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Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes

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Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes
Gesellschaft der Förderer
des Instituts für
empirische Wirtschaftsforschung
an der Universität des Saarlandes
Tätigkeitsbericht
für das Jahr 2013
Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische
Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes
Die Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes zielt in erster Linie darauf ab, die Leistungen des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes zu unterstützen.
Das Institut für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes hat nach
der Satzung die Aufgabe, empirische Wirtschaftsprobleme wissenschaftlich zu erforschen
und durch seine Arbeit die empirische Wirtschaftsforschung zu fördern. Die notwendige
ideelle und materielle Unterstützung erhält das Institut durch die Gesellschaft der Förderer des
Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes e.V., Saarbrücken. Der Kreis der Förderer umfasst Unternehmen aus verschiedenen Branchen, die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes sowie Verbände und Behörden des Saarlandes. Auf
diese Weise kommt es zu einem intensiven Kontakt zwischen Praxis und Wissenschaft,
wodurch die Chance eröffnet wird, gemeinsam Entscheidungshilfen für wissenschaftliche
und politische Probleme zu erarbeiten. Durch die Mitgliedschaft wird darüber hinaus auch die
wissenschaftliche Forschung gefördert und die empirische Wirtschaftsforschung besonders
gestärkt.
Institut für
empirische
Wirtschaftsforschung
Institut für
Handel &
Internationales
Marketing
Institut für
Konsum- und
Verhaltensforschung
Institut für
Steuerlehre und
Entrepreneurship
Gesellschaft der Förderer
Institut für
Wirtschaftsinformatik
Institut für
Wirtschaftsprüfung
Das Forschungsprogramm des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung setzt sich aus den
Kompetenzfeldern der Teilinstitute zusammen. Durch die gemeinsame Dachorganisation der
fünf Teilinstitute, interdisziplinäre Kooperation im Institut und moderne technische Infrastruktur wird seit jeher eine effiziente Forschungsarbeit auf breiter wissenschaftlicher Basis
gewährleistet. So sind seit der Gründung des Instituts im Jahr 1970 zahlreiche Gutachten
und Forschungsbereiche für öffentliche Institutionen und Unternehmungen entstanden.
Die Vergabe unternehmensbezogener Hausarbeiten an Studenten der jeweils an die Teilinstitute angebundenen Lehrstühle ermöglicht dem Kreis der Förderer außerdem, eigene unternehmensspezifische Problemstellungen durch potentielle Nachwuchskräfte analysieren zu
lassen. Die jährlich stattfindenden Tagungen und Kongresse, an denen die Mitglieder der Gesellschaft des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung vergünstigt teilnehmen können,
sollen ebenfalls den Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis intensivieren.
Zu ausführlicheren Informationen zu den Teilinstituten und deren Tätigkeiten siehe den Tätigkeitsbericht des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung.
Im Jahr 2013 hat die Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung alle fünf Teilinstitute finanziell gefördert. So konnten dem Institut für Steuerlehre und
Entrepreneurship unter der Leitung von Univ.-Professor Dr. Heinz Kußmaul, dem von Univ.Professor Dr. Joachim Zentes geleiteten Institut für Handel und Internationales Marketing,
dem Institut für Wirtschaftsinformatik unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.Professor Dr. Peter Loos, dem unter der Leitung von Univ.-Professor Dr. Michael Olbrich
stehenden Institut für Wirtschaftsprüfung und dem Institut für Konsum- und Verhaltensforschung unter der Direktion von Univ.-Professorin Dr. Andrea Gröppel-Klein jeweils 1.000
Euro als Anschubfinanzierung zugewendet werden.
Darüber hinaus beteiligte sich die Gesellschaft der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Organisation des dritten Handelskongresses Saar, der in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, dem Handelsverband Einzelhandel und Dienstleistung Saarland e. V. und der IHK Saarland veranstaltet wurde. Der Handelskongress 2013 stand unter dem Motto: „Internet-Handel: Der Tod der Innenstadt?“ Eröffnet wurde die Veranstaltung von Herrn Jürgen Barke, Staatssekretär des Ministers für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, der Herrn Heiko Maas an diesem Abend
vertrat, sowie Herrn Hans E. Agostini, dem Präsidenten des Handelsverbandes Einzelhandel
und Dienstleistung Saarland e.V.
Im Rahmen des Handelskongresses im Jahr 2013 wurde der mit 2.500 Euro dotierte Paul H.
Repplinger Ehrenpreis verliehen, welcher durch die Fördergesellschaft ausgeschrieben wurde.
Der Preis richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum und wird für herausragende Arbeiten verliehen, die sich mit Themen der empirischen Wirtschaftsforschung befassen, wie Internationales Marketing und Handel, Konsumund Verhaltensforschung, Steuerlehre, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsprüfung. Der
Paul H. Repplinger Ehrenpreis 2013 ging an Frau Dr. Catherine Holtgräfe, die ihre Dissertation zum Thema „Multioptionalität im Selbstmedikationsmarkt: Empirische Analyse persönlicher und situativer Determinanten des Entscheidungsverhaltens von Konsumenten in einer
Multi-Kanal/Multi-Format-Umwelt“ verfasste.
Ebenso beteiligte sich die Fördergesellschaft an der Organisation des Unternehmertages 2013.
Im Rahmen des Unternehmertages wurde zum dritten Mal der Saarbrücker Förderpreis der
Ernst & Young GmbH vergeben. Der Preis trägt den Namen der renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young in Saarbrücken und unterstreicht die langjährige
Verbundenheit zur Universität des Saarlandes. Der im Jahr 2011 eingeführte Preis ist mit insgesamt 2.000 Euro dotiert und wird für eine oder (mit jeweils 1.000 Euro) für zwei herausragende Arbeit(en) einer Nachwuchswissenschaftlerin oder eines Nachwuchswissenschaftlers
aus dem Bereich der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre verliehen. Der Preis ging 2013 an
Dr. Christine Cloß für ihre Promotion zum Thema "Branchenspezifische Systemschwächen
des gegenwärtigen Umsatzsteuersystems – Zur Vereinbarkeit der Steuerbefreiungen für Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie der umsatzsteuerlichen Behandlung der öffentlichen Hand mit dem Neutralitätsgrundsatz" und an Herrn Dr. Dennis Weiler für seine
Promotion zum Thema "Die steuerliche Behandlung des Mantelkaufs und der Mantelverwendung - Eine kritische Analyse unter Berücksichtigung der gesellschaftsrechtlichen Regelungen, der historischen Entwicklung durch die Rechtsprechung des BFH, der Vorgängerregelung in § 8 Abs. 4 KStG und der aktuellen Vorschrift in § 8c KStG sowie ein Vorschlag zur
Neukonzeption".
Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship
Das Betriebswirtschaftliche Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship ist im Juni 2002 durch
die Aufnahme in das Institut für empirische Wirtschaftsforschung entstanden und steht unter der
wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Professor Dr. Heinz Kußmaul. Dieser nimmt bereits seit
1993 den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Betriebswirtschaftliche
Steuerlehre wahr und ist seit 1998 zusätzlich Direktor des Instituts für Existenzgründung/Mittelstand. Darüber hinaus war Univ.-Professor Dr. Kußmaul vom 1. März 2003 bis zum
30. Juni 2005 Vizepräsident für Planung und Strategie der Universität des Saarlandes. Zwischen
2006 und 2010 war er zudem Sprecher der Direktoren des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes. Seit 1994 ist er Direktor der Betriebswirtschaftlichen
Seminarbibliothek, seit 2001 Direktor der Wirtschaftswissenschaftlichen Seminarbibliothek. Von
2009 bis Juni 2012 war er Vorstandsvorsitzender des Studentenwerks im Saarland.
Die Forschungsschwerpunkte des Instituts liegen – ausgehend von einer breiten Fundierung in der
Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre – in Fragen der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre, wobei
