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6 Kooperationen
6 Kooperationen 6.1 Internationale Kooperationen Die Internationalität hat einen hohen Stellenwert an der Universität des Saarlandes und wird - auch im Sinne der deutsch-französischen Universitätsgründung unter der Patenschaft von Nancy - vom Präsidium unterstützt. Eines der vorrangigen Ziele der Universität ist, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Universität des Saarlandes zu sichern. Entsprechende Maßnahmen sind Kooperationen mit anderen Universitäten in Europa, aber auch in Asien und Amerika sowie die Einrichtung von internationalen Studiengängen, das Angebot von Doppelabschlüssen sowie der Austausch von Gastwissenschaftlern. Im Jahr 2003 wurde die Universität des Saarlandes in das Netzwerk der Conférence des Recteurs et des Principaux des Universités du Québec (CREPUQ) aufgenommen. Dadurch stehen folgende 16 Partneruniversitäten neu zur Verfügung: Ecole de technologie supérieure, Montréal; Ecole nationale d’administration publique, Québec; Ecole Polytechnique, Montréal; Institut national de la recherche scientifique, Sainte-Foy; Université Bishop’s, Lennoxville; Université Concordia, Montréal; Université de Montréal, Université de Sherbrooke; Université du Quebec à Chicoutimi; Université du Québec à Montréal; Université du Québec à Trois-Rivières, Université du Québec en AbitibiTémiscaminque; Université du Québec en Outaouais, Hull; Université McGill, Montréal. Die Universität pflegt 53 außereuropäische Kooperationen: Land Anzahl Kontakt durch Fachrichtung / Fakultät Partnerunis Argentinien 1 Medizinische Fakultät Australien 2 Angew. Sprachwissenschaft sowie Übersetzen u. Dolmetschen Brasilien 1 Geographie China 5 Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät; Medizinische Fakultät, Allgemeine Linguistik Indonesien 1 Elektrotechnik Japan 8 Medizinische Fakultät; Sprachenzentrum; Allgemeine Linguistik Kanada 21 Romanistik; Anglistik, Amerikanistik und Anglophone Kulturen Kolumbien 1 Angew. Sprachwissenschaft sowie Übersetzen u. Dolmetschen Korea 2 Germanistik; Mathematik; Elektrotechnik Mexiko 1 Romanistik Russland 1 Informatik Südafrika 1 Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Togo 1 Germanistik USA 8 Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät; Werkstoffwissenschaften und Fertigungstechnik Insgesamt 53 35 Es stehen insgesamt pro Jahr ca. 110 außereuropäische Austauschplätze für Studierende und Graduierte zur Verfügung. Daneben gehört die Universität des Saarlandes als Mitgliedshochschule der HRK zu den Netzwerken der Dachorganisationen CRUB / CAPES (Brasilien), AIU (Indien) und ANUIES (Mexiko), wodurch die jeweiligen Mitgliedshochschulen auch Partneruniversitäten der UdS sind. Weitere Kooperationsabsichten bestehen mit den Ländern Brasilien, China und USA. Hinzu kommen zusätzliche internationale Kooperationen. Die Universität des Saarlandes bietet ein Ostpartnerschaftsprogramm mit jeweils einer Hochschule in Sofia, Prag, Warschau, Tblissi, Rostov und Tver an. 80 Wissenschaftler/-innen und 33 Studierende aus den Partneruniversitäten sowie 36 Wissenschaftler/-innen und 17 Studierende der Universität des Saarlandes nahmen 2003 dieses Angebot wahr. Für Studierende der Wirtschaftswissenschaften gibt es seit 1994 aus ERP-Mitteln des DAAD ein Sonderprogramm. Bewerben können sich Studierende aller Universitäten in Bulgarien und seit drei Jahren auch in Serbien und Montenegro, Slowenien und Kroatien. Bis zu 15 Studierende werden jährlich gefördert. Die Fakultät Medizin bietet, letztmalig für 2003, ein Sonderprogramm "Fachbezogene Partnerschaften mit Hochschulen in Entwicklungsländern" des DAAD mit drei Universitäten in Syrien an. Die Fachrichtung Anglistik, Amerikanistik und Anglophone Kulturen ermöglicht Studierenden und Nachwuchswissenschaftler/inne/n einen Austausch mit dem Centre for Canadian and Anglo-American Cultures (CCAC) in Kanada. Es bestehen zwei Kooperationsvereinbarungen der Fachrichtung Informatik mit russischen Hochschulen (Tomsk, Khabarovsk), gefördert im Rahmen des DAAD-Programmes "IQN International Quality Network". Mit dem Deutsch-Französischen Gymnasium in Saarbrücken wurde eine Patenschaftsvereinbarung geschlossen, die