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6 Kooperationen 6.1 Internationale Kooperationen
6 Kooperationen 6.1 Internationale Kooperationen Die Internationalität hat einen hohen Stellenwert an der Universität des Saarlandes und wird - auch im Sinne des französischen Ursprungs unter der Patenschaft von Nancy - vom Präsidium unterstützt. Eines der vorrangigen Ziele der Universität ist, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Universität des Saarlandes zu sichern. Entsprechende Maßnahmen sind Kooperationen mit anderen Universitäten in Europa, aber auch in Asien und Amerika sowie die Einrichtung von internationalen Studiengängen, das Angebot von Doppelabschlüssen sowie der Austausch von Gastwissenschaftlern. Im Jahr 2002 wurden folgende neue Partnerschaften mit ausländischen Hochschulen geschlossen: • • • University of British Columbia, Prince George – Canada Texas A&M University, College Station - USA Polytechnische Universität Tomsk – Russland Die Universität des Saarlandes pflegt 37 (+16*) außereuropäische Kooperationen wie in der folgenden Tabelle dargestellt. Land Anzahl Kontakt durch Fachrichtung / Fakultät Partnerunis Argentinien 1 Medizinische Fakultät Australien 2 Angewandte Sprachwissenschaft sowie Übersetzen u. Dolmetschen Brasilien 1 Geographie China 5 Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät; Medizinische Fakultät, Allgemeine Linguistik Indonesien 1 Elektrotechnik Japan 8 Medizinische Fakultät; Sprachenzentrum; Allgemeine Linguistik Kanada 5 (+16*) Romanistik; Anglistik, Amerikanistik und Anglophone Kulturen Kolumbien 2 Angewandte Sprachwissenschaft sowie Übersetzen u. Dolmetschen Korea 2 Germanistik; Mathematik; Elektrotechnik Mexiko 1 Romanistik Südafrika 1 Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Togo 1 Germanistik USA 8 Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät; Werkstoffwissenschaften und Fertigungstechnik Insgesamt 37 (+16) * Beantragt ist die Aufnahme in das Netzwerk der Conférence des Recteurs et des Principaux des Universités du Québec (CREPUQ), einer Dachorganisation vergleichbar der HRK. Eine Entscheidung steht für die nächsten Tage an. Sollte die Universität aufgenommen werden, wovon auszugehen ist, stehen den Studierenden weitere 16 Partneruniversitäten in der französischsprachigen Provinz Québec zur Verfügung. Daneben gehört die Universität des Saarlandes als Mitgliedshochschule der HRK zu den Netzwerken der Dachorganisationen CRUB / CAPES (Brasilien), AIU (Indien) und ANUIES (Mexiko), wodurch die jeweiligen Mitgliedshochschulen auch Partneruniversitäten der UdS sind. Weitere Kooperationsabsichten bestehen mit den Ländern Brasilien, China und USA. Hinzu kommen zusätzliche internationale Kooperationen. Die Universität des Saarlandes bietet ein Ostpartnerschaftsprogramm mit jeweils einer Hochschule in Sofia, Prag, Warschau, Tblissi, Rostov und Tver an. 60-70 Studierende und Graduierte aus Saarbrücken nehmen jährlich dieses Angebot wahr. Die Universität des Saarlandes kann pro Jahr ca. 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Partnerschaftsprogramms begrüßen. Nachwuchswissenschaftler und Studierende im Bereich Sprachwissenschaft und Sprachtechnologie nutzen den wissenschaftlichen Austausch mit der Shanghai Jiao Tong Universität (SJTU). Der Kooperationsvertrag wurde im Dezember 2001 zwischen den Hochschulen geschlossen und ist darüber hinaus Grundlage einer engen Partnerschaft in den Bereichen Bioinformatik, Medizintechnik und Nanotechnologie. Prof. Dr. Ch. Autexier (Rechtswissenschaft) wurde zum Vizepräsidenten der DeutschFranzösischen Hochschule in Saarbrücken berufen. Die Rechtswissenschaft veranstaltete Rencontres Franco-Allemandes in Saarbrücken (März 2002) und im Haus der Saar in Paris (Mai 2002). Für Studierende der Wirtschaftswissenschaften wurde ein Sonderprogramm aus Bulgarien „Bulgaricum“ eingerichtet (ERP-Programm des DAAD, ohne formelles Kooperationsabkommen mit bulgar. Universitäten). 