die drei Teilbezugspunkte des Rechnungswesens, der Steuerarten und der Unternehmensstruktur
jeweils in Bezug zur Unternehmensbesteuerung im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten liegen.
Ausgehend von der Verbindungslinie zwischen Allgemeiner Betriebswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftlicher Steuerlehre werden als Forschungsschwerpunkte auch das Rechnungswesen
allgemein und insbesondere das externe Rechnungswesen sowie das Investitions- und Finanzierungsmanagement betrachtet.
Der zweite Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich des Entrepreneurship und der Existenzgründung. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Beschäftigung mit betriebswirtschaftlichen Fragen
der Existenzgründung allgemein, speziell aber auch mit Fragestellungen aus dem Bereich des
Mittelstandes, aus der Unternehmensnachfolge und der Erfolgsmessung von Existenzgründungen.
Die Forschung des Instituts ist insgesamt auf der Grundlage eines sicheren theoretischen Fundamentes anwendungsorientiert ausgerichtet, was insbesondere durch zahlreiche Kooperationen mit
der Wirtschaftspraxis und dort insbesondere mit mittelständischen Unternehmen aus der Steuerberatungs-, Wirtschaftsprüfungs- und sonstigen Praxis zum Ausdruck gebracht wird. In diesem Zusammenhang werden auch gemeinsame Lehr- und Forschungsprojekte durchgeführt, so zum Beispiel Praxistage oder auch – in Kooperation mit der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der Universität des Saarlandes (KWT) – Unternehmertage. Des Weiteren erfolgt eine
spezifische Ausbildung der Studierenden am Computer mit dem Ziel, sowohl die Steuerberatungs-Software der Praxis als auch unternehmerisches Denken im Rahmen eines Unternehmensplanspiels „Gründer-Cup“ kennen zu lernen und anzuwenden, wobei auch hier eine intensive Kooperation mit den führenden Anbietern stattfindet.
Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship
Direktor: Univ.-Professor Dr. Heinz Kußmaul
Universität des Saarlandes, Gebäude B4 1
DE-66123 Saarbrücken
Telefon:
+49 (0)681 302 2112
Fax:
+49 (0)681 302 3012
E-Mail:
[email protected]
Internet: http://www.bli.uni-saarland.de
Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship
Hinter dem Institut für Steuerlehre und Entrepreneurship liegt ein in vielerlei Hinsicht ereignis- und erfolgreiches Jahr 2013. Wie bereits im vergangenen Jahr wurde auch im Jahr 2013
eine Anpassung und Erweiterung des bereits bestehenden Angebots an Lehrveranstaltungen
an die Rahmenbedingungen des neuen Masterstudiengangs BWL vorangetrieben. Im Bereich
der Forschung wurden traditionelle Schwerpunkte vertieft und durch neue ergänzt.
Im Rahmen der Lehrtätigkeit des BLI (Betriebswirtschaftliches Institut für Steuerlehre und
Entrepreneurship, Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre,
Institut für Existenzgründung/Mittelstand) im Diplomstudiengang ist insbesondere zwischen
Hauptfach- und Vertiefungsfachveranstaltungen zu unterscheiden. Als Hauptfachveranstaltung wird derzeit „Steuern“ angeboten.
Den Kern der Lehrtätigkeit stellt die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre im Vertiefungsfach
mit den zwei grundlegenden Veranstaltungen „Unternehmensbesteuerung A“ und „Unternehmensbesteuerung B“ dar, die jeweils im Wintersemester bzw. im Sommersemester stattfinden. Darüber hinaus werden seit dem Wintersemester 2008/2009 die Veranstaltungen „Nationale Besteuerung“ („Nationale Struktur und Unternehmensbesteuerung“) durch StB Dr.
Vassil Tcherveniachki und „Internationale Besteuerung“ („Internationale Struktur und Unternehmensbesteuerung“) durch StB Dr. René Schäfer alle zwei Semester angeboten. Letztgenannte stellt die internationale Ausrichtung der Steuerlehre unter Beweis. Dass diese grenzüberschreitende Betrachtungsweise steuerlicher Sachverhalte zudem der geforderten Europaorientierung der Universität des Saarlandes nachkommt, kann als beispielhaft bezeichnet werden. Zusätzlich werden seit dem Wintersemester 2011/2012 bzw. dem Sommersemester 2012
zwei weitere sehr praxisnahe Veranstaltungen – auch im Rahmen des auslaufenden Diplomstudiengangs – nämlich „Besteuerung von Finanzdienstleistungen“ durch Herrn RA/StB
Hans-Jürgen A. Feyerabend bzw. „Rechnungswesen und Besteuerung der Öffentlichen Hand“
durch Herrn Dr. Jörg Henkes angeboten. Als weitere überaus praxisverbundene Veranstaltung
ist die „Steuerberatung und Unternehmensbesteuerung“ ausgestaltet, in deren Rahmen Studierende eine in Form und Umfang als reduzierte Seminararbeit zu umschreibende Ausarbeitung
anzufertigen haben. Neben der Möglichkeit, vier Anrechnungspunkte im Bereich der „Sonstigen Punkte“ zu erlangen, wird den Studierenden die Chance gegeben, sich mit der marktführenden Steuerberatungssoftware der DATEV eG unter Anleitung intensiv am PC vertraut zu
machen.
Darüber hinaus wird die Lehrtätigkeit im Bereich der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre seit
2004 durch die „Praxis der Unternehmensbesteuerung“ ergänzt; diese jeweils im Sommersemester von StB Dipl.-Kfm. Armin Pfirmann angebotene Veranstaltung vertieft die in den übrigen Vorlesungen gelegten theoretischen Fundamente und unterstreicht den Praxisbezug der
Ausbildung am BLI. Des Weiteren setzt mit Prof. Dr. Wolfgang Wegener, Finanzvorstand
eines großen saarländischen Mittelständlers, ein weiterer renommierter Praktiker seine langjährige Lehrtätigkeit fort, der mit seiner Vorlesung „Unternehmenssanierung und Insolvenzrecht“ an der Schnittstelle zwischen Steuerlehre und Privatrecht anzusiedeln ist. Damit zeigt
sich auch die Interdisziplinarität des Lehrangebots am BLI.
Geschuldet durch die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge BWL werden im
Jahr 2013 auch für diese Studiengänge Lehrveranstaltungen angeboten. Das Hauptfach „Steuern“ können Bachelorstudierende seit dem Wintersemester 2010/2011 jedes Wintersemester
belegen. Darüber hinaus wird die Veranstaltung „Buchführung und Unternehmensrechnung“
in regelmäßigen Abständen von Univ.-Prof. Dr. Heinz Kußmaul gehalten. Zu dem Stammbereich Betriebswirtschaftliche Steuerlehre des Masterstudiengangs BWL gehören die Veranstaltungen „Betriebswirtschaftliche Steuerlehre A“ und „Betriebswirtschaftliche Steuerlehre
B“, welche jeweils abwechselnd im Sommersemester und Wintersemester stattfinden. Im Zusatz- bzw. Wahlbereich können Masterstudierende neben den bereits länger angebotenen Veranstaltungen „Internationale Besteuerung“ und „Nationale Besteuerung“ die seit dem Wintersemester 2011/2012 stattfindende Veranstaltung „Besteuerung von Finanzdienstleistungen“
einbringen, die in enger Zusammenarbeit mit RA/StB Hans-Jürgen A. Feyerabend, KPMG
Frankfurt, stattfindet. Das bisherige Angebot des Masterstudiengangs wird zusätzlich durch
die erstmals im Sommersemester 2012 durch Herrn Dr. Jörg Henkes gehaltene Veranstaltung
„Rechnungswesen und Besteuerung der Öffentlichen Hand“ ergänzt. Auch die klassischen
Veranstaltungen „Praxis der Unternehmensbesteuerung“ von StB Dipl.-Kfm. Armin Pfirmann
sowie „Unternehmenssanierung und Insolvenzrecht“ von Prof. Dr. Wolfgang Wegener sind
Bestandteil des Masterstudiums. Darüber hinaus können seit Sommersemester 2011 Bachelorstudierende auch mittels eines internen Praktikums, welches jedes Semester angeboten
wird, einen Einblick in das Tätigkeitsfeld des Lehrstuhls erhalten und den Lehrstuhlinhaber
und die wissenschaftlichen Mitarbeiter bei ihrer Forschungstätigkeit unterstützen. Darüber
hinaus erhalten Masterstudierende die Möglichkeit, im Rahmen eines Studienprojekts eine an
wissenschaftlichen Standards ausgerichtete, schriftliche Ausarbeitung mit Bezug zur Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre anzufertigen.
Neben der Lehre war das BLI im abgelaufenen Jahr auch auf dem Forschungssektor überaus
aktiv. So konnten 31 Publikationen realisiert werden, die Ausdruck für die von Breite und
Tiefe gleichermaßen geprägte, im Schwerpunkt Europa angesiedelte, betriebswirtschaftlich
fundierte und in Fragen der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre und des Entrepreneurship
besonders spezialisierte Forschungstätigkeit am Institut sind. Neben zahlreichen Projekten zur
Unternehmensbesteuerung im nationalen und internationalen Kontext, zur Bilanzierung, zu
