Comments
Description
Transcript
****version française ci-dessous**** P
****version française ci-dessous**** PLENUMSDISKUSSION „Die 1970er und 1980er Jahre als Zäsur in der Geschichte der politischen Ökologie? Deutschfranzösische und internationale Perspektiven“ 19. November 2015 9.30-11Uhr Moderation Dr. Silke Mende (Seminar für Zeitgeschichte, Universität Tübingen) / Dr. Birgit Metzger (Europäische Zeitgeschichte, Universität des Saarlandes) Die 1970er Jahre sind seit einiger Zeit ein Lieblingsthema der zeithistorischen Forschung in Deutschland und werden vor allem vor dem Hintergrund ihres Umbruchscharakters diskutiert. Ist in diesem Jahrzehnt eine Epoche zu Ende gegangen? Wenn ja, welche und wie weit reichen deren Anfänge zurück? Oder überwiegen neben Zäsuren die Kontinuitäten? Vor allem die Zeitgeschichte der Umwelt und der politischen Ökologie hat sich früh und intensiv mit diesen Fragen beschäftigt und ist zu differenzierten Antworten gekommen. In unserer Plenumsdiskussion möchten wir daran anknüpfen und danach fragen, wie die bisher vor allem für deutsche und angloamerikanische Themen formulierten Thesen und Überlegungen zum einen auf Frankreich zutreffen und zum anderen in internationalen und globalen Zusammenhängen von Bedeutung sind. Gleichzeitig soll Gelegenheit bestehen, die These vom Umbruchscharakter der 1970er und 1980er Jahre mit Blick auf die konkreten Themen und Vorträge der Tagung zu diskutieren. Schließlich besteht die Möglichkeit Rückfragen an die Moderatorinnen zu stellen, die u.a. auch eigene Textbeiträge zur Diskussion stellen.1 Im Rahmen der Tagung soll das Plenum den Brückenschlag zwischen erster und zweiter Jahrhunderthälfte versuchen sowie eine gemeinsame Basis schaffen, um die unterschiedlichen Themen stärker zu vernetzen und zueinander in Bezug zu setzen. Folgende übergreifende Fragen sollen die gemeinsame Debatte rahmen: 1) Periodisierungen a) In einer engen Perspektive: Was sind Schlüsselphasen des Wandels im Feld der politischen Ökologie? Sind die 1970er Jahre stärker von Transformation geprägt, während seit Mitte der 1980er Jahre eine „Normalisierung“ oder gar „neue Gelassenheit“ zu beobachten ist? b) In einer weiten Perspektive: Wie lässt sich der Umbruchscharakter der 1970er und 1980er Jahre in einer historischen Langzeitperspektive verorten (zum Beispiel bezogen auf das gesamte 20. Jahrhundert oder auf die um 1880 beginnende Epoche der Industriemoderne/Hochmoderne)? * Hinweis zu den Texten: Neben einem englischsprachigen Text stehen zwei deutschsprachige Texte zur Diskussion. Für nicht-deutschsprachige Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben wir alternativ jeweils einen französischsprachigen Text zur Verfügung gestellt. Die deutschen und französischen Texte sind nicht identisch, umreißen aber ähnliche Themen und Überlegungen. 1 2) Auf welche „Räume“ trifft obiges (v.a. 1 a) jeweils zu, etwa in Bezug auf Frankreich und andere europäische Länder? Welche anderen Konturierungen ermöglicht zum einen eine (transnationale) deutsch-französische Perspektive, zum anderen ein internationaler und globaler Bezug? 3) Was sind jeweils zentrale Akteurskonstellationen (v.a. mit Blick auf das „Dreieck“ Staat – Wirtschaft – Zivilgesellschaft)? Und welche Rolle spielen europäische Institutionen und internationale Organisationen? Folgende konkrete Fragen könnten zur Erschließung der Vorbereitungstexte hilfreich sein: Text 1) John R. McNeill, The Environment, Environmentalism, and International Society in the Long 1970s, in: Niall Ferguson u.a. (Hrsg.), The Shock of the Global. The 1970s in perspective, Cambridge, Mass./London 2010, S. 263-278. 