das Interesse der Schüler an naturwissenschaftlichen Fächern durch den Kontakt mit deutschen und französischen Hochschullehrern und durch Ferienpraktika an den Hochschulen (Saarbrücken, Nancy, Luxemburg und Straßburg) fördern soll. Zusammen mit dem Pôle Universitaire Européen de Lorraine in Nancy und dem DeutschFranzösischen Jugendwerk wurde vom Frankreichzentrum (s.u. Kap. 8.3) eine interregionale Sommeruniversität mit zahlreichen Kursen, Vorträgen und Exkursionen in Nancy, RheinlandPfalz und Saarbrücken durchgeführt. Darüber hinaus bestehen Sonderprogramme der EU: Am Netzwerk Galenus (Pharmazie) sind mehr als 50 Hochschulen in Europa beteiligt und am Netzwerk ODL (Sportwissenschaft) mehr als 30 Hochschulen in Europa. Die Gesamtzahl der Partnerschaftsverträge beträgt 96. Diese Verträge überschneiden sich zum Teil mit den SOKRATES/ERASMUS-Programmen, an denen 196 europäische Partner beteiligt sind. Die Universität ist ferner an weiteren Programmen beteiligt. Studierende und Gastwissenschaftler nutzen diese Angebote. Im Jahr 2003 gingen 230 Studierende mit einem ERASMUS-Programm ins Ausland. Studierende wählten v. a. englischsprachige Länder, Spanien oder Frankreich. Auf Fächerebene nutzten insbesondere Studierende der Sprachwissenschaften, Philologien, Betriebswirtschaftslehre und der Medizin die Angebote. Die folgende Abbildung verdeutlicht, zu welchen prozentualen Anteilen die ERASMUS-Partnerschaften der Universität des Saarlandes wahrgenommen wurden und gibt Aufschluss über Prozentwerte der Studierenden pro Studienfach. 36 Nutzung von ERASMUS-Programmen durch Studierende der Universität des Saarlandes Italien 10% Sonstige 8% Großbritannien 17% Irland 8% Schweden 5% Finnland 2% Frankreich 27% Spanien u. Portugal 27% Verteilung der ERASMUS-Teilnehmer auf Studienfächer Interkulturelle Kommunikation 5% Sonstige 11% Sprachen und Philologien 33% Rechtswissenschaft 6% Betriebswirtschaftslehre 15% Medizin 30% Im Jahr 2003 kamen 227 ausländische ERASMUS-Studierende an die Universität das Saarlandes. Die meisten ausländischen ERASMUS-Teilnehmer kommen aus Frankreich, Spanien, Italien und osteuropäischen Ländern; die beliebtesten Fächer sind Sprachen und Philologien, Germanistik, Betriebswirtschafslehre und Jura. Das Volumen der DAAD-Förderung für die Universität betrug 1,582 Mio. € (2003) und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (1,708 Mio. €) leicht verringert. 37 DAAD-Förderung für die Universität des Saarlandes Personenförderung (137 Studierende und 16 Wissenschaftler) 835.593 € Projekte und Programme 746.222 € Summe (2003) 1.581.815 € Die Universität bietet eine Reihe von internationalen Studiengängen an, die in der folgenden Tabelle aufgeführt sind; die Deutsch-Französische Hochschule fördert fünf dieser Studiengänge. Fächer Studienangebote Chemie Doppeldiplom mit der Ecole Européenne de Chimie, Polymères et Matériaux (ECPM) in Straßburg Geographie Integrierter Auslandsstudiengang mit der Université Laval, Québec Integriertes deutsch-französisches Studium mit der Universität Metz (Lehramt an Gymnasien – Zusatzqualifikation) Geschichte Integriertes deutsch-französisches Studium mit der Universität Metz (Lehramt an Gymnasien – Zusatzqualifikation) Geschichtswissenschaftliches Studium mit dem Institut d’Études Politiques de Paris Physik Trinationaler Studiengang Physik mit der Universität Nancy I und der Universität Luxemburg Rechtswissenschaft Aufbaustudiengang Europäische Integration (Master of European Law) Magister der Rechte (LL.M) Basisstudiengang Droit (DEUG) Integrierter Studiengang Rechtswissenschaft mit Universität Lille II und Universität Warwick Sprachwissenschaft Aufbaustudiengang Deutsch als Fremdsprache Interkulturelle Kommunikation (Prüfungsfach MA-Abschluss) Französische Studiengänge: Licence und Maîtrise d'Allemand Licence de Lettres Modernes (Maîtrise i.d. Erprobung) Übersetzen/Dolmetschen für französische Muttersprachler mit Erstsprache Deutsch Studiengang Grenzüberschreitende deutsch-französische Studien mit Metz (Maîtrise/Diplom) Werkstoffwissenschaften 38 Doppeldiplom mit der Ecole Européenne d'Ingénieurs en Génie des Matériaux (EEIGM) in Nancy, der Universität Barcelona und der Universität Lulea (Schweden) Wirtschaftswissenschaft Aufbaustudiengang Europäische Wirtschaft (Master of Business Administration) Doppeldiplom mit der Ecole de Management Lyon (EM-Lyon) Der Anteil ausländischer Studierender betrug im Wintersemester 2003/04 17,0% der Studierendenschaft (vgl. Tabelle 6 im Anhang sowie Kapitel 1.1). Die Internationalisierung der Studierenden liegt an der Universität des Saarlandes weiterhin deutlich über dem Bundesdurchschnitt (12%). Die folgende Grafik veranschaulicht die Herkunft ausländischer Studierender (WS 2003/04). Europa 1.657 Asien 582 Amerika Afrika 100 247 Australien 8 Herkunft der ausländischen Studierenden 6.2 • Regionale Kooperation Die Zusammenarbeit mit den rheinland-pfälzischen Hochschulen koordiniert die Hochschul-Regionalkommission, die u.a. mit Unterstützung der beteiligten Hochschulen im März 2003 eine zweisprachige Broschüre „Studieren/Forschen/Lehren in SaarLorLuxTrier/Westpfalz und Wallonien (Etudes/Recherche/Enseignement ...) veröffentlicht hat. Die Universitätspräsidentin nimmt als Gast an den Sitzungen der Landeshochschulpräsidentenkonferenz Rheinland-Pfalz teil. Darüber hinaus kann auf folgende Aktivitäten hingewiesen werden: • Mit Unterstützung der Universität Trier und des Portugiesischen Kulturinstitutes „Camões“ (Stiftungslektorat) wird es Studierenden der UdS ermöglicht, Portugiesische Sprach- und Literaturwissenschaft als Magister-Nebenfach zu studieren. 39 • Kontakte mit Lehrerbildungseinrichtungen anderer Bundesländer: u.a. Koordination der Schulpraktika, Abstimmung der Praktikumsbetreuung für Lehramtsstudierende rheinlandpfälzischer Universitäten, Betreuung der saarländischen Grundschullehramtsstudierenden an der Universität Koblenz-Landau. • Gemeinsam mit den Universitäten Frankfurt/M., Mainz und Trier sowie zahlreichen Fachhochschulen der Region wurde 2003 der Hochschulevaluierungsverbund Südwest (HESW) gegründet. Die Fächer der beteiligten Hochschulen können in diesem Rahmen gemeinsame Fachevaluationen unter methodischer Begleitung des Mainzer Zentrums für Qualitätssicherung- und Entwicklung durchführen. Als erste Projekte wurden mit der Universität Trier Evaluierungen in den Fächern Romanistik, Anglistik und Germanistik vorbereitet. Ziel der Evaluierungen ist die Qualitätssicherung in Lehre und Forschung. • Nach Zustimmung der Kultusministerien der Länder Rheinland-Pfalz und Saarland können Lehramtsprüfungen von Fächerkombinationen, die nicht an einer einzelnen Hochschule angeboten werden, nunmehr an derjenigen Universität abgelegt werden, an der das jeweilige Fach studiert wurde. • Gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und der Katholischen Hochschule für Soziale Arbeit hat die Universität einen europaweit einzigartigen Masterstudiengang „Evaluation“ konzipiert. Federführend auf UdS-Seite ist das Centrum für Evaluation unter Leitung von Prof. Dr. Reinhard Stockmann. Das postgraduale Studium richtet sich vornehmlich an Absolventen sozialwissenschaftlicher Studiengänge und wird Qualifikationen für die wissenschaftliche Bearbeitung von Evaluationsfragestellungen vermitteln, aber auch auf gutachterliche und beratende Tätigkeiten vorbereiten • Im Rahmen der Reform des Ingenieurstudiums haben UdS, HTW und Akademie der Saar-Wirtschaft gemeinsam ein Modellprogramm „Führungsqualitäten für Ingenieure“ aufgelegt. Unter Beteiligung der UdS-Fachrichtung Psychologie und des UdSSprachenzentrums sollen soft skills und Fremdsprachenkompetenzen als Wahlpflichtund Orientierungsveranstaltungen für Studierende der beteiligten Hochschulen angeboten werden. • Im Rahmen von „VISU – Virtuelle Saar-Universität“ kooperiert die UdS mit einer Reihe von Hochschulen und mit anderen Partnern. Zwei Beispiele sind „In2Math“ (Mathematik und Informatik) in Zusammenarbeit u. a. mit der Universität Koblenz-Landau sowie „Modulang“ (Sprachausbildung und Interkulturelle Kommunikation) in Zusammenarbeit u.a. mit der Technischen Universität Kaiserslautern. • Im April 2003 hat das in Kooperation mit der TU Kaiserslautern eingerichtete Graduiertenkolleg „Molekulare, physiologische und pharmakologische Analyse von zellulärem Membrantransport“ seine Arbeit aufgenommen. Zur grenzüberschreitenden Saar-Lor-Lux-Kooperation vgl. auch oben Kap. 6.1. 40