Fragen der Existenzgründung und des Mittelstandes sowie zur Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre ist besonders das Erscheinen von zwei Lehrbüchern zu erwähnen, das neu konzipierte Lehrbuch „Steuern – Einführung in die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre“, das erstmalig 2013 erschien und sich vorrangig an Bachelorstudierende richtet, sowie „Finanzierung
in Übungen“ in der nunmehr 3. Auflage. Letztgenanntes Werk ist mit den Professoren Dr.
Hartmut Bieg und Dr. Gerd Waschbusch erschienen. Darüber hinaus wird die von Prof. Dr.
Heinz Kußmaul herausgegebene Reihe „Arbeitspapiere zur Existenzgründung“ genauso fortgeführt wie die im Jahr 2006 – gemeinsam mit Prof. Dr. Karlheinz Küting und Prof. Dr.
Claus-Peter Weber – begonnene Herausgabe der Reihe „Bilanz-, Prüfungs- und Steuerwesen“, in welcher 2013 sechs weitere hervorragende Dissertationen publiziert wurden, und die
im Jahr 2007 begonnene Herausgeberschaft des Handbuchs der Bilanzierung (gemeinsam mit
Prof. Dr. Rudolf Federmann und Prof. Dr. Stefan Müller).
Aus der Masse der zahlreichen Einzelprojekte ist ein Beitrag in besonderem Maße hervorzuheben, das „Saarbrücker Plädoyer für eine normative theorie- und praxisbezogene Betriebswirtschaftslehre“ in der Zeitschrift „Der Betrieb“. Die Professoren aus dem Bereich „Rechnungsorientierte Betriebswirtschaftslehre“ haben einen wegweisenden Beitrag zur normativen
Ausrichtung der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre/Wirtschaftsprüfung ausgearbeitet, der
nicht nur ein enormes Presseecho hervorrief, sondern zugleich auf durchweg wohlwollende
Unterstützung vonseiten der Praxis und aus weiten Teilen der Wissenschaft traf. Zudem sind
zu erwähnen Beiträge zum international relevanten Themengebiet der Verrechnungspreise
(mit Florian Müller, M.Sc.) in der Zeitschrift „Der Steuerberater“, zur Einführung des
MicroBilG (mit Dr. Eric Huwer, Tim Palm, M.Sc.) in den Zeitschriften „Unternehmensteuern
und Bilanzen“ sowie „Steuer und Studium“, zum Business Plan (mit Dipl.-Kffr. Nicole Türk)
in der Zeitschrift „Akademie“, zur Verlustbehandlung nach § 15a EStG (mit Dipl.-Kfm.
Christian Delarber und Jan Thomas Biehl, M.Sc.) in der Zeitschrift „Der Steuerberater“, eine
Fallstudie mit integrierter Lösung in der Zeitschrift „Akademie“, sowie ein Beitrag zur Besteuerung von Personengesellschaften (mit Dipl.-Kfm. Christian Delarber) in „Juris Lexikon
Steuerrecht“. Auch vielfältige Beiträge und Kommentierungen in Sammelwerken sind hervorzuheben, so im Handbuch der Bilanzierung und in der von Prof. Dr. Jürgen Stamm herausgegebenen Festschrift zu Ehren von Herrn Prof. Dr. Helmut Rüßmann zur historischen
Entwicklung der Betriebsaufspaltung (mit Christian Schwarz, M.Sc.). Besonders hervorzuheben ist der Vortrag von Professor Dr. Heinz Kußmaul am 17. Oktober 2013 an der Universität
Wien in der exzellent positionierten und besuchten Vortragsreihe „Rechnungswesen, Steuern
und Wirtschaftsprüfung – Aktuelle Probleme“ unter der Gesamtverantwortung von Herrn
Professor Dr. Otto A. Altenburger.
Neben den gerade erwähnten vorzeigenswerten Ergebnissen und dem damit verbundenen Renommee- bzw. Reputationsgewinn für den gesamten Fachbereich belegen auch die überaus
erfolgreich abgeschlossenen Dissertationen, dass im Bereich der betriebswirtschaftlichen und
hier insb. der steuerlichen Forschung hervorragende Arbeit am BLI geleistet wird. So wurde
im Jahr 2013 Dr. Christine Cloß zum Dr. rer. oec. promoviert (Thema der Dissertation: „Umsatzsteuerliche Behandlung von Finanz-, Versicherungs- und öffentlichen Dienstleistungen“).
Auch außerhalb der primären Forschungs- und Lehrtätigkeit wurden die Kontakte des Instituts zu Vertretern wirtschaftlicher Interessengruppen, Praktikern und Unternehmern nicht nur
aufrecht erhalten, sondern sogar noch intensiviert. Neben dem bereits zum 16. Mal in enger
Kooperation mit der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der Universität des
Saarlandes (KWT) ausgetragenen Studienangebot „Existenzgründung“, bei dem neben wissenschaftlichen Vertretern des BLI auch externe Referenten zu Wort kommen, richtete das
BLI nunmehr bereits das 35. und 36. Seminar „Existenzgründung“, das eine verkürzte Fassung des Studienangebots repräsentiert, aus.
Darüber hinaus bestehen Kooperationen bzw. enge Kontakte mit der W+ST – Wirtschaftsund Steuerberatung AG, Dr. Dornbach und Partner, Ernst & Young, PriceWaterhouseCoopers, KPMG sowie der DATEV eG. Dies zeigt sich auch in der regen Einbindung der Kooperationspartner in das Lehrangebot des BLI, insbesondere in Form von regelmäßig stattfindenden Gastvorträgen sowie praxisnahen Fallstudien im Rahmen der einzelnen Lehrveranstaltungen.
Die voran stehenden Ausführungen belegen, dass das abgelaufene Jahr 2013 für das BLI erneut von hoher wissenschaftlicher Qualität und großer Akzeptanz sowohl der Studierenden
als auch der Wirtschaftspraxis geprägt war. Des Weiteren bleibt an dieser Stelle positiv hervorzuheben, dass die auch in den Vorjahren an den Tag gelegte Performance des Lehrstuhlteams beibehalten werden konnte. Der Grund hierfür dürfte neben der guten Personalführung
und dem besonderen Einsatz des gesamten BLI-Teams insbesondere in dem guten Betriebsklima liegen, das am BLI herrscht. Dank der tatkräftigen Unterstützung aller Institutspersonen
sollten auch die im laufenden Jahr 2014 anstehenden Projekte – stellvertretend seien hier die
Neuauflagen der Lehrbücher „Steuern – Einführung in die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre“ und „Grundzüge der Buchführung und Bilanztechnik“ mit der gewohnten Zuverlässigkeit
und Professionalität gemeistert werden können. Bereits erschienen ist direkt zum Jahresanfang 2014 das fast 1.000 Seiten umfassende Standardwerk „Betriebswirtschaftliche Steuerlehre“ in bereits 7. Auflage.
Institut für Handel & Internationales Marketing
Den Tätigkeitsschwerpunkt des Instituts bilden Forschungsaktivitäten mit hoher Praxisrelevanz. Dabei werden komplexe Problemstellungen im Handel sowie Fragestellungen, die sich
im Rahmen der internationalen Geschäftstätigkeit von Unternehmen ergeben, analysiert und
Lösungsansätze aufgezeigt.
Das Forschungsinteresse richtet sich insbesondere auf
- das Management von Groß- und Einzelhandelsunternehmen,
- die Distribution und Logistik,
- die Internationalisierung von Unternehmen,
- Wertschöpfungsarchitekturen und -partnerschaften von Unternehmen sowie
- die Binnen- und Außenhandelspolitik.
Zu den laufenden Forschungsaktivitäten des Instituts gehören u.a. die Entwicklung und Implementierung von Wettbewerbs- bzw. Kooperationsstrategien in Handelsunternehmen, die
Analyse kooperativer Ansätze im Rahmen der Hersteller-Handels-Beziehungen sowie die
Analyse der Distributionsstrukturen und die Entwicklung von Absatzmarktstrategien in ausgewählten Branchen.
Im Rahmen einer in Kooperation seit vielen Jahren durchgeführten Paneluntersuchung bei
europäischen Industrie- und Handelsunternehmen erfolgen die Erforschung aktueller Markttrends in der Konsumgüterwirtschaft sowie der Aufbau eines umfangreichen Datenpools. Die
Ergebnisse münden primär in den jährlich erscheinenden HandelsMonitor, fließen aber parallel auch in andere Veröffentlichungen des Instituts ein.
Eine Erweiterung der Forschungsperspektive, die auch die Publikations- und Transferaktivitäten prägt, wird durch die Anbindung des Instituts an den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Außenhandel und Internationales Management, gewährleistet. Diese Anbindung hat Auswirkungen auf die Aufgabenbereiche der am Institut tätigen Mitarbeiter/Innen.
So sind diese mit Lehrtätigkeiten betraut und zugleich in die Bearbeitung verschiedener Forschungsprojekte involviert.
Institut für Handel & Internationales Marketing (H.I.MA.)
Direktor: Univ.-Professor Dr. Dr. h.c. Joachim Zentes
Universität des Saarlandes, Gebäude A 5.4
D-66123 Saarbrücken
Telefon: +49 (0)681 302 44 75
Telefax: +49 (0)681 302 45 32
Email:
[email protected]
Internet: http://www.hima.uni-saarland.de
Institut für Handel & Internationales Marketing (H.I.MA.)
Das Jahr 2013 war für das Institut für Handel & Internationales Marketing (H.I.M A.) in vielfältiger Hinsicht ein erfolgreiches und äußerst aktives Jahr. Neben den Lehrveranstaltungen in
