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Die drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg

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Die drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg
LÄNDERCH ECK
lehre und forschung im föderalen wettbewerb
oktober 2011
privater hochschulsektor
ein vergleich der bundesländer nach anzahl der
privaten hochschulen, studierenden und einnahmen
Die drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg
und Bremen sowie Hessen haben im Bun-
desländervergleich den größten privaten
Hochschulsektor. Die vier Bundesländer la-
S
D
gen bei allen drei Indikatoren (Anzahl der
privaten Hochschulen, Anzahl der Studieren-
S
D
S
D
den und Höhe der Einnahmen) über dem
bundesdeutschen Durchschnitt.
S
D
Einen besonders kleinen privaten Hoch-
schulsektor haben dagegen Sachsen-Anhalt,
S
D
S
D
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpom-
mern. Sie haben je nur eine private Hoch-
S
D
schule. Sachsen hat es als einziges ostdeutsches Flächenland geschafft, einen größeren
S
D
S
D
privaten Hochschulbereich zu etablieren.
Bei den westdeutschen Ländern ist der
private Hochschulsektor in Rheinland-Pfalz
S
D
und Bayern unterdurchschnittlich ausgeprägt.
S
D
S
D
S
D
Schleswig-Holstein ist das einzige Bun-
S Status quo
D Dynamik
desland, in dem der private Hochschulsektor
in den vergangenen Jahren an Größe einge-
büßt hat. Das Land erreicht aber immer noch
einen Platz im Mittelfeld.
Bundesweit sind flexible Studienformen
ein wesentliches Profilmerkmal des privaten
S
D
S
D
S
D
Hochschulsektors.
Internationalität und Forschung sind
Profilmerkmale weniger privater Hochschu-
len. Besonders international sind die priva-
ten Hochschulen in Bremen und im Saar-
land; forschungsstarke Hochschulen finden
sich in Baden-Württemberg, Bremen, Hessen und Nordrhein-Westfalen.
www.laendercheck-wissenschaft.de
Spitzengruppe
Mittelgruppe
Schlussgruppe
grösse des private n h o c h s c h u ls e kto r s
e rge bn isse u n d met h o d e n d e s l ä n d e rc h e c ks
de r private
hochschu lse ktor
flexiblen und virtuellen Studienangebo-
Der private Hochschulsektor hat sich in
die AKAD-Hochschulen sind Beispiele
den vergangenen Jahren rasant entwi-
hierfür. Schließlich entwickeln sie Stu-
ckelt – er ist größer und vielfältiger ge-
dienangebote, die eine Akademisierung
worden. Private Hochschulen gelten als
früherer Ausbildungsberufe zum Ziel
Innovatoren im deutschen Hochschul-
haben. Die neuen Studiengänge für Ge-
system und bilden heute ein kleines,
sundheitsberufe werden fast ausschließ-
aber dynamisches Segment im Hoch-
lich von privaten Hochschulen angebo-
schul- und Wissenschaftssektor. Wäh-
ten.
ten. Die Fernhochschule Hamburg oder
rend sich die öffentliche Debatte vor al-
Private Hochschulen besetzen also
lem auf wenige private Hochschulen mit
vor allem Felder, die von staatlichen
stark selektiven Managementprogram-
Hochschulen bisher kaum oder nur un-
men konzentriert, ist die Landschaft in
zureichend in den Blick genommen
Hochschulträger
Anzahl der Hochschulen nach Trägern 2008
Land
256
Gesamt:
398
Bund
8
Kommune
2
Kirche
38
Privat
91
Sonstige
3
Quelle: Statistisches Bundesamt
ihrer Gesamtheit deutlich vielfältiger als
wurden. Gleichzeitig agieren sie in ge-
Hochschulen erlebt, einige haben schon
weithin bekannt. Das Angebotsspek­
sellschaftlich relevanten Bereichen. So
länger eine solide Substanz privater
trum reicht von der Akademisierung
wenden sich viele private Hochschulen
Einrichtungen. Bundesländer können
bisheriger Ausbildungsberufe über pra-
mit ihren Angeboten an Berufstätige, die
durch Rahmenbedingungen die Ansied-
xisorientierte Bachelor- und Masterange-
von staatlichen Hochschulen nur wenig
lung privater Hochschulen fördern oder
bote bis zu hoch selektiven interdiszipli-
angesprochen werden. Private Hoch-
verhindern. Einige Bundesländer haben
nären Angeboten oder Managementstu-
schulen ermöglichen sowohl vom fachli-
die Chancen, die sich durch private
diengängen. Die Landschaft ist eher
chen Angebot her als auch durch die
Hochschulen ergeben, intensiver ge-
fachhochschulisch und weniger univer-
Gestaltung der Studiengänge eine größe-
nutzt als andere. Jenseits der aktiven Ge-
sitär geprägt. Die Stärken liegen in der
re Bandbreite an tertiärer Ausbildung in
staltungsmöglichkeiten der einzelnen
Lehre und nur an wenigen Hochschulen
Deutschland. Darüber hinaus erschlie-
Bundesländer hat auch das jeweilige
in der Forschung.
ßen sie zusätzliche finanzielle Ressour-
Marktpotenzial des Bundeslandes Ein-
Private Hochschulen besetzen häu-
cen von privaten Förderern und Investo-
fluss auf die Größe und die Entwicklung
fig als erste wichtige Nischen im Hoch-
ren. Der private Hochschulsektor ist da-
des privaten Hochschulsektors. Ist der
schulsystem. Sie entwickeln zudem
her insgesamt gesehen eine wichtige Er-
staatliche Sektor nicht in der Lage, die
neue Strukturen. Beispiele hierfür sind
gänzung der staatlichen Angebote.
Nachfrage nach Hochschulbildung zu
Professional Schools wie die Bucerius
Der private Hochschulsektor ist
befriedigen oder interessante Nischen
Law School oder die Hertie School of
aber nicht in allen Bundesländern gleich
zu besetzen, steigt die Attraktivität für
Governance. Sie sind innovativ in der
entwickelt. Einige Bundesländer haben
private Hochschulgründungen. Dieser
Entwicklung neuer Studienformen, ex-
in den vergangenen Jahren einen regel-
Ländercheck zeigt, wie groß der private
perimentieren mit Fernstudienformen,
rechten Boom von Gründungen privater
Hochschulsektor in den einzelnen Bun-
St i f t e rv e r ba n d
Seite 2 L ändercheck
G r ö s s e d e s p r i vat e n H o c h s c h u l s e k to r s
desländern ist und wie stark er in den
In beiden Kategorien werden drei Indi-
vergangenen Jahren gewachsen ist.
katoren herangezogen: die Anzahl, die
Kapitel 2 ergänzt das Rating im ers-
Studierenden und die Einnahmen der
ten Teil und gibt eine Übersicht über
au fbau u n d i n di katore n
privaten Hochschulen.
ren für das Rating keine Rolle.
Profilmerkmale des privaten Hochschul-
In einigen kleinen Bundesländern
sektors.
Fächerspektrum,
Studienart
Der Stifterverband hat 2010 mit der Stu-
besteht der private Hochschulsektor nur
und -form, die Internationalität des Stu-
die »Rolle und Zukunft privater Hoch-
aus wenigen oder nur einer einzigen
diums und die Relevanz der Forschung
schulen« eine ausführliche Bestandsauf-
Hochschule, so dass die verwendeten
wurden als Profilmerkmale ausgewählt.
nahme des privaten Hochschulsektors
Daten auf wenigen oder nur einer Ein-
Sie spielen für das Rating im ersten Teil
vorgelegt. Der Ländercheck ergänzt diese
richtung basieren. Besonders für diese
keine Rolle.
Studie durch weitere quantitative und
Bundesländer sei explizit darauf hinge-
qualitative Informationen und konzen­
wiesen: Bewertet werden in diesem Län-
triert sich auf Größe, Entwicklung und
dercheck nur Bundesländer, keine ein-
ausgewählte Profilmerkmale nicht-staat-
zelnen Hochschulen. Private Hochschu-
licher Hochschulen. Unter dem Begriff
len haben so unterschiedliche Profile,
»private Hochschulen« werden in die-
Ziele und Finanzierungsmodelle, dass
sem Ländercheck staatlich anerkannte
aus den hier analysierten Daten und mit
Hochschulen in nicht-staatlicher und
der hier verwendeten Methodik nicht auf
nicht-kirchlicher Trägerschaft zusam-
den Erfolg einer oder mehrerer Hochschulen eines Bundeslandes geschlossen
mengefasst.
In Kapitel 1 des Länderchecks wird
die Größe des privaten Hochschulsek-
werden darf.
Schließlich fließen keine Qualitäts-
tors in den Bundesländern gemessen
merkmale in die Bewertung mit ein. So
und bewertet. Größe wird hier verstan-
wird nicht bewertet, ob die privaten
den als Größe des privaten Hochschul-
Hochschulen gemeinnützig oder ge-
sektors eines Bundeslandes im Vergleich
winnerzielend betrieben werden, ob sie
zur Größe des Hochschulsektors dieses
exzellente und international anerkannte
Bundeslandes insgesamt. Die einzelnen
Leistungen in Forschung und Lehre er-
Indikatoren geben also jeweils den An-
bringen oder sich auf die Akademisie-
teil der privaten Hochschulen an allen
rung früherer Ausbildungsberufe spezia-
Hochschulen eines Bundeslandes an.
lisiert haben. Ebenso spielen Qualitäts-
Dies geschieht in zwei Kategorien: ers-
merkmale wie die institutionelle Akkre-
tens in einem Rating des Status quo im
ditierung durch den Wissenschaftsrat
Jahr 2008 und zweitens in einem Rating
oder die Akkreditierung einzelner Studi-
der Dynamik zwischen 2000 und 2008.
engänge durch Akkreditierungsagentu-
St i f t e rv e r ba n d
Seite 3 L ändercheck
G r ö s s e d e s p r i vat e n H o c h s c h u l s e k to r s
grösse des private n h o c h s c h u ls e kto r s
status quo 2008
Größe des privaten Hochschulsektors
2008
Studierendenanteil: In Brandenburg sind
H
S
E
H
S
E
den an privaten Hochschulen eingeH
S
E
S
E
H
S
E
im Jahr 2008 fünf von 1.000 Studieren-
H
S
E
SSpitzengruppe
H Hochschulen
S Studierende
E Einnahmen
H
S
E
Ländereinfärbung
nach Bestand
Mittelgruppe
Schlussgruppe
Indikatoren und Gewichtung
I.1 Anzahl privater Hochschulen, 2008 (33%)
I.2 Anzahl Studierende, 2008 (33%)
I.3 Einnahmen privater Hochschulen, 2008 (33%)
schrieben, in Bayern sind es elf und in
Schleswig-Holstein 74. Auch bei den
nenswerten privaten Hochschulbereich
Einnahmen lassen sich deutliche Unter-
aufgebaut. Im Westen haben private
schiede feststellen. In Bremen liegt der
Hochschulen in Bayern, Rheinland-
Anteil bei über 20 Prozent an den gesam-
Pfalz und im Saarland einen vergleichs-
ten Hochschuleinnahmen, in Schleswig-
weise kleinen Anteil am Hochschulsek-
Holstein sind es zehn Prozent und in
tor.
