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Die drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg
LÄNDERCH ECK lehre und forschung im föderalen wettbewerb oktober 2011 privater hochschulsektor ein vergleich der bundesländer nach anzahl der privaten hochschulen, studierenden und einnahmen Die drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen sowie Hessen haben im Bun- desländervergleich den größten privaten Hochschulsektor. Die vier Bundesländer la- S D gen bei allen drei Indikatoren (Anzahl der privaten Hochschulen, Anzahl der Studieren- S D S D den und Höhe der Einnahmen) über dem bundesdeutschen Durchschnitt. S D Einen besonders kleinen privaten Hoch- schulsektor haben dagegen Sachsen-Anhalt, S D S D Brandenburg und Mecklenburg-Vorpom- mern. Sie haben je nur eine private Hoch- S D schule. Sachsen hat es als einziges ostdeutsches Flächenland geschafft, einen größeren S D S D privaten Hochschulbereich zu etablieren. Bei den westdeutschen Ländern ist der private Hochschulsektor in Rheinland-Pfalz S D und Bayern unterdurchschnittlich ausgeprägt. S D S D S D Schleswig-Holstein ist das einzige Bun- S Status quo D Dynamik desland, in dem der private Hochschulsektor in den vergangenen Jahren an Größe einge- büßt hat. Das Land erreicht aber immer noch einen Platz im Mittelfeld. Bundesweit sind flexible Studienformen ein wesentliches Profilmerkmal des privaten S D S D S D Hochschulsektors. Internationalität und Forschung sind Profilmerkmale weniger privater Hochschu- len. Besonders international sind die priva- ten Hochschulen in Bremen und im Saar- land; forschungsstarke Hochschulen finden sich in Baden-Württemberg, Bremen, Hessen und Nordrhein-Westfalen. www.laendercheck-wissenschaft.de Spitzengruppe Mittelgruppe Schlussgruppe grösse des private n h o c h s c h u ls e kto r s e rge bn isse u n d met h o d e n d e s l ä n d e rc h e c ks de r private hochschu lse ktor flexiblen und virtuellen Studienangebo- Der private Hochschulsektor hat sich in die AKAD-Hochschulen sind Beispiele den vergangenen Jahren rasant entwi- hierfür. Schließlich entwickeln sie Stu- ckelt – er ist größer und vielfältiger ge- dienangebote, die eine Akademisierung worden. Private Hochschulen gelten als früherer Ausbildungsberufe zum Ziel Innovatoren im deutschen Hochschul- haben. Die neuen Studiengänge für Ge- system und bilden heute ein kleines, sundheitsberufe werden fast ausschließ- aber dynamisches Segment im Hoch- lich von privaten Hochschulen angebo- schul- und Wissenschaftssektor. Wäh- ten. ten. Die Fernhochschule Hamburg oder rend sich die öffentliche Debatte vor al- Private Hochschulen besetzen also lem auf wenige private Hochschulen mit vor allem Felder, die von staatlichen stark selektiven Managementprogram- Hochschulen bisher kaum oder nur un- men konzentriert, ist die Landschaft in zureichend in den Blick genommen Hochschulträger Anzahl der Hochschulen nach Trägern 2008 Land 256 Gesamt: 398 Bund 8 Kommune 2 Kirche 38 Privat 91 Sonstige 3 Quelle: Statistisches Bundesamt ihrer Gesamtheit deutlich vielfältiger als wurden. Gleichzeitig agieren sie in ge- Hochschulen erlebt, einige haben schon weithin bekannt. Das Angebotsspek sellschaftlich relevanten Bereichen. So länger eine solide Substanz privater trum reicht von der Akademisierung wenden sich viele private Hochschulen Einrichtungen. Bundesländer können bisheriger Ausbildungsberufe über pra- mit ihren Angeboten an Berufstätige, die durch Rahmenbedingungen die Ansied- xisorientierte Bachelor- und Masterange- von staatlichen Hochschulen nur wenig lung privater Hochschulen fördern oder bote bis zu hoch selektiven interdiszipli- angesprochen werden. Private Hoch- verhindern. Einige Bundesländer haben nären Angeboten oder Managementstu- schulen ermöglichen sowohl vom fachli- die Chancen, die sich durch private diengängen. Die Landschaft ist eher chen Angebot her als auch durch die Hochschulen ergeben, intensiver ge- fachhochschulisch und weniger univer- Gestaltung der Studiengänge eine größe- nutzt als andere. Jenseits der aktiven Ge- sitär geprägt. Die Stärken liegen in der re Bandbreite an tertiärer Ausbildung in staltungsmöglichkeiten der einzelnen Lehre und nur an wenigen Hochschulen Deutschland. Darüber hinaus erschlie- Bundesländer hat auch das jeweilige in der Forschung. ßen sie zusätzliche finanzielle Ressour- Marktpotenzial des Bundeslandes Ein- Private Hochschulen besetzen häu- cen von privaten Förderern und Investo- fluss auf die Größe und die Entwicklung fig als erste wichtige Nischen im Hoch- ren. Der private Hochschulsektor ist da- des privaten Hochschulsektors. Ist der schulsystem. Sie entwickeln zudem her insgesamt gesehen eine wichtige Er- staatliche Sektor nicht in der Lage, die neue Strukturen. Beispiele hierfür sind gänzung der staatlichen Angebote. Nachfrage nach Hochschulbildung zu Professional Schools wie die Bucerius Der private Hochschulsektor ist befriedigen oder interessante Nischen Law School oder die Hertie School of aber nicht in allen Bundesländern gleich zu besetzen, steigt die Attraktivität für Governance. Sie sind innovativ in der entwickelt. Einige Bundesländer haben private Hochschulgründungen. Dieser Entwicklung neuer Studienformen, ex- in den vergangenen Jahren einen regel- Ländercheck zeigt, wie groß der private perimentieren mit Fernstudienformen, rechten Boom von Gründungen privater Hochschulsektor in den einzelnen Bun- St i f t e rv e r ba n d Seite 2 L ändercheck G r ö s s e d e s p r i vat e n H o c h s c h u l s e k to r s desländern ist und wie stark er in den In beiden Kategorien werden drei Indi- vergangenen Jahren gewachsen ist. katoren herangezogen: die Anzahl, die Kapitel 2 ergänzt das Rating im ers- Studierenden und die Einnahmen der ten Teil und gibt eine Übersicht über au fbau u n d i n di katore n privaten Hochschulen. ren für das Rating keine Rolle. Profilmerkmale des privaten Hochschul- In einigen kleinen Bundesländern sektors. Fächerspektrum, Studienart Der Stifterverband hat 2010 mit der Stu- besteht der private Hochschulsektor nur und -form, die Internationalität des Stu- die »Rolle und Zukunft privater Hoch- aus wenigen oder nur einer einzigen diums und die Relevanz der Forschung schulen« eine ausführliche Bestandsauf- Hochschule, so dass die verwendeten wurden als Profilmerkmale ausgewählt. nahme des privaten Hochschulsektors Daten auf wenigen oder nur einer Ein- Sie spielen für das Rating im ersten Teil vorgelegt. Der Ländercheck ergänzt diese richtung basieren. Besonders für diese keine Rolle. Studie durch weitere quantitative und Bundesländer sei explizit darauf hinge- qualitative Informationen und konzen wiesen: Bewertet werden in diesem Län- triert sich auf Größe, Entwicklung und dercheck nur Bundesländer, keine ein- ausgewählte Profilmerkmale nicht-staat- zelnen Hochschulen. Private Hochschu- licher Hochschulen. Unter dem Begriff len haben so unterschiedliche Profile, »private Hochschulen« werden in die- Ziele und Finanzierungsmodelle, dass sem Ländercheck staatlich anerkannte aus den hier analysierten Daten und mit Hochschulen in nicht-staatlicher und der hier verwendeten Methodik nicht auf nicht-kirchlicher Trägerschaft zusam- den Erfolg einer oder mehrerer Hochschulen eines Bundeslandes geschlossen mengefasst. In Kapitel 1 des Länderchecks wird die Größe des privaten Hochschulsek- werden darf. Schließlich fließen keine Qualitäts- tors in den Bundesländern gemessen merkmale in die Bewertung mit ein. So und bewertet. Größe wird hier verstan- wird nicht bewertet, ob die privaten den als Größe des privaten Hochschul- Hochschulen gemeinnützig oder ge- sektors eines Bundeslandes im Vergleich winnerzielend betrieben werden, ob sie zur Größe des Hochschulsektors dieses exzellente und international anerkannte Bundeslandes insgesamt. Die einzelnen Leistungen in Forschung und Lehre er- Indikatoren geben also jeweils den An- bringen oder sich auf die Akademisie- teil der privaten Hochschulen an allen rung früherer Ausbildungsberufe spezia- Hochschulen eines Bundeslandes an. lisiert haben. Ebenso spielen Qualitäts- Dies geschieht in zwei Kategorien: ers- merkmale wie die institutionelle Akkre- tens in einem Rating des Status quo im ditierung durch den Wissenschaftsrat Jahr 2008 und zweitens in einem