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Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes

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Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes
Gesellschaft der Förderer
des Instituts für
empirische Wirtschaftsforschung
an der Universität des Saarlandes
Tätigkeitsbericht
für das Jahr 2014
Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische
Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes
Die Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes zielt in erster Linie darauf ab, die Leistungen des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes zu unterstützen.
Das Institut für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes hat nach
der Satzung die Aufgabe, empirische Wirtschaftsprobleme wissenschaftlich zu erforschen
und durch seine Arbeit die empirische Wirtschaftsforschung zu fördern. Die notwendige
ideelle und materielle Unterstützung erhält das Institut durch die Gesellschaft der Förderer des
Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes e.V., Saarbrücken. Der Kreis der Förderer umfasst Unternehmen aus verschiedenen Branchen, die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes sowie Verbände und Behörden des Saarlandes. Auf
diese Weise kommt es zu einem intensiven Kontakt zwischen Praxis und Wissenschaft,
wodurch die Chance eröffnet wird, gemeinsam Entscheidungshilfen für wissenschaftliche
und politische Probleme zu erarbeiten. Durch die Mitgliedschaft wird darüber hinaus auch die
wissenschaftliche Forschung gefördert und die empirische Wirtschaftsforschung besonders
gestärkt.
Das Forschungsprogramm des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung setzt sich aus den
Kompetenzfeldern der Teilinstitute zusammen. Durch die gemeinsame Dachorganisation der
fünf Teilinstitute, interdisziplinäre Kooperation im Institut und moderne technische Infrastruktur wird seit jeher eine effiziente Forschungsarbeit auf breiter wissenschaftlicher Basis
gewährleistet. So sind seit der Gründung des Instituts im Jahr 1970 zahlreiche Gutachten
und Forschungsbereiche für öffentliche Institutionen und Unternehmungen entstanden.
Die Vergabe unternehmensbezogener Hausarbeiten an Studenten der jeweils an die Teilinstitute angebundenen Lehrstühle ermöglicht dem Kreis der Förderer außerdem, eigene unternehmensspezifische Problemstellungen durch potentielle Nachwuchskräfte analysieren zu
lassen. Die jährlich stattfindenden Tagungen und Kongresse, an denen die Mitglieder der Gesellschaft des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung vergünstigt teilnehmen können,
sollen ebenfalls den Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis intensivieren.
Zu ausführlicheren Informationen zu den Teilinstituten und deren Tätigkeiten siehe den Tätigkeitsbericht des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung.
Im Jahr 2014 beteiligte sich die Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Organisation des vierten Handelskongresses Saar, der in Zusammen-
arbeit mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, dem Handelsverband Einzelhandel und Dienstleistung Saarland e. V. und der IHK Saarland veranstaltet wurde. Der Handelskongress 2014 stand unter dem Motto: „Handel im Saarland: Auslauf- oder
Zukunftsmodell?“. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Herrn Jürgen Barke, Staatssekretär
des Ministers für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr sowie Herrn Hans E. Agostini, dem
Präsidenten des Handelsverbandes Einzelhandel und Dienstleistung Saarland e.V.
Die anschließende Verleihung des „Preises der Förderer“ wurde von dem Vorsitzenden der
Gesellschaft der Förderer des IfeW, Herrn Dr. Dieter Scheid, und der Sprecherin des Direktoriums des IfeW, Frau Univ.-Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein, vorgenommen. Der Preis der
Förderer wird für herausragende Arbeiten der empirischen Wirtschaftsforschung verliehen.
Der mit je 2.000 Euro dotierte Preis ging in diesem Jahr an Herrn Dr. David Rapp, der seine
Dissertation zum Thema „Zur Sanierungs- und Reorganisationsentscheidung von Kreditinstituten – Eine betriebswirtschaftliche Betrachtung ausgewählter Aspekte des KreditinstituteReorganisationsgesetzes“ verfasste. Weiterhin wurde Herr Dr. Jonas Bastian für die Dissertation mit dem Titel „Interorganisationale Ressourcen im Sustainable Supply Chain Management – Eine Mixed-Method-Untersuchung am Beispiel agrarischer Wertschöpfungsketten“
ausgezeichnet. Herr Dr. Sebastian Rittinger erhielt den Preis der Förderer für seine Dissertation mit dem Titel „Cross-Channel Retail Branding: Eine verhaltenswissenschaftliche Untersuchung in Deutschland, Frankreich und Großbritannien“.
Im Anschluss an die Verleihung der Preise stellten Herr Dr. Michael Karrenbauer, Geschäftsführer der Möbel Martin GmbH & Co. KG, und Herr Dipl.-Kfm. Michael Genth, geschäftsführender Gesellschafter der Leder Spahn GmbH das „Leitbild Handel“ für das Saarland vor.
Das Leitbild wurde durch eine Arbeitsgruppe des IHK Handelsausschusses erstellt. In ihrer
Präsentation machten sie deutlich, dass Handelsformate aus den Bereichen Innenstadt, Stadtrand, „ Grüner-Wiese“ und Onlinehandel verstärkt miteinander konkurrieren. Dies gehe zunehmend zu Lasten von Innenstadtlagen in Klein- und Mittelstädten. Um der hierdurch drohenden Verödung entgegenzuwirken und die Innenstädte lebendig und lebenswert zu erhalten,
fordern Karrenbauer und Genth eine aktive Einzelhandelspolitik, die das Ziel verfolgt, ein
städteübergreifendes Gesamtkonzept für den saarländischen Einzelhandel zu entwickeln. Dabei sei es wichtig, die richtige Balance zwischen den verschiedenen Handelsformaten zu finden.
Beim abschließenden Get-together ergab sich für die Anwesenden die Möglichkeit des Gedankenaustauschs und der Diskussion.
Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship
Das Betriebswirtschaftliche Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship ist im Juni 2002
durch die Aufnahme in das Institut für empirische Wirtschaftsforschung entstanden und steht
unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Professor Dr. Heinz Kußmaul. Dieser nimmt
bereits seit 1993 den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Betriebswirtschaftliche Steuerlehre wahr und ist seit 1998 zusätzlich Direktor des Instituts für
Existenzgründung/Mittelstand. Darüber hinaus war Univ.-Professor Dr. Kußmaul vom
1. März 2003 bis zum 30. Juni 2005 Vizepräsident für Planung und Strategie der Universität
des Saarlandes. Zwischen 2006 und 2010 war er zudem Sprecher der Direktoren des Instituts
für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes. Seit 1994 ist er Direktor der Betriebswirtschaftlichen Seminarbibliothek, seit 2001 Direktor der Wirtschaftswissenschaftlichen Seminarbibliothek. Von 2009 bis Juni 2012 war er Vorstandsvorsitzender des
Studentenwerks im Saarland.
Die Forschungsschwerpunkte des Instituts liegen – ausgehend von einer breiten Fundierung in
der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre – in Fragen der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre, wobei die drei Teilbezugspunkte des Rechnungswesens, der Steuerarten und der Unternehmensstruktur jeweils in Bezug zur Unternehmensbesteuerung im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten liegen. Ausgehend von der Verbindungslinie zwischen Allgemeiner Betriebswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftlicher Steuerlehre werden als Forschungsschwerpunkte auch das Rechnungswesen allgemein und insbesondere das externe Rechnungswesen
sowie das Investitions- und Finanzierungsmanagement betrachtet.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich des Entrepreneurship und der Existenzgründung. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Beschäftigung mit betriebswirtschaftlichen
Fragen der Existenzgründung allgemein, speziell aber auch mit Fragestellungen aus dem Bereich des Mittelstandes, aus der Unternehmensnachfolge und der Erfolgsmessung von Existenzgründungen.
Die Forschung des Instituts ist insgesamt auf der Grundlage eines sicheren theoretischen Fundamentes anwendungsorientiert ausgerichtet, was insbesondere durch zahlreiche Kooperationen mit der Wirtschaftspraxis und dort insbesondere mit mittelständischen Unternehmen aus
der Steuerberatungs-, Wirtschaftsprüfungs- und sonstigen Praxis zum Ausdruck gebracht
wird. In diesem Zusammenhang werden auch gemeinsame Lehr- und Forschungsprojekte
durchgeführt, so zum Beispiel Praxistage oder auch – in Kooperation mit der Kontaktstelle für
Wissens- und Technologietransfer der Universität des Saarlandes (KWT) – Unternehmertage.
Des Weiteren erfolgt eine spezifische Ausbildung der Studierenden am Computer mit dem
Ziel, sowohl die Steuerberatungs-Software der Praxis als auch unternehmerisches Denken im
Rahmen eines Unternehmensplanspiels „Gründer-Cup“ kennen zu lernen und anzuwenden,
wobei auch hier eine intensive Kooperation mit den führenden Anbietern stattfindet.
Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship
Direktor: Univ.-Professor Dr. Heinz Kußmaul
Universität des Saarlandes, Gebäude B4 1
DE-66123 Saarbrücken
Telefon:
+49 (0)681 302 2112
Fax:
+49 (0)681 302 3012
E-Mail:
[email protected]
Internet:
http://www.bli.uni-saarland.de
Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship
Hinter dem Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship liegt ein in vielerlei Hinsicht ereignis- und erfolgreiches Jahr 2014. Wie bereits im vergangenen Jahr wurde auch im Jahr 2014
eine Anpassung und Erweiterung des bereits bestehenden Angebots an Lehrveranstaltungen
an die Rahmenbedingungen des neuen Masterstudiengangs BWL vorangetrieben. Im Bereich
der Forschung wurden traditionelle Schwerpunkte vertieft und durch neue ergänzt.
Im Rahmen der Lehrtätigkeit des BLI (Betriebswirtschaftliches Institut für Steuerlehre und
Entrepreneurship, Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre,
Institut für Existenzgründung/Mittelstand) im Diplomstudiengang ist insbesondere zwischen
Hauptfach- und Vertiefungsfachveranstaltungen zu unterscheiden. Als Hauptfachveranstaltung wird derzeit „Steuern“ angeboten.
Den Kern der Lehrtätigkeit stellt die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre im Vertiefungsfach
mit den zwei grundlegenden Veranstaltungen „Unternehmensbesteuerung A“ und „Unternehmensbesteuerung B“ dar, die jeweils im Wintersemester bzw. im Sommersemester stattfinden. Darüber hinaus werden seit dem Wintersemester 2008/2009 die Veranstaltungen „Nationale Besteuerung“ („Nationale Struktur und Unternehmensbesteuerung“) durch StB Dr.
Vassil Tcherveniachki und „Internationale Besteuerung“ („Internationale Struktur und Unternehmensbesteuerung“) durch StB Dr. René Schäfer alle zwei Semester angeboten. Letztgenannte stellt die internationale Ausrichtung der Steuerlehre unter Beweis. Dass diese grenzüberschreitende Betrachtungsweise steuerlicher Sachverhalte zudem der geforderten Europaorientierung der Universität des Saarlandes nachkommt, kann als beispielhaft bezeichnet
werden. Zusätzlich werden seit dem Wintersemester 2011/2012 bzw. dem Sommersemester
2012 zwei weitere sehr praxisnahe Veranstaltungen – auch im Rahmen des auslaufenden Diplomstudiengangs – nämlich „Besteuerung von Finanzdienstleistungen“ durch Herrn RA/StB
Hans-Jürgen A. Feyerabend bzw. „Rechnungswesen und Besteuerung der Öffentlichen Hand“
durch Herrn Dr. Jörg Henkes angeboten. Als weitere überaus praxisverbundene Veranstaltung
ist die „Steuerberatung und Unternehmensbesteuerung“ ausgestaltet, in deren Rahmen Studierende eine in Form und Umfang als reduzierte Seminararbeit zu umschreibende Ausarbeitung
anzufertigen haben. Neben der Möglichkeit, vier Anrechnungspunkte im Bereich der „Sonstigen Punkte“ zu erlangen, wird den Studierenden die Chance gegeben, sich mit der marktführenden Steuerberatungssoftware der DATEV eG unter Anleitung intensiv am PC vertraut zu
machen.
Darüber hinaus wird die Lehrtätigkeit im Bereich der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre seit
2004 durch die „Praxis der Unternehmensbesteuerung“ ergänzt; diese jeweils im Sommersemester von StB Dipl.-Kfm. Armin Pfirmann angebotene Veranstaltung vertieft die in den übrigen Vorlesungen gelegten theoretischen Fundamente und unterstreicht den Praxisbezug der
Ausbildung am BLI. Des Weiteren setzt mit Prof. Dr. Wolfgang Wegener, Finanzvorstand
eines großen saarländischen Mittelständlers, ein weiterer renommierter Praktiker seine langjährige Lehrtätigkeit fort, der mit seiner Vorlesung „Unternehmenssanierung und Insolvenzrecht“ an der Schnittstelle zwischen Steuerlehre und Privatrecht anzusiedeln ist. Damit zeigt
sich auch die Interdisziplinarität des Lehrangebots am BLI.
Geschuldet durch die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge BWL wurden im
Jahr 2014 auch für diese Studiengänge Lehrveranstaltungen angeboten. Das Hauptfach „Steuern“ können Bachelorstudierende seit dem Wintersemester 2010/2011 jedes Wintersemester
belegen. Darüber hinaus wird die Veranstaltung „Buchführung und Unternehmensrechnung“
in regelmäßigen Abständen von Univ.-Prof. Dr. Heinz Kußmaul gehalten. Zu dem Stammbereich Betriebswirtschaftliche Steuerlehre des Masterstudiengangs BWL gehören die Veranstaltungen „Betriebswirtschaftliche Steuerlehre A“ und „Betriebswirtschaftliche Steuerlehre
B“, welche jeweils abwechselnd im Sommersemester und Wintersemester stattfinden. Im Zusatz- bzw. Wahlbereich können Masterstudierende neben den bereits länger angebotenen Veranstaltungen „Internationale Besteuerung“ und „Nationale Besteuerung“ die seit dem Wintersemester 2011/2012 stattfindende Veranstaltung „Besteuerung von Finanzdienstleistungen“
einbringen, die in enger Zusammenarbeit mit RA/StB Hans-Jürgen A. Feyerabend, KPMG
Frankfurt, stattfindet. Das bisherige Angebot des Masterstudiengangs wird zusätzlich durch
die erstmals im Sommersemester 2012 durch Herrn Dr. Jörg Henkes gehaltene Veranstaltung
„Rechnungswesen und Besteuerung der Öffentlichen Hand“ ergänzt. Auch die klassischen
Veranstaltungen „Praxis der Unternehmensbesteuerung“ von StB Dipl.-Kfm Armin Pfirmann
sowie „Unternehmenssanierung und Insolvenzrecht“ von Prof. Dr. Wolfgang Wegener sind
Bestandteil des Masterstudiums. Darüber hinaus können seit Sommersemester 2011 Bachelorstudierende auch mittels eines internen Praktikums, welches jedes Semester angeboten
wird, einen Einblick in das Tätigkeitsfeld des Lehrstuhls erhalten und den Lehrstuhlinhaber
und die wissenschaftlichen Mitarbeiter bei ihrer Forschungstätigkeit unterstützen. Darüber
hinaus erhalten Masterstudierende die Möglichkeit, im Rahmen eines Studienprojekts eine an
wissenschaftlichen Standards ausgerichtete, schriftliche Ausarbeitung mit Bezug zur Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre anzufertigen.
Neben der Lehre war das BLI im abgelaufenen Jahr auch auf dem Forschungssektor überaus
aktiv. So konnten 49 Publikationen realisiert werden, die Ausdruck für die von Breite und
Tiefe gleichermaßen geprägte, im Schwerpunkt Europa angesiedelte, betriebswirtschaftlich
fundierte und in Fragen der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre und des Entrepreneurship
besonders spezialisierte Forschungstätigkeit am Institut sind. Neben zahlreichen Projekten zur
Unternehmensbesteuerung im nationalen und internationalen Kontext, zur Bilanzierung, zu
Fragen der Existenzgründung und des Mittelstandes sowie zur Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre ist besonders das Erscheinen des Standardlehrbuchs „Betriebswirtschaftliche
Steuerlehre“ in der 7. Auflage mit fast 1.000 Seiten hervorzuheben. Darüber hinaus wird die
von Prof. Dr. Heinz Kußmaul herausgegebene Reihe „Arbeitspapiere zur Existenzgründung“
genauso fortgeführt wie die im Jahr 2006 – gemeinsam mit Prof. Dr. Karlheinz Küting und
Prof. Dr. Claus-Peter Weber – begonnene Herausgabe der Reihe „Bilanz-, Prüfungs- und
Steuerwesen“, in welcher 2014 sechs weitere hervorragende Dissertationen publiziert wurden,
und die im Jahr 2007 begonnene Herausgeberschaft des Handbuchs der Bilanzierung (gemeinsam mit Prof. Dr. Rudolf Federmann und Prof. Dr. Stefan Müller).
