G-Dur für Violoncello und Basso continuo Allegro non troppo Grave con espressione Vivace Florian Schwarzbeck, Violoncello Filippe Verissimo, Orgel und Cembalo 56 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Mit seinen sechs Orgelsonaten schuf Mendelssohn eine neue Gattung, die von Komponisten wie Gabriel Joseph Rheinberger oder Max Reger erfolgreich weiterentwickelt wurde. Auch die spätere französische Orgelsymphonie könnte in dieser Tradition gesehen werden. Nicht Polyphonie, sondern klangliche Kompaktheit stehen bei Schumanns Skizzen im Vordergrund, ein Satztyp, der besonders in Frankreich von Lemmens bis Widor Karriere machte. Giovanni Battista Sammartin war Kapellmeister an Sant’Ambrogio und einer weiteren Kirche in Mailand. Sein Stil beeinflusste Christoph Willibald Gluck, den er 1736 bis 1741 unterrichtete. Gegen Ende seines Lebens, in den Jahren 1770 und 1771, erlebte er die Auftritte Wolfgang Amadeus Mozarts in Mailand. Mit weiteren Musikerkollegen, darunter Johann Christian Bach und Luigi Boccherini, pflegte er persönlichen Kontakt. 57 Sonntag, 25. September 2016, 12 Uhr Johann Pachelbel 1653 – 1706 Ciaccone d-Moll Johann Gottfried Walther 1684–1748 Concerto h-Moll LV 133 nach dem Concerto e-Moll für Violine, Streicher und Basso continuo RV 275 von Antonio Vivaldi Allegro Adagio Allegro Domenico Zipoli 1688 – 1726 Toccata d-Moll Gioachino Rossini 1777 – 1856 in Orgelbearbeitungen von Giovanni Morandi (1777–1856): Marcia militare (Allegro vivace) Sonata per organo (Andantino – Allegro) Marcia Pasredoublè (Tempo di marcia) Federica Ianella, Orgel 58 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Pachelbel war ab 1678 Organist an der Predigerkirche in Erfurt. Dort unterrichtete er Johann Christoph Bach den Jüngeren, der wiederum seinen jüngeren Bruder Johann Sebastian unterwies. 1692 kehrte Pachelbel nach Nürnberg zurück und übernahm das Organistenamt an St. Sebald. Ab 1702 war Walther Organist an St. Thomas in Erfurt. „Concerto del Sigr. Meck“ ist die Orgelstimme überschrieben. In Wirklichkeit stammt die Vorlage nicht vom Eichstätter Hofkapellmeister Johann Meck (um 1690–1758), sondern vom berühmteren Antonio Vivaldi. Zipoli übernahm 1710 das Amt des Organisten der Santa Maria in Trastevere in Rom. Während dieser Zeit in Rom komponierte er seine ersten Messen und Oratorien. 1716 wurde er Mitglied des Jesuitenordens. Er lebte ein Jahr lang in Sevilla. Im April 1717 begann seine Reise nach Südamerika, wo er drei Monate später ankam und sich schließlich bei Córdoba niederließ. Verdi war zwar kein Organist, seine Melodien forderten allerdings bereits die Zeitgenossen zu zahlreichen Transkriptionen für Orgel heraus. 59 Sonntag, 2. Oktober 2016, 12 Uhr Georg Friedrich Händel 1685 – 1750 Concerto F-Dur für Orgel und Orchester HWV 295 (1739) Larghetto Allegro Organo ad libitum: Larghetto Allegro Erland Hildén *1963 Four animals for organ (2016): Jaguar Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Concerto a-Moll für Violine, Streicher und Basso continuo BWV 1041 Ohne Tempobezeichnung Andante Allegro assai Alexei Tschubini, Violine AsamCollegium Erland Hilden, Orgel, Cembalo und Leitung 60 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Händels Orgelkonzerte gehören zu seinen berühmtesten Werken und erlangten innerhalb weniger Jahrzehnte einen Bekanntheitsgrad, welchen später nur Ludwig van Beethovens Klaviersonaten erreichten. Sie waren als Zwischenaktmusiken bei den Aufführungen seiner Oratorien in London bestimmt und rechtfertigten die von Händel vorgenommenen Erhöhungen der Eintrittspreise. HWV 294 war ursprünglich als Konzert für Harfe angelegt. Erstmals aufgeführt wurde das Werk als Einlage für HWV 75 Alexander’s Feast, um damit wohl das Harfenspiel des griechischen Sängers Timotheus zu veranschaulichen. Interpret des Harfenkonzerts soll Walter Powell junior, ein bekannter Virtuose der Zeit gewesen sein. Für den zweiten Satz von HWV 295 griff Händel unter anderem auf das Capriccio Cucù von Johann Kaspar Kerll zurück. Daher rührt der Beiname des Konzertes Kuckuck und Nachtigall. Das Stück beschreibt jeweils einen der vier Tier-Archetypen der Keros-Indianer in Peru. Der Jaguar ist der Beschützer des Dschungels aber auch der Vermittler von Leben und Tod. Der Jaguar geht ohne Angst auf der Regenbogen-Brücke ins ewige Leben und wieder zurück – er ist also der emotionale Heilsbringer. Möglicherweise schrieb Bach seine Violinkonzerte für Johann Georg Pisendel oder Jean-Baptiste Volumier in Dresden – vielleicht auch für sich selbst, denn sein Sohn Carl Philipp Emanuel bescheinigt ihm im Nekrolog, bis ins hohe Alter die Violine rein und durchdringend gespielt zu haben. 61 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Orgelmatinee-Quiz 5 2 8 . 7 4 6 1 3 FRAGEN: Waagrecht 1 ... sorgt für das Zittern des erklingenden Tones 3 Tonerzeugung durch eine schwingende Metallzunge (Orgel) 5 Barocker Komponist aus Nürnberg 7 Tierischer Vermittler von Leben und Tod oder Autotyp 8 Instrument mit Hängeschultern 10 Instrument des Jahres 2016 11 Instrument mit „Zug“ 12 40. Tag des Osterfestkreises 13 Durchkomponiertes Musikdrama des 19. Jahrhunderts oder Schokoriegel aus Norwegen 14 war ausgebildeter Spielkartenhersteller 15 Priester mit enormen musikalischen Fähigkeiten 62 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr FRAGEN: Senkrecht 2 Wirkungsstätte von Quasimodo oder bedeutenden Organisten 4 ein Vielschreiber 6 Musikalisches Vorbild von Johann Sebastian Bach 9 Brütort eines Vogels oder Orgel LÖSUNGSWORT: 1 2 3 4 5 6 7 8 Notieren Sie Ihre Antworten auf eine Postkarte und senden Sie diese an das Kulturamt der Stadt Ingolstadt, Beckerstraße 8, 85049 Ingolstadt Kennwort Orgelmatinee Es geht auch per Mail: [email protected] Für die richtigen Lösungen können Sie Eintrittskarten zu attraktiven Kulturveranstaltungen gewinnen. Der Simon-Mayr-Chor stellt als Preise überdies CDs mit Werken von Simon Mayr zur Verfügung (www.simon-mayr-chor.de). Die Verlosungen erfolgen jeweils am Ende der Monate April bis September 2016. 63 Interpreten AsamCollegium rekrutiert sich in der Regel aus Musikern, die dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt angehören. Der erforderlichen Besetzung entsprechend wirken im AsamCollegium auch Gastmusiker mit. Carmen Artaza wurde 1995 in San Sebastián (Spanien) geboren. Sie begann ihre musikalische Ausbildung am dortigen Conservatorio Francisco Escudero an der Violine. Nebenbei sang sie im Chor Easo. Mit 16 Jahren gewann die junge Spanierin in der internationalen Sparte von Jugend musiziert einen 1. Preis in Gesang und erhielt ein Stipendium für das Landesgymnasium für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Seit 2013 studiert sie an der Hochschule für Musik und Theater in München bei KS Prof. Christiane Iven. Seit Februar 2016 ist die Mezzosopranistin Stipendiatin des Vereins Yehudi Menuhin Live Music Now München e.V. Ihre besondere Leidenschaft gilt darüber hinaus der Alten Musik, vor allem dem Vokalwerk von Johann Sebastian Bach. Die junge Sängerin ist unter den sechs Finalisten für das Stipendium der Charlotte und Walter Hamel Stiftung. Johannes Berger wurde in Rosenheim geboren. Bereits im Alter von 11 Jahren wurde er in den Kreis der Schüler des Münchner Orgelprofessors Franz Lehrndorfer aufgenommen. Er gewann den 1. Bundespreis im Fach Orgel beim Wettbewerb Jugend musiziert. Nach dem Abitur studierte er Konzertfach Orgel bei Prof. Harald Feller (künstlerisches Diplom sowie Master) und Kirchenmusik A mit Schwerpunkt Orchesterleitung an der Musikhochschule München, wo er fur das Deutschlandstipendium ausgewählt wurde. Derzeit führt er seine Musikausbildung im Studiengang Historische Aufführungspraxis mit Hauptfach Cembalo bei Prof. Christine Schornsheim fort. 2011 gewann Johannes Berger den internationalen Orgelwettbewerb Grand Prix Bach de Lausanne in der Schweiz und erhielt zudem den Publikumspreis. 