Rating oder die Akkreditierung einzelner Studi- der Dynamik zwischen 2000 und 2008. engänge durch Akkreditierungsagentu- St i f t e rv e r ba n d Seite 3 L ändercheck G r ö s s e d e s p r i vat e n H o c h s c h u l s e k to r s grösse des private n h o c h s c h u ls e kto r s status quo 2008 Größe des privaten Hochschulsektors 2008 Studierendenanteil: In Brandenburg sind H S E H S E den an privaten Hochschulen eingeH S E S E H S E im Jahr 2008 fünf von 1.000 Studieren- H S E SSpitzengruppe H Hochschulen S Studierende E Einnahmen H S E Ländereinfärbung nach Bestand Mittelgruppe Schlussgruppe Indikatoren und Gewichtung I.1 Anzahl privater Hochschulen, 2008 (33%) I.2 Anzahl Studierende, 2008 (33%) I.3 Einnahmen privater Hochschulen, 2008 (33%) schrieben, in Bayern sind es elf und in Schleswig-Holstein 74. Auch bei den nenswerten privaten Hochschulbereich Einnahmen lassen sich deutliche Unter- aufgebaut. Im Westen haben private schiede feststellen. In Bremen liegt der Hochschulen in Bayern, Rheinland- Anteil bei über 20 Prozent an den gesam- Pfalz und im Saarland einen vergleichs- ten Hochschuleinnahmen, in Schleswig- weise kleinen Anteil am Hochschulsek- Holstein sind es zehn Prozent und in tor. Niedersachsen knapp drei Prozent. Für das Status-quo-Rating werden drei Indikatoren untersucht: Anteil des me h r private als staatlich e hochschu le n i n be rli n privaten Hochschulsektors eines Bundeslandes in Bezug auf 1. Anzahl der Im Jahr 2008 sind private Hochschulen Einrichtungen, 2. Anzahl der Studieren- in allen 16 Bundesländern vertreten. Im Jahr 2008 zählte das Statistische Bun den und 3. die Höhe der Einnahmen. In fünf Bundesländern gibt es jeweils desamt insgesamt 91 private, staatlich Bezugsjahr ist 2008, da dieses Jahr das nur eine private Hochschule: in Bran- anerkannte Hochschulen in Deutsch aktuellste ist, für das alle Informationen denburg, land. Damit wird von den insgesamt vorliegen. Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern, 398 Hochschulen jede fünfte privat ge- Bei allen drei Indikatoren schneidet im Saarland. Die Hälfte der privaten tragen. Private Hochschulen haben im Hamburg weit überdurchschnittlich ab Hochschulen konzentrieren sich in nur Durchschnitt jedoch deutlich weniger und ist damit das Bundesland mit dem drei Bundesländern: Baden-Württem- Studierende als ihre staatlichen Pen- größten privaten Hochschulsektor. Die berg (16), Nordrhein-Westfalen und Ber- dants: Hier sind gerade einmal vier Pro- beiden Stadtstaaten Berlin und Bremen lin (jeweils 15) beherbergen zusammen zent der Studierenden eingeschrieben. sowie Hessen und Schleswig-Holstein 46 private Hochschulen. Einen etwas größeren Anteil haben die erreichen ebenfalls Plätze in der Spitzen- Bezogen auf alle Hochschulen ei- Privaten an den Einnahmen der Hoch- gruppe. In den ostdeutschen Bundes nes Bundeslandes ist der private Hoch- schulen: Sie können rund sieben Pro- ländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt, schulsektor in Berlin am größten. Das zent der Einnahmen auf ihren Konten Mecklenburg-Vorpommern und Thürin Bundesland hat mehr private Hochschul verbuchen. gen fällt der private Hochschulsektor einrichtungen als staatliche. 15 private hingegen kaum ins Gewicht. Mit Aus- Hochschulen stehen 14 staatlichen und schulsektors ist in den 16 Bundeslän- nahme von Berlin hat allein Sachsen im zwei kirchlichen Einrichtungen gegen- dern äußerst unterschiedlich. Beispiel Osten Deutschlands bisher einen nen- über. Eine ähnlich große Dichte an pri- Das Gewicht des privaten Hoch- St i f t e rv e r ba n d Seite 4 L ändercheck Stat u s q u o 2 0 0 8 vaten Einrichtungen hat daneben nur Private und staatliche Hochschulen Anzahl der privaten und staatlichen Hochschulen 2008 Hamburg zu bieten. Von 17 Hochschulen der Hansestadt werden sieben in pri- privat staatlich Berlin Hamburg Bremen Hessen NRW Niedersachsen Sachsen Thüringen Baden-Württ. Schleswig-H. Meckl.-Vorpom. Saarland Bayern Sachsen-Anhalt Brandenburg Rheinland-Pfalz vater Trägerschaft geführt. In Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ist jede vierte Hochschule privat. hambu rg: je de r sechste stu de nt an e i n e r privathochschu le Die reine Anzahl der Einrichtungen sagt nicht viel über die quantitative Ausbildungsleistung des privaten Hochschulsektors aus. Diese lässt sich aber am Anteil der privat Studierenden messen. Insgesamt wurden 2008 etwa 85.000 Stu- 0 dierende an Hochschulen in privater 10 20 30 40 50 60 70 Quelle: Statistisches Bundesamt Trägerschaft ausgebildet. Von den insgesamt 2.025.000 Studierenden sind dies matete Hochschule für Oekonomie und len haben ihren Sitz in der Hansestadt. 4,2 Prozent. Die meisten privat Studie- Management (FOM) in ganz Deutsch- Im Saarland, in Schleswig-Holstein und renden entfielen auf Nordrhein-Westfa- land Studienzentren eingerichtet, um ih- in Hessen gibt es ebenfalls überdurch- len (knapp 30.000) sowie auf Hessen ren Studierenden ein wohnortnahes Stu- schnittlich viele Studierende an privaten und Hamburg (jeweils etwa 12.000). dium zu ermöglichen. Mit knapp 13.000 Hochschulen: Der Anteil beträgt zwischen sieben und acht Prozent. Einen wesentlichen Einfluss auf die Studierenden im Jahr 2008 ist sie die mit Studierendenzahl hat das Profil der in Abstand größte und mit ihrer 20-jähri- Schlechter schneiden zwei kleine einem Bundesland angesiedelten priva- gen Geschichte zugleich eine der ältesten Länder ab, in denen die privaten Hoch- ten Hochschulen. Vergleichsweise hohe Privathochschulen Deutschlands. schulen vor allem auf die klassische Prä- Studierendenzahlen weisen vor allem Beim Anteil der Studierenden an senzausbildung für wenige, ausgewählte diejenigen privaten Hochschulen auf, privaten Hochschulen eines Bundeslan- Studierende setzen. In Bremen und die schon länger am Markt agieren, ein des ist Hamburg mit Abstand Spitzenrei- Rheinland-Pfalz bestimmten mit der Ja- Fernstudium ermöglichen und/oder ein ter. 16 Prozent der Studierenden sind cobs University in Bremen und der Netz von Filialen aufgebaut haben. So hier an einer privaten Hochschule ein- WHU – Otto Beisheim School of Ma- hat die in Nordrhein-Westfalen behei- geschrieben. Zwei große Fernhochschu- nagement in Vallendar solche Hoch- St i f t e rv e r ba n d Seite 5 L ändercheck Stat u s q u o 2 0 0 8 status quo 2008 Studierende an privaten Hochschulen Anteil an allen Studierenden 2008, Abweichungen vom Durchschnitt in Prozentpunkten Hamburg Saarland Schleswig-H. Hessen NRW Bremen Berlin -4 -2 Baden-Württ. Niedersachsen Sachsen Bayern Meckl.-Vorpom. Thüringen Brandenburg Rheinland-Pfalz Sachsen-Anhalt 0 2 4 6 8 10 12 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen schulen den privaten Sektor. Sie halten zwar besonders viele, aber auch beson- privaten Hochschulen besonders wichti- ders kleine private Hochschulen. Ein gen Einnahmen der Hochschulen ohne Grund dafür könnte sein, dass viele der Zuschüsse der Träger herangezogen. privaten Hochschulen in Berlin erst in Dies lässt Rückschlüsse auf die Leistun- den letzten Jahren gegründet wurden gen einer Einrichtung sowohl in der (siehe dazu den Abschnitt zur »Dyna- Lehre als auch in der Forschung zu, da mik« des privaten Hochschulsektors er Einnahmen aus Studiengebühren und weiter unten). der Vermarktung virtueller Studiengän- In Brandenburg, Mecklenburg-Vor- ge ebenso umfasst wie Drittmittelein- pommern, Sachsen-Anhalt und Thürin- nahmen. Darüber hinaus fließen Ein- gen sind ebenfalls nur wenige Studieren- nahmen aus Sponsoring, aus Vermie- de an privaten Hochschulen einge- tung und aus Vermögen in die Einnah- schrieben. In keinem dieser Bundeslän- menstatistik ein. Sie umfasst nicht die der studieren mehr als 400 Personen an Grundmittel der Hochschule, also Zu- einer privaten Einrichtung. Mögliche weisungen der jeweiligen Träger. Ursachen für diesen relativ geringen An- Insgesamt haben deutsche Hoch- teil sind in der fehlenden Tradition pri- schulen im Jahr 2008 Einnahmen in vat finanzierter Bildung und den guten Höhe von sechs Milliarden Euro erzielt. Betreuungsrelationen und Ausstattun- Die privaten Hochschulen hatten daran gen staatlicher Hochschulen zu suchen. einen Anteil von knapp 7,5 Prozent, Eine Ausnahme ist Sachsen: Mit 2.500 rund 450 Millionen Euro. Den weitaus