Aus der Vielzahl der Einzelprojekte sind zunächst hervorzuheben die Forschungsaktivitäten
im Bereich der Sonderbilanzen, die einerseits zu neun Publikationen im NWB infoCenter
(gemeinsam bei sechs Beiträgen mit Tim Palm, M.Sc., und bei drei Beiträgen mit Christian
Schwarz, M.Sc.) und andererseits (jeweils gemeinsam mit Christian Schwarz, M.Sc.) zu fünf
Publikationen in der Zeitschrift „Der Steuerberater“ geführt haben. Zwei Beiträge zur Unternehmenssanierung haben die schon traditionellen Saarbrücker Beiträge in „Der Steuerberater“
abgerundet, bei denen (gemeinsam mit Tim Palm, M.Sc.) eine Auseinandersetzung mit dem
ESUG in gleichermaßen theoriebasierter und empirischer Weise erfolgt ist. Im Bereich der
Internationalen Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre wurden zwei sehr innovative Beiträge in
der sehr angesehenen Zeitschrift „Internationales Steuerrecht“ zum höchst aktuellen Gebiet
der Betriebsstättengewinnaufteilungsverordnung veröffentlicht (jeweils gemeinsam mit Dipl.Kfm. Christian Delarber und Florian Müller, M.Sc.). Aus dem Vortrag von Professor Dr.
Heinz Kußmaul am 17.10.2013 an der Universität Wien in der exzellent positionierten Vortragsreihe „Rechnungswesen, Steuern und Wirtschaftsprüfung“ unter der Gesamtverantwortung von Professor Dr. Otto A. Altenburger sind zwei länderübergreifende und rechtsvergleichende Beiträge in der renommierten österreichischen Fachzeitschrift „Zeitschrift für Recht
und Rechnungswesen“ einerseits zur E-Bilanz und andererseits zur Micro-Richtlinie jeweils
gemeinsam mit Tim Palm, M.Sc., und Christian Schwarz, M.Sc., hervorgegangen. In zwei
Beiträgen hatte Professor Dr. Heinz Kußmaul die traurige Pflicht, Herrn Professor Dr. Karlheinz Küting anlässlich seines viel zu frühen Todes Anfang 2014 zu würdigen (in „Deutsches
Steuerrecht“ und in „BBK (Zeitschrift und Datenbank)“). Der ganz speziellen Problematik
des Anteilsbegriffs nach KAGB und InvStG ist ein Aufsatz in „Recht der Finanzinstrumente“
gewidmet, der genauso wie der Beitrag zur aufsichts- und steuerrechtlichen Wegbereitung des
Pension-Asset-Pooling in Deutschland in der erstklassigen Zeitschrift „Steuer und Wirtschaft“
gemeinsam mit Florian Kloster, M.Sc., verfasst wurde. Eine Rezension von Professor Dr.
Heinz Kußmaul in „Die Wirtschaftsprüfung“ rundet den Bereich der Zeitschriftenpublikationen ab. Bei den Beiträgen in Sammelwerken sind neben den schon klassischen Stellungnahmen zur Gesetzgebung und zu Verlautbarungen aus der Finanzverwaltung (gemeinsam mit
Christian Schwarz, M.Sc., bzw. Florian Kloster, M.Sc., sowie Tim Palm, M.Sc., bzw. Nicole
Türk, M.Sc.) die Neuaufbereitungen zu den Taxonomien im Kontext der E-Bilanz (elf Beiträge gemeinsam mit Dipl.-Kffr. Carina Ollinger) sowie ein Beitrag zum Tode des renommierten
HdB-Autors Professor Dr. Karlheinz Küting im Handbuch der Bilanzierung hervorzuheben.
Außerdem wurden drei Beiträge im BankColleg zum Bereich der Bilanzierung jeweils mit
Professor Dr. Hartmut Bieg veröffentlicht. Ganz besonders hervorzuheben ist der gemeinsam
mit Tim Palm, M.Sc., und Christian Schwarz, M.Sc., erstellte Beitrag zu E-Bilanz und
MicroBilG in der von Professor Dr. Ralf Gössinger und Professor Dr. Günther Zäpfel herausgegebenen Festschrift für Professor Dr. Hans Corsten.
Neben den gerade erwähnten vorzeigenswerten Ergebnissen und dem damit verbundenen Renommee- bzw. Reputationsgewinn für den gesamten Fachbereich belegen auch die überaus
erfolgreich abgeschlossenen Dissertationen, dass im Bereich der betriebswirtschaftlichen und
hier insb. der steuerlichen Forschung hervorragende Arbeit am BLI geleistet wird. So wurde
im Jahr 2014 Dr. Christian Delarber zum Dr. rer. oec. promoviert (Thema der Dissertation:
„Grenzüberschreitende Betriebsstättenbesteuerung im Spannungsfeld zwischen Rechtsprechung, Gesetzgebung und Maßnahmen der OECD“).
Auch außerhalb der primären Forschungs- und Lehrtätigkeit wurden die Kontakte des Instituts zu Vertretern wirtschaftlicher Interessengruppen, Praktikern und Unternehmern nicht nur
aufrecht erhalten, sondern sogar noch intensiviert. Neben dem bereits zum 17. Mal in enger
Kooperation mit der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der Universität des
Saarlandes (KWT) ausgetragenen Studienangebot „Existenzgründung“, bei dem neben wissenschaftlichen Vertretern des BLI auch externe Referenten zu Wort kommen, richtete das
BLI nunmehr bereits das 37. und 38. Seminar „Existenzgründung“, das eine verkürzte Fassung des Studienangebots repräsentiert, aus. Zudem wurde im November 2014 vom BLI der
12. Unternehmertag der Universität des Saarlandes mit hervorragenden Referenten aus Theorie und Praxis durchgeführt.
Darüber hinaus bestehen Kooperationen bzw. enge Kontakte mit der Dornbach GmbH, Ernst
& Young, KMPG, PWC, der W+ST – Wirtschafts- und Steuerberatung AG sowie der
DATEV eG. Dies zeigt sich auch in der regen Einbindung der Kooperationspartner in das
Lehrangebot des BLI, insbesondere in Form von regelmäßig stattfindenden Gastvorträgen
sowie praxisnahen Fallstudien im Rahmen der einzelnen Lehrveranstaltungen.
Die voran stehenden Ausführungen belegen, dass das abgelaufene Jahr 2014 für das BLI erneut von hoher wissenschaftlicher Qualität und großer Akzeptanz sowohl der Studierenden
als auch der Wirtschaftspraxis geprägt war. Des Weiteren bleibt an dieser Stelle positiv hervorzuheben, dass die auch in den Vorjahren an den Tag gelegte Performance des Lehrstuhlteams beibehalten werden konnte. Der Grund hierfür dürfte auf der Grundlage einer guten
Personalführung in dem besonderen Einsatz des gesamten BLI-Teams sowie in dem „passenden“ Betriebsklima liegen, das am BLI herrscht. Dank der tatkräftigen Unterstützung aller
Institutspersonen sollten auch die im laufenden Jahr 2015 anstehenden Projekte – stellvertretend seien hier die Neuauflagen der Lehrbücher „Steuern – Einführung in die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre –“ und „Grundzüge der Buchführung und Bilanztechnik“ sowie „Investition in Übungen“ mit der gewohnten Zuverlässigkeit und Professionalität gemeistert
werden können. Ganz besonders hervorzuheben ist die Verleihung des Siegels „Best-PracticeEducation“ im September 2014 von dem Nürnberger IT-Dienstleister DATEV eG für den
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre von Professor
Dr. Heinz Kußmaul, in dem die aktive Mitarbeit im Rahmen der Bildungspartnerschaft im
Umgang mit der Steuerberatungssoftware DATEV herausgestellt wird.
Institut für Handel & Internationales Marketing
Den Tätigkeitsschwerpunkt des Instituts bilden Forschungsaktivitäten mit hoher Praxisrelevanz. Dabei werden komplexe Problemstellungen im Handel sowie Fragestellungen, die sich
im Rahmen der internationalen Geschäftstätigkeit von Unternehmen ergeben, analysiert und
Lösungsansätze aufgezeigt.
Das Forschungsinteresse richtet sich insbesondere auf
- das Management von Groß- und Einzelhandelsunternehmen,
- die Distribution und Logistik,
- die Internationalisierung von Unternehmen,
- Wertschöpfungsarchitekturen und -partnerschaften von Unternehmen sowie
- die Binnen- und Außenhandelspolitik.
Zu den laufenden Forschungsaktivitäten des Instituts gehören u.a. die Entwicklung und Implementierung von Wettbewerbs- bzw. Kooperationsstrategien in Handelsunternehmen, die
Analyse kooperativer Ansätze im Rahmen der Hersteller-Handels-Beziehungen sowie die
Analyse der Distributionsstrukturen und die Entwicklung von Absatzmarktstrategien in ausgewählten Branchen.
Im Rahmen einer in Kooperation seit vielen Jahren durchgeführten Paneluntersuchung bei
europäischen Industrie- und Handelsunternehmen erfolgen die Erforschung aktueller Markttrends in der Konsumgüterwirtschaft sowie der Aufbau eines umfangreichen Datenpools. Die
Ergebnisse münden primär in den jährlich erscheinenden HandelsMonitor, fließen aber parallel auch in andere Veröffentlichungen des Instituts ein.