2012 wurde ihm der Kulturförderpreis des Landkreises Rosenheim verliehen. Im Jahr 2013 wurde er von Rotary mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. Seit 2009 ist Johannes Berger Organist und Kustos an der größten Freiluft-Orgel der Welt in Kufstein. Giulia Biagetti erhielt Diplome im Fach Klavier am Conservatorio Luigi Boccherini in Lucca und im Fach Orgel am Conservatorio Girolamo Frescobaldi in Fer64 S rara, dazu studierte sie die Fächer Komposition und Chorleitung. Seminare besuchte sie unter anderem bei Michel Chapuis, Michael Radulescu, Harald Vogel, Klemens Schnorr und Luigi Fernando Tagliavini. Sie wirkt als Organistin an der Kathedrale von Lucca und leitet dort die renommierte Capella St. Cäcilia. Zudem lehrt sie Orgel und Gregorianik am Conservatorio Luigi Boccherini in Lucca sowie Klavier und Orgel an der diözesanen Musikschule Raffaello Baralli und im Erzbischöflichen Priesterseminar. Sie spielte zahlreiche CDs ein und konzertiert mit Erfolg in aller Welt. www.giuliabiagetti.org Roberto Bonetto studierte Orgel und Improvisation bei Renzo Buja am Conservatorio Cesare Pollini in Padua. Das Diplom errang er mit Auszeichnung. Ein Cembalo-Studium am Conservatorio Felice Dall’Abaco in Verona bei Daniel Costantini schloss sich an. Er besuchte Meisterkurse bei Jean Langlais, Gaston Litaize, Daniel Roth, Naji Hakim und Ton Koopman. Er wirkt als Titularorganist an der Abteikirche Isola della Scala in Verona. Er war Professor für Harmonielehre am Conservatorio Claudio Monteverdi in Bozen und ist jetzt in gleicher Position am Conservatorio Felice dall’Abaco in Verona und spielt Konzerte als Solist und Kammermusiker in vielen Ländern Europas. Mario Ciferri in Fermo/Italien geboren, studierte Klavier, Orgel, Cembalo, Dirigieren, Komposition und Kirchenmusik am Conservatorio di Musica Giovanni Battista Martini in Bologna, am Conservatorio di Musica St. Cecilia in Rom und am Conservatorio di Musica Gioachino Rossini in Pesaro, jeweils mit hervorragenden Abschlüssen. Dazu kommen Meisterkurse bei Gaston Litaize, Luigi Ferdinando Tagliavini oder Michael Radulescu. Er gewann Preise in nationalen Orgelwettbewerben und 1993 ein Stipendium der Fondazione Rossini. Er wirkt als Titularorganist der Kathedrale St. Georg in Porto San Giorgio. CD-Einspielungen und eine internationale Konzerttätigkeit runden sein künstlerisches Profil ab. Seit 2000 ist er Dozent für Orgel und Gregorianischen Choral am Conservatorio di Musica Giovanni Battista Pergolesi in Fermo. www.mariociferri.com Valentina Cieslar spielt Violine, Viola und Viola d´amore. Ihr breit gefächertes Repertoire reicht vom 17. Jahrhundert bis zu zeitgenössischen Kompositionen, die ihr gewidmet wurden. Ihr Studium absolvierte sie unter anderem bei Prof. Tabea Zimmermann und am Conservatoire National Superieur in Paris. Nach einem Engagement bei den Bremer Philharmonikern ist sie seit über 10 Jahren freischaffend tätig als Solistin, Kammermusikerin und in grö65 Interpreten ßeren Formationen, beispielsweise im BalthasarNeumann-Ensemble unter Leitung von Thomas Hengelbrock, bei der Hofkapelle München, dem Ensemble Lyriarte, dem Bach-Collegium München, dem Münchener Bachorchester, dem Münchner Rundfunkorchester, bei der Wiener Akademie und seit 2006 als Konzertmeisterin des Barockorchesters La Fontana Hannover. Solistische Auftritte führten sie bis nach Japan. CONCERTO DE BASSUS ist international besetzt mit engagierten jungen Instrumentalisten, die sich an einer historisch informierten Aufführungspraxis orientieren und Musik des 17. bis 19. Jahrhunderts in variablen Besetzungen aufführen. Gegründet wurde das Ensemble 2014 von der Geigerin Theona GubbaChkheidze zusammen mit dem Organisten und Dirigenten Franz Hauk. Viele Mitglieder des Ensembles sind hochqualifizierte Professoren, Studenten oder Absolventen der Hochschule für Musik und Theater München. Abhängig vom jeweiligen Projekt werden beispielsweise Natur-Blechblasinstrumente in eine moderne, allerdings nach zeitgenössischen Strichprinzipien agierenden Streichergruppe einbezogen, bisweilen spielt das Orchster ausschließlich auf authentischem Instrumentarium. Auch größere sinfonische Besetzungen werden realisiert. Der Name des Ensembles stammt von einem europaweit vernetzten, in der Region beheimateten Adelsgeschlecht, das bis heute Kultur und Wissenschaft fördert. Simon Mayr verdankt dieser Familie eine nachhaltige Unterstützung. Der Name DE BASSUS birgt auch das Fundament – nicht nur – barocker Musik, den Bassus. Margarete Baronin de Bassus ist dem Ensemble in besonderer Weise verbunden. Die Presse zur jüngsten CD-Neuerscheinung Saffo bei NAXOS: „A really exciting release“ (Music Web International). www.simon-mayrchor.de Giovanni Della Vittoria studierte Klavier, Komposition, Musikwissenschaft und Orgel an den Musik-Konservatorien in Ravenna, Firenze, Cesena, Pesaro und Bologna. In Orgelwettbewerben wie Città di Viterbo (2000) oder dem Concorso di Anguillara Veneta war er jeweils erster Preisträger. Er wirkt als Titularorganist und Kapellmeister an der Kathedrale in Cesena und unterrichtet die Fächer Orgel und Klavier am Conservatorio di Musica Bruno Maderna in Forlì. Giampaolo Di Rosa 1972 in Cesena geboren, wirkt er als Pianist, Organist, Cembalist, Kom66 S ponist, Improvisator, Forscher und Dozent. Seine Studien in Rom, Neapel und Würzburg schloss er mit sieben Diplomen ab, darunter das Meisterklassendiplom im Fach Orgel und den Doktortitel mit Auszeichnung. In Paris studierte er bei Jean Guillou. Seine Promotion schrieb er an der Staatlichen Universität in Aveiro/Portugal. 2006 spielte er einen Zyklus mit sämtlichen Klaviersonaten von Wolfgang Amadeus Mozart, 2010 führte er sämtliche Orgelwerke von Johann Sebastian Bach in Rom auf, 2012 das gesamte Orgelwerk von Jan Pieterszoon Sweelinck. Seine rege Konzerttätigkeit führt ihn um die ganze Welt. Im Jahr 2008 wurde er zum Titularorganisten der großen Orgel der Nationalen portugiesischen Kirche S. Antonio in Rom ernannt. 2010 wurde Giampaolo Di Rosa vom Staatpräsident Portugals zum Offizier des Prinz Heinrich der Seefahrer-Ordens geschlagen. www.giampaolodirosa.org Anderson Fiorelli Als passionierter Kammermusiker gastiert er mit seinen Ensembles Villa Duo, Danzi Duo und isAR-Trio bei zahlreichen Konzertreihen und Festivals in Brasilien und Europa. Sein Studium schloss der Cellist an der Hochschule der Künste Zürich bei Prof. Roel Dieltiens mit dem Konzertdiplom ab und setzt derzeit sein Masterstudium in Barockvioloncello und Historischer Aufführungspraxis an der Hochschule für Musik und Theater München in der Klasse von Prof. Kristin von der Goltz fort. Gleichzeitig studiert er dort den Masterstudiengang Kammermusik mit Klaviertrio. Meisterkurse besuchte er unter anderem bei Anner Bylsma, Jaap ter Linden, Gaetano Nasillo, Gautier Capuçon und Phoebe Carrai. Preise erhielt er beim Concurso Jovens Solistas da Ospa 2012 und beim Concurso Paulo Paulo Bosísio 2011. Er unterstützt das Soziale Projekt Escola de Música de Videira in seiner Heimatstadt, das Kindern und Jugendlichen eine musikalische Ausbildung ermöglicht. Beate Fürbacher wurde in Ingolstadt geboren. Den ersten Unterricht auf der Konzertharfe erhielt sie bei Prof. Ursula Lentrodt in München. Anschließend studierte sie bei. Prof. Ursula Holliger in Freiburg und bei Prof. Alice Giles in Frankfurt/Main. Beim Wettbewerb Jugend musiziert wirkt sie als JuryMitglied. Dazu kommen Aufnahmen für Rundfunk, Fernsehen und CD. Sie musiziert bei der Konstanzer Kammeroper, dem Thüringer Symphonieorchester, den Hofer Sinfonikern und am Landestheater Eisenach. Solistisch arbeitete sie mit den Schauspielern Enrico de Paruta, Nikolaus Paryla und Elmar Gunsch zusammen. Beate Fürbacher ist Lehrbeauftragte für Harfe am GabrieliGymnasium Eichstätt und am Gnadenthal-Gymnasium Ingolstadt. 67 Interpreten Foto: Marc Köschinger Anna-Lena Elbert wurde 1994 in München geboren. Im Alter von fünf Jahren erhielt sie ersten Blockflötenunterricht, es folgen kurz darauf Klavier- und Oboenunterricht. 2009 war sie Bundespreisträgerin bei Jugend musiziert im Fach Oboe. Zwischen 2009 und 2014 erhielt sie Gesangsunterricht bei Tanja d’Althann an der städtischen Sing- und Musikschule München. Sie war bis 2014 Mitglied des bayerischen Landesjugendchores sowie der Bayerischen Singakademie. Im Jahr 2013 erzielte sie einen ersten Bundespreis Jugend musiziert im DuoGesang und Sonderpreise der Walter und Charlotte Hamel-Stiftung sowie der Deutschen Stiftung Musikleben. Im Oktober 2014 begann sie ihr Studium im Fach Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Frieder Lang. ENSEMBLE BAROCKIN’ wurde 2011 von der Flötistin Kozue Sato gegründet. Die Musiker, die aus Russland, Frankreich, Deutschland und Japan stammen, verbindet ihre Begeisterung zur historischen Aufführungspraxis. Ihre CD mit Werken von LouisGabriel Guillemain wurde für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2015 nominiert (Raumklang Records). BR-Klassik meint: … schon eine mitreißende, hochmusikalisch aufeinander eingeschworene Truppe. www.barockin.com ⁄ Hans-Paul Fuss wurde in Großschern (Siebenbürgen) geboren. 1980 schloss er sein Diplom an der Musikhochschule Klausenberg ab. Anschließend war er Solotrompeter der Staatsphilharmonie Hermannstadt und beim Kurorchester Bad Wiessee. Seit 1992 ist er Lehrer an der Städtischen Musikschule Rottenburg an der Laaber. Theona Gubba-Chkheidze wurde als Tochter einer Geigerin und eines weltweit tätigen Theaterregisseurs in Tiflis, Georgien geboren. Bereits mit acht Jahren konzertierte sie als Sängerin und Geigerin des Mädchen-Ensembles Mziuri bei internationalen Festivals und in bedeutenden Musikzentren. Ihr Violinstudium an der Hochschule für Musik und Theater München absolvierte sie mit Bestnote und Auszeichnung, das Studium schloss sie mit dem Meisterklassendiplom ab. Bis 2015 68 S Foto: J. Soares spielte sie die 1. Violine im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt. Derzeit absolviert sie ein Masterstudium Historische Aufführungspraxis (Barockvioline) bei Prof. Mary Utiger in München. Wichtige interpretatorische und technische Impulse erhielt sie von Bernhard Forck und Prof. Midori Seiler. Als Konzertmeisterin des SIMON-MAYR-ENSEMBLE spielte sie 20 CDs für das Label NAXOS ein. 2014 gründete sie zusammen mit Franz Hauk das Ensemble CONCERTO DE BASSUS. Highlights der Saison 2015: solistische Auftritte in der Kathedrale Lausanne, Philharmonie Danzig, Basilika di San Zeno Verona, beim Órgão. Festival Internacional do Porto e Grande Porto (Portugal), sowie als stellvertretende Konzertmeisterin der SALZBURG CHAMBER SOLOISTS, Konzerthaus Dortmund, Teatro Colon Bogota, Auditorio Santa Ursula Lima, Teatro del Libertador Cordoba/Argentinien, Teatro Municipal de Las Condes Santiago de Chile. Saschka Haberl studiert derzeit an der Hochschule für Musik und Theater in München im Master-Studiengang Barockvioline bei Prof. Mary Utiger. Mit dreizehn Jahren wurde sie als jüngste Studentin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler, Berlin aufgenommen. 