1) Wie überzeugend ist die Unterscheidung zwischen “global-scale environmentalism” und “globalized environmentalism”? 2) Was sind unterschiedliche umwelthistorische Effekte von technologischem Fortschritt? 3) Inwiefern treffen in den 1970er Jahren unterschiedliche (internationale oder globale) Trends zusammen? 4) Welche Bedeutung kommt internationalen Organisationen und zivilgesellschaftlichen Bewegungen zu? Text 2) Auszüge aus: Achtes Kapitel: Ökologie versus Ökonomie?, in: Silke Mende, „Nicht rechts, nicht links, sondern vorn“. Eine Geschichte der Gründungsgrünen, München 2011, S. 289-292; 298-315; 320f. 1) Hinsichtlich einer ökologische Zäsur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Wie macht sich diese materiell und ideell bemerkbar? In welchem Verhältnis stehen diese beiden Ebenen zueinander? 2) Inwiefern lässt sich die Frage nach dem Verhältnis von Ökonomie und Ökologie als Schlüsselthema für die Zäsur 1970/80 begreifen? 3) Was macht die konservative Perspektive in dieser Debatte aus? 4) Was macht die linke Perspektive aus? 5) Wo ergeben sich Schnittstellen und wie verändert sich dadurch das Verhältnis zwischen Konservativen und Linken? französischsprachiger Alternativtext: Silke Mende, De 1968 à 1983. Les Verts comme héritiers de la "Nouvelle Gauche"?, in : Allemagne d'aujourd'hui 202 (2012), octobre-décembre 2012, S. 23-32. 2 1) Inwiefern erscheint die „Neue Linke“ als Akteur und Symptom für die Wandlungsprozesse der diskutierten Zäsur? 2) Inwiefern lässt sich die Frage nach dem Verhältnis von Ökonomie und Ökologie als Schlüsselthema dafür begreifen? Inwiefern bedeutet dies für die Neue Linke eine Herausforderung? 3) Was macht die linke Perspektive aus? Text 3) Birgit Metzger/Laurent Schmit, Shades of Green: Ökologische Modernisierung im deutschfranzösischen Vergleich (1970-1990), in: Martin Bemmann/Birgit Metzger/Roderich von Detten (Hrsg.), Ökologische Modernisierung. Zur Geschichte und Gegenwart eines Konzepts in Umweltpolitik und Sozialwissenschaften, Frankfurt am Main/New York 2014, S. 257-286. 1) Zum Begriff der „ökologischen Modernisierung“: Was bedeutet dieser und welche Reichweite hat er? 2) Inwiefern sind die 1970er Jahre ein „grünes Jahrzehnt“ in der Bundesrepublik und in Frankreich? Inwiefern verändern sich die Umweltbewegungen und ihre Themen in den 1980er Jahren? 3) Wie gestalten sich staatliche Umweltpolitiken und welche Bedeutung hat deren europäische Rahmung sowie das Verhältnis zur Wirtschaft? 4) Welche Debatten um „Moderne“ und „Modernisierung“ schlagen sich im Feld der politischen Ökologie nieder? 5) Was sind deutsch-französische Konvergenzen und Divergenzen? französischsprachiger Alternativtext: Laurent Schmit, Le „Waldsterben“. Convergences et divergences franco-allemandes face à un problème écologique, in : Matthieu Osmont u.a. (Hrsg.), Européanisation au XXè siècle. Un regard historique/Europeanisation in the 20th Century. The Historical Lens, Bruxelles u.a. 2012, S. 169-184. 1) Wie gestalten sich die deutsch-französischen Beziehungen rund um das Waldsterben? Inwiefern bewegen sie sich in nationalen Bahnen und inwiefern überschreiten sie diese und formen neue, transnationale Bezüge? 2) Kann dieses Beispiel Aufschluss geben über nationale/transnationale/globale Dimensionen der Umweltpolitik? 