Niedersachsen knapp drei Prozent.
Für das Status-quo-Rating werden
drei Indikatoren untersucht: Anteil des
me h r private als staatlich e
hochschu le n i n be rli n
privaten Hochschulsektors eines Bundeslandes in Bezug auf 1. Anzahl der
Im Jahr 2008 sind private Hochschulen
Einrichtungen, 2. Anzahl der Studieren-
in allen 16 Bundesländern vertreten.
Im Jahr 2008 zählte das Statistische Bun­
den und 3. die Höhe der Einnahmen.
In fünf Bundesländern gibt es jeweils
desamt insgesamt 91 private, staatlich
Bezugsjahr ist 2008, da dieses Jahr das
nur eine private Hochschule: in Bran-
anerkannte Hochschulen in Deutsch­
aktuellste ist, für das alle Informationen
denburg,
land. Damit wird von den insgesamt
vorliegen.
Rhein­land-Pfalz, Sachsen-Anhalt und
Mecklenburg-Vorpommern,
398 Hochschulen jede fünfte privat ge-
Bei allen drei Indikatoren schneidet
im Saarland. Die Hälfte der privaten
tragen. Private Hochschulen haben im
Hamburg weit überdurchschnittlich ab
Hochschulen konzentrieren sich in nur
Durchschnitt jedoch deutlich weniger
und ist damit das Bundesland mit dem
drei Bundesländern: Baden-Württem-
Studierende als ihre staatlichen Pen-
größten privaten Hochschulsektor. Die
berg (16), Nordrhein-Westfalen und Ber-
dants: Hier sind gerade einmal vier Pro-
beiden Stadtstaaten Berlin und Bremen
lin (jeweils 15) beherbergen zusammen
zent der Studierenden eingeschrieben.
sowie Hessen und Schleswig-Holstein
46 private Hochschulen.
Einen etwas größeren Anteil haben die
erreichen ebenfalls Plätze in der Spitzen-
Bezogen auf alle Hochschulen ei-
Privaten an den Einnahmen der Hoch-
gruppe. In den ostdeutschen Bundes­
nes Bundeslandes ist der private Hoch-
schulen: Sie können rund sieben Pro-
ländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt,
schulsektor in Berlin am größten. Das
zent der Einnahmen auf ihren Konten
Mecklenburg-Vorpommern und Thürin­
Bundesland hat mehr private Hochschul­
verbuchen.
gen fällt der private Hochschulsektor
einrichtungen als staat­liche. 15 private
hingegen kaum ins Gewicht. Mit Aus-
Hochschulen stehen 14 staatlichen und
schulsektors ist in den 16 Bundeslän-
nahme von Berlin hat allein Sachsen im
zwei kirchlichen Einrichtungen gegen-
dern äußerst unterschiedlich. Beispiel
Osten Deutschlands bisher einen nen-
über. Eine ähnlich große Dichte an pri-
Das Gewicht des privaten Hoch-
St i f t e rv e r ba n d
Seite 4 L ändercheck
Stat u s q u o 2 0 0 8
vaten Einrichtungen hat daneben nur
Private und staatliche Hochschulen
Anzahl der privaten und staatlichen Hochschulen 2008
Hamburg zu bieten. Von 17 Hochschulen der Hansestadt werden sieben in pri-
privat
staatlich
Berlin
Hamburg
Bremen
Hessen
NRW
Niedersachsen
Sachsen
Thüringen
Baden-Württ.
Schleswig-H.
Meckl.-Vorpom.
Saarland
Bayern
Sachsen-Anhalt
Brandenburg
Rheinland-Pfalz
vater Trägerschaft geführt. In Hessen,
Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ist jede vierte Hochschule privat.
hambu rg: je de r sechste
stu de nt an e i n e r privathochschu le
Die reine Anzahl der Einrichtungen sagt
nicht viel über die quantitative Ausbildungsleistung des privaten Hochschulsektors aus. Diese lässt sich aber am Anteil der privat Studierenden messen. Insgesamt wurden 2008 etwa 85.000 Stu-
0
dierende an Hochschulen in privater
10
20
30
40
50
60
70
Quelle: Statistisches Bundesamt
Trägerschaft ausgebildet. Von den insgesamt 2.025.000 Studierenden sind dies
matete Hochschule für Oekonomie und
len haben ihren Sitz in der Hansestadt.
4,2 Prozent. Die meisten privat Studie-
Management (FOM) in ganz Deutsch-
Im Saarland, in Schleswig-Holstein und
renden entfielen auf Nordrhein-Westfa-
land Studienzentren eingerichtet, um ih-
in Hessen gibt es ebenfalls überdurch-
len (knapp 30.000) sowie auf Hessen
ren Studierenden ein wohnortnahes Stu-
schnittlich viele Studierende an privaten
und Hamburg (jeweils etwa 12.000).
dium zu ermöglichen. Mit knapp 13.000
Hochschulen: Der Anteil beträgt zwischen sieben und acht Prozent.
Einen wesentlichen Einfluss auf die
Studierenden im Jahr 2008 ist sie die mit
Studierendenzahl hat das Profil der in
Abstand größte und mit ihrer 20-jähri-
Schlechter schneiden zwei kleine
einem Bundesland angesiedelten priva-
gen Geschichte zugleich eine der ältesten
Länder ab, in denen die privaten Hoch-
ten Hochschulen. Vergleichsweise hohe
Privathochschulen Deutschlands.
schulen vor allem auf die klassische Prä-
Studierendenzahlen weisen vor allem
Beim Anteil der Studierenden an
senzausbildung für wenige, ausgewählte
diejenigen privaten Hochschulen auf,
privaten Hochschulen eines Bundeslan-
Studierende setzen. In Bremen und
die schon länger am Markt agieren, ein
des ist Hamburg mit Abstand Spitzenrei-
Rheinland-Pfalz bestimmten mit der Ja-
Fernstudium ermöglichen und/oder ein
ter. 16 Prozent der Studierenden sind
cobs University in Bremen und der
Netz von Filialen aufgebaut haben. So
hier an einer privaten Hochschule ein-
WHU – Otto Beisheim School of Ma-
hat die in Nordrhein-Westfalen behei-
geschrieben. Zwei große Fernhochschu-
nagement in Vallendar solche Hoch-
St i f t e rv e r ba n d
Seite 5 L ändercheck
Stat u s q u o 2 0 0 8
status quo 2008
Studierende an privaten Hochschulen
Anteil an allen Studierenden 2008,
Abweichungen vom Durchschnitt in
Prozentpunkten
Hamburg
Saarland
Schleswig-H.
Hessen
NRW
Bremen
Berlin
-4
-2
Baden-Württ.
Niedersachsen
Sachsen
Bayern
Meckl.-Vorpom.
Thüringen
Brandenburg
Rheinland-Pfalz
Sachsen-Anhalt
0
2
4
6
8
10 12
Quelle: Statistisches Bundesamt,
eigene Berechnungen
schulen den privaten Sektor. Sie halten
zwar besonders viele, aber auch beson-
privaten Hochschulen besonders wichti-
ders kleine private Hochschulen. Ein
gen Einnahmen der Hochschulen ohne
Grund dafür könnte sein, dass viele der
Zuschüsse der Träger herangezogen.
privaten Hochschulen in Berlin erst in
Dies lässt Rückschlüsse auf die Leistun-
den letzten Jahren gegründet wurden
gen einer Einrichtung sowohl in der
(siehe dazu den Abschnitt zur »Dyna-
Lehre als auch in der Forschung zu, da
mik« des privaten Hochschulsektors
er Einnahmen aus Studiengebühren und
weiter unten).
der Vermarktung virtueller Studiengän-
In Brandenburg, Mecklenburg-Vor-
ge ebenso umfasst wie Drittmittelein-
pommern, Sachsen-Anhalt und Thürin-
nahmen. Darüber hinaus fließen Ein-
gen sind ebenfalls nur wenige Studieren-
nahmen aus Sponsoring, aus Vermie-
de an privaten Hochschulen einge-
tung und aus Vermögen in die Einnah-
schrieben. In keinem dieser Bundeslän-
menstatistik ein. Sie umfasst nicht die
der studieren mehr als 400 Personen an
Grundmittel der Hochschule, also Zu-
einer privaten Einrichtung. Mögliche
weisungen der jeweiligen Träger.
Ursachen für diesen relativ geringen An-
Insgesamt haben deutsche Hoch-
teil sind in der fehlenden Tradition pri-
schulen im Jahr 2008 Einnahmen in
vat finanzierter Bildung und den guten
Höhe von sechs Milliarden Euro erzielt.
Betreuungsrelationen und Ausstattun-
Die privaten Hochschulen hatten daran
gen staatlicher Hochschulen zu suchen.
einen Anteil von knapp 7,5 Prozent,
Eine Ausnahme ist Sachsen: Mit 2.500
rund 450 Millionen Euro. Den weitaus
Studierenden werden in Sachsen fast
größten Einnahmeblock machten »Ver-
ihrem Profil entsprechend nur wenige
ebenso viele Personen privat ausgebildet
waltungseinnahmen« mit rund 370 Mil-
Studienplätze bereit. Die beiden Bun-
wie im viel größeren Bayern mit 2.900
lionen Euro aus. Diese dürften sich bei
desländer finden sich beim Indikator
Studierenden an privaten Hochschulen.
privaten Hochschulen vorwiegend aus
Studiengebühren speisen. Die Drittmit-
»Studierendenquote« im Mittelfeld (Bremen) bzw. in der Schlussgruppe (Rheinland-Pfalz) wieder.