2004 wurde sie mit einem Vollstipendium am Conservatory of Music der Colburn School in Los Angeles ausgezeichnet. 2012 erhielt sie ihr Konzertexamen mit besonderer künstlerischer Leistung in der Konzertklasse von Prof. Christoph Poppen und Kirill Troussov an der Hochschule für Musik und Theater München. Dietrich Haböck studierte zunächst Viola bevor er sich der Viola da Gamba widmete. Studien in Nürnberg und Bremen inklusive diverser Meisterkurse rundeten seinen musikalischen Werdegang ab. Er ist mehrfacher Preisträger des Mozartwettbewerbs und wirkt(e) an verschiedenen Projekten der Nürnberger Staatsoper mit. Seinen Wohnsitz nahm der freischaffende Musiker in Nürnberg. In verschiedensten Ensembles, seien es Kammermusik-, Solo- oder Orchesterprojekte tritt er im In- und Ausland auf, so unter anderem mit Hille Perl, Harry van der Kamp, der Musica alta Ripa, als Mitglied der Schola Stralsundensis, La Moresca, Cantus Thuringia und anderen. Arno Hartmann wurde in Duisburg geboren und studierte an der Universität für Musik in Wien bei Martin Haselböck, Michael Radulescu und Peter Planyavsky, Erwin Ortner, Günther Theuring und Leopold Hager. Konzerteinladungen fuhrten ihn zu Festivals in ganz Europa, die USA, nach Südafrika und Russland. Arno Hartmann besuchte Meisterkurse bei Daniel Roth in Haarlem/ 69 Interpreten Amsterdam und Andrew Parrott (Historische Aufführungspraxis) in Göteborg, sowie bei Zubin Mehta und Vaclav Neumann. Von 1989 bis 1994 war Hartmann Organist und Stadtkantor an der Lutherischen Stadtkirche, Wien, von 1994 bis 2003 Diözesankantor der Lutherischen Landeskirche, Wien. Dort gründete und leitete er Chor und Orchester Camerata & Capella Lutherana Wien. Im September 2003 wechselte Arno Hartmann als hauptamtlicher Kirchenmusiker und Kreiskantor in den Kirchenkreis Bochum und ist damit Leiter der Stadtkantorei Bochum. Als Dirigent arbeitete Hartmann neben den Bochumer Symphonikern unter anderem mit dem Wiener Kammerorchester, dem Wiener Konzertchor, den Göttinger Symphonikern, der Baltischen Philharmonie Danzig den Barockorchestern Concilium musicum Wien und Bochum Barock zusammen. Birgit Heller-Meisenburg studierte das Fach Oboe an der Musikhochschule Freiburg/Breisgau bei Prof. Heinz Holliger. 1988 erhielt sie das Diplom. Weitere Studien führten sie ans Mozarteum in Salzburg, wo sie unter anderem Aufführungspraxis Alter Musik bei Nikolaus Harnoncourt belegte. Ein Studium der Barockoboe an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Hans-Peter Westermann schloss sich an. Seit 1995 lehrt sie an der Hochschule für evangelische Kirchenmusik Bayreuth, seit 2009 an der Hochschule für Musik Nürnberg das Fach Oboenliteraturkunde. Sie musiziert mit Ensembles wie Concilium Musicum Wien, der Wiener Akademie, der Salzburger Hofmusik oder dem Ensemble Harmonologia (Polen). Sie verfasste eine Oboenschule Accelerando mit einem neuartigem pädagogischen Konzept für junge Oboisten im Grundschulalter. Sie ist Gründungsmitglied der Neuen Nürnberger Ratsmusik auf historischen Instrumenten. Erland Hildén wirkt seit 1998 als Organist und Chorleiter an der Örgryte Kathedrale in Göteborg. Die Kirche beherbergt zwei außergewöhnliche Instrumente, eine Father-Willis-Orgel (1871) und die Rekonstruktion der Schnitger-Orgel im Lübecker Dom (1699/1999). Erland begann als Pianist, nach einem Treffen mit dem Avantgarde-Organist KarlErik Welin (1934–1992) wandte er sich der Orgel zu und studierte in Arvika, Stockholm, Göteborg und Piteå. Im Fach Orgel wurde er von Prof. Hans-Ola Ericson unterwiesen. Meisterkurse absolvierte er bei Harald Vogel, Hans Fagius, Kevin Boyer, Jon Laukvik und Bernhard Haas. Neben seiner erfolgreichen Konzertkarriere widmet sich Hildén auch der Komposition. 70 S Manfred Hößl 1955 in Bayreuth geboren, studierte nach dem Abitur 1974 zunächst an der Fachakademie für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth und wechselte dann an die Fachakademie für katholische Kirchenmusik in Regensburg. 1980 schloss er mit dem Examen ab. Er wirkte zunächst als Orgellehrer und Kirchenmusiker in Burghausen St. Konrad. Seit 1988 ist er als hauptamtlicher Kirchenmusiker in Neumarkt-Sankt Veit tätig. Angeregt durch seinen Lehrer Karl Friedrich Wagner gilt seine Vorliebe dem Orgelrepertoire des süddeutschen Barocks und dessen stilgerechter Wiedergabe. Daneben widmet er sich intensiv der französischen und auch der entlegenen Orgelliteratur des 19. Jahrhunderts. Günter Holzhausen 1969 in München geboren, studierte Kontrabass an der Hochschule für Musik und Theater in München in der Klasse von Prof. Klaus Trumpf. Seit 1996 ist er ständiger Continuospieler des Tölzer Knabenchors, verbunden mit zahlreichen Konzerten und Aufnahmen in Europa, Israel, Türkei und Übersee. Ihn verbindet zudem eine ausgedehnte Zusammenarbeit mit Emma Kirkby/London Baroque, den Taverner Consort Players London, Reinhard Goebel, der Hofkapelle München, La Banda Augsburg, Salzburg Barock, Pera Ensemble Istanbul und dem Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele. Er beschäftigt sich intensiv mit diversen historischen VioloneStimmungen und ihrer praktischen Anwendung. Als Professor für Kontrabass und Violone an der Hochschule für Musik und Theater München hält er zudem Gastvorträge in London (Royal Academy of Music), Berlin (Universität der Künste), München (Hochschule für Musik und Theater) sowie Tübingen (Musikwissenschaftliches Institut der Eberhart-KarlsUniversität) und publiziert. Federica Iannella wirkt in ihrem Geburtsort Senigallia seit 2002 als Organistin der Kirche Santa Maria della Neve. Diplome in den Fächern Orgel und Komposition erhielt sie am Conservatorio Gioachino Rossini in Pesaro und am Conservatorio Arrigo Pedrollo in Vicenza in der Klasse von Roberto Antonello. Der Besuch von Meisterklassen rundete ihre künstlerische Ausbildung ab. Das Fach Musikwissenschaft absolvierte sie an der Universität von Bologna. Sie konzertiert in ganz Europa, in Mexiko, den USA und Rußland, ediert unbekannte Orgelmusik italienischer Komponisten, leitet Meisterklassen, wirkt als Jurymitglied, spielt CDs ein und lehrt als Professorin für Orgel und Komposition am Conservatorio Antonio Buzzolla von Adria. www.federicaiannella.net 71 Interpreten Jugendkammerchor Ingolstadt Der Chor wurde 1982 von Felix Glombitza gegründet. Ziel war es, Jugendlichen aus der Region schon früh die Möglichkeit zu geben, das Erlebnis des Chorgesangs zu erfahren. 1990 übernahm Eva-Maria Atzerodt die Leitung des Ensembles. Der Chor nimmt erfolgreich an nationalen und internationalen Chorwettbewerben teil. Eine jährlich stattfindende Konzertreise führte den Chor unter anderem nach Dänemark, Tschechien, Norwegen, Russland, Polen, Ungarn, Kroatien, Italien, Slowenien, Österreich, Spanien, Frankreich, Belgien, Irland, Schottland und Großbritannien. In der einwöchigen Auslandsreise erfahren die Sängerinnen und Sänger die Kultur und Landschaft der Länder und halten mindestens ein Konzert mit einem Partnerchor vor Ort. www.jugendkammerchor-ingolstadt.de Anna Karmasin Die Münchnerin absolvierte ihr Studium am Tiroler Landeskonservatorium Innsbruck und an der Hochschule für Musik und Theater München sowie der Bayerischen Theaterakademie. Sie stand unter anderem als Pamina (Zauberflöte), Adele (Fledermaus), Susanna (Figaros Hochzeit), Peri (Paradies und die Peri) und Cunegonde (Candide) auf der Bühne. Als gefragte Barock-Interpretin ist sie regelmäßig zusammen mit den Barock-Orchestern Concerto München, La Banda und Il concerto piccolo zu hören. Mit der Neuen Internationalen Philharmonie trat sie im Herkulessaal der Münchnern Residenz auf und zusammen mit den Münchner Philharmonikern, geleitet von Krzysztof Urbanski, ´ auf dem Münchner Odeonsplatz. 2015 sang zur Eröffnung des Israelischen Generalkonsulats zwei Uraufführungen mit Live-Übertragung im Bayerischen Fernsehen. www.annakarmasin.de Laura Kneser in Stuttgart geboren, wuchs sie auf in München und Bonn. Den ersten Violoncellounterricht erhielt sie mit acht Jahren. Sie war Mitglied im Landesjugendorchester Nordrhein-Westfalen. Das Fach Violoncello studierte sie an den Musikhochschulen in Berlin und Freiburg, Barockcello in Würzburg bei Jaap ter Linden und in München bei Prof. Kristin von der Goltz. Daneben schloss sie ein Studium im Fach Psychologie ab. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern in Ismaning bei München. 72 S George Kobulashvili Der 1961 in Tiflis geborene Musiker war in seiner Heimatstadt unter anderem erster Oboist und Konzertmeister beim Georgischen Staatssymphonieorchester in Tiflis und Solist der Georgischen Staatlichen Philharmonie. Von 1993 bis 2014 war er Solooboist im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt. Zahlreiche Konzerte und Tourneen mit der Bayerischen Kammerphilharmonie und der Kremerata Baltica führten ihn nach Brasilien, in die Schweiz, nach Ost- und Mitteleuropa und Skandinavien. Seit seiner Mitwirkung bei den Salzburger Festspielen 1996 ist er Mitglied der Salzburger Kammerphilharmonie. 