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Afrikanische Filmtage Journées du Cinéma Africain/African Cinema Festival

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Afrikanische Filmtage Journées du Cinéma Africain/African Cinema Festival
Journées du Cinéma Africain/African Cinema Festival
Afrikanische Filmtage
2014
Liebe Freunde des afrikanischen Kinos,
auch in diesem November laden die Afrikanischen
Filmtage das Saarbrücker Publikum dazu ein, aktuelles Filmschaffen aus Afrika zu entdecken und mit
Regisseuren und Schauspielern in Dialog zu treten.
Die Zuschauer haben dabei die Gelegenheit, mehr
über die Situation des Kinos in afrikanischen Ländern, aber auch über die in den Filmen behandelten
Themen und Problemfelder zu erfahren.
Das diesjährige Programm ermöglicht es wieder,
verschiedene neue Facetten des afrikanischen Kontinents zu entdecken. Gleich zwei Filme befassen
sich mit der Situation im Maghreb: zum einen mit
der gerade beginnenden filmischen Aufarbeitung
des „Arabischen Frühlings“ in C‘est eux les chiens,
zum anderen mit der Problematik des islamischen
Terrorismus in Nabil Ayouchs einfühlsamem Film Les
chevaux de Dieu. Darüber hinaus wird mit Soleils
ein afrikanischer Blick auf die Geschichte und die
Traditionen des Kontinents in seinen Beziehungen zu
Europa geworfen, und erstmals gibt es die Möglichkeit, das Kino der Insel Mauritius kennenzulernen.
Veranstalter:
Universität des Saarlandes: Frankreichzentrum,
Lehrstuhl für Romanische Kulturwissenschaft und
Interkulturelle Kommunikation, Fachrichtung Romanistik; Universität Bayreuth: Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft und Komparatistik; Institut français Saarbrücken; Hochschule der Bildenden
Künste Saar; Experimental Media Lab; kino achteinhalb; Haus Afrika e. V.; Stiftung Demokratie Saarland
Journées du Cinéma Africain/African Cinema Festival
Afrikanische Filmtage
2014
Schirmherrschaft:
Staatssekretär Jürgen Lennartz,
Chef der Staatskanzlei
Sponsoren:
Viel Spaß im Kino!
Das Team der Afrikanischen Filmtage:
Lamine Conté, Ute Fendler, Aurelle Garnier, Pia
Gerzmann, Mechthild Gilzmer, Carmen
Gerstenmeyer, Jeanne Ruffing, Waldemar Spallek,
Jan Tretschok, Christoph Vatter, Soenke Zehle
www.afrikanische-filmtage.de
Veranstaltungsort:
kino achteinhalb
Nauwieserstr. 19, Saarbrücken
(Saarbahn: Johanneskirche)
tel.: 0681/3 90 88 80, fax: 0681/37 46 68
e-mail: [email protected]
Die Kasse öffnet eine halbe Stunde vor Beginn.
Eintrittspreise: 6,00 €/5,00 € ermäßigt
Saarbrücken Kino 8½
7.–10. November 2014
Freitag, 07.11.2014, 19.00 Uhr – Eröffnung
Les enfants de Troumaron
Mauritius 2012 [frz./kreol. OmeU], 93 Min.
Regie: Harrikrisna und Sharvan Anenden
Les enfants de Troumaron ist die erst dritte Produktion aus Mauritius und zeigt eine ganz andere Seite des
Urlaubsparadieses im Indischen Ozean. Im Armenviertel Troumaron der Hauptstadt Port-Louis steht nach
der Schließung einer Textilfabrik das Leben still. Vier
Jugendliche aus Troumaron schildern ihren Kampf ums
Überleben in einem Alltag, der von Arbeitslosigkeit,
Armut und Gewalt geprägt ist. Sad, der Möchtegernpoet, schreibt Liebesgedichte über Eve. Diese hat schon
als Kind ihren Körper gegen Schulmaterialien verkauft.
Clelio ist eine tickende Zeitbombe, zutiefst frustriert
und voller Aggressionen, während Savita, die in Eve
verliebt ist, noch von einer besseren Zukunft zu träumen wagt. Als die beiden Mädchen tatsächlich planen,
Troumaron zu verlassen, keimt neue Hoffnung auf.
Doch der Plan scheitert und löst eine verhängnisvolle
Spirale der Gewalt aus.
Der Regisseur Harrikrisna Anenden wird zur Diskussion anwesend sein.
Nach der Diskussion lädt Haus Afrika zu einem
Umtrunk ein.