Berlin, das eine Spitzenstellung bei
hochschu le n i n breme n
u n d h esse n mit de n
höchste n e i n nahme n
teleinnahmen spielen bei den Privathochschulen dagegen eine deutlich
kleinere Rolle: 45 Millionen Euro kamen 2008 zusammen. Im Durchschnitt
der Anzahl der privaten Hochschulen
hat, liegt bei der Studierendenquote
Einen weiteren Hinweis auf die Bedeu-
nahm jede der 81 privaten Hochschulen
ebenfalls nur im Mittelfeld. Gut vier Pro-
tung des privaten Hochschulsektors für
5,5 Millionen Euro ein.
zent studieren in der Hauptstadt an pri-
ein Bundesland liefern die Einnahmen.
Die Einnahmen verteilen sich aller-
vaten Einrichtungen. Berlin hat damit
Als Indikator werden hierfür die für viele
dings äußerst ungleich über die 81 pri-
St i f t e rv e r ba n d
Seite 6 L ändercheck
Stat u s q u o 2 0 0 8
vaten Hochschulen. 25 Prozent der Einnahmen werden von den drei, 50 Prozent von den zehn einnahmestärksten
Hochschulen erzielt. In dem hier vorgenommenen Bundesländer-Rating schnei­
den daher vor allem diejenigen Bundesländer gut ab, in denen eine oder mehrere der einnahmestarken Privathochschulen ansässig sind, die auch im Vergleich zum staatlichen Bereich relevante
Einnahmen generiert haben. Bei diesem
Indikator stechen die Bundesländer Bremen, Hessen, Hamburg und Berlin he­
raus. Zwischen 14 und 21 Prozent betragen hier die Anteile der Einnahmen der
privaten Hochschulen.
Einnahmen der privaten Hochschulen
Anteil an allen Hochschuleinnahmen (ohne Grundmittel) in Prozent 2008
Bremen
Hessen
Hamburg
Berlin
Schleswig-H.
Rheinland-Pfalz
NRW
Baden-Württ.
Sachsen
Niedersachsen
Brandenburg
Meckl.-Vorpom.
Bayern
Thüringen
Saarland
Sachsen-Anhalt
Die hohen Einnahmen in diesen
Ländern verteilen sich auf wenige private Hochschulen. Die drei privaten Hoch-
0
5
10
Quelle: Statistisches Bundesamt,
eigene Berechnungen
schulen mit den größten Einnahmen
waren 2008 die Frankfurt School of Fi-
men von Privathochschulen in Deutsch-
nance and Management (Hessen), die
land.
Jacobs University Bremen und die Stein-
Den wenigen einnahmestarken
beis-Hochschule Berlin. Sie nahmen zu-
Hochschulen steht am unteren Ende der
sammen 120 Millionen Euro ein.
Skala eine ganze Reihe von einnahme-
Insbesondere die hessischen Privat-
schwachen Hochschulen gegenüber. Die
hochschulen sind gut aufgestellt: Von
Hälfte der privaten Hochschulen erzielte
den fünf einnah­mestärksten Hochschu-
weniger als 2,7 Millionen Euro Einnah-
len liegen zwei in Hessen. Drei weitere
men pro Einrichtung, ein Viertel der 81
Privathochschulen des Bundeslandes
privaten Hochschulen nahm 2008 sogar
können überdurchschnittliche Einnah-
weniger als eine Million Euro ein.
men verzeichnen. Die insgesamt acht
hessischen Privathochschulen verbuchen ein knappes Viertel aller Einnah-
St i f t e rv e r ba n d
Seite 7 L ändercheck
Stat u s q u o 2 0 0 8
15
20
dynami k 2000 bis 2 0 0 8
Dynamik des privaten Hochschulsektors
2000 bis 2008
Seit dem Jahr 2000 erlebt DeutschH
S
E
H
S
E
land einen Gründungsboom privater
Hochschulen. Allein der private HochH
S
E
schulsektor war dafür verantwortlich,
dass die Anzahl der Hochschulen in
Deutschland von 349 im Jahr 2000 auf
Indikatoren und Gewichtung
I.4 Veränderung der Anzahl privater Hochschulen, 2000 bis 2008 (33%)
I.5 Veränderung der Anzahl der Studierenden,
2000 bis 2008 (33%)
I.6 Veränderung der Einnahmen privater
Hochschulen, 2000 bis 2008 (33%)
398 im Jahr 2008 stieg. Die Anzahl der
staatlichen Hochschulen blieb in diesem
Zeitraum mit 266 Hochschulen ebenso
S
E
H
S
E
H
S
E
H Hochschulen
S Studierende
E Einnahmen
H
S
E
konstant wie die Anzahl der kirchlichen
Hochschulen mit 38. Neben praxisorientierten Fachhochschulen in privater
Trägerschaft entstanden auch einige private Stiftungsuniversitäten wie die Buce-
SSpitzengruppe
Mittelgruppe
Schlussgruppe
rius Law School in Hamburg, die Hertie
School of Governance in Berlin oder die
Zeppelin University in Friedrichshafen.
Anzahl privater Hochschulen
2000 und 2008
Entwicklung der Anzahl Hochschulen in
privater Trägerschaft
Der private Hochschulsektor ist deshalb
grü n du ngsboom be i
private n hochschu le n
ausgesprochen jung: Etwas mehr als die
Die Zahl der privaten Hochschulen ist
2008 jünger als acht Jahre.
Hälfte der privaten Hochschulen war
tig gewachsen. In den 70er- und 80er-
hat sich auch in den Studierendenzah-
Jahren des vergangenen Jahrhunderts
len niedergeschlagen. Studierten im Jahr
entstanden zunächst vor allem Fach-
2000 hier noch 25.000 Personen, waren
Niedersachsen
hochschulen in privater Trägerschaft
es acht Jahre später 85.000. Ihr Anteil
Schleswig-H.
und stärker profilierte Hochschulen
an allen Studierenden stieg von 1,4 Pro-
wirtschaftswissenschaftlicher
Prägung.
zent auf 4,2 Prozent. Die finanzielle Ent-
Berlin
In den 1990er-Jahren wurden vermehrt
wicklung hielt damit Schritt: Die Ein-
Hamburg
private Hochschulen mit stark speziali-
nahmen kletterten im gleichen Zeitraum
Bayern
sierter Ausbildung gegründet. Das Kon-
von 123 auf 445 Millionen Euro.
St i f t e rv e r ba n d
91
Hessen
Sachsen
Übrige Länder
Gesamt
schulen nahm weiter zu.
44
NRW
Der Boom der Privathochschulen
und die Gründung privater Fachhoch-
2008
Baden-Württ.
bereits in der alten Bundesrepublik ste-
zept des Fernstudiums hielt Einzug,
2000
Quelle: Statistisches Bundesamt
Seite 8 L ändercheck
Dynamik 2000 bis 2008
frü hstarte r im rückwärts gang: sch leswig-holste i n
Im Dynamik-Rating liegt es deshalb auf
dem letzten Platz.
Nicht in allen Bundesländern entwickelte sich der Ausbau des privaten
Hochschulsektors gleich schnell. Die 43
vorre ite r se it 2000:
h esse n u n d hambu rg
Zwei Länder sind seit dem Jahr 2000 un-
zu rückge falle n: rh e i n lan d-pfalz u n d sachse n
verändert Vorreiter in der privaten
Hochschulbildung: Hamburg und Hes-
privaten Hochschulen im Jahr 2000 ver-
sen. Die beiden Bundesländer hatten
teilten sich sehr ungleichmäßig über die
Auch Rheinland-Pfalz und Sachsen hat-
bereits im Jahr 2000 einen überdurch-
16 Bundesländer. Ein Status-quo-Rating
ten im Jahr 2000 einen überdurch-
schnittlich großen privaten Hochschul-
des privaten Hochschulsektors für das
schnittlich großen privaten Hochschul-
sektor und konnten ihre Vorreiterrolle
Jahr 2000 hat einen überraschenden
sektor und lagen im Ländervergleich
verteidigen. Hamburg hatte im Jahr
Spitzenreiter: Schleswig-Holstein. In
weiter vorn als acht Jahre später. Sach-
2000 bereits zwei private Hochschulen,
dem nördlichsten Bundesland hatten
sen hatte im Jahr 2000 bereits fünf pri-
seitdem wurden weitere fünf gegründet.
sich zur Jahrtausendwende bereits drei
vate Hochschulen, als noch kein ande-
Waren im Jahr 2000 drei Prozent der
private Hochschulen angesiedelt. Zwölf
res der ostdeutschen Flächenländer
in der Spitzengruppe vertreten. Seit-
für sich verbuchen.
dem wächst der private Hochschulsek-
Das wären auch noch im Jahr 2008
tor in Sachsen zwar noch, aber nur sehr
Spitzenwerte. Allerdings ist der private
langsam. So wurden in den ostdeut-
Hochschulsektor seit 2000 in Schles-
schen Ländern beispielsweise sieben
wig-Holstein geschrumpft. Die im Jahr
private Hochschulen etabliert, aber nur
2000 bestehenden Hochschulen sind
eine davon in Sachsen. Der Anteil der
noch tätig, es sind aber keine neuen hin-
sächsischen Studierenden an Privat-
zugekommen. Die Anzahl der Studie-
hochschulen wuchs von 1,7 auf 2,3
renden und die Einnahmen an diesen
Prozent. Im Bundesgebiet stieg der
Hochschulen sind zwischen 2000 und
Durchschnitt dagegen von 1,4 auf 4,2
2008 absolut und relativ gesehen rück-
Prozent. Auch an Rheinland-Pfalz ist
läufig. Der Studierendenanteil sank von
der Boom der privaten Hochschulgrün-
11,5 auf 7,5 Prozent, die Einnahmen
dungen in den vergangenen Jahren vor-
machen nur noch 10,5 Prozent an allen
beigegangen. Sachsen und Rheinland-
Hochschuleinnahmen aus, ein Rück-
Pfalz landen bei der Dynamik in der
gang um mehr als sechs Prozentpunkte.