Studierenden werden in Sachsen fast größten Einnahmeblock machten »Ver- ihrem Profil entsprechend nur wenige ebenso viele Personen privat ausgebildet waltungseinnahmen« mit rund 370 Mil- Studienplätze bereit. Die beiden Bun- wie im viel größeren Bayern mit 2.900 lionen Euro aus. Diese dürften sich bei desländer finden sich beim Indikator Studierenden an privaten Hochschulen. privaten Hochschulen vorwiegend aus Studiengebühren speisen. Die Drittmit- »Studierendenquote« im Mittelfeld (Bremen) bzw. in der Schlussgruppe (Rheinland-Pfalz) wieder. Berlin, das eine Spitzenstellung bei hochschu le n i n breme n u n d h esse n mit de n höchste n e i n nahme n teleinnahmen spielen bei den Privathochschulen dagegen eine deutlich kleinere Rolle: 45 Millionen Euro kamen 2008 zusammen. Im Durchschnitt der Anzahl der privaten Hochschulen hat, liegt bei der Studierendenquote Einen weiteren Hinweis auf die Bedeu- nahm jede der 81 privaten Hochschulen ebenfalls nur im Mittelfeld. Gut vier Pro- tung des privaten Hochschulsektors für 5,5 Millionen Euro ein. zent studieren in der Hauptstadt an pri- ein Bundesland liefern die Einnahmen. Die Einnahmen verteilen sich aller- vaten Einrichtungen. Berlin hat damit Als Indikator werden hierfür die für viele dings äußerst ungleich über die 81 pri- St i f t e rv e r ba n d Seite 6 L ändercheck Stat u s q u o 2 0 0 8 vaten Hochschulen. 25 Prozent der Einnahmen werden von den drei, 50 Prozent von den zehn einnahmestärksten Hochschulen erzielt. In dem hier vorgenommenen Bundesländer-Rating schnei den daher vor allem diejenigen Bundesländer gut ab, in denen eine oder mehrere der einnahmestarken Privathochschulen ansässig sind, die auch im Vergleich zum staatlichen Bereich relevante Einnahmen generiert haben. Bei diesem Indikator stechen die Bundesländer Bremen, Hessen, Hamburg und Berlin he raus. Zwischen 14 und 21 Prozent betragen hier die Anteile der Einnahmen der privaten Hochschulen. Einnahmen der privaten Hochschulen Anteil an allen Hochschuleinnahmen (ohne Grundmittel) in Prozent 2008 Bremen Hessen Hamburg Berlin Schleswig-H. Rheinland-Pfalz NRW Baden-Württ. Sachsen Niedersachsen Brandenburg Meckl.-Vorpom. Bayern Thüringen Saarland Sachsen-Anhalt Die hohen Einnahmen in diesen Ländern verteilen sich auf wenige private Hochschulen. Die drei privaten Hoch- 0 5 10 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen schulen mit den größten Einnahmen waren 2008 die Frankfurt School of Fi- men von Privathochschulen in Deutsch- nance and Management (Hessen), die land. Jacobs University Bremen und die Stein- Den wenigen einnahmestarken beis-Hochschule Berlin. Sie nahmen zu- Hochschulen steht am unteren Ende der sammen 120 Millionen Euro ein. Skala eine ganze Reihe von einnahme- Insbesondere die hessischen Privat- schwachen Hochschulen gegenüber. Die hochschulen sind gut aufgestellt: Von Hälfte der privaten Hochschulen erzielte den fünf einnahmestärksten Hochschu- weniger als 2,7 Millionen Euro Einnah- len liegen zwei in Hessen. Drei weitere men pro Einrichtung, ein Viertel der 81 Privathochschulen des Bundeslandes privaten Hochschulen nahm 2008 sogar können überdurchschnittliche Einnah- weniger als eine Million Euro ein. men verzeichnen. Die insgesamt acht hessischen Privathochschulen verbuchen ein knappes Viertel aller Einnah- St i f t e rv e r ba n d Seite 7 L ändercheck Stat u s q u o 2 0 0 8 15 20 dynami k 2000 bis 2 0 0 8 Dynamik des privaten Hochschulsektors 2000 bis 2008 Seit dem Jahr 2000 erlebt DeutschH S E H S E land einen Gründungsboom privater Hochschulen. Allein der private HochH S E schulsektor war dafür verantwortlich, dass die Anzahl der Hochschulen in Deutschland von 349 im Jahr 2000 auf Indikatoren und Gewichtung I.4 Veränderung der Anzahl privater Hochschulen, 2000 bis 2008 (33%) I.5 Veränderung der Anzahl der Studierenden, 2000 bis 2008 (33%) I.6 Veränderung der Einnahmen privater Hochschulen, 2000 bis 2008 (33%) 398 im Jahr 2008 stieg. Die Anzahl der staatlichen Hochschulen blieb in diesem Zeitraum mit 266 Hochschulen ebenso S E H S E H S E H Hochschulen S Studierende E Einnahmen H S E konstant wie die Anzahl der kirchlichen Hochschulen mit 38. Neben praxisorientierten Fachhochschulen in privater Trägerschaft entstanden auch einige private Stiftungsuniversitäten wie die Buce- SSpitzengruppe Mittelgruppe Schlussgruppe rius Law School in Hamburg, die Hertie School of Governance in Berlin oder die Zeppelin University in Friedrichshafen. Anzahl privater Hochschulen 2000 und 2008 Entwicklung der Anzahl Hochschulen in privater Trägerschaft Der private Hochschulsektor ist deshalb grü n du ngsboom be i private n hochschu le n ausgesprochen jung: Etwas mehr als die Die Zahl der privaten Hochschulen ist 2008 jünger als acht Jahre. Hälfte der privaten Hochschulen war tig gewachsen. In den 70er- und 80er- hat sich auch in den Studierendenzah- Jahren des vergangenen Jahrhunderts len niedergeschlagen. Studierten im Jahr entstanden zunächst vor allem Fach- 2000 hier noch 25.000 Personen, waren Niedersachsen hochschulen in privater Trägerschaft es acht Jahre später 85.000. Ihr Anteil Schleswig-H. und stärker profilierte Hochschulen an allen Studierenden stieg von 1,4 Pro- wirtschaftswissenschaftlicher Prägung. zent auf 4,2 Prozent. Die finanzielle Ent- Berlin In den 1990er-Jahren wurden vermehrt wicklung hielt damit Schritt: Die Ein- Hamburg private Hochschulen mit stark speziali- nahmen kletterten im gleichen Zeitraum Bayern sierter Ausbildung gegründet. Das Kon- von 123 auf 445 Millionen Euro. St i f t e rv e r ba n d 91 Hessen Sachsen Übrige Länder Gesamt schulen nahm weiter zu. 44 NRW Der Boom der Privathochschulen und die Gründung privater Fachhoch- 2008 Baden-Württ. bereits in der alten Bundesrepublik ste- zept des Fernstudiums hielt Einzug, 2000 Quelle: Statistisches Bundesamt Seite 8 L ändercheck Dynamik 2000 bis 2008 frü hstarte r im rückwärts gang: sch leswig-holste i n Im Dynamik-Rating liegt es deshalb auf dem letzten Platz. Nicht in allen Bundesländern entwickelte sich der Ausbau des privaten Hochschulsektors gleich schnell. Die 43 vorre ite r se it 2000: h esse n u n d hambu rg Zwei Länder sind seit dem Jahr 2000 un- zu rückge falle n: rh e i n lan d-pfalz u n d sachse n verändert Vorreiter in der privaten Hochschulbildung: Hamburg und Hes- privaten Hochschulen im Jahr 2000 ver- sen. Die beiden Bundesländer hatten teilten sich sehr ungleichmäßig über die Auch Rheinland-Pfalz und Sachsen hat- bereits im Jahr 2000 einen überdurch- 16 Bundesländer. Ein Status-quo-Rating ten im Jahr 2000 einen überdurch- schnittlich großen privaten Hochschul- des privaten Hochschulsektors für das schnittlich großen privaten Hochschul- sektor und konnten ihre Vorreiterrolle Jahr 2000 hat einen überraschenden sektor und lagen im Ländervergleich verteidigen. Hamburg hatte im Jahr Spitzenreiter: Schleswig-Holstein. In weiter vorn als acht Jahre später. Sach- 2000 bereits zwei private Hochschulen, dem nördlichsten Bundesland hatten sen hatte im Jahr 2000 bereits fünf pri- seitdem wurden weitere fünf gegründet. sich zur Jahrtausendwende bereits drei vate Hochschulen, als noch kein ande- Waren im Jahr 2000 drei Prozent der private Hochschulen angesiedelt. Zwölf res der ostdeutschen Flächenländer in der Spitzengruppe vertreten. Seit- für sich verbuchen. dem wächst der private Hochschulsek- Das wären auch noch im Jahr 2008 tor in Sachsen zwar noch, aber nur sehr Spitzenwerte. Allerdings ist der private langsam. So wurden in den ostdeut- Hochschulsektor seit 2000 in Schles- schen Ländern beispielsweise sieben wig-Holstein geschrumpft. Die im Jahr private Hochschulen etabliert, aber nur 2000 bestehenden Hochschulen sind eine davon in Sachsen. Der Anteil der noch tätig, es sind aber keine neuen hin- sächsischen Studierenden an Privat- zugekommen. Die Anzahl der Studie- hochschulen wuchs von 1,7 auf 2,3 renden und die Einnahmen an diesen Prozent. Im Bundesgebiet stieg der Hochschulen sind zwischen 2000 und Durchschnitt dagegen von 1,4 auf 4,2 2008 absolut und relativ gesehen rück- Prozent. Auch an Rheinland-Pfalz ist läufig. Der Studierendenanteil sank von der Boom der privaten Hochschulgrün- 11,5 auf 7,5 Prozent, die Einnahmen dungen in den vergangenen Jahren vor- machen nur noch 10,5 Prozent an allen beigegangen. Sachsen und Rheinland- Hochschuleinnahmen aus, ein Rück- Pfalz landen bei der Dynamik in der gang um mehr als sechs Prozentpunkte. Schlussgruppe. St i f t e rv e r ba n d Seite 9 L ändercheck Schleswig-H. Hamburg Hessen Sachsen Baden-Württ. Rheinland-Pfalz Berlin NRW Niedersachsen Bayern Bremen Saarland Thüringen Meckl.