2001 rief er den François-Leleux-Bläserwettbewerb in seiner Heimatstadt Tbilissi ins Leben. Seit 2002 ist er Honorarprofessor des Staatlichen Konservatoriums in Tiflis und unterrichtet dort während seiner Georgienaufenthalte. Er ist Mitglied des Münchner Bläseroktetts Opera concertante und im Salzburger Bläserquintett. Alexander Konjaev wurde 1972 in Tiflis geboren. Seinen ersten Violinunterricht erhielt er bei seinem Vater Viktor Konjaev. Er absolvierte sein Violinstudium an der Musikhochschule München bei Prof. Gottfried Schneider und studierte nach der 1995 abgelegten künstlerischen Reifeprüfung ein Jahr in der Fortbildungsklasse bei Prof. Christian Stier. Außerdem belegte er Meisterkurse bei Prof. Valery Klimov in Nizza, Prof. Zakhar Bron in Judenburg (Österreich) und Prof. Igor Oistrach in München. Er unterrichtet an der Simon-MayrMusikschule in Ingolstadt. Im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt leitet er als Stimmführer die zweiten Violinen. Gabriel Konjaev geboren in Tiflis, Georgien. Er studierte das Konzertfach Orgel und Klavier an der Musikhochschule in Tiflis. Nach dem Diplom folgten weitere Studien in Moskau und Meisterkurse bei Leo Krämer (Speyer). Konjaev ist Preisträger mehrerer Orgelwettbewerbe. Er spielte Produktionen für Schallplatte, Rundfunk und Fernsehen. 1984/ 1985 interpretierte er das gesamte Orgelwerk von Johann Sebastian Bach in einem Zyklus von 18 Konzerten. Von 1976 bis 1993 war er Organist und künstlerischer Leiter der internationalen Orgelfestspiele in der Kathedrale Pizunda (Georgien), von 1993 bis 1995 Konzertorganist der Philharmonie in Jekaterinburg. Seit 1995 lebt und arbeitet Gabriel Konjaev als Kirchenmusiker in Nordbayern. Seine über 30jährige Konzerttätigkeit führte ihn in viele europäische Länder und nach Mexiko. 73 Interpreten Viktor Konjaev wurde in Tiflis geboren und studierte an der dortigen Musikhochschule das Fach Violine. 1970 erhielt er das Abschluss-Diplom mit Auszeichnung. Von 1972 an war er als Konzertmeister und zweiter Dirigent des Staatlichen Georgischen Kammerorchesters tätig, das seit 1990 in Ingolstadt ansässig ist. In den Jahren 1974 bis 1984 wirkte er zusätzlich beim Staatlichen Georgischen Symphonieorchester als erster Konzertmeister. Mittlerweile lebt er in Deutschland und war seit 1994 Mitglied des Münchener Kammerorchesters. Als Solist gewann er den Wettbewerb der Kaukasischen Republiken in St. Erevan (Armenische SSR), sowie als Primarius seines Streichquartettes den Allunion Quartettwettbewerb in Tiflis (Georgische SSR). Frieder Lang In der Tradition des Dresdner Kreuzchores aufgewachsen studierte Frieder Lang an der Universität (Germanistik, Musikwissenschaft) und der Musikhochschule in Köln, mit Abschlüssen in Schulmusik, Kirchenmusik, Orgel, Gesang und Opernklasse. Als Preisträger mehrerer Gesangswettbewerbe entfaltete er seine internationale Konzerttätigkeit, beispielsweise: Festwochen Luzern, Salzburg, München, Berlin, Ansbach, Rio de Janeiro, Holland-Festival, er sang unter Albrecht, Bertini, Corboz, Gardiner, Henze, Hollreiser, Jurowski, Koopman, Leitner, Plasson, Richter, Rilling, Sawallisch, Sanderling und mit berühmten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Israel Philharmonic Orchestra sowie bei den führenden Radio-Sinfonie-Orchestern. Seine große Liebe gilt dem Liedschaffen, den Mozart-Partien und dem Schaffen von Johann Sebastian Bach. Frieder Lang ist Professor für Gesang und wurde 2002 an die Hochschule für Musik und Theater in München berufen. Douglas Lawrence Nach einem Master-Abschluss in Musik an der Universität von Melbourne, belegte Lawrence zwei Jahre in der Konzertklasse an der Musikhochschule in Wien, das Fach Orgel bei Anton Heiller, Dirigieren bei Hans Swarowsky und Hans Gillesberger. Zu dieser Zeit begann Lawrence eine Konzertkarriere, die ihn in die ganze Welt führte. Auch australische Komponisten unterstützt er, indem er sie in seine Programme aufnimmt. Zu zahlreichen Orgeleinweihungen wurde er verpflichtet: So im Opernhaus von Sydney oder der Melba-Halle und der Scots’ Church in Melbourne. In Melbourne wirkt Douglas als Musikdirektor der Scots Church, er unterrichtet Orgel am Conservatorium of Music der University of Melbourne. 74 S Christian Ledl wurde 1970 in Ingolstadt geboren. Er studierte am Leopold-Mozart-Konservatorium in Augsburg Katholische Kirchenmusik und Orgel bei Karl Maureen. Anschließend absolvierte er ein CembaloStudium am Richard-Strauss-Konservatorium in München bei Michael Eberth. Seit 1992 ist er Organist und seit 2001 auch Chorleiter an der Ingolstädter St. Moritzkirche. Er unterrichtet an verschiedenen Schulen in Eichstätt und Ingolstadt. christianledl.de Yuna Lee wurde in Seoul, Süd Korea geboren. Sie studierte an der Yewon Artsschool und der Seoul Highschool of Art. In Deutschland studierte sie Violine an der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Ernö Sebestyen und bei Prof. Mi-Kyung Lee und schloss mit der Meisterklasse ab. Danach studierte sie Barockvioline bei Prof. Mary Utiger Sie besuchte Meisterkurse von Anton Steck, John Holloway und Simon Standage. Als Barockgeigerin spielt sie in verschiedenen Barockorchestern wie Orchestre baroque de l’Académie Européenne, L’Académie baroque européenne d’Ambronay. Sie trat bei verschiedenen Musikfestivals auf, beispielsweise beim Schleswig-Holstein-Musikfestival und beim Festival d’Aix-en-Provence und Festival d’Ambronay. Im Jahr 2011 gewann sie mit ihrem Ensemble ‘Dolce Armonia’ einen 1. Preis beim Biagio-Marini Wettbewerb in Neuburg. Marine-Amélie Lenoir Schon früh entdeckt die Französin ihr Interesse für die historische Aufführungspraxis. Kaum 18 Jahre alt, spezialisiert sie sich als Oboistin mit dem Orchester Les Siècles unter der Leitung von François-Xavier Roth auf die Musik und das Instrumentarium des 18. und 19. Jahrhunderts. Danach studiert sie sowohl die moderne als auch die barocke Oboe an der Haute Ecole de Musique in Genf bei Roland Perrenoud und Nils Ferber und am Mozarteum Salzburg bei Stefan Schilli. 2013 wird sie aufgenommen in der Orchesterakademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks und spielt so unter der Leitung von namhafte Dirigenten wie Mariss Jansons, Sir Simon Rattle, Daniel Harding, Andris Nelsons und Franz Welser-Möst. Seit September 2015 studiert Marine-Amélie bei Saskia Fikentscher an der Hochschule für Musik und Theater München. Dmitry Lepekhov Der russische Violinist wurde in Moskau geboren. Er besuchte das staatliche Tschaikovsky-Konservatorium in Moskau. Schon während seines Studiums wirkte er als Solist für eine CD-Einspielung mit dem renommierten Barockorchester Pratum Integrum Orchester mit und trat auf 75 Interpreten verschiedenen europäischen Musikfestivals auf. Im Jahr 2011 gewann er den 12. Biagio-MariniWettbewerb in Neuburg. Für seine Einspielung von Telemanns Violinkonzerten erhielt er den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Er studierte Barockvioline an der Musikhochschule München bei Prof. Mary Utiger. Heute agiert er als international tätiger Musiker. Andreas Liebig geboren 1962 in Gütersloh/Westfalen, ist seit 2014 Münsterorganist in Basel. Nach Lehrtätigkeiten an den Musikhochschulen in Lübeck und Oslo (2013–2015) leitet er die Orgelklasse des Tiroler Landeskonservatoriums in Innsbruck. Nach dem Kirchenmusikstudium in Herford studierte er von 1983 bis 1989 Hauptfach Orgel, Klavier und Musiktheorie in Stuttgart, unter anderem bei Ludger Lohmann, Adu Frederica Faiss, Heinrich Deppert und Helmut Lachenmann. Er ergänzte seine Ausbildung in Kursen bei Michael Schneider, Daniel Roth, Hans und Martin Haselböck, Zsigmond Szathmáry sowie bei Sergiu Celibidache in Mainz. 1988 erhielt er Erste Preise bei den Orgelwettbewerben in Dublin und Odense. Als Kantor und Organist wirkte er in Dänemark, Norwegen und der Schweiz. Er komponiert Kammermusik, Lieder, Klavier- und Orgelwerke sowie Chormusik. Dazu kommt eine rege Konzerttätigkeit und CD-Aufnahmen. Tamaz Lomidze studierte in der Violoncelloklasse von Professor Arnabishvili an der Musikhochschule Tiflis. Von 1965 bis 1976 war er als Cellist an der Staatsoper Tiflis engagiert. Seit 1976 musiziert er im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt als Kontrabassist. Vadim Makhovskiy wurde in Alma Ata/Kasachstan geboren, besuchte ein Musikgymnasium in Moskau und studierte an Musikhochschulen in Moskau, Berlin und München, wo er die Meisterklasse Kammermusik absolvierte. Er wirkte vor seiner Wahl zum Stimmführer ab 2013 bereits mehrmals als Gastmusiker beim Georgischen Kammerorchester Ingolstadt mit. Niklas Mallmann Der Bassbariton begann seine musikalische Ausbildung beim Tölzer Kna76 S benchor. Er trat an diversen Opernhäusern unter namhaften Dirigenten wie Claudio Abbado, SigiswaldKuijken oder James Levine etwa als Knabe (Die Zauberflöte) und Knappe (Parsifal) auf. Später sang er als Bassbariton im Männerchor des Tölzer Knabenchors wo er regelmäßig Solopartien übernahm. Konzertreisen führten ihn durch Europa, Amerika und Asien. Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Bachelorstudium Maschinenwesen an der TU München wechselte er 2014 an die Hochschule für Musik und Theater München, wo er seitdem bei Prof. Frieder Lang Gesang studiert. An der Bayerischen Staatsoper übernahm er in der Spielzeit 2013/14 den 3. Hauptmann (Die Soldaten) sowie in der Spielzeit 2014/15 den Zimmerkellner (Arabella). Seit Mai 2015 ist er Mitglied im Extrachor der Bayerischen Staatsoper. Stefania Mettadelli in Carrara geboren, studierte Klavier am l’Istituto Musicale Luigi Boccherini in Lucca und schloss ein Studium in den Fächern Orgel und Orgelkomposition am Conservatorio Arrigo Boito in Parma mit Auszeichnung ab. Sie besuchte Meisterklassen, unter anderem bei Michael Radulescu, Lorenzo Ghielmi, Hubert Metzger, Luigi Ferdinando Tagliavini, Klemens Schnorr und Ton Koopman. Das Duke Ellington Trio unterstützte sie an der Orgel beim Projekt Claudio Merulo in Jazz. Beim Concorso Organistico Nazionale ‚Città di Pescia‘ und beim Premio Nazionale delle Arti 2009 war sie Preisträgerin. Seit 2010 unterrichtet sie Orgel am Conservatorio di Musica Arrigo Boito in Parma. Sie doziert auch an der Musikschule in Carrara. Sie wirkt als organista titolare der Chiesa di San Sebastiano in Massa und ist künstlerische Leiterin der Associazione Musicale Notti di Note. Yves Ytier Miranda geboren 1989 in Santiago de Chile, erhielt im Alter von sechs Jahren seinen ersten Musikunterricht. 2011 schloss er sein Violinstudium an der Pontificia Universidad Católica de Chile ab. Von 2008 bis 2009 studierte er zudem zeitgenössischen Tanz am Centro de Danza Espiral UAHC in Santiago de Chile, seit 2011 zeitgenössischen Tanz an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Gleichzeitig studiert er dort Barockvioline im Masterstudiengang bei Mayumi Hirasaki und kombiniert so seine Arbeit als Tänzer und Musiker. Er nahm teil an verschiedenen Festivals und Meisterklassen in Chile, England und Deutschland, so am Johann-SebastianBach-Ensemble Stuttgart, der Internationalen Akademie Marktoberdorf, der Ensemble-Akademie des Freiburger Barockorchesters, der Internationalen Sommerakademie auf Schloss Benrath und bei der Dartington International Summer School. 77 Interpreten Michaela Mirlach-Geyer wurde 1982 in Ingolstadt geboren und erhielt im Alter von sechs Jahren ihren ersten Klavierunterricht. Während ihrer Schulzeit am Gnadenthal-Gymnasium Ingolstadt mit Leistungskurs Musik, legte sie das kirchenmusikalische C-Examen ab. Nach dem Abitur studierte sie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und schloss ihr Studium im Dezember 2007 mit dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Realschulen für die Fächer katholische Religionslehre und Musik mit Hauptfach Orgel ab. Seit 2010 ist sie als Studienrätin an der Knabenrealschule in Neumarkt (Katholische Religion, Musik, Informationstechnologie) tätig. Seit 2009 ist sie für das musikalische Kinderprogramm der Ingolstädter Orgeltage verantwortlich. Virgil Mischok Nachdem er in seiner Jugend zahlreiche Auftrittserfahrungen mit den besten Jugendchören Bayerns sammeln konnte, führten ihn solistische Engagements unter anderem nach Südafrika, wo er auf dem Cape Classic Festival zusammen mit der Mezzosopranistin Ann-Katrin Naidu und dem Pianisten Boris Kusnezow einen Liederabend mit Schumanns Liederkreis op.39 und ausgewählten Schubert Liedern gab. Im September 2012 trat er bei einer Konzertreise nach Taiwan und Singapur mit der Audi Jugendchorakademie als Solist im Requiem von Johannes Brahms auf. www.virgil-mischok.de Marina Momeny 1984 in Minsk geboren, besuchte das Musiklyzeum in Minsk sowie das Gymnasium an der weißrussischen Staatlichen Musikakademie in Minsk. Sie erhielt ein zweijähriges Stipendium beim United World College of the Adriatic/ Duino Aurisina (TS) Italien und erwarb ihr Diplom of the International Baccalaureata. Dort besuchte sie auch Meisterkurse mit dem Trio di Trieste und dem Trio di Parma. Danach setzte sie ihr Studium an der Belarussischen Staatlichen Musikakademie fort. In München absolvierte sie ein Violin-Studium am Richard-Strauss-Konservatorium in der Klasse von Olga Voitova-Bloch. Derzeit studiert sie im Master Barockvioline und Barockviola bei Prof. Mary Utiger an der Hochschule für Musik und Theater München. Sie nahm an Meisterkursen bei Prof. Zakhar Bron und Prof. Ingolf Turban teil und erhielt Kammermusik-Unterricht bei Prof. Friedemann Berger und Vladimir Lakotosch. Sie ist Stipendiatin der von Yehudi Menuhin gegründeten Europäischen Organisation Live Musik Now und der ORFF-Akademie des Münchner Rundfunkorchesters 2011. 78 S Ingolstädter Motettenchor Der Ingolstädter Motettenchor wurde 1962 von Hans Steimer gegründet. Der Chor entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem großen Konzertchor mit 70 bis 95 aktiven Konzertsängern. Dementsprechend änderte sich mit den Jahren auch das Programm. Zu der A-capella Musik kamen zunächst Kantaten und Orchestermessen, später dann vor allem Orchestermessen und Oratorien. Hans Steimer leitete seinen Chor 30 Jahre lang. In dieser Zeit wurde dem Motettenchor 1971 der Kunstpreis der Stadt Ingolstadt und ihm selbst 1990 die Goldene Bürgermedaille verliehen. Ab 1992 folgte Christoph Hämmerl, mit dessen Beginn neue und junge Sängerinnen und Sänger hinzu kamen und neben den großen Werken der A-cappella Tradition wieder ein größerer Raum gegeben wurde. 2003 übernahm Felix Glombitza das Dirigat und wieder konnte der Chor sich verjüngen. Der Schwerpunkt der Musik verlagerte sich mit ihm in die Romantik und die Moderne. So wurden neben Verdi, Brahms und Mendelssohn-Bartholdy auch Bernstein, Korngold und Stravinsky aufgeführt. Mit Eva-Maria Atzerodt, die im Juni 2013 die Chorleitung übernahm, konnte der Motettenchor eine sehr erfahrene Musikerin gewinnen. Durch ihre lange Arbeit mit dem Jugendkammerchor geprägt, legt diese wieder verstärkt Wert auf A-cappella-Gesang. www.motettenchor-ingolstadt.de Katharina Müller wurde in Bayreuth geboren. An der Hochschule für Musik und Theater München studierte sie Violine bei Prof. Ernö Sebestyen. Nach dem künstlerischen und pädagogischen Diplom folgte ein Aufbaustudium bei Prof. Mary Utiger im Fach Barockvioline. Wertvolle kammermusikalische Impulse erhielt sie dabei auch im Zusammenspiel mit Prof. Christine Schornsheim und Prof. Kristin von der Goltz. Durch Meisterkurse bei Prof. Kolja Lessing, Prof. Walter Forchert, Prof. John Holloway, Prof. Lars Ulrik Mortensen und Olga Voitova spezialisierte sie sich weiter, mit Schwerpunkten in den Bereichen der historischen Aufführungspraxis und der zeitgenössischen Musik. Die Stipendiatin des Richard Wagner-Verbandes und mehrfache Preisträgerin des Wettbewerbs Jugend musiziert lebt in München und konzertiert als Solistin, Kammermusikpartnerin und als Mitglied namhafter Ensembles. 79 Interpreten Tung Ou Yang 1991 in Taipeh/Taiwan geboren, absolvierte das Bachelor-Studium im Fach Viola an der National Taiwan Normal Universität. Hier erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. An der Hochschule für Musik und Theater in München studiert sie Viola und Barockviola in den Klassen von Prof. Jürgen Weber und Prof. Mary Utiger. Ein Praktikumsstelle erhielt sie 2015 bei der Anhaltischen Philharmonie Dessau. Agnes Preis begann ihre Gesangsausbildung bei Ilse und Hans Hagen in München. Nachdem sie ihr Magisterstudium der Japanologie, Kunstgeschichte und Kommunikationswissenschaften an der LudwigMaximilians-Universität München mit Erfolg abgeschlossen hatte, widmete sie sich ganz dem Gesang. Ihr Studium beendete sie erfolgreich in Wien bei Prof. Sylvia Greenberg, daneben besuchte sie Meisterkurse bei Kammersängerin Sylvia Geszty und Prof. Hanno Blaschke. Sie nahm teil an Opern-Produktionen im In- und Ausland und absolvierte zahlreiche Konzerte beispielsweise beim Mozartfest toujours Mozart in Wien und Salzburg. Jakob David Rattinger wurde in Graz geboren und studierte in seiner Heimatstadt sowie in Wien, Nürnberg und Basel, wobei ihn die Schola Cantorum Basiliensis besonders prägte. Zu seinen Lehrern zählen unter anderem Pierre Pitzl, Anthony Rooley, Paolo Pandolfo und Christophe Coin. Als Solist konnte man Rattinger zuletzt bei den Innsbrucker Festwochen, den Thüringer Bachwochen, den Dresdner Meisterkonzerten – Schloss Albrechtsberg, im Händelhaus Halle, bei den Prager Symphonikern / Konzertszyklus Alte Musik, in der Zionskirche Berlin, beim Dalheimer Sommer, etc. erleben. Zahlreiche, teils mit Schallplattenpreisen ausgezeichnete CDs und Radioeinspielungen, sowie Radioauftritte im deutschen und österreichischen Radio dokumentieren den Werdegang des Künstlers. Rattinger lehrte bis 2012 Gambe und Aufführungspraxis Alte Musik an der Hochschule für Kirchenmusik und Musikpädagogik in Regensburg. Jakob David Rattinger leitete zahlreiche Seminare und Konzertreihen. Momentan hat er die Intendanz und Leitung eines kleinen Festivals in Schrobenhausen unter anderem mit Operninszenierungen und Orchesterkonzerten inne. jakobdavidrattinger.com Andrea Riemer wurde 1976 in Kent, England geboren. Sie studierte Violoncello an der Universität Leeds, der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und am 80 S Royal College of Music London. Dort arbeitete sie mit dem BBC Symphony Orchestra, dem London Symphony Orchestra und dem Royal Philharmonic Orchestra zusammen und absolvierte ein Praktikum mit der English Northern Philharmonia. Seit 2001 wohnt sie in Deutschland. Sie spielte bei der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz, den Stuttgarter Philharmonikern, dem Main-Franken Theater Würzburg, den Hofer Symphonikern und dem Landestheater Coburg. Zwischen 2003 und 2006 war sie Solocellistin an der Jungen Oper des Staatstheaters Stuttgart. Seit 2012 wohnt Andrea Riemer in Ingolstadt und arbeitet als freischaffende Cellistin und Lehrerin. Foto: Marc Köschinger Nicolò Antonio Sari 1987 in Venedig geboren, schloss sein Studium bei Elsa Bolzonello Zoya and Roberto Padoin am Conservatorio Benedetto Marcello in Venedig in den Fächern Orgel und Komposition mit Auszeichnung ab. Preise erhielt er bei Wettbewerben in Amsterdam (Jan Pieterszoon Sweelinck), St. Julien du Sault, Salerno, Fano Adriano, Muzzana del Turgnano, Varzi, Borca di Cadore, Graz, Carunchio. 