Schlussgruppe.
St i f t e rv e r ba n d
Seite 9 L ändercheck
Schleswig-H.
Hamburg
Hessen
Sachsen
Baden-Württ.
Rheinland-Pfalz
Berlin
NRW
Niedersachsen
Bayern
Bremen
Saarland
Thüringen
Meckl.-Vorpom.
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Quelle: Statistisches Bundesamt,
eigene Berechnungen
Dynamik 2000 bis 2008
weit überdurchschnittlich
17 Prozent der Hochschuleinnahmen
Größe nach Ländercheck-Rating
überdurchschnittlich
quo-Rating des Jahres 2000 ist es damit
durchschnittlich
privaten Hochschulen konnten knapp
Privater Hochschulsektor 2000 und
2008 im Vergleich
unterdurchschnittlich
eine einzige private Hochschulgründung vorzuweisen hatte. Im Status-
weit unterdurchschnittlich
Prozent der Studierenden wurden an
diesen Hochschulen ausgebildet. Die
dynami k 2000 bis 2 0 0 8
Studierenden an privaten Hochschulen
der Hansestadt eingeschrieben, waren es
acht Jahre später 16 Prozent.
se großen privaten Hochschulsektor.
In Berlin wurden in den vergangenen Jahren gleich 13 neue private Hoch-
In Hessen kamen zwischen 2000
schulen gegründet. Zum Vergleich: Im
und 2008 zu den sechs bestehenden
Jahr 2008 hatten Berlin und Nordrhein-
Einrichtungen zwar nur zwei neue pri-
Westfalen beide jeweils 15 private Hoch-
vate Hochschulen dazu, aber dafür wa-
schulen. Acht Jahre zuvor gab es davon
ren die etablierten hessischen Privat-
in NRW bereits neun, in Berlin aber nur
hochschulen sehr erfolgreich bei der
zwei. Allerdings haben bisher wenige
Erhöhung der Studierendenzahlen und
der 15 Berliner Privathochschulen eine
der Einnahmen. Der Anteil der privat
signifikante Größe erreicht: Nur zwei
Studierenden stieg innerhalb von acht
hatten 2008 mehr als 250 Studierende.
Jahren von 1,8 auf sieben Prozent. Die
In Hamburg erreichen fünf der sieben
Einnahmenquote der Privathochschu-
Hochschulen diese Größe. Auch der
len kletterte im gleichen Zeitraum von
Großteil der Einnahmen konzentriert
acht auf 18 Prozent.
sich in wenigen Einrichtungen. Drei
au f de r ü be rholspu r:
be rli n u n d breme n
der Einnahmen. Die Studierenden- und
Studierende an Privathochschulen
Anteil an Studierenden aller Hochschulen,
Veränderungen 2000 bis 2008 in
Prozentpunkten
Hamburg
Saarland
Bremen
Hessen
NRW
Berlin
Niedersachsen
Bayern
Meckl.-Vorpom.
Baden-Württ.
Sachsen
Thüringen
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Rheinland-Pfalz
Schleswig-H.
Hochschulen erzielen knapp 85 Prozent
Einnahmenanteile der Berliner Privathochschulen entwickeln sich also nicht
-6
-3
0
3
6
9
12
Quelle: Statistisches Bundesamt,
eigene Berechnungen
Von einem niedrigen Niveau aus starte-
ganz so dynamisch, wie es die Anzahl
ten hingegen zwei andere Bundesländer,
der Gründungen vermuten ließe, trotz-
temberg haben sich absolut gesehen die
die es im Jahr 2008 bis in die Spitzen-
dem expandiert der Berliner Privathoch-
meisten privaten Hochschulen niederge-
gruppe geschafft haben: Berlin und Bre-
schulsektor deutlich stärker als in den
lassen: Im Jahr 2000 waren es bereits
men. In Bremen hatte sich bis zum Jahr
meisten anderen Bundesländern.
neun Hochschulen, acht Jahre später 16.
Mit diesem von der Anbieterzahl her
2000 noch keine private Hochschule
im mitte lfe ld:
n i e de rsachse n,
nordrh e i n-westfale n,
bade n-wü rttembe rg
größten privaten Hochschulsektor lag
entwickelt.
Im Mittelfeld des Dynamik-Ratings lie-
genden Jahren jedoch geringer aus als in
niedergelassen. Die Gründung der heutigen Jacobs University wurde zu dem
Zeitpunkt aber bereits geplant und 2001
vollzogen. Seitdem hat sich die Hoch-
das Land relativ betrachtet im Jahr 2000
noch bei allen drei Indikatoren etwas
über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Die Zuwächse fielen in den fol-
schule zu einem wichtigen Teil des Bremer
Hochschulsektors
Durch die Gründung einer zweiten pri-
gen die drei großen Bundesländer Ba-
anderen Länden, sodass Baden-Würt-
vaten Hochschule 2005 hat die Hanse-
den-Württemberg, Niedersachsen und
temberg im Jahr 2008 insgesamt durch-
stadt im Jahr 2008 einen vergleichswei-
Nordrhein-Westfalen. In Baden-Würt-
schnittlich abschneidet. Eine ähnliche
St i f t e rv e r ba n d
Seite 10 L ändercheck
Dynamik 2000 bis 2008
Entwicklung auf etwas niedrigerem Ni-
(mit den bereits erwähnten Ausnahmen
veau hat der private Hochschulsektor in
Sachsen und Berlin) gab es im Jahr 2000
Niedersachsen genommen.
keine privaten Hochschuleinrichtungen.
Nordrhein-Westfalen ist unter den
Bis zum Jahr 2008 hatten sich in Thü-
drei großen Bundesländern im Mittel-
ringen drei private Hochschulen, in den
feld das Land mit der größten Dynamik.
anderen Ländern jeweils eine niederge-
Dazu trägt besonders die Erhöhung der
lassen. Allerdings ist der private Hoch-
Studierendenzahlen bei: Die Anzahl der
schulsektor in den ostdeutschen Bun-
Studierenden, die an privaten Hoch-
desländern noch sehr jung: Die Mehr-
schulen eingeschrieben sind, kletterte
zahl dieser Hochschulen wurde erst
von 7.500 auf 30.000. Daran hatte die
2007 oder 2008 gegründet und staatlich
Hochschule für Oekonomie und Ma-
anerkannt. Die Ausbildungsleistung ist
nagement (FOM) einen großen Anteil.
2008 entsprechend gering und schwankt
Sie konnte die Anzahl ihrer Studieren-
zwischen
Studierendenanteilen
den zwischen 2000 und 2008 auf über
0,03 Prozent (in Sachsen-Anhalt) und
0,6 Prozent (in Thüringen). Eine Aus-
di e nachzügle r:
baye rn, das saarlan d u n d
di e östlich e n bu n deslän de r
mern. Die private Hochschule des Bun-
bildet
Bremen
Berlin
Hessen
Hamburg
NRW
Baden-Württ.
Brandenburg
Sachsen
Meckl.-Vorpom.
Bayern
Niedersachsen
Thüringen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen-Anhalt
Schleswig-H.
Mecklenburg-Vorpom-
deslandes, das Baltic College, blickt zu
diesem Zeitpunkt bereits auf eine siebenjährige Geschichte zurück. Dort
Das vierte große Bundesland, Bayern,
Veränderungen der Einnahmenanteile der
Privathochschulen an allen Hochschuleinnahmen 2000 bis 2008, Abweichungen vom
Durchschnitt in Prozentpunkten
von
12.000 mehr als versechsfachen.
nahme
Einnahmeanteile der privaten
Hochschulen
-10
-5
0
5
10
15
Quelle: Statistisches Bundesamt,
eigene Berechnungen
sind 2008 über ein Prozent aller Studie-
hat einen deutlich kleineren privaten
renden des Landes immatrikuliert gewe-
gesiedelt. Im Jahr 2008 wurde eine be-
Hochschulsektor als vergleichbare Län-
sen. Da die ostdeutschen Bundesländer
reits seit 2001 bestehende private Be-
der. Eine leicht unterdurchschnittliche
in unserem Zeitpunkt-Vergleich bei null
rufsakademie in eine private Hochschu-
Dynamik hat den Abstand zu den ande-
begannen, wirken sich die eher kleinen
le umgewandelt. Für das Saarland – ei-
ren großen Ländern in den vergangenen
privaten Neugründungen im Dynamik-
nen vergleichsweise kleinen Hochschul-
Jahren noch vergrößert. Die Studieren-
Rating sehr positiv aus: Die Bundeslän-
standort – hatte dies insbesondere in der
den- und Einnahmenanteile der priva-
der erreichen überwiegend die Mittel-
Studierendenstatistik große Auswirkun-
ten Hochschulen stiegen beide zwischen
gruppe. Nur Sachsen-Anhalts private
gen: Die Studierenden der ehemaligen
2000 und 2008 von knapp über 0 auf
Hochschule ist 2008 so klein, dass dem
Berufsakademie machten acht Prozent
1,1 Prozent. Gab es im Jahr 2000 nur
Bundesland bei der Dynamik nur ein
aller Studierenden des Saarlands aus.
eine Privathochschule, so waren es 2008
Platz in der Schlussgruppe bleibt.
immerhin fünf.
Das Bundesland erreicht damit im Dy-
Auch im Saarland hatte sich im Jahr
In den ostdeutschen Bundesländern
St i f t e rv e r ba n d
2000 noch keine private Hochschule anSeite 11 L ändercheck
namik-Rating einen Platz in der Mittelgruppe.