-Vorpom. Brandenburg Sachsen-Anhalt Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Dynamik 2000 bis 2008 weit überdurchschnittlich 17 Prozent der Hochschuleinnahmen Größe nach Ländercheck-Rating überdurchschnittlich quo-Rating des Jahres 2000 ist es damit durchschnittlich privaten Hochschulen konnten knapp Privater Hochschulsektor 2000 und 2008 im Vergleich unterdurchschnittlich eine einzige private Hochschulgründung vorzuweisen hatte. Im Status- weit unterdurchschnittlich Prozent der Studierenden wurden an diesen Hochschulen ausgebildet. Die dynami k 2000 bis 2 0 0 8 Studierenden an privaten Hochschulen der Hansestadt eingeschrieben, waren es acht Jahre später 16 Prozent. se großen privaten Hochschulsektor. In Berlin wurden in den vergangenen Jahren gleich 13 neue private Hoch- In Hessen kamen zwischen 2000 schulen gegründet. Zum Vergleich: Im und 2008 zu den sechs bestehenden Jahr 2008 hatten Berlin und Nordrhein- Einrichtungen zwar nur zwei neue pri- Westfalen beide jeweils 15 private Hoch- vate Hochschulen dazu, aber dafür wa- schulen. Acht Jahre zuvor gab es davon ren die etablierten hessischen Privat- in NRW bereits neun, in Berlin aber nur hochschulen sehr erfolgreich bei der zwei. Allerdings haben bisher wenige Erhöhung der Studierendenzahlen und der 15 Berliner Privathochschulen eine der Einnahmen. Der Anteil der privat signifikante Größe erreicht: Nur zwei Studierenden stieg innerhalb von acht hatten 2008 mehr als 250 Studierende. Jahren von 1,8 auf sieben Prozent. Die In Hamburg erreichen fünf der sieben Einnahmenquote der Privathochschu- Hochschulen diese Größe. Auch der len kletterte im gleichen Zeitraum von Großteil der Einnahmen konzentriert acht auf 18 Prozent. sich in wenigen Einrichtungen. Drei au f de r ü be rholspu r: be rli n u n d breme n der Einnahmen. Die Studierenden- und Studierende an Privathochschulen Anteil an Studierenden aller Hochschulen, Veränderungen 2000 bis 2008 in Prozentpunkten Hamburg Saarland Bremen Hessen NRW Berlin Niedersachsen Bayern Meckl.-Vorpom. Baden-Württ. Sachsen Thüringen Brandenburg Sachsen-Anhalt Rheinland-Pfalz Schleswig-H. Hochschulen erzielen knapp 85 Prozent Einnahmenanteile der Berliner Privathochschulen entwickeln sich also nicht -6 -3 0 3 6 9 12 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Von einem niedrigen Niveau aus starte- ganz so dynamisch, wie es die Anzahl ten hingegen zwei andere Bundesländer, der Gründungen vermuten ließe, trotz- temberg haben sich absolut gesehen die die es im Jahr 2008 bis in die Spitzen- dem expandiert der Berliner Privathoch- meisten privaten Hochschulen niederge- gruppe geschafft haben: Berlin und Bre- schulsektor deutlich stärker als in den lassen: Im Jahr 2000 waren es bereits men. In Bremen hatte sich bis zum Jahr meisten anderen Bundesländern. neun Hochschulen, acht Jahre später 16. Mit diesem von der Anbieterzahl her 2000 noch keine private Hochschule im mitte lfe ld: n i e de rsachse n, nordrh e i n-westfale n, bade n-wü rttembe rg größten privaten Hochschulsektor lag entwickelt. Im Mittelfeld des Dynamik-Ratings lie- genden Jahren jedoch geringer aus als in niedergelassen. Die Gründung der heutigen Jacobs University wurde zu dem Zeitpunkt aber bereits geplant und 2001 vollzogen. Seitdem hat sich die Hoch- das Land relativ betrachtet im Jahr 2000 noch bei allen drei Indikatoren etwas über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Die Zuwächse fielen in den fol- schule zu einem wichtigen Teil des Bremer Hochschulsektors Durch die Gründung einer zweiten pri- gen die drei großen Bundesländer Ba- anderen Länden, sodass Baden-Würt- vaten Hochschule 2005 hat die Hanse- den-Württemberg, Niedersachsen und temberg im Jahr 2008 insgesamt durch- stadt im Jahr 2008 einen vergleichswei- Nordrhein-Westfalen. In Baden-Würt- schnittlich abschneidet. Eine ähnliche St i f t e rv e r ba n d Seite 10 L ändercheck Dynamik 2000 bis 2008 Entwicklung auf etwas niedrigerem Ni- (mit den bereits erwähnten Ausnahmen veau hat der private Hochschulsektor in Sachsen und Berlin) gab es im Jahr 2000 Niedersachsen genommen. keine privaten Hochschuleinrichtungen. Nordrhein-Westfalen ist unter den Bis zum Jahr 2008 hatten sich in Thü- drei großen Bundesländern im Mittel- ringen drei private Hochschulen, in den feld das Land mit der größten Dynamik. anderen Ländern jeweils eine niederge- Dazu trägt besonders die Erhöhung der lassen. Allerdings ist der private Hoch- Studierendenzahlen bei: Die Anzahl der schulsektor in den ostdeutschen Bun- Studierenden, die an privaten Hoch- desländern noch sehr jung: Die Mehr- schulen eingeschrieben sind, kletterte zahl dieser Hochschulen wurde erst von 7.500 auf 30.000. Daran hatte die 2007 oder 2008 gegründet und staatlich Hochschule für Oekonomie und Ma- anerkannt. Die Ausbildungsleistung ist nagement (FOM) einen großen Anteil. 2008 entsprechend gering und schwankt Sie konnte die Anzahl ihrer Studieren- zwischen Studierendenanteilen den zwischen 2000 und 2008 auf über 0,03 Prozent (in Sachsen-Anhalt) und 0,6 Prozent (in Thüringen). Eine Aus- di e nachzügle r: baye rn, das saarlan d u n d di e östlich e n bu n deslän de r mern. Die private Hochschule des Bun- bildet Bremen Berlin Hessen Hamburg NRW Baden-Württ. Brandenburg Sachsen Meckl.-Vorpom. Bayern Niedersachsen Thüringen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen-Anhalt Schleswig-H. Mecklenburg-Vorpom- deslandes, das Baltic College, blickt zu diesem Zeitpunkt bereits auf eine siebenjährige Geschichte zurück. Dort Das vierte große Bundesland, Bayern, Veränderungen der Einnahmenanteile der Privathochschulen an allen Hochschuleinnahmen 2000 bis 2008, Abweichungen vom Durchschnitt in Prozentpunkten von 12.000 mehr als versechsfachen. nahme Einnahmeanteile der privaten Hochschulen -10 -5 0 5 10 15 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen sind 2008 über ein Prozent aller Studie- hat einen deutlich kleineren privaten renden des Landes immatrikuliert gewe- gesiedelt. Im Jahr 2008 wurde eine be- Hochschulsektor als vergleichbare Län- sen. Da die ostdeutschen Bundesländer reits seit 2001 bestehende private Be- der. Eine leicht unterdurchschnittliche in unserem Zeitpunkt-Vergleich bei null rufsakademie in eine private Hochschu- Dynamik hat den Abstand zu den ande- begannen, wirken sich die eher kleinen le umgewandelt. Für das Saarland – ei- ren großen Ländern in den vergangenen privaten Neugründungen im Dynamik- nen vergleichsweise kleinen Hochschul- Jahren noch vergrößert. Die Studieren- Rating sehr positiv aus: Die Bundeslän- standort – hatte dies insbesondere in der den- und Einnahmenanteile der priva- der erreichen überwiegend die Mittel- Studierendenstatistik große Auswirkun- ten Hochschulen stiegen beide zwischen gruppe. Nur Sachsen-Anhalts private gen: Die Studierenden der ehemaligen 2000 und 2008 von knapp über 0 auf Hochschule ist 2008 so klein, dass dem Berufsakademie machten acht Prozent 1,1 Prozent. Gab es im Jahr 2000 nur Bundesland bei der Dynamik nur ein aller Studierenden des Saarlands aus. eine Privathochschule, so waren es 2008 Platz in der Schlussgruppe bleibt. immerhin fünf. Das Bundesland erreicht damit im Dy- Auch im Saarland hatte sich im Jahr In den ostdeutschen Bundesländern St i f t e rv e r ba n d 2000 noch keine private Hochschule anSeite 11 L ändercheck namik-Rating einen Platz in der Mittelgruppe. Dynamik 2000 bis 2008 profi lme rkmale des p r ivat e n h o c h s c h u ls e kto r s Im zweiten Teil des Länderchecks ste- schrieben. Der Anteil für diese Fächer- hen ausgewählte Charakteristika des gruppen zusammen liegt an privaten privaten Hochschulsektors im Mittel- Hochschulen bei nur sechs Prozent. punkt. Sie ergänzen die Beschreibung Der Fokus bei privaten Hochschu- der quantitativen Entwicklung der pri- len liegt also auf den Wirtschaftswissen- vaten Hochschulen durch qualitative schaften. Knapp zwei Drittel aller privat Merkmale. Fächerspektrum, Studienart