2012 schloss er ein Aufbaustudium im Fach Orgel am Conservatorio Arrigo Pedrollo in Vicenza bei Roberto Antonello ab, das Fach Cembalo studiert er dort bei Patrizia Marisaldi. Er ist Organist an den Kirchen Santa Maria dei Carmini und San Trovaso in Venedig. Kozue Sato Die in Japan geborene und in Deutschland lebende Flötistin konzertiert als Solistin und Kammermusikerin. Sie ist Preisträgerin als bestes musikalisches Nachwuchstalent der Stadt Sapporo, beim HIMES-Wettbewerb sowie dem Musikförderpreis des Kulturkreises Gasteig, München. An der Musikhochschule München schloss sie ihr Studium bei Prof. Klaus Schochow mit dem künstlerischen Diplom ab. Es folgten Fortbildungsjahre bei Philippe Boucly für moderne Querflöte, später für Traversflöte bei Marion Treupel-Franck. Meisterkurse bei Barthold Kuijken, Marcello Gatti sowie bei Burga Schwarzbach (Körperschulung) gaben ihr wichtige musikalische Impulse. Kozue Sato gründete das Ensemble Barockin‘, sorgt sich um den musikalischen Nachwuchs und ist auch im organisatorischen Bereich des Konzertwesens engagiert. www.kozue-sato.de Margarethe Schlegl erhielt ihren ersten Orgelunterricht an der denkmalgeschützten Schildknecht & Bergmann-Orgel der Johanniskirche zu Villingen im Jahre 2002. 2006 nahm sie das Kirchenmusikstudium an der Hochschule für Kirchenmusik Herford auf. Seit Oktober 2006 war sie Organistin in Herford/Laar und leitete den Posaunenchor in Lippinghausen. Als Mitglied 81 Interpreten der Westfälischen Kantorei unter der Leitung von Prof. Hildebrand Haake, wirkte sie bei mehreren Konzertaufführungen sowie bei Rundfunk- und Fernsehaufnahmen des WDR mit. Seit Juli 2010 ist sie examinierte B-Kantorin und hat das Masterstudium im Februar 2013 erfolgreich absolviert. Seit November 2014 wirkt sie an der evangelischen Stadtkirche in Bad Reichenhall als hauptamtliche Kirchenmusikerin. Robert Schlegl erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen und an der städtischen Musikschule Regensburg, wo er mit 14 Jahren begann, Posaune zu spielen. Noch vor seinem Diplomabschluss in Geographie, Volkswirtschaft und Statistik an der Universität Regensburg, widmete er sich dem Studium der Barockposaune in Trossingen und im Anschluss daran dem Studium historischer und moderner Posaune und der Instrumentalpädagogik in Köln und dem Studium historischer Posaunen in Bremen bei Wim Becu. Weitere wichtige musikalische Impulse erhielt er von Prof. Abby Conant (USA/D) und Prof. Harry Ries (NL). Verschiedene Meisterkurse mit Wim Becu (Oltremontano), Erik van Nevel (Currende), Dirk Snellings (Capilla Flamenca), Jean Tubery (La Fenice) und Charles Toet (Concerto Palatino) vertiefen die umfangreiche Expertise in historischer Aufführungspraxis. Er musizierte mit nahezu allen wichtigen Ensembles wie Freiburger Barockorchester, der Akadamie für alte Musik Berlin oder dem Collegium 1704 unter namhaften Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Andrew Parrott, René Jacobs, oder Bruno Weil. www.orfeo.at Ludwig Schmid wurde 1985 in Ingolstadt geboren. Seit dem sechsten Lebensjahr spielt er Klavier und gewann sämtliche Wettbewerbe von Jugend musiziert auf Landesebene sowohl im Fach Klavier solo, Klavier vierhändig mit seiner Schwester Eva Wilczek, auch im Bereich der Kammermusik mit seinem Klaviertrio. Er war Stipendiat des Vereines zur Förderung junger Talente e.V. Ingolstadt, Stipendiat des Bayerischen Staates und mehrfacher Preisträger beim Kammermusikwettbewerb des Lions Clubs. Bei diversen Wettbewerben war er erfolgreich. Nebenberuflich arbeitet er heute als Kirchenmusiker in Ingolstadt sowie als Korrepetitor und Continuospieler. Sandra Scholler Die Sopranistin wurde 1992 in München geboren und von ihrem musikbegeisterten Vater geprägt. Als sie das musische Gymnasium Max-JosefStift besuchte, belegte sie das Hauptfach Gesang und wurde von Hanna Fa82 S rinelli und Antonia Starke gesanglich ausgebildet. Nach dem Abitur nahm sie Gesangsunterricht bei Frau Prof. Sabine Lahm, dann an der Berufsfachschule in Sulzbach-Rosenberg bei Dorothe Plohs. 2013 begann sie ihr Gesangspädagogik-Studium am Leopold-Mozart-Zentrum Augsburg. Seit 2015 studiert sie an der Hochschule für Musik und Theater in München in der Klasse von Prof. Monika Riedler. Meisterkurse absolvierte sie bei Sabine Lahm, Frieder Bernius und Karl-Peter Kammerlander. Florian Schwarzbeck wurde im Jahr 2000 geboren. Seit seinem sechsten Lebensjahr erhält er Cellounterricht bei Susanne Gottschick in Ingolstadt. Er war mehrmals Preisträger beim Kammermusikwettbewerb des Lions Clubs sowie bei Jugend musiziert auf Landesebene. Auf Bundesebene erzielte er 2013 einen 2. Preis in der Kategorie Kammermusik. Als Solist musiziert er bei Kinder- und Familienkonzerten, die das Georgische Kammerorchester Ingolstadt präsentiert. Florian ist Stipendiat des Vereins zur Förderung junger musikalischer Talente Ingolstadt und besucht zur Zeit die 10. Klasse des Reuchlin-Gymnasiums. Mirjam Sendtner, geboren 1992 in Gräfelfing. Ihren ersten Violinunterricht erhielt sie mit fünf Jahren, Lehrer waren Anna Schmidt und Marian Kraew. Am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg absolvierte sie ihr Violinstudium bei Prof. Christoph Henschel und Katharina Krüger. Seit 2015 studiert sie das Fach Barockvioline bei Prof. Mary Utiger. Ihre künstlerische Ausbildung ergänzte sie mit Meisterkursen bei Prof. Ingolf Turban und den austrianmasterclasses. In der Saison 2012/2013 war sie Mitglied an der Carl-Orff-Akademie des Münchner Rundfunkorchesters. In den Jahren 2013/14 und 2015 erhielt sie ein Stipendium der Arosa Music Academy. Pavel Serbin wurde 1978 im Moskau geboren. Nach dem Studium in seiner Heimatstadt am TschaikovskyKonservatorium bei Dmitry Miller (Violoncello) setzte er sein Studium am Königlichen Konservatorium in Den Haag und am Konservatorium Luxembourg fort. Zu seinen Lehrern zählen Wieland Kuijken, Michel Rada-Igisch (Viola da gamba) oder Jaap ter Linden (Barockvioloncello). Seit 2004 unterrichtet er selbst am Moskauer Konservatorium die Fächer Barockvioloncello und Kammermusik. Preise erhielt er beim Premio Bonporti in Rovereto (2000), beim Van Wassenaer Concours in Den Haag (2000) und beim Wettbewerb für Alte Musik in Brügge (1999). Seit 2003 83 Interpreten leitet er als künstlerischer Direktor das Orchester Pratum Integrum, mit dem er in ganz Europa konzertiert. Nikoloz Shamugia wurde in Tiflis, Georgien geboren. Bereits mit sechs Jahren studierte er in der Violoncello-Klasse an der Musikschule Zakaria Paliashvili. Mit elf Jahren wechselte Nika Shamugia nach Deutschland als Stipendiat der David-OistrachAkademie, Professor Eldar Issakadze wurde sein Mentor. In der Ensemblewertung erhielt er beim Wettbewerb Jugend Musiziert einen ersten Preis. Mit 16 Jahren wurde er in die Klasse von Prof. Walther Nothas an der Hochschule für Musik und Theater in München aufgenommen. 2004 kehrte er nach Georgien zurück und wurde Solocellist im Kaukasischen Kammerorchester unter Liana Issakadze. Seit 2010 spielt er im GKO. Waleska Sieczkowska Die brasilianische Geigerin schloss ihr Bachelordiplom an der Universität von Santa Catarina in Brasilien ab und besuchte Meisterkurse, unter anderem bei Jaap Ter Linden, Bernhard Forck, Phoebe Carrai, Rodolfo Richter und Tim Vogler. Zur Zeit studiert sie Barockvioline an der Universität Mozarteum Salzburg in der Meisterklasse von Midori Seiler. Sie spielt regelmäßig mit renommierten Ensembles und Orchestern, wie der Accademia Montis Regalis (Italien), oder dem Ensemble Turicum (Schweiz) und arbeitete mit bedeutenden Dirigenten und Musikern wie Alfredo Bernardini, Alessandro de Marchi, Marin Alsop, Ophélie Galliard. Die Geigerin gründete das Ensemble Villa Duo, mit dem sie Konzerte in Brasilien, Deutschland und der Schweiz spielt. In ihrem Heimatland unterrichtet sie Violine und Kammermusik im Rahmen verschiedener Sozialprojekte. Christina Sontheim wurde in München geboren. Sie erhielt ihren ersten Violin- und Violaunterricht bei Ines Kötnig und Ann Schneidt. Von 2003 bis 2009 studierte sie an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Fabio Marano. Unter anderem nahm sie an Kammermusik- und Meisterkursen beim Vogler Quartett, Garth Knoxx, Michael Goosses (Freiburger Barockorchester), bei der Händelakademie und dem Ensemble für Neue Musik teil. Sie spielte unter anderem in Orchestern unter der Leitung von Colin Davis, Péter Eötvös und Lawrence Foster. Von 2011 bis 2013 studierte sie im Masterstudiengang historische Aufführungspraxis bei Mary Utiger in München. Seitdem ist sie als freiberufliche Musikerin und Pädagogin tätig. 