Dynamik 2000 bis 2008
profi lme rkmale des p r ivat e n h o c h s c h u ls e kto r s
Im zweiten Teil des Länderchecks ste-
schrieben. Der Anteil für diese Fächer-
hen ausgewählte Charakteristika des
gruppen zusammen liegt an privaten
privaten Hochschulsektors im Mittel-
Hochschulen bei nur sechs Prozent.
punkt. Sie ergänzen die Beschreibung
Der Fokus bei privaten Hochschu-
der quantitativen Entwicklung der pri-
len liegt also auf den Wirtschaftswissen-
vaten Hochschulen durch qualitative
schaften. Knapp zwei Drittel aller privat
Merkmale. Fächerspektrum, Studienart
Studierenden belegten 2008 diese Fä-
und -form, die Internationalität des Stu-
cher. Gut ein Drittel dieser Studierenden
diums und die Relevanz der Forschung
ist in Nord­rhein-Westfalen eingeschrie-
wurden als Profilmerkmale ausgewählt.
ben. Der kleinste Teil davon studiert an
Sie fließen nicht in das Rating ein.
hoch selek­tiven privaten Hochschulen –
nämlich rund fünf Prozent.
private hochschu le n habe n
e i n e nges fäch e rprofi l
Die Mathematik-, Natur- und Inge-
Fächerprofil im Vergleich
Anteil Studierender nach Fächergruppen an
privaten und staatlichen Hochschulen 2008
100% = 100% =
1, 92 Mio. 95 000
Wirtschaft
12%
MINT*/
Ingenieure
35%
Gesundheit
6%
Recht/
Soziales
20%
nieurwissenschaften bilden den zweiten
Ein wesentlicher Unterschied zwischen
Schwerpunkt der privaten Hochschulen. Sonstige
27%
16 Prozent aller Studierenden sind in * Mathematik, Infor-
staatlichen und privaten Hochschulen
diesen Fächern eingeschrieben.
ist das Fächerprofil. Während die staatli-
Einen weiteren Schwerpunkt des
chen Hochschulen das gesamte Fächer-
Fächerprofils privater Hochschulen bil-
spektrum abdecken, sind 2008 an pri­
den die Humanmedizin und Gesund-
vaten Hochschulen gut 60 Prozent aller
heitswissenschaften. Zehn Prozent aller
Studierenden in wirtschaftsorientierten
privat Studierenden sind in diesen Fä-
Studiengängen eingeschrieben. An staat-
chern eingeschrieben, gut 90 Prozent
lichen Hochschulen sind es lediglich
davon in den Gesundheitswissenschaf-
matik, Naturwissenschaften, Technik
61%
16%
10%
Staatlich Privat
7%
6%
Quelle: Statistisches Bundesamt,
eigene Berechnungen
profi lme rkmal:
flexi ble stu di e nange bote
zwölf Prozent. Der Anteil an MINT-Stu-
ten. Die Angebote in diesen Fächern
Von den insgesamt gut 15.000 Studien-
dierenden (Mathematik, Informatik, Na-
umfassen einerseits Studiengänge, die
gängen in Deutschland werden knapp
turwissenschaften, Technik) und Ingeni-
eine Akademisierung früherer Gesund-
zwei Prozent als Fernstudiengänge und
euren an staatlichen Hochschulen ist
heitsberufe zum Ziel haben, anderer-
knapp fünf Prozent als Teilzeitstudien-
mit 35 Prozent mehr als doppelt so groß
seits sind es Studiengänge an der
gänge angeboten. Das Gesamtangebot
wie an privaten Hochschulen (16 Pro-
Schnittstelle von Medizin und Manage-
von Teilzeit- und Fernstudiengängen
zent). Knapp 30 Prozent der Studieren-
ment. 80 Prozent der Studierenden die-
in Deutschland wird überproportional
den an staatlichen Hochschulen ist da­
ses Profils sind in Bremen, Hamburg,
stark von privaten Hochschulen bestrit-
rüber hinaus in den Sprach-, Kultur-,
Nordrhein-Westfalen und im Saarland
ten. Private Hochschulen bieten zwar
Kunst- oder Sportwissenschaften einge-
eingeschrieben.
nur fünf Prozent aller Studiengänge an,
St i f t e rv e r ba n d
Seite 12 L ändercheck
p r o f i tm e r k m a l e d e s p r i vat e n h o c h s c h u l s e k to r s
sie zeichnen aber für 36 Prozent aller
desweit, der Wilhelm Büchner Hoch-
Fernstudiengänge und 29 Prozent aller
schule in Hessen, der Deutschen Uni-
Teilzeitstudiengänge verantwortlich.
versität für Weiterbildung in Berlin und
Private Hochschulen nehmen für
den Fernhochschulen in Hamburg ange-
sich in Anspruch, dass sie mit ihren Stu-
boten. Bundesweit hat eine Vielzahl pri-
dienangeboten jenen Zielgruppen ein
vater Hochschulen Teilzeitstudienange-
Studium eröffnen, die nicht Vollzeit,
bote im Programm. Dies ist ein Profil-
sondern berufsbegleitend oder in Teil-
merkmal, das für die gesamte private
zeit studieren möchten. Betrachtet man
Hochschullandschaft von Bedeutung ist.
das aktuelle Studienangebot privater
Hochschulen, so zeigt sich, dass 27 Prozent der an privaten Hochschulen angebotenen Studiengänge auch in Teilzeit
studiert werden können – das gilt für
e rststu dium ble i bt de r
normalfall an
private n u n d staatlich e n
hochschu le n
Teilzeit- und Fernstudiengänge
Anteil privater und staatlicher Hochschulen
an allen Teilzeit- und Fernstudiengängen 2011
staatliche und kirchliche
Gesamt:
15 396
5,1%
Gesamt:
300
36,0%
94,9%
private
Gesamt:
734
28,8%
71,3%
64,0%
211 der insgesamt 790 Studiengänge.
Knapp 14 Prozent der Studiengänge
Bei den Absolventen privater Hochschu-
können als Fernstudium absolviert wer-
len kann zwischen den Absolventen ei-
den.
nes Erststudiums – mit erstem StudienMit ihrem Anteil flexibler Studien-
abschluss – und denjenigen Absolven-
alle
Studiengänge
FernStudiengänge
TeilzeitStudiengänge
Quelle: Hochschulkompass,
eigene Berechnungen
angebote liegen private Hochschulen
ten eines Studiums, für das bereits ein
deutlich vor den staatlichen. Letztere
erster Abschluss vorliegen muss, unter-
Annahme, dass private Hochschulen in
bieten nur knapp vier Prozent aller Stu-
schieden werden. Dazu zählen zum Bei-
erster Linie Weiterbildungsangebote für
diengänge in Teilzeit und gut ein Prozent
spiel Aufbau- oder Weiterbildungsstudi-
Akademiker anbieten – zum Beispiel in
als Fernstudium an. Staatliche Hoch-
engänge. An privaten und staatlichen
Form hoch selektiver Masterstudiengän-
schulen sprechen mit ihrem Angebot
Hochschulen verteilen sich die Studie-
ge – zeigt sich hier eine andere Realität.
also traditionelle Vollzeitstudierende an,
renden in ähnlicher Weise auf diese bei-
Private Hochschulen bilden überwie-
private Hochschulen entwickeln Ange-
den Gruppen. Gut 82 Prozent aller Stu-
gend Studierende aus, die noch keinen
bote, die ein flexibles Studieren ermögli-
dierenden an privaten Hochschulen
Hochschulabschluss haben. Es ist zu
chen.
sind in einem Erststudium eingeschrie-
vermuten, dass die Erststudierenden zu
ben. An staatlichen Hochschulen sind es
einem großen Anteil auch beruflich
knapp 84 Prozent.
Qualifizierte sind, die ein praxisorien-
Ausgewählte private Hochschulen
konzentrieren sich auf Fernstudiengän-
tiertes Studium nachfragen, das je nach
ge. Die Mehrzahl aller Fernstudiengänge
Das Erststudium bleibt bei staatli-
der privaten Hochschulen wird von den
chen und privaten Hochschulen also der
Bedarf auch flexibel oder berufsbeglei-
Einrichtungen der AKAD-Gruppe bun-
Normalfall. Entgegen der allgemeinen
tend studiert werden kann. Denn: Der
St i f t e rv e r ba n d
Seite 13 L ändercheck
p r o f i tm e r k m a l e d e s p r i vat e n h o c h s c h u l s e k to r s
profi lme rkmale des p r ivat e n h o c h s c h u ls e kto r s
private Hochschulsektor ist überwie-
Hoch­schulen scheinen also einer Inter-
die hohen Anteile internationaler Studi-
gend fachhochschulisch geprägt, sein
nationalität im oben definierten Sinne
engänge in den beiden Bundesländern.
Angebotsspektrum hat einen Schwer-
eine höhere Bedeutung beizumessen als
Aber auch in Bayern und Berlin ist ein
punkt in der Akademisierung bisheriger
staatliche Hochschulen. Auch der Anteil
Fünftel aller Studiengänge nach der im
Ausbildungsberufe und bei praxisorien-
englischsprachiger Angebote liegt mit 14
Hochschulkompass verwendeten Defi-
tierten Bachelor- und Masterangeboten.
Prozent deutlich über dem Anteil von
nition international.
Die Flexibilität der Studienangebote ist
gut vier Prozent an staatlichen Hoch-
ein weiteres wichtiges Wertversprechen
schulen.
des privaten Hochschulsektors.
Das internationale Profil der privaten Hochschullandschaft konzentriert
profi lme rkmal
i nte rnationalität
sich jedoch auf wenige Bundesländer. In
ante i l auslän disch e r
stu di e re n de r i n breme n,
be rli n, rh e i n lan d-pfalz
ü be rdu rchsch n ittlich
Nordrhein-Westfalen wird ein Fünftel
aller internationalen Studiengänge an
Der Anteil an Ausländern ist an staatli-
Wie international ist die private Hoch-
privaten Hochschulen angeboten. Bre-
chen Hochschulen mit zwölf Prozent
schullandschaft? Um eine Antwort auf
men, Hessen und Berlin halten zusam-
anderthalb Mal so hoch wie an privaten
diese Frage zu geben, betrachtet der
men die Hälfte der internationalen Stu-
Hochschulen. Acht Prozent der privat
Ländercheck den Anteil ausländischer
diengänge vor.