Studierenden belegten 2008 diese Fä- und -form, die Internationalität des Stu- cher. Gut ein Drittel dieser Studierenden diums und die Relevanz der Forschung ist in Nordrhein-Westfalen eingeschrie- wurden als Profilmerkmale ausgewählt. ben. Der kleinste Teil davon studiert an Sie fließen nicht in das Rating ein. hoch selektiven privaten Hochschulen – nämlich rund fünf Prozent. private hochschu le n habe n e i n e nges fäch e rprofi l Die Mathematik-, Natur- und Inge- Fächerprofil im Vergleich Anteil Studierender nach Fächergruppen an privaten und staatlichen Hochschulen 2008 100% = 100% = 1, 92 Mio. 95 000 Wirtschaft 12% MINT*/ Ingenieure 35% Gesundheit 6% Recht/ Soziales 20% nieurwissenschaften bilden den zweiten Ein wesentlicher Unterschied zwischen Schwerpunkt der privaten Hochschulen. Sonstige 27% 16 Prozent aller Studierenden sind in * Mathematik, Infor- staatlichen und privaten Hochschulen diesen Fächern eingeschrieben. ist das Fächerprofil. Während die staatli- Einen weiteren Schwerpunkt des chen Hochschulen das gesamte Fächer- Fächerprofils privater Hochschulen bil- spektrum abdecken, sind 2008 an pri den die Humanmedizin und Gesund- vaten Hochschulen gut 60 Prozent aller heitswissenschaften. Zehn Prozent aller Studierenden in wirtschaftsorientierten privat Studierenden sind in diesen Fä- Studiengängen eingeschrieben. An staat- chern eingeschrieben, gut 90 Prozent lichen Hochschulen sind es lediglich davon in den Gesundheitswissenschaf- matik, Naturwissenschaften, Technik 61% 16% 10% Staatlich Privat 7% 6% Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen profi lme rkmal: flexi ble stu di e nange bote zwölf Prozent. Der Anteil an MINT-Stu- ten. Die Angebote in diesen Fächern Von den insgesamt gut 15.000 Studien- dierenden (Mathematik, Informatik, Na- umfassen einerseits Studiengänge, die gängen in Deutschland werden knapp turwissenschaften, Technik) und Ingeni- eine Akademisierung früherer Gesund- zwei Prozent als Fernstudiengänge und euren an staatlichen Hochschulen ist heitsberufe zum Ziel haben, anderer- knapp fünf Prozent als Teilzeitstudien- mit 35 Prozent mehr als doppelt so groß seits sind es Studiengänge an der gänge angeboten. Das Gesamtangebot wie an privaten Hochschulen (16 Pro- Schnittstelle von Medizin und Manage- von Teilzeit- und Fernstudiengängen zent). Knapp 30 Prozent der Studieren- ment. 80 Prozent der Studierenden die- in Deutschland wird überproportional den an staatlichen Hochschulen ist da ses Profils sind in Bremen, Hamburg, stark von privaten Hochschulen bestrit- rüber hinaus in den Sprach-, Kultur-, Nordrhein-Westfalen und im Saarland ten. Private Hochschulen bieten zwar Kunst- oder Sportwissenschaften einge- eingeschrieben. nur fünf Prozent aller Studiengänge an, St i f t e rv e r ba n d Seite 12 L ändercheck p r o f i tm e r k m a l e d e s p r i vat e n h o c h s c h u l s e k to r s sie zeichnen aber für 36 Prozent aller desweit, der Wilhelm Büchner Hoch- Fernstudiengänge und 29 Prozent aller schule in Hessen, der Deutschen Uni- Teilzeitstudiengänge verantwortlich. versität für Weiterbildung in Berlin und Private Hochschulen nehmen für den Fernhochschulen in Hamburg ange- sich in Anspruch, dass sie mit ihren Stu- boten. Bundesweit hat eine Vielzahl pri- dienangeboten jenen Zielgruppen ein vater Hochschulen Teilzeitstudienange- Studium eröffnen, die nicht Vollzeit, bote im Programm. Dies ist ein Profil- sondern berufsbegleitend oder in Teil- merkmal, das für die gesamte private zeit studieren möchten. Betrachtet man Hochschullandschaft von Bedeutung ist. das aktuelle Studienangebot privater Hochschulen, so zeigt sich, dass 27 Prozent der an privaten Hochschulen angebotenen Studiengänge auch in Teilzeit studiert werden können – das gilt für e rststu dium ble i bt de r normalfall an private n u n d staatlich e n hochschu le n Teilzeit- und Fernstudiengänge Anteil privater und staatlicher Hochschulen an allen Teilzeit- und Fernstudiengängen 2011 staatliche und kirchliche Gesamt: 15 396 5,1% Gesamt: 300 36,0% 94,9% private Gesamt: 734 28,8% 71,3% 64,0% 211 der insgesamt 790 Studiengänge. Knapp 14 Prozent der Studiengänge Bei den Absolventen privater Hochschu- können als Fernstudium absolviert wer- len kann zwischen den Absolventen ei- den. nes Erststudiums – mit erstem StudienMit ihrem Anteil flexibler Studien- abschluss – und denjenigen Absolven- alle Studiengänge FernStudiengänge TeilzeitStudiengänge Quelle: Hochschulkompass, eigene Berechnungen angebote liegen private Hochschulen ten eines Studiums, für das bereits ein deutlich vor den staatlichen. Letztere erster Abschluss vorliegen muss, unter- Annahme, dass private Hochschulen in bieten nur knapp vier Prozent aller Stu- schieden werden. Dazu zählen zum Bei- erster Linie Weiterbildungsangebote für diengänge in Teilzeit und gut ein Prozent spiel Aufbau- oder Weiterbildungsstudi- Akademiker anbieten – zum Beispiel in als Fernstudium an. Staatliche Hoch- engänge. An privaten und staatlichen Form hoch selektiver Masterstudiengän- schulen sprechen mit ihrem Angebot Hochschulen verteilen sich die Studie- ge – zeigt sich hier eine andere Realität. also traditionelle Vollzeitstudierende an, renden in ähnlicher Weise auf diese bei- Private Hochschulen bilden überwie- private Hochschulen entwickeln Ange- den Gruppen. Gut 82 Prozent aller Stu- gend Studierende aus, die noch keinen bote, die ein flexibles Studieren ermögli- dierenden an privaten Hochschulen Hochschulabschluss haben. Es ist zu chen. sind in einem Erststudium eingeschrie- vermuten, dass die Erststudierenden zu ben. An staatlichen Hochschulen sind es einem großen Anteil auch beruflich knapp 84 Prozent. Qualifizierte sind, die ein praxisorien- Ausgewählte private Hochschulen konzentrieren sich auf Fernstudiengän- tiertes Studium nachfragen, das je nach ge. Die Mehrzahl aller Fernstudiengänge Das Erststudium bleibt bei staatli- der privaten Hochschulen wird von den chen und privaten Hochschulen also der Bedarf auch flexibel oder berufsbeglei- Einrichtungen der AKAD-Gruppe bun- Normalfall. Entgegen der allgemeinen tend studiert werden kann. Denn: Der St i f t e rv e r ba n d Seite 13 L ändercheck p r o f i tm e r k m a l e d e s p r i vat e n h o c h s c h u l s e k to r s profi lme rkmale des p r ivat e n h o c h s c h u ls e kto r s private Hochschulsektor ist überwie- Hochschulen scheinen also einer Inter- die hohen Anteile internationaler Studi- gend fachhochschulisch geprägt, sein nationalität im oben definierten Sinne engänge in den beiden Bundesländern. Angebotsspektrum hat einen Schwer- eine höhere Bedeutung beizumessen als Aber auch in Bayern und Berlin ist ein punkt in der Akademisierung bisheriger staatliche Hochschulen. Auch der Anteil Fünftel aller Studiengänge nach der im Ausbildungsberufe und bei praxisorien- englischsprachiger Angebote liegt mit 14 Hochschulkompass verwendeten Defi- tierten Bachelor- und Masterangeboten. Prozent deutlich über dem Anteil von nition international. Die Flexibilität der Studienangebote ist gut vier Prozent an staatlichen Hoch- ein weiteres wichtiges Wertversprechen schulen. des privaten Hochschulsektors. Das internationale Profil der privaten Hochschullandschaft konzentriert profi lme rkmal i nte rnationalität sich jedoch auf wenige Bundesländer. In ante i l auslän disch e r stu di e re n de r i n breme n, be rli n, rh e i n lan d-pfalz ü be rdu rchsch n ittlich Nordrhein-Westfalen wird ein Fünftel aller internationalen Studiengänge an Der Anteil an Ausländern ist an staatli- Wie international ist die private Hoch- privaten Hochschulen angeboten. Bre- chen Hochschulen mit zwölf Prozent schullandschaft? Um eine Antwort auf men, Hessen und Berlin halten zusam- anderthalb Mal so hoch wie an privaten diese Frage zu geben, betrachtet der men die Hälfte der internationalen Stu- Hochschulen. Acht Prozent der privat Ländercheck den Anteil ausländischer diengänge vor. Studierenden kommen aus dem Aus- Studierender und den Anteil interna Besonders hoch ist der Anteil an in- land. In Berlin, Bremen und Nordrhein- tionaler Studiengänge. Ein Studiengang ternationalen Studiengängen privater Westfalen ist mehr als die Hälfte aller im Hochschulkompass der Hochschul Hochschulen in Bremen und Rheinland- ausländischen Studierenden an