3) Welche Zäsuren und Kontinuitäten lassen sich in den 1980er Jahren mit Blick auf das Thema Waldsterben feststellen? ****version française ci-dessous**** 3 SEMINAIRE-DEBAT « Les années 1970-1980 comme césure dans l’histoire de l’écologie politique? Perspectives francoallemandes et internationales » 19 novembre 2015 9h30-11h Modération Silke Mende (Seminar für Zeitgeschichte, Universität Tübingen) / Birgit Metzger (Europäische Zeitgeschichte, Universität des Saarlandes) Les années 1970 sont depuis un certain temps déjà un thème de prédilection de l’histoire du temps présent, qui les analyse surtout du point de vue de la césure qu’elles représentent. Cette décennie marquerait-elle la fin d’une époque ? Si tel est le cas, de quelle époque s’agit-il précisément et à quand remontent ses origines? Ou bien les continuités l’emporteraient-elles sur les césures ? C’est surtout la recherche historique contemporaine sur l’environnement et sur l’écologie politique qui s’est rapidement et intensément intéressée à ces questions pour en faire émerger des réponses différenciées. Ce séminaire-débat souhaite s’inscrire dans la continuité de ces interrogations en se demandant d’une part si les thèses et réflexions formulées jusqu’alors, principalement à propos de questionnements allemands et anglo-américains, peuvent également s’appliquer à la France et si, d’autre part, elles peuvent être pertinentes dans un contexte international et global. De plus, ce séminaire-débat doit permettre de soulever la question de la rupture des années 1970-1980 à partir des thèmes et interventions proposés par les participant-e-s. Enfin, les deux modératrices s’efforceront de répondre aux questions des participant-e-s tout en soumettant notamment leurs propres productions écrites au débat.2 L’objectif global de la manifestation est de permettre à l’ensemble des participant-e-s de déterminer les liens qui existent entre la première et la seconde moitié du XX e siècle et de tenter d’élaborer un socle commun permettant de relier et de faire dialoguer leurs différents thèmes de recherche. Questions générales qui encadreront les discussions du séminaire-débat 1) Périodisation a) Dans une perspective resserrée: quelles furent les phases clés des mutations survenues dans le domaine de l’écologie politique ? Les années 1970 furent-elles davantage marquées par des transformations alors que l’on assisterait, depuis le milieu des années 1980, à une normalisation voire même à une phase de rassérénissement / « nouvelle sérénité » ? b) Dans une perspective élargie: comment peut-on replacer le caractère de césure des années 1970-1980 dans une perspective historique sur le long terme (par exemple en lien avec * Remarque sur les textes: seront proposés à la discussion un texte anglais et deux textes allemands. Pour les participant-e-s non germanophones des textes alternatifs en français sont également proposés. Les textes allemands et français ne sont pas identiques mais soulèvent des thèmes et des réflexions similaires. 4 l’ensemble du XXe siècle ou avec la phase de modernité industrielle / modernité avancée (ou « deuxième modernité » qui commence autour de 1880 ?) 2) A quels espaces les questions formulées (surtout 1 a) s’appliquent-elles, en France et dans d’autres pays européens ? Quels autres découpages spatiaux pourraient émerger de la perspective franco-allemande (transnationale) d’une part et d’un ancrage international et global d’autre part ? 3) Quelles autres constellations d’acteurs faut-il également prendre en compte (surtout en lien avec le triangle État – économie – société civile) ? Et quel rôle les institutions européennes et organisations internationales jouent-elles ? Questions qui pourront guider la lecture des textes préparatoires Texte 1) John R. McNeill, The Environment, Environmentalism, and International Society in the Long 1970s, in: Niall Ferguson et al. (éd.), The Shock of the Global. The 1970s in perspective, Cambridge, Mass./London 2010, p. 263-278. 1) La distinction entre “global-scale environmentalism” et “globalized environmentalism” estelle convaincante ? 