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6. ¨ Ubung
Theoretische Physik III Quantenmechanik SS 2016 6. Übung Theoretische Physik (FR 7.1) Universität des Saarlandes Prof. Dr. Heiko Rieger Ihre Lösung ist bis zum 01.06.2016 um 12 Uhr in das Postfach von Prof. Dr. Heiko Rieger im Erdgeschoss von Gebäude E2 6 einzuwerfen. 1. Gegeben sei ein System, das nur gebundene Zustände hat. Ein Teilchen befinde sich in einem beliebigen Zustand, der durch den normierten Vektor |ψi beschrieben wird. Die Eigenzustände des Operator x̂ seien |xi, diejenigen des Hamiltonoperators Ĥ zum Eigenwert En seien |ni. Zeigen Sie unter Verwendung von ψ(n) := hn|ψi, ψ(x) := hx|ψi und xmn := hm|x̂|ni = die folgenden Relationen: P∞ (a) hĤi = n=0 En |ψ(n)|2 R∞ (b) hx̂i = −∞ dx x |ψ(x)|2 P∞ (c) hx̂i = m,n=0 ψ ∗ (m) ψ(n) xmn P∞ ~2 2 (d) m=0 (Em − En )|xmn | = 2M , M : Teilchenmasse (Thomas-Reiche-Kuhn Summenregel) P∞ (e) x̂ = m,n=0 xmn |mi hn| P∞ (f) Ĥ = n=0 En |ni hn| 1 1 1 2 1 1 (g) Geben Sie eine Interpretation der folgenden Skalarprodukte: hn|ψi, hx|ψi, hx|ni, hn|xi. 1 2. 1 [8 Punkte] Bra-Ket-Notation [13 Punkte] Operatoralgebra (a) Fermioperatoren Die Operatoren ĉ und ĉ† erfüllen die Antikommutatorrelation {ĉ, ĉ† } := ĉĉ† + ĉ† ĉ = 1 sowie 2 ĉ2 = ĉ† = 0. i. Zeigen Sie, dass der Teilchenzahloperator N̂ := ĉ† ĉ nur die Eigenwerte 1 und 0 haben kann. 2 ii. Nehmen Sie die Existenz eines normierten Eigenzustandes |0i von N̂ mit Eigenwert 0 an und konstruieren sie einen normierten Eigenzustand |1i von N̂ mit Eigenwert 1. Zeigen Sie, dass sich |0i mithilfe von |1i darstellen lässt und geben Sie die Darstellung explizit an. 2 iii. Berechnen Sie die Matrixelemente hn|ĉ|n0 i und hn|ĉ† |n0 i (mit n, n0 = 0, 1) und überprüfen Sie, dass diese Matrizen die richtige Algebra erfüllen. 2 (b) Baker-Campbell-Hausdorff-Formel Seien  und B̂ lineare Operatoren und λ ∈ C. Beweisen Sie die folgenden Identitäten: i. λ2 eλ(Â+B̂) = eλ eλB̂ e− 2 [Â,B̂] unter der Voraussetzung, dass [[Â, B̂], Â] = [[Â, B̂], B̂] = 0. 2 ii. Für die Operatorfunktion f (B̂) und ihre Ableitung f 0 (B̂) nach B̂ gilt [Â, f (B̂)] = [Â, B̂]f 0 (B̂) , falls [[Â, B̂], Â] = [[Â, B̂], B̂] = 0. (c) Produkt zweier Operatoren Die beiden Operatoren F̂ und K̂ werden in einer beliebigen diskreten Basis durch ihre Matrixelemente dargestellt: X X F̂ = Fn,n0 |ni hn0 | , K̂ = Km,m0 |mi hm0 | . n,n0 m,m0 2 i. Zeigen Sie mit dieser Martixdarstellung, dass (F̂ K̂)† = K̂ † F̂ † und bestimmen Sie die P Matrixelemente Cn,n0 im Ausdruck [F̂ , K̂] = n,n0 Cn,n0 |ni hn0 |. 