privaten rektorenkonferenz gilt als international, Pfalz. Dort erfüllen knapp zwei Drittel Hochschulen eingeschrieben. In Bran- wenn er einen mindestens 40-prozenti- aller angebotenen Studiengänge eines denburg, gen Anteil fremdsprachiger Pflicht-Lehr- der Kriterien für einen internationalen Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es veranstaltungen aufweist, mindestens Studiengang. Zu beachten ist, dass auf- keine ausländischen Studierenden, oder zwei obligatorische Auslandssemester grund der überschaubaren Größe des sie machen weniger als ein Prozent aus. vorsieht, mit einem Doppeldiplom ab- privaten Hochschulsektors diese Beob- Besonders international sind die schließt oder auf einem Curriculum be- achtungen auf einzelne Hochschulen Studierenden in Bremen. Dort kommen ruht, das mit einem oder mehreren aus- zurückzuführen sind. So richtet sich das 50 Prozent aller privat Studierenden aus ländischen Partnern abgestimmt ist. Angebot der Jacobs University in Bre- dem Ausland. Dieses Phänomen lässt 15 Prozent aller Studiengänge an men vorwiegend an internationale Stu- sich wie bei den internationalen Studi- privaten Hochschulen sind nach dieser dierende. Das Angebot der WHU – Otto engängen mit der Jacobs University Bre- Definition internationale Studiengänge. Beisheim School of Management im men erklären. Mecklenburg-Vorpommern, An staatlichen Hochschulen sind es fünf rheinland-pfälzischen Vallendar ist über Berlin und Rheinland-Pfalz liegen Prozent wiegend englischsprachig. Dies erklärt mit 13 bzw. zwölf Prozent noch über aller Studiengänge. St i f t e rv e r ba n d Private Seite 14 L ändercheck p r o f i tm e r k m a l e d e s p r i vat e n h o c h s c h u l s e k to r s meinung stu d i e r e n de bewe rte n private h o c h s c hu le n positive r als staatlich e Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH erhebt seit 2007, wie Studierende die Studienqualität und die Studienbedingungen an deutschen Hochschulen berurteilen. Die Befragung im Sommer 2009 zeigt eine deutlich bessere Bewertung privater Hochschulen im Vergleich zu staatlichen. Die Qualität der Lehre und die Serviceorientierung werden hier als Beispiel verglichen. Die geringeren Studierendenzahlen pro Hochschule und die daraus resultierende Betreuungssituation wirken sich bei den privaten Hochschulen positiv auf die Bewertung durch die Studierenden aus. Durchgehend erhalten private Hochschulen bei der Lehre die Noten »gut« bis »sehr gut«. Nur die Möglichkeit, im Studium zu forschen, wird mit »befriedigend« beurteilt. Bemerkenswert ist, dass die privaten Hochschulen auch bei diesem Punkt noch besser abschneiden als die staatlichen Hochschulen, obwohl insgesamt Forschung kein starkes Profilmerkmal der privaten Hochschullandschaft insgesamt ist. Auch beim Thema Serviceorientierung werden die privaten Hochschulen von den Studierenden besser bewertet. Die Suche nach externen Praktikumsplätzen gehört genauso zum Angebot wie die Hilfe bei der Vermittlung von Auslandsaufenthalten. Die Bewertungen in diesen Bereichen liegen deutlich vor den staatlichen Hochschulen. öffentliche Hochschulen private Hochschulen Meinung der Studierenden zu… Skala von 5 = sehr gut bis 1 = mangelhaft, 2009 Qualität der Lehrveranstaltungen Lehre 3,8 Betreuung durch Lehrende 3,6 Möglichkeit im Studium zu forschen 2,7 4,4 3,0 Praxisbezug der Lehrveranstaltung Serviceorientierung 4,3 3,5 Unterstützung bei Praktikasuche 2,7 Hilfe bei Vermittlung von Auslandsaufenthalten 4,4 3,9 3,2 1 2 3 4,0 4 5 Quelle: HIS, SQM, 2009 St i f t e rv e r ba n d Seite 15 L ändercheck p r o f i tm e r k m a l e d e s p r i vat e n h o c h s c h u l s e k to r s profi lme rkmale des p r ivat e n h o c h s c h u ls e kto r s dem bundesweiten Durchschnitt beim Anteil privat Studierender aus dem Ausland. Zusammenfassend lässt sich feststellen: Internationalität ist ein prägen- Ausländische Studierende an privaten Hochschulen Anteil ausländischer Studierenden an allen Studierenden an privaten Hochschulen WS 2009/2010 8% Deutschland Die Forschungsaktivitäten sind seit Bremen Saarland Hochschulen; dies gilt nicht für die priBerlin vate Hochschullandschaft als Ganzes. Rheinland-Pfalz Einzelne Hochschulen treten durch ein Sachsen sehr internationales Profil hervor und NRW beeinflussen das Gesamtbild der privaBaden-Württ. Bayern ten Hochschullandschaft positiv. Hessen Hamburg forschu ng ist ke i n starkes Schleswig-H. profi lme rkmal Brandenburg Niedersachsen Eine Einschätzung zur Bedeutung der Meckl.-Vorpom. Thüringen Forschung an privaten Hochschulen Sachsen-Anhalt des Profilmerkmal für einzelne private dem Jahr 2000 stärker in die Breite gewachsen. Während im Jahr 2000 Baden-Württemberg und Nordrhein-West falen mit 95 Prozent die Drittmittelstatistik an privaten Hochschulen anführten, verteilen sich die Drittmittel in 2008 auf 13 Bundesländer mit einem deutlichen Schwerpunkt in BadenWürttemberg, Bremen, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Diese vier Bundesländer werben 82 Prozent der Drittmittel an privaten Hochschulen ein. Relevante Drittmittel werden nur wird auf der Grundlage der Drittmittel Der Anteil der Drittmitteleinnahmen von wenigen privaten Hochschulen ein0 im Jahr 2008 und der abgeschlossenen Promotionen im Jahr 2009 formuliert. vi e le drittmitte l i n bade n-wü rttembe rg, breme n, h esse n u n d nordrh e i n-westfale n 10 20 30 40 50 Quelle: Statistisches Bundesamt geworben. Im Bundesländervergleich erzielen 2008 folgende neun Hochschulen 86 Prozent aller Drittmittel: Jacobs Uni- privater Hochschulen und der Anteil an damit im Vergleich zu den Wachstums- versity Bremen, FOM Essen, Frankfurt abgeschlossenen Promotionen lassen raten bei den Studierenden und den School of Finance, ZU Friedrichshafen, den Schluss zu, dass Umfang und Be- Einnahmevolumina insgesamt unter- Universität Witten-Herdecke, Bucerius deutung der Forschung an privaten durchschnittlich entwickelt. Law School, Private FH Köln, die HHL Hochschulen seit dem Jahr 2000 zwar gestiegen, aber kein starkes Profilmerkmal insgesamt ist. Leipzig und die EBS Oestrich-Winkel. Die Drittmitteleinnahmen im privaten Hochschulsektor steigen zwar auf Der Anteil der Drittmittel privater sehr niedrigem Niveau, aber vor allem Hochschulen hat sich zwischen 2000 aufgrund von Aktivitäten einiger weni- und 2008 verdoppelt, liegt jedoch 2008 ger Hochschulen. bei sehr geringen 0,74 Prozent oder Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der knapp 45 Millionen Euro. Er hat sich Betrachtung abgeschlossener Promotio- St i f t e rv e r ba n d Seite 16 L ändercheck p r o f i tm e r k m a l e d e s p r i vat e n h o c h s c h u l s e k to r s Drittmittel an privaten Hochschulen Verteilung der Drittmittel an privaten Hochschulen 2008 9 Hochschulen mit Drittmitteln über 1 Mio. Euro 86% Promotionsrecht erhalten und je länger die Institutionen bestehen, desto größer ist die Anzahl der abgeschlossenen Promotionen. Gleichwohl bestätigen diese Zahlen den Eindruck: Forschung ist kein prä- Summe der Drittmittel: 44,7 Mio. Euro gendes Profilmerkmal der privaten Hochschullandschaft insgesamt. Forschung an privaten Hochschulen entwi- restliche 72 Hochschulen 14% ckelt sich in geringem Umfang nur in einzelnen Bundesländern und an einigen wenigen forschungsorientierten pri- Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen vaten Hochschulen. nen an privaten Hochschulen. Bei den Promotionszahlen ist zu berücksichtigen, dass 2011 lediglich zehn private Hochschulen das Promotionsrecht innehaben (zum Teil erst seit kurzer Zeit) und die Daten die abgeschlossenen Promotionen aufführen. Mit weniger als einem Prozent war im Jahr 2009 der Anteil der abgeschlossen Promotionen an den privaten Hochschulen im Vergleich zu allen Hochschulen sehr gering. Die insgesamt 230 Doktorarbeiten wurden in Berlin, Bremen, Hessen, NordrheinWestfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen abgeschlossen. In den anderen Bundesländern wurden bis 2009 noch keine Promotionen beendet. Hier ist eine steigende Tendenz zu erwarten. Denn: Je mehr private Hochschulen das St i f t e rv e r ba n d Seite 17 L ändercheck p r o f i tm e r k m a l e d e s p r i vat e n h o c h s c h u l s e k to r s fazit Private Hochschulen leisten einen klei- durchschnittlich