84 Foto: Aaron Kreidel S Georg Staudacher geboren 1989, wurde bereits während der Schulzeit als Jungstudierender im Fach Orgel an der Hochschule für Musik und Theater München aufgenommen. Nach dem Abitur begann er dort das Vollstudium in den Fächern Orgel und Kirchenmusik bei Prof. Harald Feller. Zudem studiert er in München Cembalo bei Prof. Christine Schornsheim und erhielt Unterricht bei Andreas Staier. An der Universität München studiert er außerdem Medizin. Er besuchte Meisterkurse bei Jaques van Oortermessen, Michael Radulescu, Jean-Claude Zehnder, Olivier Latry, Christian Rieger, Alfredo Bernardini und Andrea Marcon. Georg Staudacher war Preisträger beim Wettbewerb Jugend Musiziert auf Regional-, Landes- und Bundesebene. Er war Stipendiat beim Kammermusikkurs des Symphonieorchesters des BR und ist Stipendiat bei der Begabtenförderung der Hanns-Seidel-Stiftung. Felix Stross wurde in Lüneburg geboren und wuchs auf in München. Unterricht im Fach Violoncello erhielt er bei Jan Polasek, Peter Wöpke, Helmar Stiehler und Rudolf Metzmacher. Er studierte bei Rudolf Gleissner und Hans-Christian Schweiker an den Musikhochschulen Stuttgart und Köln, Abteilung Aachen. Die Hinwendung zur historischen Aufführungspraxis führte ihn zum Studium des Barock-Violoncello an der Musikhochschule München bei Kristin von der Goltz. Stross wirkt in zahlreichen Ensembles der Alten Musik wie La Visione, Balthasar-Neumann-Ensemble, L´arte del mondo und der eigenen Kammermusik Formation Collegium Musicum München. Lucia Swientek studiert Musikwissenschaft und Italienisch an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg. Ihren ersten Violinunterricht erhielt sie 2001 bei Erika Brosinger. Ab 2008 unterrichtete sie Alexander Konjaev. Sie besuchte Meisterkurse bei Prof. Anke Schittenhelm (Graz) und Prof. Andreas Lehmann (Weimar) und war mehrfache Preisträgerin bei Jugend musiziert auf Regional- und Landesebene. 2009 gewann sie den ersten Preis beim Lions-Kammermusikwettbewerb. Lucia Swientek ist Stipendiatin des Max-Weber-Programms. Alexei Tschubini wurde 1973 in Tiflis geboren. Der Geiger und Bratschist studierte an der Musikhochschule Tiflis, wo er 1994 sein Studium abschloss. Anschließend wurde er Mitglied im GKO Ingolstadt. Er wirkt auch als Musikpädagoge. Als Solist und als Kammermusiker konzertierte er bei zahlreichen Konzerten und Festivals in Europa und Amerika. 85 Interpreten Nagi Uesugi studierte klassische Violine an der Musikhochschule in Tokio und an der Hochschule für Musik in Würzburg. Dort schloss sie mit dem Meisterklassendiplom ab. Meisterkurse besuchte sie unter anderen bei Prof. Rainer Kussmaul, Prof. Enrique Santiago (mit Stipendium), Prof. Ulf Hölscher, Kölner Klaviertrio (mit Stipendium), Prof. Werner Scholz. Sie erhielt 2005 im Rahmen des Musikfestivals in Santiago de Compostela, Spanien, den Andrés Segovia-José Miguel Ruíz Morales-Preis und 2008 den JohnCage-Förderpreis der John-Cage-Stiftung, ferner war sie Stipendiatin der Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland, Franken e.V. Seit 2015 studiert sie an der Hochschule für Musik und Theater München Historische Aufführungspraxis im Fach Barockvioline bei Prof. Mary Utiger. Filipe Veríssimo wurde 2002 zum Titularorganisten und Musikdirektor an der Großen Jann-Orgel der Lapa-Kirche in Porto ernannt. Er hält die einzige hauptamtliche Kirchenmusiker-Stelle in Portugal. Als Organist und Dirigent konzertiert er in ganz Europa. 1975 in Porto geboren, studierte Kirchenmusik an der Katholischen Universität von Porto in den Orgelklassen von Martin Bernreuther und Franz Lehrndorfer sowie Chorleitung in der Klasse von Jörg Straube. Weitere Studien führten ihn zu Olivier Latry, Eric Lebrun, Daniel Roth und Peter Planyavsky. www.filipeverissimo.com Evi Weichenrieder Die gebürtige Geisenfelderin erhielt bei Münsterorganist Franz Hauk ersten fundierten Orgelunterricht. Nach dem Abitur am GnadenthalGymnasium Ingolstadt mit Leistungskurs Musik studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater München Konzertfach Orgel in der Klasse von Prof. Edgar Krapp. 1998 schloss sie das Studium erfolgreich mit dem Konzertdiplom ab. An der gleichen Hochschule erhielt sie Cembalo- und Generalbassunterricht von Prof. Lars Ulrik Mortensen. Sie nahm an Interpretationskursen bei Prof. Gerhard Weinberger teil. Solistisch trat sie unter anderem im Hohen Dom zu Bamberg auf. Sie ist gefragte Kammermusikpartnerin und wirkt regelmäßig bei verschiedenen Orchestern als Cembalistin und Organistin mit. Diese Tätigkeit führte sie unter anderem zum Schleswig-Holstein Musik-Festival, dem Rheingau Musikfestival und zu den Europäischen Wochen Passau. Als Zusatzqualifikation hat sie 2007 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt das Betriebswirtschaftsstudium als Diplom-Kauffrau abgeschlossen. Für die Audi Sommerkonzerte konzipierte sie eine Kinderkonzertreihe. 86 S Christoph Well wurde als 14. von 15 Kindern der Lehrersfamilie Well 1959 in Günzlhofen geboren. Mir drei Jahren trat er zum ersten Mal mit seinen Eltern und Geschwistern öffentlich auf. Mit neun erhielt er von seinem Bruder eine Trompete um es sich selbst beizubringen und bei der Tanzlmusi mitzuspielen. Nach der Mittleren Reife studierte er an der Musikhochschule München Trompete. Mit 18 wurde er Solotrompeter bei den Münchner Philharmonikern. Wegen einer Herzoperation gab er diese Stelle mit 21 Jahren auf und erlernte mit einem Stipendium von Maestro Sergiu Celibidache an der Hochschule für Musik München Harfe. Vom 17. bis 52. Lebensjahr spielte er mit seinen Brüdern Michael und Hans in der Biermösl Blosn. Nach deren Auflösung gründete er mit Michael und Karl Well die Formation Wellbrüder aus’m Biermoos, die zusammen mit den Wellküren als Geschwister Well auftreten. Er veröffentlichte Lieder- und Musikbücher, gestaltet für den BR eine Radio- und eine Fernsehsendung, macht Filmmusik, liest in einem Programm mit dem Bäsle-Quartett Mozarts berühmte Bäsle-Briefe und ist als Musiker von Danzig, Ebenried, Venedig, Ingolstadt bis Palermo unterwegs. Seine musikalische Heimat ist die bairische Volksmusik, deren Weiterentwicklung und Lebendigkeit ihm ein großes Anliegen ist. Foto: Marc Köschinger Justus Willberg studierte Alte Musik am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg, später Blockflöte in der Meisterklasse von Walter van Hauwe und Paul Leenhouts am Sweelinck-Conservatorium Amsterdam. Er war Preisträger bei internationalen Wettbewerben, so 1992 in Calw. Er wirkte mit bei CD- und Rundfunkaufnahmen, so mit dem Bayerischen Rundfunk und dem Niederländischem Rundfunk. Er pflegt eine internationale Konzerttätigkeit als Solist sowie mit verschiedenen Kammermusikensembles, seit 2007 auch als Organist im Bereich frühe Musik. Er wirkt als Dozent an der Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen/Nürnberg sowie am Erlanger Musikinstitut. Er ist Leiter der Weißenburger Musikschule. Monika Westner Monika Westner (geb. Weigert) erhielt ihren ersten Violinunterricht im Alter von sieben Jahren. Sie ist mehrfache Preisträgerin des Lions Club Kammermusikwettbewerbs und des Wettbewerbs Jugend musiziert, wo sie im Jahr 2007 als Preisträgerin auf Regional-, Landes- und Bundesebene in der Wertung für Alte Musik ausgezeichnet wurde. 2009 besuchte sie mit ihrem Ensemble für Alte Musik als Stipendiatin des Bayerischen Rundfunks einen Kammermusik-Meisterkurs in Tutzing. Eindrücke sammelte sie bei Christine Schornsheim, Mary Utiger, Kristin von der Goltz, Alfredo Bernardini und 87 Interpreten anderen. Nach dem Bachelorabschluss Barockvioline an der Hochschule für Musik und Theater München studiert die junge Musikerin, die sich ganz der Alten Musik verschrieben hat, in München das Fach Barockvioline bei Prof. Mary Utiger. Eva Wilczek gewann zahlreiche Wettbewerbe in Klavier und Violine bei Jugend musiziert auf Regional-, Landes- und Bundesebene. Darüber hinaus musizierte sie mit ihrem Bruder Ludwig Schmid im Bereich Kammermusik und Klavier vierhändig. Sie war Stipendiatin des Bayerischen Staates, Stipendiatin des Vereins zur Förderung junger musikalischer Talente e.V. Ingolstadt und Hospitantin an der Musikhochschule Augsburg bei Professor Maus im Fach Klavier. Seit 2013 studiert sie angewandte Musikwissenschaften und Musikpädagogik an der Katholischen Universität Eichstätt. Seit einem Jahr organisiert sie die Konzertreihe MittwochKlassik um Halb Sieben im Kamerariat. Quirin Witty wurde 1998 in Ingolstadt geboren. Seit dem 8. Lebensjahr erhält er Cellounterricht bei Surab Shamugia, dem Stimmführer der Violoncelli im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt. Während seiner Gymnasialzeit am musischen GnadenthalGymnasium Ingolstadt war er Preisträger bei Jugend musiziert. Der Schüler der 13. Klasse, der in seiner Seminararbeit die verschiedenen Einflüsse auf das 1. Cellokonzert von Camille Saint-Saëns untersuchte, wird im Sommer dieses Jahres das Abitur ablegen. In mehreren Ensembles musiziert er kammermusikalisch. 