2 ii. Sei der Operator F̂ nun hermitesch. Beweisen Sie hF̂ 2 i ≥ 0. Info: http://www.uni-saarland.de/fak7/rieger/homepage/teaching.html Dipl. Phys. Benjamin Blaß, E2 6, Zi.1.04.1 [email protected] Dipl. Phys. Benjamin Bogner, E2 6, Zi.4.27 [email protected] 1/2 3. [7 Punkte] Spur eines Operators Die Spur eines Operators  bzgl. eines vollständigen Orthonormalsystems (VONS) |ni i ist definiert durch: X Tr(Â) := hn|Â|ni n (Die Konvergenz der Reihe sei vorausgesetzt. Alle folgenden Aussagen sind beweisbar z. B. für P Hilbert-Schmidt-Operatoren, für die gilt m,n | hm|Â|ni |2 < ∞.) 2 (a) Zeigen Sie, dass die Spur von  unabhängig von der Wahl des VONS ist. 2 (b) Berechnen Sie Tr([Â, B̂]). 1 (c) Berechnen Sie die Spur von  bzgl. einer Basis von Eigenzuständen von Â. 2 (d) Zeigen Sie, dass Tr(ln(Â)) = ln(det(Â)), wobei det(Â) = det(A) mit Amn := hm|Â|ni. 4. 2 [6 Punkte] Orts-Impuls-Unschärferelation / Wellenpakete minimaler Unschärfe (a) Für das Skalarprodukt zweier beliebiger Wellenfunktionen ϕ und ψ gilt die Schwarzsche Ungleichung hϕ|ϕi hψ|ψi ≥ | hϕ|ψi |2 . Sie folgt aus der Tatsache, dass die Norm einer Wellenfunktion nicht negativ ist, sodass hϕ + λψ|ϕ + λψi ≥ 0, ∀λ ∈ C. Leiten Sie die Schwarzsche Ungleichung her und diskutieren Sie, unter welcher Bedingung Gleichheit erfüllt ist. (b) Zeigen Sie unter Verwendung der Schwarzschen Ungleichung, dass für die Orts- und Impulsunschärfe gilt 2 ∆x ∆p ≥ ~ 2 . (∗) (c) Für ein minimales Wellenpaket gilt ∆x ∆p = ~2 . Formulieren Sie die Bedingungen für das Gleichheitszeichen in der Relation (∗) als eine Differentialgleichung für eine Wellenfunktion, die hx̂i ≡ x0 und hp̂i ≡ p0 als gegebene Parameter enthält. Bestimmen Sie deren Lösung. 2 5. [6 Punkte] Zeitentwicklung des Gauß-Pakets / Orts- und Impulsdarstellung Gegeben sei die Wellenfunktion eines freien Teilchens in einer Dimension mit dem zugehörigem Hamiltonoperator Ĥ = p̂2 /2m zum Zeitpunkt t = 0: 1 x02 0 p0 ψ(x0 , 0) = exp ıx − . 1 ~ 2∆2 (π∆2 ) 4 Bestimmen Sie die Erwartungswerte folgender Operatoren zum Zeitpunkt t = 0: 2 (a) x̂ 2 (b) p̂ 2 (c) {x̂, p̂} Verifizieren Sie für jeden Fall, dass die Unschärfe minimal ist. Hinweis: ∞ Z I(α, β) = −∞ 2 dxe−αx +βx r = π β 2 /4α e α auch für komplexe α und β, sofern Re(α) > 0. Info: http://www.uni-saarland.de/fak7/rieger/homepage/teaching.html Dipl. Phys. Benjamin Blaß, E2 6, Zi.1.04.1 [email protected] Dipl. Phys. Benjamin Bogner, E2 6, Zi.4.27 [email protected] 2/2