den beiden betriebswirtschaftlichen Modulen/Vertiefungsfächern „Außenhandel und Internationales Management“ und „Handelsbetriebslehre“, im Bachelor-Modul „Strategisches Management“ sowie im Rahmen des MBA-Studiengangs, der zwei Kernkompetenzen aus der
Saarbrücker Forschung, so Handel/Außenhandel und Marketing sowie Personalmanagement
und Organisation kombiniert („Menschen, Märkte und Moral“), wurden eine Reihe von Forschungsprojekten durchgeführt und zahlreiche Veröffentlichungen, so Bücher und Beiträge,
erarbeitet.
Im Rahmen des Lehrstuhl-Schwerpunktes „Internationales Management“ wurde im Jahre
2013 die Überarbeitung der 3. Auflage des Lehrbuchs „Internationales Marketing“ in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Prof. h.c. Bernhard Swoboda (Inhaber der Professur für
Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing und Handel, der Universität Trier), und
Univ.-Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein (Inhaberin des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre,
insbesondere Marketing, der Universität Siegen) abgeschlossen.
Im selben Schwerpunkt wurde im Jahre 2013 in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Scholz
das Buch „Beyond Sustainabilty“ begonnen. Mit diesem Sammelwerk wird das aktuelle wie
empirisch höchst relevante Thema der unternehmerischen Verantwortung aufgegriffen, eine
Fragestellung, die sowohl in der wirtschaftlichen Diskussion als auch auf der Agenda von
Unternehmen gegenwärtig ganz oben steht – gleich welcher Branche oder welcher Sektoren.
Gleichermaßen ist „Nachhaltiges Management“ zu einer höchst bedeutsamen gesellschaftspolitischen Frage avanciert. Vor diesem Hintergrund wird in 13 Beiträgen von in- und ausländischen Dozenten des Europa-Instituts der Frage nachgegangen, was wirklich hinter dem Konzept der Nachhaltigkeit „steckt“ und auch was danach kommt. Beiträge rund um den Themenkomplex „Sustainability“ werden von Heinz-Jürgen Axt, Ansgar Belke/Florian Verheyen,
Christian Berg/Stefan Hack/Constantin Blome, Dermot Breslin, Martin Dietrich/Nadine
Molter/Matti Znotka, Andrea Gröppel-Klein, Christopher Hossfeld/Alain Mikol, Stefan
Kolb/Joachim Zentes, Dirk Morschett/Valentin Wepfer, Christian Scholz/Stefanie Müller,
Hanna Schramm-Klein/Sascha Steinmann, Volker Stein und Stefan Strohmeier geleistet.
Neben den Buchpublikationen beschäftigte sich das H.I.MA. im Jahre 2013 mit einer Vielzahl
weiterer Themenstellungen. So wurden die Studien „Neue Mietkonzepte: Nutzen statt Haben
– Potenziale und Herausforderungen für Unternehmen“ sowie „Geschäftsmodell-Evolution:
Unternehmensentwicklung als Dynamisierung von Kernkompetenzen“ abgeschlossen.
Darüber hinaus wurden im Rahmen des „Forschungsfelds Handel“ zwei weitere Studien zu
den Inhalten „Markenwelten“ und „Nachhaltige Markenführung“ initiiert, die kurz vor ihrer
Veröffentlichung stehen.
Im Rahmen der Studie „Markenwelten – Multisensualität und Markenidentität“ wurden real
erlebbare und multisensual inszenierte Markenwelten, so Brandlands, Showrooms und Flag
-ship Stores, hinsichtlich ihrer konkreten Ausgestaltung, ihrer Rolle im Kommunikations-Mix
der betreibenden Unternehmen sowie ihrer Chancen und Risiken für die Erreichung markenpolitischer Ziele untersucht. Auf Grund der Neuartigkeit des Forschungsgegenstandes wurde
als Forschungsmethode eine mehrstufige Fallstudienanalyse gewählt, innerhalb derer die Vorzüge einer breiten Sekundärliteraturrecherche, einer Reihe von semi-strukturierten Interviews
mit Experten aus den betrachteten Unternehmen, so u.a. Swarovski, Ritter Sport, Porsche oder
Krombacher, sowie einer im August 2013 durchgeführten, standardisierten Besucherbefragung in Kooperation mit der Miele Gallery in Berlin, kombiniert werden konnten. Die Studie
offenbart unmittelbar in Handlungsempfehlungen mündende Erkenntnisse zur zentralen Rolle
von Aspekten wie Emotionalität, Interaktivität, Informationsvermittlung und Planungssorgfalt
im Hinblick auf die erfolgreiche Einrichtung sowie den erfolgreichen Betrieb einer unternehmenseigenen Markenwelt.
Die Studie „Nachhaltige Markenführung – Neugestaltung der Wertschöpfungskette“ thematisiert die Fragestellung, inwiefern Nachhaltigkeit in der Substanz der Marke verankert werden
kann. Im Fokus steht dabei die Integration von Nachhaltigkeitszielen in die Wertschöpfung
sowie die inhaltliche Ausgestaltung der gesamten Wertschöpfungskette zum Auf- bzw. Ausbau einer nachhaltigen Marke. Untersucht wurde die Thematik, basierend auf einer DatenTriangulation, in dreistufiger Vorgehensweise. Einer intensiven Literaturanalyse folgten semistrukturierte Experteninterviews mit unterschiedlichen Unternehmensvertretern sowie eine
großzahlige Unternehmensbefragung, die im Zeitraum von Juli bis September 2013 durchgeführt wurde. Im Rahmen der Studie werden Lösungsansätze, Erfolgsfaktoren und Handlungsempfehlungen herausgearbeitet und Implikationen für den Auf- und Ausbau einer einzigartigen nachhaltigen Unternehmensmarke aufgezeigt. Zur Veranschaulichung des Untersuchungsgegenstandes wird anhand von Unternehmensfallstudien nachhaltige Markenführung
in der Praxis beleuchtet und umfassend beschrieben.
Des Weiteren nahmen Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Zentes und die Doktoranden des
H.I.MA. im Jahre 2013 an einer Reihe nationaler und internationaler Konferenzen aktiv teil
und präsentierten und diskutierten dort ihre Forschungsarbeiten.
Vom 15. bis 17. Februar 2013 wurden auf der AMS Winter Educators‘ Conference in Las
Vegas Ergebnisse zur Forschungsthematik „Do they take it seriously? The impact of Corporate Social Responsibility and Irresponsibility on Consumer Behaviour in Retailing” präsentiert. Im selben Monat wurde auf der Jahrestagung der Wissenschaftlichen Kommission Internationales Management in Augsburg ein Vortrag zu der Frage „Supply-Chain-Flexibilität in
einem dynamischen Geschäftsumfeld – Performancetreiber oder Kostenblock?“ gehalten. Im
März wurde im Rahmen der IV. International Colloquium on Commerce and City, in
Uberlândia, Brasilien, zu der Thematik „Trends in European Retailing: The Comeback of the
City?“ referiert. Auf der 41st Annual Conference of the European Academy of Marketing
(EMAC) in Istanbul, die im Zeitraum vom 04. bis 07. Juni 2013 stattfand, wurden Ergebnisse
zum Thema „Understanding the Brand Equity of Multichannel Retailers” vorgestellt.
Vom 03. bis 05. Juli 2013 wurden zwei Vorträge anlässlich der 17th International Conference
of the European Association of Education and Research in Commercial Distribution
(EAERCD) in Valencia zu den Themen “Dating the Enemy? An Empirical Investigation on
the Competitive Advantage of Retail Companies Generated by CSR-Alliances with NGOs"
und “Supply Chain Transparency as a Key Prerequisite for Sustainable Agri-Food Supply
Chain Management” gehalten.
Auf der Forschungstagung Marketing in Berlin im Zeitraum vom 12. bis 14. September 2013
stellten Dipl.-Kff. Ruth Steinhauer und Dipl.-Kfm. Frank Beham ihre Dissertationsvorhaben
zu den Themen „Strategische Flexibilität bei Geschäftsmodell-Evolutionen“ bzw. „Corporate
Shitstrom Management“ vor.
Im Rahmen des XVI. Colloque E. Thil wurden vom 02. bis 04. Oktober 2013 in Paris Forschungsergebnisse zu den Themen „Fig Leaf or Competitive Advantage? An Empirical Investigation on CSR-Alliances between Retail Companies and NGOs” und “From Car Ownership
to Car Usage – Towards an Understanding of Intensions to Use Free-Floating Carsharing”
vorgestellt. Des Weiteren präsentierte Dipl.-Kff. Ruth Steinhauer auf der 39. EIBA-Konferenz
in Bremen ihre Forschungsergebnisse zum Thema „Explorative Analysis of Antecedents and
Consequences of Strategic Flexibility on Firm Performance in the Context of Business Model
Evolution“.
DIREKTOR: O. UNIV.-PROF. DR. MICHAEL OLBRICH
Institut für Wirtschaftsprüfung
1.
Ausrichtung und Kernkompetenzen
Das Institut für Wirtschaftsprüfung (IWP) befaßt sich unter der Leitung seines Direktors im
Rahmen von Forschung, Lehre und Praxisprojekten mit dem Gebiet des Revisions- und Treuhandwesens in seiner gesamten Breite. Die Fragen, denen sich Herr Professor Olbrich und
seine Mitarbeiter widmen, können dabei insbesondere den Themenbereichen