wächst. In den Stadt- ländern ist der staatliche Sektor gut aus- nen, aber wachsenden Beitrag zu einem staaten und einzelnen Bundesländern gebaut für die dort existierende Nachfra- vielfältigen Bildungssystem, das für eine wie zum Beispiel Hessen zeigt sich hin- ge. Für private Hochschulen existiert zunehmend heterogene Zielgruppe be- gegen ein relativ großer und dynami- daher mutmaßlich ein geringeres Markt- darfsgerechte Angebote vorhält. Vergli- scher privater Hochschulsektor. potenzial. chen wurden die Größe und die Dyna- Ein Grund hierfür könnten Unter- Schließlich erklärt auch die Spezia- mik des nicht-staatlichen Hochschul- schiede in der staatlichen Regulierungs- lisierung einzelner Hochschulen auf fle- sektors in den Bundesländern. Unter- praxis sein. Zur Qualitätssicherung im xible Studienformen die Größe des pri- sucht wurden außerdem ausgewählte privaten Hochschulsektor gehören ne- vaten Hochschulsektors in dem jeweili- Profilmerkmale des privaten Hochschul- ben der staatlichen Anerkennung durch gen Bundesland. So sind zum Beispiel sektors. Qualität und Leistung privater das Bundesland auch die institutionelle Fernhochschulen in Hamburg für den Hochschulen in Deutschland standen Akkreditierung durch den Wissenschafts hohen Studierendenanteil in diesem nicht im Fokus des Länderchecks. rat und die Studiengangsakkreditierung. Bundesland verantwortlich. Die Studie- Es zeigt sich: Der private Hochschul Insbesondere für die Gründungsphase renden müssen jedoch nicht vor Ort sektor ist klein, aber dynamisch. Insge- gibt es kein bundesweit einheitliches sein, sondern können das Angebot samt ist im Jahr 2008 jede vierte Hoch- Verfahren für die staatliche Anerken- ortsunabhängig wahrnehmen. schule in privater Trägerschaft, gut vier nung. Ob und wie stark ein Bundesland Der private Hochschulsektor unter- Prozent aller Studierenden sind an priva- Hürden für eine private Hochschulgrün- scheidet sich in ausgewählten Profil- ten Hochschulen eingeschrieben. Dies dung aufbaut oder diese befördert, ist merkmalen deutlich vom staatlichen ist das Ergebnis eines rasanten Wachs- deshalb bundeslandspezifisch sehr un- Sektor. Ein wesentlicher Unterschied tums seit dem Jahre 2000. Die Anzahl terschiedlich. zwischen der Hochschulen wie auch der Anteil der Ein weiterer Grund könnte die un- staatlichen und privaten Hochschulen ist das Fächerprofil. Zwei privat Studierenden haben sich mehr als terschiedliche Bedarfslage in den Regio- Drittel aller Studierenden privater Hoch- verdoppelt. nen sein. Private Hochschulen besetzen schulen sind in wirtschaftsorientierten Der Ländercheck macht deutlich: Nischen, in denen staatliche Hochschu- Studiengängen Die private Hochschullandschaft verteilt len noch nicht oder nur schwach vertre- MINT-Fächer und die Gesundheits eingeschrieben. Die sich sehr ungleichmäßig auf die Repu ten sind. Attraktiv ist eine Gründung wissenschaften sind weitere Schwer- blik und wächst unterschiedlich stark. also dort, wo der staatliche Sektor diese punkte. Offensichtlich lassen sich in die- Auch wenn fast alle Bundesländer eine Nischen unbesetzt lässt und wo gleich- sen Fachdisziplinen durch praxisnahe positive Veränderungsrate aufweisen, so zeitig eine Nachfrage existiert. So gibt es Angebote Einnahmen erzielen. Diese Fä- gibt es doch Regionen – zum Beispiel die zum Beispiel in Berlin eine potenzielle cher sind aber auch in ihrer Durchfüh- östlichen Bundesländer oder Bayern – in Nachfrage für eine Public Policy School rung weniger kostenintensiv als zum denen der private Hochschulsektor un- oder Studienangebote im Bereich Medi- Beispiel die Ingenieurwissenschaften terdurchschnittlich groß ist und unter- en und Design. In den östlichen Bundes- und benötigen geringere Investitionen St i f t e rv e r ba n d Seite 18 L ändercheck Fa z i t vor Aufnahme des Studienbetriebs. diengänge anbieten. Dies gilt nicht für Die Flexibilität des Studienangebots die private Hochschullandschaft als ist ein weiteres Profilmerkmal des priva- Ganzes. Auch in der Forschung zeigt ten Hochschulsektors. Private Hoch- sich ein uneinheitliches Bild. Forschung schulen nehmen für sich zu Recht in an privaten Hochschulen entwickelt sich Anspruch, dass sie mit ihren Studienan- in geringem Umfang, nur in einzelnen geboten jenen Zielgruppen ein Studium Bundesländern und an wenigen for- eröffnen, die nicht vollzeit, sondern be- schungsorientierten privaten Hochschu- rufsbegleitend oder in Teilzeit studieren len. Eine ausdifferenzierte starke For- möchten. 27 Prozent der an privaten schungslandschaft ist mittelfristig nicht Hochschulen angebotenen Studiengänge zu erwarten. Forschung ist kein prägen- können in Teilzeit, knapp 14 Prozent der des Profilmerkmal der privaten Hoch- Studiengänge als Fernstudium absolviert schullandschaft insgesamt. werden. Mit ihrem Anteil flexibler Studienangebote liegen private Hochschulen deutlich vor den staatlichen. An staatlichen Hochschulen können nur knapp vier Prozent aller Studiengänge in Teilzeit und gut ein Prozent als Fernstudium absolviert werden. Staatliche Hochschulen sprechen mit ihrem Angebot also traditionelle Vollzeitstudierende an, private Hochschulen entwickeln Angebote, die ein flexibles Studieren ermöglichen. Ein anderes Bild ergibt sich bei den Profilmerkmalen Internationalität und Forschung. Beide sind nicht prägend für die gesamte private Hochschullandschaft. Internationalität ist eine Stärke einzelner privater Hochschulen, die einen hohen Anteil ausländischer Studierender haben und überwiegend internationale oder nicht-deutschsprachige Stu- St i f t e rv e r ba n d Seite 19 L ändercheck Fa z i t i n di katore n u n d methodi k be rech nu ng de r i n di katore n e i n z e li n d i kato r kat e g o r i e - u n d Abweichung vom Durchschnitt Anteil an max. Punktezahl Weit überdurchschnittlich ≥+s 80–100% Davon messen drei die Größe des priva- Überdurchschnittlich ≥ + V s und < + s 60–79% ten Hochschulsektors im Jahr 2008 und Durchschnittlich ≥ - V s und < + V s 40–59% drei die Entwicklung zwischen 2000 Unterdurchschnittlich ≥ - s und < - V s 20–39% Weit unterdurchschnittlich <-s 0–19% Die Gesamtbewertung b e w e rtu n g des Länder- checks zu privaten Hochschulen setzt sich aus sechs Indikatoren zusammen. und 2008. Die Bundesländer werden anhand ihrer relativen Position bewertet und in fünf Gruppen – von weit über- g e samtb e w e rtu ng s = Standardabweichung durchschnittlich bis weit unterdurchschnittlich – eingeteilt. Die Grenzen für die Einteilung bilden eine halbe und eine volle Standardabweichung überund unterhalb des Durchschnittswertes. Für jeden Indikator wird entsprechend der Gruppe ein Punktewert für jedes Bundesland ermittelt. Verschiedene Indikatoren werden dann mit den entsprechenden Punktewerten in den Kategorien der zwei Kapitel zusammengefasst. Deren Bewertung richtet sich nach dem Anteil der maximal zu erreichenden Punktezahl. In die Gesamtwertung geht das Status-quo-Rating zu zwei Dritteln, das Dynamikrating zu einem Drittel ein. St i f t e rv e r ba n d Seite 20 L ändercheck I n d i k ato r e n u n d M e t h o d i k anme rku nge n zu r methodi k u n d zu r vali dität de r ausgangsdate n len Studierenden in einem Bundesland anzahl« und »Studierende« auf der ei- ausgebildet werden. nen Seite und »Einnahmen der Hochschulen« auf der anderen Seite. So wur- Zu den Einnahmen der Hochschulen: de die einzige private Hochschule des Zur Definition: Bei staatlichen Hochschulen werden die Saarlands erst im Jahr 2008 akkreditiert Unter staatlichen Hochschulen werden Grundmittel zumeist vom Bundesland und staatlich anerkannt und ist daher in diesem Ländercheck alle Hochschu- getragen, private Hochschulen erhalten noch nicht in der Finanzstatistik erfasst. len zusammengefasst, deren Träger die Grundmittel teilweise ebenfalls vom In der Hochschulstatistik werden die Bundesländer, der Bund, die Kommu- Land, aber auch von Stiftungen, Unter- Studierenden der Hochschule jedoch nen oder andere öffentliche Einrichtun- nehmen oder Privatpersonen. Nicht ein- schon ausgewiesen. Auch andere Bun- gen sowie die Kirchen sind. Alle staat- bezogen wurden die Hochschulklinika, desländer sind von diesen Inkonsisten- lich anerkannten Hochschulen in nicht- die erhebliche Einnahmen durch die zen der