Eine Erweiterung der Forschungsperspektive, die auch die Publikations- und Transferaktivitäten prägt, wird durch die Anbindung des Instituts an den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Außenhandel und Internationales Management, gewährleistet. Diese Anbindung hat Auswirkungen auf die Aufgabenbereiche der am Institut tätigen Mitarbeiter/innen.
So sind diese mit Lehrtätigkeiten betraut und zugleich in die Bearbeitung verschiedener Forschungsprojekte involviert.
Institut für Handel & Internationales Marketing (H.I.MA.)
Direktor: Univ.-Professor Dr. Dr. h.c. Joachim Zentes
Universität des Saarlandes, Gebäude A5 4
D-66123 Saarbrücken
Telefon:
+49 (0)681 302 44 75
Telefax:
+49 (0)681 302 45 32
Email:
[email protected]
Internet:
http://www.hima.uni-saarland.de
Institut für Handel & Internationales Marketing (H.I.MA.)
Das Jahr 2014 war für das Institut für Handel & Internationales Marketing (H.I.MA.) in vielfältiger Hinsicht ein erfolgreiches und äußerst aktives Jahr. Neben den Lehrveranstaltungen in
den beiden betriebswirtschaftlichen Modulen/Vertiefungsfächern „Außenhandel und Internationales Management“ und „Handelsbetriebslehre“, im Bachelor-Modul „Strategisches Management“ sowie im Rahmen des MBA-Studiengangs, der zwei Kernkompetenzen aus der
Saarbrücker Forschung, so Handel/Außenhandel und Marketing sowie Personalmanagement
und Organisation kombiniert („Menschen, Märkte und Moral“), wurden eine Reihe von Forschungsprojekten durchgeführt und zahlreiche Veröffentlichungen, so Bücher und Beiträge,
erarbeitet.
Im Rahmen des Lehrstuhl-Schwerpunktes „Internationales Management“ wurde im Jahre
2014 das Buch „Beyond Sustainability“ in Zusammenarbeit mit Univ.- Professor Dr. Christian Scholz abgeschlossen. Mit diesem Sammelwerk wird das aktuelle wie empirisch höchst
relevante Thema der unternehmerischen Verantwortung aufgegriffen, eine Fragestellung, die
sowohl in der wirtschaftlichen Diskussion als auch auf der Agenda von Unternehmen gegenwärtig ganz oben steht – gleich welcher Branche oder welcher Sektoren. Gleichermaßen ist
„Nachhaltiges Management“ zu einer höchst bedeutsamen gesellschaftspolitischen Frage
avanciert. Vor diesem Hintergrund wird in 13 Beiträgen von in- und ausländischen Dozenten
des Europa-Instituts der Frage nachgegangen, was wirklich hinter dem Konzept der Nachhaltigkeit „steckt“ und auch, was danach kommt. Beiträge rund um den Themenkomplex
„Sustainability“ werden von Heinz-Jürgen Axt, Ansgar Belke/Florian Verheyen, Christian
Berg/Stefan Hack/Constantin Blome, Dermot Breslin, Martin Dietrich/Nadine Molter/Matti
Znotka, Andrea Gröppel-Klein, Christopher Hossfeld/Alain Mikol, Stefan Kolb/Joachim Zentes, Dirk Morschett/Valentin Wepfer, Christian Scholz/Stefanie Becker, Hanna SchrammKlein/Sascha Steinmann, Volker Stein und Stefan Strohmeier geleistet.
Im selben Forschungsschwerpunkt wurde im Jahre 2014 in Zusammenarbeit mit Univ.Professor Dr. Christian Scholz das Buch „Schizo-Wirtschaft: Nur radikales Umdenken und
Andershandeln kann uns helfen“ vollendet. Dieses Werk thematisiert die inneren Widersprüche der Gesellschaft, die in eine sog. Schizo-Wirtschaft münden, in der das eigene Handeln
nicht den Normen entspricht, an denen man das Handeln der anderen misst oder die man
selbst angeblich einhält. Ökonomische und soziale Irrwege, so grotesk verschiedene Löhne
für gleiche Arbeit, nicht deklariertes Pferdefleisch in Fertiggerichten, menschenunwürdige
Arbeitsbedingungen, unlautere Verträge, andererseits aber auch überzogene Ansprüche, opportunistisches Verhalten und mangelndes Verantwortungsbewusstsein von Mitarbeitern und
Konsumenten, sind die Folge. Ansatzpunkt dieses Buches ist dabei nicht das moralisierende
Aufzeigen von Missständen und Anklagen von Unternehmen, sondern das Aufzeigen von
Wegen, die im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes, der sowohl ökonomische, soziale als
auch ökologische Sichtweisen integriert, zu Situationen führt, die allen Beteiligten, den Kapitalgebern, den betroffenen Menschen und auch der Umwelt, zu spürbarem Nutzen verhilft.
Ferner erfolgte im vergangenen Jahr die Überarbeitung der 3. Auflage des Lehrbuches „Strategic International Management: Text and Cases“, das im März 2015 veröffentlicht wurde. In
23 Kapiteln werden zentrale Grundlagen des strategischen internationalen Managements, der
externen Unternehmensumwelt, internationaler Koordinationsaktivitäten, ausländischer Betätigungsformen sowie die Besonderheiten internationaler Wertschöpfungsaktivitäten und Unternehmensfunktionen erörtert. Kern des Buches bilden unterschiedliche strategische Konzepte international aktiver Unternehmen und deren praktische Umsetzung. 22 Unternehmensfallstudien illustrieren die praktische Relevanz der behandelten Aspekte. Sämtliche Kapitel sind
in der 3. Auflage aktualisiert, teilweise gänzlich neue Kapitel integriert sowie alle Fallstudien
erneuert.
Ebenfalls im Jahre 2014 wurde mit der Überarbeitung der 3. Auflage des „Schwester“Lehrbuches „Strategic Retail Management: Text and Cases“ begonnen, das sich in Analogie
zu dem oben aufgeführten Lehrbuch ebenfalls durch die Kombination zahlreicher Kapitel und
illustrierender Fallstudien auszeichnet. In 20 Kapiteln und dazugehörigen Unternehmensfallstudien sollen dabei Grundlagen zu zentralen Funktionen, Formaten und Playern des Handels
gegeben und handelsspezifische Besonderheiten des strategischen Marketing und MarketingMix sowie den Prozessen des Einkaufs, der Logistik sowie der Leistungsmessung erörtert
werden.
Neben den Buchpublikationen beschäftige sich das H.I.MA. im Jahre 2014 mit einer Vielzahl
weiterer Themenstellungen.
So wurde im vergangenen Jahr im Rahmen des Schwerpunktes „Handel“ die Studie „Retail to
Business: Der Einzelhandel entdeckt den Profikunden“ abgeschlossen und im Februar 2015
veröffentlicht. Im Rahmen dieser Studie wird die steigende Relevanz gewerblicher Kunden
für den Einzelhandel thematisiert. Ziel ist es, ein ganzheitliches Bild dieses Phänomens zu
entwickeln sowie Attraktivitätsfaktoren des Einzelhandels und darauf aufbauend Erfolgsfaktoren einer intensivierten Bearbeitung professioneller Kunden abzuleiten. Untersucht wurde
die Thematik basierend auf einer Daten-Triangulation in dreistufiger Vorgehensweise. Einer
intensiven Literaturanalyse folgten semi-strukturierte Experteninterviews mit Unternehmensvertretern des Großhandels, des Einzelhandels und Gewerbetreibenden sowie eine großzahlige Unternehmensbefragung, die im Oktober 2014 durchgeführt wurde. Ein zentrales Ergebnis
der Studie stellt das achtfaktorielle Konstrukt zur Messung des sog. Business Customer Value
dar, wobei situationsbezogene Aspekte sowie spezifisch auf gewerbliche Kunden zugeschnittene Leistungen als besonders bedeutend hervortreten.
Im gleichen Forschungsschwerpunkt wurde im Jahre 2014 der HandelsMonitor 2014/15 „Erlebnis Handel: Läden im Aufbruch“ begonnen und steht kurz vor der Veröffentlichung. Im
Rahmen dieser Studie wird untersucht, wie sich der stationäre Handel von der zunehmenden
Konkurrenz der Online-Händler abgrenzen kann. Zunächst werden die genuinen Wettbewerbsvorteile des stationären Handels erörtert, so die dichten Verkaufsstellennetze, die Sofortverfügbarkeit der Produkte und die Möglichkeit der Emotionalisierung durch persönliche
Interaktion am Point of Sale. Es ist allerdings nicht abzustreiten, dass sich im Handel in den
letzten Jahren ein wesentlicher Strukturwandel vollzogen hat, der insbesondere die stationären
Händler vor enorme Herausforderungen stellt und das Agieren am Markt komplexer werden
lässt. So führt der Verlust von Marktanteilen an Online-Händler automatisch zu einer Überkapazität an Handelsfläche, dem stationäre Händler mit neuen Formaten und Konzepten entgegentreten müssen. Anpassungen sind sowohl in der Gestaltung der Ladenflächen als auch in
der Ausrichtung des Sortiments notwendig. Die im Rahmen dieser Studie durchgeführte Befragung von Konsumenten und Handelsunternehmen zeigt jedoch, dass branchenspezifisch
mitunter große Unterschiede zu erkennen sind, die letztendlich auch zu unterschiedlichen Anpassungen führen. Anhand einiger neuer Konzepte aus unterschiedlichen Branchen wird gezeigt, wie sich Unternehmen erfolgreich dem sich verändernden Wettbewerbsumfeld anpassen.