13-15 bulgarische Studierende nehmen daran teil. Die Fakultät Medizin bietet ein Sonderprogramm "Fachbezogene Partnerschaften mit Hochschulen in Entwicklungsländern" des DAAD mit drei Universitäten in Syrien an. Die Fachrichtung Anglistik, Amerikanistik und Anglophone Kulturen ermöglicht Studierenden und Nachwuchswissenschaftler einen Austausch mit dem Centre for Canadian and AnloAmerican Cultures (CCAC) in Kanada. Es bestehen zwei Kooperationsvereinbarungen der Fachrichtung Informatik mit russischen Hochschulen (Tomsk, Khabarovsk), gefördert im Rahmen des DAAD-Programmes "IQN International Quality Network". Mit dem Deutsch-Französischen Gymnasium in Saarbrücken wurde eine Patenschaftsvereinbarung geschlossen, die das Interesse der Schüler an naturwissenschaftlichen Fächern durch den Kontakt mit deutschen und französischen Hochschullehrern und durch Ferienpraktika an den Hochschulen (Saarbrücken, Nancy, Luxemburg und Straßburg) fördern soll. Zusammen mit dem Centre Culturel Franco-Allemand de Nantes und dem DeutschFranzösischen Jugendwerk wurde vom Frankreichzentrum (s.u. Kap. 8.3) die erste DeutschFranzösische Sommeruniversität Saarbrücken – Nantes („Kulturelles Gedächtnis und Interkulturalität“) durchgeführt. Darüber hinaus bestehen Sonderprogramme der EU: Am Netzwerk Galenus (Pharmazie) sind mehr als 50 Hochschulen in Europa beteiligt und am Netzwerk ODL (Sportwissenschaft) mehr als 30 Hochschulen in Europa. Die Gesamtzahl der Partnerschaftsverträge beträgt 80. Diese Verträge überschneiden sich zum Teil mit den SOKRATES/ERASMUS-Programmen, an denen 196 europäische Partner beteiligt sind. Die Universität ist ferner an weiteren Programmen beteiligt, wie aus Tabelle 8 im Anhang zu ersehen ist. Studierende und Gastwissenschaftler nutzen diese Angebote. Im Jahr 2002 gingen 242 Studierende mit einem ERASMUS-Programm ins Ausland. Studierende wählten v.a. englischsprachige Länder, Spanien oder Frankreich. Auf Fächerebene nutzten insbesondere Studierende der Sprachwissenschaften, Philologien und der Medizin die Angebote. Die folgende Abbildung verdeutlicht, zu welchen prozentualen Anteilen die ERASMUSPartnerschaften der Universität des Saarlandes wahrgenommen wurden und gibt Aufschluss über Prozentwerte der Studierenden pro Studienfach. Nutzung von ERASMUS-Programmen durch Studierende der Universität des Saarlandes Italien 7% Österreich, Belgien, Dänemark, Griechenland, Ungarn, Niederlande, Norwegen, Luxemburg u. Portugal 8% Großbritannien 14% Irland 9% Schweden 5% Frankreich 25% Finnland 1% Spanien 31% Verteilung der ERASMUS-Teilnehmer auf Studienfächer Musikwissenschaft, Werkstoffwissenschaften, Geisteswissenschaften, Mathematik, Informatik, Physik, Biologie, Sozialwissenschaften 10% Interkulturelle Kommunikation 9% Sprachen und Philologien 30% Rechtswissenschaft 12% Betriebswirtschaft 15% Medizin 24% Im Jahr 2002 kamen 375 ausländische ERASMUS-Studierende an die Universität das Saarlandes. Im Vergleich mit anderen nationalen Universitäten steht die Saarbrücker Universität auf Platz 3 der Beliebtheit - Skala. Die meisten ausländischen ERASMUSTeilnehmer kommen aus Frankreich, Spanien, Italien und ehemaligen Ostländern und studieren Sprachen und Philologien, Germanistik, Betriebswirtschafslehre und Jura. Das Volumen der DAAD-Förderung für die Universität betrug 1,708 Mio. € (2002) und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (1,68 Mio. €) um knapp 2 % erhöht. DAAD-Förderung für die Universität des Saarlandes Personenförderung (146 Studierende und 20 Wissenschaftler) 917.580 € Projekte und Programme 790.107 € Summe (2002) 1.707.687 € Die Universität bietet eine Reihe von internationalen Studiengängen an, die in der folgenden Tabelle aufgeführt sind; die Deutsch-Französische Hochschule fördert fünf dieser Studiengänge. Fächer Studienangebote Chemie Doppeldiplom mit der Ecole Européenne de Chimie, Polymères et Matériaux (ECPM) in Straßburg Geographie Integrierter Auslandsstudiengang