offiziellen Statistik betroffen: In staatlicher und nicht-kirchlicher Träger- Krankenversorgung erzielen. Bei den Hamburg werden nur die Einnahmen schaft werden als private Hochschulen privaten Hochschulen betrifft dies nur von vier der sieben, in Bremen nur von bezeichnet. die Universität Witten-Herdecke in einer der zwei privaten Hochschulen er- Nordrhein-Westfalen, die als einzige fasst. Für die einzige private Hochschule Zu den Studierendenzahlen: eine Medizin-Ausbildung anbietet. Bei der Interpretation der Studierenden- Während die Indikatoren zur An- zahlen ist zu beachten, dass viele der zahl der Hochschulen und zur Studie- privat Studierenden nicht in dem Bun- rendenzahl auf der Hochschulstatistik desland leben, in dem die von ihnen be- basieren, die 91 private Hochschulen suchte Hochschule ihren Sitz hat. Viele erfasst hat, sind in der Hochschulfi- haben einen Fernstudiengang belegt nanzstatistik des Statistischen Bundes- oder studieren an einer Hochschulfiliale. amtes lediglich 81 private Hochschulen Deshalb geben die Zahlen des Statisti- erfasst. Neben einzelnen fehlenden schen Bundesamtes keinen Aufschluss Werten ist diese Differenz darauf zu- darüber, in welchem Bundesland beson- rückzuführen, dass die Einnahmen und ders viele Studierende ein Studium an Ausgaben neugegründeter Hochschulen einer privaten Hochschule aufgenom- nicht im Gründungsjahr, sondern erst men haben oder wo besonders viele pri- in den Folgejahren in die Statistik ein- vat Studierende leben. Der Indikator bezogen werden. »Studierendenquote« gibt an, wie viele Im vorliegenden Rating führt dies Studierende von privaten Hochschulen zu teilweise deutlichen Abweichungen eines Bundeslandes im Verhältnis zu al- zwischen den Indikatoren »Hochschul- St i f t e rv e r ba n d Seite 21 L ändercheck in Sachsen-Anhalt führt die Finanzstatistik ebenfalls keine Einnahmen auf. I n d i k ato r e n u n d M e t h o d i k i n di katore n u n d methodi k di e i n di katore n I.1 Anzahl privater Hochschulen, 2008 Anteil der Anzahl privater Hochschulen an allen Hochschulen eines Bundeslandes, 2008 in Prozent Quellen für Teil II – Profilmerkmale des privaten Hochschulsektors Fächerprofil, 2008 Forschung Anteil und Veränderungsrate des Anteils der Drittmittel privater Hochschulen an allen Drittmitteln Quelle: Statistisches Bundesamt Anteil der eingeschriebenen Studierenden je Fach der Hochschulen, 2000 und 2008 I.2 Anzahl Studierende, 2008 Anteil der eingeschriebenen Studierenden je Fach Anteil abgeschlossener Promotionen an privaten an allen Studierenden eines Bundeslandes, 2008 2008 Quelle: Statistisches Bundesamt Studienform – Teilzeit-/ Fernstudium, 2011 Weiterführende Literatur staatlichen Hochschulen an allen Teilzeitstudi- Meyer-Guckel, Volker (2010): Rolle und Zukunft privaten bzw. staatlichen Hochschulen an allen Stifterverband, Essen, 2010. Quelle: Hochschulkompass der HRK, Stand 16. Mai Centrum für Hochschulentwicklung: Anteil der Studierenden an privaten Hochschulen in Prozent Quelle: Statistisches Bundesamt I.3 Einnahmen privater Hochschulen, 2008 Anteil der Einnahmen privater Hochschulen an allen Hochschuleinnahmen eines Bundeslandes (Einnahmen ohne Grundmittel), 2008 in Prozent Darunter fallen: Drittmittel und Einnahmen aus Studiengebühren, aus Sponsoring, aus Vermietung und Vermögen Quelle: Statistisches Bundesamt an privaten Hochschulen nach Bundesland, 2008 an staatlichen Hochschulen nach Bundesland, Quelle: Statistisches Bundesamt Anteil der Teilzeitstudiengänge an privaten bzw. engängen, 2011; Anteil der Fernstudiengänge an Fernstudiengängen, 2011 Gütersloh 2007 Reformmotor oder Randerscheinung?, Absolventen; Durchschnittsalter der Absolventen Quelle: Statistisches Bundesamt I.5 Veränderung der Anzahl der Studierenden, privaten bzw. staatlichen Hochschulen von allen eines Erststudiums an privaten bzw. staatlichen Hochschulen Quelle: Statistisches Bundesamt Internationalität 2000 bis 2008 Anteil der ausländischen Studierenden an privaten Hochschulen an allen Studierenden eines Studierenden privater/ staatlicher Hochschulen, Veränderungsrate des Anteils der Studierenden an Bundeslandes, 2000 bis 2008 in Prozentpunkten Quelle: Statistisches Bundesamt I.6 Veränderung der Einnahmen privater Hoch- schulen, 2000 bis 2008 Veränderung des Anteils der Einnahmen privater Hochschulen an allen Hochschuleinnahmen (ohne Grundmittel) eines Bundeslandes, 2000 bis 2008 in Prozentpunkten Quelle: Statistisches Bundesamt privater Hochschulen in Deutschland, Edition Studienabschluss – Erststudium, 2008 Veränderungsrate des Anteils privater Hochschulen an allen Hochschulen eines Bundeslandes, Frank, Andrea; Hieronimus, Solveigh; Killius, Nelson; Private Hochschulen in Deutschland – Anteil der Absolventen eines Erststudiums an 2000 bis 2008 in Prozentpunkten Hochschulen an allen Hochschulen, 2009 2011 I.4 Veränderung der Anzahl privater Hochschulen, 2000 bis 2008 Quelle: Statistisches Bundesamt privaten bzw. staatlichen Hochschulen an allen Wintersemester 2009/2010 Quelle: Statistisches Bundesamt Anteil englischsprachiger Studiengänge an priva- ten bzw. staatlichen Hochschulen an allen Studien- gängen privater bzw. staatlicher Hochschulen, 2011 Quelle: Hochschulkompass der HRK, Stand 16. Mai 2011 Anteil internationaler Studiengänge an privaten bzw. staatlichen Hochschulen an allen Studien- gängen privater bzw. staatlicher Hochschulen Quelle: Hochschulkompass der HRK, Stand 16. Mai 2011 St i f t e rv e r ba n d Seite 22 L ändercheck I n d i k ato r e n u n d M e t h o d i k Status Quo 2008 Hochschulen 2008 Dynamik 2000–2008 Studierende 2008 Einnahmen 2008 Hochschulen 2000–2008 in Prozent Studierende 2000–2008 Einnahmen 2000–2008 in Prozentpunkten Baden-Württemberg 22,9 3,1 6,6 4,8 0, 8 1 ,7 Bayern 1 0, 4 1,1 1,1 8,1 1,1 1,1 Berlin 48,4 4,3 14 ,1 36,6 4 ,0 12,0 7,7 0, 5 1 ,7 7,7 0, 5 1 ,7 Bremen 28,6 5,5 21,1 28,6 5,5 21,1 Hamburg 41,2 16,1 14,6 23,0 13,1 6,5 Hessen 2 7, 6 7, 0 18,3 6,2 5,2 1 0, 5 Mecklenburg-Vorpommern 14,3 1,0 1,6 14,3 1,0 1,6 Niedersachsen 24 ,0 2,5 2,6 12,0 1,8 0, 6 Nordrhein-Westfalen 24,6 6,2 6,8 7, 9 4 ,7 2,3 Rheinland-Pfalz 5,3 0, 4 7, 0 0, 3 - 0, 1 0, 3 Saarland 14,3 8,0 0, 0 14,3 8,0 0, 0 Sachsen 23,1 2,3 4,6 3,1 0, 6 1 ,7 Sachsen-Anhalt 9,1 0, 0 3 0, 0 9,1 0, 0 0, 0 Schleswig-Holstein 21,4 7, 4 1 0, 4 0, 0 -4,2 -6,3 Thüringen 23,1 0, 5 0, 5 23,1 0, 5 0, 5 Ungewichteter Durchschnitt 2 0, 2 4 ,1 6,9 11,0 2,6 3,4 Brandenburg St i f t e rv e r ba n d Seite 23 L ändercheck I n d i k ato r e n u n d M e t h o d i k forschung und lehre im föderalen wettbewerb d e r ländercheck w i s s e n s c h a f t Deutschland ist ein föderaler Bundesstaat. Die staatlichen Verantwortlichkeiten für Bildung und Wissenschaft sind vorrangig bei den 16 Bundesländern verortet. Für den Hochschulbereich hat die Föderalismus-Reform im Jahr 2006 den Ländern praktisch die Alleinzuständigkeit eingeräumt. Damit erwächst ein Wettbewerb zwischen den Ländern um die besten Bedingun- gen für Bildung und Forschung, aber auch eine Verantwortung der Länder zur Zusammenarbeit und Abstimmung bei nationalen Herausforderungen. Der Stifterverband-Ländercheck überprüft regelmäßig den Stand und die Wirkungen des föderalen Wettbewerbs auf unterschiedlichen Feldern der akademischen Bildungs- und Innovationspolitik und zeichnet Landkarten Deutschlands, die Orientierungen bieten für politische Standortdebatten. bisher erschienene ausgaben des ländercheck wissenschaft: Der lange Weg nach Bologna – wo stehen die Länder bei der Studienreform? h e rausge be r Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft Barkhovenallee 1, 45239 Essen Postfach 16 44 60, 45224 Essen Telefon (02 01) 84 01-0 Oktober 2009 Wo die Forschungslandschaft blüht – ein Vergleich der Länder nach öffent lichen und privaten Wissensinvestitionen Juni 2010 Telefax (02 01) 84 01-3 01 Auswirkungen von Studiengebühren – ein Vergleich der Bundesländer nach www.stifterverband.de September 2010 [email protected] autore n Andrea Frank, [email protected] Mathias Winde, [email protected] g e sta ltu n g h e i l m e y e r unds e r n a u ■ g e s t a l t u n g www.heilmeyerundsernau.com infografik isotype.com druck www.heenemann-druck.de www.laendercheck-wissenschaft.de Studierendenzahlen und ihrer sozialen Zusammensetzung