Darüber hinaus wurde im Lehrstuhl-Schwerpunkt „Internationales Management“ im Jahre
2014 die Studie „Marketing Shift to Asia“ begonnen. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes
wird untersucht, inwiefern asiatische Werte, Normen und Idealbilder künftig prägend für die
Strategie und Marketingausrichtung westlicher Unternehmen sein könnten. Die aktuelle Dominanz westlicher Konsumgewohnheiten resultiert nicht zuletzt aus der wirtschaftlichen und
soziodemografischen Stellung europäischer und amerikanischer Zentren in der Weltwirtschaft. Verschiedene Indikatoren deuten jedoch auf eine Machtverschiebung hin, was sich
schlussendlich auch in den Unternehmensausrichtungen und Strategien widerspiegelt. Die
Untersuchung gliedert sich in drei Schritte: Zunächst werden mithilfe einer Expertenbefragung verschiedene exogene Einflussfaktoren extrahiert (1. Schritt), um diese in der sich anschließenden Unternehmensbefragung bei der Modellherleitung zu berücksichtigen
(2. Schritt). Die finale Konsumentenbefragung soll obige Hypothesen stützen und als treibender Faktor gesamthaft berücksichtigt werden (3. Schritt).
Des Weiteren nahmen Univ.- Professor Dr. Dr. h.c. Joachim Zentes und die Doktoranden des
H.I.MA. im Jahre 2014 an einer Reihe nationaler und internationaler Konferenzen aktiv teil
und präsentierten und diskutierten dort ihre Forschungsarbeiten.
Vom 27. bis 29. März 2014 wurden auf der International Conference on Competitiveness and
Stability in the Knowledge-based Economy (iConEC) in Craiova die Forschungsergebnisse
zum Thema „Management Characteristics Affecting Dynamic Capabilities in Retail Channel
Evolution” präsentiert. Anlässlich der 43rd European Marketing Association Conference
(EMAC) vom 03. bis 06. Juni 2014 in Valencia wurden zwei Vorträge zu den Themen „Walk
the Talk! Building Corporate Sustainable Brand Strength Through a Sustainable Supply
Chain?“ sowie „Impact of Selected Image Dimensions of Flagship Stores on Consumer’s
Brand Associations” gehalten. Auf dem Academy of International Business (AIB) Annual
Meeting, das im Zeitraum vom 23. bis 26. Juni 2014 in Vancouver stattfand, wurde das Interactive Paper „Absorptive Capacity in Business Model Innovation: An Empirical Analysis of
Managerial Influence Factors“ diskutiert. Basierend auf den Erkenntnissen der dortigen Diskussion wurde das Paper überarbeitet und im Rahmen der Wissenschaftlichen Tagung der
Erich-Gutenberg-Arbeitsgemeinschaft Köln e.V. vom 11. bis 12. September 2014 in Nürnberg unter dem gleichnamigen Titel erneut präsentiert. Im Rahmen des XVII. Colloque Etienne Thil in Paris wurden vom 15. bis 17. Oktober 2014 Forschungsergebnisse zu den Themen „Future Challenges for Brick-and-Mortar Retailers: An Empirical Study” vorgestellt.
Über das Thema „Mehr als nur stationärer Handel: Eine empirische Analyse utilitaristischer
und hedonistischer Einkaufsmotive“ wurde auf der 6. Tagung Handelsforschung, die vom 16.
bis 18. Oktober 2014 in Trier stattfand, referiert.
DIREKTOR: O. UNIV.-PROF. DR. MICHAEL OLBRICH
1. Ausrichtung und Kernkompetenzen
Das Institut für Wirtschaftsprüfung (IWP) befasst sich unter der Leitung seines Direktors im
Rahmen von Forschung, Lehre und Praxisprojekten mit dem Gebiet des Revisions- und Treuhandwesens in seiner gesamten Breite. Die Fragen, denen sich Herr Professor Olbrich und
seine Mitarbeiter widmen, können dabei insbesondere den Themenbereichen
•
Internationalisierung der Rechnungslegung,
•
Einzel- und Konzernabschluss nach HGB und IFRS,
•
Konvergenz des externen und internen Rechnungswesens,
•
Prüfung von Jahresabschlüssen und Sonderbilanzen,
•
Unternehmensverfassung,
•
betriebswirtschaftliche Analyse und Kritik des Bilanz- und Gesellschaftsrechts sowie
•
Unternehmensbewertung
subsumiert werden. Einen weiteren Schwerpunkt stellen Probleme in speziellen Phasen des
Unternehmenslebenszyklus – wie der Gründung, Nachfolge und Auflösung des Betriebes –
dar. Insbesondere der Planung der Nachfolge in offenen Entscheidungsfeldern hat sich der
Institutsdirektor hierbei in vielen seiner Veröffentlichungen angenommen.
Das Institut für Wirtschaftsprüfung fokussiert unter anderem die Beeinflussung der Betriebswirtschaftslehre durch die zunehmende Internationalisierung und begleitet diesen Prozess kritisch und reflektierend. Vermeintlich fortschrittliche „Innovationen“ wie zum Beispiel das
„fair value accounting“ in der Rechnungslegung oder die „discounted cash flow“-Methoden
in der Unternehmensbewertung werden auf ihren theoretischen Gehalt und ihre praktische
Anwendbarkeit hin analysiert. Die im Rahmen dieser Forschung gewonnenen Ergebnisse
werden regelmäßig in den einschlägigen Fachzeitschriften und anderen Medien veröffentlicht
und fließen unmittelbar in die Lehrveranstaltungen und Praxisvorträge des Instituts ein. Die
universitären Forschungs- und Lehraktivitäten des IWP werden stets durch eine intensive Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft ergänzt.
Institut für Wirtschaftsprüfung (IWP)
Direktor: Univ.-Professor Dr. Michael Olbrich
Universität des Saarlandes, Gebäude B4 1
D-66123 Saarbrücken
Telefon:
+49 (0)681 302 71210
Telefax:
+49 (0)681 302 71211
Internet:
http://www.iwp.uni-saarland.de/
2. Forschung
Die Ergebnisse der Forschungsaktivitäten des IWP fanden auch 2014 in vielfältigen Publikationen ihren Niederschlag. Die dabei in Sammelbänden, Zeitschriften, Zeitungen und zwei Monographien veröffentlichten Beiträge decken ein breites Spektrum des externen Rechnungs
wesens, methodischer Fragestellungen in der Betriebswirtschaftslehre sowie Probleme auf der
Schnittstelle von Gesellschaftsrecht und Betriebswirtschaftslehre und der Unternehmensbewertung ab. Exemplarisch sollen an dieser Stelle nur die Dissertation von Herrn Dr. Eickes,
die sich mit dem Grundsatz der Unternehmensfortführung im Falle der Insolvenz befasst, eine
Arbeit zum Einfluss diverser Interessengruppen auf die IFRS, die bewertungstheoretischen
Anmerkungen zur aktienrechtlichen Sorgfaltspflicht bei Unternehmenstransaktionen sowie
einige bewertungstheoretische Überlegungen zur Emission bedingter Pflichtwandelanleihen
erwähnt werden. Nicht zuletzt arbeitete das IWP bereits zum zweiten Mal an einer Studie zur
Nachhaltigkeit von Energieanbietern, die zu Beginn des Jahres 2015 publiziert wurde und im
Vorjahr in zahlreichen Medien Beachtung fand. Neben der Präsenz in einschlägigen Fachzeitschriften waren der Direktor und Mitarbeiter des IWP auf diversen Veranstaltungen präsent und als Redner gefragt, so etwa auf einer internationalen Konferenz an der Universität
Toronto im November 2014, auf der sich Herr Dr. Rapp mit auf der Schnittstelle von Konjunkturtheorie und Unternehmensbewertung angesiedelten Spezialfragen beschäftigte. Herr
Professor Olbrich selbst war darüber hinaus in zahlreichen Tageszeitungen bzw. Fachzeitschriften sowie Fernsehformaten einmal mehr als Experte gefragt.