Internationalisierung der Rechnungslegung,

Einzel- und Konzernabschluß nach HGB und IFRS,

Konvergenz des externen und internen Rechnungswesens,

Prüfung von Jahresabschlüssen und Sonderbilanzen,

Unternehmensverfassung,

betriebswirtschaftliche Analyse und Kritik des Bilanz- und Gesellschaftsrechts sowie

Unternehmensbewertung
subsumiert werden. Einen weiteren Schwerpunkt stellen Probleme in speziellen Phasen des
Unternehmenslebenszyklus – wie der Gründung, Nachfolge und Auflösung des Betriebes –
dar. Insbesondere der Planung der Nachfolge in offenen Entscheidungsfeldern hat sich der
Institutsdirektor hierbei in vielen seiner Veröffentlichungen angenommen.
Das Institut für Wirtschaftsprüfung fokussiert unter anderem die Beeinflussung der Betriebswirtschaftslehre durch die zunehmende Internationalisierung und begleitet diesen Prozess kritisch und reflektierend. Vermeintlich fortschrittliche „Innovationen“ wie zum Beispiel das
„fair value accounting“ in der Rechnungslegung oder die „discounted cash flow“-Methoden
in der Unternehmensbewertung werden auf ihren theoretischen Gehalt und ihre praktische
Anwendbarkeit hin analysiert. Die im Rahmen dieser Forschung gewonnenen Ergebnisse
werden regelmäßig in den einschlägigen Fachzeitschriften und anderen Medien veröffentlicht
und fließen unmittelbar in die Lehrveranstaltungen und Praxisvorträge des Instituts ein. Die
universitären Forschungs- und Lehraktivitäten des IWP werden stets durch eine intensive Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft ergänzt.
2.
Forschung
Die Ergebnisse der Forschungsaktivitäten des IWP fanden auch 2013 in vielfältigen Publikationen ihren Niederschlag. Die dabei in Sammelbänden, Zeitschriften und zwei Monographien
veröffentlichten Beiträge decken ein breites Spektrum des externen Rechnungswesens, me-
thodischer Fragestellungen in der Betriebswirtschaftslehre sowie Probleme auf der Schnittstelle von Gesellschaftsrecht und Betriebswirtschaftslehre und der Unternehmensbewertung
ab. Exemplarisch sollen an dieser Stelle nur die zweite Auflage der Habilitationsschrift von
Herrn Professor Olbrich, Arbeiten zum Einfluss diverser Interessengruppen auf die IFRS, die
bewertungstheoretischen Anmerkungen zur aktienrechtlichen Sorgfaltspflicht bei Unternehmenstransaktionen sowie das Saarbrücker Plädoyer für eine normative theorie- und praxisbezogene Betriebswirtschaftslehre, welches Herr Professor Olbrich mit weiteren Saarbrücker
Ordinarien veröffentlichte, erwähnt werden. Nicht zuletzt publizierte das IWP eine Studie zur
Nachhaltigkeit von Energieanbietern, die in zahlreichen Medien Beachtung fand. Neben seiner Präsenz in einschlägigen Fachzeitschriften war Herr Professor Olbrich auf diversen Veranstaltungen als Redner gefragt, so etwa auf einer internationalen Konferenz an der Universität Krakau im November 2013, auf der er sich Spezialfragen der Unternehmensbewertung
widmete. Herr Professor Olbrich wurde darüber hinaus in zahlreichen Tageszeitungen bzw.
Fachzeitschriften sowie Fernsehformaten, hierzu zählten u.a. Capital, Handelsblatt und Die
Welt sowie Heute, Plus Minus, WISO und Planetopia, zu weiteren Themen, insbesondere
zum fragwürdigen Geschäftsmodell des mittlerweile insolventen Unternehmens Prokon, als
Experte befragt.
Das Jahr 2013 stand in Bezug auf die Forschung auch dahingehend unter einem guten Stern,
als ein Weiterer der wissenschaftlichen Mitarbeiter von Herrn Professor Olbrich seine Promotion erfolgreich abschließen konnte. Herr Dr. Niklas Homfeldt rückte im Rahmen seiner Dissertation den Problemkomplex der internationalen Angleichung der Rechnungslegung in den
Mittelpunkt des Interesses. Er analysierte den Angleichungsprozess als unilateral und zeigte
die zahlreichen Spannungsfelder auf, die diesem inhärent sind. Zudem griff er die Zeitwertbilanzierung als exemplarisch für eine einseitige Rechnungslegungsanpassung heraus und zeigte an diesem Beispiel den Einfluss diverser Interessengruppen auf den Angleichungsprozess
auf. Herr Dr. Homfeldt lieferte durch seine Arbeit einen innovativen Beitrag zur Schließung
der Forschungslücke, die er im Bereich der interessengeleiteten Rechnungslegung aufgedeckt
hatte.
3.
Lehre
Den Kern der von Herrn Professor Olbrich und seiner Mannschaft angebotenen Lehrveranstaltungen bildeten die im Rahmen des Vertiefungsfachs „Wirtschaftsprüfung“ zwingend zu
belegenden Vorlesungen bzw. Übungen zur Konzernrechnungslegung nach HGB, zur Prüfungslehre sowie zur Unternehmensbewertung. Das Lehrangebot des IWP ergänzend wurden
zahlreiche weitere Veranstaltungen gelesen, welche jeweils einen unterschiedlichen Schwerpunkt im Revisions- und Treuhandwesen einnehmen, so z.B. „Externes Rechnungswesen“,
„Internationale Rechnungslegung“ sowie „Buchführung und Bilanzierung für Juristen“. Abgerundet wurde das Lehrangebot durch Seminare und die Vorlesungen „Aktuelle Praxisfragen
der Wirtschaftsprüfung“, „Aktuelle Fragen der Konzernrechnungslegung“, „Bilanzanalyse“
sowie „Unternehmenszusammenschlüsse und -bewertung“, für deren Durchführung namhafte
externe Lehrbeauftragte gewonnen werden konnten. Zudem gelang es dem Institutsdirektor
ein weiteres Mal, Herrn Professor Matschke und damit einen der namhaftesten Experten auf
dem Gebiet der Unternehmensbewertung für einen Lehrauftrag in eben diesem Fach zu gewinnen.
Zusätzlich zu den vielfältigen Lehrveranstaltungen betreuten der Institutsdirektor und seine
wissenschaftlichen Mitarbeiter im Jahr 2013 eine Vielzahl von Seminar-, Bachelor-, Masterund Diplomarbeiten zu aktuellen Fragestellungen aus den Bereichen der nationalen und internationalen (Konzern-) Rechnungslegung, der Prüfungslehre sowie der Unternehmensbewer-
tung. Diese setzten sich beispielsweise mit der Internationalisierung der Rechnungslegung,
insbesondere vor dem Hintergrund der Zeitwertbilanzierung, der Fortführungsprämisse im
Fall der Unternehmensinsolvenz, der Bilanzierung der immer bedeutender werdenden immateriellen Vermögensgegenstände und -werte, der Unternehmens- bzw. Anteilsbewertung im
Rahmen von Gesellschaftsumstrukturierungen, neuen Entwürfen oder Standards des IASB
oder der Bilanzierung und Prüfung von Finanzinstrumenten auseinander. Im Dezember 2013
hat das IWP zudem ein gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Investitionstheorie und Unternehmensbewertung der Fernuniversität Hagen organisiertes Seminar angeboten, das unter der Leitung von Herrn Professor Olbrich sowie Herrn AR Dr. Christian Toll (Hagen) stattgefunden hat.
Das Institut für Wirtschaftsprüfung bietet jedoch nicht nur Veranstaltungen für die Studenten
der Universität des Saarlandes an, sondern war im vergangenen Jahr einmal mehr an der erfolgreichen Gestaltung eines Doktorandenseminars beteiligt, das im Jahr 2013 nicht wie gewohnt an der Universität Greifswald, sondern an der Universität Trier stattfand. Die Veranstaltung war erneut universitätsübergreifend strukturiert, da sie von den Herren Professoren