88 Spenden für Instrumente Aus den Spendengeldern der Konzertbesucher und mit der Unterstützung von weiteren Förderern, für die wir sehr herzlich danken, konnten in den vergangenen Jahren wertvolle Instrumente beschafft werden, die nunmehr im Rahmen der Orgelmatineen und liturgischen Feiern erklingen. 1986 wurde die Orgel auf der Empore mit der finanziellen Hilfe eines Wohltäters erneuert. 1997 wurde ein historisches Regalinstrument, ein sogenanntes ”Apfelregal” rekonstruiert, 1998 konnte ein zweimanualiges Cembalo in flämischer Bauweise aus der Werkstatt von Willem Kroesbergen (Utrecht) angekauft werden, 2000 wurde ein einmanualiges Cembalo im italienischen Stil in der Werkstatt von Gianfranco Facchini (Lugo) fertiggestellt. 2006 wurde die Jann-Orgel restauriert, 2007 eine neue Keilbalganlage eingerichtet. 2010 konnte die restaurierte Bittner-Orgel (1838) in der Spitalkirche aufgestellt werden. All diese Investitionen dienen dazu, die annähernd authentische Interpretation von Musik aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu ermöglichen. Als neues Projekt wird die Restaurierung einer historischen, wohl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen Orgel unterstützt, die aus der Filialkirche St. Peter und Paul in Asbach stammt. In Asbach konnte das Instrument wegen der begrenzten räumlichen Verhältnisse nicht verbleiben. So entstand durch einen Kontakt von Franz Hauk mit Dr. Klaus Könner, dem Orgelsachverständigen im Landesamt für Denkmalpflege, München die Idee, das Instrument in die Kapelle des Westfriedhofes in Ingolstadt zu transferieren. Das Gebäude stammt ebenfalls aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Besonders in den Sommermonaten wird die Kirche häufig für liturgische Feiern genutzt. Dieses Instrument ist mittlerweile fertig restauriert. Spenden können auf das folgende Konto ei der Stadt Ingolstadt überwiesen werden: IBAN: DE48 7215 0000 0000 0009 27 BIC: BYLADEM1ING Bitte geben Sie als Kennwort an: „Spende für Orgelmatinee“. 89 Die Orgel der Kirche Maria de Victoria (erbaut 1986 von Georg Jann, restauriert 2006 bis 2008 von Orgelbau Kuhn) I. Hauptwerk Prinzipal Rohrflöte Praestant Spitzflöte Quinte Oktave Terz Mixtur 3-4 f Cymbel 2 f Trompete 8’ 8’ 4’ 4’ 2 2/3’ 2’ 1 3/5’ 1 1/3’ 1/2’ 8’ II. Hinterwerk Gedackt Dolcan Rohrgedackt Nasard Prinzipal Traversflöte Terz Quinte Sifflöte Oboe 8’ 8’ 4’ 2 2/3’ 2’ 2’ 1 3/5’ 1 1/3’ 1’ 8’ Pedal Subbass Oktavbass Gedecktbass Choralbass Posaune Trompete 16’ 8’ 8’ 4’ 16’ 8’ Glockenspiel, Zimbelstern, Rossignol und Raubvogel Mechanische Spiel- und Registertraktur Zwei Tremulanten Stimmung nach Bach 1723 Vier Keilbälge, atmender Wind www.orgelbau.ch 90 Die Kirche Maria de Victoria Geschichte Dieses herrliche Rokoko-Bauwerk wurde von der marianischen Studentenkongregation 1732 als ihr Gebetsraum in Auftrag gegeben und 1735 größtenteils fertiggestellt. Nachdem im Jahre 1800 die Ingolstädter Universität nach Landshut (später nach München) verlegt wurde, gelangte 1803 die Kirche in den Besitz der Stadt Ingolstadt, die sie der 1612 gegründeten Bürgerkongregation Maria de Victoria (Maria vom Sieg) zur Verfügung stellte. Daher erhielt die Kirche auch ihren Namen. Heute finden hier Kongregationsandachten, Hochzeiten, Schulgottesdienste sowie die Orgelmatinee um Zwölf und Konzerte mit geistlicher Musik statt. Fresko von Cosmas Damian Asam Ihre Schönheit und Berühmtheit erhält die Kirche durch das ca. 520 Quadratmeter große Fresko von Cosmas Damian Asam von 1734. Es zählt zu den größten Fresken der Welt und ist auf einer Flachdecke gemalt – innerhalb einer Rekordzeit von nur 6 Wochen. Thema des Freskos ist die Menschwerdung Gottes, die von Gottvater inmitten einer Gloriole im hinteren Teil der Kirche ihren Ausgang nimmt. Er sendet den Strahl der Liebe aus, welcher an einer Allegorie der Liebe Gottes reflektiert wird und zu Maria im Zentrum des Freskos gelangt. Vom Strahl dieser Liebe getroffen empfängt sie Christus, den der Erzengel Gabriel verkündigt. Von da aus gehen die Strahlen weiter zu den vier Erdteilen in den Ecken des Raumes: Europa (vorne links), Asien (vorne rechts), Amerika (hinten rechts) und Afrika. Die faszinierende Perspektive – Fresko in Bewegung Die Besonderheit des Freskos ist die Jung und Alt faszinierende Perspektive Asams. Im Mittelgang ist wenige Meter vom Eingang entfernt ein Kreis eingezeichnet, vom dem aus man die richtige Perspektive für das gesamte Fresko hat, für Tempel, Maria, Paradiesbaum und die Türme im Hintergrund. Ein einziger Schritt nach rechts oder links – und das Bild kippt zur Seite. Geht man in der Kirche umher, werden sich Paradiesbaum und Pyramide (Längsseiten), Elefant und Bogenschütze (Afrika), goldenes Schiff (Amerika), Schatzkiste (Asien), Pegasus, Pallas Athene, Kurfürst (Europa) und viele weitere Details drehen und verändern. Das ganze Fresko gerät geradezu in Bewegung! Marco Benini 91 Abbildungen Manfred Jacob Vogt 1947 geboren, bis zum Abitur in Augsburg Studium der Malerei und Grafik an den Akademien für Bildende Kunst München und Nürnberg seit 1972 Ausstellungen im In- und Ausland Einzelausstellungen in neuerer Zeit in Memmingen, Kempten, Stift Roggenburg, Augsburg, München, Köln, Bozen, Venedig, Rom, Brüssel, London, Vicq/Limoges, Sainte Suzanne/Pays de la Loire, Suceava/Rumänien, Czernowitz/Ukraine lebt und arbeitet in München und bei Castelgandolfo/Rom www.man-jacob-vogt.com Die Auswahl meiner Bilder zu diesem Programm geht auf ein Treffen mit Franz Hauk in Rom zurück. Dort saßen wir letztes Jahr nach seinem Orgelkonzert zusammen, die Rede kam auf die Kirche Maria de Victoria in Ingolstadt, Jugenderinnerungen wurden in mir wach: Als 16jähriger war ich in den Sommerferien von Augsburg nach Ingolstadt geradelt, um das Deckenfresko von Egid Quirin Asam zu sehen. Der erste Eindruck auf mich war überwältigend und hat dauerhaft nachgewirkt: Die Klangwelt der Erdfarben, aus denen sich die Palette Asams und seiner Zeitgenossen zusammensetzte, ist auch meine geworden. Diese Farben sind leise, sie korrespondieren miteinander, sogar in den zahllosen Mischtönen. Bei dieser Farbfamilie aus Jahrmillionen der Erdgeschichte bleibt immer eine innere Verbundenheit wirksam (im Gegensatz zu den oft dröhnend aufdringlichen und schrill kontrastierenden chemischen Farben unserer heutigen Lebenswelt). 92 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Und da ist noch ein Thema, das für mich prägend wurde: die Bewegung in der Bildwelt Asams, immer neu aufbrechend, nie enden wollend, gesteigert noch durch den Gegensatz zu ruhender Tektonik. Dieses „Alles ist im Fluss“, ein Grundmotiv des Barock, realisiert sich immer wieder in meinen Arbeiten. Und schließlich: die Vorliebe für die Wolken, Chiffren des Flüchtigen, nicht Greifbaren, des Unsichtbaren, Unfassbaren. Heute wird mir bewusst, warum ich damals in Maria de Victoria so beeindruckt, gebannt war: weil ich unvermittelt Elemente einer Bildsprache vor Augen hatte, aus denen ich einmal meine eigene Bildwelt bauen sollte. Grazie, Egid Quirin! 93 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Wir danken Der Sparkasse Ingolstadt für ihr ideelles und finanzielles Engagement. Dem Istituto Italiano di Cultura, München Den verehrten Besuchern für ihre Spenden. Konzeption, Redaktion, Texte Dr. Franz Hauk unter Mitwirkung von Maria Mödl und Michaela Mirlach-Geyer. Die Kirche Maria de Victoria verfügt nur über einen Zugang, der aus Gründen des Denkmalschutzes nicht barrierefrei gestaltet werden kann. Wir bitten dafür um Verständnis. So steht leider auch kein zweiter Fluchtweg zur Verfügung. Wegen der einschlägigen Brandschutz-Vorschriften ist die Stadt gehalten, die Zahl der Besucher zu begrenzen. Unter Umständen muß daher die Zahl der Besucher beschränkt werden. Bitte folgen Sie in diesem Falle den Anweisungen des Aufsichtspersonals. Impressum Herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Ingolstadt Beckerstraße 9, 85049 Ingolstadt, Tel. 0841/305-1815, Fax 0841/305-1805 [email protected] www.orgelmatinee.de www.ingolstadt.de/orgelmusik Satz und Layout: Reinhard Dorn Gedruckt im Printservice Ingolstadt, Auflage: 4000 Stück 94 Orgeltage Ingolstadt Vorschau auf weitere Konzerte SamstagMatinee 30 Minuten Orgelmusik an der Bach-Orgel von Kristian Wegscheider (2016) Von 30. Juli bis zum 3. Oktober 2016, jeweils um 12 Uhr 30. Juli: 06. August: 13. August: 20. August: 27. August: 03. September: 10. September: 17. September: 24. September: 01. Oktober: Martin Bernreuther (Eichstätt) Christian Heiß (Eichstätt) Franz Hauk, BACH-ZYKLUS 1 Nicolò Antonio Sari (Venedig) Jürgen Benkö (Bietigheim) Franz Hauk, BACH-ZYKLUS 2 Giulia Biagetti (Lucca) Filipe Veríssimo (Porto) Johannes Skudlik (Landsberg) Erland Hildén (Göteborg) 03. Oktober: Matinee zur Deutschen Einheit Franz Hauk, BACH-ZYKLUS 3 Sonntag, 14. August 2016, 20.15 Uhr Liebfrauenmünster Orgelabend Bernhard Buttmann Max Reger zum 100. Todesjahr Sonntag, 21. August 2016 Orgelexkursion nach Vohburg mit Dr. Otmar Heinz Sonntag, 11. September 2016, 20.15 Uhr Liebfrauenmünster, Orgelabend Thierry Escaich (Paris) www.orgeltage-ingolstadt.de 95 Gut. Das kulturelle Engagement für die Menschen in Ingolstadt und der Region ist uns eine Herzensangelegenheit. Darum unterstützen wir die Kulturreihe “Orgelmatinee um Zwölf” als Sponsor.