Studierenden kommen aus dem Aus-
Studierender und den Anteil interna­
Besonders hoch ist der Anteil an in-
land. In Berlin, Bremen und Nordrhein-
tionaler Studiengänge. Ein Studiengang
ternationalen Studiengängen privater
Westfalen ist mehr als die Hälfte aller
im Hochschulkompass der Hochschul­
Hochschulen in Bremen und Rheinland-
ausländischen Studierenden an privaten
rektorenkonferenz gilt als international,
Pfalz. Dort erfüllen knapp zwei Drittel
Hochschulen eingeschrieben. In Bran-
wenn er einen mindestens 40-prozenti-
aller angebotenen Studiengänge eines
denburg,
gen Anteil fremdsprachiger Pflicht-Lehr-
der Kriterien für einen internationalen
Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es
veranstaltungen aufweist, mindestens
Studiengang. Zu beachten ist, dass auf-
keine ausländischen Studierenden, oder
zwei obligatorische Auslandssemester
grund der überschaubaren Größe des
sie machen weniger als ein Prozent aus.
vorsieht, mit einem Doppeldiplom ab-
privaten Hochschulsektors diese Beob-
Besonders international sind die
schließt oder auf einem Curriculum be-
achtungen auf einzelne Hochschulen
Studierenden in Bremen. Dort kommen
ruht, das mit einem oder mehreren aus-
zurückzuführen sind. So richtet sich das
50 Prozent aller privat Studierenden aus
ländischen Partnern abgestimmt ist.
Angebot der Jacobs University in Bre-
dem Ausland. Dieses Phänomen lässt
15 Prozent aller Studiengänge an
men vorwiegend an internationale Stu-
sich wie bei den internationalen Studi-
privaten Hochschulen sind nach dieser
dierende. Das Angebot der WHU – Otto
engängen mit der Jacobs University Bre-
Definition internationale Studiengänge.
Beisheim School of Management im
men erklären.
Mecklenburg-Vorpommern,
An staatlichen Hochschulen sind es fünf
rheinland-pfälzischen Vallendar ist über­
Berlin und Rheinland-Pfalz liegen
Prozent
wiegend englischsprachig. Dies erklärt
mit 13 bzw. zwölf Prozent noch über
aller
Studiengänge.
St i f t e rv e r ba n d
Private
Seite 14 L ändercheck
p r o f i tm e r k m a l e d e s p r i vat e n h o c h s c h u l s e k to r s
meinung
stu d i e r e n de bewe rte n private
h o c h s c hu le n positive r als staatlich e
Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH erhebt seit 2007, wie Studierende die Studienqualität und die Studienbedingungen an
deutschen Hochschulen berurteilen. Die Befragung im Sommer 2009 zeigt eine deutlich bessere Bewertung privater Hochschulen im
Vergleich zu staatlichen. Die Qualität der Lehre und die Serviceorientierung werden hier als Beispiel verglichen. Die geringeren Studierendenzahlen pro Hochschule und die daraus resultierende Betreuungssituation wirken sich bei den privaten Hochschulen positiv auf die
Bewertung durch die Studierenden aus.
Durchgehend erhalten private Hochschulen bei der Lehre die Noten »gut« bis »sehr gut«. Nur die Möglichkeit, im Studium zu forschen,
wird mit »befriedigend« beurteilt. Bemerkenswert ist, dass die privaten Hochschulen auch bei diesem Punkt noch besser abschneiden als
die staatlichen Hochschulen, obwohl insgesamt Forschung kein starkes Profilmerkmal der privaten Hochschullandschaft insgesamt ist.
Auch beim Thema Serviceorientierung werden die privaten Hochschulen von den Studierenden besser bewertet. Die Suche nach externen Praktikumsplätzen gehört genauso zum Angebot wie die Hilfe bei der Vermittlung von Auslandsaufenthalten. Die Bewertungen in
diesen Bereichen liegen deutlich vor den staatlichen Hochschulen.
öffentliche Hochschulen
private Hochschulen
Meinung der Studierenden zu…
Skala von 5 = sehr gut bis 1 = mangelhaft, 2009
Qualität der
Lehrveranstaltungen
Lehre
3,8
Betreuung durch
Lehrende
3,6
Möglichkeit im
Studium zu forschen
2,7
4,4
3,0
Praxisbezug der
Lehrveranstaltung
Serviceorientierung
4,3
3,5
Unterstützung bei
Praktikasuche
2,7
Hilfe bei Vermittlung von
Auslandsaufenthalten
4,4
3,9
3,2
1
2
3
4,0
4
5
Quelle: HIS, SQM, 2009
St i f t e rv e r ba n d
Seite 15 L ändercheck
p r o f i tm e r k m a l e d e s p r i vat e n h o c h s c h u l s e k to r s
profi lme rkmale des p r ivat e n h o c h s c h u ls e kto r s
dem bundesweiten Durchschnitt beim
Anteil privat Studierender aus dem Ausland.
Zusammenfassend lässt sich feststellen: Internationalität ist ein prägen-
Ausländische Studierende an
privaten Hochschulen
Anteil ausländischer Studierenden an allen
Studierenden an privaten Hochschulen
WS 2009/2010
8%
Deutschland
Die Forschungsaktivitäten sind seit
Bremen
Saarland
Hochschulen; dies gilt nicht für die priBerlin
vate Hochschullandschaft als Ganzes.
Rheinland-Pfalz
Einzelne Hochschulen treten durch ein
Sachsen
sehr internationales Profil hervor und
NRW
beeinflussen das Gesamtbild der privaBaden-Württ.
Bayern
ten Hochschullandschaft positiv.
Hessen
Hamburg
forschu ng ist ke i n starkes
Schleswig-H.
profi lme rkmal
Brandenburg
Niedersachsen
Eine Einschätzung zur Bedeutung der Meckl.-Vorpom.
Thüringen
Forschung an privaten Hochschulen
Sachsen-Anhalt
des Profilmerkmal für einzelne private
dem Jahr 2000 stärker in die Breite gewachsen. Während im Jahr 2000 Baden-Württemberg und Nordrhein-West­
falen mit 95 Prozent die Drittmittelstatistik an privaten Hochschulen anführten, verteilen sich die Drittmittel in
2008 auf 13 Bundesländer mit einem
deutlichen Schwerpunkt in BadenWürt­t­emberg, Bremen, Hessen und
Nord­rhein-Westfalen. Diese vier Bundesländer werben 82 Prozent der Drittmittel an privaten Hochschulen ein.
Relevante Drittmittel werden nur
wird auf der Grundlage der Drittmittel
Der Anteil der Drittmitteleinnahmen
von wenigen privaten Hochschulen ein0
im Jahr 2008 und der abgeschlossenen
Promotionen im Jahr 2009 formuliert.
vi e le drittmitte l i n
bade n-wü rttembe rg,
breme n, h esse n u n d
nordrh e i n-westfale n
10
20
30
40
50
Quelle: Statistisches Bundesamt
geworben. Im Bundesländervergleich erzielen 2008 folgende neun Hochschulen
86 Prozent aller Drittmittel: Jacobs Uni-
privater Hochschulen und der Anteil an
damit im Vergleich zu den Wachstums-
versity Bremen, FOM Essen, Frankfurt
abgeschlossenen Promotionen lassen
raten bei den Studierenden und den
School of Finance, ZU Friedrichshafen,
den Schluss zu, dass Umfang und Be-
Einnahmevolumina insgesamt unter-
Universität Witten-Herdecke, Bucerius
deutung der Forschung an privaten
durchschnittlich entwickelt.
Law School, Private FH Köln, die HHL
Hochschulen seit dem Jahr 2000 zwar
gestiegen, aber kein starkes Profilmerkmal insgesamt ist.
Leipzig und die EBS Oestrich-Winkel.
Die Drittmitteleinnahmen im privaten Hochschulsektor steigen zwar auf
Der Anteil der Drittmittel privater
sehr niedrigem Niveau, aber vor allem
Hochschulen hat sich zwischen 2000
aufgrund von Aktivitäten einiger weni-
und 2008 verdoppelt, liegt jedoch 2008
ger Hochschulen.
bei sehr geringen 0,74 Prozent oder
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der
knapp 45 Millionen Euro. Er hat sich
Betrachtung abgeschlossener Promotio-
St i f t e rv e r ba n d
Seite 16 L ändercheck
p r o f i tm e r k m a l e d e s p r i vat e n h o c h s c h u l s e k to r s
Drittmittel an privaten Hochschulen
Verteilung der Drittmittel an privaten
Hochschulen 2008
9 Hochschulen mit Drittmitteln
über 1 Mio. Euro
86%
Promotionsrecht erhalten und je länger
die Institutionen bestehen, desto größer
ist die Anzahl der abgeschlossenen Promotionen.
Gleichwohl bestätigen diese Zahlen
den Eindruck: Forschung ist kein prä-
Summe der
Drittmittel:
44,7 Mio.
Euro
gendes Profilmerkmal der privaten
Hochschullandschaft insgesamt. Forschung an privaten Hochschulen entwi-
restliche
72 Hochschulen
14%
ckelt sich in geringem Umfang nur in
einzelnen Bundesländern und an einigen wenigen forschungsorientierten pri-
Quelle: Statistisches Bundesamt,
eigene Berechnungen
vaten Hochschulen.
nen an privaten Hochschulen. Bei den
Promotionszahlen ist zu berücksichtigen, dass 2011 lediglich zehn private
Hochschulen das Promotionsrecht innehaben (zum Teil erst seit kurzer Zeit)
und die Daten die abgeschlossenen Promotionen aufführen.
Mit weniger als einem Prozent war
im Jahr 2009 der Anteil der abgeschlossen Promotionen an den privaten
Hochschulen im Vergleich zu allen
Hochschulen sehr gering. Die insgesamt 230 Doktorarbeiten wurden in
Berlin, Bremen, Hessen, NordrheinWestfalen, Rhein­land-Pfalz und Sachsen abgeschlossen. In den anderen
Bundesländern wurden bis 2009 noch
keine Promotionen beendet. Hier ist
eine steigende Tendenz zu erwarten.