mit der Université Laval, Québec Integriertes deutsch-französisches Studium mit der Universität Metz (Lehramt an Gymnasien - Zusatzqualifikation) Geschichte Integriertes deutsch-französisches Studium mit der Universität Metz (Lehramt an Gymnasien - Zusatzqualifikation) Geschichtswissenschaftliches Studium mit dem Institut d’Études Politiques de Paris Physik Europäisches Forschungslabor für Physik (Laboratoire Européen de Recherche Universitaire Saar-Lorraine LERUSL in Saarbrücken und Nancy) Doppeldiplom mit der Universität Nancy I Aufnahme Luxemburgischer Studenten mit Luxemburger Vordiplom in das Hauptstudium in Saarbrücken Rechtswissenschaft Aufbaustudiengang Europäische Integration (Master of European Law) Magister der Rechte (LL.M) Basisstudiengang Droit (DEUG) Integrierter Studiengang Rechtswissenschaft mit Universität Lille II und Universität Warwick Sprachwissenschaft Aufbaustudiengang Deutsch als Fremdsprache Interkulturelle Kommunikation (Prüfungsfach MA-Abschluss) Französische Studiengänge: Licence und Maîtrise d'Allemand Licence de Lettres Modernes (Maîtrise i.d. Erprobung) Übersetzen/Dolmetschen für französische Muttersprachler mit Erstsprache Deutsch Studiengang Grenzüberschreitende deutsch-französische Studien mit Metz (Maîtrise/Diplom) Werkstoffwissenschaften Doppeldiplom mit der Ecole Européenne d'Ingénieurs en Génie des Matériaux (EEIGM) in Nancy u.anderen ausländischen Hochschulen Wirtschaftswissenschaft Aufbaustudiengang Europäische Wirtschaft (Master of Business Administration) Doppeldiplom mit Ecole de Management Lyon (EM-Lyon) Der Anteil ausländischer Studierender betrug im Wintersemester 2002/03 15,2% der Studierendenschaft (vgl. Tabelle 6 im Anhang sowie Kapitel 1.1). Die Internationalisierung der Studierenden liegt an der Universität des Saarlandes deutlich über dem Bundesdurchschnitt (11%). Die folgende Grafik veranschaulicht die Herkunft ausländischer Studierender (WS 2002/03). Europa 1.652 Asien Amerika 510 85 Afrika 238 Australien 4 Herkunft der ausländischen Studierenden 6.2 • Regionale Kooperation Die Zusammenarbeit mit den rheinland-pfälzischen Hochschulen koordiniert die Hochschul-Regionalkommission, die u.a. mit Unterstützung der beteiligten Hochschulen im März 2003 eine zweisprachige Broschüre „Studieren/Forschen/Lehren in SaarLorLuxTrier/Westpfalz und Wallonien (Etudes/Recherche/Enseignement ...) veröffentlicht hat. Die Universitätspräsidentin nimmt als Gast an Landeshochschulpräsidentenkonferenz Rheinland-Pfalz teil. den Sitzungen der Darüber hinaus kann auf folgende Aktivitäten des letzten Jahres hingewiesen werden: • Mit Unterstützung der Universität Trier und des Portugiesischen Kulturinstitutes „Camões“ (Stiftungslektorat) wird es Studierenden der UdS ermöglicht, Portugiesische Sprach- und Literaturwissenschaft als Magister-Nebenfach zu studieren. • Kontakte mit Lehrerbildungseinrichtungen anderer Bundesländer: u.a. Koordination der Schulpraktika, Abstimmung der Praktikumsbetreuung für Lehramtsstudierende rheinland-pfälzischer Universitäten, Betreuung der saarländischen Grundschullehramtsstudierenden an der Universität Koblenz-Landau • Die Kultusministerien der Länder Rheinland-Pfalz und Saarland konnten dazu bewegt werden, dass Lehramtsprüfungen von Fächerkombinationen, die nicht an einer einzelnen Hochschule angeboten werden, künftig an derjenigen Universität abgelegt werden können, wo das jeweilige Fach studiert wurde. • Beteiligung an der Info-Messe „Studieren im Südwesten“ an der Universität Kaiserslautern (April 2002) • Gründung und Eröffnung des Centrums für Evaluation (Ceval) an der Universität des Saarlandes (August 2002) • Zusammenarbeit mit der Universität Kaiserslautern im Rahmen des neuen Graduiertenkollegs „Molekulare, physiologische und pharmakologische Analyse von zellulärem Membrantransport“ (ab 2003) Zur grenzüberschreitenden Saar-Lor-Lux-Kooperation vgl. auch oben Kap. 6.1 in Verbindung mit den Tabellen 7 und 8 im Anhang.