2) Quels sont, du point de vue de l’histoire environnementale, les différents effets du progrès technologique ? 3) Dans quelle mesure les années 1970 furent-elles marquées par la rencontre de différentes tendances (internationales et globales) ? 4) Quelle part est dévolue aux organisations internationales et aux mouvements issus de la société civile ? Texte 2) Extrait de: Huitième chapitre: Ökologie versus Ökonomie?, in: Silke Mende, „Nicht rechts, nicht links, sondern vorn“. Eine Geschichte der Gründungsgrünen, Munich 2011, p. 289-292; 298-315; 320 et sq. 1) A propos de la césure écologiste dans la seconde moitié du XXe siècle: comment celle-ci se manifeste-t-elle d’un point de vue matériel et idéel ? Quels rapports ces deux niveaux entretiennent-ils ? 2) En quoi la question du rapport entre économie et écologie peut-elle être une clé de lecture de la césure des années 1970/80 ? 3) Qu’est-ce qui détermine la perspective conservatrice du débat ? 4) Qu’est-ce qui détermine la perspective « de gauche » du débat ? 5) Peut-on déterminer des points de convergence et si tel est le cas, comment cela impacte-t-il le rapport entre forces conservatrices et forces de gauche ? Texte alternatif en langue française: 5 Silke Mende, De 1968 à 1983. Les Verts comme héritiers de la "Nouvelle Gauche"?, in : Allemagne d'aujourd'hui 202 (2012), octobre-décembre 2012, p. 23-32. 1) Dans quelle mesure la « Nouvelle Gauche » apparaît-elle comme acteur et symptôme des processus de mutation liés à cette césure ? 2) En quoi la question du lien entre économie et écologie est-elle centrale ? En quoi cela représente-t-il un nouveau défi pour la Nouvelle Gauche? 3) Qu’est-ce qui détermine la perspective « de gauche »? Texte 3) Birgit Metzger/Laurent Schmit, Shades of Green: Ökologische Modernisierung im deutschfranzösischen Vergleich (1970-1990), in: Martin Bemmann/Birgit Metzger/Roderich von Detten (éd.), Ökologische Modernisierung. Zur Geschichte und Gegenwart eines Konzepts in Umweltpolitik und Sozialwissenschaften, Francfort-sur-le-Main/New York 2014, p. 257-286. 1) A propos du terme de « modernisation écologique » : Que signifie-t-il et quelle est sa portée? 2) En quoi les années 1970 furent-elles une « décennie verte » en République fédérale d’Allemagne comme en France ? En quoi les mouvements écologistes et leurs thèmes se transformèrent-ils dans les années 1980 ? 3) Comment les politiques étatiques en matière d’environnement se structurèrent-elles et quelle est l’importance de leur contextualisation européenne ainsi que de leur rapport à l’économie ? 4) Les débats sur la « modernité » et la « modernisation » se répercutèrent-ils dans le champ de l’écologie politique et si oui lesquels ? 5) Quelles sont les convergences et divergences françaises et allemandes ? Texte alternatif en langue française: Laurent Schmit, Le « Waldsterben ». Convergences et divergences franco-allemandes face à un problème écologique, in : Matthieu Osmont et al. (éd.), Européanisation au XXe siècle. Un regard historique/Europeanisation in the 20th Century. The Historical Lens, Bruxelles et al. 2012, p. 169-184. 1) Comment les relations franco-allemandes se structurent-elles autour de la question du « Waldsterben » ? Dans quelle mesure celles-ci évoluèrent-elles dans des cadres nationaux ou les dépassèrent-elles pour former de nouveaux liens transnationaux ? 2) Cet exemple est-il à même de fournir des clés de compréhension sur la dimension nationale/transnationale/globale de la politique environnementale ? 3) Quelles césures et continuités peut-on déterminer dans les années 1980 en lien avec le thème du « Waldsterben » ? 6