Brösel (Hagen), Hering (Hagen), Matschke (Greifswald), Meyering (Hagen), Olbrich (Saarbrücken) und Richter (Trier) getragen wird, so dass für die jungen Nachwuchswissenschaftler
die Möglichkeit eines regen Gedankenaustauschs mit einer Vielzahl anderer Doktoranden bestand.
Die Expertise des IWP war im Jahr 2013 nicht nur universitätsintern gefragt; Mitarbeiter des
Instituts unterrichteten auch im Rahmen von externen Lehraufträgen an unterschiedlichen
Einrichtungen, wie etwa der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Lörrach, der Hochschule Trier sowie der ADG Business School an der Steinbeis Hochschule Berlin GmbH in
Montabaur, München, Hannover und Stuttgart.
4.
Praxiskooperationen
Prägend für die oben genannten Aktivitäten des IWP ist die stets enge Verbindung mit der
Praxis. So konnten beispielsweise die etablierten Kontakte zu den Kooperationspartnern Ernst
& Young Luxemburg und PwC Saarbrücken, die das Curriculum der von Herrn Professor Olbrich und seiner Mannschaft gehaltenen Vorlesungen und Seminare z.B. durch außeruniversitäre Veranstaltungen eindrucksvoll ergänzten, weiter ausgebaut werden. Ernst & Young Luxemburg hat zudem – bereits zum vierten Mal – im Dezember 2013 in Zusammenarbeit mit
dem IWP einen Bewerbertag in Munsbach für die Saarbrücker Studenten veranstaltet. PwC
Luxemburg kooperierte im Rahmen des Deutschlandstipendiums, das herausragende Studenten für ihre Leistungen würdigt, mit dem IWP. Nicht zuletzt hat das Institut gemeinsam mit
der KPMG Luxemburg den dritten KPMG-Preis ausgeschrieben, um den sich interessierte
Studenten des Fachs Wirtschaftsprüfung bewerben können und der bereits bei seiner ersten
Ausschreibung reges Interesse hervorgerufen hat. KPMG Saarbrücken veranstaltete im Sommersemester 2013 in Kooperation mit dem IWP ein Seminar für die Saarbrücker Studenten
und lud diese im Anschluss zu einem geselligen Abendessen ein. Ein weiterer wertvoller Praxiskontakt ist Dornbach & Partner, deren Saarbrücker Geschäftsführender Gesellschafter seinen seit dem Sommersemester 2010 bestehenden Lehrauftrag für das IWP erfolgreich fortsetzte.
5.
Internationale Kooperationen
Auch in internationaler Hinsicht war das IWP im Jahr 2013 einmal mehr aktiv: Die in den
Vorjahren aufgenommenen Gespräche und getroffenen Vereinbarungen trugen – bereits zum
dritten Mal – Früchte: Nachdem im Jahr 2011 zwei Mitarbeiter des IWP an der Universität
von Ostfinnland in Joensuu gastierten und die mit der Universität Krakau vereinbarte Kooperation im Jahr 2012 in einem Gastaufenthalt von Frau Dr. Knoll in Krakau mündete, empfing
nicht nur das IWP Herrn Professor Henryk Gurgul von der Universität Krakau im Sommer
2013 als Gastwissenschaftler, sondern auch Herr Professor Olbrich gastierte im November
2013 an der Universität Krakau, sowohl als Redner auf der dort abgehaltenen Tagung „XV
International Scientific Conference Corporate Governance – Theory and Practice“ als auch als
Lehrbeauftragter für das Fach „International Financial Reporting“. Daneben nahm ein Mitarbeiter des IWP an der „Mises University“ am Ludwig von Mises Institute in Auburn, Alabama teil und konnte wertvolle internationale Kontakte knüpfen. Herr Professor Olbrich sowie
zwei seiner Mitarbeiter referierten zudem im „Austrian Economics Research Seminar“ der
ESCP Europe, Paris, über Fragen der Unternehmensbewertung. Nicht zuletzt hat der Direktor
des IWP eine Kooperation der Universität des Saarlandes mit der Rey Juan Carlos Universität
in Madrid angestoßen, die derzeit in den jeweiligen Universitätsverwaltungen in Gang gesetzt
wird.
Institut für Wirtschaftsinformatik
Am Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi) sind mehr als 45 Mitarbeiter (davon rund 15
Vollzeitkräfte) unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Professor Dr. Peter Loos im
Bereich der anwendungsnahen Forschung beschäftigt. Das IWi bildet einerseits einen Forschungsbereich im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und ist
andererseits organisatorisch in das Institut für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes eingegliedert. Forschung und Lehre umfassen das Informations- und
Prozessmanagement in Industrie, Dienstleistung und Verwaltung.
Ein besonderer Anspruch liegt dabei auf dem Technologietransfer von der Wissenschaft in die
Praxis. Die interdisziplinäre Struktur der Mitarbeiter und Forschungsprojekte fördert zusätzlich den Austausch von Spezialwissen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Die Zusammenarbeit mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) hat einen bedeutenden Einfluss
auf die angewandte Forschungsarbeit – wie auch Projekte im Bildungs- und Wissensmanagement eine wichtige Rolle spielen. So werden in virtuellen Lernwelten traditionelle Lehrformen revolutioniert.
Das Institut für Wirtschaftsinformatik berücksichtigt den steigenden Anteil an Dienstleistungen in der Wirtschaft durch die Unterstützung servicespezifischer Geschäftsprozesse mit innovativen Informationstechnologien und fortschrittlichen Organisationskonzepten. Zentrale
Themen sind Referenzmodelle für verschiedene Branchen wie bspw. die Industrie und die
öffentliche Verwaltung, Service Engineering, Lifelong Learning sowie die Vernetzung von
Industrie, Dienstleistung und Verwaltung.
Am Standort im DFKI-Neubau am Campus der Universität des Saarlandes werden neben den
Lehrtätigkeiten im Fach Wirtschaftsinformatik die Erforschung zukünftiger Bildungsformen
durch neue Technologien vorangetrieben. Hier führt das Institut Kooperationsprojekte mit
nationalen und internationalen Partnern durch: Lernen und Lehren werden neu gestaltet; Medienkompetenz und lebenslanges Lernen werden Realität. Zudem beschäftigen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Einsatz moderner Informationstechniken in Industrie
und Verwaltung. So werden etwa in Kooperation mit industrieorientierten Lehrstühlen der
technischen Fakultäten saarländischer Hochschulen Forschungsprojekte durchgeführt. Hauptaufgabengebiete sind hier die Modellierung und Simulation industrieller Geschäftsprozesse,
Workflow- und Groupware-Systeme sowie Konzepte für die virtuelle Fabrik.
Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi)
im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
Direktor: Univ.-Professor Dr. Peter Loos
Universität des Saarlandes, Gebäude D3 2
D-66123 Saarbrücken
Telefon:
+49 (0) 681 85775 3106
Fax:
+49 (0) 681 85775 3696
E-Mail:
[email protected]
URL:
http://iwi.uni-sb.de
Die erfolgreiche Integration des Instituts als Forschungsbereich in das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI GmbH) zeigte sich auch im Jahre 2013 in der Akquisition und Bearbeitung zahlreicher Forschungsprojekte (Auswahl):