Das Jahr 2014 stand in Bezug auf die Forschung auch dahingehend unter einem guten Stern,
als zwei weitere der wissenschaftlichen Mitarbeiter von Herrn Professor Olbrich ihre Promotion erfolgreich abschließen konnten. Einerseits rückte Herr Dr. Stefan Eickes im Rahmen
seiner Dissertation den Problemkomplex der (Un-)Gültigkeit der Fortführungsannahme nach
erfolgtem Eintritt in die Insolvenz in den Mittelpunkt des Interesses. Er analysierte diese Problemstellung unter Berücksichtigung insolvenz- und handelsrechtlicher Vorschriften und leitete auf heuristischem Wege eine Annäherung an den zweckgerechten Zeitpunkt des Wegfalls
der Fortführungsannahme des in Insolvenz befindlichen Unternehmens her. Andererseits befasste sich Herr Dr. David Rapp in seiner Doktorarbeit mit der Sanierungs- und Reorganisationsentscheidung von Kreditinstituten. Er analysierte im Zuge dessen das kürzlich vom Gesetzgeber erlassene Kreditinstitute-Reorganisationsgesetz erstmals aus betriebswirtschaftlicher Blickrichtung und stellte dabei zwei zentrale Problembereiche heraus. Dabei handelt es
sich zum einen um die Frage eines geeigneten Zeitpunkts der Einleitung einer Kreditinstitutssanierung, der – so zeigt Herrn Dr. Rapps Analyse – basierend auf den gegenwärtigen rechtlichen Rahmenbedingungen regelmäßig verfehlt würde. Zum anderen leitet der Autor erstmals
ein bewertungstheoretisch fundiertes Modell zur Bemessung der den Altgesellschaftern zustehenden Entschädigung im Falle einer in einer Bankreorganisation anwendbaren Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital her. Sowohl Herr Dr. Eickes als auch Herr Dr. Rapp
lieferten durch ihre Arbeiten einen innovativen Beitrag zur Schließung der jeweiligen For-
schungslücke, die sie im Bereich der Rechnungslegung in der Insolvenz bzw. der Sanierungsund Reorganisationsentscheidung von Kreditinstituten aufgedeckt hatten. Herrn Dr. Rapps
Dissertation wurde aus diesem Grund im November 2014 mit dem Preis der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes ausgezeichnet.
3. Lehre
Den Kern der von Herrn Professor Olbrich und seiner Mannschaft angebotenen Lehrveranstaltungen bildeten die im Rahmen des Vertiefungsfachs „Wirtschaftsprüfung“ zwingend zu
belegenden Vorlesungen bzw. Übungen zur Konzernrechnungslegung nach HGB, zur Prüfungslehre sowie zur Unternehmensbewertung. Das Lehrangebot des IWP ergänzend wurden
zahlreiche weitere Veranstaltungen gelesen, welche jeweils einen unterschiedlichen Schwerpunkt im Revisions- und Treuhandwesen einnehmen, so z.B. „Externes Rechnungswesen“,
„Internationale Rechnungslegung“ sowie „Buchführung und Bilanzierung für Juristen“. Abgerundet wurde das Lehrangebot durch Seminare und die Vorlesungen „Aktuelle Praxisfragen
der Wirtschaftsprüfung“, „Aktuelle Fragen der Konzernrechnungslegung“, „Bilanzanalyse“
sowie „Unternehmenszusammenschlüsse und -bewertung“, für deren Durchführung namhafte
externe Lehrbeauftragte gewonnen werden konnten. Zudem gelang es dem Institutsdirektor
ein weiteres Mal, Herrn Professor Matschke und damit einen der namhaftesten Experten auf
dem Gebiet der Unternehmensbewertung für einen Lehrauftrag in eben diesem Fach zu gewinnen.
Zusätzlich zu den vielfältigen Lehrveranstaltungen betreuten der Institutsdirektor und seine
wissenschaftlichen Mitarbeiter im Jahr 2014 eine Vielzahl von Seminar-, Bachelor- und Masterarbeiten zu aktuellen Fragestellungen aus den Bereichen der nationalen und internationalen
(Konzern-)Rechnungslegung, der Prüfungslehre sowie der Unternehmensbewertung. Diese
setzten sich beispielsweise mit der Entwicklung des Prüfungsmarktes in Europa, der Fortführungsprämisse im Fall der Unternehmensinsolvenz, der Unternehmens- bzw. Anteilsbewertung im Rahmen von Gesellschaftsumstrukturierungen, neuen Entwürfen oder Standards des IASB, aktuellen Fragen der Unternehmensverfassung oder der Bilanzierung und
Prüfung von Finanzinstrumenten auseinander.
Das Institut für Wirtschaftsprüfung bietet jedoch nicht nur Veranstaltungen für die Studenten
der Universität des Saarlandes an, sondern war im vergangenen Jahr einmal mehr an der erfolgreichen Gestaltung eines Doktorandenseminars beteiligt, das im Jahr 2014 wie gewohnt
an der Universität Greifswald stattfand. Die Veranstaltung war erneut universitätsübergreifend strukturiert, da sie von den Herren Professoren Brösel (Hagen), Hering (Hagen), Matschke (Greifswald), Meyering (Hagen), Olbrich (Saarbrücken) und Richter (Trier) getragen wird,
so dass für die jungen Nachwuchswissenschaftler die Möglichkeit eines regen Gedankenaustauschs mit einer Vielzahl anderer Doktoranden bestand.
Die Expertise des IWP war im Jahr 2014 nicht nur universitätsintern gefragt; Mitarbeiter des
Instituts unterrichteten auch im Rahmen von externen Lehraufträgen an unterschiedlichen
Einrichtungen im In- und Ausland, namentlich an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Lörrach und der Fachhochschule Trier.
4. Praxiskooperationen
Prägend für die oben genannten Aktivitäten des IWP ist die stets enge Verbindung mit der
Praxis. So konnten beispielsweise die etablierten Kontakte zu den Kooperationspartnern Ernst
& Young Luxemburg und PwC Saarbrücken, die das Curriculum der von Herrn Professor Olbrich und seiner Mannschaft gehaltenen Vorlesungen und Seminare z.B. durch außeruniversitäre Veranstaltungen eindrucksvoll ergänzten, weiter ausgebaut werden. Ernst & Young Luxemburg hat zudem – bereits zum fünften Mal – im Dezember 2014 in Zusammenarbeit mit
dem IWP einen Bewerbertag in Munsbach für die Saarbrücker Studenten veranstaltet. PwC
Luxemburg kooperierte im Rahmen des Deutschlandstipendiums, das herausragende Studenten für ihre Leistungen würdigt, mit dem IWP. Nicht zuletzt hat das Institut gemeinsam mit
der KPMG Luxemburg den dritten KPMG-Preis verliehen, um den sich interessierte Studenten des Fachs Wirtschaftsprüfung bewerben konnten und der bereits bei seiner ersten Ausschreibung reges Interesse hervorgerufen hat. KPMG Saarbrücken veranstaltete im Wintersemester 2014/2015 in Kooperation mit dem IWP ein Seminar für die Saarbrücker Studenten
und lud diese im Anschluss zu einem geselligen Abendessen ein. Ein weiterer wertvoller Praxiskontakt ist Dornbach & Partner, deren Saarbrücker Geschäftsführender Gesellschafter seinen seit dem Sommersemester 2010 bestehenden Lehrauftrag für das IWP erfolgreich fortsetzte.
5. Internationale Kooperationen
Auch in internationaler Hinsicht war das IWP im Jahr 2014 einmal mehr aktiv: Die in den
Vorjahren aufgenommenen Gespräche und getroffenen Vereinbarungen trugen – bereits zum
vierten Mal – Früchte: Im Jahr 2011 gastierten zwei Mitarbeiter des IWP an der Universität
von Ostfinnland in Joensuu, die mit der Universität Krakau vereinbarte Kooperation mündete
im Jahr 2012 in einem Gastaufenthalt von Frau Dr. Knoll in Krakau und nicht nur das IWP
empfing im Sommer 2013 Herrn Professor Henryk Gurgul von der Universität Krakau als
Gastwissenschaftler, sondern auch Herr Professor Olbrich gastierte im November 2013 an der
Universität Krakau, sowohl als Redner auf der dort abgehaltenen Tagung „XV International
Scientific Conference Corporate Governance – Theory and Practice“ als auch als Lehrbeauftragter für das Fach „International Financial Reporting“. Im Herbst 2014 nahm Herr Dr. Rapp
das ihm vorliegende Angebot an, im Rahmen einer „visiting professorship“ vier Monate am
Grove City College (GCC) in den Vereinigten Staaten von Amerika zu verbringen. Er hatte
im Zuge dessen einen Lehrauftrag für das Fach „Investment Theory and Business Valuation“
inne und war zu diversen Anlässen als Redner gefragt. Darüber hinaus war er maßgeblich an
der Erstellung englischsprachiger wissenschaftlicher Manuskripte, u.a. in Koautorenschaft mit
einem amerikanischen Kollegen vom GCC, beteiligt. Zudem konnten im Rahmen dieses Aufenthalts in den Vereinigten Staaten weitere wertvolle Kontakte geknüpft bzw. intensiviert
werden, so etwa zu namhaften Wissenschaftlern aus Spanien, Frankreich sowie den Vereinigten Staaten. Nicht zuletzt ist bereits geplant, die Kooperation zwischen dem Grove City College und dem IWP auch in den kommenden Jahren fortzusetzen.
INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSINFORMATIK
Am Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi) sind mehr als 45 Mitarbeiter (davon rund 15
Vollzeitkräfte) unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Professor Dr. Peter Loos im
Bereich der anwendungsnahen Forschung beschäftigt. Das IWi bildet einerseits einen Forschungsbereich im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und ist
andererseits organisatorisch in das Institut für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes eingegliedert. Forschung und Lehre umfassen das Informations- und
Prozessmanagement in Industrie, Dienstleistung und Verwaltung.
Ein besonderer Anspruch liegt dabei auf dem Technologietransfer von der Wissenschaft in die
Praxis. Die interdisziplinäre Struktur der Mitarbeiter und Forschungsprojekte fördert zusätzlich den Austausch von Spezialwissen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Die Zusammenarbeit mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) hat einen bedeutenden Einfluss
auf die angewandte Forschungsarbeit – wie auch Projekte im Bildungs- und Wissensmanagement eine wichtige Rolle spielen. So werden in virtuellen Lernwelten traditionelle Lehrformen revolutioniert.
Das Institut für Wirtschaftsinformatik berücksichtigt den steigenden Anteil an Dienstleistungen in der Wirtschaft durch die Unterstützung servicespezifischer Geschäftsprozesse mit innovativen Informationstechnologien und fortschrittlichen Organisationskonzepten. Zentrale
Themen sind Referenzmodelle für verschiedene Branchen wie bspw. die Industrie und die
öffentliche Verwaltung, Service Engineering, Lifelong Learning sowie die Vernetzung von
Industrie, Dienstleistung und Verwaltung.
Am Standort im DFKI-Neubau am Campus der Universität des Saarlandes werden neben den
Lehrtätigkeiten im Fach Wirtschaftsinformatik die Erforschung zukünftiger Bildungsformen
durch neue Technologien vorangetrieben. Hier führt das Institut Kooperationsprojekte mit
nationalen und internationalen Partnern durch: Lernen und Lehren werden neu gestaltet; Medienkompetenz und lebenslanges Lernen werden Realität. Zudem beschäftigen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Einsatz moderner Informationstechniken in Industrie und
Verwaltung. So werden etwa in Kooperation mit industrieorientierten Lehrstühlen der technischen Fakultäten saarländischer Hochschulen Forschungsprojekte durchgeführt. Hauptaufgabengebiete sind hier die Modellierung und Simulation industrieller Geschäftsprozesse, Workflow- und Groupware-Systeme sowie Konzepte für die virtuelle Fabrik.
Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi)
im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
Direktor: Univ.-Professor Dr. Peter Loos
Universität des Saarlandes, Gebäude D3 2
D-66123 Saarbrücken
Telefon:
+49 (0) 681 85775 3106
Fax:
+49 (0) 681 85775 3696
E-Mail:
[email protected]
URL:
http://iwi.uni-sb.de
Die erfolgreiche Integration des Instituts als Forschungsbereich in das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI GmbH) zeigte sich auch im Jahre 2014 in der Akquisition und Bearbeitung zahlreicher Forschungsprojekte (Auswahl):
•
ARGUMENTUM: Rechnergestützte Analyse von Argumentationsstrukturen;
•
Custom-B2B: kundenindividuelle Dienstleistungen;
•
e-Business Lotse Saar: Info-Büro kür kleine und mittlere Unternehmen;
•
EMOTEC: Produktivität von Dienstleistungen;
•
EXPORT: Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei der Abwicklung
von Exportprozessen mittels ATLAS-Standard;
•
GreenRoSe: nachhaltiges IT-Servicemanagement;
•
iProdict: Intelligente Prozessprognose basierend auf Big-Data-Analytics-Verfahren;
•
INTeRACT 4AP: Interaktive Erstellung von Apps für die Print-Industrie;
•
KOMMIT: Kompetent mit Medien im beruflichen Qualifizierungsprozess;
•
Kompetenzzentrum für E-Government;
•
MIRROR: reflexives Lernen in Geschäftsprozessen;
•
PluralistiQue: Pluralistische Evaluation der Qualität von Unternehmensmodellen Qualitätsdiskurse und Diskursqualität innerhalb der Wirtschaftsinformatik;
•
PRISMA: energieeffiziente Infrastruktur für Geschäftsprozesse;
•
RefMod-Mine: induktive Entwicklung von Referenzmodellen;
•
SWINNG: Prozessinnovationen in der Softwareindustrie.
Neben der Bearbeitung von Forschungsprojekten wurden im Auftrag verschiedener Unternehmen Studien zu innovativen Themen im IT-Umfeld durchgeführt. Zu erwähnen sind dabei
insbesondere verschiedene Transferprojekte für die Gestaltung von Geschäftsprozessen auf
Basis dezentraler Technologien.
In der Lehre können mit den vom Institutsdirektor verantworteten Studiengängen Bachelor of
Science und Master of Science in Wirtschaftsinformatik Studierende seit dem Wintersemester
2002/2003 Hochschulabschlüsse im Bereich der Wirtschaftsinformatik an der Universität des
Saarlandes erwerben. Die jährlichen Neuanmeldungen zu den Wintersemestern bestätigten die
breite Akzeptanz des Studiengangs. Gleiches gilt auch für den virtuellen Masterstudiengang
der Wirtschaftsinformatik (WINFOLine-Master of Science in Information Systems). Der vom
Bildungsnetzwerk WINFOLine initiierte universitäre Weiterbildungsstudiengang wurde 2003
von der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur (ZEvA), Hannover, akkreditiert.
Das bestehende Online-Angebot des Bildungsnetzwerks wird derzeit von etwa 1.500 Studierenden p. a. genutzt.
Seit mehr als 30 Jahren basiert der Erfolg des Instituts für Wirtschaftsinformatik auf dem Engagement der wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeiter. Diese arbeiten eigenverantwortlich in interdisziplinären Teams und haben zahlreiche Freiheitsgrade bei der Gestaltung
ihres „Werdegangs”. Ihren Interessen entsprechend besitzen die Mitarbeiter stets die Wahl,
die gewonnenen Praxiskontakte beruflich zu nutzen oder eine wissenschaftliche Karriere anzustreben. Nicht zuletzt führten die hohe Leistungsbereitschaft, die Teamfähigkeit, die Kreativität sowie die Fähigkeit zum eigenverantwortlichen Arbeiten der Mitarbeiter des IWi zur
Gründung erfolgreicher Spin-Off-Unternehmen.
Institut für Konsum- und Verhaltensforschung
an der Universität des Saarlandes
Univ.-Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein
Das Institut für Konsum- und Verhaltensforschung
Forschungsphilosophie und Forschungsthemen des IKV
Das Institut für Konsum- und Verhaltensforschung steht unter der wissenschaftlichen Leitung
von Univ.-Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein (Institutsdirektorin) und beschäftigt sich mit der
Analyse des menschlichen Verhaltens beim Kauf und Konsum von Produkten und Dienstleistungen. Die Forschungsausrichtung ist interdisziplinär und empirisch, folgt im Prinzip einem
positivistischen Forschungsansatz, wobei in jüngerer Zeit auch verstärkt qualitative bzw. projektive Verfahren der Erkenntnisgewinnung verwendet werden. Die Erkenntnisse werden in
führenden wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht sowie regelmäßig auf den Konferenzen der Association for Consumer Research und der EMAC vorgetragen. Durch die Anbindung des Instituts an den Marketinglehrstuhl der Universität des Saarlandes fließen die
wissenschaftlichen Erkenntnisse direkt in die Ausbildung der Studierenden ein. Das Standardlehrbuch „Konsumentenverhalten“ ist 2013 in zehnter Auflage erschienen. In Tradition mit
dem Gründer des Instituts für Konsum- und Verhaltensforschung, Herrn Prof. Dr. Werner
Kroeber-Riel, wird am IKV nicht nur eine verhaltenswissenschaftlich orientierte Marketingforschung betrieben, sondern es werden – größtenteils in Kooperation mit Praxispartnern –
auch Konzepte zur Lösung praktischer Marketingprobleme erarbeitet und die Ergebnisse der
Praxis zugänglich gemacht.