Samstag, 08.11.2014, 20.00 Uhr
Les chevaux de Dieu
Marokko/Belgien/Frankreich 2012 [arab./frz. OmeU],
115 Min.
Regie: Nabil Ayouch
Nach Ende der bleiernen Zeit unter König Hassan II.
leben vier marokkanische Brüder in ärmlichen Verhältnissen in Sidi Moumen, einem Slum von Casablanca.
Von seinem depressiven Vater und seiner überforderten Mutter vernachlässigt, wächst der zehnjährige
Tarek (Spitzname „Yachine“) unter der Obhut seines
älteren Bruders Hamid auf, dem Anführer des Viertels.
Das Leben der Jugendlichen ist geprägt von Drogen, Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Dies ändert sich
schlagartig, als Hamid nach einer längeren Gefängnisstrafe wieder freigelassen wird. Während Yachine sich
mit Gelegenheitsjobs durchgeschlagen hat, ist Hamid
im Gefängnis zum radikalen Islamisten geworden und
überzeugt seinen Bruder, sich ebenfalls der Gruppe anzuschließen. Bis ihnen eines Tages verkündet wird, sie
seien als Märtyrer auserwählt worden...
Der Regisseur Nabil Ayouch setzt sich in seinem Film,
einer Adaptation von Mahi Binebines Roman Les Etoiles
de Sidi Moumen, kritisch mit der Vergangenheit Marokkos auseinander und bezieht sich dazu unter anderem
auf die Selbstmordanschläge in Casablanca im Jahr
2003.
Der Schriftsteller Mahi Binebine wird zur Diskussion anwesend sein. Die Diskussion ist Teil der
Vortragsreihe „Der Arabische Frühling auf dem
Prüfstand“.
Sonntag, 09.11.2014, 20.00 Uhr
Soleils
Burkina Faso/Frankreich 2013 [frz. OmdU], 96 Min.
Regie: Dani Kouyaté und Olivier Delahaye
Der Film Soleils, ebenso philosophisches Märchen wie
Road-Movie, lädt den Zuschauer zum Nachdenken über
den afrikanischen Kontinent, seinen Humanismus und
die Beziehung Afrikas zu Europa ein.
Der alte Sotigui verspricht seinem Freund, dessen
Enkeltochter Dokamisa zu heilen, die an einer Amnesie
erkrankt ist. Um Dokamisas Wurzeln nachzuspüren,
unternimmt er mit ihr eine wundersame und lehrreiche Reise durch Raum und Zeit. Der Ausflug führt die
beiden vom 13. Jahrhundert ins 21. Jahrhundert, quer
über die Kontinente von Südafrika nach Berlin, Mali
und Belgien. Dort treffen sie auf historische Persönlich-
keiten wie Voltaire oder den Kolonialherrren Leopold
II., aber auch auf fiktive Figuren wie Candide und die
Weisheit. Neben dem kulturellen und geschichtlichen
Reichtum Afrikas begegnen ihnen auch verbreitete
Vorurteile gegenüber dem Kontinent und sie gehen
dem Geheimnis nach, was Afrika jedem Einzelnen von
uns heute zu sagen hat.
Der Regisseur Dani Kouyaté wird zur Diskussion
anwesend sein.
Montag, 10.11.2014, 20.00 Uhr
C’est eux les chiens
Marokko, 2014 [arab. OmeU], 85 Min.
Regie: Hicham Lasri
C’est eux les chiens erzählt die Geschichte von Majhoul, der wegen seiner Teilnahme an Demonstrationen
gegen Preiserhöhungen von Lebensmitteln (auch als
„Brotaufstände“ bekannt) dreißig Jahre im Gefängnis
gesessen hat. Als er 2011 mitten im Arabischen Frühling entlassen wird, folgt ihm ein Fernsehteam auf den
Spuren seiner Vergangenheit durch das von revolutionärer Aufbruchstimmung geprägte Casablanca. Für
Majhoul ist die Rückkehr in die Realität alles andere als
einfach, und so begibt er sich auf die Suche nach seiner Identität, um eine Brücke zwischen Vergangenheit
und Gegenwart zu bauen.
Der marokkanische Regisseur Hicham Lasri zeigt
anhand dieser fiktiven Reportage gekonnt die Suche
eines Verlierers nach einem Weg in die moderne arabische Gesellschaft, welche einerseits vom noch mächtigen Konservatismus, andererseits vom unbändigen
Durst nach Freiheit geprägt ist.
Der Darsteller Imad Fijjaj wird zur Diskussion anwesend sein. Die Diskussion ist Teil der
Vortragsreihe „Der Arabische Frühling auf dem
Prüfstand“.
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