ARGUMENTUM: Rechnergestützte Analyse von Argumentationsstrukturen;

Custom-B2B: kundenindividuelle Dienstleistungen;

e-Business Lotse Saar: Info-Büro für kleine und mittlere Unternehmen;

EMOTEC: Produktivität von Dienstleistungen;

EXPORT: Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei der Abwicklung
von Exportprozessen mittels ATLAS-Standard;

GreenRoSe: nachhaltiges IT-Servicemanagement;

KOMMIT: Kompetent mit Medien im beruflichen Qualifizierungsprozess;

Kompetenzzentrum für E-Government;

MIRROR: reflexives Lernen in Geschäftsprozessen;

PluralistiQue: Pluralistische Evaluation der Qualität von Unternehmensmodellen Qualitätsdiskurse und Diskursqualität innerhalb der Wirtschaftsinformatik;

PRISMA: energieeffiziente Infrastruktur für Geschäftsprozesse;

RefMod-Mine: induktive Entwicklung von Referenzmodellen;

SWINNG: Prozessinnovationen in der Softwareindustrie.
Neben der Bearbeitung von Forschungsprojekten wurden 2013 im Auftrag verschiedener Unternehmen Studien zu innovativen Themen im IT-Umfeld durchgeführt. Zu erwähnen sind
dabei insbesondere verschiedene Transferprojekte für die Gestaltung von Geschäftsprozessen
auf Basis dezentraler Technologien.
In der Lehre können mit den vom Institutsdirektor verantworteten Studiengängen Bachelor of
Science und Master of Science in Wirtschaftsinformatik Studierende seit dem Wintersemester
2002/2003 Hochschulabschlüsse im Bereich der Wirtschaftsinformatik an der Universität des
Saarlandes erwerben. Die Anmeldungen in den Wintersemestern 2012/2013 bestätigten die
breite Akzeptanz des Studiengangs. Gleiches gilt auch für den virtuellen Masterstudiengang
der Wirtschaftsinformatik (WINFOLine-Master of Science in Information Systems). Der vom
Bildungsnetzwerk WINFOLine initiierte universitäre Weiterbildungsstudiengang wurde 2003
von der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur (ZEvA), Hannover, akkreditiert.
Das bestehende Online-Angebot des Bildungsnetzwerks wird derzeit von etwa 1.500 Studierenden p. a. genutzt.
Seit mehr als 30 Jahren basiert der Erfolg des Instituts für Wirtschaftsinformatik auf dem Engagement der wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeiter. Diese arbeiten eigenverantwortlich in interdisziplinären Teams und haben zahlreiche Freiheitsgrade bei der Gestaltung
ihres „Werdegangs”. Ihren Interessen entsprechend besitzen die Mitarbeiter stets die Wahl,
die gewonnenen Praxiskontakte beruflich zu nutzen oder eine wissenschaftliche Karriere anzustreben. Nicht zuletzt die hohe Leistungsbereitschaft, die Teamfähigkeit, die Kreativität
sowie die Fähigkeit zum eigenverantwortlichen Arbeiten der Mitarbeiter des IWi führten zur
Gründung erfolgreicher Spin-Off-Unternehmen.
Institut für Konsum- und Verhaltensforschung
an der Universität des Saarlandes
Univ.-Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein
Institut für Konsum- und Verhaltensforschung
Forschungsphilosophie und Forschungsthemen des IKV
Das Institut für Konsum- und Verhaltensforschung steht unter der wissenschaftlichen Leitung
von Univ.-Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein (Institutsdirektorin) und beschäftigt sich mit der
Analyse des menschlichen Verhaltens beim Kauf und Konsum von Produkten und Dienstleistungen. Die Forschungsausrichtung ist interdisziplinär und empirisch, folgt im Prinzip einem
positivistischen Forschungsansatz, wobei in jüngerer Zeit auch verstärkt qualitative bzw. projektive Verfahren der Erkenntnisgewinnung verwendet werden. Die Erkenntnisse werden in
führenden wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht sowie regelmäßig auf den Konferenzen der Association for Consumer Research und der EMAC vorgetragen. Durch die Anbindung des Instituts an den Marketinglehrstuhl der Universität des Saarlandes fließen die
wissenschaftlichen Erkenntnisse direkt in die Ausbildung der Studierenden ein. Das Standardlehrbuch „Konsumentenverhalten“ ist 2013 in zehnter Auflage erschienen. In Tradition mit
dem Gründer des Instituts für Konsum- und Verhaltensforschung, Herrn Prof. Dr. Werner
Kroeber-Riel, wird am IKV nicht nur eine verhaltenswissenschaftlich orientierte Marketingforschung betrieben, sondern es werden – größtenteils in Kooperation mit Praxispartnern –
auch Konzepte zur Lösung praktischer Marketingprobleme erarbeitet und die Ergebnisse der
Praxis zugänglich gemacht.
Tätigkeitsbericht 2012
Dem Team des Instituts für Konsum- und Verhaltensforschung gehörten im Jahr 2013 (neben
Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein), Prof. Dr. Jörg Königstorfer, Dr. Anja Spilski, Dipl.-Kff.
Friederike Kamm, Dipl.-Psych. Jennifer Helfgen, M.Sc. Sarah Kobel, M.Sc. Katja Pfeifer und
Dipl.-Psych. Stephanie Leick an. Dipl.-Kff. Gabriela Steinhauser ist externe Doktorandin am
IKV.
Derzeit werden am IKV vor allem folgende Themengebiete bearbeitet:
•
Demographischer Wandel: Die Überalterung der Bevölkerung wird die tiefgreifendsten Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft ausüben, die wir in den
nächsten Jahren und Jahrzehnten werden beobachten können. Vorherrschende Altersbilder in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft spielen hier eine zentrale Rolle. Diverse
empirische Untersuchungen zum Konsumentenverhalten Älterer werden von Frau
Gröppel-Klein und Mitarbeitern seit ihrer Mitgliedschaft in der Sachverständigenkommission der Bundesregierung für den 6. Altenbericht durchgeführt und die Auswirkungen für das Marketing analysiert. Im Mittelpunkt stehen derzeit die Beziehun-