Institut für Konsum- und Verhaltensforschung (IKV)
Direktor: Univ.-Professor Dr. Andrea Gröppel-Klein
Universität des Saarlandes, Gebäude A5 4
D-66123 Saarbrücken
Telefon:
+49 (0) 681 302 2135
Fax:
+49 (0) 681 302 4370
E-Mail:
[email protected]
URL:
http://www.uni-saarland.de/lehrstuhl/groeppel-klein.html
Tätigkeitsbericht 2014
Dem Team des Instituts für Konsum- und Verhaltensforschung gehörten im Jahr 2014 (neben
Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein), Dr. Anja Spilski, Dipl.-Kff. Friederike Kamm, Dipl.-Psych.
Jennifer Helfgen, M.Sc. Sarah Kobel, M.Sc. Katja Pfeifer und Dipl.-Psych. Stephanie Leick
an. Dipl.-Kff. Gabriela Steinhauser ist externe Doktorandin am IKV.
Derzeit werden am IKV vor allem folgende Themengebiete bearbeitet:
•
Demographischer Wandel: Die Überalterung der Bevölkerung wird die tiefgreifendsten Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft ausüben, die wir in den
nächsten Jahren und Jahrzehnten werden beobachten können. Vorherrschende Altersbilder in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft spielen hier eine zentrale Rolle. Diverse
empirische Untersuchungen zum Konsumentenverhalten Älterer werden von Frau
Gröppel-Klein und Mitarbeitern seit ihrer Mitgliedschaft in der Sachverständigenkommission der Bundesregierung für den 6. Altenbericht durchgeführt und die Auswirkungen für das Marketing analysiert. Im Mittelpunkt stehen derzeit die Beziehungen zwischen Altersbildern, Leistungsfähigkeit und unbewusster Diskriminierung Älterer.
•
Ein weiteres Forschungsthema betrifft Fragestellungen im Bereich „Gesundheit und
Konsumentenverhalten“. Nach Abschluss des EU-Forschungsprojektes FLABEL,
das sich mit der Wirkung und Gestaltung von Nutrition Labels beschäftigt hat, wird
seit September 2012 (bis 2016) im Rahmen des von der EU geförderten Forschungsprojektes CLYMBOL ("Role of health related claims and symbols in consumer behaviour") die Wirkung gesundheitsbezogener Informationen auf Lebensmitteln auf den
Konsumenten untersucht. Die sogenannten "Health Claims" (siehe EU-Health Claim
Verordnung) sollen dem Verbraucher helfen, gesundheitsförderliche Lebensmittel
leichter zu identifizieren und gesündere Kaufentscheidungen zu treffen. Ob diese Angaben jedoch von Konsumenten "richtig" verstanden werden und tatsächlich das Konsumverhalten beeinflussen, ist noch unklar. Auch in Kooperation mit dem Sortimentslabor des Selbstbedienungs-Warenhauses Globus werden hierzu verschiedene empirische Point-of-Sale Studien entwickelt, durchgeführt und evaluiert.
•
Verhalten der Konsumenten am Point-of-Sale: Vor dem Hintergrund der Umweltpsychologie steht die Frage, inwieweit Marketinginstrumente, wie beispielsweise die
Ladengestaltung und Warenpräsentation, Preis- und Sortimentspolitik, das Entscheidungsverhalten der Konsumenten im stationären Handel beeinflussen. Elektrodermale Reaktionsmessung und Eye Tracking werden am IKV seit Jahren als Methoden
zur Analyse des Shopper-Verhaltens genutzt. Von besonderem wissenschaftlichen Interesse ist derzeit das Zusammenspiel von Werbemaßnahmen, die außerhalb des
Point-of-Sale gezeigt werden und die am Point-of-Sale durch Displays erneut aufgegriffen werden. Die Ergebnisse der Experimente zeigen, dass diese Form der integrierten Kommunikation vor allem für unbekannte Produkte erfolgversprechend ist.
•
Die Werbewirkungsforschung stellt seit Jahren ein wichtiges Forschungsgebiet von
Frau Prof. Gröppel-Klein und dem Mitarbeiterteam dar. Dabei geht es zum einen darum, einzelne Werbespots hinsichtlich ihrer emotionalen und kognitiven Wirkungen
zu analysieren, zum anderen auch darum, die Umfeldbedingungen zu untersuchen, die
die Werbewirkung einzelner Spots/Anzeigen beeinflussen (Medienkontextforschung). Mit anderen Worten, es sollen Interaktionseffekte zwischen Werbung und
dem sie umgebenden Programm entdeckt werden. So wird z.B. geprüft, ob und wenn
ja, unter welchen Bedingungen Koppelungen von Medienberichterstattung und Werbung einen Einfluss auf das Konsumentenverhalten und die Werbewirkung ausüben
und welchen Einfluss das „Persuasion Know ledge“ dabei spielt. Weiterhin wird untersucht, welche Rolle emotionale Medienkontexte (z.B. angsterregende TVProgramme) für die Werbewirkung spielen. Daneben interessiert in einem aktuellen
Forschungsprojekt die Frage, ob die Darstellung von kritischen Lebensereignissen
(z.B. Scheidung, Tod des Partners, Geburt eines Kindes oder dramatische weltpolitische Ereignisse) in der Werbung die Innovationsfreude der Konsumenten erhöht.
•
Die Sichtweise von Kunden und Konsumenten wird ebenfalls in einem Projekt in den
Mittelpunkt gestellt, das sich mit der Thematik der Unternehmensfusionen und Unternehmensübernahmen (Mergers & Acquisitions) beschäftigt. Fusionen und
Übernahmen gehen oftmals mit weitreichenden Veränderungen im Unternehmen einher, die in der bisherigen Forschung aus strategischer, finanzieller und personeller
Sicht untersucht wurden. Das am IKV durchgeführte Habilitationsprojekt beleuchtet
Mergers & Acquisitions aus Sicht der Kunden und Konsumenten und untersucht, welche Reaktionen diese auf den Veränderungsprozess zeigen und welche Maßnahmen
der Kommunikation (durch Marken, Medien, Werbung sowie der Interaktion von Mitarbeitern und Kunden) der Veränderungsprozesse zu positiven Wirkungen führen.
Forschung und Lehre: Die Forschungsthemen finden sich auch in der Struktur des Lehrbetriebs wieder: Im Diplomstudiengang können die Studierenden die beiden Vertiefungsfächer
„Marketing“ und „Handel“ (letzteres Fach in Kooperation mit Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Zentes)
wählen. Die Struktur des Vertiefungsfaches „Marketing“ beinhaltet die Fächer „Marktforschung“, „Konsumentenverhalten 1: Affektive und kognitive Prozesse und deren Bedeutung
für Entscheidungen, Werbung und Markenführung“ sowie „Konsumentenverhalten 2: Die
nähere und weitere Umwelt des Konsumenten - Bedeutung für das (internationale) Marketing“, die in enger Verzahnung zu den Forschungsprojekten des Instituts stehen. Im MasterStudiengang stehen im Mittelpunkt des Schwerpunkts „Verhaltensorientiertes Management
und Marketing“ Menschen und Märkte. Die Philosophie dieses Schwerpunkts geht davon
aus, dass sich der Unternehmenserfolg im Verstehen des Menschen in seinen verschiedenen
Rollen – als Konsument und als Kunde, als Mitarbeiter und als Entscheider - begründet. Führungskräfte müssen in der Lage sein, Märkte aus einer wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und
psychologischen Perspektive zu betrachten und den Beobachtungen des Marktgeschehens
grundlegende Theorien zuordnen können. Mit Hilfe dieser Theorien ist es möglich, die Frage zu beantworten: Warum verhalten sich Konsumenten, Mitarbeiter und Manager so,
wie sie sich verhalten? Das Lehrangebot ist auf diese zentrale Frage zugeschnitten.
Tagungen: Prof. Dr. Gröppel-Klein und die Mitarbeiter des Instituts für Konsum- und Verhaltensforschung nahmen 2014 wieder an wissenschaftlichen Forschungstagungen im In- und
Ausland teil. So wurden handels-, kommunikations- und marketingspezifische Fachbeiträge
unter anderem bei der Association for Consumer Research (ACR) Conference in Baltimore,
USA, der European Marketing Academy (EMAC) Conference in Valencia, Spanien, dem
French-Austrian-German Workshop on Consumer Behaviour in Paris, Frankreich, der Jahrestagung der Forschungsgruppe Konsum & Verhalten in Bayreuth oder der Tagung „Handelsforschung 2014“ in Trier vorgetragen und zur Diskussion gestellt. Daneben prägen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften, Konferenzbänden, Sammelbänden sowie Medienauftritte
zu aktuellen gesellschafts-, kommunikations- und handelspolitischen Fragestellungen das Bild
der Institutsarbeit.
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