Denn: Je mehr private Hochschulen das
St i f t e rv e r ba n d
Seite 17 L ändercheck
p r o f i tm e r k m a l e d e s p r i vat e n h o c h s c h u l s e k to r s
fazit
Private Hochschulen leisten einen klei-
durchschnittlich wächst. In den Stadt-
ländern ist der staatliche Sektor gut aus-
nen, aber wachsenden Beitrag zu einem
staaten und einzelnen Bundesländern
gebaut für die dort existierende Nachfra-
vielfältigen Bildungssystem, das für eine
wie zum Beispiel Hessen zeigt sich hin-
ge. Für private Hochschulen existiert
zunehmend heterogene Zielgruppe be-
gegen ein relativ großer und dynami-
daher mutmaßlich ein geringeres Markt-
darfsgerechte Angebote vorhält. Vergli-
scher privater Hochschulsektor.
potenzial.
chen wurden die Größe und die Dyna-
Ein Grund hierfür könnten Unter-
Schließlich erklärt auch die Spezia-
mik des nicht-staatlichen Hochschul-
schiede in der staatlichen Regulierungs-
lisierung einzelner Hochschulen auf fle-
sektors in den Bundesländern. Unter-
praxis sein. Zur Qualitätssicherung im
xible Studienformen die Größe des pri-
sucht wurden außerdem ausgewählte
privaten Hochschulsektor gehören ne-
vaten Hochschulsektors in dem jeweili-
Profilmerkmale des privaten Hochschul-
ben der staatlichen Anerkennung durch
gen Bundesland. So sind zum Beispiel
sektors. Qualität und Leistung privater
das Bundesland auch die institutionelle
Fernhochschulen in Hamburg für den
Hochschulen in Deutschland standen
Akkreditierung durch den Wissenschafts­
hohen Studierendenanteil in diesem
nicht im Fokus des Länderchecks.
rat und die Studiengangs­akkreditierung.
Bundesland verantwortlich. Die Studie-
Es zeigt sich: Der private Hochschul­
Insbesondere für die Gründungs­phase
renden müssen jedoch nicht vor Ort
sektor ist klein, aber dynamisch. Insge-
gibt es kein bundesweit einheitliches
sein, sondern können das Angebot
samt ist im Jahr 2008 jede vierte Hoch-
Verfahren für die staatliche Anerken-
ortsunabhängig wahrnehmen.
schule in privater Trägerschaft, gut vier
nung. Ob und wie stark ein Bundesland
Der private Hochschulsektor unter-
Prozent aller Studierenden sind an priva-
Hürden für eine private Hochschulgrün-
scheidet sich in ausgewählten Profil-
ten Hochschulen eingeschrieben. Dies
dung aufbaut oder diese befördert, ist
merkmalen deutlich vom staatlichen
ist das Ergebnis eines rasanten Wachs-
deshalb bundeslandspezifisch sehr un-
Sektor. Ein wesentlicher Unterschied
tums seit dem Jahre 2000. Die Anzahl
terschiedlich.
zwischen
der Hochschulen wie auch der Anteil der
Ein weiterer Grund könnte die un-
staatlichen
und
privaten
Hoch­schulen ist das Fächerprofil. Zwei
privat Studierenden haben sich mehr als
terschiedliche Bedarfslage in den Regio-
Drittel aller Studierenden privater Hoch-
verdoppelt.
nen sein. Private Hochschulen besetzen
schulen sind in wirtschaftsorientierten
Der Ländercheck macht deutlich:
Nischen, in denen staatliche Hochschu-
Studiengängen
Die private Hochschullandschaft verteilt
len noch nicht oder nur schwach vertre-
MINT-Fächer und die Gesund­heits­
eingeschrieben.
Die
sich sehr ungleichmäßig auf die Repu­
ten sind. Attraktiv ist eine Gründung
wissen­schaf­ten sind weitere Schwer-
blik und wächst unterschiedlich stark.
also dort, wo der staatliche Sektor diese
punkte. Offensichtlich lassen sich in die-
Auch wenn fast alle Bundesländer eine
Nischen unbesetzt lässt und wo gleich-
sen Fachdisziplinen durch praxisnahe
positive Veränderungsrate aufweisen, so
zeitig eine Nachfrage existiert. So gibt es
Angebote Einnahmen erzielen. Diese Fä-
gibt es doch Regionen – zum Beispiel die
zum Beispiel in Berlin eine potenzielle
cher sind aber auch in ihrer Durchfüh-
östlichen Bundesländer oder Bayern – in
Nachfrage für eine Public Policy School
rung weniger kostenintensiv als zum
denen der private Hochschulsektor un-
oder Studienangebote im Bereich Medi-
Beispiel die Ingenieurwissenschaften
terdurchschnittlich groß ist und unter-
en und Design. In den östlichen Bundes-
und benötigen geringere Investitionen
St i f t e rv e r ba n d
Seite 18 L ändercheck
Fa z i t
vor Aufnahme des Studienbetriebs.
diengänge anbieten. Dies gilt nicht für
Die Flexibilität des Studienangebots
die private Hochschullandschaft als
ist ein weiteres Profilmerkmal des priva-
Ganzes. Auch in der Forschung zeigt
ten Hochschulsektors. Private Hoch-
sich ein uneinheitliches Bild. Forschung
schulen nehmen für sich zu Recht in
an privaten Hochschulen entwickelt sich
Anspruch, dass sie mit ihren Studienan-
in geringem Umfang, nur in einzelnen
geboten jenen Zielgruppen ein Studium
Bundesländern und an wenigen for-
eröffnen, die nicht vollzeit, sondern be-
schungsorientierten privaten Hochschu-
rufsbegleitend oder in Teilzeit studieren
len. Eine ausdifferenzierte starke For-
möchten. 27 Prozent der an privaten
schungslandschaft ist mittelfristig nicht
Hochschulen angebotenen Studiengänge
zu erwarten. Forschung ist kein prägen-
können in Teilzeit, knapp 14 Prozent der
des Profilmerkmal der privaten Hoch-
Studiengänge als Fernstudium absolviert
schullandschaft insgesamt.
werden. Mit ihrem Anteil flexibler Studienangebote liegen private Hoch­schulen
deutlich vor den staatlichen. An staatlichen Hochschulen können nur knapp
vier Prozent aller Studiengänge in Teilzeit und gut ein Prozent als Fernstudium absolviert werden. Staatliche Hochschulen sprechen mit ihrem Angebot
also traditionelle Vollzeitstudierende an,
private Hochschulen entwickeln Angebote, die ein flexibles Studieren ermöglichen.
Ein anderes Bild ergibt sich bei den
Profilmerkmalen Internationalität und
Forschung. Beide sind nicht prägend
für die gesamte private Hochschullandschaft. Internationalität ist eine Stärke
einzelner privater Hochschulen, die einen hohen Anteil ausländischer Studierender haben und überwiegend internationale oder nicht-deutschsprachige Stu-
St i f t e rv e r ba n d
Seite 19 L ändercheck
Fa z i t
i n di katore n u n d methodi k
be rech nu ng
de r i n di katore n
e i n z e l­i n d i kato r
kat e g o r i e - u n d
Abweichung vom
Durchschnitt
Anteil an max. Punktezahl
Weit überdurchschnittlich
≥+s
80–100%
Davon messen drei die Größe des priva-
Überdurchschnittlich
≥ + V s und < + s
60–79%
ten Hochschulsektors im Jahr 2008 und
Durchschnittlich
≥ - V s und < + V s
40–59%
drei die Entwicklung zwischen 2000
Unterdurchschnittlich
≥ - s und < - V s
20–39%
Weit unterdurchschnittlich
<-s
0–19%
Die
Gesamtbewertung
b e w e rtu n g
des
Länder-
checks zu privaten Hochschulen setzt
sich aus sechs Indikatoren zusammen.
und 2008. Die Bundesländer werden
anhand ihrer relativen Position bewertet
und in fünf Gruppen – von weit über-
g e samt­b e w e rtu ng
s = Standardabweichung
durchschnittlich bis weit unterdurchschnittlich – eingeteilt. Die Grenzen für
die Einteilung bilden eine halbe und
eine volle Standardabweichung überund unterhalb des Durchschnittswertes.
Für jeden Indikator wird entsprechend
der Gruppe ein Punktewert für jedes
Bundesland ermittelt. Verschiedene Indikatoren werden dann mit den entsprechenden Punktewerten in den Kategorien der zwei Kapitel zusammengefasst.
Deren Bewertung richtet sich nach dem
Anteil der maximal zu erreichenden
Punktezahl. In die Gesamtwertung geht
das Status-quo-Rating zu zwei Dritteln,
das Dynamikrating zu einem Drittel ein.
St i f t e rv e r ba n d
Seite 20 L ändercheck
I n d i k ato r e n u n d M e t h o d i k
anme rku nge n zu r
methodi k u n d zu r vali dität
de r ausgangsdate n
len Studierenden in einem Bundesland
anzahl« und »Studierende« auf der ei-
ausgebildet werden.
nen Seite und »Einnahmen der Hochschulen« auf der anderen Seite. So wur-
Zu den Einnahmen der Hochschulen:
de die einzige private Hochschule des
Zur Definition:
Bei staatlichen Hochschulen werden die
Saarlands erst im Jahr 2008 akkreditiert
Unter staatlichen Hochschulen werden
Grundmittel zumeist vom Bundesland
und staatlich anerkannt und ist daher
in diesem Ländercheck alle Hochschu-
getragen, private Hochschulen erhalten
noch nicht in der Finanzstatistik erfasst.
len zusammengefasst, deren Träger die
Grundmittel teilweise ebenfalls vom
In der Hochschulstatistik werden die
Bundesländer, der Bund, die Kommu-
Land, aber auch von Stiftungen, Unter-
Studierenden der Hochschule jedoch
nen oder andere öffentliche Einrichtun-
nehmen oder Privatpersonen. Nicht ein-
schon ausgewiesen. Auch andere Bun-
gen sowie die Kirchen sind. Alle staat-
bezogen wurden die Hochschulklinika,
desländer sind von diesen Inkonsisten-
lich anerkannten Hochschulen in nicht-
die erhebliche Einnahmen durch die
zen der offiziellen Statistik betroffen: In
staatlicher und nicht-kirchlicher Träger-
Krankenversorgung erzielen. Bei den
Hamburg werden nur die Einnahmen
schaft werden als private Hochschulen
privaten Hochschulen betrifft dies nur
von vier der sieben, in Bremen nur von
bezeichnet.
die Universität Witten-Herdecke in
einer der zwei privaten Hochschulen er-
Nord­rhein-Westfalen, die als einzige
fasst. Für die einzige private Hochschule
Zu den Studierendenzahlen:
eine Medizin-Ausbildung anbietet.