gen zwischen Altersbildern, Leistungsfähigkeit und unbewusster Diskriminierung Älterer.
•
Ein weiteres Forschungsthema betrifft Fragestellungen im Bereich „Gesundheit und
Konsumentenverhalten“. Nach Abschluss des EU-Forschungsprojektes FLABEL,
das sich mit der Wirkung und Gestaltung von Nutrition Labels beschäftigt hat, wird
seit September 2012 (bis 2016) im Rahmen des von der EU geförderten Forschungsprojektes CLYMBOL ("Role of health related claims and symbols in consumer
behaviour") die Wirkung gesundheitsbezogener Informationen auf Lebensmitteln auf
den Konsumenten untersucht. Die sogenannten "Health Claims" (siehe EU-Health
Claim Verordnung) sollen dem Verbraucher helfen, gesundheitsförderliche Lebensmittel leichter zu identifizieren und gesündere Kaufentscheidungen zu treffen. Ob diese Angaben jedoch von Konsumenten „richtig“ verstanden werden und tatsächlich das
Konsumverhalten beeinflussen, ist noch unklar. Auch in Kooperation mit dem Sortimentslabor des Selbstbedienungs-Warenhauses Globus werden hierzu verschiedene
empirische Point-of-Sale Studien entwickelt, durchgeführt und evaluiert.
•
Verhalten der Konsumenten am Point-of-Sale: Vor dem Hintergrund der Umweltpsychologie steht die Frage, inwieweit Marketinginstrumente, wie beispielsweise die
Ladengestaltung und Warenpräsentation, Preis- und Sortimentspolitik, das Entscheidungsverhalten der Konsumenten im stationären Handel beeinflussen. Elekrodermale
Reaktionsmessung und Eye Tracking werden am IKV seit Jahren als Methoden zur
Analyse des Shopper-Verhaltens genutzt. Von besonderem wissenschaftlichen Interesse ist derzeit das Zusammenspiel von Werbemaßnahmen, die außerhalb des Pointof-Sale gezeigt werden und die am Point-of-Sale durch Displays erneut aufgegriffen
werden. Erste Experimente zeigen, dass diese Form der integrierten Kommunikation
vor allem für unbekannte Produkte erfolgversprechend ist.
•
Die Werbewirkungsforschung stellt seit Jahren ein wichtiges Forschungsgebiet von
Frau Prof. Gröppel-Klein und dem Mitarbeiterteam dar. Dabei geht es zum einen darum, einzelne Werbespots hinsichtlich ihrer emotionalen und kognitiven Wirkungen
zu analysieren, zum anderen auch darum die Umfeldbedingungen zu untersuchen, die
die Werbewirkung einzelner Spots/Anzeigen beeinflussen. Mit anderen Worten, es
sollen Interaktionseffekte zwischen Werbung und dem sie umgebenden Programm
entdeckt werden. So wird z.B. geprüft, ob und wenn ja, unter welchen Bedingungen
Koppelungen von Medienberichterstattung und Werbung einen Einfluss auf das Konsumentenverhalten und die Werbewirkung ausüben und welchen Einfluss das „Persuasion Knowledge“ dabei spielt. Daneben interessiert in einem aktuellen Forschungsprojekt die Frage, ob die Darstellung von kritischen Lebensereignissen (z.B.
Scheidung, Tod des Partners, Geburt eines Kindes oder dramatische weltpolitische Ereignisse) in der Werbung die Innovationsfreude der Konsumenten erhöht.
Forschung und Lehre: Die Forschungsthemen finden sich auch in der Struktur des Lehrbetriebs wieder: Im Diplomstudiengang können die Studierenden die beiden Vertiefungsfächer
„Marketing“ und „Handel“ (letzteres Fach in Kooperation mit Univ.-Prof. Dr. Zentes) wählen. Die Struktur des Vertiefungsfaches „Marketing“ beinhaltet die Fächer „Marktforschung“,
„Konsumentenverhalten 1: Affektive und kognitive Prozesse und deren Bedeutung für Entscheidungen, Werbung und Markenführung“ sowie „Konsumentenverhalten 2: Die nähere
und weitere Umwelt des Konsumenten - Bedeutung für das (internationale) Marketing“, die in
enger Verzahnung zu den Forschungsprojekten des Instituts stehen. Im Master-Studiengang
stehen im Mittelpunkt des Schwerpunkts „Verhaltensorientiertes Management und Marketing“ Menschen und Märkte. Die Philosophie dieses Schwerpunkts geht davon aus, dass
sich der Unternehmenserfolg im Verstehen des Menschen in seinen verschiedenen Rollen –
als Konsument und als Kunde, als Mitarbeiter und als Entscheider - begründet. Führungskräfte müssen in der Lage sein, Märkte aus einer wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und psychologischen Perspektive zu betrachten und den Beobachtungen des Marktgeschehens grundlegende Theorien zuordnen können. Mit Hilfe dieser Theorien ist es möglich, die Frage zu
beantworten: Warum verhalten sich Konsumenten, Mitarbeiter und Manager so, wie sie
sich verhalten? Das Lehrangebot ist auf diese zentrale Frage zugeschnitten.
Abgeschlossene Dissertationen und Habilitationen: Das Habilitationsverfahren von Prof.
Dr. Jörg Königstorfer wurde im Januar 2013 abgeschlossen. Herr Prof. Königstorfer hat einen
Ruf auf eine Professur für Sport- und Gesundheitsmanagement an der Technischen Universität München angenommen.
Tagungen: Prof. Dr. Gröppel-Klein und die Mitarbeiter des Instituts für Konsum- und Verhaltensforschung nahmen 2013 wieder an wissenschaftlichen Forschungstagungen im In- und
Ausland teil. So wurden handels-, kommunikations- und marketingspezifische Fachbeiträge
unter anderem bei der Association for Consumer Research (ACR) Conference in Chicago,
USA, der European Advances in Consumer Research Conference in Barcelona, Spanien oder
der European Marketing Academy (EMAC) Conference in Istanbul, Türkei vorgetragen und
zur Diskussion gestellt. Daneben prägen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften, Konferenzbänden, Sammelbänden sowie Medienauftritte zu aktuellen gesellschafts-, kommunikationsund handelspolitischen Fragestellungen das Bild der Institutsarbeit.
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