Bei der Interpretation der Studierenden-
Während die Indikatoren zur An-
zahlen ist zu beachten, dass viele der
zahl der Hochschulen und zur Studie-
privat Studierenden nicht in dem Bun-
rendenzahl auf der Hochschulstatistik
desland leben, in dem die von ihnen be-
basieren, die 91 private Hochschulen
suchte Hochschule ihren Sitz hat. Viele
erfasst hat, sind in der Hochschulfi-
haben einen Fernstudiengang belegt
nanzstatistik des Statistischen Bundes-
oder studieren an einer Hochschulfiliale.
amtes lediglich 81 private Hochschulen
Deshalb geben die Zahlen des Statisti-
erfasst. Neben einzelnen fehlenden
schen Bundesamtes keinen Aufschluss
Werten ist diese Differenz darauf zu-
darüber, in welchem Bundesland beson-
rückzuführen, dass die Einnahmen und
ders viele Studierende ein Studium an
Ausgaben neugegründeter Hochschulen
einer privaten Hochschule aufgenom-
nicht im Gründungsjahr, sondern erst
men haben oder wo besonders viele pri-
in den Folgejahren in die Statistik ein-
vat Studierende leben. Der Indikator
bezogen werden.
»Studierendenquote« gibt an, wie viele
Im vorliegenden Rating führt dies
Studierende von privaten Hochschulen
zu teilweise deutlichen Abweichungen
eines Bundeslandes im Verhältnis zu al-
zwischen den Indikatoren »Hochschul-
St i f t e rv e r ba n d
Seite 21 L ändercheck
in Sachsen-Anhalt führt die Finanzstatistik ebenfalls keine Einnahmen auf.
I n d i k ato r e n u n d M e t h o d i k
i n di katore n u n d methodi k
di e i n di katore n
I.1 Anzahl privater Hochschulen, 2008
Anteil der Anzahl privater Hochschulen an allen
Hochschulen eines Bundeslandes, 2008 in Prozent
Quellen für Teil II
– Profilmerkmale des privaten Hochschulsektors
Fächerprofil, 2008
Forschung
Anteil und Veränderungsrate des Anteils der Drittmittel privater Hochschulen an allen Drittmitteln
Quelle: Statistisches Bundesamt
Anteil der eingeschriebenen Studierenden je Fach
der Hochschulen, 2000 und 2008
I.2 Anzahl Studierende, 2008
Anteil der eingeschriebenen Studierenden je Fach
Anteil abgeschlossener Promotionen an privaten
an allen Studierenden eines Bundeslandes, 2008
2008
Quelle: Statistisches Bundesamt
Studienform – Teilzeit-/ Fernstudium, 2011
Weiterführende Literatur
staatlichen Hochschulen an allen Teilzeitstudi-
Meyer-Guckel, Volker (2010): Rolle und Zukunft
privaten bzw. staatlichen Hochschulen an allen
Stifterverband, Essen, 2010.
Quelle: Hochschulkompass der HRK, Stand 16. Mai
Centrum für Hochschulentwicklung:
Anteil der Studierenden an privaten Hochschulen
in Prozent
Quelle: Statistisches Bundesamt
I.3 Einnahmen privater Hochschulen, 2008
Anteil der Einnahmen privater Hochschulen an
allen Hochschuleinnahmen eines Bundeslandes
(Einnahmen ohne Grundmittel), 2008 in Prozent
Darunter fallen: Drittmittel und Einnahmen aus
Studiengebühren, aus Sponsoring, aus Vermietung und Vermögen
Quelle: Statistisches Bundesamt
an privaten Hochschulen nach Bundesland, 2008
an staatlichen Hochschulen nach Bundesland,
Quelle: Statistisches Bundesamt
Anteil der Teilzeitstudiengänge an privaten bzw.
engängen, 2011; Anteil der Fernstudiengänge an
Fernstudiengängen, 2011
Gütersloh 2007
Reformmotor oder Randerscheinung?,
Absolventen; Durchschnittsalter der Absolventen
Quelle: Statistisches Bundesamt
I.5 Veränderung der Anzahl der Studierenden,
privaten bzw. staatlichen Hochschulen von allen
eines Erststudiums an privaten bzw. staatlichen
Hochschulen
Quelle: Statistisches Bundesamt
Internationalität
2000 bis 2008
Anteil der ausländischen Studierenden an
privaten Hochschulen an allen Studierenden eines
Studierenden privater/ staatlicher Hochschulen,
Veränderungsrate des Anteils der Studierenden an
Bundeslandes, 2000 bis 2008 in Prozentpunkten
Quelle: Statistisches Bundesamt
I.6 Veränderung der Einnahmen privater Hoch-
schulen, 2000 bis 2008
Veränderung des Anteils der Einnahmen privater
Hochschulen an allen Hochschuleinnahmen (ohne
Grundmittel) eines Bundeslandes, 2000 bis 2008
in Prozentpunkten
Quelle: Statistisches Bundesamt
privater Hochschulen in Deutschland, Edition
Studienabschluss – Erststudium, 2008
Veränderungsrate des Anteils privater Hochschulen an allen Hochschulen eines Bundeslandes,
Frank, Andrea; Hieronimus, Solveigh; Killius, Nelson;
Private Hochschulen in Deutschland –
Anteil der Absolventen eines Erststudiums an
2000 bis 2008 in Prozentpunkten
Hochschulen an allen Hochschulen, 2009
2011
I.4 Veränderung der Anzahl privater Hochschulen, 2000 bis 2008
Quelle: Statistisches Bundesamt
priva­ten bzw. staatlichen Hochschulen an allen
Wintersemester 2009/2010
Quelle: Statistisches Bundesamt
Anteil englischsprachiger Studiengänge an priva-
ten bzw. staatlichen Hochschulen an allen Studien-
gängen privater bzw. staatlicher Hochschulen, 2011
Quelle: Hochschulkompass der HRK, Stand 16. Mai
2011
Anteil internationaler Studiengänge an privaten
bzw. staatlichen Hochschulen an allen Studien-
gängen privater bzw. staatlicher Hochschulen
Quelle: Hochschulkompass der HRK, Stand 16. Mai
2011
St i f t e rv e r ba n d
Seite 22 L ändercheck
I n d i k ato r e n u n d M e t h o d i k
Status Quo 2008
Hochschulen
2008
Dynamik 2000–2008
Studierende
2008
Einnahmen
2008
Hochschulen
2000–2008
in Prozent
Studierende
2000–2008
Einnahmen
2000–2008
in Prozentpunkten
Baden-Württemberg
22,9
3,1
6,6
4,8
0, 8
1 ,7
Bayern
1 0, 4
1,1
1,1
8,1
1,1
1,1
Berlin
48,4
4,3
14 ,1
36,6
4 ,0
12,0
7,7
0, 5
1 ,7
7,7
0, 5
1 ,7
Bremen
28,6
5,5
21,1
28,6
5,5
21,1
Hamburg
41,2
16,1
14,6
23,0
13,1
6,5
Hessen
2 7, 6
7, 0
18,3
6,2
5,2
1 0, 5
Mecklenburg-Vorpommern
14,3
1,0
1,6
14,3
1,0
1,6
Niedersachsen
24 ,0
2,5
2,6
12,0
1,8
0, 6
Nordrhein-Westfalen
24,6
6,2
6,8
7, 9
4 ,7
2,3
Rheinland-Pfalz
5,3
0, 4
7, 0
0, 3
- 0, 1
0, 3
Saarland
14,3
8,0
0, 0
14,3
8,0
0, 0
Sachsen
23,1
2,3
4,6
3,1
0, 6
1 ,7
Sachsen-Anhalt
9,1
0, 0 3
0, 0
9,1
0, 0
0, 0
Schleswig-Holstein
21,4
7, 4
1 0, 4
0, 0
-4,2
-6,3
Thüringen
23,1
0, 5
0, 5
23,1
0, 5
0, 5
Ungewichteter Durchschnitt
2 0, 2
4 ,1
6,9
11,0
2,6
3,4
Brandenburg
St i f t e rv e r ba n d
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I n d i k ato r e n u n d M e t h o d i k
forschung und lehre im föderalen wettbewerb
d e r ländercheck w i s s e n s c h a f t
Deutschland ist ein föderaler Bundesstaat. Die staatlichen Verantwortlichkeiten für Bildung und Wissenschaft sind vorrangig bei den 16 Bundesländern verortet. Für den Hochschulbereich hat die Föderalismus-Reform im
Jahr 2006 den Ländern praktisch die Alleinzuständigkeit eingeräumt. Damit
erwächst ein Wettbewerb zwischen den Ländern um die besten Bedingun-
gen für Bildung und Forschung, aber auch eine Verantwortung der Länder
zur Zusammenarbeit und Abstimmung bei nationalen Herausforderungen.
Der Stifterverband-Ländercheck überprüft regelmäßig den Stand und die
Wirkungen des föderalen Wettbewerbs auf unterschiedlichen Feldern der
akademischen Bildungs- und Innovationspolitik und zeichnet Landkarten
Deutschlands, die Orientierungen bieten für politische Standortdebatten.
bisher erschienene ausgaben des ländercheck wissenschaft:
Der lange Weg nach Bologna – wo stehen die Länder bei der Studienreform?
h e rausge be r
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Barkhovenallee 1, 45239 Essen
Postfach 16 44 60, 45224 Essen
Telefon (02 01) 84 01-0
Oktober 2009
Wo die Forschungslandschaft blüht – ein Vergleich der Länder nach öffent­
lichen und privaten Wissensinvestitionen
Juni 2010
Telefax (02 01) 84 01-3 01
Auswirkungen von Studiengebühren – ein Vergleich der Bundesländer nach
www.stifterverband.de
September 2010
[email protected]
autore n
Andrea Frank, [email protected]
Mathias Winde, [email protected]
g e sta ltu n g
h e i l m e y e r unds e r n a u ■ g e s t a l t u n g
www.heilmeyerundsernau.com
infografik
isotype.com
druck
www.heenemann-druck.de
www.laendercheck-wissenschaft.de
Studierendenzahlen und ihrer sozialen Zusammensetzung
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